Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Latsch - Die Gemeinde Latsch hat das EU-Förderprojekt zur Digitalisierung der Infrastrukturnetze und zur Einrichtung von Infopoints erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt hatte ein genehmigtes Gesamtbudget von knapp 400.000 Euro und wurde von der Gemeindeverwaltung von Latsch in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindenverband umgesetzt.
Das Ziel des Projekts: eine zukunftsfähige und unabhängige digitale Übersicht über die Infrastruktur aufzubauen, die von übergeordneter Stelle laufend weiterentwickelt wird und über die notwendige, gemeindeübergreifende Kompatibilität verfügt. Die Erhebungsarbeiten im Dorf Latsch sowie in den Fraktionen Goldrain, Morter und Tarsch wurden erfolgreich abgeschlossen.
Durch Kosteneinsparungen im Bereich Software war es möglich, mehrere Infopoints anzukaufen, die den Bürgern von Latsch an verschiedenen Stellen zur Verfügung stehen. Diese Infopoints bieten den Bürgern eine Vielzahl an Informationen über die Gemeinde und ermöglichen einen schnellen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen.
Schluderns - Kürzlich wurden in Bozen die Auszeichnungen „Glanzleistung – Junges Ehrenamt 2023“ an 20 junge Menschen aus Südtirol, Tirol und dem Trentino vergeben. Es ist die zweite Preisverleihung in der Euregio. Die Geehrten sind jünger als 35 Jahre. Sie setzen sich seit längerem ehrenamtlich in Vereinen und Verbänden ein oder haben sich eingesetzt.
Zwei davon sind die Vinschger Rudi Trafoier Jg. 1990 aus Schluderns und Daniel Donner Jg. 1994 aus Schlanders. Trafoier setzt sich seit 12 Jahren ehrenamtlich ein. 2011 wurde er zum ersten Mal in den Ausschuss des ASV Schluderns gewählt, in dem er bis heute ununterbrochen gewirkt hat, so als Kassier, als Sektionsleiter Fußball, als Vizepräsident, als Trainer und Betreuer von Jugendmannschaften und seit 2022 als Sportpräsident. Tätig war er als Rechnungsrevisor im Bildungsausschuss der Gemeinde Schluderns.
Donner war von 2011 bis 2021 ehrenamtlich in der Landesleitung von Südtirols Katholischer Jugend. Er hat sich für die Anliegen der Jugendlichen eingesetzt und sich darum bemüht, die Solidargemeinschaft zu stärken. Zu den Gratulanten zählten die Landeshauptmann Arno Kompatscher (Südtirol), Landeshauptmann und Anton Mattle (Tirol. Stellvertretend für den Landehauptmann Maurizio Fugatti (Trentino) kam Landesrätin Stefania Segnana. (mds)
Wein, Kultur, Kunst, Kulinarium und Musik wusste die erste Vinschgauer Weinpräsentation auf Schloss Kastelbell am vergangenen 2. Juli trefflich zu vereinen. Hinter mittelalterlichen Mauern trafen sich edle Tropfen von 19 Vinschger Winzern und Peppi Tischlers Karikaturen. Das Team von Stadlgut sorgte für das Kulinarium, Christian Theiner für Musik. Und hinter allem stand Sonya Egger-Trafoier vom Kuppelrain, ausgezeichnet mit dem Michelin Sommelier Award, die alles, was Rang und Namen hat, nach Kastelbell zu holen wusste. (ap)
Vinschgau/Bozen - Zu einem neuen und interessanten Austausch kam es vor kurzem in Laas zwischen den Mitgliedern der Bezirksausschüsse Vinschgau und Bozen Land im Wirtschaftsverband hds.
„Wir sind auf der einen Seite zwei unterschiedliche Bezirke mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Umfeldern. Wir verfolgen aber auf der anderen Seite ein gemeinsames Ziel: Unsere attraktiven Orte beleben!“, unterstrichen nach dem Treffen überzeugt die jeweiligen Bezirkspräsidenten, Dietmar Spechtenhauser und Christian Giuliani. Beide Bezirke setzen in ihren Gemeinden immer wieder Akzente, wenn es darum geht, mit einer Reihe von Initiativen den lokalen Einzelhandel, aber auch die Gastronomie und die Dienstleistungen zu stärken, die Bevölkerung zum Einkaufen und Konsumieren vor Ort einzuladen und dafür zu sensibilisieren.
Zu Beginn des Austausches wurde die jeweilige Situation in den Bezirken kurz analysiert. Touristisch gesehen sei die Lage im Vinschgau ganz unterschiedlich: So weisen Schnals, Stilfs und Reschen wie Vergleich zu vielen anderen Gemeinden eine sehr gute Auslastung Sommer wie Winter auf. Rund 90 Prozent des Umsatzes im Handel werde mit Einheimischen generiert. „Deshalb ist es wichtig, regelmäßig die Bindung zur Bevölkerung mit verschiedenen Aktionen zu stärken“, so Spechtenhauser.
Im Bezirk Bozen Land wird hingegen gar Einiges von der Nähe der Landeshauptstadt beeinflusst – so etwa auch das Einkaufsverhalten der vielen Pendler, die ihre täglichen Einkäufe nicht mehr vor Ort tätigen. „In den vielen Gemeinden im Bezirk werden viele Aktionen und Initiativen für die lokale Bevölkerung organisiert. Das Ehrenamt speilt dabei eine wesentliche Rolle“, so Giuliani.
Schlanders/Vinschgau. Insgesamt 105 MaturantInnen des Oberschulzentrums Schlanders nahmen am vergangenen 5. Juli bei einem Festakt im Kulturhaus Schlanders ihr Diplom entgegen. Alle haben die Matura geschafft, elf davon mit der Höchstpunktezahl 100. Festredner heuer: Landtagsabgeordneter Alex Ploner.
von Angelika Ploner
Vorab: Alle 105 Schülerinnen und Schüler des Oberschulzentrums Schlanders, die zur Matura zugelassen worden waren, haben die Matura bestanden. Elf davon haben diese mit 100 Punkten, eine Schülerin mit Auszeichnung absolviert. „Drei Schüler mit 100 Punkten kommen aus der TFO, wo 15 zur Matura angetreten sind“, erklärte Verena Rinner, die Direktorin beim Festakt im Kulturhaus Schlanders am vergangenen 5. Juli. Bevor die Maturantinnen und Maturanten die Diplome entgegen nahmen, gab es viel Applaus für die Schülerrede von Emma Stricker. „Unsere Bergtour begann vor 5 Jahren. Hochmotiviert. Die Bergführer reichten uns nach und nach Klettergurt und Helm.“ Schlüsselstellen galt es zu überwinden, die Relativitätstheorie war eine davon. Einige waren auf den Gipfeltouren schnell unterwegs, andere haben „uns mit ausreichend Proviant versorgt.“ Als Klassengemeinschaft sei man eine Seilschaft. „Am Ende können wir sagen: Es hat jeden gebraucht, um anzukommen. Einige bleiben nun auf dem Gipfel, andere suchen sich eine neue Tour.“ Der heurige Festredner Alex Ploner gab den Abgängerinnen und Abgängern einiges mit auf den Weg: „Lasst zu, dass euch Menschen begegnen. Habt den Mut das eigene Leben zu leben. Überlegt genau für was und für wen ihr euch Zeit nehmt. Mehr Gefühle zeigen. Mit Freunden in Kontakt bleiben. Glücklich sein und sich selbst in den Mittelpunkt stellen.“ Denn: „Ihr seid etwas wert.“ Von den Absolventen der WFO herzlich verabschiedet wurde Stephan Dietl (im Bild oben links), der im Herbst in Pension geht.
Bozen/Vinschgau - Das umfangreiche Südtiroler Tiefbau-Programm wird von vielen lokalen Unternehmen begrüßt. Die öffentliche Hand ist wichtiger Auftraggeber für die Tiefbauunternehmen im Land. Wichtig sind Baustellen verschiedener Größenordnungen, um so vielen Betrieben wie möglich, die Teilnahme an Ausschreibungen zu gestatten.
Die Tiefbauunternehmer/innen im lvh zeigen sich erfreut über die geplanten Tiefbauprojekte im Land. Insgesamt 28 Bauvorhaben im Gesamtwert von rund 79,7 Millionen Euro sind vorgesehen. Diese werden in allen Teilen des Landes durchgeführt und tragen maßgeblich zur Stärkung der Südtiroler Wirtschaft bei. Gerade im Tiefbau sei die öffentliche Hand ein wichtiger Auftraggeber für zahlreiche Unternehmen im Land.
Michael Hofer, Obmann der Tiefbauunternehmer/innen im lvh, betont die Bedeutung dieses Programms für die Existenz vieler Unternehmen: „Die Genehmigung dieses umfassenden Tiefbauprogramms gibt uns als Unternehmerinnen und -unternehmern die benötigte Planungssicherheit. Zudem werden durch die Umsetzung dieser Bauprojekte nicht nur die öffentlichen Infrastrukturen verbessert, sondern es entstehen auch Arbeitsplätze und daraus resultiert eine positive Wirkung auf die gesamte Wirtschaft.“
Hofer hebt ebenfalls die Bedeutung der Ausgeglichenheit bei der Größenordnung der Baustellen hervor: „Es ist wichtig, dass es Ausschreibungen unterschiedlicher Größenordnung gibt, um eine faire Teilnahme aller interessierten Unternehmen an den öffentlichen Ausschreibungen zu ermöglichen. Dies fördert den Wettbewerb und bietet allen Unternehmen die Möglichkeit, ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Gleichzeitig wird eine vielfältige und qualitativ hochwertige Tiefbaubranche gefördert.“
24 Jahre Kleinkunstfestival in Naturns
01.08.2023 - 18.08.2023
Beste Unterhaltung für Alt und Jung zum 24. Mal beim Kleinkunstfestival „Naturns lacht!“: Vom 1. bis zum 18. August warten Comedy, Kabarett, Magie und Musik auf die Zuschauer. Die Aufführungen für Kinder finden jeweils am Mittwoch um 17.30 Uhr statt, jene für Erwachsene dienstags und freitags um 21.00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Freilichtbühne Naturns neben dem Bürger- und Rathaus. Bei Regen werden die Aufführungen ins Bürger- und Rathaus verlegt.
„o solo io“ tönt es zum Auftakt des Festivals am Dienstag, den 1. August. Der Schweizer Loop-Chor-Virtuose und Beat-Box-Poet Martin O. unterhält das Publikum mit viel Humor, Charme und Esprit. Am Freitag darauf startet Walter Kammerhofer einen Angriff auf die Lachmuskeln. Die Highlights aus seinen gesammelten Werken, die besten Witze aus „Echt Guat“, die lustigsten Szenen aus unzähligen ORF-Sommerkabaretts und jede Menge Anderes gehören zu seinem Best-of.
Liebhaber des Improtheaters aufgepasst: In der zweiten Woche des Festivals bestimmen Kreativität und improvisierte Schauspielkunst den Abend. Das Improtheater Carambolage steigt gegen die Theatergruppe Bühnenpolka aus München in den Ring - „Schwamm drüber und Rosen runter“! Mit „Ich“ steht am Freitag der Künstler Lars Reichow auf der Bühne. Dem deutschen Kabarettisten gelingt damit „ein kabarettistischer Vergnügungskurs für den Umgang mit Selbstgefälligkeit und Selbstverliebtheit unter den Menschen“.
Die letzte Runde bestreiten Murzarella, die Bauchrednerin, und Topas, der Zauberkünstler. Während Murzarellas Puppen wortgewaltige Dialoge führen und singen, bietet Topas Magie und Comedy vom Feinsten. Er gehört zu den besten Magiern der Welt und be- und verzaubert mit seinem Programm „Magic & Comedy“.
Die Kinder dürfen sich auf drei Termine mit vertrauten Gesichtern freuen: Am Mittwoch, den 2. August geht es um „Kraut und Ruibn. Das beliebte Clown-Paar Herbert & Mimi zeigt alte und neue Clownnummern für kleine Gäste. Weiter geht`s eine Woche später mit Achim Sonntag. Als Clown Joaquino Payaso zieht er die Kinder mit Musik, Zauberei und Jonglierkunst in seinen Bann. Musikalisch und lustig wird‘s auch bei der letzten Vorstellung am 16. August: Die Tiroler Musiker RatzFatz spielen auf. Sie verbinden Clownerie mit Wortwitz und handgemachter Musik, natürlich zum Mitmachen.
Informationen und Kartenreservierung unter www.naturnslacht.com oder www.naturnslacht.com/de/ticket-reservierung/
Telefonische Reservierung unter 334 7027027, Mo – Fr 9.00 Uhr – 12.00 Uhr und 15.00 Uhr –19.00 Uhr
Bei der kürzlich stattgefunden Klausurtagung des Südtiroler Wirtschaftsrings mit dem Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arnold Schuler war man sich einig, dass nach der Logik der drei Säulen der Nachhaltigkeit - Soziales, Umwelt und Wirtschaft - nach dem Landessozialplan und dem Klimaplan umgehend mit der Erarbeitung eines Landeswirtschaftsplans begonnen werden soll. Für einzelne Sektoren gibt es diese bereits, zum Beispiel das Landestourismusentwicklungskonzept 2030.
Die Stimmung unter den Wirtschaftsverbänden war nach der Klausurtagung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Wirtschaftslandesrat Arnold Schuler ausgesprochen gut. Grund dafür war vor allem die Aussage des Landeshauptmanns Arno Kompatscher, dass es nach der Logik der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes neben einem Landessozialplan und einem Klimaplan auch einen Landeswirtschaftsplan braucht. Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes „Everyday for Future“ basiert auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt und Wirtschaft - und gilt als Grundsatzdokument, an dem sich die Landesregierung in Sachen Nachhaltigkeit orientiert. In der Ebene darunter gibt es für den Bereich Soziales bereits den Landessozialplan und für den Bereich Umwelt den Klimaplan 2040, dessen zweiter Teil in Kürze von der Landesregierung beschlossen werden soll. Was bisher jedoch fehlt, ist ein zusammenfassendes Wirtschaftsstrategie-Dokument für die dritte Säule der Nachhaltigkeit, der Wirtschaft. Daher begrüßten es die Vertreter des Südtiroler Wirtschaftsrings sehr, als der Landeshauptmann bei einer kürzlich stattgefundenen Klausurtagung des SWR ankündigte, dass es in dieser Logik der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit auch einen Rahmenplan für die strategische wirtschaftliche Entwicklung Südtirols, auch in Hinblick auf eine Entwicklung in Richtung einer Kreislaufwirtschaft braucht, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Südtirol auch in Zukunft zu sichern. Diese Pläne müssen laufend miteinander abgestimmt werden und dürfen nicht so ausgerichtet sein, dass sich die jeweiligen Zielsetzungen gegenseitig signifikant stören. Allerdings dürften sie unterschiedliche Zielrichtungen haben, so der Landeshauptmann.
Federico Giudiceandrea, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings, betonte, dass dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei, denn man müsse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft die Menschen und somit auch die Wirtschaft mitnehmen. Nur durch sozial verträgliche und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen lasse sich die Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft vollziehen, so der Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings.
Die großen Beutegreifer, deren Management und die entsprechende Prävention standen in den vergangenen zwei Tagen in Rovereto und in Lessinia im Mittelpunkt eines euregionalen Treffens.
Für das Management der Großraubtiere wie Braunbär, Wolf und Luchs sind gemeinsame Strategien benachbarter Länder und Regionen unerlässlich. Angesichts der zunehmenden Präsenz großer Beutegreifer haben die Länder im Alpenraum die überregionalen und internationalen Kontakte intensiviert. Dies gilt auch für die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und deren Mitgliedsländer. Nach einem ersten Treffen im Jahr 2021 in Innsbruck sind die politischen und technisch Verantwortungstragenden der drei Länder in den vergangenen zwei Tagen auf Einladung der zuständigen Landesrätin Giulia Zanotelli in Rovereto und im Gebiet der Lessinia zu einem zweitägigen Arbeits- und Diskussionstreffen zusammengetroffen. Südtirol war dabei durch Landesrat Arnold Schuler vertreten.
"Mit diesem Treffen haben wir die Zusammenarbeit zwischen dem Trentino, Südtirol und Tirol beim Management von Bären und Wölfen fortgesetzt", sagte Landesrätin Zanotelli. Das Thema der großen Beutegreifer sei entscheidend für die land- und forstwirtschaftliche Tätigkeit in Berggebieten und für die Sicherheit derjenigen, die dort arbeiten und oder unterwegs sind. "Ich hatte die Gelegenheit, meinen Kollegen in Bozen und Innsbruck unsere Vorschläge zur Änderung des Landesgesetzes Nr. 9 von 2018 vorzustellen", erklärte Zanotelli, "wir wollen damit autonome Zuständigkeiten ausschöpfen und eindeutig festlegen, wie im Sinne der geltenden Vorschriften vorzugehen ist, eine Notwendigkeit, die sicherlich in allen drei Ländern besteht", sagte Zanotelli.
"Die Situation in Bezug auf die großen Beutegreifer hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Neben dem Bären hat sich auch der Wolf weiter ausgebreitet und eine sehr hohe Dichte erreicht. Der Frage der Akzeptanz bei den Landwirten und der veränderten Wahrnehmung in der Bevölkerung kommt daher immer größere Bedeutung zu", sagte Südtirols Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler: "Auf gesamtstaatlicher Ebene konnten bisher kaum Fortschritte erzielt werden, während in den Euregio-Gebieten Maßnahmen getroffen wurden, die kritisiert werden. Abgesehen von der Habitat-Richtlinie hat die staatliche Behörde Ispra keine Lösung als akzeptabel anerkannt. Es ist aber notwendig, die Tätigkeit auf den Almen stärker zu berücksichtigen und die Entnahme von Bären und Wölfen vorzusehen."
Die gegenwärtige Situation beim Management des Großraubwildes bezeichnete Schuler "als äußerst herausfordernd". Die Regulierung und Entnahme problematischer Tiere sei nach wie vor unmöglich. Daher sei man bestrebt, auf lokaler Ebene aktiv zu werden. Allerdings stoße man auf äußerst restriktive gesetzliche Rahmenbedingungen. "Der Austausch und die Kooperation auf Euregio-Ebene spielen eine maßgebliche Rolle, um gemeinsam Maßnahmen zur Förderung eines effektiven Großraubwildmanagements voranzutreiben", betonte Schuler.
Der Tiroler Landesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler bedankte sich für die Gelegenheit, "dieses heikle Thema anzusprechen und zu analysieren, um auf Weichenstellungen für künftige Entwicklungen hinzuarbeiten". Die Situation sei bekannt: Auch in Tirol gäbe es Probleme im Zusammenhang mit der Zunahme großer Raubtiere. "Ursprünglich ging es um den Schutz der großen Beutegreifer. Heute geht es nicht mehr darum", sagte Geisler. Auf europäischer Ebene bestehe der Wunsch, die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zu ändern. Dies sei aber ein langwieriger Prozess. Es gehe in die Richtung, auf nationaler und regionaler Ebene durch Ausnahmeregelungen zu operieren, die auch Entnahmequoten berücksichtigen", erklärte Geisler, der sich auch eine Zusammenarbeit im Rahmen der Arge Alp vorstellen kann.
Auf die Rolle der Euregio verwies die ebenfalls anwesende Generalsekretärin der Euregio, Elisa Bertò: "Das Treffen zum Thema Großraubtiere unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der Euregio, die es als grenzüberschreitende Institution ermöglicht, wichtige Probleme mit allen beteiligten Partnern zu teilen und Lösung für gemeinsame Herausforderungen in die Wege zu leiten."
Das Trentino war bei dem Treffen durch Rechtsamtleiterin Laura Murru und den Koordinator des Großraubtiersektors, Claudio Groff, sowie Forstdienstleiter Giovanni Giovannini vertreten. Aus Südtirol nahmen neben Landesrat Schuler, der Leiter der Forstabteilung, Günther Unterthiner, und Mitarbeitende des Amtes für Jagd und Fischerei teil. Für Tirol waren der Euregio-Beauftragte Fritz Tiefenthaler sowie verschiedene Vertretende der zuständigen Fachabteilungen anwesend. Mit dabei war auch der Wildbiologe des Tiroler Jagdverbandes, Martin Just.
Im Verlauf des zweitägigen Arbeitstreffens ging es am Montag um den Status und das Management von Bären, Wölfen, Luchsen und Goldschakalen im Trentino, das Schadens- und Präventionsmanagement, die verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen, die Überwachung und Umsetzung von Protokollen im Notfall sowie die Arbeit der Interventionsteams, die Hundestation und die tierärztliche Unterstützung durch Apps, über die Claudio Groff informierte. Gesprochen und vorgestellt wurden auch Verwaltungs-, Kommunikations- und Informationsmaßnahmen der drei Länder. Am heutigen Dienstag besuchten die Fachleute Almen in den Lessinischen Bergen, wo mit europäischen Mitteln Zäune errichtet wurden und Schutzhunde im Einsatz sind.
sm/jw