Ausgetanzt – Von der Partymeile zum Geistertal

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„Initiative Drususkaserne“ - Früher war im Vinschgau noch die Hölle los…“, erzählt so mancher Bürger älteren Semesters mit leuchtenden Augen. Wenn man einst noch fast die ganze Woche in verschiedensten Lokalen ausgehen konnte, so gibt es heute das große Nichts. Die Pandemie sei daran schuld, aber schlussendlich gab es das Discosterben schon vorher.
Junge brauchen Raum, um sich auszutoben, Freundschaften zu knüpfen, die große Liebe kennen zu lernen, Grenzen zu erproben und sich selbst zu finden. Das Abwandern gut ausgebildeter junger Menschen wird meist auf das Fehlen attraktiver Arbeitsplätze zurückgeführt. Doch ist das Thema komplexer. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit wird immer wichtiger. Wir leben inmitten einer wundervollen Umgebung und können in der Natur Kraft tanken. Dies ist aber nicht alles.
Auch für Feste und Festivals im Freien braucht es Platz. Schon vor Corona wurde das eine oder andere Dorffest nicht mehr organisiert, zu Silvester und Fasching kaum mehr etwas geboten.
Vor einigen Jahren hat es in der Matscher Au in Schlanders noch Festivals samt Zeltmöglichkeiten gegeben. Nun sind private Feste wegen Ruhestörung nicht mehr gestattet. Auch in Latsch wird das Trail Days Festival nicht mehr organisiert. Außerdem gibt es keine „richtigen“ Partys mehr in den Jugendzentren landauf, landab, da diese, meist mitten im Dorf gelegen, zu viel Lärm veranstalten. Bei städteplanerischen Entscheidungen gilt es Konfliktpotenzial von vornherein zu vermeiden und die Bedürfnisse der Jugend zu berücksichtigen. Partys und Feten sollten unbedingt in öffentlichem Raum stattfinden können, statt in verborgenen Privatkellern.
Bezüglich des Discosterbens sagt die Gemeinde Laas: „Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Verwaltung, eine Disco zu betreiben.“ Aber wie bei vielen nicht gewinnbringenden Aktivitäten, kann man durch Förderungen aktiv entgegensteuern. Müssten Discobetreiber weniger oder keine Miete zahlen, wäre der Druck, Geschäft durch Alkoholausschank zu machen, sicher geringer. Etliche größere Vereine haben die Möglichkeit sich in eigenen Vereinslokalen zu treffen, im besten Fall sind diese noch mit einer Küche augestattet. Wer aber keine entsprechenden Mitgliedschaften vorzuweisen hat, muss wohl oder übel am Samstagabend zu Hause bleiben. Den Jugendlichen fehlt die „Lobby“, um sich Gehör zu verschaffen. Und weil jeder Mensch in irgendeiner Form nach Aufmerksamkeit strebt, sind die entsprechenden Auswüchse der Energieentladung jeden Montagmorgen in Form von Vandalenakten und Schmierereien sichtbar. Event-Berater Alex Ploner sagte einmal sinngemäß: „Wer tanzt, trinkt nicht.“
Der Exerzierplatz und die Veranstaltungsräume in der Drususkaserne sind ein Hoffnungsschimmer.
Die „Initiative Drususkaserne“ erkennt die Wichtigkeit von Freiräumen. Konstruktive Ideen und Mitarbeit sind willkommen: idrukas@gmail.com

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