Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Maßnahmen zur Existenzförderung für Unternehmen – quo vadis
In den vergangenen Wochen wurde viel verhandelt, um die Hilfsmaßnahmen zur Existenzförderung für Unternehmen auf staatlicher und auf Landes-Ebene auf den Weg zu bringen.
Gleichwohl besteht auch auf Bankenseite der Wille (um nicht zu sagen die Notwendigkeit) weitere Stundungen zu gewähren, wobei die im letzten Jahr vorgesehenen vereinfachten Stundungen ohne ordentliche Kreditprüfung nicht verlängert wurden und somit aktuell nicht mehr anwendbar sind. Die Verhandlungen mit der Europäischen Bankenaufsicht hinsichtlich einer Verlängerung laufen noch.
In allen Fällen muss man leider eines konstatieren: Die Maßnahmen kommen alle sehr spät und obwohl man bereits im Oktober/November wusste, was auf die Betriebe zukommen kann, haben weder Staat, Land noch Bankenwelt es geschafft, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Bei Redaktionsschluss liegen damit lediglich die Eckpunkte der Hilfsmaßnahmen auf Landesebene vor:
Verlustbeitrag Provinz Bozen:
• Einkommen unter 50.000 bzw. 85.000 für Unternehmen mit mindestens 2 Inhabern (vermutlich mit Bezug auf 2019);
• Ein als Zugangsvoraussetzung noch zu definierender Mindestumsatz 2019;
• Rückgang Gesamtumsatz im Zeitraum 1.10.20 – 31.03.21 von mindestens 30% (vermutlich gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum);
• Beiträge zwischen 3.000 und 10.000 Euro, aber nicht mehr als der Umsatzrückgang;
• Zugesagte Verlustbeiträge von Staat und Land sind beim Umsatz zu berücksichtigen;
• Gesuchstellung möglich ab Mitte April und Auszahlung innerhalb 4 Wochen ab Antragstellung
Fixkostenzuschuss Provinz Bozen:
• Rückgang Gesamtumsatz im Zeitraum 1.10.20 – 31.03.21 von mindestens 30% (vermutlich gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum);
• Beiträge von 30%-50% der zugelassenen Fixkosten, gestaffelt je nach Umsatzrückgang, aber max. 100.000 Euro;
• Zugesagte Verlustbeiträge von Staat und Land sind beim Umsatz zu berücksichtigen;
• Gesuchstellung, vorbehaltlich Vorlage einer Bestätigung der Angaben durch einen Sachverständigen wie z.B. Wirtschaftsberater, Buchhaltungsbüro etc., ab Anfang Juni und Auszahlung ab Anfang Juli
pr-info hds
Wer online Produkte an Endverbraucher verkauft, sollte ein besonderes Augenmerk auf die regelmäßige Kontrolle und eventuelle Aktualisierung der Homepage sowie der Allgemeinen Geschäftsbedingungen richten. Für den Verkauf über den Fernabsatz gilt es, zahlreiche rechtliche Vorgaben und Verpflichtungen, die ständigen Neuerungen unterworfen sind, zu berücksichtigen. Der Verbraucherkodex schreibt jene Informationen vor, die der Unternehmer dem Endverbraucher zwingend vor Vertragsabschluss mitteilen muss. Dazu zählen unter anderem Angaben zum Online-Händler, zu den wesentlichen Eigenschaften der Produkte, zum Rücktrittrechts, zur gesetzlichen Gewährleistung sowie die Nennung der OS-Plattform. Die eben genannten Informationen und zahlreiche weitere müssen dem Endverbraucher in den jeweiligen Phasen des Online-Kaufprozesses in klarer und verständlicher Weise erteilt werden.
Zudem sollten im Falle einer Lieferung in andere EU-Staaten oder in Staaten außerhalb der EU stets die im jeweiligen Zielland geltenden rechtlichen Aspekte überprüft werden, so ist beispielsweise in Deutschland das Verpackungsgesetz zu berücksichtigen. In der EU ist das Verbraucherrecht zwar weitgehend vereinheitlicht, dennoch gibt es einige Unterschiede in den einzelnen Staaten. Diese Fälle sind stets konkret zu überprüfen.
Eine Nicht-Beachtung der Informationspflicht führt zu Sanktionen, die mittlerweile aus zahlreichen Urteilen hervorgehen. Letzthin nehmen außerdem wettbewerbsrechtliche Abmahnungen zu, wobei Unterlassungsverpflichtungen und die Zahlung eines Betrages geltend gemacht werden.
Wir empfehlen daher allen Unternehmern, deren Allgemeine Geschäftsbedingungen zu überprüfen, die gemäß Gesetz notwendigen Informationen den rechtlichen Erfordernissen anzupassen und gegebenenfalls die Homepage zu aktualisieren.
Die Rechtsberatung der hds Servicegenossenschaft bietet hds-Mitgliedern als Dienstleistung individuelle Beratungen bei der Erstellung und/oder Überprüfung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen an.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimatpflegevereins Naturns-Plaus erzählt Hermann Wenter, Obmann und Mitgründer des Vereins, über die vergangenen Jahre und die geleistete Arbeit.
Vinschgerwind: Welcher Gedanke steckt hinter der Gründung eines Heimatpflegevereins in Naturns?
Hermann Wenter: Schon seit meiner Kindheit bin ich ein Vereinsmensch und halte mich gerne in Gemeinschaft auf. Ich war damals eine Zeit lang als Ministrant tätig und bin später auch in die Musikkapelle eingetreten. Zudem bin ich auf einem Bauernhof aufgewachsen und kam dort schon früh in Berührung mit den traditionellen Bräuchen. Die Grundwerte, die mir dort weitergegeben wurden, haben mich mein ganzes Leben lang geleitet. Allerdings war Heimatpflege nicht unbedingt das, was meinem Grundgedanken entsprach. Ich hatte eher an einen Trachtenverein, wie dem in Bayrischzell, gedacht. Die Tracht spielt in Südtirol eine ganz andere Rolle. Unter Tracht versteht man hierzulande die bäuerliche Kleidung, weshalb man vom „Bäurischen“ spricht. Im Laufe der Zeit habe ich versucht mir eine Meinung zu bilden, warum viele Leute bei uns das „Bäurische“ nicht gerne tragen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass damals einige ihren Hof verlassen mussten und sie sich deshalb nicht damit identifizieren wollen. Über die Idee von der Gründung eines Trachtenvereins in Naturns habe ich unter anderem mit dem Kulturreferenten Josef Pircher gesprochen. Er hat es damals schon umfangreicher betrachtet und so kam es 1996 zur Gründung eines Heimatpflegevereins in Naturns und Plaus. Ich war zu dieser Zeit bereits Obmann der Naturnser Vereinsgemeinschaft und in diesen Posten floss viel Zeit und Mühe, weshalb Josef Pircher das Amt des Obmannes für den Heimatpflegeverein übernahm.
Vinschgerwind: Hat sich der Verein in den letzten 25 Jahren verändert?
Hermann Wenter: Ich glaube nicht, dass sich der Verein wesentlich verändert hat. Zu Beginn haben wir nur kleine Arbeiten erledigt. Eine der ersten Tätigkeiten, an die ich mich erinnern kann, war die Restaurierung des „Gott-Vater“-Bildstocks am Naturnser Sonnenberg im Jahre 2000. Es befand sich unter Privatbesitz, doch die Besitzer begrüßten und unterstützten unser Tun, auch im finanziellen Sinne. In den folgenden Jahren haben wir uns ziemlich stark auf die Restaurierung von Bildstöcken konzentriert. Es gab eine Veränderung, die sich zwar nicht unmittelbar innerhalb des Vereins abspielte, aber ihn dennoch beeinflusste. Diese war die Abschaffung der Fronleichnamsprozessionen in Naturns. Sie wurden 1977 durch den Dekan Georg Peer nicht länger ausgeführt. Stattdessen führte er die Erntedankprozession in Naturns ein. Daraufhin habe ich versucht ein Feld aufzutreiben, in dem der Heimatpflegeverein selbst Getreide anbauen und ernten kann. Glücklicherweise sind wir auf das Grundstück bei den St.-Laurentius-Ruinen, die sogennanten „Stab´ner Mesnergüter“ gestoßen und konnten 2008 einen Pachtvertrag mit 15-jähriger Gültigkeit abschließen. Seitdem bewirtschaften Mitglieder des Heimatpflegevereins Naturns-Plaus den Acker.
Vinschgerwind: Welches Projekt war für den Heimatpflegeverein von besonderer Bedeutung?
Hermann Wenter: Wie bereits erwähnt, ist für mich die Erhaltung der Tracht von besonderer Bedeutung, stets in Verbindung und Kontakt mit dem Trachtenverein Bayrischzell. Dorthin, in die kleine deutsche Gemeinde, unternahm der Verein auch einige seiner Ausflüge. Neben dieser Tätigkeit ist die Gestaltung der Bildstöcke und die der Wegkreuze ein großer Teil unserer Arbeit. Josef Pircher hat sich damals schon sehr mit der Erhaltung des Pixnerhauses in Plaus beschäftigt. Dank seiner Bemühungen und seinem Einsatz konnte der Heimatpflegeverein bei der Gemeindeverwaltung Plaus die Erhaltung dieses ehemaligen Schul- und Bauernhauses erwirken und es vor dem Verfall bewahren.
Vinschgerwind: Wie fallen die Reaktionen für die geleistete Arbeit aus?
Hermann Wenter: Die Reaktionen sind zum Großteil sehr positiv, von den Gemeinden Naturns und Plaus haben wir von Beginn an sehr viel Unterstützung erhalten. Allerdings gab es, als wir mit der Bewirtschaftung des Ackers bei den St.-Laurentius-Ruinen begonnen haben, auch einzelne, die unsere Arbeit nicht wertgeschätzt haben. Viele dachten , dass wir den Bauern zeigen wollen, wie man einen Acker richtig bewirtschaftet. Aber unsere Absicht war eine andere: Den Menschen zu zeigen, wie sich die Bewirtschaftung früher zugetragen hat. Von den meisten Seiten hat der Verein dafür viel Zuspruch erhalten. Für uns war es schon von Beginn an wichtig, dass die Arbeit, die wir leisten, der Allgemeinheit und dem Verein zu Gute kommt.
Vinschgerwind: Wenn wir nun einen Blick in die Zukunft werfen, was wünschen Sie sich für den Heimatpflegeverein Naturns-Plaus?
Hermann Wenter: Im Laufe der 25 Jahren hat der Verein schon viel für die Gemeinden geleistet. Dennoch stößt man immer wieder auf neue Dinge, die sich für die Arbeit des Heimatpflegevereins anbieten. So bin ich bei einem Spaziergang im November auf einen Bildstock zwischen Naturns und Staben aufmerksam geworden. Bereits 2003 kam der Vorschlag zur Restaurierung der enthaltenen Statuen auf, jedoch verfügte der Verein damals noch nicht über die erforderliche Erfahrung, um die Arbeiten auszuführen. Ich habe mir anlässlich des Jubiläums - unterstützt vom Vereinsvorstand - vorgenommen, es dieses Jahr in Angriff zu nehmen. Durch die Erfahrung weiß man nun, dass hinter jeder Idee und deren Umsetzung viel Arbeit und Zeit steckt. Wegen der Pandemie mussten aber auch wir unsere Pläne dem Geschehen anpassen und einiges verschieben. Da man mit dem Alter auch immer müder wird, würden wir es sehr begrüßen junge Interessierte in unserem Verein aufzunehmen.
Interview: Alena Lamprecht
Plattform Land/Videokonferenz - Die Arbeitswelt ist besonders durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung im Wandel. Die Corona Pandemie hat diesen Wandel enorm beschleunigt. Homeoffice und Homeschooling, das Arbeiten Zuhause und der Fernunterricht sind nur zwei konkrete Beispiele dieser Veränderung. Coworking und Coworkation sind zwei Arbeitsformen, welche bei einer Videokonferenz der Plattform Land am 25. Februar vorgestellt wurden. Die „Plattform Land“ wurde als Interessensgemeinschaft im Herbst 2013 vom Südtiroler Bauernbund und dem Gemeindenverband ins Leben gerufen, um den ländlichen Raum zu stärken. Besonders durch die Digitalisierung ergeben sich neue Chancen und neue Arbeitsmöglichkeiten auf dem Land. Im Vinschgau ist es in erster Linie das Gründer- und Innovationszentrum BASIS Vinschgau in der Drususkaserne Schlanders, das mit der Plattform Land zusammenarbeitet, selbst Coworking betreibt und auch beim Interreg Projekt CoworkationAlps mitarbeitet. Coworking ist eine neue Arbeitsform. Außer in Schlanders gibt es diese Möglichkeit auch in Meran, Bozen und Bruneck. Es ist eine Büro-Alternative für Kreative, Freiberufler, Unternehmen, Firmengründer oder auch für Angestellte, die ihren fixen Arbeitsplatz z.B. in Bozen oder Meran haben, aber im Vinschgau wohnen und in Wohnnähe arbeiten möchten. Basis Vinschgau bietet auf Tages- oder Monatsbasis sehr flexibel Büros, Arbeitsplätze und Infrastruktur wie schnelles Internet, Drucker, Scanner, Beamer oder einen Besprechungsraum an. Coworkation ist eine neue Wortschöpfung, bestehend aus den englischen Begriffen Community (Gemeinschaft), Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub). Es ist ein touristisches Konzept und es geht darum Urlaub und Arbeiten miteinander zu verbinden. Roland Trebo von der Beraterfirma Tourismuszukunft berichtete bei der Videokonferenz, dass die 13 Personen von Tourismuszukunft ortsunabhängig in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol arbeiten, gut vernetzt sind und einmal im Jahr sich für eine Woche irgendwo in Europa treffen, um gemeinsam zu arbeiten und Urlaub zu machen. Stephan Thaler von Coworking Space Meran war aus Thailand zugeschaltet, wo er in den Wintermonaten arbeitet. (hzg)
Vinschgau - Die Bezirksversammlung des hds im Vinschgau war geprägt von den Entbehrungen im Laufe des Corona-Jahres und von Erwartungshaltungen. Man wolle endlich wieder arbeiten und man dränge auf die Öffnung der Geschäfte ab dem 15. März.
von Erwin Bernhart
Ziel der Veranstaltung sei, sagte hds-Präsident Philip Moser, „euch reden zu lassen“. Das klappte in der online-Sitzung dann doch nicht recht. Es war dann der Laaser Chocolatier Thomas Tappeiner, der in die Diskussion einen Stein warf: Tappeiner schlug vor, dass die Geschäfte einfach am 15. März öffnen sollen, ob die Politik das will oder nicht. Was könne schon passieren? Tappeiner hat seine Mitgliedschaft beim hds im vergangenen Herbst gekündigt, nicht fristgerecht, so dass er heuer noch Mitglied bleibt. Dem Vorschlag Tappeiners konnte weder Moser noch der hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser etwas abgewinnen. Fragen nach dem Kündigungsschutz, Fragen nach Coronatests kamen in der Diskussion auf. Moser antwortete etwa auf die Testfrage, dass Testen die einzige Strategie darstelle. Unternehmen sollen testen, um arbeiten zu können. Tests seien immer billiger als Nicht-Arbeiten -Können. Denn die Unternehmen im Lande verlieren durch die Schließung täglich um die 18 Millionen Euro an Wertschöpfung. Die Frage sei, was die Geschäfte machen könne, um nicht in einen nächsten Lockdown gehen zu müssen. Die FFP2 Maske sei in den Geschäften akzeptiert. „Wir wollen arbeiten“, sagte Moser am 4. März vor rund 30 Vinschger Geschäftsinhabern online.
Zuvor zog Spechtenhauser in seiner Einführung ein bitteres Resümee. Alle seien überfordert. Insgesamt hätten die Bekleidungs- und Schuhgeschäfte in einem Jahr 4 Monate schließen müssen. „Wir können nur versuchen, Druck auszuüben“, sagte Spechtenhauser. Aber man wolle, was bleibt auch anderes übrig, mit Zuversicht nach vorne schauen. Mit der Kampagne „Do lebi, do kaf i“ wolle man ab Mai die Kunden wieder zu lokalen Einkäufen sensibilisieren und animieren. Derzeit werden Sensibilisierungstafeln, wie sie in Schlanders schon stehen, an Ortseinfahrten aufgestellt.
Philip Moser erklärte die 380 Millionen Euro Unterstützungmaßnahmen vom Land, hds Direktor Bernhard Hilpold die staatlichen Förderungen. hds-Vizeobmann Sandro Pellegrini wies die hds-Mitglieder auf die Unterstützung für den Maskenankauf und anderer Schutzmaßnahmen hin, die von der bilateralen Körperschaft (ebk.bz.it) zur Verfügung gestellt werden.
Im Oktober 2020 hat die Kommission der Landesregierung die zwei Anträge über die „Unterstützungsinitiative“ für eine einfachere Nutzung der direktdemokratischen Instrumente und über die „Bürgerratsinitiative“ zur Einführung eines Landesbürgerrates, abgelehnt. Daraufhin haben die Promotoren der Initiative für mehr Demokratie, des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz und des Heimatpflegeverbandes beim Landesgericht eine Bürgerklage eingereicht, deren Behandlung am 11. März begonnen hat.
von Albrecht Plangger - Die Regierungsarbeit in Rom verläuft planmäßig. Die anstehenden Dekrete (z.B. „decreto sostegno“ für den verlorenen Wintertourismus) lassen zwar noch etwas auf sich warten, aber vielleicht ist dann die Qualität des Dekrets besser und ausgeglichener. Für uns Parlamentarier heißt es jetzt vor allem „Klinkenputzen“ und Gesprächstermine mit den neuen Unterstaatssekretären vereinbaren und deren neue „capi gabinetto“ kennenlernen. Die spezifischen Südtiroler Probleme wie z.B. Zweisprachigkeit, der geschlossene Hof, autonome Zuständigkeiten der Gemeinden müssen an den Mann gebracht und entsprechend erklärt werden. Meist trifft man eh Südtirolfreunde, die dort schon schöne Urlaube verbracht haben. Müßig ist nur ihnen zu erklären, wo der Vinschgau ist. Sie kennen die Dolomiten, den „lago di Braies“ und San Candido. Die einzige Opposition in der Kammer, die „fratelli d´Italia“, macht selbstbewusst ihre Arbeit. Mit „sanfter“ Obstruktion zieht sie die Abstimmungen in die Länge. Der Senat hat eben ein Reformgesetz zum Olympischen Komitee (CONI) beschlossen, das noch von der alten Regierung vorgelegt wurde. Die Spielräume der Südtiroler Außenstelle wurde weder beschnitten noch erweitert. Mit dem können wir leben… Das allergrößte Interesse wird allerdings den anstehenden Covid19-Maßnahmen – vor allem bzgl. Ostern – entgegengebracht. Die meisten Parlamentarier kommen ja von auswärts aus meist roten oder orangen Zonen. Hier im „gelben“ Rom lässt es sich zur Zeit gut leben. Die Leute sind vorsichtig, die Touristen fehlen noch fast vollständig, aber die offenen Geschäfte, Restaurants und Bars vermitteln den gewohnten Alltag. Erst nach 19.00 Uhr leeren sich die Straßen innerhalb kürzester Zeit völlig. Da kann man an der Fontana di Trevi oder auf der spanischen Treppe keine Menschenseele antreffen, außer die Stadtpolizisten oder das Militär, das wichtige Kulturstätten schützen soll. Hoffentlich kriegt mit Ex-Ministerpräsident Enrico Letta der krisengeschüttelte PD bald einen neuen Parteisekretär. Dieser ist dem Trentino sehr verbunden und somit offen und zugänglich für unsere autonomen Weh-Wehchen. Er wurde von Renzi aus dem Amt gejagt und wäre nun wohl die Garantie für „nie mehr wieder Renzi“.
Untragbare Situation
Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen zeigt sich enttäuscht über den Ausgang der Wahl zum Rat der Gemeinden. Obwohl mehrere Kandidatinnen ihr Interesse bekundet haben, haben es nur zwei Bürgermeisterinnen geschafft.
Die Präsidentin des Landesbeirates Ulrike Oberhammer macht ihrem Ärger Luft: „Obwohl die Bürgermeisterinnen durch ihre tägliche Arbeit zeigen, dass Frauen kompetent das Ruder der Gemeinden übernehmen können, hat dieser Wahlausgang gezeigt, dass Kompetenz und Motivation nicht ausreichend ist. Dieses Verhalten steht eindeutig im Widerspruch zu den Schönwetterreden, die wir zuletzt am 8. März gehört haben und in denen von offizieller Seite betont wird, dass es auch den Männern ein Anliegen ist Frauen zu finden. Oder passen die Gefundenen nicht ins Puzzle/Organigramm?“
Wir brauchen eine Quote, welche bei sonstiger Nichtigkeit klar einzuhalten ist. Lächerliche Ausreden werden nicht mehr akzeptiert“, so Vizepräsidentin Donatella Califano.
Fazit des Beirates: “Wenn uns erklärt wird, dass in Südtirol keine Frauen zu finden sind, die des Vertrauens der Bürgermeister würdig sind, dann ist das nicht nur eine billige, sondern auch eine beschämende Ausrede. Also, wer sucht (Mann), der findet (Frau)!“
Ulrike Oberhammer
Präsidentin Beirat
Donatella Califano
Vizepräsidentin Beirat
In Bezug auf die Verabreichung des Impfstoffes AstraZeneca teilt der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit, dass dies auf der Grundlage der Empfehlungen der Europäische Arzneimittelbehörde EMA und der Italienischen Agentur für Medikamente AIFA erfolgt.
Die EMA schreibt, dass das es nach wie vor keinen Hinweis darauf gibt, dass die Fälle von Gerinnungsstörungen in Dänemark und anderen Ländern durch die Impfung mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca ausgelöst wurden.
Der Sicherheitsausschuss der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wurde bereits aktiviert, prüft die Hinweise und untersucht die mit der Charge gemeldeten Fälle sowie alle anderen Fälle von thromboembolischen Ereignissen und andere Vorkommnisse im Zusammenhang mit Blutgerinnseln, die nach der Impfung gemeldet wurden.
Die Charge ABV5200, welche in Dänemark zur Aussetzung oder teilweisen Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen führte wurde nie nach Italien respektive Südtirol geliefert. Die in Italien blockierte Charge mit Nr. ABV2856 wurde, wie bereits mitgeteilt, Anfang Februar mit 2520 Dosen verimpft. Es liegen bis jetzt keine Informationen über schwere Impfreaktionen diesbezüglich vor. Bei Insgesamt 13.896 verimpften AstraZeneca-Dosen in Südtirol wurde bis heute ein Fall von relevanten Nebenwirkungen gemeldet. Auch diesbezüglich muss ein kausaler Zusammenhang noch überprüft werden.
Ein Treffen zwischen dem Italienischen Gesundheitsministerium und der AIFA (Italienischen Agentur für Medikamente) findet heute Nachmittag (12.03.2021) statt, um die weitere Vorgangsweise festzulegen.
Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, wird die Öffentlichkeit zeitnah informiert.
(LR)