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Montag, 01 März 2021 14:20

Konzert am Gartenzaun in Flutsch

Laatsch - Lockdown, Lockdown, schaugmer ibern Gortenzaun. Take away, every evry day, Ketschup, Senf und Mayo, eio eio eio. A Wurscht und a Bier, jo deis welln mir. Lockdown, Lockdown schaugmer übern Gortenzaun….“ Diesen Rap hat sich der eingefleischte Fasnachter Wolfgang Schöpf, alias DJ Hamala aus Laatsch während seiner Nachtschicht in der Firma HOPPE zur diesjährigen Lootscher Fosnocht ausgedacht. Diese musste zu seinem Leidwesen heuer leider ausfallen. Später nahm er den Rap mit dem Handy auf und verteilte ihn über Whats App. „I denk miar olm olz in mein Kopf aus und speichers selm a oo“, sagt er. „Denn pan Schreibm bin i nit der Ergscht.“ Das Echo, das der Rap in seinem großen Bekanntenkreis auslöste, überraschte ihn. Es waren vor allem die Kinder, die sich die Zeilen begeistert aneigneten, fleißig sangen und ihre Videos an Wolfi zurückschickten.
Daraufhin entschied er, den Rap nun kindgerecht anzupassen. Er ersetzte die Zeile „A Wurscht und a Bier, jo dies welln mir“ durch „A Burger und a Wurscht und a Limo fürn Durscht“.
Und spontan lud er die Kleinen am Samstag, den 20. Februar vormittags ein, mit ihm ein kleines Konzert im Freien zu geben – natürlich hinter einem Gartenzaun im Laatscher Ortsteil Flutsch. Wolfi stimmte an, dirigierte und die Kinder sangen aus voller Kehle mit, einmal, zweimal, dreimal…. zur Freude ihrer Eltern, die ihnen - auf den nötigen Abstand achtend - kräftig applaudierten. Zaungästen waren – wenn auch etwas entfernt - auch zwei Gämsen, die bewegungslos in den „Lootscher Knött“ standen, so als würden sie zuhören. Anschließend gab‘s für Klein und Groß je einen „Burger“, der sich als Faschingskrapfen entpuppte. Und der Laatscher Bäcker Peter Schuster fragte sich erstaunt, warum an diesem Tag alle Krapfen so schnell ausverkauft waren.
Wolfgang Schöpf überrascht immer wieder mit außergewöhnlichen Aktionen und mit Raps, in denen er der Zivilgesellschaft und der Politik den Spiegel vorhält - humorvoll und tiefsinnig zugleich. (mds)

Brachliegen musste unsere deutschsprachige Kultur lange als Folge faschistischer Unterdrückung; Mussolini wollte uns die deutsche Sprache verbieten. Deshalb hat der freiheitsliebende Künstler Christian Stecher die „Faschobeile“ am Siegesdenkmal von Bozen mit einem rote Stift durchgestrichen. Die Adlerköpfe mit den Hakenschnäbeln und die zähnefletschenden Wolfsköpfe bedrohen weiterhin unser Land.
Wien, Schönbrunn, zu den Machtsymbolen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gehörte die Darstellung des römischen Rutenbündels mit dem Richtbeil; daran hielten sich auch die DSC 3642Habsburger. Und deshalb begegnen wir im Schönbrunner Schlossgarten auch diesem Hoheitszeichen aus Maria Theresianischer Zeit.
Ganz so wie am Bozner Siegesdenkmal, wo 16 Beile den Besiegten zeigen sollten, wo nun die Macht liegt. Nach der Bedeutung gefragt, gab ein Witzbold folgende Erklärung: Die Marmorsäulen mit den Rutenbündeln erinnern an Spaghettipackungen; die leeren Mauernischen aber warten auf fuchsberg arunda 25Berühmtheiten aus der Welt des Sportes oder der Politik. Also Nischen für berühmte Haubenköche; die Südtiroler haben die hohe Küche entdeckt und bekommen immer wieder Michelinsterne. Die 16 Beile aber warten auf Südtiroler Rebellen aus den Haupt-und Nebentälern ... die Zahl 16 ist eine ungefähre Schätzung.
Das uralte Wort „Brache“ meint den unbestellten Teil der Flur im Sinne von „nicht angebaut“. Alternativen zum Siegesdenkmal zeigen in der „Brache“ verschiedene Künstler, Martin Geier, Hans Wielander u.a. - die flämische Belgierin Kristin Duthoit schätzt ganz besonders den Schnalser Künstler Friedrich Gurschler: Schnals und Bozen, zwei Marmorkunstdenkmäler als Zugänge zu unserer Geschichte.
An neuen Zugängen zu unserer Südtiroler Geschichte arbeitet Siegfried de Rachewiltz in seinem volkskundlichem Bericht „Mist versus Brache“, eine ausführliche Dokumentation alter Techniken für den Transport von Dünger am Steilhang.
Karin dalla Torre schreibt, wenn es darum ginge, den Begriff Brache zu visualisieren, wäre das Bergdorf Stilfs im Ortlergebiet eine stimmige Metapher: „Auf 1300 Meter, wie ein Schwalbennest an den Hang geklebt, scheint es aus der Zeit gefallen“.
Mistknoll 16In diesem Beitrag spricht sie auch vom „Abrasch“, einem Begriff aus der Teppichweberei; gemeint ist damit das leichte Abweichen vom Muster, wodurch das Werkstück einzigartig und wertvoll wird.
Dieses Abweichen vom üblichen Denken wird in dieser ARUNDA ideenreich zelebriert, angefangen vom Beitrag zur Philosophie der Badewanne des Pustertalers Anton Holzer bis zu der Fotoserie „radikales bauen im zwischenraum“ von Erich Kofler Fuchsberg.
Ein Ultner Bauernsohn zeigt auf eine mit Brettern vernagelte Hütte und erinnert sich: „Hier hat die Verkündigung stattgefunden“ und auf ein mit Farnblättern abgedeckte Konstrukt: „Und hier haben wir Doktorlus gespielt.“
Im Vorwort zu dieser 100sten ARUNDA schreibt Mitherausgeber Ulrich Wielander: „das UND hat nichts gegen das ENTWEDER ODER“.
sieg2Der Erich Kofler Fuchsberg bringt seine Erfahrungen auf die Kurzformel: „Frau = Hauswirtin, Mann = Hüttenwirt“. Und dann zeigt er auf „Schupfn und Schlagln“ zwischen Berlin und Vinschgau: „Die Seele braucht ... eigentlich kein Haus, sie braucht nur einen Ort, einen vorläufigen Unterschlupf“.
Der Mitherausgeber Christian Stecher ist verantwortlich für den erdfarbig geprägten Leineneinband. Er führt uns durch das wilde Mexiko, zu in Plastik verpackten Heuballen, die monatelang in der Landschaft herumliegen, zu visuellen Verschmutzungen und zu neuen Denkmustern. Die Themen des Malers: Farbe: Zufall, urbane Ästhetik in Mexiko Stadt und in Mérida.
Verde Cancún, ein Türkisfarbton, den es auf der Halbinsel Yucatán in vielen Schattierungen gibt.

ARUNDA 100/Brache - 184 Seiten, Leineneinband mit Prägung, Hardcover, reich bebildert. Herausgeber: Christian Stecher und Ulrich Wielander, erschienen in der ARUNDA Reihe. ISBN: 978-88-945648-0-8, bestellbar in ausgewählten Buchhandlungen und bei der ARUNDA Redaktion: info@arunda.it

Montag, 01 März 2021 14:15

Maschgra früher

Eyrs - Eine besondere Faschingszeit konnten wir heuer erleben: das närrische Treiben blieb bis auf einzelne maskierte Kinder völlig aus. Um dennoch ein wenig, wenn auch nostalgisch, in den Fasching ein zu tauchen, wurden die Eyrser eingeladen, dem Bildungsausschuss Maschgrafotos von früher zur Verfügung zu stellen. Die Bilder wurden eingescannt und im DinA4 oder DinA3-Format ausgedruckt. Ausgestellt sind die Bilder in den großen Schaufenstern im Dorfzentrum neben Lisas Schneiderei und im „kloanen Warenhaus“, einige auch bei Peter Telser. Die Ausstellung hat den Vorteil, dass sie jeder Zeit zugänglich ist. Jeder ist aufgefordert beim Betrachten der Bilder den Sicherheitsabstand ein zuhalten und einen Mund und Nasenschutz zu tragen. Die Bilder bleiben noch einige Zeit ausgestellt, auf jeden Fall länger als bis zum Aschermittwoch. Ein großes Dankeschön ergeht an alle, die Fotos für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Viel Spaß beim Anschauen.

Montag, 01 März 2021 14:14

Steigender Wasserpegel

Buchbesprechung
Marco Balzano: Ich bleibe hier.
(Diogenes, Zürich 2020, 288 S.) Aus dem Italienischen von Maja Pflug.

Es ist lange kein Roman mehr erschienen, der im Obervinschgau angesiedelt ist. Doch dem italienischen Erfolgsautor Marco Balzano war es ein Anliegen, belletristisch in die Geschichte der aufgezwungenen Seestauung von Reschen und Graun einzutauchen und sie durch Fiktion und literarische Verfremdung zu einer Erzählung auszustaffieren. Den Bogen spannt er weit, vielleicht zu weit. Trina erzählt als wehrhafte Frau von den Entbehrungen während der faschistischen Ära, als Junglehrerin trifft sie das Unterrichtsverbot in deutscher Sprache. In der Katakombenschule erteilt sie den Dorfkindern unter Gefahren Deutschunterricht, damit Wörter wirksam bleiben. Das Motiv der Wörter legt Balzano durch den Roman. Mal fehlen sie dem wortkargen Erich, der Trinas Mann wird, dann sind sie wieder Trinas Waffe. Erich entscheidet sich in der unsäglichen Option für das Dableiben. „Wenn wir weggehen, haben die anderen gewonnen.“ Balzano flicht ein, unter welcher Anspannung die Menschen standen, als sie zum Spielball der Diktatoren wurden. Unterdessen erleiden Erich und Trina einen schweren Verlust, wortlos ist ihre Tochter Marica von der Schwägerin nach Deutschland mitgenommen worden. Freiwillig? Im Roman ist das Mädchen durchgehend in Anreden präsent, das Drama der verschwundenen Tochter bleibt das private Trauma, dem das kollektive folgen wird.
Erich befürchtet seit längerer Zeit eine Wiederaufnahme der alten Pläne, einen Staudamm zu errichten. Der Autor kennt die Fakten: 1940 hing ein Anschlag am Grauner Rathaus, dass die Regierung den Bau des Staudamms genehmigt habe. Kaum jemand konnte den italienischen Text verstehen. Erich ruft zum Protest, der versandet, da Italien in den Krieg eintritt. Die Einberufungsbefehle zerstören den schwachen Widerstand und bringen Erich an die Front. Trina schupft die kleine Landwirtschaft, übersetzt den Frauen die Feldpost der Männer und flunkert dabei. Weil sie weiß, welche Wörter wohl und welche weh tun. Am Staudamm wird weitergebaut, hunderte Arbeiter leben in Baracken. Schwer verwundet kommt Erich heim und sucht nach Mitstreitern gegen das Stauseeprojekt. Mit Hitlers Einmarsch in Südtirol droht die Gefahr, erneut eingezogen zu werden. Erich desertiert und bricht mit Trina in Richtung Schweiz auf, Balzano hält sich mit „Auf der Flucht“ lange auf, ohne auf grausame Details zu verzichten. In einer Art Zwangsgemeinschaft leben die Protagonisten auch mit einem Kind namens Maria, der Gedanke an die fehlende Marica liegt nahe, zündet aber nicht.
Nach Kriegsende kehren die ausgezehrten Figuren nach Graun zurück und der Erzählstrang des Stausees wird wieder aufgenommen. Eindringlich schildert Balzano immer aus der Sicht von Trina die zahlreichen Versuche von ihr und Erich, die Leute wachzurütteln, damit sie sich gegen die Montecatini stemmen. Wie wir wissen, haben sämtliche Anstrengungen das Wasser nicht abhalten können. Der Pegelstand stieg, die Entschädigungen waren blanker Hohn. Trina richtet ihre Briefe an Wien und an Rom, doch der Kapitalismus sprengt die Dörfer Reschen und Graun. Die Worte derer, die ihr Hab und Gut im Wasser wissen, verstummen langsam. Gut, dass das Geschehen genau dokumentiert ist und nun auch in Romanform vorliegt. Etwas entrückt wirkt es durch die eigenartige Übersetzung mancher Begriffe wie Schreiner, Heuschober, Speicher. Regionalismen hätten nicht geschadet, dafür druckt der Verlag aber eine Karte mit ab.
„Ich bleibe hier“ ist ein Buch, das auch für uns geschrieben wurde.
Maria Raffeiner

Ich bin Ylenia! Die neue Jugendarbeiterin vom “Chillhouse” in Stilfs. Bis November bin ich Mutterschaftsersatz für die Jugendarbeiterin Jana. Ich bin 28 Jahre alt und kreativ in verschiedenen Bereichen tätig.

2 Bild 1Mein Ziel ist es, die Jugendlichen dorthin zu begleiten, wo sie sich entfalten können. Da es nicht eine einfache Zeit für sie ist, ist es mir besonders wichtig, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie auf diesem Weg nicht alleine sind.

Wie geht es mit der Vereinsgründung voran?
Wie soll der Jugendtreff Taufers denn jetzt heißen?
Was wollen wir im und für den Jugendtreff erreichen?
Was ist gerade los im Jugendtreff und welche Aktivitäten sind von den Jugendlichen und vom derzeit bestehenden „Führungsgremium“ erwünscht?
Ist eine Hausordnung im Jugendtreff sinnvoll?
Ist der „Jugendtreff online“ in Lockdown-Zeiten erwünscht von Seiten der Jugendlichen?
Dies und mehr sind Fragen, die in letzter Zeit sowohl vom Treff-Geschehen als auch von der letzten Vorstands-Sitzung am 26.01.2021 aus erwachsen sind.

Es folgt ein Versuch die News, Fakten und Stimmung im und um den Jugendtreff für alle Interessierten zusammenzufassen:
- Der Vereinsgründung steht zum jetzigen Zeitpunkt einzig die Präsidentschaft im Wege. Der derzeitige Vorstand bleibt bis auf Weiteres bestehen und setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Fliri Hanspeter, Silvia Kerschbaumer, Tamara Riedl, Brighenti Lara, Maximilian Joos, Chiara Basso, Medea Fliri, Marlene Fliri, Roselinde Gunsch-Koch, Tobias Stecher und Anna Erlacher. Bis eine Lösung zur Vereinsgründung gefunden wird, hat die derzeitige Trägerschaft weiterhin der Jugenddienst Obervinschgau.
- Die Jugendgruppe hat das OK gegeben für die Übergabe des Logos „Revoluzer Treff“ an den neuen Verein. Ca. 20 Jugendliche haben bis jetzt Feedback gegeben, dass sie dieses Logo beibehalten möchten.
- Die nächste Frage ist sicher umfassender zu beantworten und bezieht mehrere Fragen mit ein: Der Jugendtreff soll ein Ort des Zusammentreffens für die Tauferer Kids sein, wo sie Raum und Gehör für sich, ihre Ideen und Wünsche finden und gesehen werden. Gleichzeitig soll er Raum für sozialen Austausch und für ein Miteinander sein, Raum sein um sich auszuprobieren, für sich und gegenseitig Verantwortung zu übernehmen! Es darf Platz sein für die Bildung eigener Meinungen, für Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen, für Zusammenhalt und auch für Reibungen und Diskussionen, ohne Verletzung der gegenseitigen Privatsphäre im und außerhalb vom Jugendtreff. Basierend auf diesen Prinzipien ist auch z.B. eine Hausordnung für und im Jugendtreff entstanden. Diese kann nun jederzeit angepasst und nach Bedarf ausgebaut werden. Der Vorstand hat gemeinsam beschlossen, dass die Jugendlichen selber für „ihren Raum“ Sorge tragen und ihn bei Bedarf gemeinsam reinigen.
- Der Jugendtreff ist sogar in diesen Zeiten rege besucht, pro Öffnungszeit zwischen 4 und zeitweise bis zu 20 Personen (zeitlich abwechselnd aufgrund der Covid19-Maßnahmen). Die Jugendlichen zeigen sich im Jugendtreff bemüht, sich an die Richtlinien der ständig wechselnden Verordnungen zu halten, das zeugt von viel Flexibilität und gegenseitigem Respekt!
- Durch ihr Feedback hat sich erwiesen, dass die Tauferer Jugendlichen den direkten Kontakt und sozialen Austausch im Jugendtreff eindeutig zu online-Angeboten während des Lockdowns bevorzugen und wertschätzen. Das spricht sehr für eine gesunde und gesund-erhaltende Einstellung der Kids! Im Moment wünschen sie sich v.a. Raum und Zeit, sich im Jugendtreff aufhalten zu können, mit Aktivitäten die auf ihren Wunsch dort angeboten werden, wie z.B. Gemeinschaftsspiele bzw. auch mit Zeit, Ideen einfach nur entstehen zu lassen, ohne Druck, dass „jetzt was gemacht werden muss!“ Zurzeit werden z.B. die Wände kreativ bemalt. Was ich bemerkenswert finde, ist, wie sie gerne über ihre sportlichen Aktivitäten berichten und sich darüber austauschen. Soziale Medien und digitale Spiele spielen im Moment laut meinen Beobachtungen eine zweitrangige Rolle und nehmen gar nicht mal ein Drittel der Zeit in Anspruch. Viel wichtiger ist ihnen, direkt zu kommunizieren und miteinander etwas aufzubauen.

Montag, 01 März 2021 14:11

Ladurner und die CSU

s19 1098721Partschins/München - Die SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner war Ehrengast beim diesjährigen digitalen politischen Aschermittwoch der CSU. „Ich hatte die Ehre Grüße aus Südtirol und von der Südtiroler Volkspartei auszurichten“, so Ladurner. Der diesjährige politische Aschermittwoch, der normalerweise in der prall gefüllten Dreiländerhalle in Passau stattfindet, musste corona-bedingt online abgehalten werden. Die Südtiroler Landtagsabgeordnete hatte dadurch die Möglichkeit online von zuhause aus einige Worte an die über 25.000 zugeschalteten CSUler zu richten.

Montag, 01 März 2021 14:10

Adventaktion mit glücklichen Gewinnern

Eyrs - In der besonderen Adventszeit des vergangenen Jahres, wurde die Eyrser Bevölkerung gebeten, wieder die Fensterbilder, Beleuchtungen und Dekorationen der Häusern für die Dorfgemeinschaft zu gestalten. Gleichzeitig wurde von den Vertretern im Bildungsausschuss die Aktion „das Wort im Adventfenster“ gestartet. Dabei war jeden Adventsonntag in einem Teil des Dorfes in einem beleuchteten Hausfenster ein neues Wort zu finden. Das Wort war die ganze Woche abends zu sehen. Die Familien wurden eingeladen in der Adventszeit, unter Einhaltung der s19sp2 gretaSicherheitsmaßnahmen, am Abend durch das Dorf zu spazieren, die Beleuchtungen und Dekorationen zu bewundern und das Wort zu suchen. Dieses Wort und die Adresse, des Hauses, in dem sich das Wort im Fenster befand, konnte versehen mit dem eigenen Namen auf einen Zettel geschrieben, im Briefkasten des Widums eingeworfen werden. Insgesamt wurden 208 Zettel eingeworfen. Aus allen eingeworfenen Zetteln konnten Sachpreise mit lokal erzeugten Produkten verlost werden. Ziel der Aktion war es auch, dass die Gewinner lokal erzeugte Produkte und deren Produzenten kennen lernen sollten.
Es sei allen herzlich gedankt, die ihre Fenster und Hauseingänge adventlich geschmückt haben, ebenso allen, die bei der Aktion mitgemacht haben und vor allem sei den Sponsoren lokal hergestellter Produkte gedankt.
Reinhard Zangerle

Montag, 01 März 2021 14:09

Zu Besuch bei Josef Rainer

Brixen/Südtiroler Künstlerbund - Der Südtiroler Künstlerbund initiiert vom 18. Februar bis 29. April eine virtuelle Begegnung mit verschiedenen Künstlern und Künstlerinnen aus den Bereichen bildende Kunst, Literatur, Komposition und Architektur. Bei diesem neuen online Format des Künstlerbundes geht es darum auch in Corona-Zeiten die Kunst und die Künstler sichtbar zu machen und die Begegnung mit Kunstwerken zu ermöglichen. Jeweils donnerstags um 18 Uhr lädt ein Künstler zu einem Rundgang durch das eigene Studio und gibt dabei einen rund 10-minütigen Einblick in seine Arbeitswelt. Am 25. Februar war der Künstlerbund zu Besuch beim Brixner Künstler Josef Rainer. Im Vinschgau ist Josef Rainer bekannt, weil 2013 seine Werke zusammen mit den Werken seines Vater Martin Rainer (1923 – 2012), dem bekannter Bildhauer, der aus dem Schnalstal stammt, in der Kartause unter dem Titel „Spuren“ ausgestellt wurden. Beim Rundgang durch sein Atelier in Brixen zeigte Rainer verschiedene Tonarbeiten und Modellbauten aus Bienenwachs. Eine Serie von Tonarbeiten heißt „Der kleine Josef bewundert“. Dabei sitzt der Künstler, der kleine Josef, auf einem Tonteller und bewundert verschiedene Arbeiten bekannter Künstler z.B. Maman, die Spinnenskulptur von Louise Bourgeois vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao oder Werke von Picasso, Giacometti, Henry Moore, Martin Kippenberger oder Marina Abramović, der serbischen Performance-Künstlerin. Vorgestellt hat er auch eine Auftragsarbeit, eine Muttergottes mit Kind und verschiedene Helden seiner künstlerischen Phantasie. Gezeigt hat Josef Rainer auch Tontafeln mit Motiven aus der Bibel und Modellbauten aus Bienenwachs, die der Künstler in einem 2-3 wöchigen Arbeitsprozess zusammen mit seinen Bienen baut. Es sind einmalige Kunstwerke, Wachsstrukturen mit kurvigen Formen. Die rund 80 Zuschauer erhielten nicht nur einen Einblick in das Werk von Josef Rainer, sondern konnten bei der rund 30-minütigen Videokonferenz mit dem Künstler auch in einem Dialog treten. (hzg)

Das Video kann man auf der Homepage des Künstlerbundes ansehen. https://www.kuenstlerbund.org/de

 

Dienstag, 02 März 2021 16:03

„Miar sein gsund“

Goldrain - Es ist Mittwoch der 24. Februar am später Nachmittag. Ein junger Bursche in Badehose steigt durch ein Eisloch ins kalte Wasser des Goldrainer Sees, verharrt dort mehrere Sekunden, taucht kurz mit dem Kopf unter, steigt wieder heraus, trocknet sich ab und zieht sich an. Ein zweiter Bursche vollzieht kurz darauf dasselbe Ritual. Viele Spaziergänger sind verblüfft.

von Magdalena Dietl Sapelza

Es geht uns nicht um eine spaßige Aktion oder um die Ausreizung des Risikos. Sondern wir tun das für unsere Gesundheit“, erklären der 23-jährige Hydrauliker Samuel Ilmer und der 22-jährige Bademeister und Saunawart Gabriel Mair Buono aus Goldrain unisono. „Der Tauchgang stärkt Herz und Kreislauf, kurzum das ganze Immunsystem. Wir fühlen uns anschließend pudelwohl und sind nie erkältet.“ Ihre Aktion folgt dem Wim Hof Prinzip. Der Sportler aus den Niederlanden macht vor, wie durch das Kältetraining die geistige Konzentration Gesundheit und Wohlbefinden gestärkt werden können. Seit gut einem Jahr suchen die beiden jungen Männer täglich die Herausforderung im Wechselbad der Elemente – natürlich unter Beachtung alle Sicherheitsvorkehrungen- im Sommer in Bergbächen, im Winter in Seen. Ist ein See zugefroren, wie heuer der Goldrainer See, und das Wasser kann nur über ein Loch erreicht werden, so ist das ein ganz besonderer Kick. Das Eisloch hat einen Durchmesser von einem Meter. Samuel und Gabriel haben es im vergangenen Dezember mit der Motorsäge geöffnet. Seither gönnen sie sich täglich am späten Nachmittag (nach Feierabend) einen Tauchgang, auch bei klirrenden Minusgraden. „Bei minus 16 bis 18 Grad war es schon ein bisschen happig, denn unsere Hände klebten dann am eisigen Rand des Lochs“, beschreibt Samuel. Das Wasser unter der Eisschicht hat eine konstante Temperatur von vier Grad Celsius. „Deshalb hat man beim Heraussteigen bei etwas höheren Außentemperaturen nicht zu kalt - außer bei derart tiefen Temperaturen, wie sie im diesjährigen Winter oft waren“, erklärt Gabriel. Er und Samuel scheuen keine Minus-Grade und härten ihre Körper selbst bei den widrigsten Bedingungen ab. Und viele Mutige machen es ihnen nach oder beobachten sie als Zaungäste. Mittlerweile folgt ihnen eine große Fan-Gemeinde auf Instagram (Samuilmer, Buonomemes), wo sie den Hashtag #mirseingsund ins Leben gerufen haben.
Samuel und Gabriel sind überzeugt, dass ein starkes Immunsystem auch dem Coronavirus trotzen kann.


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