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Montag, 29 März 2021 12:45

Baubiologie

TischerLehm – Kann der älteste Baustoff die Bauindustrie nachhaltig verändern?

 

Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Welt. Seit Jahrtausenden bauen Menschen ihre Häuser aus Lehm. Als natürlicher Baustoff aus Sand, Ton und Schluff bringt der besondere Baustoff Lehm viele Vorteile mit sich: er ist nachhaltig, ökologisch abbaubar und besonders wohngesund. Für kaum einen anderen Baustoff wird so wenig graue Energie aufgewendet. CO² Emission entfällt bei Lehm nahezu, seine Festigkeit und Bindekraft gibt uns die Natur gratis. Lehmbaustoffe ohne chemische Zusätze oder Pigmente sind 100% biologisch abbaubar und können dem Kreislauf unserer Erde nach einer Nutzung zurückgegeben werden. Gute Lehmbaustoffe verzichten komplett auf synthetische, chemische Materialien und Inhaltsstoffe und sind somit nicht nur für die Erde, sondern auch für uns als Menschen gesund.
Lehmoberflächen sind diffusionsoffen und atmungsaktiv, sie nehmen Feuchtigkeit gut auf und geben diese gleichmäßig ab. Das wirkt sich nachweislich auf das Raumklima aus. Die enthaltenen Tonmineralien tragen zu einem gesunden Raumklima bei, es werden keine chemischen Schadstoffe an die Raumluft abgegeben. Lehmbaustoffe können, anders als konventionelle Baustoffe, sogar Gerüche binden. Schwere Lehmbaustoffe agieren als thermischer Speicher und können Temperaturschwankungen ausgleichen.

Lehmbaustoffe ermöglichen auch auf natürlicher Basis eine persönliche und repräsentative Raumgestaltung. Mit edler Optik und Struktur, basierend auf farbigen Tonmineralien, werden weder Farbstoffe noch Pigmente beigesetzt. Der Ton ist Bindemittel und Farbgeber in einem. So stehen die sinnlichen Erfahrungen im Mittelpunkt, denn Lehmputze vermitteln eine angenehme Haptik und ein ganz besonderes Gefühl. Die Farben, die uns die Natur gibt, strahlen eine ruhige und tiefe Wärme aus. Brillante Oberflächen aus natürlichen Farbtönen – mit Lehm-Designputz.
Lehmbaustoffe sind somit die Antwort auf modernes, ressourcengerechtes Bauen, ohne dabei auf Wohnkomfort und ein gutes Gefühl zu Hause zu verzichten.

 

Montag, 29 März 2021 12:44

Prinzessin, Ritter, Drache...

Schluderns - In der jetzigen Zeit braucht man Farbe, etwas Buntes und Lustiges“, so erklärt Susanne Pinggera die Mal-Aktion zur Verschönerung des Parkplatzes vor dem Despargeschäft und der Bar Loki in Schluderns. Mit ihrem Bruder Martin Pinggera und den Künstlern Martina Peintner von „Imoldos“ und Manuel Schenk hatte sie fünf Motive ausgewählt, die nun aus dem grünen Hintergrund der Begrenzungsmauer heraus leuchten. Die Prinzessin und der Ritter stellen den Bezug zur Churburg und zu den Ritterspielen her. Der Drache bewacht das Areal. Die ausgebreiteten Flügel stehen für Herzenswärme. Und die bunte Messerwurfscheibe animiert zum immaginären Spiel. Kinder haben die Malereien bereits entdeckt und freuen sich genauso wie ihre Eltern. „Es tut gut, etwas Schönes und Erheiterndes zu sehen“, schwärmt eine Vater. (mds)

Montag, 29 März 2021 12:43

KFS Aktion: „Gutes Leben“

Prad - Im Rahmen der Aktion „Gutes Leben“ bot der KFS im März zwei Vorträge an. Die ursprünglich in Präsenz geplanten Veranstaltungen wurden, aufgrund der bekannten Einschränkungen, online abgehalten. Die Hebamme und Besitzerin der NovoLäden Maria Lobis gab einen interessanten Einblick in zwei wichtige Themen unseres Alltags.
Im ersten Vortrag ging es um den richtigen Umgang mit, bzw. gegen Müll, in all seinen Facetten. Lobis hat aufgezeigt, dass es möglich ist, den Verbrauch an Verpackungsmaterialien, insbesondere Kunststoffen, stark zu reduzieren oder auch ganz einzustellen. Einige konkrete Beispiele: Kaufen wir möglichst unverpackte oder nur wenig verpackte Lebensmittel und andere Gebrauchsgüter. Nehmen wir für Brot, Obst und Gemüse, Tüten aus Leinen oder ähnlichem, die wir von daheim mitnehmen. Lassen wir uns Fleisch und Wurstwaren in wieder zu verwendende verschließbare Behälter (z.B. Edelstahl) einpacken. Nehmen wir flüssige oder ähnliche Produkte, wie Milch, Joghurt usw. in Glasbehältern und bevorzugen wir Verpackungen aus Papier oder Karton, da diese Materialien leichter wiederverwertet werden können. Wasser in Kunststofflaschen ist nicht nötig, weil das Leitungswasser großteils eine hervorragende Qualität aufweist. In Mineralwasser aus Plastikflaschen wurden Rückstände von teils krebserregenden Substanzen nachgewiesen. In Babynahrung, Wegwerfwindeln, Reinigungsmitteln und Produkten für die Schönheitspflege sind Mikroplastik und andere schädliche Zusätze enthalten.
Im zweiten Vortrag zeigte Maria Lobis auf, wie man aus wenigen, preisgünstigen „Zutaten“ verschiedene Haushaltsreiniger herstellen kann. Die wichtigsten sind: Wasser, Essig, Spiritus, Soda, Natron, Speisestärke, Kernseife, Zitronensäure Sauerstoffbleiche und ätherische Öle. Mit diesen und anderen Produkten lassen sich gute und biologisch abbaubare Wasch- und Putzmittel herstellen. Fast alle lassen sich auf Vorrat produzieren und in Gläsern, Flaschen und Sprühflaschen aufbewahren. Dafür kann man ausgediente Behälter für konventionelle und meist teure Reiniger nehmen. Auch andere Hilfsmittel, wie Bürsten und Schwämme aus natürlichen Materialien hat sie vorgestellt. Anfangs bedarf es gewiss kleinerer gedanklicher „Umstellungen“, aber mit der Zeit wird man es gar nicht mehr anders wollen, als sein Leben umweltgerechter zu führen.
Rezepte für die Reiniger und weitere Informationen gibt es unter: www.novo.bz oder auch über den KFS: www.familienverband.it
Melden Sie sich beim KFS für die kostenlosen und informativen Initiativen im Rahmen der Projekte „Gutes Leben“ an.
Norbert Kofler

Montag, 29 März 2021 12:42

Zusammenarbeit fürs Dorf

Rabland/Partschins/Töll - Umgestaltung der Bushaltestelle vor dem Büro des Tourismusvereins in Rabland: So lautete ein Beschlussantrag der Bürgerliste Partschins Rabland & Töll, der in der Sitzung des Gemeinderates zum Jahresende auf der Tagesordnung stand.
Nachdem ein Mitglied der Bürgerliste auf die Konstruktionsmängel an der Bushaltestelle Rabland Richtung Meran und deren direkten negativen Folgen für Wartende, die besonders heuer bei vermehrtem Niederschlag zum Vorschein kamen, aufmerksam gemacht hatte, fand sich eine parteiübergreifende Mehrheit für die Annahme des Antrages.
Mehr noch! Während der laufenden Debatte meldete sich ein Zuhörer und erklärte sich bereit das nötige Material kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die zwei SVP-Gemeinderatsmitglieder, Vertreter der Handwerker und Kaufleute, haben die kostenlose Montage ihrerseits angeboten, um ihren Beitrag zur Sanierung des Unterstandes zu leisten. Ein äußerst erfreulicher Moment, in dem „Parteidenken“ überwunden wurde und lediglich die „Sache“ im Zentrum stand! Natürlich waren nach der Beschlussannahme Zuständigkeiten abzuklären, Formalitäten zu erledigen, Genehmigungen einzuholen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Nach positivem Gutachten seitens der Gemeinde und des Landes, wurden die Teile von den Handwerkern und Kaufleuten bestellt und vorgefertigt, die Montage koordiniert und zügig fachmännisch von gemeindeansässigen Betrieben umgesetzt.
Ohne diese gelungene Zusammenarbeit, rasche Planung und zeitnahe Ausführung der Arbeiten wäre es wohl nicht möglich gewesen, bereits ab diesem Frühjahr den Fahrgästen des „Vinschgerbusses“ eine wind- und wetterfestere Wartemöglichkeit zu bieten.
Die neue Bürgerliste
Partschins Rabland Töll

Montag, 29 März 2021 12:42

Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch

Nationalpark Stilfserjoch - Im Jänner fand das halbjährlich stattfindende Treffen des Führungsausschuss sowie die erweiterte Arbeitsgruppe zum Programm „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalparks Stilfserjoch“ via Online Meeting statt. Es wurde über die umgesetzten Maßnahmen, sowie über die geplanten Maßnahmen, bis Programmende im September 2021 informiert.
Nach dem letzten Rückblick im Juli 2020 hat sich einiges getan. So hat Lukas Stecher – Programmleiter bei IDM Südtirol, die bekanntlich den Auftrag zur Umsetzung des Programms in Zusammenarbeit mit dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch hat – Fotoshootings für die an der Initiative teilnehmenden, im Park ansässigen Produzenten, organisiert. Diese Fotos dienen u. a. dazu die Produzenten auf der neuen Nationalpark-Homepage www.nationalpark-stelvio.it vorzustellen.
Außerdem wurde auf Seiten der Landwirtschaft eine Werbeoffensive ins Leben gerufen, bei der die Produzenten aus dem Nationalpark in den Mittelpunkt gestellt werden. Durch Werbeanzeigen, Newsletter, Social-Media, usw. sollen sie mehr Aufmerksamkeit erlangen. Zu Weihnachten konnten heimische Unternehmen von Reschen bis Meran aus fünf verschiedenen Weihnachtspaketen wählen. Diese wurden von der Marteller Erzeugergenossenschaft verpackt und ausgeliefert.
Auch beim Thema Social-Media versucht man die richtigen Akzente zu setzen. So organisierte IDM Südtirol für die Mitarbeiter des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch eine Social-Media-Schulung bei der gezielt auf die Bedürfnisse des Nationalparks eingegangen wurde. Eine Vertiefung wird 2021 angeboten.
Der Nationalpark wurde außerdem als Leitprodukt innerhalb der IDM-Werbekooperation definiert. Das heißt, der Nationalpark wird dauerhaft aufgrund seiner Relevanz, seines Potentials und seiner Wertschöpfung auf der Südtirol-Website www.suedtirol.info dargestellt.
Abgeschlossen wurden auch verschiedene Werbevideos. Diese sollen die Bekanntheit des Nationalparks erhöhen und neue Gäste aus dem In- und Ausland auf den ungeschliffenen Diamanten im Westen Südtirols aufmerksam machen.
Für 2021 ist bereits die Errichtung von drei sogenannten „Einstiegstoren in den Nationalpark“ geplant, sowie der Aufbau einer B2B-Homepage (Produkte der Produzenten können von Hotel- und Gastronomiebetrieben sowie vom Handel zentral bestellt werden). Es werden auch Souvenir-/Nationalparkpakete mit Produkten der ausgezeichneten Produzenten ausgearbeitet und über die Marteller-Erzeugergenossenschaft vertrieben - speziell dabei ist, dass die Pakete in Zusammenarbeit mit der Arbeitsrehabilitation Latsch umgesetzt werden.
Geplant ist auch die Teilnahme an verschiedenen Wochenmärkten, an denen die Produzenten aus dem Nationalpark Stilfserjoch mit einem eigenen Verkaufsstand präsent sein werden und zahlreiche weitere Maßnahmen, die 2021 vor allem die Förderung von lokalen Produkten und Wirtschaftskreisläufen im Fokus haben.
Wie geht es nach September 2021 weiter?
Einstimmig war der Tenor des Führungsausschusses sowie der erweiterten Arbeitsgruppe, dass das Programm „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch“ sehr gut bei der Bevölkerung im Park ankommt und mitunter zur Akzeptanzsteigerung beitragen kann, daher sollte es weitergeführt werden. IDM Südtirol hat hierfür bereits einen Finanzierungsplan zur Weiterführung ausgearbeitet, welcher noch innerhalb März der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer vorgestellt wird.

Montag, 29 März 2021 12:41

Die Abstimmungswelle

Partschins - Neben dem bemerkenswerten politischen Schuss (sh. Seite 5) hat es im Gemeinderat von Partschins auch eine bemerkenswerte Abstimmungswelle als Lehrstück der Demokratie gegeben. Betroffen hat diese eine „Änderung des Landschaftsplanes“. In Absprache mit den zuständigen Landesämtern hatte der Gemeindeausschuss in die Musterabänderung zwei Zusätze eingebaut: „Die Errichtung von Bienenständen, Lehrbienenständen, Holzhütten und Holzlagern mit Flugdächern ist in den Natur- und Agrarflächen gemäß Richtlinien der Landesregierung erlaubt“ und „Ergänzung der Schutzbestimmungen und Nutzungsvorschriften für: Bestockte Wiese und Weide.“
Einen zusätzlichen Änderungsantrag brachte SVP-Rat Adi Erlacher ein. Als hds-Vertreter, so Erlacher, hätte er gern ein Verbot von Handelstätigkeiten in der Bannzone in der Änderung des Landschaftsplanes drinnen. Auch unausgesprochen war klar, wohin Erlacher zielte, nämlich auf den Verkaufsstand von Markus De Dea hinter der Tankstelle zwischen Töll und Rabland. Wenn sich keine Gemeinde traue, das hineinzuschreiben, dann werde dieses Thema auch nie diskutiert werden, sagte Erlacher.
Diese Änderung des Landschaftsplanes sei von Amts wegen, erläuterte der Gemeindesekretär Hubert Auer. Das sei nun eine sensible Geschichte. Man hätte im Vorfeld eine Formulierung bringen sollen. Unterstützung für den Vorschlag von Erlacher kam von Jutta Pedri. BM Luis Forcher musste zugeben, dass die Änderung des Landschaftsplanes von Amts wegen bereits seit 8. Jänner 2021 in der Gemeinde aufliege und man noch bis 8. April Zeit hätte. Eine Vertagung des Punktes wurde mehrheitlich abgelehnt. Dafür wies Jurist Benjamin Schupfer auf ein rechtliches Vakuum hin: Man könne nicht Holzhütten und Holzhütten mit Flugdächern genehmigen, wenn die Landesregierung noch keine genau definierte Kriterien dafür habe. Man solle doch abwarten, mahnte die Neue Bürgerliste. BM Forcher sagte, dass es wohl noch länger dauern werde, bis diese Kriterien definiert sein würden. Wenn man diesen Vorschlag für die Holzhütten nicht genehmige, gelte diese Regelung für die Gemeinde Partschins nicht.
Dann kam eine Abstimmungskaskade: Adi Erlacher formulierte seinen Abänderungsantrag „Landschaftliche Bannzone: Verbot von jeglicher Handelstätigkeit und bäuerlichen Hofverkaufs außerhalb des Bereiches der Hofstelle“. In geheimer Abstimmung wurde dieser Antrag mit 11 Nein zu 7 Ja abgelehnt. Der Änderungsantrag des Ausschusses wurde wiederum geheim mit 10:8 genehmigt. Und wiederum geheim wurde die gesamte Änderung am Landschaftsplan mit 10 Ja, 7 Nein und einer Enthaltung genehmigt. (eb)

Dienstag, 30 März 2021 16:01

LandWIRtschaft zum Mitreden

Bozen/Vinschgau/Webinar - Unter dem Arbeitstitel „LandWIRtschaft 2030“ will der Landesrat Arnold Schuler ein Zukunftskonzept der Landwirtschaft bis 2030 erarbeiten. In vier Webinaren wurde zum Mitreden aufgefordert und eine breite Diskussion geführt.

von Heinrich Zoderer

Bereits im letzten Jahr gab es Diskussionsrunden mit den Bäuerinnen und Bauern sowie verschiedenen Fachleuten. Dieses Jahr suchte der Landesrat den Dialog mit der Bevölkerung. Eine erste allgemeine Diskussionsrunde über die Videoplattform Zoom mit rund 700 Teilnehmern gab es am 21. Jänner. Vertiefende Videokonferenzen zu den drei Schwerpunktthemen Obst- und Weinbau, Berglandwirtschaft und Tierhaltung, Klima- und Umweltschutz fanden am 16., 23. und 30. März statt. Im Mittelpunkt standen nach einem kurzen Einführungsstatement des Landesrates die Fragen der zugeschalteten TeilnehmerInnen, die von vier Fachleuten, sowie dem Landesrat Schuler beantwortet wurden. Beim Webinar am 16. März ging es um den Obst- und Weinbau. Als Experten waren Hansjörg Hafner und Robert Wiedmer vom Südtiroler Beratungsring, sowie Michael Oberhuber und Klaus Marschall von der Laimburg eingeladen. Beim zweiten Themenschwerpunkt Berglandwirtschaft und Tierhaltung waren der Moraltheologe Martin Lintner, Matthias Gauly von der Uni Bozen, der Obmann des Beratungsrings für Berglandwirtschaft, Daniel Gasser, sowie die stellvertretende Landestierärztin Gerlinde Wiedenhofer als Experten zugeschaltet. Moderiert wurden die Diskussionsrunden von Guido Steinegger vom Landespresseamt. Betont wurde, dass Südtirol viele Familienbetriebe mit kleinräumigen Strukturen und außerdem ein gut funktionierendes Genossenschaftswesen hat. Eine nachhaltige Landwirtschaft mit großer Artenvielfalt und einer vielfältigen Produktion von gesunden Lebensmitteln bleiben das Ziel der Landwirtschaft. Diskutiert wurde über Pflanzenschutzmittel, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, die biologische Landwirtschaft, die Bürokratie, regionale Vermarktung, eine CO2 Steuer auf billige Importe, Projekte zur Klimaneutralität, das gentechnikfreie Südtirol und neue Züchtungsmethoden, Clubsorten, die Wegwerfmentalität und das Konsumentenverhalten. Betont wurde die Wichtigkeit der Forschung und Weiterbildung, aber auch die breite Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft. Beim Webinar über die Berglandwirtschaft ging es in erster Linie um das Tierwohl und die Tierethik. Gefordert wurde ein Tierwohllabel, weniger Lebensmittelverschwendung, eine stärkere Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln, weniger Einsatz von Kraftfutter, weniger Anbindehaltung und eine tiefere Auseinandersetzung mit der Tierethik bei der Ausbildung der Jugendlichen. Diskutiert wurde auch über die Tiertransporte, die Nährstoffkreisläufe, die Chancen von Qualitätsfleisch, die Erhaltung der Bergbauernhöfe und die Förderpolitik.

Montag, 29 März 2021 12:39

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Auch Rom ist wieder „rote Zone“ geworden. Dementsprechend bitter ist auch die Stimmung bei den Kolleg:innen. Die „macelleria antica“ beim Pantheon und einige Coop-Lebensmittelgeschäfte sind offen und die Chinesen bieten als Einzige „Take Away“ an... trübselig. Nicht minder trübselig ist die Stimmung, wenn die Bestimmungen des letzten Corona-Hilfsprogramms (DL sostegno) mit seinen 32 Milliarden Neuverschuldung zu studieren sind. Das Geld reicht nirgends und für niemand. Die Erwartungshaltungen bei der Verlängerung des Lohnausgleichs bis in den Sommer hinein sind nicht erfüllt worden. Die staatlichen Corona-Hilfen für den Wintertourismus € 700 Mio. (Aufstiegsanlagen, Skischulen, Verleih usw.) schauen auf den ersten Blick nicht so schlecht aus, aber wenn die Nutzungsberechtigten (Gastbetriebe usw.) immer mehr werden, wird es auch für die Liftgesellschaften eng werden. Ministerpräsident Draghi zeigt „breite Schultern“, redet nicht viel und tut… Medienwirksam kontrolliert er die Ausfuhr von Impfstoffen und reduziert den Beraterstab zur Covid-Bekämpfung. Die Parteien – allen voran der Partito Democratico – sind wieder einmal mit sich selbst beschäftigt. Die Frauen fordern mehr Gewicht ein und es kommen wieder Themen zur Sprache, die man in dieser Legislatur schon abgehakt hat, wie die Einbürgerung von Kindern ausländischer Eltern, die in Italien geboren und hier auch die volle Schule besucht haben. Die 5 Sterne-Bewegung ist immer noch „führungslos“. Ex Ministerpräsident Conte soll die Bewegung übernehmen, hat sein Projekt aber noch nicht spruchreif. Sobald der ärgste Corona-Notstand mit dem Annähern der warmen Jahreszeit vorbei sein wird, wird es parteiintern sicher einen gewaltigen „Zoff“ geben. Beim „Recovery Fund“ ist noch vieles zu tun. Die Parlamentskommissionen haben zum Entwurf ihre „osservazioni“ abgegeben. Bedingungen durften keine formuliert werden. So werden diese Gutachten nicht mehr wert sein, als das Papier auf dem sie geschrieben sind. Mit dem Gutachten des Parlaments, das unmittelbar bevorsteht, wird es nicht viel anders sein. Hoffen wir auf den neuen Ministerpräsidenten und seine Mannschaft, dass danach nochmals alles konkretisiert und verbessert wird.

Montag, 29 März 2021 08:46

Referendum rettet Referendum!

Die Direkte Demokratie setzt in Südtirol ihre lehrreiche Wirkung fort. Nichts geschieht gegen den Mehrheitswillen des Volkes! Das wird vor allem mit dem Instrument des Referendums gewährleistet, das die regierende Mehrheit davon abhält, Gesetze zu beschließen, die offensichtlich dem Willen der BürgerInnen widersprechen. Dieses Referendum wollte die SVP jetzt wieder abschaffen. Gestern hat nun das Referendumsrecht, das das italienische Parlament 2001 den Südtiroler Bürgerinnen zum Schutz ihrer demokratischen Rechte ins Autonomiestatut geschrieben hat, jenes andere Referendum gerettet, das im langen Ringen mit der politischen Vertretung 2018 errungen worden ist und mit dem die BürgerInnen auch die einfache Landesgesetzgebung kontrollieren können.

Wie bekannt, hat Landtagspräsident Josef Noggler Ende 2020 einen Gesetzentwurf eingebracht, der neben der notwendigen Behebung verfahrenstechnischer Mängel im geltenden Landesgesetz 22/2018 zur Direkten Demokratie und Partizipation, nichts weniger als die Abschaffung des Referendums über einfache Landesgesetze vorsah (Link zu näheren Erläuterungen). Ebenso sollte die Möglichkeit für BürgerInnen, einen ausgelosten kleinen Bürgerrat einzuberufen, abgeschafft werden. Beide Instrumente sind seit ihrer Einführung 2018 nicht ein einziges Mal genutzt worden.

Gestern hat die Behandlung dieses Gesetzentwurfes im Gesetzgebungsausschuss begonnen. Das Landesgesetz zur Diekten Demokratie und Partizipation, das abgeändert werden soll, ist ein Grundgesetz, das vom Landtag mit absoluter Mehrheit verabschiedet werden muss, und für dessen Mehrheitsfähigkeit auch in der Bevölkerung das Autonomiestatut (Art. 47) die Möglichkeit des Referendums vor seinem Inkrafttreten vorsieht: 8.000 BürgerInnen oder sieben Landtagsabgeordneten können ein solches veranlassen.
Besteht die Absicht, ein solches Gesetz abzuändern, können also die abstimmenden BürgerInnen in einer Volksabstimmung entscheiden, ob sie damit einverstanden sind (es gilt kein Quorum). Sind sie es nicht, tritt die Abänderung nicht in Kraft.

Vergangenes Jahr hatte es der SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz mit fast dem gleichen Gesetzentwurf wie dem von Josef Noggler versucht. Jetzt hat die SVP offenbar endgültig verstanden, dass sie für eine solche Änderung zwar vielleicht die absolute Mehrheit im Landtag hat, damit aber nicht in der Bevölkerung durchkommt: Gestern wurden im Gesetzgebungsausschuss Abänderungsanträge der Abgeordneten Alex Ploner und Myriam Atz Tammerle bei Stimmenthaltung der SVP angenommen. Mit ihnen sind beide genannten Vorhaben aus dem Gesetzentwurf gestrichen worden.

Bleibt nur die Frage, warum die SVP es überhaupt ein zweites Mal versucht hat. Wollte sie die Pandemie-Zeiten nutzen, in denen die BürgerInnen ihr Kontrollrecht kaum ausüben können, und hat dabei vergessen, dass auch sieben Landtagsabgeordnete das Referendum ergreifen können? Die gesamte Opposition wäre dazu bereit gewesen!
 

"Leadership in Pandemie-Zeiten" war das Thema einer Tagung für die Schuldirektorinnen und -direktoren, die die Deutsche Bildungsdirektion organisiert hat.

"Mit Corona Schule gestalten" stand im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrstagung der Schulführungskräfte, die am 23. und 24. März online abgehalten wurde. Rund 100 Führungskräfte der Grund-, Mittel-, Berufs- und Oberschulen haben daran auf Einladung der Deutschen Bildungsdirektion teilgenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich eingehend mit guter Schulführung in Zeiten der Pandemie.

Michael Schratz von der Universität Innsbruck ging in seinem Referat darauf ein, welchen besonderen Herausforderungen sich Leadership jetzt stellen müsse. "Wir können jetzt nicht auf vorgefertigte Erfahrungen zurückgreifen", gab Schratz zu bedenken. Es handle sich momentan um eine Jahrhundert-Chance, die man dazu nützen könne, um Schule neu zu denken. "Speziell für Führungskräfte an den Schulen gilt: Der Umgang mit Ungewissheit benötigt ein neues Führungsverständnis, das nicht regelgeleitet agiert. Es erfordert vielmehr den Mut, sich aus bisher gültigen Annahmen und Mustern zu befreien und sich auf Unvertrautes einzulassen", betonte Schratz.

In den darauffolgenden Online-Workshops befassten sich die Schulführungskräfte näher damit, wie sie diese Ideen im Schulalltag umsetzen können. Diskutiert wurde zudem über die Erfahrungen mit verschiedenen Aspekten des Unterrichts im laufenden Schuljahr, und es wurden Ideen und Vorschläge für eine Weiterentwicklung eingebracht.

red


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