VP-Obmann Philipp Achammer zum Gedenktag an die Corona-Verstorbenen am 18. März
Die Südtiroler Volkspartei ruft dazu auf, sich am 18. März aktiv am Gedenktag für die zahlreichen Corona-Verstorbenen zu beteiligen. „Wir sollten uns gemeinsam einen Moment Zeit nehmen, um innezuhalten“, sagt Obmann Philipp Achammer. „Gemeinsam sollten wir jener Menschen gedenken, die in den vergangenen zwölf Monaten von uns gehen mussten. Gemeinsam haben wir in dieser Zeit gegen die Pandemie gekämpft – gemeinsam werden wir diese auch besiegen.“
„Viele Südtirolerinnen und Südtiroler haben sich im vergangenen Jahr für immer von einem Verwandten oder Bekannten verabschieden müssen“, erinnert Philipp Achammer. Das Entzünden eines Kerzenlichtes am 18. März solle ein ganz persönliches Zeichen der Erinnerung an diese lieben Menschen darstellen; die kollektiven öffentlichen Initiativen rückten an diesem Tag auch die vorbildlich gelebte Solidarität in den Mittelpunkt: „Der Zusammenhalt hat unsere Gesellschaft in dieser schwierigen Ausnahmesituation gefestigt – und uns immer wieder dazu ermutigt, der schwierigen, unsicheren Zukunft couragiert zu begegnen.“
„Wir alle sollten einen Moment in stillem Gedenken verweilen“, meint Philipp Achammer. „Wir sollten aber auch in uns gehen und uns damit beschäftigen, was diese kräftezehrende Corona-Pandemie aus uns gemacht hat. Das kann man allein tun, in der Familie, mit Freunden… weiterhin die geltenden Regeln einhaltend: Wie hat sich unser Denken verändert? Wie hat sich unsere Lebensweise verändert? Welches sind unsere Ängste, welches unsere Wünsche? Um dann zum Schluss zu kommen, wie wir künftig leben wollen!“ Also: „Innehalten, gedenken und ermutigen. Selbst neuen Mut fassen. Und Anderen etwas Mut für die Zukunft geben.“
Doppel-Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Jeden Sommer und Herbst dasselbe, sogar mit steigender Regelmäßigkeit: Stau zwischen Naturns und Töll. Die Blechlawine wälzt sich dann zäh wie Pech durch Rabland. Das ist nicht nur für die Anwohner ungut und ungesund, das ist auch für die Autofahrer nicht leicht erträglich. Es stimmt, dass es viel hausgemachten Verkehr gibt. Aber: den hausgemachten Verkehr zwischen dem Untervinschgau und dem Burggrafenamt schluckt Rabland und die Töll gerade noch so, dass er flüssig bleibt. Kommt dann der Tourismusverkehr im Langes hinzu, ist die Verstopfung also der Stau bis Herbst täglich programmiert. Der Leidensdruck auf Bewohner und auf Autofahrer ist groß und wird, wenn man nichts tut, wohl größer. Denn der Verkehr wird nicht weniger. Seit mehr als 40 Jahren gibt es in Partschins Bestrebungen, die Verkehrssituation zu entschärfen. Etwa alle 10 Jahre glaubte man, einer Lösung nahe zu sein. Der finale Erfolg ist dann doch immer ausgeblieben. Der Leidensdruck war offensichtlich nicht groß genug, die angedachten Lösungen stießen vor allem lokal auf Widerstand. Nun haben die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und die Gemeinden Partschins, Algund, Marling und Naturns eine Studie vorliegen, in die von allen Seiten Gedanken, Vorschläge und Detaillösungen eingeflossen sind und die einen gemeinsamen Nenner bildet. Ob aus dieser Studie Nummero x (wer hat mitgezählt?) das Finale erreicht werden kann? Höchst an der Zeit wär’s.
Schlanders/Innsbruck - Gibt es in Südtirol eine Gemeinde, die im Besitz eines Klosters ist? Der Schlanderser BM Dieter Pinggera kann die Frage nicht beantworten, aber er weiß, dass Schlanders demnächst im Besitz einer Klosteranlage, einer Klosterkirche und eines Grundstücks von 9.000 m² rund um das Kapuzinerkloster mitten im Dorfzentrum kommen könnte. 2,4 Millionen kostet die ganze Anlage. Es ist eine einmalige Gelegenheit für die Gemeinde. Und die Gemeinde will sie nützen.
von Heinrich Zoderer
Am 27. Mai 2018 ging die langjährige Geschichte der Kapuziner in Schlanders zu Ende. Fast 400 Jahre gehörten die Kapuziner zu Schlanders. 1644 wurde der Grundstein der Klosteranlage im Zentrum von Schlanders gelegt, nach 374 Jahren verließen die letzten beiden Kapuziner, Br. Albert Piok und Br. Maximilian Frank das Kloster. Der Orden, der als Reformbewegung innerhalb der franziskanischen Orden entstanden ist und sich in der Nachfolge des Hl. Franziskus sieht, hat sich in seinen Anfängen für die Pestkranken eingesetzt. Als franziskanischer Bettelorden kümmern sich die Kapuziner insbesondere um Arme, Schwache und Kranke. Obwohl die Hinwendung zur Natur, der Rückzug in Gebet und Stille und der Einsatz für die Schwachen als moderne Lebenseinstellungen gelten, hat der Orden Nachwuchsprobleme. Weltweit gibt es rund 10.500 Ordensmitglieder. Südtirol gehört zur Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol mit 90 Mitgliedern, die in 16 Klostergemeinschaften zusammenleben. Die Provinzleitung hat ihren Sitz im Kloster Innsbruck. Derzeitiger Provinzialminister (Ordensoberer) ist Bruder Erich Geir. Nachdem die Kapuziner von Mals wegzogen, wusste man auch in Schlanders, dass das Ende auch dort bald kommen würde. Unklar war nur, wann es so weit sein und wer das Kloster übernehmen würde. Zur Überraschung vieler in Schlanders übernahmen Mönche aus dem fernen Indien das Kloster. Pater Mathew Kozhuppakalam und zwei seiner Mitbrüder zogen in das Kloster ein. Es sind Missionare des Heiligen Franz von Sales. Bei der Klosterübergabe waren nicht nur zahlreiche Kapuziner aus allen sechs Klöstern Südtirols anwesend, sondern auch Bischof Ivo Musner und Bruder Erich Geir aus Innsbruck. Pater Abraham Vettuvelil aus Indien, der Generalminister der Missionare des Heiligen Franz von Sales, reiste aus Rom zur Feier an. Am 25. August 2019 erhielt Pater Mathew, wie er in Schlanders genannt wird, vom Bischof den Kirchenschlüssel und wurde in sein Amt als Pfarradministrator und Dekan von Schlanders eingeführt. Am 1. September übernahm P. Mathew das Dekanat und einer seiner Mitbrüder wurde Pfarrer von Laas. Die Leitung der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol überließ das Kloster an die Salesianer in unentgeltlicher Nutzungsleihe, d.h. dass dafür keine Miete bezahlt wird. Der Klosteranger, eine Obstwiese, wurde bereits vor Jahren an den Schlanderser Biobauer Patrick Gamper verpachtet. Der größte Teil der Klosterwiese besteht aus der Obstwiese, außerdem gibt es noch einen kleinen Friedhof, die ehemalige Wetterstation und eine alte Kapelle mit Mosaiken, die heute als Abstellraum dient. Früher gab es noch einen schönen Klostergarten, den Bruder Serafin betreute. Schlanderser Bürger konnten dort gegen ein kleines Entgelt Salat, Gemüse, Kräuter oder Blumen holen. Als 1993 in Schlanders die erste Fußgängerzone im Vinschgau eingeführt wurde, beabsichtigte die damalige Gemeindeverwaltung im Kapuzineranger eine Tiefgarage zu bauen, ebenso wie beim Plawennplatz. Beide Projekte wurden nicht realisiert.
Das Provinzialat der Kapuziner Österreich-Südtirol will
verkaufen
BM Dieter Pinggera erläutert, dass er seit Jahren die Entwicklungen rund um das Kapuzinerkloster verfolgt und sowohl mit Pater Mathew als auch mit dem Provinzial der Kapuziner, Erich Geir aus Innsbruck und mit Franz Zitturi vom Kapuzinerkloster in Brixen, der Ansprechperson für die Verwaltung des Südtiroler Teils der Provinz Österreich-Südtirol ist, im Kontakt steht. Konkret wurde ein möglicher Ankauf als in diesem Jahr die Kapuziner der Gemeinde ein Kaufangebot mit einer Kostenschätzung vorlegten. Die Leitung der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol will die gesamte Klosteranlage mit den Wohnräumen, der Kirche und der Wiese verkaufen. Die Erhaltung der Klosteranlage kostet Geld, die Kapuziner benötigen andererseits das Geld, um den Unterhalt und die Pflege der Mitbrüder zu finanzieren und außerdem gibt es immer weniger Mönche. Bevor an die Gemeinde Schlanders das Kaufangebot gemacht wurde, wurde beim Diözesaninstitut für den Unterhalt des Klerus (DIUK) angefragt. Von dieser Seite gab es aber kein Kaufinteresse. Auch beim Generalminister der Missionare des Heiligen Franz von Sales in Rom wurde angefragt. Sehr wahrscheinlich gibt es auch von dieser Seite kein großes Interesse zum Ankauf der Klostergebäude mit der Kirche, bzw. der gesamten Anlage. P. Mathew ist bereits über 70 Jahre alt. Er fühlt sich nach eigenen Angaben in Schlanders und im Vinschgau sehr wohl und würde aus dem Kloster gerne ein spirituelles Zentrum für interessierte Menschen machen und spezielle Kurse dazu anbieten. Das Kloster sollte zu einem Rückzugsort, einem Ort der Stille und der Meditation werden. Doch wie es mit den Salesianern im Vinschgau weiter geht, ob neue Ordensbrüder nachkommen, das wird in Rom entschieden. BM Pinggera hat gleich nachdem er das schriftliche Kaufangebot der Kapuziner erhalten hat, den Gemeinderat zu einer Klausursitzung eingeladen. Die gesamte Klosteranlage mit den Gebäuden und der Klosterwiese kostet nach dem vorliegenden Kaufangebot rund 2,4 Millionen Euro. Im Einzelnen sind dies 1,6 Mill. für die 9.000 m² große Klosterwiese mit den Obstbäumen und einem Garten. Die Klostergebäude werden auf 800.000 Euro geschätzt und die Kapuzinerkirche auf 45.000 Euro. Der Gemeinderat hat BM Pinggera bei der Klausursitzung beauftragt, die Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel die gesamte Anlage zu kaufen. Pinggera betont, dass alles im Einvernehmen mit den Kapuzinern, den Salesianern, der Diözesankirche und dem derzeitigen Pächter der Obstwiese abgewickelt wird. Sie alle spielen beim Kauf eine Rolle, genauso wie auch der Vatikan, der den Kapuzinern ein positives Gutachten für den Verkauf ausstellen muss. Die Gemeinde will, dass die Salesianer lange in Schlanders bleiben, auch weiterhin im Kloster wohnen und ihre Tätigkeit in der Seelsorge und in der Erneuerung des Glaubens ausüben können. Dieses Konzept der Gemeindeverwaltung wurde vom gesamten Gemeinderat bei der Klausursitzung begrüßt und von allen Gruppierungen auch unterstützt.
Eine öffentlich zugängliche Oase der Ruhe und der Begegnung mit Gärten und Obstbäumen
Was mit der Klosteranlage und der Klosterwiese alles gemacht werden soll, darüber will der Bürgermeister nicht reden. Bis zum Ankauf sind noch viele Fragen zu klären und mehrere Hürden zu nehmen. Auf jeden Fall soll die Klosterwiese öffentlich zugänglich werden und eine sanfte Umgestaltung erfahren, damit sie für alle Generationen und alle Bevölkerungsgruppen als Ruheraum und Ort der Erholung genutzt werden kann. Für die Gemeindeverwaltung ist es eine einmalige Gelegenheit und der Bürgermeister ist stolz, wenn diese Operation gelingt. Es ist eines der wichtigsten Vorhaben seiner Amtszeit, meint er. Dabei hat die Gemeindeverwaltung bereits für über 2 Millionen 3 ha der ehemaligen Drususkaserne angekauft, genauso wie das Areal der sogenannten „Lahn“ mit mehreren leer stehenden Gebäuden in unmittelbarer Nähe des Kindergartens und der Grundschule von Kortsch. Durch einen Grundtausch will die Gemeinde rund 1 ha in „Priel“ erwerben und diesen Bereich am Dorfrand zu einer Naherholungszone umgestalten. Die Klosterwiese ist die größte Freifläche im Ortszentrum. Das Kloster steht unter Denkmalschutz und die Klosterwiese ist als Zone für öffentliche Einrichtungen im Bauleitplan eingetragen. Damit sind bestimmte Spekulationen von vorne herein ausgeschlossen. Es kann, dem Geist des Klosters entsprechend, zu einer Ruheoase, einer Begegnungsstätte, einem Lustgarten für die Sinne werden, ein Ort um die Seele baumeln zu lassen. Der Vinschgau, der als Apfelgarten vermarktet wird, aber fast keine hochstämmigen Bäume hat, könnte hier eine Obstanlage mit alten Apfel- und Birnensorten anlegen und damit die Geschichte des Obstbaus präsentieren. Es wäre genügend Platz für Spielplätze für Kinder, Schrebergärten für Familien ohne eigene Gärten, Sitzbänke und Rückzugsorte für Senioren, ein Kräuter- und Blumengarten, wie es sie in Klöstern gibt. Sehr vieles ist denkbar und vorstellbar. Sogar einen kleinen Teich könnte man anlegen. Schlanders hat die einmalige Gelegenheit, Besitzer einer jahrhundertealten Klosteranlage zu werden. Im Internet findet man Kloster in der Nähe von Rom und Florenz, die zum Verkauf anstehen. Auch in Deutschland werden mehrere Klöster und andere öffentliche Einrichtungen verkauft. Oft sind es Chinesen, Araber und Amerikaner, die in ganz Europa solche Objekte kaufen bzw. mieten. Schlanders wird nicht die einzige Institution bleiben, die eine Klosteranlage besitzt.
Titelbild: Seit fast 400 Jahren gibt es das Kapuzinerkloster in Schlanders. 2018 zogen Pater Mathew Kozhuppakalam und zwei seiner Mitbrüder in das Kloster ein. Es sind Missionare des Heiligen Franz von Sales. Seit 1. September 2019 ist Pater Mathew auch Dekan von Schlanders. Der Kapuzinerorden will nun die gesamte Klosteranlage verkaufen.
Vom wind gefunden - Die Schweiz gilt als fortschrittlicher Staat mit sehr alten demokratischen Traditionen und einer langen Erfahrung der Bürgerbeteiligung und der Direkten Demokratie. In der Schweiz z.B. in Zürich, durften auch Frauen sehr früh an Universitäten studieren, während es sonst in Europa lange Zeit verboten war. Das Frauenwahlrecht wurde aber erst vor 50 Jahren am 7. Februar 1971 durch eine Volksabstimmung eingeführt. Als letztes europäisches Land beschloss 1984 Liechtenstein das Frauenwahlrecht einzuführen, nachdem zuvor in zwei Volksabstimmungen (1971 und 1973) die Einführung noch abgelehnt worden war. Auch in der Schweiz wurde am 1. Februar 1959 das Frauenstimm- und Wahlrecht in der eidgenössischen Volksabstimmung mit 66,9% abgelehnt. Bis alle Schweizer Kantone das Frauenwahlrecht einführten, dauerte es noch fast 20 Jahre. Als letzter Kanton wurde 1990 auch im Kanton Appenzell Innerrhoden das Frauenwahlrecht eingeführt, allerdings nicht freiwillig, sondern aufgrund eines Entscheids des Bundesgerichts. Finnland war das erste europäisches Land, welches 1906 das Wahlrecht für Frauen einführte, 1915 folgten Dänemark und Island, 1918 Österreich und Deutschland, 1944 Frankreich und 1946 Italien. Während in den anderen Staaten das Frauenwahlrecht durch die Parlamente eingeführt wurde, war die Schweiz das erste Land, in dem dies durch eine Volksabstimmung geschah. Dabei durften nur Männer abstimmen und das war auch der Grund, warum es so lange gedauert hat. (hzg)
Taufers im Münstertal - Die „Freie Liste Taufers“ hat in der Gemeinderatssitzung vom 11. März in einem Beschlussantrag gefordert, den Tschineilwaal wieder in Betrieb zu setzen. Die Betreuung könnte, so die Liste um Christoph Wallnöfer, Bernd Christandl und Katja Maucher die gemeindeeigene Struktur Tuberis übernehmen. Es gehe um ein erhaltenswertes Kulturgut. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. BMin Roselinde Gunsch wies darauf hin, dass der Waal damals im Zuge eines Interregprojektes mit dem Stundenweg hergerichtet worden sei, einvernehmlich mit den Grundbesitzern. Seit rund 3 Jahren werde am Waal nichts mehr gemacht. „Ich bin nicht bereit, mit den Grundbesitzern über den Waal durch die Wiesen zu reden“, sagte Gunsch Koch. Schließlich einigte man sich darauf, sich zuerst mit dem Verein Tuberis zu treffen. Die Liste zog den Antrag zurück. Auch den Antrag für ein Livestreaming der Ratssitzungen und für eine Veröffentlichung auf der Gemeindehomepage zog die „Freie Liste“ zurück, weil solche Dinge per Verordnung geregelt werden sollen. (eb)
Obervinschgau/Bozen - Monitoring Obervinschgau“ ist das dauernde Beobachten, wie sich der Eintrag von Spritzmitteln vor allem in den viehhaltenden Biolandbau entwickelt. Es gibt einen jährlichen Austausch zwischen Biobauern, den Apfelbauern, dem Beratungsring, dem Bauernbund, der Laimburg und anderen und dem Landesrat Arnold Schuler. Es gibt seit einigen Jahren eine Vereinbarung zwischen Biogrünlandbauern und Obstbauern, wie die Abdrift von Spritzmitteln, wie der Einsatz von Spritzmitteltechnik, wie Messproben von Futter und wie die Kommunikation stattfinden soll. Diese Vereinbarung gilt für das ganze Land. Die Vereinbarung gilt für jeweils ein Jahr und muss deshalb jährlich, wenn nötig angepasst, verlängert werden. Um Anpassungen in dieser Vereinbarung aufgrund der jährlich gesammelten Erfahrungen vornehmen zu können, treffen sich die Akteure einmal im Jahr. Kürzlich hat dieser informelle Austausch wieder stattgefunden - online und nicht öffentlich.
Der Vinschgerwind hat beim Laatscher Biobauer Günther Wallnöfer und beim Obmann der VIP Thomas Oberhofer nachgefragt, wie denn dieses Treffen verlaufen ist und welche Maßnahmen gut und welche weniger gut laufen.
Günther Wallnöfer sagt, dass die Vereinbarung Dank Landesrat Arnold Schuler zustande gekommen sei und dass es Ziel sei, den Biobauern ein bestimmtes Maß an Sicherheit geben zu können. Denn die Biobauern haben den Nachweis zu erbringen, dass ihr Futter unbedenklich sei und biologischen Richtlinien entspreche. Gerade im Obervinschgau gibt es die Mischkulturen, sprich biologisch bewirtschaftetes Grünland neben Obstanlagen. Deshalb werden nach jedem Schnitt von der Laimburg zwischen Prad und Mals Proben gezogen und auf Pestizidrückstände untersucht. Wichtig dabei sei, dass Spritzungen vor den Schnitten ausgesetzt werden. Oder, wie es Wallnöfer sagt, dass biologische Mittel eingesetzt würden. Die Technik im Obstbau, sprich der Einsatz von entsprechenden Düsen, funktioniere gut, sagt Wallnöfer. Wallnöfer wünscht sich, dass diese Vereinbarung auch auf öffentliche Flächen ausgedehnt werden soll.
Thomas Oberhofer sagt, dass seit 4 Jahren Messungen im Biogrünland gemacht werden. Durch die neue Sprühtechnik und vor allem auch, dass die Spritzungen bei guten Windverhältnissen also zu großen Teilen bei Windstille in der Nacht vorgenommen würden, gebe es wesentlich weniger Probleme.
Verbesserungswürdig ist für Oberhofer noch die Kommunikation: Die Biobauern sollen den integriert wirtschaftenden Apfelbauern früher mitteilen, wann sie zu mähen gedenken. (eb)
Partschins/Algund/Naturns - Eine Umfahrung von Rabland ist seit mehr als 40 Jahren in Diskussion. Bisher sind alle Versuche und alle Bemühungen gescheitert. Die Gründe für dieses Scheitern waren vielfältig: zu teuer, zu viel Kulturgrund würde verschwinden, Grundwasserprobleme, Infrastrukturprobleme. Zuletzt scheiterte eine Untertunnelung unterhalb von Rabland auch am Widerstand von Anrainern. Seit einiger Zeit wird größer gedacht: Eine große Umfahrung für Forst, Töll und Rabland.
von Erwin Bernhart
Die Zeichen im unteren Vinschgau stehen gut: nach vielen Sitzungen, Gesprächen und Diskussionen in den Gemeinden Algund, Marling, Partschins und Naturns ist die Studie Nummero 13 vom Ingenieurbüro Planpunkt von Günther Rauch so weit gediehen, dass die politisch Verantwortlichen in allen drei Gemeinden grundlegenden Konsens, sogar eine noch nie da gewesene Einigung gefunden haben. Auch der Landesrat für Verkehr Daniel Alfreider findet durchaus Gefallen an der Studie und kann sich vor allem mit der Idee anfreunden, dass die Umfahrung in drei Baulose aufgeteilt werden könne. Dem Landesrat wurde die Studie vor drei Wochen vorgestellt und erläutert. „Wir haben eine Trasse gefunden, die für alle gut geht“, sagt der für die Umfahrung zuständige Partschinser Gemeindereferent Hartmann Nischler. Nischler hat wegen der Umfahrung in Rabland unzählige politische Schlachten hinter sich und zieht daraus das Resümee, dass eine Gemeinde allein zu schwach sei, um eine notwendige Umfahrung im Untervinschgau voranbringen zu können. Weil die Umfahrung am und im Hangfuß des Nörderberg mit Algund, Marling, Partschins und Naturns gleich vier Gemeinden tangiert, stehen neben den BM von Algund, Marling, Partschins und Naturns vor allem auch die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt mit Präsident Luis Kröll an der Spitze voll und ganz hinter der Studie und hinter dem Projekt. Es sei von großer Wichtigkeit, wenn die politische Unterstützung da sei, sagt Nischler. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat ihre politische Unterstützung vor längerer Zeit zugesagt. Der neue Bezirkspräsident Dieter Pinggera sagt, dass man vollstes Verständnis für die verkehrsgeplagten Anrainer habe und dass eine Steigerung der Lebensqualität selbstverständlich befürwortet werden.
Eine Umfahrung bedeutet für die Anrainer an der Töll und in Rabland ein Gewinn an Lebensqualität, den motorisierten Verkehrsteilnehmern eine Vermeidung von Staus und für die Umwelt eine Vermeidung von staubedingten Abgasen.
Mit in der Studie veranschlagten reinen Baukosten von rund 160 Millionen Euro ist eine Umfahrung von 7 Kilometern Länge mit drei Tunnels vorgesehen: ein 760 Meter langer Tunnel bei der Forst, ein 2,6 km langer Tunnel zwischen Forst und Töll und ein 1,1 km langer Tunnel bei Rabland. Dass nun eine Ausfahrt für die Gemeinde Partschins in der Nähe der Industriezone bei der Töll miteingeplant ist, freut die Partschinser. Denn die musste erst verhandelt werden. „Damit bleibt die Gemeinde Partschins auch in Sachen Abzweigung sichtbar, was auch für den Tourismus von Bedeutung ist. Auch für An- und Abfahrten aus dem Gewerbegebiet ist das optimal“, sagt Hartmann Nischler. In der Verkehrskommission von Partschins wird, so Nischler, die Studie in diesen Tagen vorgestellt.
Verzögerungen hat es auch deshalb gegeben, weil die Brauerei Forst eine eigene Ausfahrt ins Auge gefasst hatte. Derzeit ist eine solche nicht vorgesehen, kann aber trotzdem miteingeplant werden.
Nun sollen die Studie, die möglichen Kosten, die Aufteilung in Baulose, die Strukturen für Ein- und Ausfahrten und eine mögliche Zeitleiste Landeshauptmann Arno Kompatscher, dem Verkehrslandesrat Alfreider und den zuständigen Amtsdirektoren vorgestellt werden. Nach der Untertunnelung von Teilen von Meran in Richtung Passeier dürfte die Umfahrung Forst-Töll-Rabland das größte Infrastrukturprojekt im Burggrafenamt und im Vinschgau werden.
Die Gemeinden Taufers, Glurns und Schluderns sind immer noch mit einer Mikrobeteiligung von 0,1 % an der Gesellschaft Touristik und Freizeit GmbH (TuF), die den Watles verwaltet, beteiligt. Nun sollen diese Anteile für einen symbolischen Euro an den Mehrheitseigner, an die Ferienregion Obervinschgau, veräußert werden. Substantiell habe diese Mikrobeteiligung keinen Wert, sagt der Tauferer Gemeindesekretär Georg Sagmeister. Zudem wolle die neue Verwaltung der TuF alle schlafenden Quoten richtig stellen.
2019 wurden in Südtirol öffentliche Aufträge im Gesamtwert von 1,6 Milliarden Euro vergeben. Das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Landeshaushalts.
Nach der Aussetzung der Corona-Schutzimpfung mit AstraZeneca stoppt Südtirol die AstraZeneca-Impfungen.
Die italienische Agentur für Medikamente AIFA hat in Erwartung von Aussagen von Seiten der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und in Analogie zu Maßnahmen in anderen europäischen Ländern die Verimpfung des Impfstoffes AstraZeneca vorsorglich und zeitweilig ausgesetzt.
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat diese Maßnahme unverzüglich umgesetzt und die Impftätigkeiten mit AstraZeneca ebenfalls unterbrochen. Die für morgen und die kommenden Tage vorgemerkten Impftermine sind vorerst abgesagt. Betroffen sind die Altersgruppe der 75-79-Jährigen sowie eventuell noch vorgemerktes Schulpersonal und Sicherheits- und Ordnungskräfte.
Die im restlichen Italien beschlagnahmte Impfcharge ABV5811 von AstraZeneca wurde Ende Februar/Anfang März auch in Südtirol verimpft (insgesamt 5040 Impfdosen). Bis jetzt liegen diesbezüglich keine Meldungen von schwerwiegenden Nebenwirkungen vor.
Die Corona-Schutzimpfungen für die über 80-Jährigen mit den Impfstoffen BioNtech-Pfizer und Moderna gehen wie gewohnt weiter.
(LR)