Psychologie
„Das ist echt gut gelaufen“. Die Erleichterung, wenn eine Herausforderung erfolgreich gemeistert wurde, drückt sich im Gefühl der Freude aus. Solche Glücksmomente erleben wir auch in der Natur, bei erfüllenden Begegnungen mit anderen Menschen, schönen Erfahrungen, im Urlaub, bei kulinarischen Genüssen und vielem Mehr. Wir sind im Einklang mit uns selber und erleben unser Tun als sinnerfüllt. Freude sorgt auf der Körperebene für Kraft und Schwung, freudige Erregung, Wärme im Brustbereich, Kribbeln und entlockt uns ein Lächeln. In Worte fassen lässt sich dieses Gefühl mit Heiterkeit, Leichtigkeit, Vergnügen, gute Laune. Die Fülle des Lebens breitet sich vor einem aus und spornt an, sich und anderen Gutes zu tun, sich freundlich und wertschätzend zu begegnen. Tanzend, jubelnd, singend und springend – das alles passt zur Freude.
Ja, ja, so langsam ist es dann mal gut. Und damit wird deutlich, dass Freude in der übersteigerten Form auch ein Risiko bergen kann. Dann sprechen wir von Leichtsinn, Überheblichkeit und Größenwahn. Freude als unbedingtes Muss lässt uns den Blick für das Besondere im Kleinen verlieren und wir erliegen leicht den Verlockungen des Konsumierens. Diese lassen uns allerdings emotional hungrig zurück.
Nichtdestotrotz liegt die Funktion der Freude im Genießen, Feiern und Spaß haben und dient vor allem der Befriedigung unseres Grundbedürfnisses nach Bindung. Wir Menschen fühlen uns wohl und sicher in der Verbundenheit zu unseren unmittelbaren Bezugspersonen; wir bedürfen der Anerkennung damit sich ein gutes Selbstwertgefühl entwickelt: wenn Kinder in einem Klima des Willkommenseins, der Lebenslust und Lebensfreude aufwachsen, nehmen sie mutig, energiegeladen, tatkräftig und neugierig ihr eigenes Leben gestaltend in die Hand. Und machen uns Erwachsenen damit die größte Freude.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it
Vinschgau - Ich komme gerne in den Vinschgau, weil ich hier unverfälschte charaktervolle Weine in guter Qualität probieren kann. Diese Worte des Kellermeisters Hartman Doná aus Girlan sind ein Kompliment an die Vinschger Weinbauern für ihre edlen Tropfen. Der Weinfachmann war kürzlich auf Einladung des Vinschger Weinbauvereins zur dritten von insgesamt vier Gebietsverkostungen nach Kortsch gekommen. 33 Weine wurden dort von den Weinbauern zur Verfügung gestellt, darunter die Weißweinsorten Weißburgunder, Müller Thurgau, Solaris, Kerner und Riesling, die Rose’s Cabernet/Cortis und Lagrein/Kretzer und die Rotweinsorten Vernatsch, Blauburgunder, Zweiglt, Cabernet Cortis und Divico. Divico, eine Kreuzung von Gamaret und Bronner, ermöglicht, so wie auch Solaris, einen reduzierten Pflanzenschutzmitteleinsatz. Kellermeister Dona‘ bewertete die jeweiligen Weine und zeigte eventuelle Mängel auf. Dann äußerten sich die betreffenden Winzer zu den Arbeitsabläufen im Weinberg und im Keller. Er spricht Schwierigkeiten an und holte sich Tipps zur Verbesserung des Produktes, beispielsweise wenn sein Wein „böxert“ und nicht so gelungen ist, wie er es sich erwartet hat. Die Gebietsverkostungen der vergangenen Jahre haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Qualität der Weine stetig verbessert hat. Faszinierend sind die Unterschiede derselben Sorten, die je nach Lage anders schmecken. Typisch für die Vinschger Weine ist auch die mineralhaltige und rauchige Komponente, die durch die Schiefer- und Gneisböden entstehen. Kurzum, die Vinschger Weibauern lernen bei gemeinsamen Verkostungen regelmäßig dazu. Und die Weine werden von Jahr zu Jahr besser. (mds)
Schlanders - Von einem Rückgang fast aller Straftaten und Delikte spricht Bezirkspräsident Dieter Pinggera. Das habe die Statistik der letzten 5 Jahre ergeben, die am 23. Februar bei einer Sicherheitskonferenz mit dem Qästor und dem Regierungskommissär in Schlanders erläutert worden ist. Das sei zwar anders als es in der Bevölkerung derzeit auch aufgrund der Einbrüche gefühlt werde und vor allem in Prad wegen des dortigen Feuerteufels empfunden werde.
Gemeinsam mit Major Christian Carli und Generalsekretär Urban Rinner brachte Pinggera dann einige Problemfelder im Vinschgau bei einer Pressekonfernz am 6. März zur Sprache. Beim sensiblen Thema der Einbrüche appelliert Carli an die Bevölkerung, Verdachtsmomente zu melden und dnicht zu zögern die Notrufnummer 112 anzurufen. Hinweise aus der Bevölkerung seien entscheidend. Im Herbst habe man teilweise von 17 bis 22 Uhr in Uniform und auch in Zivil in der damals betroffenen Gegend von Latsh und Morter Präsenz gezeigt.
Die Belästigungen und Übergriffe im Zug begegnet man durch Aufklärung und durch sporadische Präsenz von Ortspolizei und Carabinieri im Zug. Zur Anzeige gebracht konnten ein Nicht-EU-Bürger und ein Exibitionist aus dem Vinschgau. Vor allem junge Frauen und Schülerinnen, so die Aufforderung Carlis, sollen sich nicht scheuen die 112 anzurufen, die natürlich auch in deutscher Sprache funktioniere.
Carli sieht die Aufgabe der Ortspolizei vor allem in der Prävention und in der Aufklärung. „Wir sind nicht da, um Bilanzen in den Gemeinde aufzubessern“, sagte Carli. Trotzdem seien Strafen notwendig, etwa bei Radarkontrollen oder bei alkoholisierten Fahrer, die sich und andere in Gefahr bringen. (eb)
Partschins/Vinschgau/Südtirol - Bei der Vollversammlung des TV-Partschins-Rabland und Töll am 6. März im Rablander Geroldsaal kam zur Sprache, wo den Touristikern der Schuh drückt. Thomas Knoll, Präsident der wieder ins Leben gerufenen Marketinggesellschaft Meran (MGM) fand zum derzeitigen Tauziehen um die Ortstaxe klare Worte: Alle Präsidenten sind der Meinung, dass höchstens 30 % der Ortstaxe an die IDM abgeführt werden sollen. Denn so Knoll wörtlich: „Wir haben Vertrauen in die IDM verloren.“ Zudem werde man über die Aufgaben der IDM zu reden haben, denn die seien unklar. Zum Verständnis: Bis heute ist die Aufteilung der Ortstaxe so, dass 75 % den lokalen Tourismusvereinen vorbehalten ist und 25 % gehen an die IDM. Thomas Plank, in der IDM für das Destinationsmarketing zuständig, startete einen Versch der IDM-Verteidigung. Es sei richtig, dass sich IDM von Aufgaben gelöst habe (das Auflassen der DME’s z. B., Anm. d. Red.). „Weil wir große südtirolweite Markenwerbung umsetzen wollen“, sagte Plank. IDM habe für gewisse Projekte, etwa für die Bewerbung der Randsaisonen, mehr Geld gefordert. Der Satz habe ihn irritiert. TV-Präsident Philip Ganthaler hatte zu seinen Erklärungen über die Erhöhung der Ortstaxe den Satz „Auf Landesebene ist nun eine Erhöhung der Ortstaxe in Planung, um die Finanzierung der IDM zu sichern“ projeziert. Er sehe das eben anders als Plank, sagte Ganthaler.
Sophia Oberjakober vom Mobilitätskonsortium Südtirol betonte in ihrem Impulsvortrag, dass die Südtirol Guest Card der Inbegriff für Nachhaltigkeit sei. Das Mobilitätskonsortium sei Vermittler zwischen den Tourismusvereinen und dem Land bzw. der Abteilung Mobilität. Man werde mit 70% der Nächtigungen 2023 starten, wie es der Landesregierungsbeschluss vorsehe, mit 0,5 Euro pro Nächtigung. Die Ferienrgion Reschen, das Ortlergebiet, Meran Dorf Tirol und Schenna seien nicht mit dabei.
Ziel sei es, ergänzte TV-Präsident Philip Ganthaler, dass die Gäste die Öffis nutzten. In Partschins haben sich für heuer 75 % der Nächtigungen (68 Betriebe) für die Guest-Card (inkl der 3 Museen) zu einem Preis von 0,85 Euro pro Nächtigung entschieden. Für das kommende Jahr forderte der Vorstand eine Abstimmung: Der Pflichtbeitrag (der 2023 gleich bleibt) von 0,45 Cent pro Nächtigung soll 2024 gemeinsam mit den 0,85 Euro für Guest-Card inkl. Museen von allen Mitgliedsbetrieben per Bankeinzug eingehoben werden. Denn, so die Begründung, es könne nicht sein, dass Geld aus dem TV für den Fehlbetrag aufgewendet werden müsse. Wer sich dieser Gangart nicht anschließt, werde der Mitgliedschaft im TV verlustig, sagte Ganthaler.
Eine große Mehrheit stimmte dem zu. (eb)
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Auch dieses Jahr begrüßen die Naturnser den Frühling mit ihrem bekannten Frühlingsfest.
Am 25. März stehen in Naturns die Themen Blumen, Floristik, Garten und Gartendekoration sowie Handgemachtes und Lokales im Mittelpunkt. Der Frühlingsmarkt findet neben dem Wochenmarkt auf dem Rathausparkplatz im Dorfzentrum statt, bei dem verschiedene Aussteller aus der Umgebung ihre lokalen Produkte präsentieren.
Um 9:00 Uhr wird der Tag mit dem Markt und Frühschoppen, umrahmt von traditioneller Musik durch den Ziehorgelspieler Norri, eröffnet. Ab 10:00 Uhr gibt es für die kleinen Besucher ein tolles Kinderprogramm, bestehend aus Frühlingsbasteleien, Spielen und Kinderschminken. Ab 13:00 Uhr begleitet uns die Gruppe „Die Klausner“ mit ihrer traditionell-modernen Musik durch den Nachmittag.
Die Vorbereitungen für das Wochenende laufen: die Bäuerinnen bereiten traditionelle Gerichte vor und die Gärtner schmücken das Dorf mit verschiedenen Blumen und Sträuchern. Nach dem Frühlingsfest ist das Feiern aber noch nicht vorbei: denn an nächsten Tag findet der „Naturnser Bergfrühling“ statt. Am Sonnenberg öffnen die Hofschänken und Gasthöfe ihre Tore und verwöhnen mit ihren traditionellen Gerichten
Mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, Kinderunterhaltung, Musik und Gastronomie sorgt Naturns für Frühlingsstimmung. Das ganze Dorf und alle Gäste sind eingeladen mit uns zu feiern!
Für weitere Informationen können Sie sich an die Tourismusgenossenschaft Naturns wenden.
Latsch - Fast eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu bezahlbarer Energie. In Bangladesch hat Neel Tamhane solarbetriebene Mikronetze aufgebaut. Die Haushalte stellen über Heimsolaranlagen ihre eigene Energie her, speichern sie mittels Batterie und können überschüssige Energie untereinander tauschen oder verkaufen.
von Heinrich Zoderer
Fasziniert von diesem Modell einer dezentralisierten Energieversorgung, konnte Richard Theiner, der Präsident der Sozialgenossenschaft Weltladen Latsch, am 10. März im CulturForum Latsch den Initiator und Mentor dieser Bewegung, den Inder Neel Tamhane, begrüßen. Neben vielen interessierten Personen, waren auch Vertreter der Vinschger Energiegenossenschaften, der VION und Rudi Rienzner, der Direktor des Südtiroler Energieverbandes (SEV) anwesend, sowie Vertreter:innen des Raiffeisenverbandes, welche als Sponsoren diese Veranstaltung unterstützten. Zuerst wurde ein Ausschnitt des Films „2040 - Wir retten die Welt“ eingespielt. Der preisgekrönte Filmemacher Damon Gameau sucht im Film weltweit nach Antworten auf die Frage: Wie könnte unsere Zukunft im Jahr 2040 aussehen? Er berichtet dabei auch über Neel Tamhane, Experte für dezentrale erneuerbare Energien bei SolShare in Bangladesch und Leiter des Solarprojekts bei SPACE 10, einem von IKEA unterstützten unabhängigen Forschungs- und Designlabor. Der 30-jährige Neel Tamhane erzählte auf lebendige und engagierte Weise, dass fast die Hälfte der Menschheit keinen Zugang zu einer gesicherten Energieversorgung hat. Es kommt fast täglich zu Stromausfällen. Die Versorgung mit Licht, sauberer Wäsche und Kommunikationsmitteln bleibt vielen Menschen verwehrt. Ein Großteil der Energie wird von Kohlekraftwerken erzeugt und von Konzernen oder nationalen Firmen betrieben. Das führt zu Luftverschmutzung und großen Abhängigkeiten. Die Anschlusskosten sind beträchtlich. Eine Energiewende ist aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung notwendig. Es geht aber nicht nur darum saubere Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen, sondern auch eine Energie, die sich die armen Bevölkerungsschichten leisten können und sie nicht in Abhängigkeiten treibt. Tamhane möchte lokale Netze aufbauen, damit die Dorfbewohner ihre Energie gemeinsam nutzen können und nicht mehr auf ineffiziente und unzuverlässige Energieversorger angewiesen sind. Durch solarbetriebene Mikronetze soll die Solarenergie in Gemeinschaftsbesitz bleiben. Die Menschen werden zu Produzenten und Konsumenten. Erinnert wurde beim Vortrag auch an den „Vinschger Stromstreit“ und die Bemühungen einer dezentralen, genossenschaftlich geführten und verwalteten Energieversorgung.
Taufers im Münstertal - Zahlreiche Themen wurden im Rahmen der lvh-Ortsversammlung in Glurns und Taufers im Münstertal diskutiert. Gewählt wurde außerdem ein neuer Ortsausschuss.
lvh-Ortsobmann Fritz Oskar Wielander begrüßte die Mitglieder zur jährlichen Ortsversammlung. Die diesjährigen zentralen Themen: Fachkräftegewinnung, Nachhaltigkeit im Handwerk, Raumordnung sowie Mitarbeiterbindung. „Ich bedanke mich für die wertvolle Mitarbeit im Ortsausschuss. Das Handwerk nimmt als wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder eine unverzichtbare Rolle in der Gemeinde ein. Wir als Ausschussgremium haben die Aufgabe, unsere Stimme zu erheben, wenn es um angemessene Rahmenbedingungen für unsere Arbeiten geht“, unterstrich Wielander.
Spannende Inputs wie Chefinnen und Chefs bestehende Mitarbeitende halten und neue gewinnen können, gab der Leiter der lvh-Personalabteilung Andreas Palo. Detaillierte Informationen über verschiedene Verbandsthemen vermittelte Andreas Mair der lvh-Abteilung Direktionsassistenz. Großes Thema der Versammlung war das neue Raumordnungsgesetz. Taufers im Münstertal war eine der Südtiroler Pilotgemeinden, um die vorgesehenen strategischen Planungsinstrumente gemeinsam zu erarbeiten. Über den aktuellen Stand des Entwicklungsprogrammes berichteten der Bürgermeister von Glurns Erich Wallnöfer und die Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal Roselinde Gunsch.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Neuwahl des lvh-Ortsausschusses. Als Ortsobmann der Gemeinde Glurns und Taufers im Münstertal bestätigt wurde Fritz Oskar Wielander (Siebdruck Wielander KG). Er führt die Ortsgruppe auch die nächsten fünf Jahre an gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Annia Malloth (Elektro Malloth Josef KG). Als Ortsausschussmitglieder werden Beat Wunderer (Metallbau Glurns GmbH) und Stefan Sagmeister (Auto Sagmeister GmbH) mitarbeiten. Dem neu gewählten Ausschuss gratulierte auch Günther Platter, lvh-Bezirksobmann im Untervinschgau.
Über 4 Millionen Euro hat das Land in die frühzeitige Stärkung von Familien im Jahr 2022 investiert. Gefördert wird damit unter anderem das ELKI-Netzwerk.
Neben der finanziellen Unterstützung von Familien und der Förderung der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben ist die frühzeitige Stärkung der Familien eine der drei Säulen der Südtiroler Familienpolitik. In diesem Rahmen unterstützt das Land die Organisationen, die sich im Bereich der Eltern- und Familienbildung betätigen, mit Beiträgen für die ordentliche Tätigkeit, für Projekte und für Investitionen. Insgesamt wurden dafür im Vorjahr 4,3 Millionen Euro bereitgestellt. Ein wichtiger Partner im Bereich der Stärkung der Familien sind die 24 Eltern-Kind-Zentren (Elki) und deren Dachverband, das ELKI-Netzwerk.
Die Landesregierung hat in ihrer jüngsten Sitzung (am 14. März) dem Vorschlag von Landesrätin Waltraud Deeg zugestimmt, wodurch die ordentliche Tätigkeit des Elki-Dachverbandes künftig mit 90 Prozent gefördert werden kann. Damit wird eine Angleichung an ähnliche Dachverbände aus sachverwandten Bereichen (z.B. Jugendarbeit) geschaffen. "Elkis sind Orte der Begegnung, des Austausches, des Spielens. Mit dem Elki-Netzwerk verstärkt sich die Zusammenarbeit der einzelnen Zentren und damit auch der Mehrwert für die Familien", hebt Landesrätin Deeg in diesem Zusammenhang hervor.
ck
Müstair verbinden viele von uns mit einem Ort, wo man zur Arbeit geht. Oder man denkt an das bekannte Weltkulturerbe der UNESCO, an die Pfarr- und Klosterkirche St. Johann. Neben der Pfarrkirche gibt es noch zwei weitere Kirchen in Müstair. Eine davon ist die von aussen völlig unscheinbare Hospizkirche, welche der Madonna von Caravaggio geweiht ist. Und genau diese Kirche erhielt im Jahre 2006 als Abschluss der Umbau- und Erweiterungsarbeiten als Krönung eine aussergewöhnliche Orgel. Das Konzept erstellte der damalige Pfarrer, Don Mario Pinggera. Während die Technik von Orgelbau Vier aus dem Schwarzwald gefertigt wurde, konnten sämtliche Holz- und Metallarbeiten von einheimischen Betrieben ausgeführt werden. Schon die Ansicht ist eine Augenweide: Das Gehäuse aus massivem Ahorn, der Spielschrank aus Vogelaugenahorn, wie auch Ambo und Altar. Der Altarraum mit seiner Ausstattung an durchweg runden liturgischen Einrichtungen setzt sich auch bei der Orgel fort. Sie ist rund und damit aussergewöhnlich. Ein derartiges Projekt war seinerzeit nur dank vieler Spenden möglich: Die Orgel ist zu 100% durch Spenden finanziert worden. Ein kleines Detail, auf welches zur Bauzeit aus Kostengründen verzichtet wurde, soll jetzt nachträglich installiert werden. Aus diesem Grund findet am Sonntag, den 19. März um 17:00 Uhr ein Benefizkonzert mit Don Mario Pinggera statt.
Sehr geehrter Herr Landesrat Schuler,
im Zuge der zahlreichen öffentlich geführten Diskussionen zur Reform der Ortstaxe möchten nun auch wir, der Verwaltungsrat der Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol, zur geplanten Reform Stellung nehmen.
Zunächst schicken wir voraus, dass wir die Erhöhung der Ortstaxe und die Verwendung dieser Mehreinnahmen, aber auch die aktuelle tourismuspolitische Entwicklung in Südtirol mit Sorge betrachten. Zwar hat sich der Tourismus seit dem pandemiebedingten Einschnitt wieder gut erholt, und es herrscht nun eine allgemeine Konjunktur im Alpenraum – wir führen das jedoch in erster Linie auf das enorme Engagement der vielen Unternehmerfamilien zurück, die ihre Betriebe mit Leidenschaft und Einsatz durch diese Zeit geführt haben und weiterführen. Was diesen Aspekt angeht, steht Südtirol sicherlich ziemlich einzigartig in Europa da.
Nach dem umstrittenen Bettenstopp ist nun die Reform der Ortstaxe in aller Munde. Wir sind überzeugt, dass die stärkste Innovationskraft und das größte Potential, um die künftigen Herausforderungen und Umwälzungen der Branche gut bewältigen zu können, in genau den oben genannten familiengeführten Unternehmen liegt. Es ist für uns deshalb unvorstellbar, dass die geplante Reform ohne Einvernehmen mit all diesen Unternehmen umgesetzt werden soll. Schließlich sind sie es, die gegenüber dem Gast für die Ortstaxe argumentieren und sie in der Folge erheben müssen!
Beheben von struktureller Schwäche vor weiterer Finanzierung an die IDM
Die Finanzierung zugunsten der IDM aus Einnahmen durch die Ortstaxe soll nun von 25 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden. Hinzu kommen weitere 10 Prozent für abgestimmte territoriale Initiativen, die von den Tourismusorganisationen direkt an die IDM entrichtet werden müssen. Während ausgehend von einem Basistarif von 1,60 Euro/Nächtigung laut geltender Regelung 40 Cent aus der Ortstaxe an die IDM abgeführt werden, soll nach der geplanten Reform bei einem Basistarif von 2,50 Euro in Summe 1 Euro/Nächtigung an die IDM gezahlt werden. Das würde eine Steigerung von 150 Prozent bedeuten!
Wir bedauern, festzustellen, dass sich damit das Land und die Gemeinden schrittweise zurückziehen und die Finanzierung weitestgehend über die Branche selbst erfolgen soll.
Diese Entwicklung besorgt uns! Wir sind der Auffassung, dass gerade nach der vom Landtag beschlossenen Neuausrichtung der IDM zunächst deren umzusetzende interne Reformen sowie ihre möglichen Auswirkungen auf den ganzen Sektor geklärt werden sollten, bevor der strukturell geschwächten IDM neue Gelder aus der Ortstaxe zugeteilt werden.
Lokale Tourismusorganisationen brauchen Klarheit
Wir möchten an dieser Stelle zusätzlich zu bedenken geben, dass nach der Neuverteilung der Ortstaxe im Jahr 2018 die Organisation und Übernahme der Kosten zahlreicher herausfordernder Aufgaben – etwa jene der Mobilität – bei den Tourismusorganisationen geblieben sind.
Wir stimmen der Aussage des Tourismus Kollegium Südtirol zu, dass der Großteil der Arbeit vor Ort, trotz IDM, auf den Schultern der lokalen Tourismusorganisationen laste. Umso mehr braucht es eine klar definierte Aufgabenverteilung zwischen diesen beiden Akteuren und das klare Mitspracherecht vonseiten der Tourismusorganisationen bei den Einnahmen, die vor Ort erzielt und an den Rezeptionen erhoben werden.
Als Verwaltungsrat der Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol sprechen wir uns unter diesen Voraussetzungen entschieden gegen die geplante Reform der Ortstaxe und die Erhöhung der Finanzierung an die IDM aus.
Mit freundlichen Grüßen
Der Verwaltungsrat der Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol
Paul Zimmerhofer, Obmann (Alpine Luxury Spa Resort Schwarzenstein, Luttach)
Patrick Nestl, Vizeobmann (Spa & Relax Hotel Erika, Dorf Tirol)
Rainhard Crazzolara (Dolomiti Wellness Hotel Fanes, St. Kassian)
Marion De Carli (Das Gerstl Alpine Retreat, Mals)
Heinrich Dorfer (Hotel Quellenhof, St. Martin)
Marlene Dorfer Waldner (La Maiena Meran Resort, Marling)
Klaus Ladurner (Preidlhof Luxury DolceVita Resort, Naturns)
Johannes Margesin (Alpiana – green luxury Dolce Vita Hotel, Völlan)
Herbert Steger (Amonti & Lunaris Wellnessresort, Steinhaus)