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Montag, 14 April 2025 14:17

Marco Nasti im Salina

Glurns - Derzeit ist eine beeindruckende Bildlderausstellung des Malers Marco Nasti im Kultur „Cafe Salina“ in der Glurnser Laubengasse ausgestellt. Es handelt sich um ausdruckstarke, bunte Portraits „Die Bilder sind bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut angekommen und werden aufmerksam studiert“, erklärt die Mitarbeiterin im Cafe Margot Tanzer.
Marco Nasti wurde 1973 in Neapel geboren. Als Autodidakt begann er schon in seiner Jugend mit dem Malen. Im Alter von dreißig Jahren kam er in den Vinschgau und fand Arbeit in der Firma HOPPE, wo bereits einige seiner Familienmitglieder arbeiteten. Marco Nasti machte daraufhin eine künstlerische Pause, die er dann als 40-jähriger beendete und wieder zum Pinsel griff. Er wohnt heute in Schleis und bezeichnet sich als Gelegenheitskünstler, der auf der Suche nach sich selbst ist. Seine Bilder sind voraussichtlich noch bis nach Ostern zu sehen. Im „Kultur Cafe Salina“ werden im Laufe des Jahres zur Freude der Gäste immer wieder Ausstellungen und kleinen Kulturveranstaltungen unterschiedlicher Art organisiert. (mds)

Montag, 14 April 2025 14:16

Ein Jubeltag für Latsch

Latsch/Schießstand - Ein „Schmuckstück ist das frisch sanierte Schießstandgebäude“, sagte Bürgermeister Mauro Dalla Barba bei der Einweihung am vergangenen 12. April 2025 in Latsch. Treffende Worte kamen auch von Referentin Maria Kuppelwieser: „Der historische Schießstand ist von unschätzbarem Wert. Er ist ein Ort der Gemeinschaft, der Tradition und der Werte.“ Und in Richtung Schützen und Heimatpfleger, die Nutzer des neuen Kaiser-Franz-Josef-Jubiläums-Schießstands: „Füllt das Haus mit Leben und Vereinsgeist. Es soll die Heimat für euer wertvolles Tun sein.“
Im Parterre ist die neue Bleibe der Schützenkompanie Latsch, der 1. Stock und das Dachgeschoss beherbergen das Dorfarchiv verwaltet vom Heimatpflegeverein Latsch. „200 Kartons voller Geschichte stehen hier. Eine Fundgrube für Geschichtsinteressierte“, sagte Thomas Pedross, der Obmann des Heimatpflegevereins Latsch.
Der neue Schießstand ist aber nicht nur ein Haus, das von der Geschichte Latschs erzählt, lange war auch die Geschichte dahinter. Drei Landesräte und drei Bürgermeister hat es gebraucht, bis man dahin kam, wo man heute steht. 2006 klopfte BM Karl Weiss das erste Mal bei der Agentur für Staatsgüter um die Übergabe an. LR Hans Berger nahm später den Schießstand in die Liste jener Immobilien auf, die an das Land übergehen sollten, was 2010 gelang. Das Land machte der Gemeinde ein Angebot von 195.000 Euro. BM Helmuth Fischer intervenierte bei LR Richard Theiner, der sich für einen unentgeltlichen Übergang einsetzte. Aber erst LR Arnold Schuler gelang 2019 der Durchbruch. Als institutioneller Zweck diente ein kultureller, nämlich das Dorfarchiv der Heimatpfleger. Vereinshaus, Jugendraum, Bibliothek, sogar geförderter Wohnbau: Vieles wurde angedacht, am Ende steht nun ein Haus „mit genau der richtigen Zweckbestimmung und jenen Vereinen, die unsere Kultur, Tradition und das Vereinsleben weitertragen.“ Markus Sachsalber, Schützenhauptmann, zeigte sich erfreut: „Es war unser Herzensanliegen, dass wir hier unser Vereinsheim bekommen. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen.“
Für die Sanierung architektonisch verantwortlich zeichnet eine Bietergemeinschaft um Architekt Klaus Marsoner. „Wir haben eine respektvolle Sanierung nach drei Prinzipien vorgenommen: Erhalten, was trägt, stärken, was geschwächt ist und einfügen, was notwendig ist“, so Marsoner. Viel Lob gab es für die Firmen. Dem Land, der Gemeinde und der Raika Latsch galt großer Dank für die Finanzierung. Die Bläsergruppe der MK Latsch umrahmte die Feier. (ap)

Montag, 14 April 2025 14:15

KFS Ortgruppen tagen in Schluderns

Schluderns/Vinschgau - Kurz vor der Bezirksversammlung des KFS in Schluderns hatte sich die dortige Ortgruppe neuformiert. Die scheidenden Ausschussmitglieder Ilona Tschenett Weiskopf, Simone Sagmeister Klotz, Manuela Prieth sowie Nathalie Steiner Telser waren dankend verabschiedet worden. Die neue Zweigstellenleiterin Michaela Rainer Lingg und ihre Vorstandsmitglieder Sibylle Sagmeister, Elisabeth Gartner, Katharina Abs, Silvia Telser, Sabine Cora, Francy Elena Battisti, Carmen Raso, Franziska Staffler, Tina Viehweg Wallnöfer und Angelika Ziernheld richteten im Schludernser Gemeindesaal kürzlich die Bezirksversammlung aus. Zu den Ehrengästen zählten die KFS Präsidentin Angelika Mitterrutzner, die Geschäftsführerin Samantha Endrizzi, die Zweigstellenbetreuerin Elisabeth Gabrielli, die Bezirksleiterin Priska Theiner und Ortspfarrer Werner Mair. Nach der spannenden Präsentation der vielfältigen landesweiten Tätigkeit des KFS zur Unterstützung der Familien und einem Kurzreferat der Präsidentin Mitterrutzner wurden zwei verdiente Mitarbeiterin des Schludernser Team für ihren Einsatz geehrt. Michaela Rainer Lingg und Ilona Tschenett Weiskopf erhielten die silberne Ehrennadel mit Urkunde für ihren zwölfjährigen ehrenamtlichen Einsatz im Ausschuss der Zweigstelle des KFS Schluderns. Ein gemütliches Beisammensein bot anschließend eine gute Gelegenheit zum Austausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der Vinschger Ortsgruppen im Katholischen Familienverband KFS. (mds)

Latsch/Vinschgau - Der Weltladen Latsch feiert heuer sein 10jähriges Bestehen. Zur Vollversammlung am 7. April konnte Obmann Richard Theiner unter den Anwesenden auch Bürgermeister Mauro Dalla Barba, die Kulturreferentin der Gemeinde Latsch, Maria Kuppelwieser, die Bürgermeister der Nachbargemeinden Schlanders und Kastelbell, Dieter Pinggera und Gustav Tappeiner, sowie die Bezirkspräsidentin Rosalinde Gunsch begrüßen. Dank ging an Georg Wielander, den Obmann der Raika Latsch, an Roman Gabl als Aufsichtsratpräsident und Heinrich Schuler als Verwaltungsrat. Seit 10 Jahren arbeitet der Weltladen Latsch mit der Raiffeisenkasse Latsch zusammen. Alles, was mit Bürokratie und Lohnbuchhaltung zu tun hat, kommt direkt vom Raiffeisenverband in Bozen.
Nach der Vollversammlung gab Rudi Dalvai in seinem Vortrag Einblicke in die Geschichte, die Auswirkungen und die Zukunft des Fairen Handels. Dalvai ist seit über 40 Jahren im Fairen Handel aktiv und war viele Jahre Präsident des globalen Dachverbandes des Fairen Handels (WFTO). Er hat in all den Jahren viel Erfahrung gesammelt, in viele Lebenssituationen Einblick genommen, hat viele Geschichten erlebt, Erfolge aber auch Mißerfolge. Er sagte: „Fairer Handel ist winzig klein im Vergleich zum globalen Handel. Es werden zwar weltweit inzwischen einige Milliarden Umsatz mit fairen Produkten gemacht, aber das ist minimal zum globalen Handel. Was aber der Faire Handel erreicht hat, ist die Tatsache, dass beim traditionellen Handel heute mehr aufpasst wird. Das ist sicherlich ein Erfolg, wo auch der Faire Handel mitgewirkt hat. Eine wichtige Rolle spielt der Faire Handel auch in dem Sinne, dass den Leuten vor Ort eine Perspektive geboten wird. Fairer Handel ist eigentlich Hilfe zur Selbsthilfe. Die Produzenten, meist Kleinbauern, können in ihrer Heimat bleiben und dort arbeiten. Sie merken plötzlich, sie haben einen Wert, ihre Arbeit wird angenommen und geschätzt“.
Der Weltladen ist nicht nur etwas für die Produzenten, er ist auch etwas für uns. Wir lernen neue Sachen kennen, Zusammenarbeit und Solidarität, was in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je ist. (pt)

Prad/Gemeinderatswahlen - Die Bürgerliste „Gemeinsam für Prad“ gibt es seit 2005. In den Jahren 2015 bis 2020 stellte die Liste mit Karl Bernhart den Bürgermeister und vor 5 Jahren erhielt die Liste 27 % der Stimmen und 5 Gemeinderäte. Wie bei einer Pressekonferenz erklärt wurde, war es dieses Jahr nicht einfach Kandidaten zu finden. Von den bisherigen Gemeinderäten wird lediglich Karl Bernhart wieder bei den Gemeinderatswahlen antreten. Bürgermeisterkandidat ist der Physiotherapeut und Architekt Georg Fliri, aktives Mitglied beim Weißen Kreuz und engagiert in der Sektion Eishockey des ASV Prad. Wie Bernhart und Fliri erläuterten, geht es der unabhängigen Bürgerliste darum, den Bürger:innen eine Alternative anzubieten und Bewegung in die Gemeindepolitik von Prad zu bringen. Ziel ist es, eine verantwortungsvolle, bürgernahe und zukunftsorientierte Politik umzusetzen. Schwerpunkte sind eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, die Ortsbildpflege, Maßnahmen zur Verkehrssicherheit, leistbares Wohnen für junge Familien und Senior:innen, die Verbesserung der ärztlichen Versorgung und die Stärkung der Gemeinschaft. Die Kleinkindbetreuung soll ausgebaut, Jugendräume modernisiert und das Generationenwohnen als Modell der Zukunft aktiv unterstützt werden. Die 24h Betreuung für Senioren soll endlich umgesetzt werden. Die bisherigen Mandatare, die bei der Pressekonferenz auch anwesend waren, werden die neue Gruppe weiterhin unterstützen. (hzg)

Montag, 14 April 2025 14:13

Das Freie Bündnis Prad

Prad - Freies Bündnis Prad - Jede Veränderung beginnt mit einer Entscheidung. Diese Kandidat*innen haben sie getroffen – für Einsatz, für Zukunft, für ihre Gemeinde: Horrer Matthias, 1987, Rettungssanitäter; Agethle Kurt, 1983, Zimmermann; Lutt Rebecca, 2002, Sudentin; Theiner Alfred, 1976 Tierarzt; Pichler Ramona, 1988, Sozialbetreuerin; Zoderer Leon, 2005, Landwirt; Stocker Sieglinde Filomena (Gander Sieglinde), 1969, Krankenpflegerin; Nischler Florian, 1996, Landwirt; Longhi Tobias, 1990, Unternehmer; Ausserer Rosmarie, 1983, Rezeptionistin; Kuntner Johann Christian, 1959, Rentner-Unternehmer; Wallnöfer Gustav, 1957, Rentner-Tischler. Sie vereinen frische Ideen und wertvolle Erfahrungen. Zusammenhalt und Vielfalt sind ihre größte Stärke. Als Bürgermeisterkandidat für Das Freie Bündnis Prad stellt sich Matthias Horrer. Die Gemeinde Prad ist geprägt von Traditionen, Bräuchen und einem reichen kulturellen Erbe – und das soll auch in Zukunft so bleiben! Das Freie Bündnis Prad will sich dafür einsetzen, diese Werte zu erhalten, zu leben und an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Montag, 14 April 2025 14:12

Wohnortsnahe

ASGB-Rentner - Die ASGB-Rentner haben den Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit Hubert Messner zum Thema „Wohnortsnahe Gesundheitsversorgung muss ausgebaut werden“ eingeladen. Er hielt ein Referat über das Gesundheitswesen in Südtirol mit Schwerpunkt auf die Herausforderungen der wohnortsnahen Versorgung. Ein Thema, das den älteren Mitbürger*innen besonders am Herzen liegt. Messner berichtet über die internationalen Trends in der Medizin, den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit und den verschiedenen Maßnahmen in der Patientenversorgung. Den Mittelpunkt eines bedarfsgerechten und angemessenen Versorgungskreislaufes soll immer der Mensch einnehmen.
Einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit kann jeder Einzelne durch einen gesunden Lebensstil und Eigenverantwortung leisten, umso die Pflegebedürftigkeit im hohen Alter möglichst nach hinten zu schieben. Ebenso sind Vorsorgeprogramme und die Umsetzung des Aktiven Alterns von großer Wichtigkeit.
Der Vortrag war sehr interessant und lehrreich. Es bot sich auch die Gelegenheit für Fragen und Antworten. Der rege Austausch war gewinnbringend und zufriedenstellend für alle Beteiligten. Abschließend bedankt sich der Landessekretär der ASGB-Rentner Stephan Vieider beim Landesrat Dr. Hubert Messner und versichert die Unterstützung bei der Umsetzung dieser Ziele.

Dienstag, 15 April 2025 15:01

„Singen isch mai Lebm“

Der ehemalige Musiklehrer Robert Ruepp kann auf eine über 60 Jahre lange Chorarbeit zurückblicken, zuerst als Sänger im Vinzentiner Chor, dann im Konservatorium. Er war Leiter des Kirchenchores Schluderns und Gründer des Männerchores. Besonders gefordert war er stets zu Ostern und zu Weihnachten, wo sich einst ein Gottesdienst an den nächsten reihte.

von Magdalena Dietl Sapelza

Im Jahre 1960 zeichnete die RAI Bozen für die Sendung am Karfreitag die Johannespassion von H. Schütz des Vinzentiner Chores auf. Robert war Tenor-Solo-Sänger und wollte die Sendung unbedingt hören. Da seine Familie kein Radiogerät besaß, suchte er im Dorf nach einem Gerät. Fündig wurde er beim Chorleiter Walter Peer. Damit begann eine lange Freundschaft zwischen den beiden. Robert schloss sich dem Kirchenchor an, den er dann später jahrzehntelang leitete.
Robert wurde 1941 in Gmünd in Kärnten geboren. Als Optanten hatten sich seine Eltern dort kennengelernt. Die Mutter stammte aus Kortsch und war in einer Großküche beschäftigt. Der Vater, von Beruf Schuster, arbeitete als Bauarbeiter, bis er zur Wehrmacht einberufen wurde. Während eines Fronturlaubes heirateten die beiden. Die Familie lebte zuerst in einer bescheidenen Hütte und ab 1943 in einer neu errichteten Optanten-Siedlung. Im selben Jahr wurde Roberts Schwester geboren. Seine erste Erinnerung an diese Zeit verbindet er mit dem Lied „Mariechen saß weinend im Garten“, das ihm seine Mutter mit Tränen in den Augen vorsang. Und er erinnert sich an die aufbrausenden Tiefflieger und die Aufforderung der Mutter sich sofort auf den Boden zu legen. Als der vom Krieg gezeichneten Vater 1945 zurückkehrte, erkannte ihn Robert nicht wieder. Da keine Lebensmittelkarten mehr ausgegeben wurden, brachen magere Zeiten für die Familie an. Es herrschte großer Mangel an allem. Mit hungrigem Magen beobachtete Robert oft, wie sich die Kinder der Kriegswitwen in der Nachbarschaft Weißbrote und Schokolade schmecken ließen, die englische Besatzersoldaten ihren Müttern zugesteckt hatten. Das, was der Vater mit Gelegenheitsarbeiten verdiente, reichte mehr schlecht als recht zum Leben. Die Eltern entschieden nach Südtirol zurückzukehren. Da die Mutter 1948 im Gegensatz zum Vater und den Kindern noch keine Rücksiedlungsgenehmigung bekommen hatte, musste sie sich einem Fluchthelfer anvertrauen, der sie bei Sillian über die Grenze brachte. Bei Verwandten in Schluderns kam die Familie unter. Ihre Not war groß. „Kinder i woaß nit, wos i enk kochn soll, i hon nix mear.“ An diesen Satz der Mutter erinnert sich Robert noch heute. Der Vater arbeitete wieder als Schuster. Viel brachte das nicht ein. Für die Mithilfe bei Bauern gab es Lebensmittel. Roberts nächstes Zuhause war das Obergeschoss des Schießstands am Saldurbach. Im Untergeschoss probte die Musikkapelle. „Miar sain mit dr Blosmusik ingschlofn“, schmunzelt er. Drei Sommer lang arbeitete er auf einem Hof am Lichtenberger Berg. „In ersten Johr hon i an Ounzug verdiant, in zweitn gnogelte Schuah unt in drittn drei Poor Sockn“, erzählt er. Ihm war es damals erlaubt, nur von November bis Mai die Schule zu besuchen, wie vielen anderen kleinen Knechten. Trotz der Fehlstunden war Robert ein guter, wenn oft auch aufmüpfiger Schüler. Mit der Note 10 in Singen und 10 in Religion kam er ins Vinzentinum nach Brixen. „Do kimmp a Sänger.“ So begrüßte ihn der Direktor und nahm ihn im Vinzentiner Knabenchor auf. Die Mutter war froh, dass ihr Bub im Heim nun genügend zu essen hatte. Die Familie daheim war inzwischen um zwei Geschwister gewachsen, die er jedoch selten sah. Ein Spiritual begeisterte ihn im sechsten Vinzentinum-Jahr so sehr, dass er überlegte Priester zu werden. Doch er verwarf den Gedanken und verließ im Jahr darauf sogar die Schule, um ins Lyzeum nach Meran zu wechseln. Da es mit der Aufnahmeprüfung nicht klappte, trat er den Militärdienst in Piemont an. Nach der Rückkehr fand er eine Anstellung bei der Bahn. Zuerst war er Schrankenwärter in Mals, und dann gab er Fahrkarten aus. Zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen zählten das Singen im Kirchenchor, aber auch das Fußballspielen, die Leichtathletik und das Theaterspielen. Doch über allem stand seine große Liebe zur Musik, die ihn schließlich zum Besuch des Konservatoriums in Bozen bewog. Er erwarb das Abschlussdiplom für Operngesang und begann zu unterrichten, zuerst in der Mittelschule Schlanders und dann bis zu seiner Pensionierung in Mals. 1971 heiratete er die Lehrerin Theresia Donner (Jg. 1947) aus Schluderns, die ihm drei Kinder schenkte. Nach Jahren in einer Wohnung zog die Familie 1977 ins Eigenheim. Mittlerweile war Robert längst Leiter des Kirchenchores und auch des 1976 gegründeten Männerchores, mit dem er ein weltliches Repertoire einstudierte und auch auf Reisen ging. Legendär sind die Konzerte beim Partnerchor in Buhlheim vor 600 Leuten. Als Chorleiter legte Robert stets großen Wert auf einen stimmigen Klangkörper. Er sang immer auch selbst mit. „S‘ Singen isch pa miar olm in Vordergrund gstond“, betont er. „Singen isch mai Lebm.“ Mit seinem Einsatz hat er auch das Leben in der Dorfgemeinschaft bereichert.

Montag, 14 April 2025 14:10

Die Redaktion – ein Wirtschaftskrimi

Schlanders/Volkstheater Wien - Beim fünften und letzten Theaterstück des Südtiroler Kulturinstituts in der Theatersaison 2024/25 im Kulturhaus von Schlanders ging es um einen Wirtschaftskrimi, einen Thriller, einen Skandal, der nicht erfunden, sondern von investigativen Journalisten von DOSSIER aufgedeckt wurde. Im Theaterstück „Die Redaktion“ von Calle Fuhr werden die schmutzigen Geschäfte des Gas- & Öl-Giganten OMV, des größten Konzerns in Österreich, aufgezeigt. Durch intensive Recherchen der Journalisten von Dossier, ein 2012 gegründetes österreichisches Medium für investigativen Journalismus, wurde Unglaubliches aufgedeckt: Postenschacher, Greenwashing, Überwachung von Klimaaktivist:innen, geheime Sponsoring Verträge mit Putins Lieblings-Fußballclub, Korruption und fürstliche Gehälter für den Vorstandsvorsitzenden Rainer Seele. In viele Medien in Österreich und auf internationaler Ebene wurde über diese Vorgänge beim OMV berichtet, es kam zu parlamentarischen Anfragen und zum Rücktritt von Rainer Seele. Calle Fuhr, der Theaterregisseur und Autor hat die umfangreichen Rechercheergebnisse auf die Bühne gebracht und mit dem Volkstheater Wien am 9. April in Schlanders einem begeisterten Theaterpublikum präsentiert. Gerti Drassl, die bekannte Schauspielerin aus Südtirol und Lavinia Nowak, sowie die beiden Schauspieler Christoph Schüchner und Murali Perumal spielten einmal die Redakteure von Dossier, dann wieder OMV-Mitarbeiter, eine Dossier-Anwältin, einen OMV-Pressesprecher, eine Taxifahrerin oder ein OMV-Vorstandsmitglied. Es geht im Stück um den Kampf David gegen Goliath, um den OMV Giganten, der die kleine Redaktion einschüchtern und vernichten will, es geht um Drohungen und Klagen, um die Suche nach der Wahrheit, um Pressefreiheit und Transparenz. Durch das Theaterstück konnten die dubiosen Machenschaften eines großen Konzerns, aber auch das Engagement und die Durchsetzungskraft einer kleinen Redaktion klar und teilweise auch recht humorvoll aufgezeigt werden. (hzg)

Kolumne - Diesen oder einen ähnlichen, weniger deftigen Spruch werden jene Vinschgerinnen und Vinschger im Mund geführt haben, die besonders in den 1950er und 1960er Jahren ihrer Heimat den Rücken kehrten und auswanderten. Dabei war der Vinschgau schon vorher immer ein Auswanderungsland gewesen. Denken wir an die vielen Landsleute, die als Saisonarbeiter im Tourismus in der Schweiz Beschäftigung fanden. Doch ab den Fünfzigern des vorigen Jahrhunderts kam es zu einer regelrechten Auswanderungswelle in Richtung Eidgenossenschaft und Deutschland. Grund dafür waren fehlende oder schlecht bezahlte Arbeitsplätze in der Heimat. Als Beispiel habe ich aus meiner Herkunftsgemeinde Laas die Arbeiter im Marmorbruch in lebhafter Erinnerung. Der Auftakt zu deren Tagschicht begann um ca. 6.30 Uhr im „Loch“, also an der Talstation der Schrägbahn, mit der die Arbeiter schon mal im offenen „Wagen“ bis zum Bremsberg und anschließend auf Schienen im offenen Lastenzug bis zur sog. „Auflege“ befördert wurden. Von dort begann der Aufstieg über ca. 370 Stufen im Stollen bis zum eigentlichen Marmorbruch, wo um 8 Uhr die Schicht begann, die dann mit einer kurzen Mittagspause bis ca 16 Uhr andauerte. Diese Arbeit im Marmorbruch und auch die auf dem „Lager“ war eine richtige Knochenarbeit, aber eine der wenigen in der näheren Umgebung.
Die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt begann sich erst mit der Ansiedlung von neuen Betrieben, wie der Hoppe in Schluderns und Laas, zu verbessern.
Inzwischen gehört auch bei uns die auf die Not zurückgehende Abwanderung der Vergangenheit an. Wir liegen voll im Landestrend. Laut einer Studie des Unternehmerverbandes sind zwischen 2011 bis 2023 14.000 Menschen aus Südtirol abgewandert, also durchschnittlich drei pro Tag. Von 2022 bis 2024 hatten wir einen weiteren Aderlass von 9.800 Einheiten unter den 25- bis 34-Jährigen zu beklagen. Und durch die Mehrsprachigkeit unserer Leute steht ihnen der deutsche und auch italienische Arbeitsmarkt offen.
Dieser an und für sich beklagenswerten Heimatflucht wollen wir versuchen, etwas Positives abzugewinnen. Nachdem bekanntlich die schönsten Geschichten das Leben schreibt, werden wir im Vinschgerwind eine eigene Rubrik einrichten, in der wir Porträts von Landsleuten veröffentlichen, die „draußen“ in der Welt erfolgreich waren. Anregungen und Hinweise auf interessante Lebensläufe nehme ich gerne auch per Mail entgegen.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
info@rechtsanwalt-tappeiner.it


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