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Freitag, 18 Juni 2021 08:13

Mila - 100 % Milch aus Südtirol

Da, wo die Wiesen steil sind und die Natur den Tagesrhythmus bestimmt, entsteht unsere bergfrische Milch. Auf größtenteils über 1.000 Metern Meereshöhe bewirtschaften die 2.300 Mitgliedsbauern der Genossenschaft Mila - Bergmilch Südtirol mit viel Herzblut ihre Höfe. 422 davon liegen im Vinschgau. Sie pflegen Weiden und Almen mit größter Sorgfalt und Hingabe und erhalten so die Südtiroler Tradition, Natur- und Kulturlandschaft. Ihre Bergbauernhöfe sind meist nur sehr kleine Strukturen mit durchschnittlich 14 Kühen im Stall.
s62 milaDie beste Milch geben natürlich gesunde Kühe, die gutes Futter erhalten. So sind die eingesetzten Futtermittel z. B. frei von Gentechnik. Das „weiße Gold“ wird täglich, bei Wind und Wetter, Regen und Schnee abgeholt, um dann in den Werken von Bozen und Bruneck innerhalb kürzester Zeit zu hochwertigen Produkten verarbeitet zu werden. Um die verlässlich gleichbleibend hohe Qualität jedes einzelnen Produktes und maximale Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, werden höchste international geltende Lebensmittelstandards erfüllt.

 

Heumilch – aus Tradition gut
Zurück zum Ursprung: Bei der Herstellung von Heumilch steht die nachhaltige, naturnahe Fütterung der Kühe im Mittelpunkt. Sie ist an den Lauf der Jahreszeiten angepasst und schützt die Artenvielfalt auf Almen und Wiesen. Die Kühe werden traditionell 090a R2A0061 8mit frischen Gräsern, Wiesenkräutern und Heu gefüttert, sowie in geringen Mengen mit Getreideschrot. Auf Silagefutter wird hingegen gänzlich verzichtet. Insgesamt muss der Raufutteranteil (z. B. Heu, Stroh, Spreu) in der Jahresration mindestens 75 % der Trockenmasse betragen. Da die Heumilch von der EU als garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) ausgezeichnet worden ist, ist ihre Produktion bis ins kleinste Detail geregelt und wird streng kontrolliert. Der frische, natürliche Geschmack und der hohe Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen, machen die Mila Heumilch zu einem qualitativ sehr hochwertigen Produkt.

 

SKYR – der frische Genuss aus den Bergen in zwei neuen Geschmacksrichtungen
s63 skyrDie SKYR-Familie wächst: Die sommerlichen Sorten Kokos und Stracciatella erweitern das mittlerweile aus 10 Geschmacksrichtungen bestehende Sortiment. Alle SKYR-Geschmacksrichtungen werden aus 100 % Heumilch aus Südtirol hergestellt und eignen sich durch ihren hohen Protein- und niedrigen Fettgehalt perfekt zum Frühstück, als Snack für zwischendurch oder zur Verfeinerung von Süßspeisen.

 

Vigilius – der Bio-Heumilchkäse
Der jüngste Neuzugang im Mila-Käsesortiment, der „Vigilius“, wird aus Heumilch aus biologischer Landwirtschaft hergestellt. Würzig-aromatisch und geschmeidig am Gaumen ist er ein Südtiroler mit „Laib und Seele“. Sein ursprünglicher, feiner Geschmack und das frische, besondere Aroma laden zum Genießen ein.
s63 vigiliusDas Mila-Käsesortiment ist in den letzten Jahren konstant gewachsen, sodass es mittlerweile von mild-buttrig über würzig-aromatisch bis hin zu speziell veredelt, über 19 verschiedene Käsesorten umfasst. Allesamt werden nach traditionellen Rezepten und mit modernsten Verarbeitungstechnologien hergestellt. Je nach Sorte werden für die Produktion 9 bis 13 Liter Milch benötigt, die Reifung dauert zwischen einigen Wochen und bis zu über einem Jahr. Das Resultat aus der frischen Bergmilch, der liebevollen Pflege der Käsemeister, sowie der behutsamen Reifung sind ganz individuelle Käsesorten, jede einzigartig und charakterstark.

Freitag, 18 Juni 2021 13:09

Matsch - Oder ein Stück vom Glück

Klein und Fein. Zum Genießen und Verweilen. Bergsteigerdorf. Schöne Schlagworte. Ob diese Kriterien auf das kleine Dorf Matsch zutreffen? Auf das erste Bergsteigerdorf Südtirols?

von Karin Thöni

 

Sicherlich. Ein wenig Eigeninitiative und Interesse von Seiten des Besuchers vorausgesetzt. In Matsch wird nichts für den Gast präsentiert, nichts hergerichtet, nichts gespielt. Doch jeder kann mitmachen: am Dorfgeschehen, an den Bräuchen des Jahres, am Schmäh der Einheimischen. Drauf einlassen muss man sich halt.
Und rundherum lockt eine grandiose Natur. Unverfälscht. Prächtig. Gelassen. Überhaupt prägt Gelassenheit das lange Seitental im Oberen Vinschgau. Die Menschen und die Landschaft. Wenig Veränderung, (noch) wenig Eingriffe. Und doch wird nicht konserviert. Die Matscher lieben ihr Tal und ihr Dorf. Die Bevölkerungszahlen halten sich stabil. Die jungen Matscher bauen und bleiben, übernehmen Stall und Wiesen der Eltern.
Was den Gast, den Wanderer, den Bergsteiger erwartet? Alpine Hochtouren, mächtige Gletscher, feine Gipfel, einen Waalweg der Extraklasse, stille Höfewanderungen und ein kleines, verschachteltes, rätoromanisch geprägtes Dorf, steil am Sonnenhang des Tales klebend. Nichts ist nur Kulisse für den Besucher, alles auch für die Matscher selber. „Authentizität“ würden Touristiker das wohl nennen. In Matsch interessiert das reichlich wenig.
s68 8087Matsch gefällt, wem die Vielfältigkeit der Natur gefällt: Trockenrasen mit Pflanzen aus dem zentralasiatischem und mediterranem Raum neben Feuchtwiesen mit enormer Artenvielfalt. Obst und Beeren gedeihen am Talanfang, Gletscher bedecken das raue Talende. Viel findet man hier auf kleinem Raum. Flora und Fauna. Seltene Blumen und Schmetterlinge, Gemsen in Mengen, kreisende Bartgeier. Und einen alten Waal. Früher zum Bewässern der Felder gebaut, heute ein gemütlicher Flanierweg durch das Tal. Beruhigendes Glucksen und Plätschern des „Wasserwossers“ inklusive.
Auch Geschichte bietet das Tal. Die Matscher Raubritter regierten und hausten über Jahrhunderte auf dem Hügel am unteren Ende des Tales, der tosende Saldurbach umspült ihn filmreif. Noch heute finden sich dort die Reste der Trutzburgen und eine verrückt schöne Aussicht auf König Ortler. Am „Gschlossbiechl“ kann man noch immer Geschichte spüren, oder am „Golgabiechl“ (Galgenhügel), dem früheren Hinrichtungsplatz, malerisch gruslig gelegen am Ortseingang. Sie waren wahrliche Raubritter und legten sich auch ohne Scheu mit den kirchlichen Würdenträger der Umgebung an, einen Abt des Klosters Marienberg sollen die Matscher Vögte geköpft haben.
Stolz erklären die Matscher, es hätte in ihrem Tal schon lange eine Kultur gegeben, als das Haupttal unten noch im Sumpf versank. Und wirklich: die Geschichte des Tales und des Adelsgeschlechts geht lange zurück und ja, auch ein Heiliger soll an einem der Höfe des Tales aufgewachsen sein. Jährlich wird an „Florini“ deshalb Kirchtag gefeiert, mit feierlicher Messe, Kraut, Wurst und Krapfen und einem anständigen Fest bis in den Morgen.
Matsch ist ein Bergbauerndorf und kämpft mit den gleichen Problemen, wie alle Bergbauern in den Alpen. Doch in den Köpfen tut sich etwas: Biolandwirtschaft, Mutterkuhhaltung, Gemüseanbau, Selbstvermarktung, ja sogar Fischzucht. Die Matscher wollen unabhängig bleiben.
Die Vereine prägen das Dorfleben, man hilft sich untereinander. Der kleine Skilift funktioniert mehr oder weniger ehrenamtlich. Jedes Jahr in den Weihnachtsferien bringen die Jungen des Dorfes den noch Jüngeren das Ski fahren bei: Skikurs gegen eine Marende, seit unzähligen Jahren.
Die südlichen Ötztaler Alpen bieten ambitionierten Bergsteigern vieles: ein gutes Wegenetz auf dreiundzwanzig stille 3000er, die Weißkugel (3.739 m), von vielen zur heimliche Königin der Ötztaler Alpen gekrönt, die Saldurseen mit dem tibetanisch anmutendem Flair des Seenplateaus, den höchsten Bergsee Südtirols, den Matscherjochsee (3.188 m), das Upi- und Remstal, Übergänge in die Nachbartäler, die AVS- Schutzhütte Oberettes auf 2670m, Almen zum Einkehren und Übernachten und Kosten.
Im Herbst findet im Bergsteigerdorf das „kleinDORFgeflüster“ statt. Ein Fest, kleinlich regional bis zum Schluss, hat begeistert. Ein Stadel nach dem anderen reihte sich durchs Oberdorf: Matscher Produkte, Matscher Gerichte, Matscher Musikanten, Matscher Vereine. Ein Stadel gehörte den Kindern: zum Klettern s68 exportund Heu hüpfen, toben und spielen. Ein Fest für alle Sinne, gemacht von allen für alle. Und ein Beispiel wie es anders geht: ohne Giggr und Schweinswurst, Plastikzelt, Musikboxen und Hüpfburg. Dafür Märchen und Geschichten, Waalwanderungen und Filzen, Tanz und Hetz.
Und wie sagte ein Matscher, als er von einem Filmteam zum Thema Bergsteigerdorf befragt wurde: „Af Matsch weard man jo als Bergsteigr geborn. Es isch jo niana ebn. Ma geaht aui, geaht oi- sisch konnma si jo nit bewegn do. Und nor hot ma jo vielleicht a a Sealnvrwondtschoft mit die Menschn, dia kemmen.“
Er spricht den Matschern aus den Herzen. Bergsteiger unter Bergmenschen mitten in den Bergen. Wahrhaft ein Stück vom Glück. 

 

Seit 2017 ist Matsch das erste Bergsteigerdorf Südtirols. Bergsteigerdörfer sind eine Initiative aller Alpenvereine, auch des AVS. Es gibt sie in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und bald auch in der Schweiz. Folgende Punkt sind für die Aufnahme neuer Gemeinden wichtig: Tourismusphilosophie, Ortsbild und alpines Flair, Berglandwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, umweltfreundliche Mobilität und Kommunikation. Mittlerweile ist die Initiative ein alpenweites Netzwerk, das sich als Gegenbewegung zum Massentourismus versteht. Außerdem ist die Initiative eine Bewusstseinsschärfung für die Schönheit und Eigenheit des eigenes Tales. Liungariü im Gadertal ist in Südtirol das zweite Bergsteigerdorf. Werden die strengen Kriterien verletzt, können Bergsteigerdörfer auch wieder von der Initiative ausgeschlossen werden.
Mehr unter:
www.bergsteigerdoerfer.org/Matsch

 

Niente giocato
A Matsch, il primo villaggio alpinistico dell‘Alto Adige, non si presenta nulla per l‘ospite, non si prepara nulla, non si gioca nulla. Ma tutti possono partecipare: alla vita del villaggio, alle usanze dell‘anno, al fascino locale. Devi solo essere coinvolto.
E tutto intorno, una natura magnifica chiama. Incolume. Magnifico. Sereno. La serenità caratterizza la lunga valle laterale in Alta Val Venosta.

360° Obervinschgau ist ein Rundwanderweg der die Obervinschger Dörfer miteinander verbindet. Auf kleine und große Wanderer warten bei jeder Etappe interaktive Naturinstallationen aus heimischer Lärche. Das Wandererlebnis wird mit Aussichtserlebnissen auf die einmalige und bezaubernde Landschaft des Obervinschgaus, mit seinen kulturellen und landwirtschaftlichen Höhepunkten, abgerundet.
Die einzelnen Ausgangspunkte aller neun Etappen sind in den Sommermonaten bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und Wandertaxis erreichbar.

8. Etappe Taufers im Münstertal - Schlinig
Variante 1 startet direkt im Dorf Taufers und die zweite Variante beim Egghof – bis dorthin fährt in den Sommermonaten ein Wandertaxi. Diese Etappe gilt als eine der Highlights am gesamten Rundwanderweg. Die Variante 1 führt vorbei an den Ruinen von Schloss Reichenberg und Rotund hinauf zum Egghof. Vom dort erreicht man in ca. 1 Stunde Schotterweg die Tellalm, anschließend geht’s weiter über einen Steig zum Tellajoch. Hier befindet sich die 360° Aussichtsplattform, die einen Rundumblick mit traumhaften Bergpanorama bietet. Weiter bergab geht’s zur Laatscher- und Schleiseralm. Anschließend über das Arundatal hoch zum Monterodes Joch, bei welchem ein Abstecher zu den Fernrohren bei Monterodes (2361) gemacht werden kann. Von dort geht‘s hinüber zum Kälberberg und anschließend ins Dorf Schlinig, wo die recht anspruchsvollste Tour endet.
Einkehrmöglichkeiten: Egghof, Laatscher Alm, Restaurants und Bars in Schlinig

Weg Nr. 6 > 6B > 11A > 10
Gehzeit: 7,5 h
Km Länge: 17,5 km
Höhenmeter hinauf: ca. 1.420
Höhenmeter hinab: ca. 950

 

360° Alta Val Venosta Visite 360°, 9 tappe, 1 avventura

360° Alta Val Venosta è un sentiero circolare che collega i paesini dell‘Alta Val Venosta. A ogni tappa, installazioni naturali interattive, realizzate in legno di larice locale, attendono i grandi e i piccoli escursionisti.
L‘escursione è coronata da belvederi mozzafiato sul paesaggio unico e affascinante della Val Venosta, con i suoi valori agricoli e culturali.
Nei mesi estivi, i punti di partenza di ognuna delle nove tappe sono comodamente raggiungibili con i mezzi di trasporto e i taxi escursionistici.

8. Tappa Tubre Val Monastero - Slingia
Il valico Tella offre una vista panoramica a 360 ° sulle cime del Gruppo Ortles e il Gruppo del Sesvenna. L’escursione inizia a Tubre in Val Monastero, il paese più a ovest dell‘Alto Adige, il sentiero s‘inerpica fino al maso Egghof e prosegue per il valico Tella. Qui c’è una piattaforma panoramica a 360° che offre una vista incantevole su tutte le montagne intorno. Il sentiero passa davanti alla Malga di Laudes e alla Malga di Clusio e infine, a ovest del monte Monterodes, attraversa il passo fino al paese di Slingia. Lungo il sentiero c’è un canocchiale che mostra agli escursionisti le vette e le attrazioni naturalida scoprire. Nei mesi estivi c’è un taxi d’escursione fino al Egghof.
Possibilità di sosta al maso Egghof, Ristoranti a Slingia.

s58 info

Die Vielfalt
am Erlebnisberg Watles erleben

Der Erlebnisberg Watles ist ein besonderes Ausflugsziel für Groß und Klein: Von Prämajur oberhalb Burgeis erreicht man, über einen gemütlichen Wanderweg im Wald, oder mit dem Sessellift, die Bergstation und die Plantapatschhütte mit dem atemberaubenden 360° Panorama und Blick auf König Ortler. Beim Spielesee mit Holzfloß, Erlebnisrutsche und vielem mehr können sich die Kinder austoben, während die Eltern nebenan auf den Holzliegen entspannen. Die großzügige Sonnenterasse der Plantapatschhütte lädt zum Verweilen und Genießen der regionalen Küche ein. Auch ist die Bergstation ein perfekter Ausgangspunkt für viele weitere Wanderungen. Bogenschießausrüstung kann direkt an der Bergstation ausgeliehen werden, um damit den 3D-Panorama-Parcours mit insgesamt 28 Tieren und einem Einschießplatz auszuprobieren. Die Abfahrt mit den Mountaincarts zurück zur Talstation sorgt für den abenteuerlichen Abschluss eines besonderen Tages.

Touristik & Freizeit GmbH
Prämajur - 39024 Mals
Tel. +39 345 767 0255
info@watles.net

www.watles.net

 

Scopri la diversità
della montagna d'avventura Watles

La montagna d'avventura Watles è una meta d'escursione speciale per grandi e piccini: da Prämajur sopra Burgusio si può raggiungere la stazione di montagna e il rifugio Plantapatsch con il suo panorama mozzafiato a 360° e la vista sul Re Ortles attraverso un piacevole sentiero nel bosco o in seggiovia. Al lago di gioco con zattera di legno, scivolo d'avventura e molto altro, i bambini possono sfogarsi mentre i genitori si rilassano sui lettini di legno accanto. La spaziosa terrazza soleggiata del rifugio Plantapatsch vi invita a soffermarvi e a gustare la cucina regionale. La stazione di montagna è anche un perfetto punto di partenza per molte altre escursioni. L'attrezzatura per il tiro con l'arco può essere noleggiata direttamente alla stazione di montagna per provare il percorso panoramico in 3D con un totale di 28 animali e un poligono di tiro. La discesa con i carretti di montagna per tornare alla stazione a valle è la fine avventurosa di una giornata speciale.

Turismo e tempo libero GmbH
Prämajur - 39024 Malles
Tel. +39 345 767 0255
info@watles.net

www.watles.net

obervinschgau

Gustav Thöni zählt zu den erfolgreichsten Skirennläufern der Welt. In den 1970er Jahren gewann er viermal den Gesamt-Weltcup. Fünfmal wurde er Weltmeister. Bei olympischen Spielen eroberte er eine Gold- und zwei Silbermedaillen. Im Februar 2021 feierte er  seinen 70. Geburtstag. Heute umsorgt er seine Gäste im Hotel „Bella Vista“ in Trafoi.

von Magdalena Dietl Sapelza

Es war ein Empfang, der seinesgleichen sucht. Nach den Olympischen Spielen in Sapporo im Februar 1972 wurden der Gold- und Silbermedaillengewinner Gustav Thöni gemeinsam mit seinem Cousin, dem Bronzemedaillengewinner Roland Thöni, in roten Cabriolets durch den Vinschgau geleitet. In jedem Ort von Lana bis Trafoi spielten Musikkapellen auf. Menschenmengen jubelten den Skirennläufern zu. Die Begeisterung war grenzenlos. Die beiden jungen, erfolgreichen Athleten waren der Schwarm vieler Frauen. Beim Stopp in Sponding gratulierte eine junge Frau mit einem Blumenstrauß. Was damals kaum jemand wusste, es war Gustavs Freundin und heutige Ehefrau, Ingrid Pfaundler, die sich dezent im Hintergrund hielt. Er hatte sie zwei Jahre zuvor kennengelernt.
„Jeder einzelne Sieg hat mich gefreut, doch die Olympiaerfolge haben einen ganz besonderen Wert“, erklärt Gustav. Zu seinen besonderen Höhepunkten zählen auch die fünf Weltmeistertitel. „Olympiaden und Weltmeisterschaften sind einmalige Ereignisse, bei denen alles stimmen und bei denen man auch Glück haben muss“, betont er. Doch dass er nicht nur Glück hatte, sondern auch großes Können bewies, unterstreichen seine vier Gesamt-Weltcupsiege. Jede Heimkehr mit einer Kristallkugel wurde gefeiert und die Rückkehr von den Weltmeisterschaften, so nach jener 1974 in St. Moritz, wo er zwei Goldmedaillen eroberte. Unvergessen bleibt sein Siegeslauf durch die Slalomstangen als Siebter des ersten Laufes. Die Südtiroler waren stolz auf ihren Gustav, die Italiener auf ihren Gustavo. Er war Vorbild für seine Kollegen in der italienischen Nationalmannschaft, die ihm nacheiferten und als „Valanga Azzurra“ große Erfolge einfuhren.

Gustavs Skikarriere begann am kleinen Schlepplift neben der Kirche in Trafoi. Bereits im Alter von vier Jahren schnallte er sich seine Holzbretteln an, die ihm sein Vater gebastelt hatte, und gesellte sich zu den anderen jungen Skifahrern. „Die älteren Buben haben das Skifahren vorgemacht, und wir haben es nachgemacht“, erzählt er. Als Torstangen dienten Haselnussstöcke, die es geschickt zu umfahren galt. Im Sommer trainierte er mit seinem Vater Georg, der Skilehrer war, am Stilfserjoch. Gustavs Talent blitzte auf, als er die ersten Rennen für den Skiclub Trafoi bestritt. 1965 gewann er das Topolino Rennen am Monte Bondone. Das Training und den Schulbesuch brachte er geschickt unter einen Hut. Entgegen kam ihm später auch die Zugehörigkeit zur Sportgruppe der italienischen Finanzwache.
Im Dezember 1969 eroberte Gustav seinen ersten Welcupsieg im Riesentorlauf in Val d‘ Isere. Als Favorit ging er bei der WM in Gröden an den Start, denn kurz zuvor hatte er zwei Riesentorläufe in Madonna di Campiglio gewonnen. „Aber der Favorit ist schnell weg gewesen“, schmunzelt er. Er entschädigte seine Fans zwei Jahre später mit seinem ersten Weltpokalsieg.

Seine Freundin Ingrid fieberte versteckt mit. Erst bei der WM in St. Moritz wurde ihre Beziehung zu Gustav öffentlich. „Es waren vor allem die italienischen Journalisten, die sie belagerten“, erzählt er. Und sie meint. „Dass Gustav so im Rampenlicht steht, hat mich gestört.“ Doch sie musste damit zurechtkommen. Viele Augen waren 1975 bei der Abfahrt in Kitzbühl auch auf Ingrid gerichtet, wo sie Gustavs sensationellen Lauf mitverfolgte. Bis auf eine Hunderstel Sekunde kam er an den Favoriten Franz Klammer heran.
Monate später wurde die Hochzeit von Gustav und Ingrid mit einem rauschenden Fest im Kursaal von Meran gefeiert und zu einem Medienereignis.
Das Paar bezog ihr Haus in Prad. Dieses füllte sich nach und nach mit dem Lachen der drei Töchter Petra, Susanne und Anna. Ingrid verfolgte die Rennen ihres Mannes nun meist vor dem Fernseher. Zweites Zuhause war Gustavs elterliches Hotel „Bella Vista“ in Trafoi. 

1980 beendete Gustav seine aktive Skikarriere. Anschließend engagierte er sich im italienischen Skiverband, war Cheftrainer, Verbindungsmann zwischen der Herren- und Damenmannschaft und Mitglied der FISI (Federazione Italiana Sport Invernali). Gustav begleitete die Entwicklung des Skimaterials. Taillierte s56 thoeniSkier lösten die geraden ab, die starren Torstangen wurden durch bewegliche Kippstangen ersetzt. „Mit Stangen aus meiner Zeit, wäre der Slalom heute bei jeder Fahrt abgeräumt“, lacht er.
Sieben Jahre lang war Gustav persönlicher Trainer des italienischen Skistars Alberto Tomba. Mit ihm erreichte er zahlreiche Erfolge (Gesamtweltcup, zwei WM-Titel, einen Olympiasieg). „Tomba war ein Ausnahmekönner, der eine auf ihn zugeschnittene spezielle Betreuung gebraucht hat“, erklärt Gustav. „Wir sind immer auf ihn eingegangen.“ 2006 zog sich Gustav ins Privatleben zurück.

Heute ist Gustav oft als Frühstückskoch für seine Gäste im „Bella Vista“ in Trafoi anzutreffen. Das Hotel wird als Familienbetrieb von seiner Tochter Petra geführt. Gustav und Ingrid helfen regelmäßig mit. „In Prad wohnen wir, und hier dürfen wir arbeiten“, scherzt er. Viel Zeit nehmen sie sich für ihre elf Enkelkinder.
Es sind vor allem Italiener, die ihren Gustavo umschwärmen und es als besondere Ehre empfinden, von ihm persönlich bedient zu werden. Sein Bekanntheitsgrad ist nach wie vor groß. Der Glanz seiner großen Skisportzeit strahlt weiter.
Gäste und Einheimische schätzen Gustav nicht nur wegen der sportlichen Erfolge sondern auch wegen seiner freundlichen Bescheidenheit, seiner eleganten Zurückhaltung, wegen seines trockenen Humors.
Gerne führt er seine Besucherinnen und Besucher durch die Galerie im „Bella Vista“ mit Erinnerungsstücken, die seine außergewöhnliche Sportlerkarriere nachzeichnen. Darunter sind die Olympiamedaillen und die vier Kristallkugeln. Viele Zeitungsberichte wecken Erinnerungen an einzigartige und unvergessene sportliche Momente, so wie auch an den einstigen Empfang der beiden Thönis nach den Olympia-Erfolgen in Sapporo.  

 

Erfolge:

Olympischer Winterspiele
Gold Sapporo 1972 Riesentorlauf
Silber Sapporo 1972 Slalom
Gold Innsbruck 1976 Kombination
Silber Innsbruck 1976 Slalom

Alpine Weltmeisterschaften
Gold St. Moritz 1974 Riesenslalom
Gold St. Moritz 1974 Slalom

Weltcup
Einzelweltcupsiege 24
Gesamtweltcupsiege
1970/71, 1971/72, 1972/73, 1974/75

Freitag, 18 Juni 2021 12:58

La strada dello Stelvio

Testo e Foto: Gianni Bodini

Concepita prevalentemente come struttura militare, venne costruita tra il 1820 e il 1824. Collegava Spondigna a Bormio con una lunghezza di 49 km, località che appartenevano allora all’impero austro-ungarico. Ben presto divenne un’ambita meta turistica per gli scorci panoramici d’alta quota, per la vicinanza ai ghiacciai e per l’altezza raggiunta di 2756 m., ed era allora la più alta strada carrozzabile d’Europa. Ma fu un tragico fatto di cronaca che fece aumentare velocemente il numero di turisti. Nel 1876 Henry de Tourville condusse sua moglie Madeline in viaggio di nozze proprio su questa strada. Partendo dall’Hotel Posta di Spondigna, dove la coppia alloggiava, i due raggiunsero in carrozza la località di Rocca Bianca situata lungo la strada dello Stelvio. Qui Henry disse al cocchiere di tornare a Trafoi e di aspettarli. IMG 0149Poi spingendo giù la moglie da un dirupo, la uccise per impossessarsi della cospicua eredità. Quindi tornò a Trafoi simulando la disperazione per l’incidente accaduto, ma cadde in molte contraddizioni, fu arrestato e condannato all’ergastolo. Poiché la coppia apparteneva all’alta borghesia inglese, la vicenda fu riportata più volte sulla stampa internazionale cosicché un numero impressionante di persone si mise in viaggio per vedere il luogo della macabra vicenda. Ciò contribuì a fare di Trafoi, che era già una nota località alpinistica, un punto d’incontro per la nobiltà e la borghesia, prevalentemente britannica. Oggi la strada dello Stelvio si sta trasformando in un luna park d’alta quota e pur essendo compresa nel parco nazionale omonimo, viene percorsa da squadre di motociclisti, da automobilisti annoiati che salgono e scendono rombando lungo i 48 tornanti. Ai ciclisti ed ai pedoni resta poco spazio e ben poca tranquillità. Da tempo si cerca di trovare una soluzione accettabile per chi vive ai bordi della strada, per chi ne trae reddito lavorando e per la natura: finora invano. 

Freitag, 18 Juni 2021 12:54

Restaurator und Schatzsucher

Viele seiner Vorfahren waren Tischler. Sein Vater Johann hat 1964 einen Tischlerbetrieb in Prad gegründet und mit seinem Bruder geführt. Thomas Zischg, geboren 1971, erlernte das Tischlerhandwerk im Betrieb seines Vaters. 1999 machte er die Meisterprüfung. Heute ist er selbst Mitglied in der Prüfungskommission der Meisterprüfung. Auch sein älterer Bruder Peter, der den Betrieb des Vaters führt, ist Tischlermeister. Thomas hat sich über die Jahre zum Restaurator weitergebildet und 2004 dann schließlich einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet. Fasziniert von der Geschichte und von antiken Wohnungseinrichtungen, durfte er schon viele alte Häuser, Schlösser, Stuben und Möbel restaurieren. In seiner Freizeit begibt er sich auf Schatzsuche mit dem Metalldetektor. Als Hobbyarchäologe und Sondengänger durchstreift er Wiesen und Felder, auf der Suche nach verborgenen Schätzen der Vergangenheit.

von Heinrich Zoderer

An einem Freitag treffe ich mich um 9 Uhr in seiner Werkstätte am St. Antonweg 71 in Prad. Wir gehen durch die Werkstätte und es ist wie ein Gang durch ein Museum. Dort stehen alte Truhen, alte Kästen, Schilder, Stühle, eine Kutsche, Polstersessel, Teile von gotischen Stuben. Auf dem Boden liegen Bretter von alten Holzböden. Einige Möbelstücke sind bereits fertig restauriert, andere warten noch darauf wieder im alten Glanz zu erstrahlen. Früher wurden viele dieser alten Möbel einfach irgendwo abgestellt, weggeworfen, verbrannt oder verkauft. Thomas erzählt mir viele Geschichten und wir tauchen ein in eine Vergangenheit und suchen nach Spuren, wie die Menschen früher gelebt, gearbeitet und ihre Lebensträume und Lebensdaten in den verschiedenen Möbelstücken hinterlassen haben. Wir reden über alte Arbeitstechniken, wie Einlegearbeiten (Intarsien), Schnitzereien, Holzmalereien, die Imitationstechniken des Maserieren (Holzimitation), und des Marmorieren (Steinimitation), das Vergolden und die Schellacktechnik. Schellack ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Dieser Lack wird seit Jahrhunderten als Siegellack und für die Pflege von antiken Möbeln verwendet. Wir betrachten antike Sekretäre, d.h. alte Stilmöbel mit nostalgischem Charme, alte Schlösser und geschmiedete Beschläge. Es sind technische und ästhetische Glanzstücke. An den Deckeln der Truhen sind s50 kutscheBrandflecken. Das stammt vom Bügeleisen, das hier abgestellt wurde. In einer solchen Truhe wurde alles aufbewahrt, was ein Mensch hatte und bei einem Umzug einfach mitgenommen hat, meint Thomas. Einige Kästen und Truhen haben den Geruch von Lebensmitteln gespeichert, die von Generation zu Generation dort aufbewahrt wurden. So werden alte Möbelstücke lebendig und erzählen Geschichten für jene, die ihre Spuren lesen können. Restaurieren heißt so zu arbeiten, wie sie früher gearbeitet haben. Thomas musste alte Arbeitstechniken lernen. Beim Restaurieren muss er die Stile bestimmen und sich in die alten Handwerksmeister hineinversetzen, damit er Zerbrochenes oder Verlorengegangenes wieder reparieren kann. Es ist ein ständiges Eintauchen in die Geschichte, ein Aufspüren verborgener Spuren. Und manchmal gibt es große Überraschungen und Entdeckungen. Den Leuten können die Augen geöffnet werden für Schätze, die sie jahrelang am Dachboden oder im Keller herumliegen haben. Thomas schaut sich im ZDF gerne die Trödel-Show „Bares für Rares“ mit Horst Lichter an. Auch zu ihm kommen Kunden mit alten Möbeln und herumliegenden Kuriositäten, um ihren Wert schätzen zu lassen. In den letzten Jahrzehnten wurde den Leuten immer mehr bewusst, das Alte zu schätzen, aufzubewahren und reparieren zu lassen, anstatt einfach wegzuwerfen und ein billiges und seelenloses Industrieprodukt zu kaufen. Zum Glück ist das so, sonst würde vieles unserer Kulturgeschichte und der Lebensgeschichten unserer Vorfahren verloren gehen, meint der Prader Restaurator.

Vom Aufdecken verborgener
Schätze und das Erleben von Glücksmomenten

Es ist das Interesse an der Geschichte und das Aufspüren von Geschichten, das den Möbeltischler Thomas Zischg zum Möbelrestaurator gemacht hat. Geschichte ist das Suchen nach Fakten, meint Thomas. Beim Restaurieren findet er viele Spuren der Geschichte, Spuren wie die Menschen früher gelebt haben, welches Material sie verwendet und welche Arbeitstechniken sie beherrscht haben. Religiöse Symbole auf den Möbeln sind Ausdruck tiefer Religiosität, von Gottvertrauen, oft war es auch die Angst vor der Hölle und den Strafen Gottes. Zuerst war es vor allem die Familiengeschichte, die ihn interessierte. Die Vorfahren stammen aus Stilfs. In mühsamer Kleinarbeit ist es ihm gelungen den Familienstammbaum bis zum Jahre 1435 zurückzuverfolgen. 1640 wäre die Familie fast ausgestorben. Seine Ururururgroßmutter hatte zwei Totgeburten und ein drittes Kind starb nach wenigen Tagen, so wie es damals bei vielen Familien der Fall war. Nach langer Zeit kam ein Bub zur Welt und die männliche Linie ging weiter. Es sind kleine Geschichten, s50 tordie längst vergessen sind. Aber wer sie zufällig entdeckt, begreift das Glück und den Wert der eigenen Existenz und dass alles nicht so selbstverständlich ist, wie wir es oft hinnehmen. Innerhalb der Familie gab es eine große Diskussion über das richtige Familienwappen, weil es zwei Wappen der Familie Zischg gibt. Thomas begab sich auf Spurensuche im Ferdinandeum in Innsbruck und im Landesmuseum in Bozen. Es war eine Suche nach der Familiengeschichte, nach den Fakten. Und er fand schlussendlich die Lösung in der Wappensammlung im Kloster Marienberg. Das Interesse an alten Möbeln hat er von seinem Patenonkel Hermann. Später besuchte er Kurse im In- und Ausland und arbeitete bei Restauratoren. 

 Bei Thomas Mang aus Obersdorf hat er das Restaurieren, Vergolden und die fachgerechte Bemalung antiker Möbel gelernt. Im Ahrntal besuchte er Kurse und seit vielen Jahren zieht es ihn immer wieder nach Fulda, in die Propstei Johannesberg, um bei zweiwöchigen Kursen sehr intensiv die verschiedenen Techniken als „Restaurator im Handwerk“ zu erlernen. Es geht bei diesen Kursen auch um Stilkunde, Kunstgeschichte, Materialkunde und um die verschiedene Arbeitstechniken: Ablaugen, Beizen, Vergolden, Maserieren, Marmorieren, Bemalen, Reparieren. Seine Kunden sind unterschiedliche Menschen aus ganz verschieden Orten. Es sind viele einfache Menschen, es sind aber auch Millionäre, die zu ihm kommen. Seine Arbeitgeber sind im Vinschgau, in ganz Südtirol, aber auch im Ausland. Es sind viele Einzelstücke, alte Stuben, aber auch ganze Häuser, die Thomas analysiert und dann fachgerecht repariert und restauriert. Haustüren, Küchentüren, alte Stiegen, Tische, Stühle, Möbelstücke, alte gotische Stuben, Bauernstuben, verschiedene Räume in Kapellen, Schlössern, in Nobelhotels und alten Adelshäusern hat er bereits restauriert. Auch die Holzteile eines Rolls-Royce hat er schon repariert. Jede Arbeit ist anders und oft gibt es Überraschungen. So erzählt er von einem Kasten mit einem Geheimfach, den er restaurieren sollte. Dabei fand er hinter dem Geheimfach ein weiteres Geheimfach, von dem die Besitzer gar nichts wussten. Unter den Anstrichen (Fassungen) entdeckt er oft eine ältere Malerei oder eine verdeckte Schrift. Das Auffinden und Freilegen solcher Schätze führt zu besonderen Glücksmomenten, die man nicht alle Tage erlebt.

Von der Familiengeschichte
zur Dorfgeschichte bis zu einer römischen Münze

Das Interesse an der Geschichte hat ihn auch zum Hobbyarchäologen und Sondengänger gemacht. Beim Bergsteigen im Ortlergebiet stieß er auf die Spuren des Ersten Weltkrieges an der Ortlerfront. Es war eine ehemalige Baracke und ein Pickel aus dem Weltkrieg, der sein Interesse weckte. Thomas begann zu lesen und wurde sich klar darüber, wie stark der Gebirgskrieg mit der Dorfgeschichte von Prad zusammenhängt. In Prad waren das Hauptquartier der Ortlerfront und das Lazarett. Soldaten aus der gesamten ehemaligen Donaumonarchie verbrachten die erste Zeit auf den Übungsplätzen in Prad, bevor sie im Hochgebirge zum Kriegseinsatz abkommandiert wurden. Die Kanonen wurden in Prad eingestellt und eingeschossen. Thomas Zischg kaufte sich einen Metalldetektor und suchte beim Amt für Bodendenkmäler um die Genehmigung an, als Sondengänger verschollene Gegenstände aufzusuchen. Auf der Prader Sand, in den Prader und Agumser Feldern und Äckern und an den Berghängen machte er sich auf die Suche nach verborgenen Schätzen, stets mit dem Einverständnis von den Besitzern. Er fand Uniformknöpfe, Patronenhülsen von österreichischen, italienischen und deutschen Gewehren und Schrapnelkugeln (Bleikugeln von Granaten). Die Funde müssen alle beim Amt für Bodendenkmäler abgegeben werden. Thomas Zischg ist Mitglied im Ortler Sammelverein, der alle Objekte der Ortlerfront sammelt und in einem Museum ausstellen möchte. Durch eigene Recherche und durch Bilddokumente des Sammelvereins fand Thomas zu den ehemaligen Übungsplätzen und so wurde das Aufsuchen alter Schätze wesentlich erleichtert. Beim Aufspüren der Dorfgeschichte ist Thomas auch auf verschiedene Gegenstände wie Schuhnägel oder Bronzeschlacke gestoßen. Besonders stolz ist er, dass er auch eine Münze aus der Römerzeit und eine Eisenfibel (eine Schmuckspange) aus vorrömischer Zeit, oberhalb der St. Johann Kirche gefunden hat. Die Landesarchäologen haben diese Münze mit dem Porträt von Kaiser Severius Alexander (Römischer Kaiser von 222 bis 235 n. Chr.) identifiziert. Thomas erzählt, dass es in Deutschland viele Hobbyarchäologen und Sondengänger gibt, die eng mit den Archäologen zusammenarbeiten und auch jährlich eine Meisterschaft der Deutschen Schatzsucher abhalten. Er hat auch bei der letzten Sondenmeisterschaft in Bayern im Jahre 2019 mitgemacht und dabei den 2. Platz erzielt. In Südtirol arbeitet Thomas Zischg vor allem mit dem Landesarchäologen Hubert Steiner sehr eng und fruchtbringend zusammen. Lange Zeit war er der einzige Sondengänger im Raum Obervinschgau. Seit einiger Zeit sind auch seine Lebenspartnerin Karin Frank, sowie Edmund Stillebacher und Alexander Trauner aus Prad Sondengänger mit einer Landesgenehmigung. Wenn es die Zeit zulässt gehen sie gemeinsam auf Spurensuche. Der größte Wunsch von Thomas wäre es die verschiedenen archäologischen Fundstücke in Prad öffentlich auszustellen, damit die Dorfbevölkerung mehr über ihre eigenen Wurzeln und die Geschichte ihrer Heimat erfahren kann. Bei der alten und neuen Gemeindeverwaltung hat Thomas Zischg bereits vorgesprochen. Nach drei Stunden beenden wir das intensive Gespräch. Beim Gehen erwähnt er noch, dass er mittlerweile des Öfteren gefragt wird, ob er verlorene Wertsachen wie z. B. Eheringe, mit dem Metalldetektor suchen könne. Die Geschichte darüber will er mir ein anderes Mal erzählen. 

 

Restauratore e cacciatore di tesori
Molti dei suoi antenati erano falegnami. Suo padre Johann ha fondato una falegnameria a Prad nel 1964 e l‘ha gestita con suo fratello. Thomas Zischg, nato nel 1971, ha imparato il mestiere di falegname nell‘azienda del padre. Nel 1999 ha superato l‘esame di maestro artigiano. Oggi lui stesso è membro della commissione d‘esame per l‘esame di maestro artigiano. Suo fratello maggiore Peter, che gestisce l‘attività del padre, è anche un maestro falegname. Nel corso degli anni, Thomas si è formato come restauratore e infine ha aperto la sua attività artigianale nel 2004. Affascinato dalla storia e dall‘arredamento antico, ha avuto il piacere di restaurare molte vecchie case, castelli, salotti e mobili. Nel suo tempo libero va a caccia di tesori con un metal detector. Come archeologo dilettante e cacciatore di sonde, si aggira per prati e campi alla ricerca di tesori nascosti del passato.

Freitag, 18 Juni 2021 12:49

Marmor Rundweg

Rundwanderung entlang der Baumgrenze im Nationalpark Stilfserjoch.
Der Marmorrundweg weist eine Gesamtlänge von ca. 80 km aus und umrundet in sechs Etappen den faszinierenden  Gebirgsstock der Laaser Gruppe zwischen Vinschgau, Sulden und dem Martelltal. Die mehrtägige Höhenwanderung verläuft in einem durchgehend konstanten Höhenbereich entlang der Baumgrenze. Nur eine Passage, jene beim Übertritt über das Madritschjoch (3.123 m), überragt die anderen.

Text: Verena Gufler

Der Marmorrundweg vermittelt dem Wanderer seine Vielfalt in eindrucksvoller Weise auf unterschiedlichen Thementafeln. Jede der über 30 Tafeln ist einem bestimmten Thema zugeordnet welches immer, im näheren oder auch weiteren Sinn, dem Nationalpark zuzuordnen ist. Natürlich erfährt man auf einer der Tafeln die Geschichte des Marmorabbaus im Gebiet um Laas und Göflan. Weitere Tafeln beinhalten zum Beispiel was es mit den Lawinenverbauungen auf sich hat oder widmen sich der Sagenwelt rund um König Ortler.
s50 IDM Frieder Blickle Marmorrundweg lowres (56)An den wichtigsten Einstiegen werden Tafeln mit klarer Start- und Zielbeschreibung angebracht. Insgesamt befinden sich davon 10 am Marmorrundweg. Diese bieten Eckdaten rund um den Weg, wie Höhenleistung, Länge, Dauer, Schwierigkeitsgrad, Etappenvorschläge, die Übersichtskarte mit dem Wegverlauf, Einkehrmöglichkeiten und weitere Informationen an.

Möchte man den Marmorrundweg im Ganzen begehen, sind 5 bis 7 Tage einzuplanen. Jedoch ist es auch äußerst interessant den Marmorrundweg in Tages- oder
auch Halbtagestouren zu erleben. Für bestimmte Teilabschnitte sollte der Wanderer über alpine Erfahrung verfügen. Am besten ist es, sich vor Start einer Tour
am Marmorrundweg, im Informationsbüro
Prad oder Sulden oder auch bei einer
Alpinschule über den genauen Wegverlauf
zu informieren.

1. Startet man von Hintermartell bei der Zufallhütte führt die erste Etappe bis Stallwies. Die Zufallhütte bietet sowohl Übernachtungs- als auch Einkehrmöglichkeiten. Von hier ab geht es weiter zur Lyfialm, die ebenso Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bietet. Die nächsten Anhaltspunkte, bevor man auf Stallwies trifft, sind die Rosimalm sowie die Schluderalm. In Stallwies angekommen sind Sie ebenso wieder mit Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bestens versorgt.

2. Etappe Nummer zwei startet von Stallwies bis zum Haslhof: Von Stallwies über Premstl zum Steinwandhof, der Einkehrmöglichkeiten bietet, geht es gestärkt weiter über den Morterer Leger zum Haslhof. Hier gibt es die nächste Möglichkeit seinen Speicher für die Weiterwanderung aufzuladen. Übernachtungsmöglichkeiten bieten bei dieser Etappe am Schlanderser Nördersberg der Bauernhof Mairing-Gurschler und der Mairinghof-Paris.

3. Etappe drei startet von Haslhof und führt zur Oberen Laaser Alm. Eine erste Einkehrmöglichkeit nach dem Haselhof findet sich auf der Göflaner Alm. Danach trifft man auf die unbewirtschaftete Untere Laaser Alm von wo man auf Oberen Laaser Alm aufsteigt die dann wieder eine Einkehrmöglichkeit, jedoch keine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Mit einem Shuttle können jedoch die nahegelegenen Ortschaften mit einer Vielfalt an Unterkünften erreicht werden.

4. Etappe vier startet von der Oberen Laaser Alm, führt dann zur Oberen Tschenglser Alm und zur Gampenhütte und endet schließlich auf der Vellnairalm mit einem ersten, wunderbaren Blick auf die Gletscherwelten des Ortlergebietes. Entlang dieser Etappe gibt es keine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit. Ist der Rucksack aber gut befüllt sollte dies kein Problem darstellen. Für eine Übernachtung können jedoch auch hier die Übernachtungsmöglichkeiten im Tal angestrebt werden.

5. Etappe fünf startet bei der Vellnarialm und führt zur Kälberalm, die Einkehrmöglichkeiten bietet. Weiter geht es von hier ab bis zum Ort Sulden wo es reichlich Möglichkeiten gibt sich zu stärken und über die Nacht auszuruhen.

6. Etappe sechs darf ruhig die Königsetappe genannt werden, führt sie doch über das über 3.000 Meter hohe Madritschjoch. Diese letzte Etappe startet bei Sulden und verläuft über die Schaubachhütte, die Übernachtungs – und Einkehrmöglichkeiten bietet, zur Madritschhütte, die ebenso Einkehrmöglichkeiten bietet und schließlich weiter über das Madritschjoch hinab zur Zufallhütte.

Entstehungsgeschichte Marmorrundweg
Im Herbst 2016 wurde die Idee geboren, einen mehrtägigen Wanderrundweg um den Gebirgsstock „Laasergruppe“ zwischen Laas, Martell und Sulden auszuweisen und zu bewerben, mit dem Ziel, die Betriebe direkt an der Strecke und auch in der Umgebung eine Wertschöpfung zu generieren.
Das LEADER Förderprogramm bat sich mit den geeigneten Maßnahmen an, diese weitgehend bestehenden Wanderwege in einen Rundwanderweg zusammenzufassen und mit einem einheitlichen Beschilderungskonzept auszustatten. Zwei LEADER Projekte wurden bereits umgesetzt. Das 1. davon, welches vom Forstinspektorat Schlanders eingereicht wurde, sah Verbesserungsmaßnahmen an den einzelnen Wegeabschnitten vor. Das 2. LEADER Projekt wurde 2019 in Delegierung von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs von der Gemeinde Martell eingereicht. Inhaltlich sah dieses Projekt ein Beschilderungskonzept entlang des Marmorweges vor. Da der Marmorrundweg Teil des übergreifenden touristischen Konzeptes „Höhenwege im Nationalpark“ ist, erfolgte deshalb auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Nationalpark Stilfserjoch und Vinschgau Marketing um eine gewünschte Einheitlichkeit der Höhenwege in der Beschilderung und touristische Bewerbung zu gewährleisten.

Ein 3. LEADER Projekt befindet sich derzeit in Ausarbeitung, welches weitere Verbesserungsmaßnahmen und neue Möglichkeiten rund um den Marmor Rundweg vorsieht.

Die Gesamtkosten beider Projekte betrugen 450.000 €, welche mit 80 % über LEADER finanziert wurden. Die 20 % Restkosten wurden von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs variabel nach dem Kriterium der Weglänge finanziert.
Der Marmorrundweg wird nach Fertigstellung der Beschilderung, Anfang August mit all seinen Attraktionen begehbar sein. Eine offizielle Eröffnung findet am 05.09.21 statt. Ein Dank gilt allen die das Projekt von Anfang an begleitet haben.

 

Info:

Martell / Martello
Linie / Linea 262: Schlanders / Silandro – Goldrain / Coldrano – Martelltal / Val Martello

Haslhof / maso Haslhof Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa

Obere Laaser Alm / malga Lasa di Sopra
Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa

Vellnairalm / malga Vellnairalm
Shuttle Service Ortler Bus, M +39 335 34 68 77 / T +39 0473 611 704 (Hotel Tannenheim, Trafoi),
ca. 25 € pro Person und Fahrt / a persona e corsa

Sulden / Solda Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Kanzellift / Pulpito

Sulden / Solda (Empfehlung für Halbtagestour / percorso di mezza giornata) Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Seilbahn Sulden / Funivia Solda, Seilbahn Madritsch / Funivia Madriccio, Beltovol

 

Etappenvorschläge:

Zufallhütte – Peder Stieralm – Lyfialm – Rosimalm – Schluderalm – Stallwies

Stallwies – Premstl – Morterer Leger – Haslhof

Haslhof – Göflaner Alm – Untere Laaser Alm – Obere Laaser Alm

Obere Laaser Alm –
Obere Tschenglser Alm – Vellnairalm

Vellnairalm – Kälberhütte – Sulden
Sulden – Madritschhütte –

Madritschjoch – Zufallhütte

 

Sentiero del Marmo
Il sentiero del Marmo ha una lunghezza totale di circa 80 km e circonda in sei tappe l‘affascinante catena montuosa del gruppo di Lasa tra la Val Venosta, Solda e la Valle Martello. L‘escursione ad alta quota, che dura diversi giorni, corre lungo la linea degli alberi ad un‘altitudine costante per tutto il tempo. Solo un passaggio, quello sul Madritschjoch (3.123 m), è più alto degli altri. Bisogna pianificare da 5 a 7 giorni se si vuole percorrere tutto il Marmorrundweg. Tuttavia, è anche estremamente interessante vivere il sentiero del Marmo in tour giornalieri o di mezza giornata.

 

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Über 120 Jahre hat der Göflaner Alpbruch in der Nähe der Göflaner Alm hoch oben am Schlanderser Nördersberg im „Dornröschenschlaf“ verbracht. Nun wird er regelrecht Meter um Meter „wach geküsst“. Dabei kommt Bergbau-historisch Wertvolles zu Tage und das ehemalige Abbaugebiet nimmt immer mehr die Form einer Freilicht-Arena an, in welcher sich überaus interessante didaktische und kulturelle Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.

von Ludwig Fabi

Unzählige Besucher wandern in den Sommermonaten zur Göflaner Alm, erblicken dabei den imposanten Wandlbruch, die Betriebsgebäude, riesige Mengen des Abräummaterials und können den ein oder anderen LKW mit den wertvollen Marmblöcken ins Tal fahrend beobachten. Weniger auffällig und bekannt ist der stillgelegte Göflaner Alpbruch, da er aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich ist. Eine Hinweistafel vor dem Eingang, ein Kalenderblatt im Göflaner Marmorweg-Kalender und einige Fundstücke in der Göflaner Alm informieren zwar über diesen Bruch, doch es gibt noch viel mehr Interessantes zu entdecken. Mit einer EU-s45 marmor2LEADER-Projektförderung, eingereicht von der Gemeinde Schlanders und in Zusammenarbeit mit der Alminteressentschaft Göflan, der Fraktion Göflan, der Forstverwaltung und dem Nationalpark Stilfser Joch eingereicht, werden demnächst Studien und Recherchen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung dieses Bergbauhistorischen Erbes erstellt und ein mögliches Nutzungskonzept ausgearbeitet.

Der Göflaner Alpbruch
Auf einer Seehöhe von 1850 m gelegen, ist der Göflaner Alp Bruch der am Tiefsten gelegene Bruch im Göflaner Marmor-Abbaugebiet. Er ist ein Tag Bruch, der Stein war hochwertig und weißfarbig. Er wurde in großen Blöcken, meistens in Plattenform, gebrochen. Dadurch und durch die gleichmäßige Schichtung eignete sich der Stein besonders für Architekturzwecke. In seiner Blüte-Abbauzeit zwischen 1882 bis 1897 lieferte er als bequemer Tag Bruch laufend bis zu drei Kubikmeter große und bis zu acht Tonnen schwere Steine für kleinere und größere Steinmetzbetriebe. Neben vielen Kreuzen, Platten und Sockeln wurden größere Stücke vor allem für die Bildhauerei verwendet. Darunter ist ein Block für den „Sterbenden Achilles“ im Garten der Villa Achillion der Kaiserin Elisabeth von Österreich auf der Insel Korfu. Aus dem Alp Bruch stammen aber auch die Blöcke für die Giebelstücke am Parlamentsgebäude in Wien und das sieben Meter hohe Kreuz für Überlingen am Bodensee (1860 angeliefert).
Das Überhandnehmen des Abräummaterials, für welches nicht mehr genügend Platz von den damaligen Bauern- und Alm-Interessentschaften zur Verfügung gestellt wurde, hat wohl dazu geführt, dass die Arbeiten eingestellt und somit der Überwucherung und der Verformung durch die Naturgewalten überlassen wurde.
Die Fachlehrer der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas, Bernhard Grassl und Andreas Wieser haben in den vergangenen Jahren die Grundbesitzer Fraktionsverwaltung und die Göflaner Alm-Interessentschaft vom kulturellen und naturhistorischen Wert dieses Bruches überzeugt und diese haben damit begonnen, den Alpbrauch provisorisch zugänglich zu machen und weitere Erkundungen vorzunehmen. Moos, Bäume und Gesteine wurden entfernt und ein Teil des hinteren Alpbruchs frei gelegt. Bei diesen ersten vorsichtigen Arbeiten kam aber bereits Erstaunliches und Einzigartiges zum Vorschein, welches alle Erwartungen übertraf. Neben bereits für den Transport hergerichteten und bearbeiteten Marmorblöcken wurde Handwerkszeug und Teile der Transportstruktur gefunden und sichergestellt. Interessant ist auch, dass unterhalb der heutigen Almhütte Sand gemahlen wurde, der beim Schneiden mit den Stahlseilen Verwendung fand. Es sind aber noch weitere Arbeiten und Maßnahmen notwendig, um diesen einmaligen Ort - welcher eine natürliche Arena bildet - einer neuen, vor allem kulturellen Nutzung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die weitere Freilegung und Sanierung des Göflaner Alp-Bruches könnte einen umfassenden Einblick in die frühen Abbautechniken des Marmors im Göflaner Gebiet sozusagen hautnah ermöglichen und eine Bereicherung des bereits bestehenden Marmorweges im Göflaner Almen- und Marmorabbaugebiet bedeuten. Daher soll mit einer umfassenden geologischen Studie der Zustand des Bruches und damit die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, Kosten und Folgekosten definiert werden, um diesen wohl Südtirol weit einzigartigen Marmorbruch als kulturelles Erbe aufzubereiten und für die Öffentlichkeit nutz- und besuchbar zu machen. Die Attraktivität des Göflaner Marmor-Abbaugebietes als Kultur-, Natur- und Erholungsraum kann dadurch gesteigert und mit einer sanften kulturellen Nutzung mit Lesungen, Musik, Theater und Performances bespielt werden. Ruhesuchende können hingegen im Alpbruch einen Rückzugsort der Stille finden. 

 

Gli inizi dell‘estrazione del marmo
Da più di centoventi anni, il Göflaner Alpbruch vicino alla malga di Covelano dorme in una „Bella Addormentata“ in alto sul Nördersberg di Silandro. Ma ora viene letteralmente baciata, metro dopo metro. Nel processo, è stata portata alla luce una preziosa storia mineraria e naturale e l‘area della cava è diventata una sorta di arena a cielo aperto, offrendo opportunità culturali ed educative estremamente interessanti.

Süße Erdbeeren, saftige Kirschen oder aromatische Marillen aus dem Vinschgau eignen sich hervorragend als erfrischende Stärkung während einer Wanderung: Die leckeren Früchte schenken nämlich nicht nur gesunde Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch echte Genussmomente.

Der Vinschgau ist nämlich nicht nur ein Paradies für Äpfel, hier gedeihen auch weitere aromatische Obstsorten und knackiges Gemüse. Die Höhenlage bis zu 1.800 Metern, 300 Sonnentage mit wenig Regen, der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht – all diese klimatischen Vorzüge des Tales lassen Kirschen, Marillen, Beeren und Blumenkohl langsam reifen. Genügend Zeit also, um die fruchtspezifischen Aromen voll auszubilden. Dies schmeckt man!

Schon mal eine köstliche Vinschger Marille, süße Berg-Erdbeeren, samtige Himbeeren und herbsüße Johannisbeeren aus dem Martelltal oder die saftigen Kirschen aus dem oberen Vinschgau probiert? Den Sommerfrüchten tut die Höhenluft und die liebevolle Pflege der Vinschger Bauern sichtlich gut, denn sie überzeugen weit über die Landesgrenzen hinaus mit ihrem intensiven Geschmack.

Der professionelle Anbau, den die Bauern im Vinschgau seit Generationen pflegen, garantiert höchste Qualität – und die schmeckt man! Täglich erntefrisch gelangen das Obst und Gemüse je nach Reifegrad in die Regale der Detailgeschäfte der Vinschger Genossenschaften. Ein frisch-fruchtiger Gruß aus der Region, der den Sommer gleich doppelt versüßt!

Nutzen Sie die Zeit, in der die geschmackvollen saisonalen Produkte aus dem Vinschgau erntefrisch erhältlich sind!

Freitag, 18 Juni 2021 12:40

Am Boden geblieben

In der Ebene zwischen den Dörfern Prad und Tschengls verläuft ein labyrinthartiges Wegesystem. An einem dieser Wege liegt ein besonderes Grundstück, es hebt sich augenscheinlich ab von den umliegenden. Inmitten verschiedenster Beete steht Elisabeth Prugger an der Grabe-Gabel. Damit lockert sie den Boden, beatmet ihn. Ihr dunkelblondes Haar weht im Wind, ihr Blick ist zur Erde gerichtet. In unzähligen Stunden konnte das Ackerle, wie es in der Familie Prugger vom Schmiedhof in Tschengls genannt wird, in einen Ort der Vielfalt verwandelt werden. Nach dem Prinzip des Biointensiven Gemüseanbaus.

Text & Fotos: Maria Raffeiner

Früher wechselte sich hier Karfiol mit Kartoffeln ab, dazu kam ein Streifen für die Selbstversorgung. Im Laufe der Jahre reifte die Idee, das Ackerle schrittweise in ein System für die lokale Versorgerlandwirtschaft umzuformen. Gemüse für viele, ohne hohe Summen und ohne schwere Traktoren. Unterstützt von der Familie und zusammen mit ihrem Lebensgefährten Simon Platter wirtschaftet Elisabeth nach ökologischen Kriterien. Originelle Kleingeräte erleichtern die Bearbeitung der 50 Freilandbeete. Elisabeth deutet auf die rote Radhacke, die zwischen den Kohlbeeten auf ihren nächsten Einsatz wartet. Alle Beete sind handgeschöpft, bereit für eine langfristige Nutzung. Klingt nach harter Arbeit? „Es ist eine schöne Arbeit“, strahlt Elisabeth, während sie sich in die Hocke begibt. Durch ihre Finger rieselt eine Handvoll dunkler Erde. „Dieser Boden gefällt mir, der ist schön!“
s38 vogelperspektAm liebsten würde sich Lis, so wird sie gern gerufen, nur mehr der Landwirtschaft widmen. Als Praxislehrerin für Milchverarbeitung in einer Landwirtschaftsschule geht sie einer weiteren Leidenschaft nach, dem Käsen. Almsennerin war sie schon, bis sie sich für das Gemüse entschied. 25 selbst gezogene Tomatensorten bilden einen Teil des Sortiments. Große Folientunnel behüten sie. Auch wenn die Pflanzen im kühlen Frühling den Schutz dringend nötig hatten, hadert Lis mit den Mengen an Plastik. „Ökologische Landwirtschaft erfordert Kompromisse“, zuckt sie mit den Schultern. Die schmackhaften Tomaten werden zum Ketchup „Tilla“ veredelt. Der Name ist von der Ottilienkirche „Tilga“ im Alten Feld abgewandelt. Sie schaut als Zentrum der Hangwiesen herab auf die bunten Beete des flachen Ackers.
Lis führt durch das Gelände, reflexartig zieht sie im Vorbeigehen unerwünschte Pflanzen aus. „Ich nenn’s schon Unkraut,“ lacht sie, „weil‘s echt lästig ist.“ Ins Schwärmen gerät sie, wenn es um die Bodenqualität geht. „Die Starkzehrer unterstützen wir mit Komposterde. Wir setzen Kompost-Miete an, um eine gute Nährstoffgrundlage zu geben. Bodenexpertin bin ich keine, aber ich lerne viel. Es sollte unsere Aufgabe als Bäuerinnen und Bauern sein, sich weiterzubilden.
Das, was ich mache, hat dann auch einen Hintergrund. Schließlich ist der Boden die Grundlage, mit der wir arbeiten.“ Ihre Hände formen große Räume, unterstreichen ihre Sätze. Beim Wort „Mikroorganismen“ weiten sich ihre Augen. Einige Jahre hat sie in Wien gelebt und an der Universität für Bodenkultur Landschaftsplanung studiert. Dann zog es sie zurück. Hier will sie leben, im Vinschgau. Landschaftsgestaltung betreibt sie jetzt auf ihre Weise. Um den Hof als Organismus zu sehen, schwebt ihr auch Tierhaltung vor. „Noch sind wir nicht vollständig“, meint sie nachdenklich, „Milchschafe in mobiler Haltung mit Melk-stand wären toll.“ 

 Neben dem Knoblauchbeet hebt sie eine Folie an, legt dann die Hand auf den warmen, feuchten Boden: „Es lebt hier darunter!“ Ihre Erzeugnisse vermarkten Elisabeth und Simon unter der Marke „Greiterhaus“, benannt nach dem Wohnhaus der Familie Platter in Eyrs. Verkauft werden sie am Marktstand der Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Das Gemüse aus der Gemeinde Laas gelangt so bis Landeck und Meran. Heute schmiegen sich in grünen Kisten Salatköpfe an Radieschen, zarter Spinat und die ersten Karotten sind fertig für die Fahrt: Bald packt das Paar sie auf seine E-Lastenfahrräder und tritt in die Pedale.
Lis und Simon betreiben „Market Gardening“ oder „Biointensiven Anbau“, angelehnt an Grundsätzen der Permakultur. Die Hauptmerkmale sind bereits umgesetzt: kleinstrukturierter Anbau bei direkter Vermarktung. „Landwirtschaft müssen wir nicht neu denken, aber anders: Setzen wir sie in einen anderen Kontext, sehen wir sie standortangepasst für einen lokalen, regionalen Markt. Sie kann dennoch wirtschaftlich sein“, ist Lis überzeugt. Nicht nur im Anbauen, auch im Aufbauen hat die 34-Jährige Erfahrung. Schwierige Prozesse s38 simon elisabschrecken sie nicht ab, neue Wege zu gehen. Die Dorfkäserei Prad hat sie mitgestaltet, sie fasst bei der Bürgergenossenschaft Obervinschgau mit an. „Es heißt oft superflexibel zu sein, wie hier im Acker.“
Während das Anbaukonzept steht, lässt sie die Vermarktung noch grübeln. Ein eigener Marktstand wäre fein, Simon tüftelt daher an einem ausklappbaren Tisch am E-Bike. Im Raum steht auch die Idee der solidarischen Landwirtschaft: Mit Interessierten aus der näheren Umgebung würde ein Vertrag geschlossen, darin enthalten sind Gemüse-Abokisten. Was für das Greiterhaus Planungssicherheit bedeutet, Investitionen und Arbeitsaufwand inkludiert, garantiert den Kund:innen gesundes, geschmacklich unvergleichliches Gemüse. Darin sieht Lis Potential: „Anderswo läuft das richtig gut. Hier ist es herausfordernd, weil viele einen Garten pflegen. Aber wir hatten heuer Ende Februar den ersten Salat, können früh Karotten und Zucchini liefern. Im Sommer setzen wir auf Spezialkulturen oder Aufwändigeres.“ Noch sind die Pflänzchen im Freiland klein, der Frühsommer meinte es heuer nicht besonders gut mit ihnen.
Da die Beete intensiv genutzt werden, sind sie eng, aber nicht zu dicht bepflanzt. „Ich will den Boden sehen, um wahrzunehmen, wie schnell sich seine Struktur verändert.“ Am Rande des Ackers ragen frisch gepflanzte Hecken aus der Erde. Ein Lebensraum für viele Arten. Hinter dem Kräuterbeet halten junge Obstbäume den Wind von den Beeten ab. Violett leuchtet die blühende Haferwurzel. „Blühstreifen müssen unbedingt sein, denn jetzt kommt die totale Durststrecke für die Insekten!“ Noch brummt und surrt es. Zwei Schritte vom auffälligen, selbst gebauten Kuppelgewächshaus (Geodome) entfernt, duftet der buschige Colastrauch. Innen staut sich feuchte Wärme, obwohl der Pflanzenkohleofen Pause hat. Kräftige Jungpflanzen neigen einander die Köpfe zu, bald kommen auch sie in die Erde. Zuerst radelt Lis aber die heutige Ernte aus, gepflanzt wird später. 

 

Rimanere a terra
Nella pianura tra i villaggi di Prato e Tschengls corre un sistema labirintico di sentieri. Lungo uno di questi sentieri si trova un terreno speciale, che si distingue da quelli circostanti. In mezzo a varie aiuole Elisabeth Prugger sta al forcone per scavare. Con essa scioglie la terra, la respira. I suoi capelli biondo scuro soffiano nel vento, il suo sguardo è diretto verso la terra. In innumerevoli ore, l‘Ackerle, come viene chiamato nella famiglia Prugger dello Schmiedhof di Tschengls, è stato trasformato in un luogo di diversità. Secondo il principio della coltivazione vegetale bio-intensiva.


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