Rundwanderung entlang der Baumgrenze im Nationalpark Stilfserjoch.
Der Marmorrundweg weist eine Gesamtlänge von ca. 80 km aus und umrundet in sechs Etappen den faszinierenden Gebirgsstock der Laaser Gruppe zwischen Vinschgau, Sulden und dem Martelltal. Die mehrtägige Höhenwanderung verläuft in einem durchgehend konstanten Höhenbereich entlang der Baumgrenze. Nur eine Passage, jene beim Übertritt über das Madritschjoch (3.123 m), überragt die anderen.
Text: Verena Gufler
Der Marmorrundweg vermittelt dem Wanderer seine Vielfalt in eindrucksvoller Weise auf unterschiedlichen Thementafeln. Jede der über 30 Tafeln ist einem bestimmten Thema zugeordnet welches immer, im näheren oder auch weiteren Sinn, dem Nationalpark zuzuordnen ist. Natürlich erfährt man auf einer der Tafeln die Geschichte des Marmorabbaus im Gebiet um Laas und Göflan. Weitere Tafeln beinhalten zum Beispiel was es mit den Lawinenverbauungen auf sich hat oder widmen sich der Sagenwelt rund um König Ortler.
An den wichtigsten Einstiegen werden Tafeln mit klarer Start- und Zielbeschreibung angebracht. Insgesamt befinden sich davon 10 am Marmorrundweg. Diese bieten Eckdaten rund um den Weg, wie Höhenleistung, Länge, Dauer, Schwierigkeitsgrad, Etappenvorschläge, die Übersichtskarte mit dem Wegverlauf, Einkehrmöglichkeiten und weitere Informationen an.
Möchte man den Marmorrundweg im Ganzen begehen, sind 5 bis 7 Tage einzuplanen. Jedoch ist es auch äußerst interessant den Marmorrundweg in Tages- oder
auch Halbtagestouren zu erleben. Für bestimmte Teilabschnitte sollte der Wanderer über alpine Erfahrung verfügen. Am besten ist es, sich vor Start einer Tour
am Marmorrundweg, im Informationsbüro
Prad oder Sulden oder auch bei einer
Alpinschule über den genauen Wegverlauf
zu informieren.
1. Startet man von Hintermartell bei der Zufallhütte führt die erste Etappe bis Stallwies. Die Zufallhütte bietet sowohl Übernachtungs- als auch Einkehrmöglichkeiten. Von hier ab geht es weiter zur Lyfialm, die ebenso Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bietet. Die nächsten Anhaltspunkte, bevor man auf Stallwies trifft, sind die Rosimalm sowie die Schluderalm. In Stallwies angekommen sind Sie ebenso wieder mit Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bestens versorgt.
2. Etappe Nummer zwei startet von Stallwies bis zum Haslhof: Von Stallwies über Premstl zum Steinwandhof, der Einkehrmöglichkeiten bietet, geht es gestärkt weiter über den Morterer Leger zum Haslhof. Hier gibt es die nächste Möglichkeit seinen Speicher für die Weiterwanderung aufzuladen. Übernachtungsmöglichkeiten bieten bei dieser Etappe am Schlanderser Nördersberg der Bauernhof Mairing-Gurschler und der Mairinghof-Paris.
3. Etappe drei startet von Haslhof und führt zur Oberen Laaser Alm. Eine erste Einkehrmöglichkeit nach dem Haselhof findet sich auf der Göflaner Alm. Danach trifft man auf die unbewirtschaftete Untere Laaser Alm von wo man auf Oberen Laaser Alm aufsteigt die dann wieder eine Einkehrmöglichkeit, jedoch keine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Mit einem Shuttle können jedoch die nahegelegenen Ortschaften mit einer Vielfalt an Unterkünften erreicht werden.
4. Etappe vier startet von der Oberen Laaser Alm, führt dann zur Oberen Tschenglser Alm und zur Gampenhütte und endet schließlich auf der Vellnairalm mit einem ersten, wunderbaren Blick auf die Gletscherwelten des Ortlergebietes. Entlang dieser Etappe gibt es keine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit. Ist der Rucksack aber gut befüllt sollte dies kein Problem darstellen. Für eine Übernachtung können jedoch auch hier die Übernachtungsmöglichkeiten im Tal angestrebt werden.
5. Etappe fünf startet bei der Vellnarialm und führt zur Kälberalm, die Einkehrmöglichkeiten bietet. Weiter geht es von hier ab bis zum Ort Sulden wo es reichlich Möglichkeiten gibt sich zu stärken und über die Nacht auszuruhen.
6. Etappe sechs darf ruhig die Königsetappe genannt werden, führt sie doch über das über 3.000 Meter hohe Madritschjoch. Diese letzte Etappe startet bei Sulden und verläuft über die Schaubachhütte, die Übernachtungs – und Einkehrmöglichkeiten bietet, zur Madritschhütte, die ebenso Einkehrmöglichkeiten bietet und schließlich weiter über das Madritschjoch hinab zur Zufallhütte.
Entstehungsgeschichte Marmorrundweg
Im Herbst 2016 wurde die Idee geboren, einen mehrtägigen Wanderrundweg um den Gebirgsstock „Laasergruppe“ zwischen Laas, Martell und Sulden auszuweisen und zu bewerben, mit dem Ziel, die Betriebe direkt an der Strecke und auch in der Umgebung eine Wertschöpfung zu generieren.
Das LEADER Förderprogramm bat sich mit den geeigneten Maßnahmen an, diese weitgehend bestehenden Wanderwege in einen Rundwanderweg zusammenzufassen und mit einem einheitlichen Beschilderungskonzept auszustatten. Zwei LEADER Projekte wurden bereits umgesetzt. Das 1. davon, welches vom Forstinspektorat Schlanders eingereicht wurde, sah Verbesserungsmaßnahmen an den einzelnen Wegeabschnitten vor. Das 2. LEADER Projekt wurde 2019 in Delegierung von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs von der Gemeinde Martell eingereicht. Inhaltlich sah dieses Projekt ein Beschilderungskonzept entlang des Marmorweges vor. Da der Marmorrundweg Teil des übergreifenden touristischen Konzeptes „Höhenwege im Nationalpark“ ist, erfolgte deshalb auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Nationalpark Stilfserjoch und Vinschgau Marketing um eine gewünschte Einheitlichkeit der Höhenwege in der Beschilderung und touristische Bewerbung zu gewährleisten.
Ein 3. LEADER Projekt befindet sich derzeit in Ausarbeitung, welches weitere Verbesserungsmaßnahmen und neue Möglichkeiten rund um den Marmor Rundweg vorsieht.
Die Gesamtkosten beider Projekte betrugen 450.000 €, welche mit 80 % über LEADER finanziert wurden. Die 20 % Restkosten wurden von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs variabel nach dem Kriterium der Weglänge finanziert.
Der Marmorrundweg wird nach Fertigstellung der Beschilderung, Anfang August mit all seinen Attraktionen begehbar sein. Eine offizielle Eröffnung findet am 05.09.21 statt. Ein Dank gilt allen die das Projekt von Anfang an begleitet haben.
Info:
Martell / Martello
Linie / Linea 262: Schlanders / Silandro – Goldrain / Coldrano – Martelltal / Val Martello
Haslhof / maso Haslhof Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa
Obere Laaser Alm / malga Lasa di Sopra
Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa
Vellnairalm / malga Vellnairalm
Shuttle Service Ortler Bus, M +39 335 34 68 77 / T +39 0473 611 704 (Hotel Tannenheim, Trafoi),
ca. 25 € pro Person und Fahrt / a persona e corsa
Sulden / Solda Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Kanzellift / Pulpito
Sulden / Solda (Empfehlung für Halbtagestour / percorso di mezza giornata) Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Seilbahn Sulden / Funivia Solda, Seilbahn Madritsch / Funivia Madriccio, Beltovol
Etappenvorschläge:
Zufallhütte – Peder Stieralm – Lyfialm – Rosimalm – Schluderalm – Stallwies
Stallwies – Premstl – Morterer Leger – Haslhof
Haslhof – Göflaner Alm – Untere Laaser Alm – Obere Laaser Alm
Obere Laaser Alm –
Obere Tschenglser Alm – Vellnairalm
Vellnairalm – Kälberhütte – Sulden
Sulden – Madritschhütte –
Madritschjoch – Zufallhütte
Sentiero del Marmo
Il sentiero del Marmo ha una lunghezza totale di circa 80 km e circonda in sei tappe l‘affascinante catena montuosa del gruppo di Lasa tra la Val Venosta, Solda e la Valle Martello. L‘escursione ad alta quota, che dura diversi giorni, corre lungo la linea degli alberi ad un‘altitudine costante per tutto il tempo. Solo un passaggio, quello sul Madritschjoch (3.123 m), è più alto degli altri. Bisogna pianificare da 5 a 7 giorni se si vuole percorrere tutto il Marmorrundweg. Tuttavia, è anche estremamente interessante vivere il sentiero del Marmo in tour giornalieri o di mezza giornata.