Prad/Schlanders - Die Landesberufsschule Schlanders, deren Lehrpersonen und Schüler, haben immer wieder Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Am letzten Schultag taten dies Schüler der 4. Klasse an der Berufsschule. Gemeinsam mit den Lehrern Siegfried Tappeiner, Christian Bachmann und Michael Tröger stellten die Schüler einen Prototyp einer weltweit einzigartigen Maschine vor. Schauplatz war die Firma TTM von Max und Leo Berger in der Industriezone von Prad. TTM wurde 1976 gegründet und ist auf technische Ummantelungen spezialisiert, auf Dämmsysteme von Heizrohren. Der Betrieb exportiert seine Produkte in mehr als 50 Länder, ist also international unterwegs. Aufgrund eines Arbeitssicherheitsproblems an einer Maschine hat sich Leo Berger vor rund drei Jahren an die Landesberufsschule in Schlanders gewandt und ist dort bei der Direktorin Virginia Tanzer und bei den Lehrpersonen auf offenste Ohren gestoßen. Die Coronazeit kam dazwischen, aber in der Landesberufsschule blieb man am Ball. Im Laufe des heurigen Schuljahres haben die Metalltechniker - begleitet von ihren Lehrpersonen - an der Berufsschule den Prototypen eines „Manschettenbändigers“ geplant, entworfen und gebaut. „Wir hatten einen Mordsspaß“, sagten die Schüler bei der Vorstellung und: „Uns hat es volle gut gefallen. Wir konnten von der Planung bis zur Herstellung alles selber machen.“ Und zu den Berger-Brüdern gewandt: „Wir hoffen die Maschine bringt euch was.“ Es sei eine tolle Zusammenarbeit gewesen, betonte die Direktorin Virginia Tanzer und es sei eine Ehre, wenn sich ein international agierender Betrieb an die Landesberufsschule Schlanders für eine Problemlösung wende.
Leo Berger führte die Schüler vor der Vorstellung durch den Betrieb und zeigte Weltneuheiten, die gemeinsam mit der Uni Bozen entwickelt worden sind (3-D-Druck für Negative, worauf jede gewünschte Form thermisch aufgezogen werden kann). Berger, der international weit herumkommt und als Perfektionist bekannt ist, ist voll des Lobes für die Berufsschule Schlanders. Ein solches System der Ausbildung gebe es weltweit nicht. Die Zusammenarbeit hatte sich als sehr spannend entwickelt, denn die Ideen der Jungs waren durchwegs anders, als die betriebsinternen Vorstellungen. In der TTM werden 2,5 Millionen Laufmeter Manschetten hergestellt, die mit einer Maschine verpackungsfit gemacht werden müssen. Nun hat TTM einen arbeitssicheren Prototypen dafür. (eb)
Sta. Maria/Val Müstair/Taufers - Die Tauferer Bürger:innen können seit kurzem bei Notfällen die Leistungen der Klinik „Center de sandá Val Müstair“ in Anspruch nehmen. Der dortige Chefarzt sagt, dass seit dem Start im Mai bereits zwei bis drei Personen aus Taufers täglich nach Sta.Maria kommen.
Bei einer Pressekonferenz am 23. Juni 2022 wurde das Pilotprojekt im Center de sandá vorgestellt. Vorerst ist das Projekt bis Ende 2024 ausgelegt. „Bewährt es sich, führen wir es gerne fort“, sagt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer.
Ihre Freude und Genugtuung über das jahrelang vorbereitete Projekt äußerten LH und Sanitätslandesrat Arno Kompatscher, der über Video der Pressekonferenz beiwohnte, der Präsident des Center de sandá Chasper Stuppan, der dortige Chefarzt Theodor von Fellenberg, Martin Matscher, die Gemeindepräsidentin von Müstair Gabriella Binkert und Florian Zerzer und die Tauferer BMin Roselinde Gunsch. Nicht unerwähnt blieb, dass der damalige Gesundheitslandesrat Richard Theiner und der ehemalige ärztliche Leiter am KH Schlanders Toni Theiner eine Zusammenarbeit angeregt hatten. Bis diese Idee durch den bürokratischen Dschungel in Italien und in der Schweiz durch war, hat es Jahre gedauert. Das Pilotprojekt sieht vor, dass sich die Tauferer Erste-Hilfe-Leistungen im Center de sandá holen können. Sie müssen dafür lediglich ihre Gesundheits- und Identitätskarte vorweisen. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt dann zwischen der Schweizer Klinik und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb. Der erste Schritt ist getan, ein zweiter soll folgen, so der Wunsch der Südtiroler Delegation: Die Bevölkerung des Val Müstair soll medizinische Leistungen in Südtiroler Krankenhäuser zu Lasten ihrer Krankenversicherung in Anspruch nehmen können. (eb)
Latsch/Vinschgau - Für die Landwirtschaft im Vinschgau ist das Bonifizierungskonsortium Vinschgau seit über 55 Jahren der wichtigste Partner im Bereich der Bewässerung. Das gesamte Einzugsgebiet umfasst ca. 9.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Auf über 7.700 ha Einzugsgebiet wird bewässert. Daraus lässt sich erkennen, dass die schwerpunktmäßige Tätigkeit des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau im Bereich der Bewässerung liegt. In den letzten 5 Jahren haben einige „Interessentschaften“ einen Beitrittsantrag an das Bonifizierungskonsortium Vinschgau gestellt. Es handelt sich dabei um eine Gesamtfläche von ca. 200 ha zusätzliches Einzugsgebiet in den Gemeinden Mals, Kastelbell und Laas. In Zukunft werden weitere Gebietserweiterungen folgen, da es für kleine eigenständige Bewässerungsgebiete und Bodenverbesserungskonsortien immer schwieriger wird, ohne Verwaltungsstruktur den ständig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Der Delegiertenrat ist in den vergangenen fünf Jahren zu 13 Sitzungen zusammengetreten. Neben den Beschlüssen zur ordentlichen Haushaltsgebarung, hat er vor allem die Richtlinien für die Ausrichtung des Bonifizierungskonsortiums definiert. Im Besonderen die Richtlinien zur Bewirtschaftung der Gräben, zur Führung der Konsortialwege und die Kriterien zur Vorfinanzierung von Bauarbeiten. Der Delegiertenrat besteht aus 36 Mitgliedern und ist nach der Vollversammlung das höchste Organ des Bonifizierungskonsortiums.
Der Verwaltungsrat hat sich in seinen 43 Sitzungen, so wie von den Satzungen des Bonifizierungskonsortiums vorgesehen, mit der ordentlichen Verwaltung des Konsortiums, der Investitionstätigkeit, aber auch mit einer Reihe von gesetzlichen Änderungen im Bereich der Wassernutzung und des Gewässerschutzes auseinandergesetzt. Die 7 Mitglieder haben insgesamt 155 Beschlüsse einstimmig zu den einzelnen Tagesordnungspunkten gefasst und diese an den Präsidenten und den Geschäftsführer zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen weitergeleitet.
Im Rahmen der Sitzung des Delegiertenrates am Samstag den 23.04.2022 im Sitzungssaal der VI.P in Latsch wurden im Beisein vom Kammerabgeordneten Albrecht Plangger langjährige Mitglieder geehrt: Johann Brunner, Johann Spechtenhauser und Konrad Tscholl (je 5 Amtsperioden), Armin Bertagnolli und Helmuth Kiem (4 Amtsperioden), Leo Platzgummer (4 Amtsperioden), Heinrich Koch Waldner, Egon Riedl, Heinrich Sachsalber und Maria Blaas Ignaz ( jeweils 3 Amtsperioden).
Präsident Paul Wellenzohn bedankte sich bei allen für die sehr gute Zusammenarbeit, betonte die Wichtigkeit, dass sich Mitglieder für die Mitarbeit zur Verfügung stellten und überreichte als Dankeschön für die langjährige Mitarbeit das Arunda-Buch „Geschichten aus dem Vinschgau“.
Taufers/Alte Dreschmaschine - Der Tourismusverein Obervinschgau umfasst die vier Gemeinden Mals, Glurns, Schluderns und Taufers. Die heurige Vollversammlung wurde in Taufers - mit Sicht in die benachbarte Schweiz - abgehalten.
von Erwin Bernhart
Wir sind um Gleichgewicht bemüht“, begründete TV-Präsident Lukas Gerstl den Veranstaltungsort in Taufers. Und: „Das Besondere an unserer Region sind die Leute, nicht die Wanderwege oder die Infrastrukturen. Wir werden aber die Mitarbeit im Tourismusverein und in unseren Betrieben attraktiver darstellen müssen.“
Auf einen guten Sommer 2021 und auf einen guten Herbst 2021 blicke man zurück, sagte Katharina Fritz, die Geschäftsführerin des TV Obervinschgau. Man habe zwar größere Veranstaltungen absagen müssen, dafür habe man mit der Fackelwanderung in Schlinig, mit den Burgeiser Dorffesten und mit dem Trainingslager des FC Kaiserslautern, kleinere Akzente setzen können. Zwar sei man mit 367.000 Nächtigungen 2021 weit von jenen 500.000 Nächtigungen im Jahr 2019 entfernt, aber die Richtung stimme. Mit einem Gewinnvortrag von 520.000 Euro konnte das Geschäftsjahr mit einer moderaten aber ausgeglichenen Bilanz abgeschlossen werden. 240.000 Euro zahle man von 2021 bis 2025 jährlich an den Watles. Auf Empfehlung der Rechnungsprüferpräsidentin Norma Waldner wurde die Bilanz einstimmig genehmigt.
Mit einem wahren Feuerwerk an Vorhaben ließ Katharina Fritz auf das laufende Jahr blicken: die neue 24 Stunden-Tour, heuer kommen der FC Kaiserslautern und der FC Lugano, die Ritterspiele finden wieder statt, neu kommt am 15. September mit „Südtirol kocht“ ein Livekochen nach Glurns und vieles mehr. Fritz deponierte den Wunsch, dass eine Kulturführerausbildung im Vinschgau stattfinden soll und dazu brauche es eine offizielle Prüfung vom Land.
Die Vollversammlung beschloss, dass ein künftiger Präsident mit 6.000 Euro jährlich entschädigt werden solle. Lukas Gerstl hat angekündigt, bei den Neuwahlen 2023 nicht mehr antreten zu wollen.
Kurzberichte und Grußworte kamen vom HGV-Ortsobmann Klaus Pobitzer, vom Watles-Päsidenten Ronald Patscheider (Der Watles sei eine große Baustelle, man sei noch beim Aufräumen, aber man sei auf dem richtigen Weg), von der Tauferer BMin Roselinde Gunsch, vom Raika-Direktor Markus Moriggl (Während 2012 „flach“ war, konnte heuer bereits ein Zuwachs von 17 Millionen Euro verzeichnet werden; von diesen 17 Mio. sind 7 Millionen Euro lokal ausgegeben worden) und von der Präsidentin des TV Oberland Deborah Zanzotti („Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit“).
Am 14. Juli 2022 organisiert das Komitee Schnolser Summerfest - nach zwei Jahren Corona-Zwangspause - wieder eine Benefiz-Wanderung mit Norbert Rier von Kurzras zur Lazaunhütte. Alle sind herzlich eingeladen. Alles, was dabei an Spenden und Einnahmen eingenommen wird, kommt der Kinderkrebshilfe Peter Pan zugute. Norbert Rier wird vor Ort ein Wanderdiplom unterschreiben.
Alle Infos www.schnolser-summerfest.com
von Albrecht Plangger - Die Referenden zur Justiz sind geschlagen. Allesamt abgelehnt. Jetzt liegen dieselben Fragen in der Justizkommission auf. Salvini ist wegen der schwachen medialen Unterstützung höchst beleidigt und will nun einfach auch die Reform über das Parlament (wie es ja richtig wäre) boykottieren. Wenig Jubel gibt es auch bei den staatsweiten Gemeindewahlen. Noch ist vielerorts der sog. „balottaggio“ zwischen den zwei besten Kandidat:innen offen und somit versuchen alle bei der Wahlkampfrhetorik zu bleiben. Aber zumindest die 5 Sterne sind abgestürzt, z.B. in Genua von 35,4% bei den letzten Parlamentswahlen auf nur mehr 4,5%. Die aktuelle Stimmung bei diesen Kollegen ist bedrückend.
Es geht auch um eine Wiederkandidatur vieler Spitzenvertreter (noch gilt 2 Mandatsgrenze) und es geht um interne Streitereien zwischen Bewegungs-Chef Conte und Außenminister Di Maio, die eskaliert sind. Auch für uns Parlamentarier ist der „Wahlkampf“ vorbei und wir haben wieder mit den Abstimmungen begonnen. Am Konkretesten war die Diskussion um Maßnahmen gegen die Schweinepest, die sich angesichts der ausufernden Zahlen von Wildschweinen zu einem echten nationalen Problem entwickeln könnte. Zum Glück haben wir uns in Südtirol schon vor 20 Jahren als „wildschweinfrei“ erklärt und betreiben eine intensive Jagd auf jedes Stück, das sich über die grüne Grenze in den Dolomiten oder über das Nonstal herauf wagt. „Hut ab“ vor dem Alt-Landeshauptmann Durnwalder, welcher dieses Prinzip damals ohne Abstriche durchgezogen hat. Welch „Geplärre“ vieler Kollegen, die immer noch glauben, dass es keine Jagd mehr brauche oder man mit ein paar uniformierten „agenti venatori“ das Problem in den Griff bekommt. Die aufgezeigten Schäden sind katastrophal. Endlich durch die Kommissionen durch ist auch die sog. „delega fiscale“. Der Maßnahmenkatalog soll nächste Woche ins Plenum kommen. Da sind einige gute Maßnahmen drinnen und somit hoffen wir, dass sich eine Verabschiedung noch innerhalb dieses Jahres ausgeht. Seit dem 17. November 2021 wurde kontrovers diskutiert und gar einige Male ist man diesbezüglich einer Regierungskrise nahe gewesen.
In Latsch werden am 2. Juli alte Filmaufnahmen gezeigt: Das Amt für Film und Medien hat im Rahmen des Projekts "bewegtes Leben" eine Filmkollage historischer Aufnahmen zusammengestellt.
Das Projekt "bewegtes Leben", in dessen Rahmen vor einigen Jahren Schmalfilmaufnahmen aus dem gesamten Tiroler Raum gesammelt und digitalisiert wurden, ist wieder auf Südtirol-Tournee:
Am Samstag, den 2. Juli
um 20 Uhr
im CulturForum
in Latsch
zeigt das Landesamt für Film und Medien in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss der Gemeinde Latsch und dem Amateurfilmer Verein Vinschgau historische Filmaufnahmen, die die Vergangenheit des Dorfes dokumentieren. Die daraus entstandene Filmkollage "bewegtes Leben – Latsch in alten Filmen" ist auch auf DVD erhältlich und wird im Rahmen des Filmabends vorgeführt. Die DVD wird kostenlos beziehungsweise gegen eine freiwillige Spende zur Verfügung gestellt.
"Bewegtes Leben – Latsch in alten Filmen" ist eine filmische Zeitreise durch die Dorfgeschichte von Latsch mit Peter Paul Mitterer und Arnold Pirhofer. Historische Schmalfilme aus den vergangenen 60 Jahren, gedreht zum Großteil von Vinschger Amateurfilmern, erzählen von Latsch und seinen Menschen. Zu sehen sind: Feiern im Dorf, Ausflüge, Prozessionen, die Freiwillige Feuerwehr, Unwetter und Brände, Fasching, Sport, das Skicenter in Latsch, die Tarscher Alm, die Fraktion Morter und Vieles mehr. Josef Rinner, Adolf Pedross und Arthur Rinner erzählen Anekdoten aus dem Dorfleben und erinnern an historische Entwicklungen.
Die Schmalfilme, die in dieser Dokumentation zu sehen sind, werden im Filmarchiv "bewegtes Leben" des Landesamtes für Film und Medien in Bozen aufbewahrt.
red/jw
Die voraussichtlich anhaltende Trockenheit und die Hitze der kommenden Tage führen zu einer großen Gefahr für Waldbrände. Landesrat Schuler mahnt zu Vorsicht.
Angesichts von Trockenheit und großer Hitze herrscht derzeit im gesamten Land erhöhte Waldbrandgefahr. Der Landesrat für Forstwirtschaft Arnold Schuler ruft daher zu großer Vorsicht beim Entzünden von Feuern in Waldnähe auf: "Besondere Vorsicht ist am kommenden Sonntag, 26. Juni, anlässlich der Herz-Jesu-Feuer geboten. Wegen der anhaltender Trockenheit kann bereits Funkenflug Waldbrände auslösen."
Nach den Bestimmungen des Landesforstgesetzes ist es ausnahmslos verboten, im Wald und in einem Sicherheitsabstand von 20 Metern, Feuer anzuzünden oder brennende Zigaretten oder Zündhölzer wegzuwerfen. Wer also am Herz-Jesu-Sonntag im Wald und in einem geringeren Abstand als 20 Meter davon ein Feuer zu entzünden beabsichtigt, braucht dafür eine Sondergenehmigung durch das gebietsmäßig zuständige Forstinspektorat; der Vordruck dafür findet sich unter diesem Link.
Wer einen Waldbrand beobachtet, muss umgehend die Feuerwehr alarmieren, und zwar unter der Notrufnummer 112. "Wir zählen darauf, dass grundsätzlich jedes Risikoverhalten vermieden wird, das einen Waldbrand verursachen könnte", sagt Landesrat Schuler.
Weitere Informationen über das Anzünden von Feuer im Wald und das Verhalten im Falle eines Waldbrandes finden sich auf den Landeswebseiten zumForstdienst sowie der Homepage der Agentur für Bevölkerungsschutz.
red
Der Gesamtwert der 2021 ausgeschriebenen öffentlichen Aufträge hat gegenüber dem Vorjahr um fast 46 Prozent zugelegt. Mit einem Plus von 155 Prozent sind die Dienstleistungen Spitzenreiter.
Öffentliche Verwaltungen in Südtirol haben im vergangenen Jahr 2021 über ihre rund 600 Vergabestellen öffentliche Aufträge im Wert von 2216,3 Millionen Euro ausgeschrieben. Der gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Zuwachs von 45,8 Prozent ist vor allem dem Dienstleistungssektor mit einem Plus von 154,9 Prozent zuzuschreiben sowie einem wichtigen Verfahren zur Vergabe des öffentlichen Personennahverkehrs. Bei den Lieferungen wurde hingegen ein Rückgang von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Die Daten über die öffentlichen Auftragsvergaben im Jahr 2021 sind dem soeben erschienenen Bericht der Landesagentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge (AOV) zu entnehmen, der die Ausschreibungstätigkeit der in Südtirol tätigen Vergabestellen dokumentiert und vollinhaltlich auf den Webseiten der Vergabestelle einzusehen ist.
Linearere Verlauf als im Vorjahr
Auch in diesem Jahr sind Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das öffentliche Vergabwesen erkennbar, allerdings weit weniger als im Vorjahr: Vergleicht man die 63.149 von den Vergabestellen in Südtirol 2021 veröffentlichten Verfahren mit denen des Vorjahres von insgesamt 61.102 ist ein leichter Anstieg zu beobachten. Die Werte der Vor-Pandemie-Zeit, des Jahres 2019 mit 66.200 Verfahren, wurden nicht erreicht. Die Vergabeagentur spricht daher für 2021 von "einem lineareren Verlauf gegenüber dem Vorjahr", als im zweiten Trimester 2020 coronabedingt ein starker Rückgang zu verzeichnen war. Die Tendenz bei der Verfahrensanzahl ähnelt also jener des Jahres 2019, ohne aber den Werten von 2019 zu entsprechen.
Von den laut jüngstem AOV-Bericht 2021 veröffentlichten 63.149 veröffentlichten Vergabeverfahren kommt die höchste Anzahl von den Gemeinden und Bezirksgemeinschaften mit 47,2 Prozent. Es folgen die Vergabestellen im Bereich von Forschung und Kultur mit 27,8 Prozent. Das Land liegt mit 10.889 Verfahren bei 17,1 Prozent. Die Landesverwaltung ist jene Vergabestelle, die im vergangenen Jahr die mit insgesamt 1320 Millionen Euro die höchsten Beträge veröffentlicht hat, gefolgt von den Gemeinden (559,9 Mio. €) und von den Sanitäts- und Pflegediensten (177,1 Mio. €).
Gros an Südtirols Wirtschaftstreibende
Dem Bericht ist zu entnehmen, dass anzahlmäßig auch in diesem Jahr das Gros der Aufträge mit 82,6 Prozent der Verfahren an Südtiroler Wirtschaftsteilnehmende gegangen sind. Was die Beträge angeht, sind es hingegen 73,8 Prozent: 91,8 Prozent bei den öffentlichen Arbeiten, 82,2 Prozent bei den Dienstleistungen und 35,9 Prozent bei den Lieferaufträgen.
Unter die Lupe genommen werden auch die Verfahrensformen: Demnach gehören Direktvergaben (96,8%) und Verhandlungsverfahren (57,9%) bei Verfahren von bis zu 40.000 Euro zu den am öftesten verwendeten.
jw
Die Euregiotour für Orangspenden und Transplantation wird am kommenden Wochenende wieder durch die Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino rollen. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden heute (20.06.2022) die Etappen und die Ziele dieser Radveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Euregiotour für Orangspenden und Transplantation ist eine grenzüberschreitende Radveranstaltung, die diesmal vom 23. bis 26. Juni stattfindet. Auf ihrer Route von Tirol über Südtirol ins Trentino durchquert sie die gesamte Euregio. Diesmal über die Route Innsbruck, Sterzing, Bruneck, Tramin und Arco.
Die Euregiotour für Orangspenden und Transplantation findet in diesem Jahr bereits zum 19. Mal statt, aber die Ziele sind seit Anbeginn die gleichen geblieben. Zum einen soll aufgezeigt werden, dass auch Menschen, die sich einer Transplantation unterziehen mussten, anschließend ein normales Leben führen und Sport treiben können. Gleichzeitig soll die Öffentlichkeit für das Thema Transplantation sensibilisiert und das Bewusstsein für die Organspende gesteigert werden.
An der Radveranstaltung beteiligen können sich sowohl transplantierte als auch nicht-transplantierte Sportler sowie Unterstützer. Veranstalter ist der Transplant Sport Club. Die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Trentino sind Schirmherren der Veranstaltung.
Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der diesjährigen Ausgabe befinden sich organtransplantierte Sportler aus Italien, Österreich, Deutschland und Großbritannien, die von Ärzten/Ärztinnen, Krankenpflegepersonals und Helfern begleitet werden.
Gemeinsam wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der rund 300 Kilometer langen Tour zeigen, dass Menschen auch nach einer Organtransplantation ein normales Leben führen und Sport treiben können. Die erste Etappe der diesjährigen Euregio Transplant-Tour führt diesmal von Innsbruck über Sterzing nach Bruneck. Am zweiten Tag geht es von Corvara über das Grödner Joch und den Sellapass nach Tramin. Die dritte Etappe führt dann von Tramin nach Arco.
Während der drei Etappen wird es für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch Gelegenheiten geben, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und so das Bewusstsein für Organspenden in der Bevölkerung zu schärfen.
Die grenzüberschreitende Route der Tour soll auch darauf hinweisen, dass die Zusammenarbeit im Bereich Transplantationstherapie zwischen Tirol, Südtirol und Trentino eine besondere und gut funktionierende ist.
Nicht zuletzt bedeutet die Teilnahme an der Euregiotour für Orangspenden und Transplantation für die transplantierten Sportler Lebensfreude und Stärkung des Selbstwertgefühls sowie ein intensives gemeinsames Erlebnis mit Gleichgesinnten.
In Südtirol ist die Bereitschaft zur Organspende noch etwas verhalten. Von 107 Provinzen steht Südtirol nur an 70. Stelle. Südtirols Transplantationszentrum ist die Universitätsklinik Innsbruck. Die „Region West“, zu der die Klinik Innsbruck gehört, ist in die „Eurotransplant-Region“ eingebunden, zu der Österreich, Deutschland, die Benelux-Länder, Slowenien, Kroatien und Ungarn gehören. Über Innsbruck ist Südtirol diesem Verbund angeschlossen. So können Südtiroler Bürger und Bürgerinnen Organe aus der Eurotransplant-Region erhalten und auch spenden. Südtiroler Patienten und Patientinnen können sich auch beim „Centro Nazionale Trapianti“ in Italien auf die Warteliste setzen lassen.
Der 1990 gegründete Transplant Sport Club APS war die erste Sportgruppe für Organtransplantierte in Italien. Das Hauptziel des Vereins ist die Förderung sportlicher Aktivitäten für Organtransplantierte und die Ermöglichung der Teilnahme der transplantierten Sportler an den World Transplant Games.
(PAS)