Administrator

Administrator

Montag, 23 Januar 2023 15:28

Nimm dir Zeit

Kolping im Vinschgau - „Die Zeit ist ein wichtiges Pfand in der Hand des Menschen ..“ so Adolph Kolping. Nimm dir Zeit – zum Leben! Klage nicht, keine oder nur wenig Zeit zu haben! Sie ist dir und mir, uns allen geschenkt, wie ein Samenkorn, das fruchtbar werden will. Wie Kolping um den Wert und die Kostbarkeit der Zeit wusste, so müssen auch wir uns darum bewusst sein. Kolping wirtschaftete mit der Zeit, er setzte sie ein für seine Gesellen, ihnen schenkte er seine Lebenszeit, s18sp1 zeitseine Kraft und seine Liebe, um sie auf dem Weg der „Tüchtigkeit“ zu begleiten und zu befähigen. Darin sah er seine Lebensaufgabe. Darin ging er ganz auf, wie das Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird und reiche Frucht bringt. Bereits mit 52 Jahren sollte Kolpings Leben zu seiner eigentlichen und letzten Reife kommen: er starb am 04.12.1865.
Nehmen wir uns Zeit! Zeit für Menschen an unserer Seite; Zeit für Menschen in besonderen, in besonders schwierigen Situationen, für Menschen die in Not und einsam sind. Zeit für eine Aufgabe, die dem Gemeinwohl zu gute kommt. Zeit auch für Gott, für die Erfahrung seiner Gegenwart und Nähe. Nicht zuletzt auch Zeit für uns selbst, zu unserem seelischen und leiblichen Wohlbefinden. Die Zeit, die wir mit Gott und den Menschen – auch in der Kolpingsfamilie – teilen, macht uns reicher und nicht ärmer! Und sie wird zu einem unbezahlbaren Schatz, wenn wir sie in und aus Liebe verschenken. Deshalb: Carpe diem – nutze den Tag!

Otto von Dellemann

Dienstag, 24 Januar 2023 15:07

„Di Baien sein olm mei Ausgleich gwesn“

Der pensionierte Maurer Hermann Steck ist Imker mit Leib und Seele. Er war jahrelang Malser
Ortsobmann und ist heute der Hüter der Bezirkskerze, die bei Festlichkeiten aufgestellt und
bei Umzügen mitgetragen wird.

von Magdalena Dietl Sapelza

Hermann begann 1972 mit der Imkerei, nachdem ihm sein Malser Vermieter Josef Winkler einen Bienenstock geschenkt hatte. Seine Frau Burgl unterstützte ihn von Anfang an. „In di 1980er Johr hobm miar norr 40 Stöck kopp, dia inz amol 900 Kilo Honig procht hobm“, erklärt er.
Hermann wuchs mit neun Geschwistern auf einem Hof in Planeil auf. „Gebm hots pa inz olm lei Brenntsupp, Riebl unt Milch unt Brockn“ meint er. Nach dem Volksschulabschluss lernte er Maurer in der Baufirma Thöni in Mals. Als Geselle wechselte er zur Firma Hohenegger nach St. Valentin. Dort genoss er die Feierabende mit zwei Kollegen, von denen einer ein Auto besaß. Einmal war Nauders ihr Ziel. Da Hermann als Militärpflichtiger das Land nicht verlassen durfte, verließ er kurz vor der Grenze das Auto, schlich über die grüne Grenze und stieg dann wieder ein. Nach feuchtfröhlicher Nacht lief es umgekehrt. Doch das Ganze war nicht unbehelligt geblieben. Bei Reschen klickten die Handschellen, und die drei wurden nach Schlanders gebracht. „Drei Tog sein miar norr ghuckt“, verrät er. „Spatr hon i fan Militärgricht wegn Fahnenflucht drei Johr bedingt kriag unt a Strof.“ Gemustert wurde er zusammen mit Jahrgangskollegen im „Gasthof Hirschen“ in Mals. Splitternackt mussten sie vor den Augen eines Militäroberst um einen Tisch marschieren. „Ma isch selm froah gwesn, wenn ma tauglich gwesn isch“, erklärt er. Mit bunten Schleifen am Hut feierten und tanzten sie später im „Gasthof Weißkugel“ in Matsch. „Miar Planoaler Buabm sein gonz kronk af di Matscher Madlen gwesen“, lacht er. Besonders angetan war er von der zwei Jahre jüngeren Burgl Heinisch. Anschließend schrieb sie ihm Briefe nach Trapani, wo er kurz darauf stationiert war, die er auch fleißig beantwortete. Er befand sich in einer fremden Welt. „I hon koa Wort Walsch kennt“, erinnert er sich. „Miar Deitsche sein gwesn, wia di ormen Sealn.“ Er wurde den Maurern zugeteilt und traf auf einen verständnisvollen Vorgesetzten. Wenn Hermann an das Essen in der Kaserne denkt, läuft ihm noch heute ein Schauer über den Rücken. „Miar hobm Risotto mit Würmer kriag“, erzählt er. „Seit selm iss i koan Reis mea.“ Mit mulmigem Gefühl denkt er auch an das Militärspital in Palermo, wo er wegen Gelbsucht behandelt wurde. Von Trapani kam er nach Florenz. Positiv an seiner Militärzeit war, dass er Italienisch lernte. Nach 18 Monaten feierte er 1964 den „Concedo“ beim Matscher Kirchtag, wo er mit Burgl tanzte. Das Paar traf sich von nun an regelmäßig. Arbeit fand Hermann bei der Firma Foffa in der Schweiz. Er legte jeden Franken auf die hohe Kante, um eine Familie gründen zu können. Vier Jahre später führte er Burgl in Maria Trens zum Traualtar und bezog mit ihr die Mietwohnung beim Winkler in Mals. Sie schenkte ihm vier Kinder. Hermann wechselte zur Firma Torggler, die das Malser Gamperheim baute, arbeitete für das Bauunternehmen Angerer und 30 Jahre lang als Vorarbeiter für die Firma Matthias Paulmichl. 1973 baute er sein Eigenheim in Mals. „I hon foscht olz selbr gmocht, suscht hat i miars nit leischtn kennt“, meint er. Seine Frau half nach Kräften mit. Bei den Bienen fanden beide Abwechslung. „Di Baien sein mei Ausgleich gwesn“, betont er. In den 1970er Jahren fanden die Bienen noch überall genügend Nahrung. Es blühte auf Wiesen und Feldern und Pestizide waren kaum ein Thema. „Es hot a nou koa Varroa gebm, unt s Wettr isch a normaler gwesn“, erklärt er. Das Problem mit der Varroamilbe sei erst Ende der 1970er Jahre aufgetreten. Früher habe es nur die „Maikrankheit“ gegeben, die sich durch Durchfall bei Bienen während der Löwenzahnblüte bemerkbar machte. Im Laufe der Jahre musste Hermann in seiner Imkerei einige Rückschläge verkraften. Einmal verlor er seine Bienen durch Raubvölker, ein anderes Mal „verbrausten“ diese wegen mangelnder Luftzufuhr, und auch die Varroa schlug zu. Doch er gab nie auf. Heute betreut er noch 15 Bienenvölker in seinem Stand bei Schleis. Im Sommer bringt er die Bienen nach Planeil und Schlinig. „In Mittlvinschgau tua i si nimmer oi, selm hobsi miar amol olle oigschpritzt, sagt er. Allen Herausforderungen zum Trotz ist Hermann nach wie vor Imker mit Leib und Seele.

Montag, 23 Januar 2023 15:06

Der Partschött und die Wilde

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders

Eine alte Sage neu erzählt.
Am Berghang oberhalb des Dorfes liegt ein großer Felsen. Dort haust die Wilde in ihrer Hütte. Die Dorfbewohner sind misstrauisch. Woher kommt sie? Was treibt sie dort? Ist sie vielleicht eine Hexe? Suse und Jakob, die Kinder aus dem Dorf sind neugierig und schleichen sich an. Da raschelt und knackt es - jemand geistert um Minas Hütte herum...
Simone Oberrauch, Schauspielerin aus Meran und in Bern wohnhaft und der Musiker Joan Pérez- Villegas aus Mallorca, entführen die Kinder und ihre Eltern in eine geheimnisvolle Welt. Sie spielen auf dem Kontrabass, der Concertina, E-Gitarre, Saxophon, Milchkanne und anderem Spielzeug, schlüpfen in die verschiedenen Rollen und lassen sich vom Partschött von der Seiser Alm überraschen.
Klein und Gross ab fünf Jahren sind herzlich zu dieser spannenden Theateraufführung eingeladen.

Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse ab 15.00 Uhr erhältlich. Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Karl Pedross AG, Raumausstattung Fleischmann Martin und Parkhotel „Zur Linde“.

 

Montag, 23 Januar 2023 15:06

Offene Türen geben Einblicke in die TFO

Schlanders - Viel Interesse, viel Bewegung, viel Information: An der Technologischen Fachoberschule, kurz TFO, standen am vergangenen 21. Jänner die Türen für interessierte Schüler:innen und Eltern offen. Die Informationsrundgänge in Klassenräumen und Werkstätten zeigten vor allem eines: In der TFO steckt ein hohes technisches Niveau, eines, das die Abgänger zu überaus begehrten Arbeitskräften oder zu hochausgebildeten Studienanwärtern macht. Vom ersten Bleistiftstrich in der 1. Klasse bis zum dreidimensionalen Zeichnen mit AutoCad, Inventor und Solid-works setzt das Triennium auf den Schwerpunkt Maschinenbau und Mechatronik. Eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung zeichnet die TFO aus. Hilfestellungen gibt es auf mehreren Ebenen: mit Übungswerkstätten, mit ZIB, mit Careteams. (ap)

Dienstag, 24 Januar 2023 16:01

„Mehr Asbest als angenommen“

Schlanders - Über 120 Säcke an asbesthaltigem Material wurden im Bauschutt um der Kommandozentrale im Kasernenareal Schlanders entsorgt. Die Arbeiten sind vor Weihnachten abgeschlossen worden. Der Vinschgerwind hat beim zuständigen Amtsdirektor für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci nachgefragt, wie die weiteren Schritte aussehen.

Vinschgerwind: Herr Amtsdirektor Angelucci, über 120 Säcke an asbesthaltigem Material wurden im Bauschutt gefunden und entsorgt. Es wurde aber nur jener Bauschutt sortiert, der außerhalb der Gebäude beim Abbruch angefallen ist. Was ist mit dem Asbest im Gebäude?
Giulio Angelucci: Die Ausführung der Arbeiten zur Asbestsanierung am Gebäude Palazzina Comando in Schlanders gestaltete sich etwas schwierig. In einem ersten Schritt wurde nur das mit Asbest verunreinigte Abbruchmaterial um das Gebäude aussortiert, da aufgrund des Teilabbruchs des Gebäudes die Sicherheit der Arbeiter nicht garantiert werden konnte. Derzeit werden am Gebäude alle auskragenden und einsturzgefährdeten Bauteile entfernt. Nach den Sicherungsarbeiten kann dann das sich im Abbruchbereich des Gebäudes abgelagerte Abbruchmaterial entnommen und von Asbest befreit werden. Bei der Sortierung des Abbruchmaterials hat sich gezeigt, dass im Gebäude viel mehr Asbest verbaut wurde als ursprünglich angenommen. Es muss deshalb eine Schad- und Störstofferhebung am Gebäude vorgenommen und ein Rückbaukonzept erstellt werden.

Vinschgerwind: Vor diesem Hintergrund regen sich in der Bevölkerung Sorgen zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Kann man dazu etwas sagen?
Giulio Angelucci: Die Sanierungsarbeiten wurden vom Dienst für Arbeitsmedizin genehmigt. Es wurden auch während der Sanierung Kontrollen vom Dienst für Arbeitsmedizin und vom Amt für Abfallwirtschaft auf der Baustelle vorgenommen. Von den Sanierungsarbeiten selbst geht aufgrund der Einhaltung der Vorschriften keine Gefahr für die Bevölkerung aus. Ob in der Abbruchfase ein gesundheitliche Risiko für Anrainer und Passanten bestanden hat, ist nicht Kompetenz des Amtes für Abfallwirtschaft, dies müsste man mit dem Departement für Gesundheitsvorsorge des Südtiroler Sanitätsbetriebes abklären.

Vinschgerwind: Die politischen Vertreter und die Verwaltung der Gemeinde Schlanders, hat im Zusammenhang mit den Abbrucharbeiten behauptet, dass das Amt für Abfallwirtschaft ein Gutachten zur umwelttechnischen Unbedenklichkeit betreffend den Abbruch ausgestellt hat. Können Sie das bestätigen?
Giulio Angelucci: Das kann ich so nicht bestätigen! Die Gemeinde Schlanders hat im Jahr 2016, auf Anraten des Amtes für Abfallwirtschaft eine Charakterisierung des Kasernenareals in Schlanders erstellen lassen. Unter Charakterisierung versteht man die umwelttechnische Erhebung der Verunreinigungen von Boden und Untergrund einer Verdachtsfläche. Die Charakterisierung einer potenziell verunreinigten Fläche ist der erste Schritt zur Sanierung des Bodens und des Untergrundes einer Altlast oder eines Altstandortes, und beinhaltet nicht die umwelttechnische Erhebung der sich darauf befindenden Gebäude. Die Gemeinde Schlanders hat das technische Dokument zur Charakterisierung des Boden und Untergrundes des Kasernenareals, mit einer Schad- und Störstofferkundung von Gebäuden, die abgebrochen oder umgebaut werden sollen verwechselt. Die Ergebnisse einer Schad- und Störstofferkundung sind die Grundlage für einen geordneten Rückbau eines Gebäudes und Voraussetzung für den Weg des Abbruchabfalls zum Recyclingrohstoff. In einem Schreiben hat das Amt für Abfallwirtschaft deshalb die Gemeinde Schlanders bereits aufgefordert, die Charakterisierung der Sanierungsfläche Kasernenareal Drusus in Schlanders und das hierfür erstellte Gutachten nicht mehr für die umwelttechnische Unbedenklichkeit des Abbruchs der Gebäude zu verwenden.

Vinschgerwind: Die erste Phase der Asbestsanierung ist damit abgeschlossen. Was sind die weiteren Schritte, die nun folgen werden?
Giulio Angelucci: Wie bereits anfangs erwähnt, muss in einem zweiten Schritt das sich im Abbruchbereich des Gebäudes abgelagerte Abbruchmaterial entnommen und von Asbest separiert werden. Anschließend ist eine Schadstofferkundung vorzunehmen und ein Rückbaukonzept zu erstellen. Nach erfolgtem Rückbau kann der Abriss oder der Umbau des Gebäudes erfolgen. Das Amt für Abfallwirtschaft wird deshalb die Gemeinde Schlanders auffordern ein ganzheitliches Sanierungsprojekt vorzubereiten, das alle Maßnahmen und eine Kostenschätzung beinhaltet.

Vinschgerwind: Ist Ihnen in ihrer Amtszeit ein derartiges Vorgehen einer Gemeinde bereits untergekommen?
Giulio Angelucci: Der Teilabbruch des Gebäudes Palazzina Comando ist sicherlich kein Best-Practice-Beispiel, vor allem wenn dieser von einer öffentlichen Verwaltung vorgenommen wird, die üblicherweise immer Rücksprache mit den zuständigen Ämtern hält. Auch die mit dem Abbruch beauftragten Unternehmen müssten vor der Durchführung der Abbrucharbeiten die Erhebungen zum Baubestand überprüfen und dann den Abbruch nach Stand der Technik durchführen. Über den Abbruch in Schlanders wurde keines der zuständigen Ämter informiert. Hätte das Amt für Denkmalschutz nicht einen sofortigen Abbruchstopp verfügt, müsste jetzt das gesamte Abbruchmaterial einer Asbestsanierung unterzogen werden. In diesem Falle wären die Kosten für die Gemeinde Schlanders um ein Vielfaches höher gewesen.

Interview: Angelika Ploner

 

s14 Unknown2Infos:
Giulio Angeluccci,
Amtsdirektor Amt für Abfallwirtschaft

Dienstag, 24 Januar 2023 15:00

Impressionen Gianni Bodini

In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 23 Januar 2023 15:00

Leserbriefe Ausgabe 2-23

„Soldi spesi bene“
Lieber Chefredakteur,

Wirksamer kann Eigenwerbung nicht sein. Da nehme ich die Einser-Nummer des Vinschger Winds aus dem Briefkasten, und mir fällt ein: Hoppla, ist ja das Abo noch zu zahlen. Es war dann aber nicht so, dass mich schlechtes Gewissen geplagt hätte, und ich blätterte mir die Zeitung trotzdem gleich durch: die Kurznachrichten zu Anfang, die Titelgeschichte, weitere Kurznachrichten, Geschichten um Geschichtchen, das obligate Gianni-Bodini-Foto, das allein schon den Preis wert wäre, meine Porträtistin Magdalena nie zu vergessen, Heiner Zoderers Kulturgeschichte, der Wolfgang Platter, der sein Naturkundliches konsequent am Kirchenkalender datiert und und und.
Meiner Berufskrankheit als verflossener Chefredakteur auch so einer Zeitung erliegend fing ich irgendwann an zu zählen. Wie viele Artikel hat denn dieser „Wind“ einmal und Gott? Ich kam auf 77. Sonderseiten und, Obacht!, die Todesanzeigen, die jede Zeitung beleben, nicht mitgerechnet.
Nur Peter Tappeiners Rechtskolumne fehlte mir. Sie ist beileibe nicht nur Heiteres aus dem Bezirksgericht. Über Rechtsstaatlichkeit, Zeitgeschichte oder Justizirrtümer gehören Peter Tappeiners Beiträge zum Besten, was in Südtirol erscheint. Ich hoffe, er ist nur für diese Nummer ausgefallen. So kann ich dem „Wind“ nur ein gutes neues Jahr wünschen. Und auf der Stelle überweise ich das Unterstützungsabo 2023. Soldi spesi bene.

Florian Kronbichler, Bozen

 

In memoriam Armin Bernhard
Das Kuratorium Marienberger Klausurgespräche würdigt den Vordenker und Vormacher
Die letzten Marienberger Klausurgespräche im Oktober 2022 waren dem Thema „Courage!“ gewidmet, einem aktuellen und fordernden Appell. Viele blicken noch auf die anregenden und vielseitigen Referate zurück, die eine Ermutigung zum gemeinsamen Handeln für eine gerechte und nachhaltige Welt sein sollten.
Als Kuratorium wollen wir keines davon herausgreifen. In der aktuellen „nervösen“ Zeit, wie es der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler zum Auftakt sagte, sei Mut jedenfalls weiterhin gefragt und gefordert.
Wie schon oft bei den Marienberger Klausurgesprächen war auch diesmal der Vortrag anlässlich der traditionellen Verkostung am zweiten Abend interessant, belebend und ermunternd. Diesmal war er, gehalten von Armin Bernhard, dem Vorstandsvorsitzenden der Bürger*Genossenschaft Obervinschgau, von besonderer Eindringlichkeit. Bernhard machte am Beispiel der Bio-Sennerei Prad deutlich, dass dem Wort auch die Tat folgen sollte, dass Denken und Reden wichtig aber nicht ausreichend sind.
Bernhard überzeugte durch Klarheit, Überblick und zugleich Leidenschaft. Der an der Freien Universität Bozen tätige Lehrbeauftragte zeigte, dass jeder, dass jede einen Beitrag für eine gerechtere und nachhaltigere Welt leisten kann, wo immer er oder sie sich auch einsetzen.
Er vermittelte zugleich ebenso bodenständig wie klug eine fordernde Botschaft. Gemütlich und beruhigend war sie nicht. Aber Bernhard machte vielen Mut. Er veranschaulichte die Courage, die wir mehr denn je brauchen.
In dieser Woche ist Armin Bernhard im Alter von erst 51 Jahren seiner schweren Krankheit erlegen. Diese Nachricht hat uns tief bestürzt und betrübt. Aber er selbst würde wohl sagen: Seid nicht mutlos.
Der Publizist Heribert Prantl schrieb in seinem Buch „Die Kraft der Hoffnung“, der Wert dieser Kraft messe sich nicht daran, wie realistisch sie ist. Es gehe nicht um berechenbaren Realismus. Die Kraft der Hoffnung ist auch nicht eine direkte oder indirekte Aufforderung, die Welt schön und große Probleme klein zu reden. Und in der dankbaren Erinnerung an Armin Bernhard verweisen wir kurz auch auf den Schriftsteller und Träger des Friedenspreises Vaclav Havel (1936-2011), der einmal Hoffnung so definierte, dass sie nicht die Überzeugung sei, dass etwas gut ausgeht. Sondern Hoffnung sei die Gewissheit, „dass etwas Sinn hat, ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“
Und so danken wir dem früh verstorbenen Vordenker des ökologischen Wandels. Und wir sind überzeugt, dass er weiter viele inspirieren und ermutigen wird. Auch in seinem Sinne arbeiten wir derzeit an der nächsten Ausgabe der Gespräche.

Der Präsident Günther Andergassen
und das Kuratorium Marienberger
Klausurgespräche

 

Verunglückter Start beim Müllsammeldienst
Bezugnehmend auf den Leitartikel im „Vinschgerwind“ Nr. 1 vom 12.01.2023 über den missglückten Start des Müllsammeldienstes durch die „neuen“ Müllsammler aus Udine möchte ich folgendes anmerken. Schon, als ich das erste Mal von der Vergabe des Müllsammeldienstes an eine auswärtige Firma gelesen habe, hatte ich ein ungutes Gefühl. Und leider hat es sich bestätigt. Der s12 titel 1 23Beginn des Dienstes mit 1. Jänner 2023 ist nicht zustande gekommen, angeblich weil es einige Startprobleme gegeben hat, bzw. noch gibt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche „Überraschungen“ es mit der Vergabe von diversen Diensten an auswärtige Firmen geben kann. Jetzt „darf“ die zweitplatzierte Firma (sie wäre um rund 8300€/Jahr teurer gewesen), bis auf weiteres, doch noch weiter machen, damit unser aller Müll abtransportiert werden kann. Zum Glück ist die Firma Tappeiner bereit dazu. Sie hätte auch mitteilen können: „Macht euch den Dienst doch selber, wir dürfen, offiziell, ja nicht mehr“. Meine Hochachtung gebührt der Familie Tappeiner und ihren Mitarbeitern, die trotz der erhaltenen „Ohrfeige“, die Bürger des Bezirks in dieser Situation nicht allein lassen wollen oder können. Den Plänen über eine evtl. Zusammenarbeit mit den „neuen“ Müllsammlern würde ich höflich, aber bestimmt absagen.

Norbert Kofler, Prad am Stj.

 

HAIKU DES MONATS Januar 2023
1. Platz Dezember-Auswahl „Kukai24“

*
Jahreswende -
all das Ungesagte
zieht mit den Wolken

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

*
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

Vinschgau - Bereits seit 25 Jahren gibt es den „Verein Vinschgauer Marillenanbauer“. Der Verein wurde am 06. März 1998 in Schlanders gegründet. Treibende Kraft bei der Entstehung des Vereins war Hans Mair, der damalige Landwirtschaftsinspektor von Schlanders. Der erste Vorstand bestand aus Robert Vent, Ludwig Staffler, Siegfried Tröger, Norbert Gander, Karl Sagmeister, Martin Fliri Dane und Karl Greiss. Die Betreuung und Pflege des Marillenanbaues, sowie die Erhaltung der einmaligen Kulturlandschaft sind wichtige Ziele und zwar im ganzen Vinschgau bis Partschins. Die Beratungs- und Informationstätigkeit bilden die Hauptaufgaben des Vereins. Auch die Kontaktpflege mit anderen Anbaugebieten, die Produktaufwertung und die gemeinschaftliche Vermarktung, sowie die Hilfestellung bei Werbemaßnahmen werden vom Verein durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring, besonders mit Eugen Tumler, werden Tagungen, Lehrfahrten, Flurbegehungen, Sortenversuche und Produktverkostungen organisiert. So wurden Fahrten nach Hafling, ins Pustertal und ins Unterland, aber auch ins Ausland organisiert. Dabei ging es ins Oberinntal, ins Weinviertel, in die Schweiz, nach Ravensburg und sogar nach Frankreich. Zum 25-Jahr-Jubiläum ist vom 31. Mai bis 3. Juni 2023 eine Reise nach Ungarn geplant. Bei der Vollversammlung am 06. Dezember 2022 in Schlanders wurde der neue Ausschuss gewählt. Die einzelnen Funktionen wurden dann bei der konstituierenden Sitzung am 15. Dezember aufgeteilt. Roland Berger (Freiberg, Kastelbell/Tschars) wurde dabei als Obmann bestätigt. Die weiteren Mitglieder: Florian Viertler (Obmannstellvertreter/Juval), Armin Dengg (Kassier/Schluderns), Germana Pinggera (Schriftführerin/Schlanders), Leo Lösch (Tomberg, Kastelbell/Tschars), Roland Platzgummer (Nördersberg, Schlanders) und Robert Vent (Nördersberg, Schlanders). Sowohl Grundbesitzer, Fruchtnießer und Pächter, als auch mitarbeitende Familienangehörige können als ordentliche Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. (hzg)

Infos: vvinschgauermarillenanbauer@gmail.com

Montag, 23 Januar 2023 14:57

Jugend ohne Disco

Vinschgau/Laas - Jugend ohne Disko“ titelten wir im Vinschgerwind vor einem Jahr. Der Grund: Die Gemeinde Laas kaufte die Liegenschaft rund um die Diskothek Fix, um daraus einen Wertstoffhof zu machen. Der Aufschrei und die Kritik waren groß. Denn: Den Jugendlichen im Vinschgau wird nach 20 Jahren ein wichtiges Angebot entzogen. Gerüchte um einen derzeitigen Kauf-Interessenten bestätigt die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger. „Innerhalb Jänner soll es eine Konzeptvorstellung geben, Anfang Februar kann ich dann mehr sagen.“ Der Interessent, Armin Windegger von der Windegger Group aus Glurns, hat im vergangenen Jahr Interesse bekundet, „wartet aber auf ein Zeichen, vor allem auch was den Preis betrifft von der Gemeinde Laas.“ Dann erst werde er ein Konzept vorstellen. Ideen jedenfalls habe er viele.
Der Vinschgerwind stellte damals und stellt ein Jahr danach dieselbe Frage: Will die Gemeinde Laas und der Vinschgau Leergut oder der Jugend einen Platz im Vinschgau geben?
Vor diesem Hintergrund haben wir bei Tobias Stecher vom Jugenddienst nachgefragt, was sich getan hat, wo die Jugendlichen ausgehen und was die bereits spürbaren Auswirkungen von Corona und einem fehlenden Nachtleben im Vinschgau sind.

 

Vinschgerwind: Vor rund einem Jahr gab es im Vinschgau einen großen Aufschrei: Aus der Diskothek Fix soll ein Wertstoffhof werden. Zeitgleich haben die Jugenddienste des Vinschgaus Alarm geschlagen und auf das fehlende Nachtleben für Jugendliche hingewiesen. Das Nachtleben ist ein wichtiger Entwicklungsraum für Jugendliche. Was hat sich in diesem Jahr bezüglich Nachtleben im Vinschgau getan?

s10 stecherTobias Stecher: Der Aufschrei war sehr wichtig nach damals fast zwei Jahren Ignoranz der jugendlichen Bedürfnisse. Das Tal hat anerkannt, dass es Feierräume für die Jugend und Junggebliebene braucht. Über das Wo und Wie gibt es hingegen unterschiedliche Meinungen und nur beschränkt Möglichkeiten. Immerhin hat auch in der Gemeinde Laas ein Umdenken stattgefunden und der Wertstoffhof ist nun doch keine beschlossene Sache.

Vinschgerwind: Zeitgleich haben vor einem Jahr – genau am 19. Jänner - in einer Bürgermeisterrunde samt Jugendreferenten und Jugenddiensten besprochen, einen neuen Standort für eine Disko zu suchen. Was ist aus dem hehren Vorhaben geworden?
Tobias Stecher: Wir haben das Treffen damals initiiert, da das Nachtleben ein politisches Thema ist. Junge Menschen brauchen Platz, finden aber oft keinen vor, wo sie auch willkommen sind. Die Folge ist eine sinkende Attraktivität unseres Tales. Das kann keine Politik wollen. Die Gemeinden haben uns zugestimmt und der Bezirksausschuss wurde daraufhin aktiv und hat eine Fachgruppe eingesetzt. Diese Fachgruppe besteht aus Gemeindepolitik und Zivilgesellschaft und soll dem Bezirksausschuss Lösungen vorschlagen. Die Themen sind vielfältig: Feste, Diskos, Bars, Nightliner, Prävention, Jugendkultur, Bürokratie. Welche Beschlüsse und Entscheidungen darauf folgen bleibt abzuwarten.

Vinschgerwind: Der Pachtvertrag mit dem Betreiber der Disko Fix läuft noch ein knappes halbes Jahr. Nichtsdestotrotz war die Disko Fix im vergangenen Halbjahr nur an zwei Wochenenden geöffnet. Es fehlt ein wichtiges Angebot. Was erwarten Sie sich von den politischen Entscheidungsträgern im Vinschgau?
Tobias Stecher: Dass das Fix nur sporadisch öffnet, war meiner Meinung nach zu erwarten. Das Nachtleben von früher wird es nicht mehr geben und muss es auch nicht unbedingt. Junge Menschen treffen sich heute anderweitig. Nichtsdestotrotz braucht es solche Freiräume, wo sie sich ausprobieren können, selbst aktiv werden und doch eine erwachsene Begleitung vorfinden. Politik muss solche Freiräume schaffen und gegenüber Widerstand schützen. Konflikte müssen zugelassen werden, schlussendlich sind sie eine Bereicherung für unsere Demokratie und es ist Aufgabe der Gesellschaft Jugendliche beim Übergang zum Erwachsenen zu begleiten.

Vinschgerwind: Wo feiern die Jugendlichen? Wo wird ausgegangen? Wo bewegen sie sich?
Tobias Stecher: Wir kennen junge Menschen, die ohne Probleme ihre eigene Fete auf die Beine stellen. Andere haben diese Möglichkeit aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Private Feiern sind halt nicht für alle zugänglich. Da ist ein öffentliches Angebot demokratischer, weil alle darauf zurückgreifen können. Durch Eintrittsgelder in Discos und sogar Bars wird der Zugang wiederum eine Frage der Geldbörse. Je weniger Angebot, desto stärker wird der Jugend das Geld aus der Tasche gezogen und zum Konsum animiert. Immerhin bescheinigen die stark gestiegenen Besuchszahlen, dass Jugendtreffs eine willkommene Alternative sind. Für die Vinschger Jugend wünsche ich mir ein breit gestreutes Angebot, klein aber fein, in jedem Dorf und für jede Szene.

Vinschgerwind: Die Zeit drängt. Welche Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar, welche Spuren hinterlässt nicht nur Corona, sondern auch das knappe Angebot an Nachtleben?
Tobias Stecher: Die Jugendarbeit ist wie ein Frühwarnsystem. Wir machen Beobachtungen, die sich dann erst spät in den Zahlen der Fachdienste wiederspiegeln. Inzwischen zeigen die meisten Statistiken ein ähnliches Bild: Die Pandemie hat Angststörungen und depressive Verstimmungen hervorgerufen oder verstärkt. Das zeigt sich in Verhaltensauffälligkeiten, wie beim Konsum von Tabak, Alkohol oder illegalen Drogen sowie in der Gewaltbereitschaft. Die Nacht ist dann für viele der Experimentierraum, wo sich dieses Verhalten ausleben lässt.

Interview: Angelika Ploner

Bozen/Vinschgau - Pressemitteilung - Am 11. Januar hat die Grüne Fraktion die sofortige Einführung einer Schnellbusverbindung zwischen den Bahnhöfen Mals im Vinschgau und Landeck im Inntal vorgeschlagen. Dieses Projekt geistert seit geraumer Zeit durch die Presse und eigentlich hätte es beim letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2022 eingeführt werden sollen. „Leider war das nicht der Fall, ich bin enttäuscht und langsam reißt der Geduldsfaden.“ so Erstunterzeichner Hanspeter Staffler.
Der Bahnhof Landeck verfügt über ausgezeichnete Zugverbindungen nach Wien oder Zürich, die ÖBB Railjets fahren den Bahnhof stündlich an. Die Fahrzeit nach Wien beträgt fünf Stunden, jene nach Zürich knappe drei Stunden.
Die derzeitige Busverbindung von Mals nach Landeck benötigt für 75 Kilometer zwei Stunden (mit dem PKW dauert es rund eine Stunde). Zudem müssen die Reisenden auf Halbweg umsteigen, was vor allem für ältere Personen und für Familien mit Kindern sehr umständlich ist.
„Daher ist es höchst an der Zeit, eine schnelle und komfortable Busverbindung zwischen Mals und Landeck zu installieren.“ sagt Hanspeter Staffler. Dies ist wichtig für die vielen Vinschger und Vinschgerinnen, die regelmäßig auf dieser Route unterwegs sind. Genauso attraktiv wäre diese Buslinie für Urlaubsgäste.
Anstatt den Beschlussantrag zu unterstützen, haben Landesrat Alfreider und Abgeordneter Noggler - obwohl inhaltlich einverstanden - ihn vehement ablehnen lassen. Das ist keine gute Basis, um ein gemeinsames politisches Ziel zu erreichen, das wirklich allen zugute kommt.
die Landtagsabgeordneten der Grünen
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.