Mals - Am Abend des ersten März wurde in der Malser Konditorei Fritz, beim „Fritz Beck“, ein besonderes Menü serviert. Es bestand nicht wie üblich aus süßen Köstlichkeiten, sondern setzte sich aus Worten und guten Geschichten zusammen. In die Rolle des Kellners schlüpfte Markus Fritz, der Bruder des Konditors Ferdinand. Er hatte literarische Neuerscheinungen einer Menüfolge zugeordnet. Zur Wahl standen leicht verdauliche „Vorspeisen“, schwerere Kost „für den großen Hunger“ oder auch „scharf gewürzte Gerichte“ mit erotischem Inhalt und weitere Gänge. Was Markus Fritz, ein Vielleser, dann in loser Reihenfolge servierte – also vorstellte und erklärte, entschied das Publikum. Donatella Gigli garnierte das Menü mit Leseproben aus einigen Romanen. Als erfrischendes Sorbet dazwischen, das wieder Platz für Neues schuf, gab es Musik von Barbara Grimm und Volker Klotz. „Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken“ lautete ein präsentierter Buchtitel. Damit das Publikum auch außerhalb des Gedankenreichs Genuss empfinden konnte, spendierte die Konditorei Faschingskrapfen. Der Abend sollte schließlich „mit allen Sinnen genossen werden“, wie Gudrun Kuenrath als Leiterin der Malser Bibliothek nahelegte. Die Kreationen aus der Bücherküche seien ein Vorgeschmack auf das Jubiläumsprogramm, das Bibliothek und Bildungsausschuss von Mals heuer zum 30-jährigen Bestehen veranstalten würden.
Markus Fritz und seine Frau Donatella Gigli haben Appetit aufs Lesen geweckt. Am Bücherbüffet konnte zugegriffen werden, da die Bibliothekarinnen die besprochenen Werke zur Ausleihe aufgelegt hatten. „Alle satt,“ stellte Markus Fritz abschließend zufrieden fest. Er hat Literatur wieder dorthin gebracht, wo sie einmal zu Hause gewesen war: Ins Kaffeehaus.
Maria Raffeiner
Drei Fragen an Markus Fritz aus Mals, stellvertretender Amtsdirektor im Amt für Bibliotheken und Lesen in Bozen
Vinschgerwind: In welches Buch sind Sie derzeit vertieft und wo lesen Sie am liebsten?
Markus Fritz: Am gemütlichsten ist das Lesen auf der Couch. Zurzeit lese ich den neuen Roman vom Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier: „Frankie“.
Vinschgerwind: Welche Literatur verbinden Sie mit dem Vinschgau?
Markus Fritz: Ich denke sofort an die Bücher von Franz Tumler, da ich meine Dissertation zum literarischen Südtirol-Bild von Tumler verfasst habe. Aber auch die Gedichte von Sepp Mall sind für mich mit dem Vinschgau verbunden.
Vinschgerwind: Was halten Sie dagegen, wenn mal wieder vom ausgedienten Medium „Buch“ die Rede ist?
Markus Fritz: Der Tod des Buches wird schon lange prophezeit. Ich glaube aber, dass das Buch trotz digitaler Trägermedien (E-Book) in Printform eine Zukunft haben wird. Auch bei jungen Leuten.
Nationalpark Stilfserjoch - Vor knapp fünf Jahren hat die Südtiroler Landesregierung das – gemeinsam mit zahlreichen Interessensvertretern ausgearbeitete – Programm „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch“ gutgeheißen. Hierfür wurden in Summe rund 900.000 € zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel, die Bekanntheit des Nationalparks Stilfserjoch bei der einheimischen Bevölkerung, aber auch bei den Gästen zu steigern. Zusätzlich ging es auch darum, regionale Produkte aus dem Naturschutzgebiet gezielt zu fördern und lokale Wirtschaftskreisläufe anzukurbeln.
Mitte Februar fand die gut besuchte Abschlussveranstaltung statt, die unter anderem die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre und alles, was unter der Leitung von IDM Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch umgesetzt wurde, beleuchtete. In dieser Zeitspanne konnte der Nationalpark in rund 60 der bekanntesten internationalen Zeitschriften und Online-Foren wie National Geographic, Focus Online, Bergwelten, Alpin, La Gazzetta dello Sport u. v. m. platziert werden. „Dies wirkte sich neben sehr vielen anderen Werbemaßnahmen sehr positiv auf die Besucherzahlen der neuen Homepage aus. Die Besucherzahlen konnten von 2.000 jährlich im Jahr 2017 auf über 100.000 im Jahr 2022 gesteigert werden. Dies trifft ebenso auf die Social-Media-Kanäle des Nationalparks zu, wo man durch gezielte Maßnahmen die Zahl der Follower bei Facebook mehr als verdoppeln und bei Instagram sogar fast versechsfachen konnte“, so Programmleiter Lukas Stecher.
Neben den zahlreichen Kommunikationsmaßnahmen konnten in dieser Zeit in Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Nationalparks und zahlreicher weiterer Partner mit dem Ortler Höhenweg und dem Marmorrundweg auch zwei neue Höhenwege eröffnet werden. Um Einheimische sowie Gäste auf die zahlreichen Angebote, die der Nationalpark zu bieten hat, aufmerksam zu machen, wurden im Zeitraum von 2018 bis 2022 insgesamt 27 verschiedene Drucksorten mit einem einheitlichen Erscheinungsbild ausgearbeitet und über 5.000 Fotos und Videos zur Vermarktung der Angebote produziert (Fotos und Videos nationalpark-stelvio.it).
Auch die Förderung von lokalen Produkten aus dem Nationalpark Stilfserjoch war ein zentrales Thema. So schaffte man es unter anderem, die Produkte von 13 Produzenten auf einem gemeinsamen Markstand zu vereinen und gemeinsam auf verschiedenen Wochenmärkten zu verkaufen. Des Weiteren wurde für die Marteller Erzeugergenossenschaft eine sogenannte B2B-Verkaufsplattform umgesetzt. Unter www.nationalpark-produkte.it können lokale Betriebe und der Handel Einsicht in die zur Verfügung stehenden Produkte nehmen und diese zentral bestellen, was einen deutlich geringeren Aufwand für die Betriebe darstellt, da sie nur eine Sammelrechnung am Ende des Monats erhalten sowie mit einem Klick das lokale Angebot aller 13 Produzenten einsehen können. Seit kurzem können die Produkte aus dem Nationalpark nun auch in ausgewählten lokalen Geschäften erworben werden. Diese präsentieren sich auf einem von der Arbeitsrehabilitation Latsch angefertigten Holz-Aufsteller, manche bereits in einer neuen ökologischeren Verpackung, im Sinne der Vision des Nationalparks, der sich zu einer Modellregion für nachhaltiges Leben in den Alpen entwickeln möchte. Alle umgesetzten Maßnahmen können auf der Homepage von IDM eingesehen werden.
Prad, Göflan - Am ersten Fastensonntag ist im Vinschgau zwischen Vetzan und St. Valentin Scheibenschlag-sonntag. Wegen der großen Trockenheit und erhöhtem Waldbrandrisiko war es heuer ohne Genehmigung des zuständigen Forstinspektorates verboten, im Wald und in weniger als 20 Metern Sicherheitsabstand vom Wald, ein Feuer anzuzünden. Vielerorts konnte das Scheibenschlagen deshalb nicht bzw. nicht wie gewohnt durchgeführt werden. In Prad und Göflan hat man spezielle Lösungen - unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen - gefunden. In Prad haben sich die drei Scheibenschlaggruppen (Koatlack, Unterdorf und Agums) zusammengeschlossen und am Scheibenschlagplatz der Prader Berger, am Wiesen- bzw. Straßenrand oberhalb vom Hof Wittenberg auf 1350 m das Kreuz aufgestellt und das traditionelle Scheibenschlagen durchgeführt. Die Sprüche (O reim reim…) konnte man im Dorf zwar nicht hören, aber das Feuer war von Eyrs bis Burgeis sichtbar. An Ideen fehlte es auch in Göflan nicht. Um Brauchtum und Sicherheit wegen der anhaltenden Trockenheit in Einklang zu bringen, haben Bauernjugend und die FF Göflan das Scheibenschlagen und die „Hex“ am ersten Fastensonntag kurzerhand ins Dorf auf die Etschbrücke verlegt. Die Scheiben samt guter Wünsche wurden sicher in die Etsch geschleudert. Zum ersten Mal konnten so viele das „Scheibenschlagen“ hautnah miterleben. Geselliges Beisammensein begleitete das Winter austreiben in Göflan. Beim Scheibenschlagen werden gleichzeitig die Kräfte des Frühlings aufgeweckt. (hzg/ap)
Latsch/Vinschgau - Die fünf jungen Frauen aus Südtirol, darunter die Vinschgerinnen Ruth Dietl aus Latsch, Eva Aurich aus Naturns und Sabrina Eberhöfer aus Laas, setzen sich seit Jahren für das Projekt Vida y Esperanza in Cochabamba in Bolivien ein. Sie unterstützen die Stiftung unter anderen mit dem Erlös des traditionellen Wattturniers in Latsch. Dieses findet dort heuer am 18. März 2023 statt. Die Stiftung hilft den Menschen im Armenviertel von Champarrancho. Ein Team mit Pädagogin, Psychologin und Sozialarbeiterin begleitet rund 100 Kinder und Jugendliche und deren Familien. Regelmäßig angeboten wird beispielsweise Hausaufgabenhilfe, weil die Eltern oft selbst keine Schulbildung haben. Durch diesen Einsatz wird den Schulabbrüchen entgegengewirkt. Diese sind jüngst durch die Corona Krise wieder gehäuft aufgetreten. „Die Hausaufgabenhilfe ist das Wichtigste in unserem Projekt, weil sonst wirklich viele die Schule bereits in der Grundschule abbrechen würden. Ein vorrangiges Ziel des Projektes ist es, dass alle Kinder zumindest die Mittelschule abschließen“, erklärt Sabrina Eberhöfer. Bei regelmäßigen Besuchen der Sozialarbeiterin werden auch Themen angesprochen wie Zukunftsvisionen (aufzeigen von möglichen Aktivitäten, um den Lebensunterhalt zu bestreiten), Gewalt in der Familie, Stärkung des Selbstbewusstseins, vor allem der Frauen und Mädchen und einiges mehr. Organisiert werden immer wieder Workshops für Eltern.
„Wir sind südtirolweit mehrere Freiwillige, die bereits für mindestens drei Monate vor Ort waren, um uns das Projekt anzusehen und als Praktikantinnen mitzuarbeiten“, sagt Eberhöfer. (mds)
Watturnier:
am Samstag, 18. März 2023 ab 14.00 Uhr im Culturforum Latsch. Nenngeld 20 Euro pro Kopf (inklusive Essen), Anmeldung unter:
349 007 40 78 (bis 16. März)
Vinschgau - Es beginnt wieder die Jahreszeit, in der Katzen ihre Jungen auf die Welt bringen. Und damit beginnt auch die Zeit, in der dann mancherorts kranke Kätzchen umherirren und ein tristes Dasein fristen, bis sie kläglich verenden. Es gibt Menschen, darunter oftmals auch die Besitzer der Katzen, die vom Katzenelend unberührt bleiben. Und es gibt Menschen, denen das Ganze sehr nahe geht und die sich dafür einsetzen, dass Katzen kastriert werden. Großes leisten die Verantwortlichen im Tierschutzverein Vinschgau um die rührige Anita Pichler aus Latsch. Im vergangenen Jahr wurden in Zusammenarbeit mit dem tierärztlichen Dienst 167 Katzen in Vinschger Tierarztpraxen und im Tierheim Sill kastriert. 87 kleine, teils verwahrloste Kätzchen wurden aufgenommen und gesund gepflegt. Dasselbe gilt auch für 13 kranke oder verunfallte erwachsene Katzen. 15 ältere Katzen kamen nach dem Tod ihrer Besitzer in die Pflegestationen der Mitglieder im Tierschutzverein. Diese vermitteln die Kätzchen und Katzen an Tierliebhaber, und sie versorgen 130 freilebende Katzen in ihren Kolonien mit Futter. Für Kastrationen usw. muss der Verein sehr viel Geld aufwenden, das neben der öffentlichen Unterstützung zum Großteil von Spenderinnen und Spendern und aus der Mitgliederkasse kommt. In Schluderns und Tarsch konnten 2022 durch Kuchenverkauf Spenden gesammelt werden. Die Mitglieder im Tierschutzverein kümmern sich jedoch nicht nur um Katzen, sondern auch um Igel, Hasen, verletzte Vögel…. Und sie blicken auch hinter die Stalltüren der Hofstellen und schreiten ein, wenn sie große Mängel bei der Tierhaltung feststellen. Neben dem Einsatz für Tiere bemüht sich der Tierschutzverein im Projekt „Gemeinsam bunt“ mit unterschiedlichen Aktionen, auch in Schulen, um Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen für Natur, Umwelt und Tierschutz im Allgemeinen. Jüngst haben die Verantwortlichen im Tierschutzverein Vinschgau, im Tierheim Naturns und im Tierschutzverein RespekTiere ein Leitbild ausgearbeitet, um Synergien in der Zusammenarbeit auszuloten. Auch die neuen Tierschutzbestimmungen waren ein Thema. Der Tierschutzverein Vinschgau kann auch durch die 5 Promille der Steuererklärung unterstützt werden. (mds)
Weitere Infos bei
Anita Pichler 333 5418810
Schlanders - Am 19. Februar mit Beginn um 19 Uhr fand die Jahreshauptversammlung von JuVi - Jugendtheater Vinschgau unter dem Motto „Auf, auf und davon“ im Kulturhaus Karl Schönherr von Schlanders statt – heuer war es bereits die fünfte, nach vier Jahren Tätigkeit.Die Vorsitzende Nadja Senoner begrüßt die ca. 40 Mitglieder, darunter die Ehrengäste und die sieben Neumitglieder. Nach Genehmigung des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung wird auf das vergangene Jahr zurückgeschaut. Der Jahresrückblick wird in einem Sketch zweier Putzfrauen (gespielt von Sonia Thöni und Fabian Müller), die im JuVi -MAGAZIN blättern, gekonnt in Szene gesetzt. Trotz Pandemie finden sich einige Schlagzeilen: Das Theaterstück „Gentiane - Muse des Wahnsinns“, dem Musical „Life – Leben“ im Kulturhaus von Schlanders, dem Freilicht-Event „Night of Light“ auf dem Kulturhausplatz und dem Jugendtheater „Schlafenszeit“ in Latsch. Angesprochen werden die zahlreichen Workshops und Theaterausflüge, verschiedenste Online Veranstaltungen und die Sprachbildung mit Autorin Selma Mahlknecht. An die Aktionen aus dem Bereich Think Green, wie das Pflanzen von Bäumen und das Errichten eines eigenen Bienenstockes werden erinnert. Sowohl Vortrag als auch Bilder dazu, lassen auf viel Spaß und Interesse von Seiten der Mitglieder schließen. Zahlreichen Personen wird für die ständige Unterstützung gedankt. Dabei gilt ein Dank der Marktgemeinde Schlanders, aber auch den Medien für ihre Berichterstattung. Nach der Entlastung des Kassiers, wird der bestehende Ausschuss mit Stefan Schönthaler/Technik, Marian Horrer/Bühnenbau, Tobias Gemassmer/Kassier, Nadia Senoner/Obfrau, Sonia Thöni/Schriftführerin und Daniel Trafoier/Künstlerischer Leiter in dieser Zusammensetzung bestätigt. Im Anschluss wird der Jugendbeirat gewählt. Dessen fünf Mitglieder sind nach der Neuwahl Lara Peer / Jugendobfrau (Eyrs) Leonie Seguella, Franz Mantinger (beide aus Latsch), Lisa Marie Telfser (Schlanders) und Mathias Steiner (Reschen). Es folgt die Vorschau auf 2023, welche auch auf www.mein.juvi.org nachzulesen ist. Im Anschluss kommen Ehrengäste und -mitglieder zu Wort, die alle dazu auffordern so tatkräftig wie bisher weiterzumachen. Die Verantwortlichen vom JuVi bedanken sich zum Schluss noch einmal bei allen, die den Jugendverein unterstützen und durch gemeinsame Teamarbeit zu einem Erfolg werden lassen. Die Versammlung endet in geselliger Runde am Buffet. (chw)
Heimatbühne Schluderns
Rasantes Tempo von der ersten Minute an. Und Unterhaltung bis zur letzten. Viel zu lachen gibt es bei der Komödie „Ein Traum von Hochzeit“ im Kulturhaus Schluderns. Vom Barhocker beim Junggesellenabschied fällt Bill direkt ins Hotelbett der Hochzeitssuite und erwacht dort am nächsten Morgen mit einer nackten, schönen Unbekannten. Dass er sich an (fast) nichts erinnern kann, ist nicht das einzige Problem von Bill, denn jeden Moment kann Rachel seine Zukünftige eintreffen …und so nimmt das Chaos seinen Lauf. Sein bester Freund wird zum vermeintlichen Hallodri, das Zimmermädchen wird zur Freundin und die Freundin zum Callgirl, Julie wird zu Judy und umgekehrt. Anstatt „großer Augenblicke“ gibt es „einen Hochzeitsintensivkurs“ inklusive Dorfneurotiker. „Das was passiert ist, ist zu kompliziert“, müssen bis zum Schluss selbst die Beteiligten zugeben.
Viel Witz und turbulente Verwechslungen hat die Heimatbühne Schluderns zu bieten. Christl Stocker Perkmann führt in routinierter Manier Regie und greift auf ein bewährtes Ensemble zurück. Die Spieler:innen erobern das Publikum auf Anhieb und begeistern mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz und Engagement. Bemerkenswert: das Bühnenbild. (ap)
Weitere Aufführungstermine:
Freitag, 10. März 2023 um 20 Uhr
Samstag, 11. März 2023 um 20 Uhr
Tel. 339 760 0113
PR-INFO Audiovita
Der Erfolg beim Tragen von Hörgeräten hängt von vielen Faktoren ab. Das richtige Tragen von Hörgeräten spielt dabei eine wesentliche Rolle, die leider immer noch einige Hörgeräte-Träger unterschätzen.
Wenn es um das Thema Hörgeräte geht, so ist nicht immer alleine ein einziger Faktor maßgeblich beteiligt, dass das Hören zum Erlebnis wird. Die Schlüsselrolle dabei wird natürlich oft und von vielen den Hörgeräten zugeschrieben. Auch das Fachpersonal, von den verschiedenen Hörgeräte-Akustikern bis hin zu den Ärzten, wissen um die Unterschiede bei der Qualität von den verschiedenen Hörgeräten. Es gibt einfache Hörgeräte, die preislich niedriger angesetzt sind und die sehr gut funktionieren und von einer hohen Qualität sind, allerdings eher für einfache Hör-Situationen besser geeignet sind. Je hochwertiger Hörgeräte sind, desto komplexer ist die Verarbeitung von Tönen und desto genauer wird die jeweilige Situation akustisch abgebildet. Hören in lauter Umgebung bleibt für einen Schwerhörigen (wie oft auch für einen Normalhörenden) eine Herausforderung, wird aber mit höherwertigen Geräten meistens viel besser gemeistert.
Ein zweiter sehr wichtiger Faktor ist die Fähigkeit des Hörgeräte-Akustikers, mit der zur Verfügung stehenden Technik so professionell wie möglich, aber auch mit der Problemlösung jedes einzelnen Betroffenen so einfühlsam wie möglich vorzugehen. Eine fundierte Ausbildung zum Hörgeräte-Akustiker ist die Basis dafür, fragen Sie doch einfach mal wo Ihr Hörgeräte-Akustiker studiert hat. Nach der Matura braucht es ein dreijähriges Studium, um die nötige Ausbildung über Technik, Medizin und Psychologie zu erfahren. Der Akustiker sucht zusammen mit Ihnen das Gerät aus, das am besten zu Ihrem Hörverlust und zu Ihren Gewohnheiten passt.
Der dritte und wichtigste Teil bei der Versorgung mit Hörgeräten liegt jedoch am Betroffenen selber. Der hat die große Aufgabe, seine Schwerhörigkeit zu erkennen, die Hilfe anzunehmen und dann auch noch sehr fleißig zu sein. Leider reicht es nicht, Hörgeräte nur sporadisch zu benutzen. Eine tägliche und konstante Tragezeit von mindestens 12 Stunden am Tag ist wichtig, damit sich der Schwerhörige an Geräusche gewöhnt und in Folge auch Sprache immer besser versteht.
Sollten Sie sich auf das Abenteuer „Hören“ einlassen wollen, kontaktieren Sie uns noch heute unter 0473 732084 (Schlanders und Mals) oder 0473 230188 (Meran) und sichern Sie sich einen Termin für einen Hörtest und eine erste Beratung. Wir freuen uns auf Sie!
Taufers/Ukraine - Koniaieva Elizaveta und Gorbunov Leo sind wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen und haben in Taufers im Münstertal ein Bleibe gefunden. Wolfgang Platter unterstützt sie tatkräftig und er hat es ermöglicht, dass Elizaveta und Leo ihren Weg kurz schildern. - Koniaieva Elizaveta und Gorbunov Leo sind wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen und haben in Taufers im Münstertal ein Bleibe gefunden. Wolfgang Platter unterstützt sie tatkräftig und er hat es ermöglicht, dass Elizaveta und Leo ihren Weg kurz schildern.
Mein Name ist Elizaveta Koniaieva, ich bin 29 Jahre alt und Bürgerin der Ukraine. Mein Mann, Gorbunov Lev, ist 44 Jahre alt, er ist russischer Staatsbürger. Und vor den Ereignissen in der Ukraine lebte Leo bis zum 24. Februar 2022 drei Jahre lang in der Ukraine und hat eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Wir lebten in meiner Heimatstadt Charkow. Aber der plötzliche Krieg im letzten Winter hat unser Leben auf den Kopf gestellt. So landeten wir in Südtirol, wo wir bis heute leben.
Wir wachten gegen 5 Uhr morgens von Kampfflugzeugen auf, die in der Luft flogen. Und dann hörten wir, eine nach der anderen, endlose, wie es uns damals vorkam, Explosionen von Bomben, die auf Wohngebäude fielen. Wir wussten nicht, was wir tun sollten. In einem solchen Moment wird ein gewöhnlicher Mensch von Panik und Angst erfasst. Und wir sind keine Ausnahme von der Regel. Wir haben an diesem Tag nicht lange überlegt, wir mussten etwas tun. Wir packten zwei kleine Rucksäcke mit unseren Dokumenten und etwas Proviant und liefen zur Metrostation, wo es schon viele verängstigte und weinende Menschen und Tiere gab. Wir verbrachten 9 der härtesten Nächte unseres Lebens in der U-Bahn. Danach beschlossen wir, die Stadt zu verlassen, zum Erholungszentrum, wo wir uns einst ausruhten und wo sich unsere Freunde versteckten. Der Vorort Charkow erwies sich als gefährlichere und gefährdetere Zone. In der Gegend von dem Ort, an dem wir uns damals befanden, 10 Kilometer entfernt, gab es Kämpfe um ukrainisches Land. Wir haben 3 Monate im Erholungszentrum verbracht, wir haben sehr bescheiden gegessen, abends haben wir das Licht im Zimmer nicht angemacht und waren den ganzen Tag über sehr ruhig. Der Winter war feucht und nass, und wenn es Tag oder Nacht große Explosionen in der Nähe gab, versteckten wir uns im Keller und saßen dort etwa 1 oder 2 Stunden.
Nach einiger Zeit dieses Lebens fingen mein Mann und ich an, darüber nachzudenken, in ein anderes Land auszuwandern. Wir wussten, dass der Krieg nicht so schnell enden würde und der Aufenthalt mit einem russischen Pass in der Ukraine sehr gefährlich war. Unsere Wahl ist Italien. Die Umstände ergaben sich und wir kamen mit Schwierigkeiten in Südtirol an, gingen sofort zum Freiwilligenzentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine in Bozen, wo uns große Hilfe und eine vorübergehende Unterkunft in Taufers, wo wir heute leben, angeboten wurden. Wir sind Italien, namentlich Südtirol, sehr dankbar dafür, dass die Gesellschaft uns als Familie aufgenommen hat. In all den Monaten, die wir hier verbringen, leisten uns die Einheimischen unschätzbare Hilfe und Unterstützung. In Tirol haben wir Ukrainer getroffen, die in einer ähnlichen Situation sind wie wir, mit denen wir uns gut verstehen. Dank der guten Einstellung der Menschen zu uns bauen wir hier ein neues Leben auf in der Hoffnung, dass unsere nächste Generation nicht weiß, was Krieg ist.
Ich halte es für notwendig, der Gemeinde Taufers für die vorübergehende Bereitstellung von Wohnraum und Arbeit, der Gemeinde Laas, namentlich Wolfgang Platter, für die immer wieder für uns erbrachten Dienste in praktischer, kultureller, pädagogischer und freundschaftlicher Hinsicht an alle Einwohner Südtirols meinen Dank auszusprechen.
Koniaieva Elizaveta und Gorbunov Leo
Kolping im Vinschgau - So empfinden und reden wir. Dort wo ein Verein/ Kolpingsfamilie die Jugend hat, hat er Zukunft, wo ich möglichst jugendlich rüberkomme, bin ich up to date.
Mir steht da immer der 85 jährige Mann vor Augen, der zu mir einmal sagte: Zum Seniorennachmittag gehe ich erst, wenn ich alt bin, denn dort sind ja lauter alte Leute .Alt sein , ist unmodern, je jünger, desto besser.
Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich doch sagen: Meine Zukunft gehört niemand anderem, schon gerade keinem Jungen. Meine Zukunft gehört entweder mir, oder keinem. Natürlich haben Jüngere Einfluss auf meine Zukunft: Sie gestalten Dinge, die mich betreffen, aber gehören soll ihnen meine Zukunft nicht. Vor allem dann nicht, wenn ich aus deren Sicht vielleicht keine Zukunft mehr habe, weil ich zu altmodisch, zu gebrechlich oder was auch immer bin.
Da gefällt mir der Satz des Seligen Adolph Kolping schon viel besser: „Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen!“ Meine Zukunft gehört zunächst einmal wirklich Gott, denn nur er kann mir eine Zukunft schenken über die Endlichkeit und Gebrechlichkeit dieser Welt hinaus.Und daran zu glauben, darauf zu vertrauen, das erfordert Mut: Denn da kommt noch was , was ich nicht im Griff habe! Das ist letztlich Ostern: Ich begreife da kommt noch was, egal in welchem Zustand ich mich jetzt befinde!
Und diesen Mut habe ich vielleicht auch manchem Jugendlichen voraus, der skeptisch oder enttäuscht von der Welt, für sich keine Zukunft sieht, nur weil er jünger an Jahren als ich ist.
Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen- und damit auch mir!!
Otto von Dellemann