Latsch/Ausstellung - Die Tuschemalerei „Tanz um den Ortler“ ist eines der Bilder von Tania Wallnöfer, die vom 2. bis 21. Mai im Spazio Rizzi in Latsch ausgestellt werden. Das Bild in Schwarz und Weiß mit den wenigen, spontanen und bewegten Pinselstrichen, ähnelt japanischen Schriftzeichen, die aussehen wie Vögel oder Fabeltiere, die um den Ortler tanzen und damit das Majestätische und Magische dieses Berges einfangen und zum Ausdruck bringen. Vielleicht ist dieses Bild auch eine Kurzfassung ihrer Lebensgeschichte. Am Fuße des Ortlers in Trafoi aufgewachsen, führte das Fernweh die ausgebildete Glas- und Porzellanmalerin nach Japan, wo sie sechs Jahre lebte und auch die Sprache erlernte. Zurück nach Trafoi, fand Tania Wallnöfer dort ihre Heimat und ihr Zuhause. „Ich habe die Welt bereist und viel gesehen, habe aber lange nicht gemerkt, dass das, wonach ich gesucht habe, immer schon hier war“. Dies ist einer der Kommentare, der Lebensgeschichten und Lebensweisheiten, die Tania Wallnöfer mit den Bildern ausstellt. Es sind Gemälde in Öl und Acryl, Tuschemalereien und Kohlezeichnungen. Dargestellt wird die großartige Bergwelt in Trafoi mit den Gletschern, den Felsen und Schluchten, Wasserfällen und Schneefeldern, Wäldern und Alpenrosen. Eine Gebirgswelt im Sonnenlicht und Schatten, mit Almwegen und Schifahrern, die Schönheit und Geborgenheit ausstrahlt, fasziniert und auch bedrohlich wirkt. Gezeigt werden Porträts der eigenen Kinder, von Hubert, ihrem verstorbenen Mann, von Menschen aus Trafoi, aber auch von Tieren ihres Bauernhofes: Hühner, das schwarze Lamm und der (rote) Hahn. Tania Wallnöfer ist eine lebendige Frau, die gerne tanzt und singt. Sie ist Mutter von drei Kindern, führt die Pension Garni Interski und malt mit großer Begeisterung in ihrer Freizeit. (hzg)
Kortsch/Vetzan - Am Samstag, den 6. Mai luden die Freiwilligen Feuerwehren von Kortsch und Vetzan zur gemeinsamen Florianifeier und Fahrzeugweihe in Kortsch ein. Am frühen Nachmittag trafen sich die Wehrleute von Kortsch und Vetzan, Abordnungen anderer Feuerwehren im Vinschgau, zahlreiche Ehrengäste, die Musikkapelle Kortsch und einige Personen der Dorfbevölkerung beim Gerätehaus der FF Kortsch zum gemeinsamen Einmarsch zur Heiligen Messe.
Die Messe, welche am Kirchplatz von Kortsch stattfand, gestaltete Dekan Mathew Kozhuppakalam und wurde von der Musikkapelle Kortsch musikalisch umrahmt.
Der nächste Programmpunkt war die Vorstellung der Fahrzeuge, welche anschließend geweiht wurden. Das Gefahrgutfahrzeug, welches die FF Kortsch bereits seit 2019 besitzt, beinhaltet etwa tausend Gerätschaften. Die Finanzierung für das Gefahrengutfahrzeug übernahm die Agentur für Bevölkerungsschutz, bei der sich der Kommandant der Kortscher Wehr, Martin Greis, bedankte. Ebenso bedankte er sich bei Luise Theiner Lechthaler und Eva Koch Wellenzohn, die die Patenschaft für das neue Fahrzeug übernahmen.
Die FF Kortsch erhielt zusätzlich ein neues Tanklöschfahrzeug, das vorherige wurde nach 35 Jahren im Dienst ausgetauscht. Hier bedankte sich Martin Greis für die Finanzierung bei der Agentur für Bevölkerungsschutz, der Gemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Fraktionsverwaltung und der Kortscher Bevölkerung. Die Patenschaft für dieses Auto übernahmen Alexandra Lösch und Elisabeth Pilser Greis. Klaus Ratschiller, der Kommandant der FF Vetzan, stellte das neue Dekonfahrzeug vor. Die Aufgabe der Dekontamination hatte die FF Vetzan 2019 von der FF Göflan übernommen. Für die Patenschaft bedankte er sich bei Ulrich Ille.
Nach der Segnung betonten die Ehrengäste den Wert der Feuerwehren für die Dorfbevölkerung und dankten den Wehrleuten für ihren unermüdlichen Einsatz.
Abschließend klang die Florianifeier bei einem Zusammensein im Gerätehaus der FF Kortsch aus – wo auch die neuen Fahrzeuge genau unter die Lupe genommen werden konnten. (kt)
Schlandersburg/Ausstellung - Was ist ein Haiku? Das Haiku gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt. Entstanden in Japan im 17. Jahrhundert, ist diese Gedichtform heute weltweit verbreitet. Im Vinschgerwind präsentiert Helga Gorfer aus Schlanders auf Seite 12 regelmäßig ihre Haikus. Im Eingangsbereich der Schlandersburg gab es in den Monaten März und April eine schön gestaltete Ausstellung von Haikus, die Helga Gorfer in den letzten zwei Jahren geschrieben hat. Zum Abschluss dieser besonderen Ausstellung lud die Bibliothek Schlandersburg am 4. Mai zu einer Finissage. Dabei erklärte die Schlanderser Künstlerin Anna Wielander, die selbst seit vielen Jahren Haikus schreibt, die Besonderheiten dieser traditionellen und tief in der japanischen Kultur verwurzelten Dichtkunst. Helga Gorfer erzählte, wie sie selbst zu dieser Gedichtform gefunden hat und wie sie sich mit Haiku-Kreisen im deutschsprachigen Raum austauscht und an Haiku-Wettbewerben teilnimmt. Das Haiku zeichnet sich durch seine Form und seinen Inhalt aus. Es handelt sich um ein Gedicht mit drei Zeilen, das aus 17 japanische Moren (Lauteinheiten) besteht, was ungefähr 14 bis 17 deutschen Silben entspricht. Auf Deutsch wird ein Haiku deshalb dreizeilig mit 5-7-5 bzw. 4-6-4 Silben geschrieben. Ein Haiku ist kurz, konkret, lyrisch und offen. Es geht um eine Gegenwartsstimmung, ein Erlebnis in der Natur. Oft gibt es einen Hinweis auf die Jahreszeit, ein Haiku lebt von Symbolen, Gegenüberstellungen und Überraschungseffekten, kennt aber keine Endreime oder Überschriften. Haikus „fallen vom Himmel“, sagen die Japaner. Die Hälfte des Gedichtes gehört dem Autor, die andere Hälfte dem Leser, der sie in Momenten der Stille in sich aufnehmen kann. Da kann das Gedicht verschiedenes auslösen. (hzg)
Der Südtiroler Volksmusikverein, gegründet 1981 als Südtiroler Volksmusikkreis, hat sich der Pflege der traditionellen Volkskultur verschreiben. Mit Musik, Gesang und Tanz leben alte Traditionen in der Europaregion Tirol auf und begeistern Alt und Jung.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Verantwortlichen im Südtiroler Volksmusikkreis, heute Volksmusikverein, haben bereits vor der Gründung der Europaregion Tirol im Jahre 1998 mit Musik, Gesang und Tanz die Grenzen zwischen Süd- Nord- und Osttirol abgebaut. Das sagt Gernot Niederfriniger aus Mals, der den Verein seit 2014 als Landesobmann leitet. Der Vinschger Musiker, Sänger und Musiklehrer mit Eyrser Wurzeln ist geradezu prädestiniert für diese Aufgabe. Denn er spielt über zehn Instrumente. „I woaß selbr nimmer, wia viele es sein“, antwortete er kürzlich auf die entsprechende Frage der Moderatorin von RAI Südtirol, Heike Tschenett, beim Sänger- und Musikantentreffen in Mals. Regelmäßig transkribiert er historische Stücke und komponiert neue. Derzeit zählt der Volksmusikverein in Südtirol rund 650 Mitglieder Im Volksmusikbezirk Vinschgau sind es 100 Mitglieder. Dort zieht seit Februar 2023 der Chorleiter Martin Moriggl aus Glurns die Fäden. „Die politischen Bezirksgrenzen spielen bei uns kaum eine Rolle“, erklärt Moriggl. „Wir arbeiten alle eng zusammen, denn Musik kennt keine Grenzen.“ Für Moriggl ist Volksmusik traditionelle heimatverbundene Lebensfreude. Der Südtiroler Volksmusikverein besteht seit dem Jahre 1990 aus sechs Bezirken. Sebastian Kurz (Eyrs) war erster Vinschger Bezirksobmann. Ihm folgten Anna Riedl (Glurns), Gernot Niederfriniger (Eyrs/Mals), Angelika Stecher (Langtaufers), Gaby Tscholl (Goldrain) und nun Martin Moriggl. Sechs Volksmusikbegeisterte unterstützen ihn (siehe Foto rechts). Im Team des Landesvorstands um Obmann Niederfriniger ist mit Hubert Kuppelwieser aus Schlanders noch ein zweiter Vinschger als Rechnungsrevisor vertreten. Niederfriniger und Moriggl regen die Volksmusikliebhaber:innen an, Mitglieder im Verein zu werden, um die Pflege der traditionellen Volksmusik zu unterstützen.
Volksmusikkreis - Gründung
Treibende Kräfte bei der Gründung einer Volksmusikinitiative in Südtirol waren Ende der 1970er Jahre eine Gruppe Pusterer um Sepp Mulser. Nach der Gründung des Südtiroler Volksmusikkreises am 27. Februar 1981 in Bruneck wurde er erster Obmann. Als Zeichen der Verbundenheit mit dem Tiroler Volksmusikverein wurde das gleiche Logo TVM („Tiroler Volksmusik“) gewählt. Auch die gemeinsame inhaltliche Ausrichtung ist seither dieselbe. Im Mittelpunkt stehen die Tiroler Volksmusikpflege im Kontext der historischen Volkskultur als Ganzes. Es hatte also in diesem Bereich wieder das zusammengefunden, was nach der Teilung Tirols 1919 getrennt worden war. In die Wege geleitet wurde auch die Zusammenarbeit mit Verbänden wie Institut für Musikerziehung, Arge Volkstanz, Südtiroler Sängerbund und Verband Südtiroler Musikkapellen. Seit 1981 erscheint auch das gemeinsam erstellte Magazin „G‘sungen & G‘spielt“, das den Mitgliedern viermal im Jahr zugestellt wird. Die jüngste Namensänderung von Volksmusikkreis in Volksmusikverein erklärt Niederfriniger folgendermaßen: „Wir wollten den Kreis, der einen geschlossen Ring darstellt, durch die Namengebung Verein in sprachlicher Hinsicht für alle öffnen.“ Wobei zu sagen sei, dass der Kreis immer für alle offen war.
Der Tradition verpflichtet
Bis ins 20. Jahrhundert war die Tiroler Volkskultur bäuerlich geprägt. Musik und Lieder waren eng mit dem religiösen und weltlichen Brauchtum verbunden. Man bedenke, dass es bis zum Ende des 19. Jahrhundert noch keine Radios, geschweige denn andere Tonträger gab. Musikstücke und Lieder begleiteten den Lauf des Jahres. Gern besungen wurde beispielsweise das Almleben oder die stille Zeit des Jahres.
Torol verfügt über ein besonders reiches weihnachtliches Musik- und Liedgut, das mit Bräuchen wie der „Herbergsuche“ im Advent, dem Räuchern oder dem Sternsingen zu Dreikönig in Verbindung steht. Die Menschen konnten sich mit der Weihnachtsbotschaft an die Hirten besonders identifizieren, weil sie selbst Viehwirtschaft betrieben und Hirten waren. Die vielen Lieder und Instrumentalstücke des alpenländischen Weihnachtskreises werden heute in dem neu entstandenen Brauch des „Adventsingens“ weitergepflegt. Der Volksmusikverein diesseits und jenseits der Grenze fühlt sich dieser Tradition verpflichtet und pflegt die musikalische Volkskultur in allen ihren Ausdrucksformen wie Musik, Lied und Tanz. Überliefertes Lied- und Musiziergut wird gesammelt, dokumentiert, erforscht und publiziert. „Wir schöpfen aus alten Quellen und neuem Repertoire“, erklärt Niederfriniger.
Bühne für Alt und Jung
Groß geschrieben wird die Aus- und Weiterbildung. Jährlich werden zahlreiche Seminare und Kurse angeboten, die sehr gut besucht sind. Finanziert wird der Verein von der Kulturabteilung des Landes. Zu den Sponsoren zählen die Stiftung Südtiroler Sparkasse und die Raiffeisenkasse.
Ein großes Anliegen der Verantwortlichen ist es, die Freude an der traditionellen Volksmusik, am Singen, Tanzen und Musizieren speziell in der jungen Generation zu fördern. Den Kindern und Jugendlichen, die in den Musikschulen des Landes Instrumente lernen, bieten sie regelmäßig Gelegenheiten zu öffentlichen Auftritten, indem sie unterschiedliche größere und kleinere Veranstaltungen organisieren. Sie unterstützen die jungen Menschen bei der Suche nach geeigneten Liedern und Musikstücken, nach Notenmaterial, nach Instrumenten. Und sie ermutigen zu Auftritten in Gasthäusern, auf Marktplätzen, bei kirchlichen und weltlichen Festen. „Wir motivieren alle, ihr Können öffentlich zu zeigen“, so Moriggl. „Denn es ist uns wichtig, dass wieder gespielt und gesungen wird.“ Eine gute Gelegenheit dazu bieten die regelmäßigen „Hoangorts“ in den Gasthöfen des Tales (siehe Programm), bei denen Solisten und Gruppen eine Bühne geboten wird. Dass dieses Bemühen Früchte trägt, und dass sich jungen Menschen von traditioneller Volksmusik infizieren lassen, zeigen die vielen begeisterten Jungmusiker:innen und die Sänger:innen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen landauf landab. Niederfriniger ruft allen Musikanten:innen und Sänger:innen zu: „Am beschtn tean, selbr spieln unt singen unt sel guat“.
Südtiroler Volksmusikverein
www.volksmusikkreis.org
Mail: info@volksmusikkreis.org
Infos: Telefon 340 4088597 (Martin Moriggl)
Südtiroler Volksmusikverein
Bezirk Vinschgau
Programm bis Dezember 2023
Fr. 26. Mai: Vinschger Hoangort im Gasthof Lamm in Laatsch
Do. 22. Juni – So. 25. Juni: Vinschger Musiziertage auf Maseben (Langtaufers) mit Abschlusshoangart am Sonntag ab 14:00 Uhr
Mi. 16. August: Hoangort auf der
Stilfser Alm zum Rochustag
So. 27. August: Sänger- und
Musikantenwallfahrt von St. Johann in Taufers i. M. bis Kloster St. Johann
im Müstair
Do. 31. August – So. 3. Sept.: Harfen - und Raffelelbaukurs in der Mittelschule Mals
So. 22. Oktober: Mariensingen in Tschengls
Dezember: Offenes Singen im Advent
Von Juni bis Oktober: Musik auf dem Mittwochsmarkt in Mals
Monatlicher Musikantenstammtisch
ab 18:00 Uhr
jeden 3. Freitag im Monat auf dem
Planöfhof bei Marienberg und zwar am
19. Mai; 16. Juni; 15. September;
20. Oktober; 17. November und am
15. Dezember
Vor mittlerweile über 20 Jahren, am 23.12.2002, wurde der Jugendclub Taifun offiziell gegründet. Hunderte von Jugendlichen aus dem Martelltal haben seitdem den Jugendclub besucht und dort gemeinsam Zeit verbracht. Ob beim Zocken, Billardspielen, Calcetto, beim Karten spielen, bei Brettspielen, bei gemeinsamen Filmabenden, beim Kochen oder einfach nur beim Chillen. Auch viele Feste und Partys wurden im Taifun gefeiert und manchmal sogar dort eine Nacht verbracht. Oftmals war der Taifun auch Organisator von Vorträgen, wie zum Thema Pubertät mit Elisabeth Hickmann oder von Veranstaltungen wie der Selbstverteidigungskurs für Mädchen mit Eva Runggaldier. Auch Ausflüge ins Gardaland, zum Paintball oder in den Escape Room waren Teil der Aktivitäten.
Für das Bestehen und den Erfolg des Taifuns gilt ein Dank den Jugendarbeiter*innen und vor allem den Vorständen der letzten Jahre. Aktueller Vorstand sind Andreas Rieder, Vorsitzender, Kathrin Fleischmann und Patrick Kuenz. Vielen Dank euch, dass ihr immer ein offenes Ohr für die Jugendlichen habt und alles am Laufen haltet.
Der Jugendclub Taifun ist für alle Jugendliche ab der 5. Grundschule am Samstag von 16:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Auch neue Gesichter sind herzlich willkommen. Schaut vorbei und werdet Teil des Taifuns.
Kontakt: Tel. 346 371 85 97
Osterbacken
Am Samstag, den 8. April fand im JuZe das Osterbacken statt. Muffins mit bunter Buttercreme standen auf dem Programm. Somit wurden viele bunte Kreationen kreiert, die dann umso besser schmeckten.
JuZe umgestalten
Am 13. April wurde es bunt. Damit die Jugendlichen das Jugendzentrum besser aneignen können, durften sie im Eingangsbereich eine Wand gestalten. Blaue und grüne Punkte und Streifen wurden es Letztendlich. Weitere Umgestaltungen sind geplant.
Mocktails mixen
Um den Sommer etwas entgegen zu kommen, wurden am Freitag, den 21. April im JuZe Mocktails gemixt. Die Getränke waren so bunt wie der Sommer selbst. Nach dem gemeinsamen Einkaufen, konnte jede*r Jugendliche*r sich selbst seinen eigenen Mocktail zusammen mixen. Und zum Schluss genossen wir alle gemeinsam im JuZe Garten unser erfrischendes Sommergetränk.
Am Freitag, dem 05. Mai gingen die beiden Jugendtreffs Laas und Tschengls gemeinsam nach Algund ins Kino.
Mit reichlich Popcorn und Getränken unter den Armen, freuten wir uns auf „Super Mario Bros“. Der Film kam bei den Jugendlichen (& natürlich auch bei den Begleitpersonen) super gut an und wir hatten viel Spaß. Nach dem Kino war auch noch Zeit um in den Geschäften im Algo herumzustöbern und eine Kleinigkeit zu essen. Nach einem schönen, gemeinsamen Nachmittag machten wir uns anschließend wieder auf den Weg nach Hause.
Graun - Wer derzeit am Reschensee vorbeikommt verharrt im Staunen. Im See staut sich nämlich fast kein Wasser mehr, sondern es bewegt sich eine Karawane von Baggern, Lade- und Schubraupen, Walzenzügen und Muldenkippern. Selbst für Baustellenerfahrene ist das Bild beeindruckend. Im Gange ist hier die Verlegung der Staatsstraße SS40, die aus Sicherheitsgründen vom Berghang in Richtung See versetzt wird und von einem neuen Radweg samt Grünstreifen gesäumt wird. Dazu wird auf rund eineinhalb Kilometern das Seeufer 70 bis 85 Meter breit und rund 20 m hoch aufgeschüttet. Kürzlich machte sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider ein Bild vom Fortschreiten der Arbeiten. Interessierte erlebten beim Tag der offenen Tür die Baustelle in Aktion. „Diese Baustelle ist einmalig und es freut uns sehr, dass wir als Bietergemeinschaft bestehend aus sechs Südtiroler Tiefbauunternehmen den Auftrag gemeinsam ausführen können“, so Kaus Mair, gesetzlicher Vertreter der Mair Josef & Co KG. Anfang Juni werden die Arbeiten vom ersten Baulos zur Hälfte abgeschlossen sein. Anschließend wird der Reschensee wieder geflutet, bis im Frühjahr 2024 die zweite Hälfte des ersten Bauloses abgeschlossen wird.
Prad/Mals - Im Oberschulzentrum Mals (OSZ) wird nicht nur über neue Lernformen geredet, sondern seit Jahren werden Projekte in Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus der Region durchgeführt und damit interessante Erfahrungen und Lernprozesse ermöglicht.
von Heinrich Zoderer
Die Durchführung des Projektes „FOWI und Region – neue Zeiten, neue Lernformen“ ist seit Jahren ein fixer Baustein im Schulprogramm der Fachoberschule für Wirtschaft (FOWI) am Oberschulzentrum Mals. In einem Zeitrahmen von vier Monaten müssen Schülergruppen, bestehend aus 4 bis 5 Personen mit den Projektpartnern und unter der Betreuung eines Fachlehrers ein Thema erarbeiten und die Ergebnisse in einer Broschüre zusammenfassen und bei einer Abschlussveranstaltung präsentieren. Am 11. Mai wurden die Ergebnisse der sechs Projektgruppen von den Schüler:innen der drei Klassen 4A, 4B und 5A der FOWI im Nationalparkhaus Aquaprad vorgestellt. Dabei waren nicht nur die Projektpartner von der Raika Prad-Taufers, Raika Obervinschgau, Recla GmbH, FC Südtirol, Hoppe AG und VEK-VION anwesend, sondern auch Eltern der Schüler:innen, Lehrpersonen und Pressevertreter. Bei den Projekten ging es um Ökologie und Nachhaltigkeit. „Welche Anforderungen hat die Generation Z an die Arbeitswelt“?, so der Arbeitstitel einer Projektgruppe. „Fußball und Nachhaltigkeit“, „Ökologische Nachhaltigkeit einer Bank“, „Das Vereinswesen im Obervinschgau“, „Inflation“ und „Windenergie und Produktion im Vinschgau“, waren die Titel der anderen Projektgruppen. Dabei haben alle Projektgruppen Gespräche mit den Projektpartnern geführt, die Betriebe kennengelernt, längere Interviews gemacht, umfangreiche Recherchen betrieben und Onlinebefragungen durchgeführt. Zum Schluss musste alles ausgewertet, schriftlich aufgearbeitet und eine Präsentation zusammengestellt werden. Die Projektgruppen haben in ihren Arbeiten nicht nur analysiert, sondern auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen und konkrete Vorschläge zu mehr Nachhaltigkeit erarbeitet. Eine Gruppe hat festgestellt, dass Geld nicht alles ist, dass das Arbeitsklima, Abwechslung am Arbeitsplatz und Sonderleistungen wichtig sind. Beim Fußball müsste noch mehr auf die Müllvermeidung (weniger Plastik), auf den Einsatz von Solarenergie und das Thema Verkehr geachtet werden. Um den CO2 Ausstoß bei der Raika Prad/Taufers zu reduzieren, brächte es neue Ansätze bei der Mobilität. Direktor Werner Platzer antwortete den Schüler:innen, dass man einen Mobilitätsplan erstellen will.
Prad/Bildungsausschuss - Auf Einladung des Bildungsausschusses von Prad referierte am 11. Mai der bekannte Südtiroler Gletscher- und Klimaforscher Georg Kaser über die Klimakrise und die Folgen für die Menschheit. Als Professor für Klimaforschung arbeitete Kaser auch als Leitautor am Klimabericht (IPCC) des Klimarates der Vereinten Nationen. 2023 wurde der 6. Bericht des Klimarates veröffentlicht. Kaser berichtete in Prad über die Arbeitsweise und vor allem über die zentralen Aussagen des aktuellen Klimaberichtes. Im Auftrag von 195 Staaten der Welt haben Tausende Wissenschaftler insgesamt Zehntausende wissenschaftliche Publikationen durchforstet und ausgewertet. Die Ergebnisse sind alarmierend und existenzbedrohend. Die globale Erwärmung wird durch menschliche Aktivitäten, vor allem durch die Emission von Treibhausgasen verursacht. Die globale Oberflächentemperatur lag im Zeitraum 2011 – 2020 um 1,1°C über dem Wert von 1850 – 1900. Weitreichende Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre sind eingetreten. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus. Dies hat zu weit verbreiteten Verlusten und Schäden für Natur und Menschen geführt. Erste Grenzen einer Anpassung wurden bereits erreicht. Die Erwärmung findet schneller statt als prognostiziert. Die Reduzierung von Treibhausemmissionen wird sich erst in Jahrzehnten auswirken. Trotzdem ist es notwendig schnell und tiefgreifend Änderungen herbeizuführen, um eine Netto-Null-CO2-Emission zu erreichen. Änderungen des Verhaltens und des Lebensstils sind notwendig, aber auch Änderungen bei den Finanzströmen, der Technologie und der internationalen Zusammenarbeit. Hitzewellen, Starkniederschläge und Dürreperioden können die Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere in bestimmten Regionen zerstören. Der Meeresspiegel wird steigen, der Golfstrom wird langsamer. Kaser fühlt sich wie ein Rufer in der Wüste, stellt aber auch ein zunehmendes Interesse fest und hofft, dass die Angst vor Katastrophen uns zum verantwortlichen Handeln bringt. (hzg)