Bozen/Vinschgau - Die Chronistinnen und Chronisten des Landes trafen sich am 8. November zum 25. Chronistentag im Innenhof des Landhauses in Bozen. Sowohl der Landesrat Philipp Achammer, als auch die bisherige Landeschronistin Rita Thaler Wieser sprachen von einer neuen Ära. Einmal übergab die bisherige Landeschronistin ihr Amt an Wolfgang Thöni aus Langtaufers, dem bisherigen Bezirkschronisten im Vinschgau. Außerdem sollen in Zukunft die Chronisten nicht mehr vom Landesarchiv, sondern vom Südtiroler Bildungszentrum (SBZ) organisatorisch unterstützt werden. Schwerpunkt der Tagung war die verstärkte Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Gemeindevertreter:innen und Chronisten der Gemeinden Schluderns, Enneberg, Pfalzen und vom Deutschnonsberg berichteten über ihre Arbeit und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Die Landeschronistin Rita Thaler Wieser, die nach Robert Kaserer seit 2013 dieses Amt ausführte, betonte die Wichtigkeit der Fortbildung, der Öffentlichkeitsarbeit und auch die Zusammenarbeit mit den Chronisten im Lande und mit Nordtirol. Der neue Landeschronist Wolfgang Thöni, der seit 2000 als Koordinator der Erlebnisschule Langtaufers tätig ist, will vor allem die Fortbildung in Zusammenarbeit mit Nordtirol ausbauen und die Digitalisierung der Chronistenarbeit vorantreiben. Auch der Wechsel vom Landesarchiv zum Südtiroler Bildungszentrum wird einen Schwerpunkt seiner Arbeit ausmachen. Dabei wird es eine enge Zusammenarbeit mit Klaus Tumler aus Göflan, dem Geschäftsführer des Bildungszentrums, geben. Im zweiten Teil der Tagung berichteten Vertreter aus vier Gemeinden über die Arbeit und Zusammenarbeit mit den Dorfchronisten. BM Heiko Hauser aus Schluderns konnte seine Gemeinde vorstellen und über die langjährige Arbeit der Chronisten, sowie über die Vereinbarung mit dem Dorfchronisten, berichten. Auch Alexander Lutt, der Dorfchronist von Schluderns, berichtete über die Chronistenarbeit und verschiedene Projekte, vor allem über das Bildarchiv Vinschgau (BAV). (hzg)
Schlanders/Basis Vinschgau - In der ehemaligen Drusus Kaserne in Schlanders gibt es ein buntes Treiben mit vielen Wirtschafts- und Gesellschaftsprojekten, einem breiten kulturellen Programm, Coworking und vielen Begegnungen vor allem junger, kreativer Menschen aus der ganzen Welt. Getragen und organisiert wird das Programm vom Verein Basis Vinschgau Venosta. Aber auch die Gemeindeverwaltung von Schlanders ist bestrebt, der lokalen Kreativszene Raum und neue Möglichkeiten zu geben. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und BASIS konnte die Revitalisierung der leerstehenden ehemaligen Palazzina Tagliamento realisiert werden. So wurde eine weitere Schnittstelle zwischen Kreativität, Tradition und Innovation geschaffen. Bereits seit 2020 haben sich dort Nutzer:innen zwischenzeitlich eingemietet, allein 25 im Jahr 2022. Nun wird das Gebäude für weitere 10 Jahre an BASIS vermietet und in zwei Phasen, großteils in ehrenamtlicher Eigenregie, weiter aufgewertet, um Ateliers, Werkstätten und Kleingewerbeplätze, sowie eine Keramik- und eine Druckwerkstatt zu schaffen. Auch die Kleidertauschkammer hat dort ihren Platz gefunden. Die Mitnutzung der digitalen Werkstätten (3D-Druck, Laserschneiden, Holzfräsen) im Hauptgebäude und die Inanspruchnahme verschiedener Dienstleistungen (Finanzierungen, Projektmanagement, Coworking...) wird ermöglicht. Die Gemeinde Schlanders spielt durch diese Maßnahme zur Belebung der Kreativwirtschaft eine wichtige Vorreiterrolle. Die Nachnutzung der ehemaligen Kaserne gilt als Vorbild für die vielen leerstehenden Kasernen in Südtirol. „Wir freuen uns über die erfolgreichen Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung Schlanders”, bekräftigt auch Katrin Gruber, Präsidentin von BASIS Vinschgau. „Nun können wir endlich an die Aufbauarbeit der letzten Jahre anknüpfen. Der Wiederbeginn ist für BASIS und die Nutzer:innen Anlass für neue Ideen und soll zeigen, wie wertvoll gesicherte Freiräume für die Gründer:innen in gestalterischen Berufen sind“, so Basis Vinschgau in einer Pressemitteilung. (PM Basis/hzg)
Ab sofort können Räume vergeben werden! Alle Informationen unter der E-Mail lt@basis.space
Naturns/Vinschgau - Beim 11. Runden Tisch des Vereines Freunde der Eisenbahn informierte LR Daniel Alfreider über die Vorhaben bei der Eisenbahn und im Besonderen über die notwendigen Streckensperren 2025 auf der Bahnlinie Meran - Mals.
von Erwin Bernhart
LR Daniel Alfreider legt sich ins Zeug: 500 Millionen Euro stehen für den Ausbau der Bahnlinien für die nächsten Jahre bereit. 90 Millionen für die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, 100 Millionen für den Ankauf von 16 neuen Zügen, 150 Millionen für den Virgltunnel in Bozen... Alfreider beruft sich auf den kürzlich beschlossenen Landesmobilitätsplan, der eine Vorzugsschiene für die Bahn beinhaltet.
Auf den Vinschgau kommen 2025 für die Erneuerungen Bahnsperren zu. Ab Februar 2025 werden auf der Teilstrecke Mals-Eyrs die Oberleitungen für die Elektrifizierung kommen
(sh. auch Seite 11) und im Mai wird der erste neue Zug diese Strecke als Teststrecke nutzen. Ab November soll dann auch die Strecke Eyrs-Meran elektrifiziert werden und die derzeitigen Dieselloks auf das neue Signalsystem umgebaut werden.
Der Bezirkspräsident des Burggrafenamtes Luis Kröll lobte den agilen Landesrat für seine Energie. Der Ausbau vor allem der Strecke Meran-Bozen sei der richtige Weg, denn der Westen brauche ein starkes Zugnetz. Kröll mahnte aber auch eine Umfahrung Forst an. Das Thema griff auch der Meraner Bezirksreferent Reinhard Bauer auf.
Die Bezirkspräsidentin des Vinschgau Roselinde Gunsch betonte, dass die vorgesehene Sperrung der Teilstrecke Mals-Eyrs und dann die vorgesehene Sperre der gesamte Strecke überraschend gekommen sei. Man hätte sich für die Vorbereitung mehr Zeit gewünscht. Sie hoffe aber, dass der Schienenersatzverkehr gut funktioniere. Immerhin werde das gesamte Vorhaben im Jänner 2025 allen Bürgermeistern noch einmal im Detail vorgestellt. Fundamental für den Vinschgau sei, so Gunsch, der Ausbau der Bahnstrecke Meran Bozen. Auch der IDM-Verantwortliche für den Vinschgau Oswald Plangger übte Kritik am Informationsfluss. Die Touristiker haben von der Sperre aus der Zeitung erfahren müssen. Es gebe Tourismusvereine, die damit drohen, für die MobilCard nicht mehr einzahlen zu wollen. Plangger mahnte einen besseren und vor allem frühzeitigeren Informationsfluss an.
Alfreider musste zugeben, dass das mit dem Informationsfluss nicht so gut geklappt habe. Allerdings wies er darauf hin, dass etwa die Zeiten für die Installation der Masten abends und am Wochenende eine Kompromisslösung gewesen sei. Bei der Elektrifizierung gehe ein Stückeln der Arbeit einfach nicht.
Die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Roselinde Gunsch und der Präsident der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Luis Kröll haben übereinstimmend auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die Bahnstrecke Meran-Bozen auszubauen sei. Es gehe nicht an, dass die Züge von Meran nach Bozen fast ein Stunde lang unterwegs seien. Lob kam von beiden auch für den Partschinser BM Luis Forcher für den Grundsatzbeschluss für die Umfahrung von Rabland, für den Kreisverkehr auf der Töll und für die Verlegung des Radweges auf der Töll.
Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
In Memoriam
Dr. Josef (Pepi) Feichtinger, Professor der 1. Stunde des Wissenschaftlichen Lyzeums in Schlanders (heute Real- und Sprachengymnasium)
Wenn Mauern sprechen könnten, was würden sie uns erzählen von jenen ersten Schulstunden am Wissenschaftlichen Lyzeum in Schlanders am 1. Oktober 1966?
Von den Professoren und der ersten Klasse, den 36 Schüler*innen des allerersten Schuljahres 1966-67?
Was würden sie uns berichten von dem jungen Professor Josef Feichtinger, der vom ersten Schultag an bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 an dieser Schule gelehrt hat?
Sicher gäbe es einiges an Anekdoten zu erzählen.
Auch von jenem jungen Professor, der maßgeblich dazu beitrug, dass eine Oberschule für höhere Bildung, ein Wissenschaftliches Lyzeum, hier in der Peripherie gegründet wurde. Eine Oberschule im Vinschgau mit Latein – einem Fach, das wie kein anderes für höhere Bildung steht.
Professor Josef Feichtinger unterrichtete Deutsch und Latein. In einem seiner unzähligen Texte ging er 1991 zum 25-jährigen Bestehen der Schule auf eben dieses Fach Latein ein:
„Doch, glaube ich, liegt in der Auseinandersetzung mit der zweitausendjährigen Weltsprache ein Bildungswert auch für Schüler des 21. Jahrhunderts, denn Latein ist zwar tot, aber nicht verwest, weil es laufend neue Begriffe gebiert, „Manipulation“ zum Beispiel, „Frustration“, „Alternative“…“
Ich selbst kannte Professor Josef Feichtinger aus meiner Schulzeit, als Schülerin eben dieses Wissenschaftlichen Lyzeums in den Jahren 1986 –1991. Er war keiner meiner Professoren, aber wir alle kannten ihn. Er war DER Professor für Latein und Deutsch an unserer Schule.
Generationen von Schüler*innen begleitete er prägend durch ihre Oberschulzeit. Dabei war es ihm wichtig, in den jungen Menschen die Liebe zur Literatur und zum Theater zu entfachen, ihr kritisches Denken zu fördern und ihr Bewusstsein für sprachliche Präzision zu schulen.
Als gegenwärtige Direktorin des OSZ Schlanders ist es mir ein Herzensanliegen, Professor Josef Feichtinger zu würdigen und uns allen sein Leben und Tun für unsere Schule ins Gedächtnis zu rufen.
Danke, lieber Pepi!
Für die Schulgemeinschaft des OSZ Schlanders, Direktorin Verena Rinner
Edition Raetia trauert um ihren Autor Josef Feichtinger
Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol und der Ehrenmedaille der Gemeinde Schlanders
In seinem Buch „Flucht zurück“ schildert der Vinschger Schriftsteller Josef Feichtinger mit dem Blick eines alten Mannes die Erlebnisse eines Optantenkindes und den langen Weg zurück in die Heimat, die nach Jahren in Österreich erst wieder Heimat werden musste. Diese 2017 bei Edition Raetia erschienenen literarischen Lebenserinnerungen waren Feichtingers letzte Buchveröffentlichung. Insgesamt zählt sein Werk über 16 Bücher, 20 Theaterstücke und zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Zeitungen. Feichtinger war stets ein kritischer Zeitgenosse, seine Stücke wurden viel diskutiert, aber auch viel gespielt: Feichtinger ist einer der meistgespielten Südtiroler Theaterautoren. Nun ist er im Alter von 86 Jahren verstorben. Wenige Monate nach seiner Geburt im Jahr 1938 wurde Feichtinger von Adoptiveltern in Laatsch angenommen, die 1940 im Zuge der Option nach Oberösterreich auswanderten. Als der Krieg zu Ende war und der Vater als gefallen galt, machten sich Mutter und Sohn auf den beschwerlichen Weg zurück. Feichtinger besuchte das Gymnasium in Meran und studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Geschichte in Wien. Von 1966 bis zu seiner Pensionierung 1999 war er Lehrer für Deutsch und Latein am Realgymnasium in Schlanders. Feichtinger verfasste nicht nur literarische Werke, sondern auch wissenschaftliche Abhandlungen wie etwa „Tirol 1809 in der Literatur“ oder die beiden bei Edition Raetia erschienen Bände „Kämpfen für das Heiligste. Tiroler Stimmen zum Ersten Weltkrieg“ und, zusammen mit Luis Benedikter, die gesprochene Anthologie „Hofers fünf Hüte“.
Feichtingers Schaffen basiert fast immer auf historischen Ereignissen. Mit den Mitteln der Satire und mit Ironie regte er stets zum Nachdenken an, stellte die Mächtigen bloß und klärte auf.
Psychologie
„Ich blicke vertrauensvoll in die Zukunft mit dir an meiner Seite.“ Vertrauen ist ein Gefühl, das die Verbundenheit zu anderen Menschen stärkt und für ein harmonisches Miteinander sorgt. Es geht einher mit Sicherheit, Liebe und Geborgenheit. In nahen Beziehungen machen wir die Erfahrung, gemocht und angenommen zu sein. Sanfte Berührungen oder eine Umarmung sorgen für ein Wohlgefühl; mir wird es warm ums Herz. Je mehr schon ein Kind diese Gefühle erlebt, umso stabiler und selbstsicher startet es ins Leben. Es wird diese grundlegende Erfahrung als Erwachsener kultivieren und sicher weitergeben können. Vertrauen gewinnen wir, indem wir die Erwartungen erfüllen, die ein Mensch an uns hat. In Beziehungen können wir uns dann getrost aufeinander verlassen, ermutigen uns wechselseitig und stellen uns dem Lauf der Dinge. Die Widersacher des Vertrauens sind das Misstrauen und die Angst, ausgenutzt oder hintergangen zu werden. Mit Kontrolle, ständigem Hinterfragen und unbedingtem Wissen soll genau das vermieden werden. „Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.“ Doch widerspricht Kontrolle grundlegend dem Wesen des Vertrauens. Denn wenn ich alles kontrolliere, brauche ich kein Vertrauen. Letztlich verstärkt sich dadurch die Unzufriedenheit. Heiterkeit und Lebensfreude bleiben auf der Strecke. Schenke ich Vertrauen, so mache ich mich zwangsläufig verletzlich. Vertraue ich, so gehe ich vom Guten im Menschen aus. In noch so vertrauensvollen Beziehungen bleibt immer das Risiko, enttäuscht zu werden. Doch wenn wir uns in unserer Verletzlichkeit zeigen, im Gespräch bleiben und gemeinsame Zeiten pflegen, haben wir in unseren partnerschaftlichen und familiären Beziehungen ein gutes Fundament und eine gewisse Widerstandskraft. Und: Vertrauen kann ich nur teilweise erwerben, vorrangig gebe ich es.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Vinschgau - Die Züge sind im Bau“, sagt STA-Direktor Joachim Dejaco zum Vinschgerwind. Südlich von Turin werden die neuen Züge (130 Meter Länge), die nach der Elektrifizierung auch im Vinschgau zum Einsatz kommen werden, in der Firma ALSTOM zusammengeschraubt. Ab Frühjahr 2026 können die ersten Zuggarnituren voraussichtlich geliefert werden.
Bis dahin wird die Zeit mehrfach genutzt: Es fehlen noch einige Masten. Dejaco erklärt das so, dass bei geologischen Schwierigkeiten Betonfundamente errichtet werden müssen. Die Technik, Metallrohre bis zu acht Meter in den Boden zu rammen, funktioniert nicht überall. In der Latschander fehlen die Masten noch zur Gänze.
Aber: Ab Mitte Februar wird die Bahnlinie zwischen Mals und Laas für den Personentransport geschlossen werden. Ein Jahr lang. Auf diesem Streckenabschnitt werden die Drähte für die Elektrifizierung aufgezogen und im Mai wird mit den Testfahrten begonnen. Die Testfahrten dienen für die Zulassung der Züge, für das Testen des gesamten Signalsystems. Denn mit der Elektrifizierung wird auch ein komplett neues Signalsystem zum Einsatz kommen. Der leichte Strom auf den Gleisen, der bisher die Zugsteuerung und die Zugverortung vornehmen konnte, wird mit der Elektrifizierung, die 25.000 Volt in der Oberleitung hat, unbrauchbar. Die neuen Züge funktionieren über Funk, der im Verbund mit GPS die exakte Position der Züge feststellen und damit die jeweilige Geschwindigkeiten anzeigen und regulieren kann. Die Stromeinspeisung für den Testabschnitt Mals-Laas wird über das als Noteinspeisung vorgesehene Unterwerk beim Tartscher Bichl erfolgen. Eine zweite Noteinspeisung ist in Algund vorgesehen und die Haupteinspeisung wird über das Umspannwerk in Latsch erfolgen. Ein nigelnagelneuer Zug wird zu diesem Zwecke nach Mals gebracht. Der Streckenabschnitt mit der Endstation Mals eignet sich hervorragend für die Testfahrten, weil so der Zugverkehr von Laas abwärts weiterhin gewährleistet werden kann. Ziel der Teststrecke und der Testphase ist es, ein funktionierendes System zu haben und auf der Vinschger Strecke, auf der italienischen Strecke (Meran-Brenner) und auf der österreichischen Strecke zugelassene Züge. Erste Testfahrten für eine Grundzulassung wird der Hersteller in Tschechien absolvieren.
Von Laas abwärts werden die bisherigen Züge (mit 40 Metern Länge, 80 Meter bei Doppelzügen) ab Mitte Februar im Halbstundentakt verkehren. (eb)
Partschins/Töll - Mit dem Stammtisch zum Thema „Unser Wald“ hat die Bürgerliste Partschins in Schwarze getroffen: Die Problematiken rund um den Wald wurden auf verständliche und greifbare Art dargelegt und diskutiert.
von Erwin Bernhart
Zum Thema „Unser Wald“ hat die Bürgerliste Partschins am 14. November ins „Jack&King“ auf der Töll geladen. Mit VizeBM Walter Laimer, der für die Waldbewirtschaftung zuständiger Referent im Gemeindeausschuss ist, und mit dem Leiter der Forststation Meran Georg Salzburger waren zwei Wald-Experten geladen, um über den Waldzustand und über die Waldnutzung zu informieren. Der Stammtisch zum Thema Wald erregte Aufsehen und die Moderatorin Monika Pföstl konnte zahlreiche Interessierte begrüßen.
Der Wald sei enorm wichtig, die Wichtigkeit nehme sogar zu und Ziel der Verwaltung sei es, den Waldzustand zu erhalten und bestenfalls zu verbessern, sagte Walter Laimer. Grundlage für die Pflege und für die Bewirtschaftung des Waldes sei der Waldbewirtschaftungsplan, der in einem Buch vom Amt für Forstplanung für jede Gemeinde zusammengefasst sei. Von den 5540 Hektar Gemeindegrund in Partschins sind 1580 Hektar Wald, davon 700 Hektar privat und 880 Hektar Gemeindewald. Verwaltet wird dieser Wald als Bürgerliche Nutzungsrechte vom Gemeindeausschuss. Der Hiebsatz betrage auf zehn Jahre gerechnet 2.600 m3 pro Jahr. Der Wald in Partschins sei vom Sturm Vaja 2018 verschont geblieben, allerdings habe es im Jahr 2020 einen Hiebstopp gegeben, um die durch den Sturm verursachte Holzschwemme nicht zusätzlich anzuheizen. Indirekt habe jedoch der Holzfall, den Vaja ausgelöst hat, auch in Partschins Schäden verursacht , nämlich durch den Borkenkäfer. Einen Teil des Schadholzes wurde 2022 der Bevölkerung als Brennholz angeboten und das sei gut angenommen worden. 600 m3 habe man an rund 80 Interessenten geliefert. Erfreulich sei, dass heuer rund 1000 m3 gutes Holz vorhanden sei, welches zu einem guten Preis verkauft werden könne.
Georg Salzburger referierte über einen „gestressten Wald“, der vor allem durch die raschere Erwärmung im Alpenraum, durch zunehmende Hitzewellen und Extremniederschlägen durch die Klimaerwärmung leide. Die Philosophie der Forstbehörde sei es, die Regeneration des Waldes durch Naturverjüngung zuzulassen.
In der Diskussion forderte der Holzexperte Peter Erlacher dafür, mehr einheimisches Holz im Bauwesen einzusetzen. Jeder Bürger habe das Recht auf Bauholz und südtirolweit sei der Hiebsatz um die 50 % gegenüber dem Nachwachsen.
Zur Frage nach den „invasiven Pflanzen“ sagte Salzburger, dass diese kaum aufzuhalten seien und dass diese auch ortsfremde Insekten und damit auch Schädlinge mit sich brächten. Tobias Nischler wies auf die unglaublich teure Holzbringung hin, regte den Bau von neuen Forstwegen an und forderte von der Politik gezielte Holzbringungsprämien. Einig war man sich, dass eine Art Genossenschaft vonnöten sei, um die Waldnutzung auch für Private attraktiver zu machen. Der Hiebsatz in Partschins für Privatwälder ist mit 3000 m3 pro Jahr höher als jener der Gemeinde. Und doch werde von den Privaten der Wald kaum genutzt und damit auch nicht verjüngt. Es gebe keine Verpflichtung für die Privaten sagte Salzburger.
Vinschgau/Landeck - Beim kürzlich stattfindenden Treffen im Angerguterkeller in Kastelbell zwischen Vertretern des SWR-Bezirksausschusses Vinschgau und Vertretern der Wirtschaftskammer Landeck ging es vor allem darum, den grenzüberschreitenden Austausch zu pflegen und jene Themen zu definieren, wo man in Zukunft wieder verstärkt zusammenarbeiten möchte. Rita Egger, Bezirkspräsidentin des SWR-Bezirksausschusses Vinschgau betonte die Wichtigkeit dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und hob vor allem das Thema Verkehr hervor, wo man in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten möchte. Bereits im vergangene Jahr gab es ein konstruktives Treffen in Graun, wo der Obmann der Bezirksstelle Landeck, Michael Gitterle sowie sein Geschäftsführer Mag. Otmar Ladner zu Gast waren, um sich beim Thema Luegbrücke auf dem Laufenden zu halten. Dieser Wissenstransfer und offene Austausch sind enorm wichtig für die Wirtschaft auf beiden Seiten der Grenze, betonte Rita Egger, da man in vielen Bereichen nur gemeinsam Lösungen finden kann. Auch der Landespräsident des SWR-EA, Sandro Pellegrini war an diesem Abend anwesend und unterstrich ebenso die Wichtigkeit eines regelmäßigen Austauschs. Gerade bei Themen wie Erreichbarkeit müsse man in Zukunft unbedingt verstärkt versuchen, gemeinsam Strategien zu entwickeln. Dies habe die Problematik der Luegbrücke gezeigt, aber auch die Baustelle aufgrund des Neubaus der sogenannten Kanzelgalerie auf der B 180 Reschenstraße. Der Obmann der Wirtschafskammer Landeck, Michael Gitterle pflichtete dem bei und lud den gesamten Bezirksausschuss zum Neujahrsempfang der WK-Landeck ein, welcher am 17. Jänner stattfinden wird, um den Worten gleich Taten folgen zu lassen.