Schluderns - Zahlreiche Interessierte waren zur Buchvorstellung ins Schludernser Kulturhaus gekommen, um mehr aus dem Leben des Biathleten Dominik Windisch aus dem Antholzertal zu erfahren. Dieser stellte das Buch vor mit dem Titel „Der richtige Moment - ganz oben und doch nie am Ziel - meine Leidenschaft Biathlon“.Verfasst hatte er es in Zusammenarbeit mit seinem Sekretär Sascha Russotti. Zur Buchvorstellung eingeladen hatten die Verantwortlichen der öffentlichen Bibliothek um Karin Hitter in Zusammenarbeit mit dem Amateursportverein Schluderns um Rudi Trafoier. Die Buchpräsentation war zum einen ein Beitrag zur Katharinawoche und zum anderen zum Jubiläum 40-Jahre öffentliche Bibliothek Schluderns.
Im Buch sind die Höhen und Tiefen des Sportlerlebens beschrieben, gespickt mit vielen persönlichen Anekdoten, von denen sich mehrere am Domink Windischs Zeit als Sportoberschüler in Mals ranken. Die Leserinnen und Leser erfahren von seinem steinigen Weg an die Biathlon Weltspitze, von seiner Gefühlswelt und seinen Ritualen vor den Rennen, von seinen Freudensprüngen nach großen Erfolgen und von Menschen, die ihn angespornt und immer wieder motiviert haben, wie zum Beispiel die Trainer Armin Auchentaller und Andreas Kuppelwieser. Obwohl Dominik Windisch kein klassischer Gewinnertyp war, wie er selbst betont, gab er nie auf. Er kämpfte und rappelte sich nach Niederlagen immer wieder aufs Neue auf und schaffte es letztendlich ganz nach oben. Er wurde Weltmeister im Massenstart 2019 in Östersund und Vize-Weltmeister in der Mixed Staffel 2020 in Antholz. Er war Medaillengewinner auch bei anderen Rennen. Nach Beendigung seiner Sportlerkarriere wurde Dominik Trainer der italienischen Junioren Nationalmannschaft. Karin Hitter dankte dem Sportler für die lebendig vorgetragenen Einblicke in Welt des Profisports. Und die vielen Gäste im Saal dankten mit kräftigem Applaus. (mds)
Schlanders/Vinschgau - Der Titel der Veranstaltung war treffend gewählt: „Vielfalt bewegt“ versammelte Athletinnen und Athleten der Lebenshilfe Schlanders, der Werkstätte Prad und der Sportgruppe Mals zum „fliegenden“ 20-Meter Sprintlauf in der Fußgängerzone in Schlanders. Die Initiative dazu hatte der LAC Vinschgau ergriffen, die Idee war von Michael Traut gekommen. Unterstützt - auch mit Anwesenheit des GWR-Teams unter Geschäftsführer Friedl Sapelza - wurde die Veranstaltung vom GWR Spondinig.
Etwas mehr als eine Stunde hatten die Athletinnen und Athleten Zeit, keine Bestzeit, sondern eine Schnapszahlzeit aufzustellen. Keine Mühen wurden gescheut: Die Zeitmessung erfolgte hochprofessionell mit Lichtschranke.
Mit 5,55 Sekunden holte sich Elmar Ruffinatscha aus Taufers i. M. den Sieg und damit einen Gutschein für Kaffees in der Bar Marx in Schlanders. 4,4 Sekunden bedeuteten für Daniel Altstätter aus Göflan ein Frühstück für zwei beim Schupferwirt, 5,5 Sekunden hingegen für Sarah Tomasini aus Latsch einen Gutschein für ein Frühstück für zwei beim Rosenwirt.
In gewohnt gekonnter Manier führte Sprecher Josef Platter durch die Veranstaltung. Prämiert (mit einem Wellness-Gutschein von Andreus und Parfum von Marka) wurde im Rahmen der Veranstaltung Hannes Kaserer, der Schlanderser Leichtathlet, der den U 18 200 m-Südtirol-Rekord heuer aufgestellt hat (21,82 Sekunden Molfetta). Er und seine Klassenkameraden der WFO Schlanders liefen ebenso mit Begeisterung den Sprint. (ap)
Die Partschinser Fußballwelt steht Kopf! Denn während man in der vergangenen Spielzeit fast bis zum Schluss gegen den Abstieg kämpfte, schaut die Situation in der aktuellen Meisterschaft ganz anders aus: Partschins ist nicht nur vorne mit dabei, sondern befindet sich mittendrin im Kampf um den Titel.
Von Sarah Mitterer
Sie sind die Überflieger der aktuellen Saison: die Fußballer des ASV Partschins. Die Mannschaft, die das einzige Vinschger Team in der Oberliga ist, spielt eine phänomenale Hinrunde und ist wohl für die meisten Fußballkenner und Fans die große Überraschung. Im Vorfeld hätte wohl kaum einer gedacht, dass die Schwarz-Roten um den Titel mitspielen können. Doch das Team belehrt seit Wochen alle Kritiker eines Besseren.
In bisher 13 Partien gingen die Partschinser sieben Mal als Sieger vom Platz und vier Mal holte sich die Elf von Trainer Luca Lomi durch ein Unentschieden einen Punkt. Somit belegt man nach dem 13. Spieltag mit 26 Punkten den unglaublichen zweiten Platz. Gleich viele Punkte hatte man insgesamt in der vergangenen Saison gesammelt.
Auf den Tabellenersten Obermais, gegen dem man Anfang Oktober einen Punkt holte, haben die Partschinser vier Zähler Rückstand. Die bis dato einzige Niederlage liegt schon über zwei Monate zurück. Mitte September musste man sich Virtus Bozen mit 1:3 geschlagen geben. Nach diesem Dämpfer ging es für die Vinschger in der Folge steil nach oben und man sammelte Siege und Punkte am Fließband.
Ein Grund für das starke Auftreten von Partschins ist die Offensive. Mit Daniel Lanthaler, der in der Oberligawertung mit sieben Treffern Position 2 in der Torschützenliste belegt, und Olaf Stark (4 Tore) verfügen die Partschinser über zwei torgefährliche und sehr erfahrene Spieler, die Spiele im Alleingang entscheiden können. Hinzu kommt der erst 16-jährige Tizian Stecher, der von seinem Heimatverein Mals in den Untervinschgau wechselte und in der gesamten Liga für Aufsehen sorgt. Das Fußballtalent liegt mit bis dato 5 Treffern hinter Lanthaler auf Position zwei in der mannschaftsinternen Torschützenliste.
Für Partschins endet die Hinrunde am 1. Dezember mit dem Heimspiel gegen Comano. Anschließend steht für die Vinschger eine sehr kurze Winterpause an, denn Anfang Februar beginnt bereits die Rückrunde.
Man darf schon gespannt sein, ob Partschins auch in der zweiten Saisonhälfte an seine Herbstform anknüpfen kann und weiterhin für Furore in der Oberliga sorgen wird. Spannend wird es in der Oberliga auf alle Fälle bleiben!
Amateurligen - Die Amateurligen befinden sich seit dem letzten Novemberwochenende bereits in der Winterpause. Im Gegensatz zur Landesliga und Oberliga, die bereits im Februar wieder starten, steht für die Amateurliga-Mannschaften eine etwas längere Pause auf dem Programm. Die Rückrunden in diesen Ligen beginnen Anfang März. (sam)
Landesliga - Am 1. Dezember geht in der Landesliga die Hinrunde zu Ende. Naturns trifft am letzten Spieltag des Jahres auswärts auf Salurn. Latsch empfängt zu Hause die Mannschaft Latzfons/Verdings. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Katharina von Alexandrien, 25. November 2024
In Südtirol stammen 44 % der Treib-hausgase aus dem Verkehr von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren. Mit 1.087 Autos auf 1.000 Einwohner hat die Region Trentino Südtirol mit Aosta den höchsten Motorisierungsgrad von ganz Italien.
Die Verfasser des Klimaberichtes IPCC nehmen an, dass weltweit 20% aller klimarelevanten Entwicklungen eine Folge unseres aktuellen Mobilitätsverhaltens als Menschen sind.
Die Südtiroler Techniker Markus Lobis und Philipp Kleewein sind Gründer der Gesellschaft kylos und beschäftigen sich mit ökosozialer Transformation. Im Buch „Klimaland Südtirol? Regionale Wege zu einem konsequentem Klimaschutz“, herausgegeben von Thomas Benedikter im Verlag aracedizioni (2022), haben Lobis und Kleewein den Beitrag „Mobil sein unter neuen Prämissen – Die Herasusforderungen der Zeit“ veröffentlicht. Die Kernaussagen daraus fasse ich hier zusammen, weil sie bedeutsame Denkanstöße für die zukunftsorientierte Entwicklung unserer Dörfer und Wohnumgebungen beinhalten.
Was ist Mobilität?
Die Mobilität ist ein überall auftretendes Grundbedürfnis aller Menschen. Dieses Bedürfnis nach Mobilität kann unterschiedlicher Natur sein: Versorgung mit Erzeugnissen und Materialien verschiedenster Art, deren Entsorgung, das Studium, die Arbeit, Erwerbszecke, sozialer Austausch, kulturelle Bedürfnisse, Erholung, Gesundheitspflege.
Mobilität kann man messen. Aber Mobilität wird nicht in Kilometern gemessen. Die Maßeinheit für die Bewertung der Mobilität ist der Grad der Zufriedenheit über den Zweck der Mobilität. Wenn eine Person X zu Fuß in ein 300 Meter entferntes Lebensmittelgeschäft geht, um dort seine Nahrungsbasis einzukaufen, ist der Mobilitätszweck erfüllt. Der betreffende Mensch ist mobil, die Lebensmittel sind im Wohnumfeld erhältlich. Die zweite Person Y, die 12 km mit dem Auto fährt, um denselben Zweck, den Einkauf von Lebensmitteln, zu erfüllen, ist keinesfalls mobiler als die erste Person X.
Mobilität wächst nicht
Bei jeder Eröffnung eines neuen Straßenabschnittes hören wir immer unter den Angaben auch dessen Baukosten. Dabei werden bisweilen sehr hohe Investitionen in Straßen und Transportstrukturen mit „wachsender“ Mobilität begründet. Aber die Mobilität wächst nicht. Was wächst, ist der Verkehr. Der Verkehr ist die physische Ausprägung von Mobilität. Verkehr nehmen wir derzeit vor allem in Form eines überbordenden Straßenverkehrs und eines absolut irrationalen und hoch subventionierten Flugverkehrs wahr. Auto und Flugzeug behindern die Entwicklung bodengebundener und nachhaltigerer Verkehrsmittel wie Eisenbahn. Um die explosionsartige Entwicklung des Güterverkehrs zu erkennen, braucht man nur auf die Brennerautobahn zu schauen, auf der werktags die Normalspur von einer Endlosschlange von Fernlastern über viele Kilometer durchgehend besetzt ist. Die Nichtberücksichtigung des Prinzips der Kostenwahrheit ist einer der Gründe für die umwelt- und klimabelastende Entwicklung.
Aktuelle Studien stellen die finanzielle Belastung von Entscheidungen für bestimmte Infrastrukturen in ein neues Licht. So ist, nach Lobis und Kleewein, davon auszugehen, dass jeder Auto-Kilometer der Allgemeinheit rund 80 Eurocent zu den angelasteten Kosten kostet. Ein Kilometer, der mit dem Rad zurückgelegt wird, stifte dagegen der Allgemeinheit einen Nutzen in Höhe von ca. 30 Eurocent.
Der Siegeszug des Autos
Der Siegeszug des Autos in den letzten 150 Jahren der Nutzung von Erdöl als fossilen Energieträger ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Aber heute sehen wir, dass uns diese Erfolgsgeschichte auf die Füße fällt. Die von der Politik geförderten Interessen der Ölwirtschaft und der Automobilindustrie haben massive Auswirkungen auf unser Mobilitätsverhalten, unsere Alltagskultur und vor allem auf unsere Infrastrukturen und das Gesicht der Städte, Orte und Landschaften.
Auf der Weltklimakonferenz COP 29 von Baku darf der aserbaidschanische Staatspräsident Aliyev das Erdöl “Segen Gottes“ nennen, weil es das Hauptexportprodukt seines Landes ist! Klimawandel hin oder her.
Derweil erweist sich der energetisch und ökologisch unverantwortliche Weg des „autonomen Autofahrens“ als Irrweg. Zu viele von uns verehren den 23 Stunden-Herumsteher götzenhaft: Emotion, Tempo, Jagdinstinkt, aggressives Verhalten, der Kitzel des Risikos beim aufbrüllenden Achtzylinder, Statussymbol.
Das auf das Privatauto aufbauende Mobilitätssystem ist hochgradig irrational und klimaschädigend, aber auch gefährlich: Weltweit fallen jährlich 1,2 Millionen Menschen dem motorisierten Autoverkehr zum Opfer und rund 5 Millionen Menschen werden schwer verletzt.
Le Corbusier und Carlos Moreno
Mit der „Charta von Athen“ wurde 1933 die Verabsolutierung des Automobils als Haupt-Mobilitätsträger in den Planungsprämissen des aktuellen Entwicklungsstandes von Städtebau verankert. Die Charta postulierte die Trennung der Ortsräume nach raumfunktionalen Gesichtspunkten, einfach gesagt nach Zonen: Wohnen, Arbeiten, Produktion, Freizeitgestaltung. Die theoretischen Überlegungen von Städteplanern und Architekten rund um Le Corbusier (1887-1965) führten nach dem Zweiten Weltkrieg zur Ausbildung der autogerechten Stadt. Die räumlich getrennten Nutzungseinheiten wurden durch Straßen und Autobahnen miteinander verbunden.
Die Energiekrisen anfangs der 1970er und 1980er Jahre brachten ein Umdenken in der Raumplanung. Zukunftsorientierte Köpfe in der Städteplanung hinterfragten die zentrale Rolle des motorisierten Autoverkehrs (MA) und widmeten sich der Konzeption von menschenzentrierten Ortsräumen. Die radikalste Ausprägung der gezielten Aufwertung von Ortsräumen für aktivmobile Menschen und der daraus folgenden Abwendung vom Automobil drückt sich im Konzept der 15-Minuten-Stadt aus, das hauptsächlich von Professor Carlos Moreno (geb. 1959, Professor an der Universität Paris I Sorbonne) entwickelt wurde. Der Städtebauexperte Moreno stellt die Alltagsbedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt und fordert, Städte zu schaffen, in denen die Menschen den Großteil ihrer Ziele und Zwecke, die sie aus dem Wohnumfeld führen, zu Fuß und in einem Zeitraum von maximal 15 Minuten erreichen bzw. erledigen können.
Kaum in einer Rede oder Wortmeldung von Politikern von der lokalen bis zur globalen Ebene fehlt heute der Begriff „Nachhaltigkeit“ als Ziel allen Strebens und Entscheidens. Aber Anspruch und Realität klaffen allzu oft und vielerorts weit auseinander.
In meinem nächsten Zeitungsbeitrag in der letzten Ausgabe des heurigen Jahres möchte ich mit den Überlegungen von Markus Lobis und Philipp Kleewein die größere Nachhaltigkeit der Mobilität in unserem Land Südtirol etwas ausleuchten. Gleichsam als Wunschzettel an das Christkind.
Schlanders - In diesem Jahr lud der KFS Kinder, Eltern und Großeltern zum gemeinsamen Martinsumzug durch Schlanders ein. Treffpunkt war der Schulhof der Grundschule. In Begleitung der FF Schlanders und der Ortspolizei zogen alle mit und ohne Laternen durch das Dorf. An der ersten Station, dem Dorfplatz, wurden Martinslieder gesungen. Danach besuchte der Laternenumzug die Bewohner:innen des Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe. Diese warteten voller Vorfreude hinter den Fenstern und auf den Balkonen. Begleitet von Gitarrenklängen brachten ihnen die Kinder mit ihren Familienangehörigen Lieder vor dem Heim dar. Ein netter Besuch mit besinnlicher Stimmung für Groß und Klein. Anschließend ging der Martinsumzug weiter bis hin in die Pfarrkirche von Schlanders. Dort fand die Andacht zum Martinitag statt.
Alle waren danach zum Umtrunk im Pfarrtreff geladen. Die Kinder tollten herum, es wurde geratscht, gelacht und gesellig beisammen gestanden. Ein wichtiger Austausch zwischen den Generationen. Anlässe wie der Martinsumzug sind Gelegenheiten gemeinsam Traditionen und ein Miteinander zu leben. (chw)
Töll - Am Samstag, 09. November 2024 um 14:00 Uhr alarmierte die Landesnotrufzentrale laut Alarmplan Feuerwehren und Rettungsdienst zu einer Einsatzübung auf der Töll.
Fünf Szenarien, welche von der Feuerwehr Töll, Mitarbeitern der Obstgenossenschaft und dem WK Naturns gemeinsam vorbereitet wurden, mussten von den angeforderten Mannschaften bewältigt werden. Die insgesamt 9 Patienten wurden im vorab von der realistischen Unfalldarstellung (RUD) des Weißen Kreuzes sehr wahrheitsgetreu geschminkt.
Die Feuerwehr Töll rückte mit einer Mannschaft aus, Kommandant und Einsatzleiter Thomas Schönweger erkundete die Lage und bildete sofort mehrere Einsatzabschnitte. Ein Chemieunfall mit Ammoniakaustritt erforderte den Ersteinsatz der Ortswehr Töll sowie der Gefahrenstoffzug des Feuerwehrbezirks von Meran: FF-Meran, Obermais, Gratsch, Labers, Freiberg und Plaus hatten mit Vollschutzanzügen und schwerem Atemschutzgeräten 3 Patienten aus der Gefahrenzone zu retten, das Ammoniakleck zu verschließen und in der Dekontaminationsstraße gereinigt werden, bevor sie dem Rettungsdienst übergeben wurden. Zeitgleich mussten von den Wehren von Algund, Rabland, Partschins, Plaus und Naturns technische Einsatzszenarien abgearbeitet werden. Die Koordination dieser Einheiten wurde vom Kommandant Stellvertreter Patrik Laimer übernommen. Insgesamt mussten 6 Patienten vom Dach der Lagerhalle, aus einer Kühlzelle, einem Balkon und aus dem Technikraum gerettet werden. Hier konnten Einheiten des Rettungsdienstes vor Ort die Erstbehandlung vornehmen. Anschließend wurden alle Patienten in ein Triage Zelt gebracht, wo Notarzt Andreas Tscholl die weiteren notwendigen Maßnahmen durchführte. Das Koordinieren so vieler Einheiten war eine große Herausforderung für den Feuerwehrkommandanten als auch dem Rettungsdienstkoordinator (RDK) vom Weißen Kreuz David Ceska. Durch die gute Zusammenarbeit in der gemeinsamen Einsatzleitung, unter Mithilfe vom Bezirksfeuerwehrverband Meran und den Technikern der Obstgenossenschaft wurden wichtige Informationen rasch mit den einzelnen Abschnittsleitern ausgetauscht und eine zentrale Lageführung ermöglichte eine optimale Übersicht.
Nach gut drei Stunden waren alle Szenarien abgearbeitet und die 120 Feuerwehrmänner und Frauen sowie die 18 Freiwilligen vom Weißen Kreuz konnten erschöpft und zufrieden zur Abschlussbesprechung antreten. Sei es für die Feuerwehren, vom Anwesenden Bezirksfeuerwehrinspektor Alex Paternolli, als auch dem Rettungsdienst, Notarzt Dr. Andreas Tscholl und dem Obmann der Obstgenossenschaft Johann Brunner hat es reibungslos funktioniert und im Ernstfall kann man beruhigt auf die kompetente Arbeit aller Einsatzkräfte zählen. Abschließend wurden alle Beteiligten von der Obstgenossenschaft Texel zu einer Marende eingeladen, welche vom Zivilschutz Naturns und Lana professionell und zur Zufriedenheit aller serviert wurde.
Text: FF Töll & WK Naturns - Bilder: FF Töll & Arian Pazeller
Anwesende Organisationen:FF Töll, FF Rabland, FF Partschins, FF Plaus, FF Naturns
Eyrs/Santa Maria - Nur eine halbe Stunde Autofahrt trennt die beiden Dörfer Eyrs und Santa Maria im Val Müstair. Dazwischen befindet nicht nur eine Staats- und Sprachgrenze, sondern auch eine Konfessionsgrenze. Im schweizerischen Santa Maria, spricht man Rätoromanisch und die Kirchengemeinde ist evangelisch-reformiert. Pfarrerin Bettina Schönmann legt großen Wert auf die ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde in Müstair, als auch mit den Benediktinerinnen im Kloster Sankt Johann. Diese Offenheit zeigt sich in gemeinsamen Gottesdiensten, zum Beispiel anlässlich der „Woche der Einheit der Christen“. Durch den persönlichen Kontakt von Steffi Dietl, der Tochter der Eyrser Chorleiterin Heidi Warger, die seit 2023 immer wieder einmal bei den evangelischen Gottesdiensten die Orgel spielt, kam es zu einer Einladung des Eyrser Kirchenchors. Ein besonderes Erlebnis für die Sängerinnen und Sänger und Chorleiterin Heidi Warger, welche den evangelischen Gottesdienst mit ausgewählten Liedern am Samstag, den 16. November mitgestalten durften. Die Gottesdienstbesucher und Pfarrerin Bettina Schönmann freuten sich über den Besuch aus dem Vinschgau und die passenden Lieder. Die Sängerinnen und Sänger ihrerseits haben ihren Chorgesang in der sehr schlichten, aber dennoch heimeligen, Kirche genossen. Nach einem wohlwollenden und sehr besinnlichem Segensgebet wurde gemeinsam das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ auf Rätoromanisch angestimmt. „Begegnungen dieser Art sollten wiederholt werden“, so die Eyrser Sängerinnen und Sänger. (uno)
Schlanders/Kulturhaus/Film - Depression ist eine Krankheit und kein Grund für Scham oder Schuldgefühle. 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung leiden unter Depressionen. Diese Menschen haben alle Rechte und Pflichten auf Behandlung.
von Heinrich Zoderer
Das meinte Andreas Conca, der Primar des Psychiatrischen Dienstes im Krankenhaus Bozen nach dem Film „Lichter im Chaos – Junge Menschen, Depression und Wege zur Hoffnung“ von Fabian Zöggeler, vorgeführt im voll besetzten Kinosaal von Schlanders. Zöggeler ist filmischer Autodidakt, 1997 geboren und selbst ein Betroffener. Vor einigen Jahren hat er beschlossen einen Film zu drehen und Betroffene und Experten zu interviewen. Der Film wurde in Brixen, Bruneck, Meran, Neumarkt, Sterzing und am 13. November in Schlanders vorgeführt. Unterstützt wurde das Filmprojekt vom Forum Prävention, dem Netzwerk Suizidprävention, dem KVW, dem Sanitätsbetrieb und den Bezirksgemeinschaften. In 50 Minuten erzählen junge Menschen über ihre Depressionen, welche sie kraftlos, lustlos und wertlos gemacht haben. Es ist wie ein tiefes, schwarzes Loch, wie dunkle Wolken im Kopf, wie eine Welt ohne Farben. Man will nur im Bett liegen und schlafen, so einige Aussagen von Betroffenen. Psychiater wie Roger Pycha und Andreas Conca, sowie die Psychotherapeutin Sabine Cagol und Martin Fronthaler, der Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgart, erklären im Film die verschiedenen Formen der Depression und den Umgang damit. Nach der Filmvorführung gab es eine Diskussion mit dem Psychiater Andreas Conca, Tanja Mitterhofer, Psychotherapeutin der psychosozialen Beratungsstelle der Caritas und mit Emi Massmer, einem Betroffenen, der auch im Film über seine Depressionen berichtet. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alex Giovanelli vom Forum Prävention. Mitterhofer meinte, dass auch viele Erwachsene an Depressionen leiden, auch viele Suchtkranke. Für Angehörige ist es schwierig mit depressiven Menschen in Kommunikation zu bleiben, wenn diese gar nicht kommunizieren wollen. Entscheidend ist es da zu sein, aber auch auf sich selbst zu schauen, so Conca. Gespräche und Begleitung sind wichtig. Oft haben depressive Menschen auch Selbstmordgedanken bzw. machen Selbstmord. Betroffene, aber auch Angehörige können Beratungsstellen aufsuchen und sich Hilfe holen. Emi Massmer meinte, dass es für ihn wichtig war, die Familie und ein soziales Umfeld hinter sich zu haben. Die ersten Schritte aus der Dunkelheit waren schwierig. Nach Conca geht es ab einem bestimmten Schweregrad nicht ohne Medikamente. Und nicht ohne professionelle Hilfe. Die gibt es und die muss man sich holen.