Mals/Vinschgau Die Begegnung mit Unternehmern gibt Oberschülern traditionell Einblick in die Vielfalt der Südtiroler Wirtschaft und öffnet ihnen Türen zur Arbeitswelt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Unsere Unternehmen - unsere Zukunft - Meine Identität. Um diesen Themenkreis drehte sich kürzlich die traditionelle Begegnung Schule-Unternehmen im Oberschulzentrum von Mals. Begrüßt wurden die Maturantinnen und Maturanten aller Vinschger Oberschulen von Direktor Werner Oberthaler und dem Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes Gustav Rechenmacher (systems GmbH). Sara Tanner, die vor Jahren noch Zuhörerin im Saal war, erzählte von ihrem Weg zum heutigen Arbeitsplatz, in der systems GmbH. Sie brach eine Lanze für die Generation Z (nach 1995 Geborene). Die jungen Leute dieser Generation seien viel besser als ihr Ruf. Sie haben durchaus das Zeug, ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden. Entscheidend sei, herauszufinden, welche Talente in einem stecken, dann könne man diese auch erfolgreich in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen ausleben. Und die Südtiroler Unternehmen bieten eine große Palette an unterschiedlichen Berufen.
Über die Arbeitswelt der Zukunft im sozialen, handwerklichen und technischen Bereich, über die Herausforderungen der Digitalisierung und die Voraussetzungen für eine gute Entwicklung der Unternehmen referierten mehrere Schülergruppen. Sie hatten sich im Vorfeld in ihren Klassenverbänden darauf vorbereitet.
Im zweiten Teil erzählte Max Ohrwalder von seiner Schulkarriere am OSZ Mals und von seinen Tätigkeiten im Verkauf und Außendienst für die Prader Firma Interfama.Deren Schalungssysteme werden auf Baustellen auch über Europa hinaus eingesetzt. Anschließend zeigten Schülergruppen des Oberschulzentrums Schlanders ihre Überlegungen zu den Projektthemen. Das Sprachengymnasium beeindruckte dabei mit Dialogen in perfektem Italienisch und Französisch sowie mit einem Sketch in englischer Sprache, in dem ein einfacher Fischer einem erfolgreichen Manager eine Lektion in Sachen Work-Life-Balance erteilt. Der schwungvollste Beitrag des Vormittags kam von Gabriel Mair Buono und Mirko Lepir: Die beiden Schüler der WFO Schlanders unterhielten das Publikum mit einem spritzigen Video und einer mitreißenden Rap-Einlage, in der sie u.a. die Bedeutung der sozialen Medien in der modernen Geschäftswelt thematisierten. In der abschließenden Diskussion wurde dann nochmals die Wichtigkeit des Sprachenlernens hervorgehoben.
Vor kurzem fand in Schlanders die diesjährige Ortsversammlung des hds - Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol statt. Ortsobmann Markus Stocker eröffnete die Versammlung und erklärte, dass nur durch die Zusammenarbeit und Unterstützung vieler Partner im Ort, Projekte zur lebendige Ortsentwicklung, wie etwa der Eislaufplatz am Kulturhausplatz, durchgeführt werden können.
Seit 15. April 2019 kann auf der Online-Seite der Agentur der Einnahmen wieder die vorausgefüllte Einkommenssteuererklärung der natürlichen Personen, sogenannte „dichiarazione precompilata“, bearbeitet und eingereicht werden.
Allerdings sind darin bislang nicht alle Daten enthalten. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Einerseits sind einige Subjekte nicht verpflichtet die Daten zu melden, andere wiederum können nicht automatisiert erfasst und zugeordnet werden usw.
Damit also keine Steuerabsetzbeträge verloren gehen, nachfolgend nochmals eine kurze Aufstellung der Ausgaben, für welche ein Steuerabsetzbetrag ggf. zuerkannt werden kann. Letzteres ist natürlich auch davon abhängig, ob die formellen Anforderungen ordnungsgemäß erfüllt werden.
Arztkosten, Ausgaben für Medikamente und Prothesen für sich oder für zu Lasten lebende Familienmitglieder. Hierzu zählen u.a. auch Ausgaben in Privatkliniken im In- und Ausland, sowie Veterinärkosten für Haustiere.
Mietkosten für die Hauptwohnung bei Einkünften von max. Euro 30.987, oder bei Verlegung des Wohnsitzes zugunsten von Angestellten und Studenten aus beruflichen bzw. Studiengründen.
Lebens- und Unfallversicherungen – auch für zu Lasten lebende Familienmitglieder und neu auch Versicherungen gegen Katastrophenfälle.
Ausgaben im Erziehungs- und Bildungsbereich wie für den Besuch von Kinderhorten u. Kindertagesstätten, sportliche Tätigkeiten von Kindern und Jugendlichen, Einschreibegebühren für Kindergarten, Grund-, Mittel- und Oberschule, Privatschulen, Schulmensen, Studiengebühren für staatliche und private Universitäten
Freiwillige Zuwendungen zugunsten des Staates, politischer Parteien, öffentlicher Körperschaften mit sozialem oder kulturellem Zweck, religiöse Institute, Onlus, ehrenamtliche Organisationen (ODV) und Organisationen zur Förderung des Gemeinwesens (APS).
Ausgaben für Immobilien wie Aufwendungen für energetische Sanierungen von Gebäuden und Wiedergewinnung von Wohngebäuden, sowie Ausgaben zur Erhaltung denkmalgeschützter Gebäude.
Vinschgau/Bozen - Hinter den Kulissen geht es hektisch zu. Seit die Landesregierung einen Vorschlag für Parkplan und Durchführungsbestimmungen genehmigt hat, sind unzählige Stellungnahmen in den Gemeinden und Ämtern eingetrudelt. Der Vorschlag vom Ex-LR Richard Theiner ist umsrtitten. Nun wird um Formulierungen gerungen. Der Marteller BM Georg Altstätter ist Präsident des Führungsausschusses und erläutert im Gespräch mit dem Vinschgerwind die Problematik.
Vinschgerwind: Herr Bürgermeister, sind Sie noch Präsident des Führungsausschusses für den Nationalpark Stilfserjoch?
Georg Altstätter: Der Führungsausschuss muss neu ernannt werden. Die Gemeinden, die Fraktionen und die Umweltverbände haben ihre Vertreter bereits ernannt. Es fehlen noch zwei Vertreter. Es fehlt noch eine Biologin italienischer Muttersprache, die vom Land ernannt werden muss. Es hat sich bisher noch keine gefunden.
Vinschgerwind: Der aktuelle Führungsausschuss ist noch kein Jahr im Amt. Hat man tatsächlich den Nationalpark Stilfserjoch „heimgeholt“?
Georg Altstätter: Die Kompetenzen sind übergegangen, sicher. Der Wermutstropfen ist, dass bei der Ausarbeitung der Leitlinien, der Zonierung, des Parkplanes und der Duchführungsbestimmungen das Umweltministerium immer mitredet und das Ministerium ein Veto-Recht hat. Also alles, was dem Ministerium nicht passt, kann man nicht machen.
Vinschgerwind: Von einer „Heimholung“ kann man da nicht reden.
Georg Altstätter: Das kommt darauf an, was man aus dem Park macht. Am Regelwerk muss man jetzt noch feilen. Ich bin überzeugt davon, dass es eine geordnete Zonierung braucht. Eine Unterscheidung zwischen bewohnten und wirtschaftlichen Gebieten auf der einen und Schutzzonen auf der anderen Seite ist grundsätzlich sinnvoll. Auch landesweit wird zwischen bewohntem Gebiet, intensiver Obstwirtschaft und Almgebiet unterschieden. Es braucht aber die Zonierung im Park so, dass die Leute darin wirtschaften und davon leben können. Und das ohne doppeltem und dreifachem Regelwerk.
Vinschgerwind: Die Vorschläge einer Parkordnung und der Durchführungsbestimmungen für den Nationalparkanteil Südtirols hat die Landesregierung im Dezember beschlossen. Derzeit werden Stellungnahmen eingereicht. Welches sind die Knackpunkte, die am meisten kritisiert werden?
Georg Altstätter: Am meisten werden die sogenannten D-Zonen beanstandet. Die D-Zone besteht aus der Unterzone D1 - von menschlicher Tätigkeit geprägte Zonen - der Unterzone D2 - Skizonen - und der Unterzone D3 Marmorbrüche. Die Skizone hätten wir gern in „Wintersportzone“ umgewandelt, weil auch Langlauf und Rodeln im Park eine Rolle spielen.
Vinschgerwind: Was ist das Problem in der D1-Zone, also in der von menschlicher Tätigkeit geprägten Zone?
Georg Altstätter: Der Vorschlag der Landesregierung, alle Höfe und Gastbetriebe, sprich Einzelgebäude, die nicht in den Dorfzentren, sondern heute in der C-Zone liegen, in eine D-1 Zone zu tun, finde ich grundsätzlich positiv. Weil in der D1-Zone einiges mögliche sein soll. Dass etwa bei einer Baugenehmigung das Null’Aosta des Parkes wegfällt und der jeweilige Bürgermeister dieses und die Baukonzession ausstellen kann. Es gelten in etwa die urbanistischen Gesetze des Landes. Knackpunkt aber ist, wie groß die D1-Zone ist. Da gilt, laut Vorschlag, das Kartenmaterial. Und da geht es vor allem um die Einzelgebäude, also um die Einzelhöfe, um Gasthöfe und Hotels außerhalb des geschlossenen Siedlungsgebietes und um die Schutzhütten.
Vinschgerwind: Was hat es mit diesen Einzelgebäuden auf sich?
Georg Altstätter: Der Vorschlag der Landesregierung ist eine 12-Meter-Zone um die Einzelgehöfte als D1 Zone. Außerhalb dieser 12 Meter ist C-Zone. Und der Vorschlag der Landesregierung für die C-Zone ist rigoroser, als er bisher ist. Laut Vorschlag der Landesregierung müsste die Regelung in der D-Zone einfacher werden, die Baukonzessionen betreffend, weil Konsens darüber herrscht, dass man in den D-Zonen die Leute arbeiten lassen muss. Wir sind dafür, dass in den C-Zonen in etwa das kommende Landesraumordnungsgesetz gelten soll. Wenn das nicht geht, sollte man, das ist unser Vorschlag, die D-Zonen größer machen.
Vinschgerwind: Was heißt größer? Mehr als 12 Meter?
Georg Alstätter: Man könnte die Gehöfte als D1-Zone zusammenfassen, das ist ein Vorschlag, also die D-Zone grundsätzlich vergrößern. Dafür könnte man bei der A-Zone, in der extensive Beweidung mit einheimischen Tierarten möglich sein soll, etwas mehr dazugeben.
Vinschgerwind: Der Bauernbund hat seine Stellungnahme bereits formuliert. Ein Beispiel: Der Bauernbund sagt, man solle den Artikel 14, Absatz 8 streichen. Zitat: „Bürokratischer Unsinn: Muss in Zukunft der Viehtrieb genehmigt werden? Wir können um jedes Stück Vieh, das gealpt wird, froh sein und brauchen daher keine neuen unsinnigen Auflagen.“ Sind im Vorschlag aus Ihrer Sicht bürokratische Unsinnigkeiten enthalten?
Georg Altstätter: Ja tatsächlich. Ein Beispiel: Wenn die Feuerwehr eine Probe abhalten möchte, soll diese beim Nationalpark angemeldet bzw. darum angesucht werden.
Vinschgerwind: Man ist dabei, am Vorschlag der Landesregierung zu feilen. Gibt es da eine Kerngruppe?
Georg Altstätter: Albrecht Plangger, Sepp Noggler, der Bezirkspräsident Andreas Tappeiner und meine Wenigkeit sowie die BürgermeisterInnen der Nationalparkgemeinden und einige mehr gemeinsam mit den zuständigen Ämtern in Bozen. Wir haben mit den Handwerkern, mit dem Bauernbund, mit den Tourismusorganisationen (HGV, IDM) mit der Liftgesellschaft Sulden, den Fraktionen, dem AVS und mit der Abteilung 32 geredet.
Vinschgerwind: Wie ist die Absprache mit den Trentinern und mit den Lombarden? Für eine Genehmigung von Seiten des Umweltministeriums braucht es einen in allen drei Parkteilen abgesprochenen Vorschlag für eine Parkordnung.
Georg Altstätter: Mit dem Umweltministerium, den Lombarden und den Trentinern reden bisher nur die Landesämter. Meines Wissens ist die Lombardei nicht soweit, wie wir es sind. Es gibt eine sog. „Cabina di regia“ und das Koordinierungskommitte für alle drei Parkteile.
Vinschgerwind: Mit dem Beschluss der Landesregierung ist ein Verfahren eingeleitet worden, welches genaue Zeitfenster vorsieht. Geht alles zu schnell?
Georg Altstätter: Mir geht es eindeutig zu schnell: weil der Vorschlag ziemlich rasch erarbeitet worden ist und auch das Kartenmaterial aufgrund dieser Eile, vor allem die Mobilitätskarte, fehlerhaft und nicht auf dem aktuellsten Stand ist, und auch dass die Diskussion politisch nicht ausgereift ist, wie man das mit der D- und C-Zone lösen könnte. Meine Meinung ist, es sollen keine Ungerechtigkeiten entstehen. Die kleinen D-Zonen der Einzelgebäude, wie von der Landesregierung vorgeschlagen, beinhalten noch andere Problematiken, die eigentlich den Leitlinien und den Vorschlägen widersprechen. Ein Beispiel: Wenn ein Hof eine naturnahe Bewirtschaftung anstrebt und einen Laufstall errichten möchte, oder Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, oder Biokäse produzieren möchte usw., benötigt der Hof eine bestimmte Größe eines Zubaues und der wird auch vom tierärztlichen Dienst oder von anderen Vorschriften vorgeschrieben. Was wenn diese 12-Meter-Zone nicht reicht? Es ist ja das Bestreben, dass Bauern und Hoteliers bleiben und wirtschaften können. Dass eine D-Zone um die Gehöfte kommen soll, dafür hat man sich ja eingesetzt. Es kann aber nicht sein, dass ein Hof in Dorfnähe in einer geschlossenen D-Zone ist und der Nachbarhof keine 100 Meter davon entfernt eine 12-Meter D-Zone hat. Das Vorliegende ist nur ein Vorschlag.
Vinschgerwind: Im Vinschgau ist erwogen worden, dass der Beschluss der Landesregierung, also die Vorschläge für die Parkordnung und die Durchführungsbestimmungen rückgängig gemacht werden sollte. LH Arno Kompatscher wäre dazu bereit gewesen. Warum hat man das nicht getan?
Georg Altstätter: Dazu braucht es zuerst den ausgereiften und von allen mitgetragenen neuen Text, weil sonst das staatliche Rahmengesetz für Nationalparke aus dem fernen Jahr 1991 zur Anwendung käme. Das heißt, jede Kleinigkeit, also die Bewegung eines Steines in Stuhlgröße, müsste vom Nationalpark genehmigt werden.
Vinschgerwind: Ist man in Kontakt mit dem Umweltministerium?
Georg Altstätter: Das machen bisher nur die Landesämter und erst, wenn wir einen konkreten Vorschlag erarbeitet haben. Die Lombarden haben nach den Parlamentswahlen ihren Nationalpark-Direktor ausgetauscht, die Trienter haben das nach den Landtagswahlen ebenso gemacht. Eine Absprache ist also schwierig. Wir benötigen allerdings eine gescheite Regelung, mit der wir leben können. Vor allem in der D-Zone. Momentan ist der Vorschlag der Landesregierung in Kraft, mit der nicht befriedigenden Regelung der 12-Meter-Zone. Auch die 15% Lösung bei den Schutzhütten und bei den Almen ist nicht sinnvoll. Der Vorschlag ist demnach, dass eine Erweiterung von Schutzhütten und Almen 15% der bestehenden Bausubstanz nicht überschreiten darf. Das hat mit dem logischen Denken nichts zu tun. Als Verwalter müssen wir da flexibler reagieren können. Da machen wir halt andere Vorschläge. Ein Beispiel: Bei der Sanierung der Zufallhütte hat allein der bessere Dachaufsatz fast die 15% erreicht. Und das ist ein Projekt des Landes Südtirol.
Vinschgerwind: Was ist mit der Mobilität im Nationalpark? Das vorliegende Kartenmaterial weist eine Forststraße bis hinauf auf den Gipfel des Cevedale und auch auf die Laaser Spitze aus.
Georg Altstätter: Das ist ein Fehler, das kann passieren. Das Kartenmatereial wurde in aller Eile erstellt. Die Kartographie muss unbedingt überarbeitet und auf den aktuellsten Stand gebracht werden.
Vinschgerwind: Was ist Ihre Vision als Bürgermeister, als Präsident des Führungsausschusses?
Georg Altstätter: Meine Vision ist, dass die D-Zonen so angepasst werden, dass wir uns im Park entwickeln können. Dass die Bauern auf ihren Höfen leben können, dass die Hotels bei Bedarf expandieren können. In der C-Zone muss es möglich sein, zum Beispiel die Langlaufloipe erweitern zu können und die Skigebiete im Park muss man halt leben lassen. Wenn man diese Dinge abgeschlossen hat, dann muss man aus dem Park, so wie das in anderen Nationalparks Europas möglich ist, etwas machen, so dass Besucher und Touristen angezogen werden. Da müssen zuerst die Leute im Park mitgenommen werden. Wenn sich die Leute ausgeschlossen fühlen, dann kann man keine positive Stimmung aufbauen, dann wird’s halt nicht funktionieren.
Vinschgerwind: Man wird die Tatsache zur Kenntnis nehmen müssen, dass die bewohnten Gebiete nicht aus dem Nationalpark Stilfserjoch herausgenommen werden können.
Georg Altstätter: Es muss allerdings möglich sein, im Park wirtschaften zu können, in der Landwirtschaft und im Tourismus. Ich erinnere auch daran, dass die Gemeinden im Nationalpark mit den Natura 2000 Gebieten einen hohen Prozentsatz der Schutzziele Südtirols abdecken. Also sollte es der Allgemeinheit etwas wert sein, in das Parkgebiet Geld zu investieren, um Landwirte und Tourismus zu unterstützen.
Vinschgerwind: Bis wann soll der Parkplan stehen?
Georg Altstätter: Das kann ich nicht sagen. Bis 16. Mai sollten die Gemeinden eine Begutachtung machen. Diesen Termin kann man vielleicht verschieben, damit einige Karten neu gezeichnet werden können und man mit Rom und den Lombarden und Trentinern eine bessere Urbanistik-Regelung für die Bauernhöfe, Gastbetriebe, Almgebäude und Schutzhütten verhandeln kann. Daran arbeiten wir.
Interview: Erwin Bernhart
Obervinschgau - Der Baum muss mächtig gewesen sein, genauso mächtig wie die Unvorsichtigkeit der am Baumschneiden beteiligten Arbeiter. Bei Baumräumungsarbeiten an der Bahnlinie im Obervinschgau ist vor einiger Zeit ein Baum auf ein STA-Auto gekracht und hat erheblichen Schaden angerichtet. Glücklicherweise kamen Personen nicht zu Schaden. Der bullige und entsprechend teure Pick-up der STA steht bei einem Karosseriespengler in der Glurnser Handwerkerzone und wartet auf die Weiderauferstehung. Der Motor ist noch intakt, aber die Delle in der Karosserie mit den zersplitterten Scheiben ist gewaltig. Die Angestellten der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) waren als „Bahnler“ fleißig beim Baumausschneien entlang der Bahnlinie und haben aus Sicherheitsgründen großräumige Warnungen und Absperrungen vorgenommen. Dass ausgerechnet das eigene Auto von einem Baumstamm demoliert wurde, sorgt im Obervinschgau zu Schmunzeleien. (eb)
Schlanders - Dieter Pinggera ist BM von Schlanders und auch Präsident der Fernheizwerk Schlanders GmbH. Das Fernheizwerk von Schlanders gehört zu 51 % der Marktgemeinde Schlanders - 49%gehören der Alperia. Auf dem Gelände des Fernheizwerkes wird derzeit ein kleiner Bau errichtet, ein Bau, der als Gaslager für eine private Firma dienen soll. In Schlanders stellen sich die Leute, vor allem die Leute in Bauerskreisen, die Frage, ob es grundsätzlich zulässig sei, dass es einem Privaten gestattet wird, auf einem Gelände, welches der Öffentlichkeit gehört, ein Lager errichten zu können. Abgesehen von der Frage des Baugrundes, ergibt sich auch die Frage der Genehmigung. Denn Pinggera stellt als Fernheizwerkpräsident diesen Grund zur Verfügung und er stellt als Bürgermeister auch die entsprechende Baukonzession aus. Eine interessante Kombination. Zudem, so sagt man in Schlanders, ist die Position des künftigen Gaslagers auch brandschutztechnisch höchst fraglich. (eb)
Mals - Der Malser BM Ulrich Veith ist vor dem Rechnungshof mit Urteil am 14. März 2019 freigesprochen worden. Veith war von der Staatsanwaltschaft angeklagt, rund 24.000 Euro zahlen zu müssen, weil er die Volksbefragung hätte verhindern müssen und für die Volksbefragung in Mals Geld aus der Gemeindekasse unrechtmäßig verwendet haben soll. Laut Klageschrift hätte Veith die Volksabstimmung nicht zulassen dürfen, da die Frage nicht in die die Zuständigkeit der Gemeinde fällt.
Mit prominenter Verteidigung von SVP-Vizeobmann, Ex-SVP-Senator und Rechtsanwalt Karl Zeller ist Veith von allen Anschuldigungen kürzlich freigesprochen worden. Bereits im Vorfeld der Verhandlung hat Veith gesagt, dass er sich nichts vorzuwerfen habe und bereits die Verteidigungslinie, laut RAI, so skizziert: Bevor es zur Volksabstimmung gekommen war, habe ein Promotorenkomitee den Antrag dafür eingereicht und danach die notwendigen Unterschriften gesammelt, so Veith, das habe den gesetzlichen Vorgaben entsprochen.
RaiNews: „Nach Angaben von Rechtsanwalt Karl Zeller bestätigte das Urteil ausdrücklich, dass es kein Element für eine Verantwortlichkeit von Bürgermeister Veith gibt. Die Entscheidung der Expertenkommission, die die Volksabstimmung für zulässig erklärt hat, war für den Bürgermeister bindend und es hat kein schuldhaftes Verhalten des Bürgermeisters gegeben.
Beachtlich ist, dass der Rechnungshof sogar hinzufügt, dass die Expertenkommission der Gemeinde mit ausgewiesenen Experten in der Materie besetzt ist und ihre Entscheidung für die Zulässigkeit des Referendums gut begründet hat (Schutz der Gesundheit, Gemeindeautonomie, Berücksichtigung der negativen Gutachten der Staatsadvokatur, von Regierungskommissar und Ministerien).
„Ich bin sehr erleichtert über diese Entscheidung des Rechnungshofs und es ist für mich eine große Genugtuung, dass im Urteil anerkannt wird, dass ich mich vollkommen korrekt verhalten habe. Das Thema Pestizide ist sehr komplex und sehr wichtig nicht nur für Mals, sondern auch für Südtirol und darüber hinaus. Das Urteil ist ein wichtiges Signal für die Demokratie und eine Ermutigung auch in Zukunft die Bürger bei Themen, wo es um unsere Zukunft und jene unserer Kinder geht, verstärkt einzubinden“, erklärt Ulrich Veith.“ (eb)
Schluderns/Obervinschgau - Schluderns/Obervinschgau - Die regionale Lösung der Stromversorgung über die Genossenschaft Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) und dem Stromanbieter VION trägt Früchte und reift zudem zu einem Identifikationskern im oberen Vinschgau. Mehr als 400 Stimmrechte waren bei der Vollversammlung am vergangenen Montag in Schluderns anwesend.
von Erwin Bernhart
Mit großer Freude haben der VEK-Verwaltungsrat und der VEK-Präsident Alexander Telser am vergangenen Montag im Kulturhaus von Schluderns zur Kenntnis genommen, dass mit 439 Stimmrechten die für Statutenänderungen notwendige Mehrheit anwesend war. Auch die Anwesenheit der BM von Schluderns, Glurns, Taufers, Prad, Laas und Schlanders unterstrich die Bedeutung des VEK. Das im Jahr 1999 gegründete Vinschgauer Energiekonsortium ist seit dem Eintritt in die operative Phase vor mehr als drei Jahren im steten Wachstum begriffen und erfreut sich regen Zuspruchs von Seiten der Bevölkerung. Mittlerweile werden 15 Mitarbeiter beschäftigt und Ende Dezember 2018 waren es 1421 Genossenschaftsmitglieder. Auch wegen dieser enormen Wachstumsphase war es notwendig, die Statuten dahingehend zu ändern, dass bei außerordentlichen Vollversammlungen bei jeder Anzahl der Anwesenden die Beschlussfähigkeit gegeben ist. Bisher war diese mit mindestens einem Drittel der Mitglieder gegeben. Die Mitglieder stimmten dieser Änderung zu und zudem stimmten sie der Verlegung des Rechtssitzes nach Glurns zu, einer Erweiterung der Tätigkeitsfelder (in Richtung E-Mobilität, Alternativenergien und Multi-Utility-Dienste). Auch wurden die Statuten in Richtung monistisches Verwaltungssystem abgeändert, welches einen Kontrollausschuss vorsieht.
Im ordentlichen Teil der Vollversammlung blickte VEK-Präsident Alexander Telser auf Investitionen von rund einer Million Euro im Jahr 2018 zurück, welche in einem ständigen Verbesserungsprozess im Stromnetz mündeten, auf den Neubau der Halle in Glurns und er blickte nach vorn. Man werde in allen 13 Mitgliedsgemeinden Schnellladestationen von 75 kW für E-Autos installieren und der Verwaltungssitz in Glurns ist im Bau uns soll 2020 fertiggestellt werden. Telser wies auf den Ideenwettbewerb des Raika-Verbandes hin, an dem das VEK mit einer App-Idee teilgenommen hat und er hob die E-Bike-Verleih-Aktion hervor. Mit einem Umsatz von 13,5 Millionen Euro im Jahr 2018 erwirtschaftete das VEK einen Gewinn nach Steuern von 260.500 Euro.
Michael Wunderer, Geschäftsführer des E-Werk Prad und Mitarbeiter im Südtiroler Energieverband (SEV) erläuterte in einem Kurzvortrag die italienische Reform bei den Strompreisen.
Sehr erfreut über die Entwicklung des VEK zeigte sich der 1. VEK-Präsident Sepp Noggler: „Dass das VEK jemals eine solche Versammlung abhält, das habe ich mir nicht vorstellen können.“ Einen „Superjob“ attestierte Noggler dem VEK-Präsidenten, seinen Mitarbeitern und dem Verwaltungsrat.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - In Schlanders hat bezüglich der Videoüberwachung so etwas wie die Vernunft gesiegt. Videokameras sind vor allem in Großstädten in Mode und diese offensichtlich sicherheitsvermittelnde Mode wollen dann auch die kleineren Orte und was Mode ist, macht vor der Vernunft ungern halt. Und wenn sich Mode mit Macht paart, dann gibt’s für Mächtige scheinbar kein Halten. Und noch etwas kommt hinzu: Der Ausblick, dass der Unfug vom Land zu einem großen Teil mitfinanziert wird, lässt - so ist es auch anderweitig üblich - Vernunft geradezu vergessen. In einer bezirksweiten Studie waren 27 Videokameras für das Gemeindegebiet Schlanders vorgesehen. Vielleicht nicht in der gesamten Anzahl aber durchaus wohlwollend befürwortet vom Schlanderser BM Dieter Pinggera. So, als ob der stolze Hauptort Schlanders Sodom und Ghomorra im Tal wäre und die Bevölkerung geradezu nach Überwachung lechzte. Jedenfalls hat man in Teilen der Ratsstube geglaubt, dies aus der Bevölkerung herauszuhören. Dem war und ist nicht so. Der Vinschgerwind jedenfalls hat Anfang März das Ansinnen in Schlanders beleuchtet und die Sinnhaftigkeit der vielen Kameras bezweifelt. Denn eine Bürgerversammlung in Schlanders zum Thema Überwachung war nicht einmal angedacht. Schlanders ist, so wie jeder andere größere und kleinere Ort im Vinschgau, Gottseidank, immer noch ein gemütliches Dorf mit gemütlichen, zuvorkommenden Leuten. Mit dem Ansinnen, diese Gemütlichkeit überdimensional überwachen zu wollen, ist man letzlich wohl danebengelegen. Der Gemeinderat hat kurz nach Ostern, so hab’ ich gelesen, zugestimmt, dass vier Kameras aufgestellt werden sollen, zwei beim Bahnhof und zwei im von Eltern und Kindern geliebten Stainerpark. Diese Kameras bzw. diese zwei Standorte waren schon vor Jahren im Gespräch. Vernunft im Rathaus ist immer willkommen.
Glurns/Taufers/Mals - Der geträumte Golfplatz auf dem Schuttkegel bei Glurns bleibt aktuell. Das sagt BM Luis Frank dem Vinschgerwind. Nicht mehr aktuell ist, dass ein Teil der Finanzierung über eine Ausgleichsmaßnahme für das Rambach-E-Werk kommen soll. Eine Übertragung der Umweltmaßnahme von urspünglich einer Erholungszone auf den Wiesen vor dem Calvawald (Projekt Johannes von Hepperger) in Richtung Golfplatz wurde von den zuständigen Ämtern für die UVP im Vorfeld abgelehnt. Also die Verbindung Rambachwerk-Golfplatz ist vom Tisch. Nicht aber der Golfplatz selbst. Da werde man andere Wege suchen müssen, sagt Frank. Am 5. April 2019 hat Sepp Hofer, Präsident des Amateursportvereins „Golffreunde Venusta Vallis“, die Pläne zum 3-ha großen Golfübungsplatz den Umweltschützern vorgestellt und daraufhin hat sich der 8-köpfige Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau öffentlich geäußert: Man sei nicht gegen einen ökologischen Golfplatz der Golffreunde Vinschgau. Dagegen sei man, dass die Gemeinde Glurns diesen mit Umweltgelder finanzieren will. Gelder für Ausgleichsmaßnahmen für das Rambach-Kraftwerk dürfen nicht für den Ankauf einer dafür benötigten Fläche verwendet werden. Derweil plant man in der Rambach Konsortial GmbH Umweltmaßnahmen direkt am Bach. (eb)
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