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Val Müstair - Am Montag, den 11. Mai wurde in der Schweiz der reguläre Schulbetrieb in den Pflichtschulen wieder aufgenommen. Die Gymnasien und Berufsfachschulen begannen am 8. Juni mit dem Unterricht in den Schulen. In Österreich kehrten die ersten Schüler am 4. Mai in ihre Schulen zurück. Zuerst nur die Maturanten und Abschlussklassen, ab 18. Mai die Volksschüler und die Schüler der neuen Mittelschulen und ab 3. Juni die restlichen Schüler. In Italien blieb die Schule vom 5. März bis Schulende für alle Schüler und Schülerinnen geschlossen

von Heinrich Zoderer

In einem Grenzgebiet erlebt man am besten die Unterschiede, man hört die Entscheidungen in den einzelnen Staaten und versteht nicht warum die verschiedenen Behörden zu ganz anderen Lösungen kommen, obwohl die Problematik mehr oder weniger dieselbe ist. Während in Österreich die Maturaprüfungen nur in schriftlicher Form erfolgen, gibt es in Italien nur mündliche Maturaprüfungen. Unverständlich ist auch, warum die Maturanten in Italien zu den Prüfungen in ihre Schulen kommen und in physischer Präsenz vor einer 7-köpfigen Prüfungskommission das rund einstündige Prüfungsgespräch ablegen, während die Mittelschüler über Videokonferenzen ihre vorbereitete Facharbeit in rund 10 Minuten den Klassenräten (10 bis 12 Personen) präsentieren mussten. Sehr interessant ist immer wie unsere Schweizer Nachbarn reagieren. Meistens haben die Schweizer bürgerfreundliche und nachvollziehbare Lösungen. Viele Entscheidungen werden nicht zentralistisch verordnet, sondern vor Ort umgesetzt. Von oben wird nur der Rahmen vorgegeben bzw. Richtlinien werden festgelegt. Die Umsetzung erfolgt pragmatisch und mit Hausverstand, angepasst an die örtlichen und regionalen Gegebenheiten.
Ich staunte nicht schlecht als ich am 17. Juni die Primarschule in Müstair besuchte, um mit dem Schulleiter und Lehrer für Informatik und Medienkunde, Geografie, Zeichnen und Werken, Thomas Brülisauer, ein ausführliches Gespräch über den Schulbetrieb in Coronazeiten zu führen. Alle Schüler befinden sich genauso wie vor der Schulschließung wieder in ihren Klassen, es gibt einen regulären Unterricht mit demselben Stundenplan wie vorher. Auch der Nachmittagsunterricht von Montag bis Freitag (ausgenommen Mittwoch) wird wie vor Corona durchgeführt. Als um 11:45 Uhr die Schulglocke läutete, verließen alle 62 Primarschüler das Schulhaus. Sehr viele stiegen in den Schulbus ein, der sie nach Hause zu ihren Eltern brachte. Die Schüler saßen nebeneinander im Schulbus, so wie vorher, ohne Masken. Am selben Tag war ich in der Früh in meiner Schule bei der Zeugnisverteilung. Mehrere Lehrpersonen waren anwesend und sahen nach über drei Monaten das erste Mal wieder ihre eigenen Schüler. Im Halbstundentakt wurden die Zeugnisse im Freien verteilt, Klasse für Klasse. Die Schüler kamen einzeln, alle mit Masken, im Abstand. Die Lehrerin, die die Zeugnisse verteilte, hatte Handschuhe an, auch alle Lehrpersonen trugen Masken. Andere Schulen haben die Zeugnisse gar nicht verteilt, sondern digital verschickt.

 

Schule Val Müstair: 3 Standorte, 106 Schülerinnen und Schüler, 23 Lehrpersonen

 

s7 schuleDas größte Problem der Schule im Münstertal ist in diesen Zeiten ihr größter Vorteil. Die sinkende Kinderzahl hat zur Folge, dass es kleine Klasse gibt und durch die drei Standorte sind die wenigen Schüler auf das ganze Tal verteilt. Der Kindergarten mit 11 Kindern befindet sich in Valchava, die drei Klassen der Oberstufe mit 33 Kindern in Sta. Maria und die 62 Grundschüler (in der Schweiz nennt man sie Primarschüler) von der ersten bis zur sechsten Klasse sind im Schulgebäude von Müstair untergebracht. In den relativ großen Klassenräumen sind nur 9 bis 11 Schüler. Da ist es leicht Abstand zu halten. Durch die Corona-Pandemie wurde natürlich auch die Schweiz nicht verschont. Am 13. März wurde vom Bundesrat bekannt gegeben, dass ab Montag, den 16. März alle Schulen in der Schweiz geschlossen werden. In Italien wurde die Mitteilung der Regierung über die Schulschließungen am 4. März am Abend bekannt. Am nächsten Tag waren alle Schulen geschlossen. In Müstair lud der Schulleiter Thomas Brülisauer wenige Tage nach der Schulschließung seine 23 Lehrpersonen noch zu einer Schulkonferenz ein, um die Situation zu besprechen und den Fernunterricht in groben Zügen zu planen. Die Schüler durften zu Beginn der Coronaferien gestaffelt ihr Schulmaterial von der Schule holen. Anfang April wurde dann mit dem Fernunterricht begonnen. In regelmäßigen Videokonferenzen besprachen die Lehrpersonen über Google Meet die Situation und trafen die notwendigen Entscheidungen. Im Schulsprengel Schlanders musste eine geplante Konferenz am 4. März abgesagt werden. Viele Schüler und Lehrpersonen hatten Hefte, Bücher und andere Unterlagen in der Schule und durften sie nicht holen. Thomas Brülisauer berichtete, dass die Lehrpersonen der Primarschule ihren Schülern Arbeitsblätter und andere Unterlagen zu Hause vorbeibrachten und die bearbeiteten Unterlagen einsammelten. Außerdem wurde mit den Schülern bzw. den Eltern über Telefon, WhatsApp oder E-Mail kommuniziert. Bei den Schülern der Oberstufe (14 – 16 Jahre) wurde alles digital abgewickelt. Die Schulen in Graubünden befinden sich momentan in einer dreijährigen Umsetzungsphase. Bis 2021 soll ein neuer Lehrplan (LP21) erprobt werden. Unter anderem wird das neue Fach Medien und Informatik eingeführt und damit hält auch die Digitalisierung verstärkt Einzug in den Schulalltag. Alle Schüler der Oberstufe erhalten von der Schule als Leihgabe ein Chromebook. Das ist ein schlanker, aber schneller und kostengünstiger Laptop mit dem Betriebssystem Chrome OS, das von Google entwickelt wurde. Die Schule in Sta. Maria ist auch mit W-Lan ausgestattet, so dass der Laptop im Unterricht problemlos eingebaut wurde und so der Umgang mit den neuen Medien bereits zum Alltag gehörte. Im Fernunterricht wurde mit Google Classroom gearbeitet, eine Internetplattform, die Google speziell für die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrpersonen entwickelt hat.

 

56 Tage kein Unterricht in der Schweiz – 104 Tage waren es in Südtirol

 

Vom 16. März bis 8. Mai waren in der Schweiz die Schulen geschlossen. Das sind insgesamt 56 Tage, davon 36 Schultage. In Müstair war die Schule zwei Wochen länger geschlossen, weil in der Woche vor dem 16. März die regulären Winterferien und in der Woche nach dem 8. Mai die Frühlingsferien waren. Insgesamt hat das Schuljahr in Graubünden 38 Schulwochen bzw. 183 Schultage vom 19. August 2019 bis 26. Juni 2020. In Südtirol hat das letzte Schuljahr am 5. September begonnen und am 16. Juni geendet. Das waren 176 Schultage. Durch Corona sind seit dem 5. März insgesamt in Südtirol 67 Schultage ausgefallen. Große Schulveranstaltungen, Klassenreisen, Sprachaufenthalte und Elternveranstaltungen sind auch in der Schule in Val Müstair ausgefallen. Die beiden mehrtägigen Ausflüge der Abschlussklassen der Primarschule und der Oberstufe will man aber trotzdem durchführen. Es wird aber ein Ausflug innerhalb der Region. In allen Klassen und auch beim Schuleingang in Müstair gibt es Flüssigseife, Papierhandtücher und Desinfektionsmittel. Die Klassen- und Fachräume müssen regelmäßig gelüftet und desinfiziert werden. Die Schule stellt für Lehrpersonen Masken zur Verfügung, aber niemand muss sie tragen. In der Oberstufe wurde das Singen eingestellt und beim Sport wird darauf geachtet zu starken Kontakt zu meiden. So werden die allgemeinen Corona Hygienevorschriften und Richtlinien des Bundes und der Kantonalverwaltung eingehalten. Schulleiter Thomas Brülisauer berichtet auch, dass zu Beginn der Wiederaufnahme des Unterrichts in den Klassen ein Abstand von 2 Metern eingehalten werden musste. In Österreich wurden bei der Wiederaufnahme des Unterrichts die Klassen geteilt und ein Schichtunterricht eingeführt. Ein Teil der Klasse hat von Montag bis Mittwoch Unterricht, der andere Teil am Donnerstag und Freitag und in der darauffolgenden Woche umgekehrt. In Südtirol und wahrscheinlich in ganz Italien tüfteln die Verantwortlichen des Schulbetriebes nach neuen Schulformen für das kommende Schuljahr. In den Pflichtschulen soll nach Möglichkeit Präsenzunterricht gemacht werden, in den Oberschulen wird es eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht. Es soll keinen Nachmittagsunterricht geben, keinen Mensadienst und keine Wahlpflicht- und Wahlfächer. Deshalb muss der Unterricht in allen Fächern reduziert werden. Da der Abstand von 1 Meter eingehalten werden muss, müssen auch die Schülerzahlen der einzelnen Klassen verkleinert werden. Deshalb werden neue Unterrichtsräume benötigt. Diskutiert wird über gleitende Einstiegs- und Ausstiegszeiten, um große Ansammlungen von Schülern zu vermeiden. Der Schülertransport wird zu einer großen Herausforderung. Während in der Schweiz das Unterrichtskonzept für das nächste Schuljahr steht, ist in Italien und auch bei uns in Südtirol noch vieles offen. Die Schweizer Lehrpersonen können gelassen dem Unterrichtsbeginn des nächsten Schuljahres am 17. August 2020 entgegensehen. Bei uns wird der Unterrichtsbeginn am 7. September möglicherweise noch einige Überraschungen bringen. Und für das nächste Schuljahr wird vor allem eines wichtig: Kreativität

Dienstag, 23 Juni 2020 16:08

Wem gehört der Dorfplatz?

Burgeis - Mit einem Podest für Tische und Stühle hat der Burgeiser Gastwirt Joachim Theiner einen Teil des Burgeiser Dorfplatzes besetzt. Die Dorfgemeinschaft und die Nachbarn sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Theiner ist Gemeindereferent und für den Tourismus zuständig. Der Vorwurf der Freunderlwirtschaft liegt in der Luft.

von Erwin Bernhart

Vogelsteige sagt ein Nachbar. Unmöglich sagen einige Burgeiser, die nicht genannt werden wollen. Das neue Podest neben dem Dorfbrunnen erhitzt in Burgeis die Gemüter. Es ergibt sich die Frage, wem denn der Burgeiser Dorfplatz gehöre. Der Dorfplatz von Burgeis ist mit seinem großen Brunnen und den Ensembles, den historischen Häusern mit Wandgemälden, die sich drumherum gruppieren eine Perle, die ihresgleichen sucht. Der Dorfplatz ist das Herzstück von Burgeis, heute noch. Der Platz hat Charme und Flair und er wird für Dorffeste, Platzkonzerte der Musikkapelle aber auch als Autoabstellplatz gern genutzt. Und nun stört seit Kurzem ein Podest neben dem Brunnen diese Idylle. Der Platz ist verfremdet. Dorffeste und Platzkonzerte sind in Frage gestellt.
Was ist geschehen? Joachim Theiner, Tourismusreferent und als „Löwenwirt KG des Joachim Theiner &Co.“ Besitzer der Bar Dorfcafe hat im Sommer vergangenen Jahres um die Nutzung von 20 m2 öffentlichen Grund für den Ausschank bei der Gemeinde Mals angesucht. Das Ansuchen kommt im Gemeindeausschuss zur Sprache und BM Ulrich Veith stellt im September die Konzession Nr. 10/2019 aus, mit der Theiner bis zum 1.10.2028 den Platz nutzen kann. Es vergeht der Winter und auch die Corona-Zeit und im Mai wird der Platz ausgemessen und es wird ein Podest errichtet, mit Geländer und seit vergangenem Montag ist das Podest bestuhlt. Theiner wähnt sich im Recht. Er habe nichts verbrochen und niemandem etwas gestohlen. Zwar hätte er anstelle des Podestes lieber die Pflasterung etwas einebnen wollen, das sei aber in der Gemeinde abgelehnt worden. Joachim Theiner ist davon überzeugt, dass der Dorfplatz mit diesem neuen Podest beruhigt werden kann und dass Einheimische und Gäste den Dorfplatz endlich genießen können.
Von dieser Konzession hat in Burgeis aber niemand etwas gewusst und auch die beiden anderen Gastbetriebe am Burgeiser Dorfplatz, der Mohrenwirt und das Weiße Kreuz, sind von offizieller Seite, also von Seiten des Bürgermeisters, weder nach ihrer Meinung noch nach dem Interesse ihrerseits an einer Platzpachtung gefragt worden. Diese Unterlassung war politisch nicht nur höchst unklug sondern fahrlässig und deshalb haftet der Konzession der Geruch der Freunderlwirtschaft an. Diese Unterlassung hat auch das Potenzial, dass sich das Ganze zu einem politischen Erdbeben auswachsen könnte.
Denn die Fronten sind nach ersten Gesprächsversuchen auch mit BM Veith derart verhärtet, dass die Familie Theiner vom Mohrentwirt rechtliche Schritte gegen diese Konzession und gegen dieses Podest in Erwägung zieht. Dies wird auch von daher verständlich, weil Joachim Theiner nur die Auflage erhalten hat, vom Brunnen einen Meter Abstand zu halten. Dafür rückt das Podest der Mauer des Mohrenwirts fast direkt auf die Pelle. Die bisherige Sitzbank unter den historischen Mohrenwirts-Fenstern ist kaum mehr benutzbar.
Auch der örtliche Heimatpflegeverein um Obmann Roland Peer hat, weil vorab nicht informiert, nachträglich seinen Unmut zum Ausdruck gebracht. Das Anliegen der Heimatpflege sei auch die Erhaltung des Dorfbildes. „Nun wird er zum Zwecke des Eigennutzes verbarrikadiert“, hat Peer bei BM Veith unter anderem protestiert.

Dienstag, 23 Juni 2020 16:01

Baubeginn Umspannwerk Fuhrmannsloch

Nauders/Reschen - Über den Reschenpass wird eine neue unterirdische 220-kV-Leitung gebaut, die Nauders mit dem Netzknoten in Glurns verbindet. Diese zweigt von der bestehenden 380-kV-Leitung Westtirol-Perdella ab. Mit dem Bau des Umspannwerkes wurde kürzlich begonnen. „Im Gegensatz zur italienischen Terna ist der Anteil der österreichischen APG an der grenzüberschreitenden Stromverbindung aber gering“ so Christoph Schuh, Sprecher der Austrian Power Grid (APG). Das Projekt bzw. die Investition von APG umfasst das Umspannwerk Nauders im Ortsteil Fuhrmannsloch inkl. Transformatoren und die eineinhalb Kilometer lange 220-kV-Kabelverbindung bis zur Staatsgrenze am Reschenpass. Weiters wird mit dem Umspannwerk eine s5 7448Mittelspannungs-Anspeisung für das Netz von ,Tinetz` realisiert und damit die lokale Versorgungssicherheit im Großraum Nauders wesentlich verbessert. Einsprüche gegen das Projekt hat es auf österreichischer Seite keine gegeben. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung war nicht nötig. Von Seiten der Gemeinde Nauders hat es keinen Widerstand gegeben. Für die Einräumung der Dienstbarkeiten gibt es die entsprechenden Entschädigungen. Die länderübergreifende, 220 kV - „Interconnector-Verbindung“ Italien–Österreich über den Reschen und das Stilfserjoch in die Lombardei soll innerhalb der nächsten 3 Jahre in Betrieb genommen werden. (aw)

Dienstag, 23 Juni 2020 11:48

Steinschlagschutz

Kastelbell/Latsch - In Latsch wurden zwei, in Summe rund 420 Meter lange und zwischen fünf und sechs Meter hohe Dämme gebaut, sowie im Bereich Latschander ein rund 290 Meter langer und zwischen 4,50 Meter und sechs Meter hoher Damm mit einem direkt anschließenden 60 Meter langen und sechs Meter hohen Steinschlagschutzzaun.
Der Damm im Bereich Latschander wurde an der Straßenseite mit bewehrter Erde ausgeführt, um den Verlust von Kulturgrund möglichst gering zu halten. Die bewehrte Erde wurde stufenförmig angelegt, um die Begrünung zu begünstigen.
Beim Damm in Latsch wurde in Zusammenarbeit zwischen den Landesämtern, VIP und Fraktion Latsch auf eine naturnahe Gestaltung geachtet. Für den Damm ist eine aktive Pflege für weitere zwei Jahre vorgesehen. Besonderer Wert wurde auch auf die Auswahl der Samenmischungen gelegt(sh. Seite 25).
Insgesamt investiert das Land in die Eingriffe rund 4,2 Millionen Euro. Im Bereich zwischen zukünftigem Tunnelportal der Umfahrung Kastelbell und dem Fernheizwerk Latsch sind weitere Schutzmaßnahmen geplant. In Kürze soll der Bereich oberhalb der neuen Anbindung der Umfahrung bei Schloss Kastelbell abgesichert werden. Weitere Steinschlagschutzmaßnahmen werden programmiert.

Dienstag, 23 Juni 2020 11:48

Corona – Grüner Schwan

Vom wind gefunden - Über den „Schwarzen Schwan“ habe ich bereits im Vinschgerwind Nr. 10 vom 18.05.2017 geschrieben. Mit Schwarzen Schwänen ist ein höchst unwahrscheinliches Ereignis gemeint. Z.B. die Entdeckung Amerikas, der Brexit oder die Finanzkrise 2008. Grüne-Schwan-Ereignisse sind ihrer Definition nach globale Ereignisse. Sie sind so radikal und umfassend in ihrer Zerstörungskraft, dass sie auch ganz neue Politikansätze erforderten. Die Corona Pandemie ist ein solcher Grüner Schwan. Während die Auswirkungen eines Schwarzer-Schwan-Ereignisses sich vor allem auf Börsen und Wirtschaft beschränkten und daher leichter in den Griff zu bekommen sind, haben Grüne Schwäne direkte und massive Auswirkungen auf das menschliches Leben. Gemeinsam ist den Risiken von schwarzen und grünen Schwänen, dass wir Menschen sie gerne ignorieren. Wir blenden die Möglichkeit einer Katastrophe aus und konzentrieren uns auf das Bekannte und das Unmittelbare, nicht auf das Unbekannte und das Unwahrscheinliche. Falls ein Desaster dann doch zuschlägt, bleibt uns nichts anderes übrig als zu improvisieren. Während Schwarze-Schwan-Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit auftreten, treten Grüne Schwäne mit annähernder Sicherheit ein. Dass es irgendwann soweit kommen wird, ist unausweichlich, nur lässt sich nicht seriös prognostizieren, wann genau was geschehen wird. Von Grüner-Schwan-Risiken spricht man auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel oder mit einem möglichen Einschlag eines Meteoriten oder eines großen Vulkanausbruchs. (hzg)

Dienstag, 23 Juni 2020 11:47

Bevölkerungsentwicklung

Südtirol/Vinschgau - Das Statistikinstitut Astat hat Zahlen über die Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht: Am 31.12.2019 zählt Südtirol 533.439 Einwohner, 2.261 Personen mehr als im Vorjahr (+4,3‰). Damit zählt Südtirol zusammen mit dem Trentino, Emilia-Romagna, Lombardei und Venetien zu den Italiens, deren Bevölkerung immer noch zunimmt. Das ist sowohl dem Geburtenüberschuss (1,5 je 1.000 Einwohner) als auch dem positivem Wanderungssaldo (2,8‰) zu verdanken. In den Bezirksgemeinschaften Vinschgau, Burggrafenamt und Eisacktal fällt die Wanderungskomponente stärker ins Gewicht als das natürliche Wachstum.
Schaut man sich die Zahlen intern an, so scheint die Gemeinde Laas mit einer Bevölkerungsänderung von 54 Leuten als attraktivste auf. Sogar die Gemeinde Schnals konnte sich mit einer Änderung von +19 Leuten gegen eine Abwanderung stemmen.

s4 1071953Mehrere entwickelte Neustart-Apps des Landes Südtirol sind kürzlich online gegangen. Sie können unter anderem vom #Neustart-Portal auf der Internetseite des Landes Südtirol heruntergeladen werden. Die Landesregierung hatte die Entwicklung dieser Applikationen in Auftrag gegeben. Sie will Zielgruppen aus Privatleben und Wirtschaft die Möglichkeit bieten, sich interaktiv mit wichtigen Fragestellungen rund um die persönlichen und betrieblichen Herausforderungen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls rechtzeitig proaktiv zu handeln.

Dienstag, 23 Juni 2020 11:45

Depression

Selbsthilfegruppe bei Depression und Angststörungen, Meran: Dienstag, 19.00 Uhr (14-täglich); Anmeldung Tel: 333 468 622 0 oder
info@lichtung-girasole.com

Dienstag, 23 Juni 2020 11:44

Öffentlichkeitsarbeit?

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ich gehe davon aus, dass der Sanitätsbetrieb vorbereitet ist auf eine mögliche zweite Welle. Auch gehe ich davon aus, dass der Sanitätsbetrieb einen gut ausgearbeiteten Plan hat, wie mit dem Import von Covid-19-Viren umgegangen wird. Ich verstehe darunter, wie damit umgegangen wird, wenn Gäste infiziert bei uns ankommen. Das kann vorkommen und diese Möglichkeit kann Sorgen bei unseren Leuten hervorrufen. Diese Sorgen müssen Ernst genommen werden.
Auch bin ich bisher davon ausgegangen, dass im Sanitätsbetrieb eine Stelle für Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Covid-19 eingerichtet ist, die das heikle Thema „Gästeinfektion“ möglichst ohne Aufgeregtheit in gebotener Nüchternheit kommunizieren wird. Allerdings muss ich feststellen, dass es eine solche Stelle (noch) nicht gibt. Denn ich habe mir erlaubt, dem Sanitätsbetrieb zwei Gerüchte aus dem Vinschgau zur Kenntnis zu bringen und um Aufklärung gebeten. Die Gerüchte: Zwei kürzlich in einem Unfall im Vinschgau verwickelte Motorradfahrer sollen Covid-19-positiv gewesen sein. Und einem Gast soll in Sulden der Zutritt zum Hotel verweigert worden sein, weil beim Gast erhöhte Temperatur festgestellt und dem Gast ein Besuch im Krankenhaus Schlanders empfohlen worden sei.
Aus dem Sanitätsbetrieb kam bis Redaktionsschluss (Dienstag, 23. Juni) keine aufklärende Antwort. Also bleiben die Gerüchte im Umlauf. Empfehle dem Sanitätsbetrieb eine Öffentlichkeits-Taskforce.

Um die Pandemie, die Zweisprachigkeit des NISF und die autonomen Besonderheiten Südtirols ging es beim Antrittsbesuch des neuen Regionaldirektors Pizzongolo bei LH Kompatscher und LR Achammer.

Der neue Regionaldirektor des Nationalinstituts für Soziale Fürsorge (NISF-INPS) Antonio Maria Di Marco Pizzongolo folgt auf Marco Zanotelli. Der aus Bergamo stammende Rechtsanwalt und vorherige Direktor in Brescia, Mailand und Turin war kürzlich in Bozen auf Antrittsbesuch bei Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer.

Mehr Unterstützungsmöglichkeiten geschaffen

Die aktuellen Herausforderungen bei der Auszahlung der Unterstützungsmaßnahmen durch das NISF standen ganz oben auf der Agenda des Treffens am Sitz der Landesregierung. Landeshauptmann Kompatscher, Landesrat Achammer und Regionaldirektor Pizzongolo waren sich einig, dass die vorhandenen Gelder nicht so schnell bei den Begünstigten angekommen sind und ankommen, wie man sich das wünschen würde. Es gelte jedoch auch anzuerkennen, dass man in den vergangenen Wochen durch eine Dezentralisierung der Dienste einen wichtigen Schritt hin zu mehr Bürgernähe gemacht habe. Mit den 20 Millionen zusätzlicher Mittel zur Aufstockung des bilateralen Solidaritätsfonds (LPA hat berichtet) durch das Land Südtirol habe man zudem die Unterstützungsmöglichkeiten maßgeblich erweitert.

Zur Sprache kam auch das Thema der Zweisprachigkeit des NISF und die entsprechende Versicherung, diese im Sinne der geltenden Autonomiebestimmungen sowie der allgemeinen Bestrebungen für mehr Bürgernähe weiter zu stärken. "Unsere Autonomie ist eine ganz besondere und es gehört zu unseren politischen Aufgaben, diese Besonderheit den Vertretern der staatlichen Agenturen auf unserem Territorium klar zu machen", ist Landeshauptmann Kompatscher überzeugt. Er habe Herrn Pizzongolo dazu als außerordentlich gut vorbereiteten Gesprächspartner erlebt, zeigte sich der Landeshauptmann zufrieden.

LPA/fg/san


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