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Dienstag, 04 August 2020 09:42

Wir sind dabei

Latsch - Liste Mitanond Insieme - Presseaussendung - Wir, die unabhängige Bürgerliste MITANOND – INSIEME, sind bei der Gemeinderatswahl Latsch am 20./21. September 2020 dabei. Wir, das sind Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Latsch, sind der Meinung, dass gerade diese schöne Marktgemeinde mit den Fraktionen Latsch, Goldrain, Morter, Tarsch und St. Martin im Kofel einen bürgernahen Gemeinderat verdient. Wir haben eine parteiunabhängige Bürgerliste gegründet, weil wir nicht für eine Partei, sondern für die Bürgerinnen und Bürger und deren Anliegen arbeiten wollen, weil wir Sachpolitik betreiben wollen und uns diese Gemeinde zu wertvoll ist, um sie einem parteigesteuerten Gemeinderat zu überlassen.
s21sp1 buergerlisteWir sind eine dynamische Gruppe, die für gleiche Rechte und Chancen für alle Menschen eintritt und für alle offen ist, die an einem nachhaltigen, gesunden, lebenswerten, die Menschlichkeit und das Mitanonder förderlichen Zusammenleben ohne ideologische oder ethnische Grabenkämpfe interessiert sind.
Wir haben uns daher bereits in der Gründungsphase darauf geeinigt, allgemeine ethische Grundsätze sowie Parteifreiheit als gemeinsame Basis vorzugeben, um die Vielfalt der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde auch in der Gruppe zu leben. Wir haben das Ziel, durch die gemeinsame Arbeit unser Lebensumfeld positiv zu beeinflussen und lebenswerter zu gestalten. Dabei wollen wir den Willen zur Kooperation über das Trennende stellen. Die Liste wird von folgenden Personen angeführt: Modica Michele (Goldrain, Geometer); Steger Trafoier Agnes (Latsch, Bäuerin), Kofler Josef (Latsch, Unternehmer), Pegger Georg (Latsch, Freiberufler), Alber Christoph (Morter, Pflegedienstleiter), Gunsch Haller Claudia (Morter, Arbeitnehmerin), Frank Johann Georg „Hansjörg“ (Latsch, Pflegehelfer), Runggatscher Jasmin (Latsch, Unternehmerin), Auer Walter (Goldrain,Arbeitnehmer in Ruhestand).

Dienstag, 04 August 2020 09:41

Vorbereitungen für die Gemeinderatswahlen

SVP Medienmitteilung - Die Bezirksleitung Vinschgau hat sich am 17. Juli wieder direkt und nicht wie in den letzten Monaten per Videokonferenz zur Vorbereitung der Gemeinderatswahlen getroffen.
Die SVP-Ortsgruppen sollen unterstützt werden z.B. durch professionelle Beratung für den Wahlkampf oder auch der Landeshauptmann und der Parteiobmann sollen für die Unterstützung in einige Gemeinden geholt werden. Bei der Gelegenheit wurde auch die Tagesordnung für das nächste Treffen am 27. Juli der SVP-Kontaktgruppe Vinschgau mit dem Landeshauptmann festgelegt (Begradigung Landesstraße Prad-Stifser Brücke, Parkplan/Reglement Nationalpark, Schülerheim Mals, Zuganschluss, Mals – Scuol, Gewässerschutzplan/Trockenzonen im Vinschgau). Die Bezirksleitung wurde auch über das am 13. Juli stattgefundene Treffen der Arbeitsgruppe Aufwertung Straße und Stilfser Joch Areal informiert.
Landtagspräsident Sepp Noggler berichtete über die Neuerungen beim Gemeindewahlgesetz und über die Untersuchungsausschüsse zum Maskenkauf und zur SAD. Besonders gefreut hat man sich über die neue Covid 19 Studie zur Durchseuchung des Vinschgaus, welche im Rahmen der Chris-Studie von der Eurac zurzeit durchgeführt wird. Die Bezirkspartei hat sich sehr dafür eingesetzt. Die Studie ist nicht nur eine Momentaufnahme sondern langfristig ausgelegt. Die Forschungsabteilung der Eurac im Krankenhaus Schlanders bearbeitet wieder ein höchst interessantes Thema.

Dienstag, 04 August 2020 09:40

Bluesrock im Vintschger Dialekt

Schlanders/Kultursommer - In seinem früheren Leben hat Helmut Pinggera als ehemaliger Leader-Koordinator viele EU-Projekte auf den Weg gebracht, um die Abwanderung im strukturschwachen Vinschgau zu stoppen und die Wirtschaft im Tal zu stärken. Später ist er nach Bruneck gezogen, ist zu seinem früheren Beruf als Lehrer zurückgekehrt und hat wieder angefangen mit der Gitarre zu spielen und Songs zu schreiben. In den letzten Jahren hat er als Liedermacher und Geschichtenerzähler auf sich aufmerksam gemacht und sich den Künstlernamen Frederick zugelegt. Am 28. Juli ist er in den Vinschgau zurückgekehrt, um beim ersten Schlandersburger Sommerabend zusammen mit dem Gitarristen Marc Giugni seine Lieder im Vinschger Dialekt zu präsentieren. Es sind Lieder über Begegnungen mit Freunden, über den Lorenzistern, wo man seine Wünsche dem Sternenhimmel anvertraut und die Erinnerungen an die Mama, ihre Hände und ihre Augen. Abwechselnd zu den Liedern hat Frederick Helmut Pinggera einige Geschichten aus seinem Roman, der im November dieses Jahres erscheint, vorgelesen. Es sind Geschichten, die tief mit seinem Heimatdorf Stilfs, den Brunnen und Gassen und den Bergen und Plätzen im Ortlergebiet verbunden sind. Es sind Geschichten über seine Großmutter, seine Mutter, den Großvater und seinen Vater. Nach dem Auftakt der Sommerkonzerte in der Schlandersburg, gibt es drei weitere Konzerte im August. Am 6. August spielt die Brunecker Band Words&Chords. Horst Moser liest aus seinem Roman Kleinstadtidyll. Am 11. August lesen Peter Schorn und Eva Kuen verschiedene Texte über Männer & Frauen, die einfach nicht zusammen passen. Dazu spielt die Band Revensch von Helga Plankensteiner und Michael Lösch. Zum Abschluss der Sommerabende tritt die bekannte Band Opas Diandl auf. Dabei wird gespielt, gesungen, gejodelt und gerockt. (hzg)

Dienstag, 04 August 2020 09:38

Einmal Urmensch und zurück

VUSEUM Schluderns - Täglich ziehen die Kinder im Alter von acht bis elf Jahren in Gruppen aufgeteilt vom Schludernser Park aus los. Sie verlassen die ausgetretenen Pfade und gehen eigene Wege fern vom Verkehr, von Trubel und Lärm, so ähnlich wie einst die Urmenschen. Zielorte sind Uferbereiche am Saldurbach, die Schludernser Au, die Prader Sand, Wanderungen auf dem Edelweissteig und das Vintschger Museum. Die Kinder mit ihren Begleiterinnen und Begleitern halten sich täglich bei jeder Witterung im Freien auf. Kurzum sie versuchen so zu leben wie s22 Naturwoche 2020beispielsweise einst die Menschen auf dem Ganglegg. Sie lernen den Lebensstil der Vergangenheit kennen und trotzen durch Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen gleichzeitig auch dem modernen Corona-Virus der Gegenwart. Die Kinder suchen Verstecke im Gebüsch, bauen sich Unterschlüpfe, suchen verlassene Hütten auf, entfachen Feuer ohne Streichhölzer, basteln sich das Besteck selbst, schnitzen…Die zwei aufeinander folgenden Naturwochen „Einmal Urmensch und zurück“ wurden in Zusammenarbeit zwischen Katholischem Familienverband und Vintschger Museum/VUSEUM organisiert. 18 Kinder (in drei Gruppen) nahmen in der Woche vom 27. bis 31. Juli 2020 teil und 10 Kinder (in zwei Gruppen) in der Woche vom 1. bis 7. August 2020. Zum Betreuerteam zählten: Tobias Thialer, Michaela Rainer Lingg, Ilona Tschenett Weiskopf und Janine Oberhofer. (mds)

Neue Öffnungszeiten im VUSEUM vom 15 Juli 2020 bis 8.November 2020: Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 12.30 und von 14.00 bis 18.00 Uhr.

Dienstag, 04 August 2020 09:36

Grillzeit

Steaks mit Espresso-Sauce

Für 4 Personen
Zubereitungszeit: 20 Min.

Grillmethode: direkte starke Hitze
(230 – 290 Grad C)
Grillzeit: 6 – 8 Min.

 

Für die Sauce:
1 EL Butter
2 TL fein gehackte Schalotte
1 zerdrückte Knoblauchzehe
120 ml Ketchup
4 EL starker Filterkaffee oder Espresso
1 EL Aceto balsamico
1 EL brauner Zucker
2 EL Ancho-Chilipulver

Zutaten:
4 Rindersteaks aus dem hohen Roastbeef, ca. je 300 – 350 g schwer
2 EL Olivenöl
¾ TL grobes Meersalz
¾ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
1. Für die Sauce die Butter in einem mittelgroßen Topf auf mittlerer Stufe zerlassen. Die Schalotten hinzufügen und unter häufigem Rühren etwa 3 Min. glasig dünsten. Den Knoblauch dazugeben und alles 1 weitere Minute dünsten. Die restlichen Zutaten hinzufügen und aufkochen, dann sofort auf niedrige Stufe stellen. Die Sauce unter häufigem Rühren etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis sie etwas eingekocht ist. In einer Schüssel abkühlen lassen.

2. Die Steaks auf beiden Seiten dünn mit Öl bestreichen und gleichmäßig mit Salz und Pfeffer würzen. Vor dem Grillen 20 – 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten.

3. Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Steaks über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel bis zum gewünschten Gargrad grillen (6 – 8 Minuten für rosa/rot bzw. medium rare). Einmal wenden. Die Steaks vom Grill nehmen und 3 – 5 Minuten ruhen lassen. Warm mit der Sauce servieren.


 

Kolping im Vinschgau - Die altehrwürdige Minoritenkirche in Köln - der Grundstein wurde quasi parallel zum Grundstein des Kölner Doms gelegt- liegt im Herzen Kölns und ist der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht. In ihr ist der Heilige Duns Scotus ( gestorben 1308 ), ein großer Theologe des Mittelalters begraben. Die Seelsorge lag von jeher in der Hand der Minoriten, einem Zweig der Franziskaner. Im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts mussten diese ihr Kloster verlassen. Danach wurde die Kirche abwechselnd als Lagerhalle, als Pferdestall oder Heustadel genutzt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts bildete sich aus der Kölner Bürgerschaft heraus ein Verein mit dem Ziel, die Minoritenkirche wiederherzustellen.
s18sp1 minoritenkircheUngefähr zu dieser Zeit kommt Adolph Kolping mit ins Spiel, und somit beginnt auch die Bedeutung der Minoritenkirche für das Kolpingwerk. Am 13. April 1845 wurde Adolph Kolping in der Minoritenkirche zum Priester geweiht. Und nachdem die Kirche äußerlich wieder im alten Glanz erstrahlte, erfüllte sie Kolping auch von innen wieder mit geistlichem Leben. Er wurde nicht müde, sich der wandernden Gesellen anzunehmen. Wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen erkannte er die Bindung zwischen Kirche und sozialer Frage.
Nach seinem Tod wurde Adolph Kolping in der Minoritenkirche begraben; schon bald kamen immer wieder wandernde Gesellen an sein Grab, erst recht seit seiner Seligsprechung im Oktober 1991. Vielleicht findest auch Du einmal den Weg dorthin.

Otto von Dellemann

Dienstag, 04 August 2020 16:02

Mode & Marmor

Nach einem beeindruckenden Fotoshooting im Laaser Marmorbruch präsentierte das südtirol-deutsche Modelabel Grenz/gang kürzlich in der Lasa Marmo die aktuelle Kollektion „Marmor&Marille.“

s18 modeEs war kein Zufall, dass das südtirol-deutsche Modelabel Grenz/gang bei den Marmor&Marillen-Tagen in Laas eine Auswahl aus der aktuellen Kollektion präsentierte. Schließlich trägt diese den Namen Marmor&Marille. Auch das ist kein Zufall. Denn vergangenen Sommer waren der Laaser Marmorbruch und der Steinmetzbetrieb Mayr Josef die Kulisse für das Fotoshooting von Grenz/gang, ein Label, das für exklusive, lokal produzierte, zeitlose Mode steht (erhältlich bei Lore Stecher, Laas). Die Modepräsentation vergangenen Samstag mit Marmorschmuck von Venustis reihte sich als einer der Höhepunkte im Programm der Marmor&Marillen-Tage ein. Weil man das traditionelle Fest nicht abhalten konnte, organisierte man kurzerhand die m&m-tage, die am 8. August weitergehen. Denn einfach nichts tun ist für Laas keine Alternative. (ap)

Dienstag, 04 August 2020 09:28

Alpinfolk & Blues mit David Frank

Schlanders/Drususkaserne - Es sollte ein entspannter musikalischer Abend im Freien werden. Die Organisatoren von BASIS Vinschgau hatten Angst vor dem Regen, der dann doch nicht kam, doch sie unterschätzten den Vinschgerwind, der am 17. Juli recht ungemütlich durch das Freigelände in der Drususkaserne blies. Angesagt war der junge Musiker David Frank aus Matsch, der am Ende des letzten Jahres seine erste CD „Amazia – Blues trifft alpin Folk“ mit 12 Eigenkompositionen zusammen mit Frank Hauser, Lorenz Delle Donne, Lena Lazzari und Thomas Singer präsentierte. Frank, der in Wien Agrarwirtschaft studierte, hat an der Musikschule Mals das Spielen der Steirischen Harmonika erlernt. Als er zum Studium nach Wien zog, nahm er auch seine „Steirische“ mit. Angeregt von Musikern der Neuen Volksmusik wie Hubert von Goisern und Herbert Pixner hat auch Frank nicht einfach nur Volksmusik gespielt, sondern seine Musik mit verschiedenen Musikstilen vermischt. Seine lebendige, lebensfrohe und stark rhythmische Musik enthält neben s19 konzertElementen der Volksmusik auch Stilelemente vom Blues, Pop und Jazz. Zusammen mit dem Gitarristen Marc Perin aus dem Pustertal, spielte David Frank auf der Steirischen Harmonika einige seiner Lieder. Neben dem Stück „Amazia“, eine Hommage an sein Heimatdorf Matsch, wurde auch „Heimwärtsblues“, komponiert auf der Heimreise, genauso wie mehrere andere Lieder vorgespielt. Zusammen mit Marc Perin hat David Frank aber auch viel improvisiert und über die CD, das Entstehen der Lieder und seine Freude mit der Musik erzählt. (hzg)

Die neuen Covid-19-Fälle nehmen auch in Südtirol zu. Großteils sind es lokale Herde mit Ursprung außerhalb des Landes. Prioritär bleibt das Einhalten der Hygiene- und Präventionsmaßnahmen.

In Südtirol hat der Sanitätsbetrieb in den vergangenen Wochen im Vergleich zum Vormonat eine höhere Anzahl an täglichen Neuinfektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert. So gab es allein in der letzten Woche 45 neue Fälle und damit mehr als im gesamten Juni (39 Neuinfektionen). Insgesamt wurden im Juli 92 Neuinfektionen verzeichnet.

45 Neuinfektionen in der vergangenen Woche

"Wir sehen vor allem eine Zunahme räumlich begrenzter Infektionsherde, also Fälle, in denen eine Person mehrere aus dem engsten Umkreis angesteckt hat", berichtet Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. Dies habe man etwa an diesem Wochenende im Hochpustertal, im Schlerngebiet, in Terlan, Leifers und Tscherms beobachten können. "Bisher können diese Fälle gut eingeordnet und die Situation gut kontrolliert werden, zumal bei jedem positiven Ergebnis eine unmittelbare, sehr schnelle Umfeldanalyse erfolgt. Dadurch können wir Folgeinfektionen bestenfalls verhindern, zumindest aber schnell nachverfolgen und ausfindig machen", informiert Widmann.

70 Prozent der Fälle Folgen des Reiseverkehrs

Nur dreißig Prozent der Neuinfektionen sind derzeit auf autochthone Fälle zurückzuführen, während 70 Prozent Folgen des Reiseverkehrs sind und somit von außen "mitgebracht" werden. "Trotz kontrollierter Lage gibt es im Moment gewisse Risikobereiche, vom Tourismus über die Erntehelfer, die 'Badanti' oder Großfamilien, die aus Ländern mit derzeit hohem Infektionsrisiko einreisen oder zurückkehren", sagt der Landesrat. In allen Fällen sei es prioritär, schnell zu reagieren und die Umfeldanalysen vorzunehmen, um die Infektionsketten zu unterbrechen. An zweiter Stelle sei die Information an alle interessierten Stellen, wie Gemeindeverwaltung und andere Behörden, sowie jene der Öffentlichkeit sehr wichtig.

"Medizinische Versorgung ersetzt nicht die Prävention"

Der Landesrat hebt hervor, dass das rasche Eingreifen der zuständigen Stellen im Gesundheitswesen allein nicht ausreiche. "Wenn wir darauf vertrauen, dass das Gesundheitssystem uns schon auffangen wird, kann es unter Umständen zu spät sein." Medizinische Versorgung ersetze nicht die Prävention: "Was uns jetzt schützt, ist vor allem die Wachsamkeit und das Einhalten aller Vorsichtsmaßnahmen durch Bürgerinnen und Bürger. Der wirksamste Schutz ist jener, uns selbst zu schützen."

Widmann fügt hinzu: "Zu Beginn der Pandemie hat die Politik Maßnahmen verordnet, und das in einer Situation der allgemeinen Unwissenheit und Unsicherheit. Heute haben wir alle die nötigen Erfahrungswerte, um in Eigenverantwortung dazu beizutragen, unsere engsten Mitmenschen zu schützen und eine Eskalation zu verhindern. Wir wollen im normalen Leben bleiben, wir wollen nicht zurückfallen. Deshalb müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben."

LPA/kl

Margherita träumte als Mädchen davon Friseurin zu werden. Doch ihre Eltern erlaubten es nicht mit dem Argument, dass sie ja eh heiraten werde und keinen Beruf brauche. Als gehorsame Tochter fügte sie sich. Außerdem musste sie ihrer kränklichen Mutter zur Hand gehen. Sie war die Zweitgeborene von vier Kindern.

von Magdalena Dietl Sapelza

Margherita wuchs in der Kriegs- und Nachkriegszeit in Taufers i. M. auf. Sie erlebte einen Bombeneinschlag bei Müstair, dessen Druckwelle die Scheiben des elterlichen Tischlereibetriebes „In den Mühlen“ bersten ließ. Und sie litt unter fehlendem Salz. „S Broat isch olm goal gweesn. Miar hobm sogor Viechsolz gwascht“, betont sie. Als Flüchtlinge ihr Nachtversteck im Haus mit Salz bezahlten, war das fast so, als hätten sie Gold gegeben. Ansonsten litt Margherita keine Not, denn ihre Familie betrieb auch eine kleine Landwirtschaft. Es war ihre Aufgabe, die Milch in der „Zumm“ zur Sennerei zu tragen. Im Winter benutzte sie eine kleine Holzrodel. Bei jedem Glockengeläute musste sie in die Kirche gehen. Sobald sie dort auch nur ein klein wenig schwätzte, packte sie die gestrenge Aufseherin beim Schopf, zerrte sie in den Gang und drehte ihren Kopf zu den Gläubigen.“Deis isch gonz peinlich gwesn“, meint sie. „Unt drhoam hon i norr a nou kennt afn Scheit knialn.“ Als junge Frau half Margherita einer Schneiderin beim Nähen und eignete sich selbst Näh-Fertigkeiten an. Kochen lernte sie fünf Monate lang in einem Gasthof in Burgeis, wo die Arbeit nie ausging. An einem Wochenende zu Cäcilia waren nacheinander der Chor, die Musikkapelle, eine Firsttrunkgesellschaft und die Jäger zu Gast. Spät in der Nacht erlaubte ihr die Chefin, ein Würstel mit ins Zimmer zu nehmen. „Z’ Morgaz bin i norr mitn Würschtl in dr Hont aufgwocht, so miad bin i gweesn“, erzählt sie. Nach der Eröffnung des Kindergartens in Taufers Ende der 1950er Jahre fand sie dort Arbeit als Köchin. Für die Kinder stand damals nur eine Kiste mit Bauklötzen bereit. Andere Spielsachen brachten später Vertreter der „Stillen Hilfe“ aus Deutschland. Um mit der Gruppe picknicken gehen zu können, suchte Margherita im Dorf nach einem großen Korb. Diese Suche führte sie auch in den „Konsum“, den Meinrad Dietl führte. Er hatte bereits ein Auto und bot ihr an, sie bei seiner Einkaufsfahrt ins Passeiertal mitzunehmen, wo er einen Korbflechter kannte. Sie nahm das Angebot an und wurde auch fündig. Heimwärts gab er ihr den ersten Kuss. „A Weidenzegger hot miar s’ Glück procht“, lacht sie. Sie war damals 22 Jahre alt, er 36. Sie trafen sich heimlich. Denn es plagte sie der Gedanke, was wohl ihre Eltern zum Altersunterschied sagen würden. Doch diese akzeptierten die Verbindung und im Juli 1961 läuteten die Hochzeitsglocken. Die 10-tägige Hochzeitsreise führte die Frischvermählten zu Meinrads Kriegskameraden nach Dornbirn und Konstanz und zu seinen Verwandten nach Zürich. Wieder in Taufers bezog das Paar eine Mietwohnung zusammen mit Margheritas Schwägerin Fani, der sie kurz darauf den Kindergartendienst übergab. 1962 lag Tochter Valeria in der Wiege. Die Familie kaufte ein altes Haus in der Dorfmitte und zog um. 1963 kam Tochter Genoveva zur Welt, 1964 Tochter Adele und schließlich 1968 noch Nesthäkchen Lucia. Margherita hatte alle Hände voll zu tun, mit den Kleinen und auch mit der Betreuung der einstigen Hausbesitzerin, deren Pflege sie übernommen hatte. Sie nähte Kleider für ihre Mädchen und umsorgte Gäste, denen sie Zimmer mit Frühstück anbot. Irgendwann reifte die Idee, eine Bar zu eröffnen. Die Umsetzung gelang nur, weil diese von zwei anderen Gastbetrieben die geforderten 40 Meter Entfernung aufwies. „Miar hoobm amol in dr Nocht hoamla olz ausgmessen unt gschaug ob’s a stimmt“, verrät sie. Die „Bar Dietl“ war dann jahrelang ein beliebter Treffpunkt, natürlich auch für junge Burschen, die den vier „Dietl Madlen“ den Hof machten. Die Jahre vergingen. Die Schwägerin zog aus und später auch die drei älteren Töchter nach deren Heirat. Die Bar und die Zimmervermietung wurden aufgegeben. In schlechter Erinnerung hat Margherita das Jahr 2000. Es brachte ihr eine Brustoperation mit Chemotherapie und Bestrahlung. Sie kämpfte tapfer und siegte über die Krankheit. Und sie dankte Gott, dass sie weitere glückliche Jahre mit ihrem Mann verbringen konnte. Noch kurz vor seinem Tod 2013 tanzte sie mit ihm in einer Strandbar am Meer. Dann blieb ihr nur noch der Seniorentanz, den sie seit 20 Jahren pflegt. Margherita versorgt sich noch selbst. Regelmäßig schaut sie bei ihrer jüngsten Tochter vorbei, die in der ehemaligen Bar nebenan einen Friseursalon führt. Es erfüllt sie mit Genugtuung, dass Lucia im Gegensatz zu ihr heute ihren Traumberuf als Friseurin ausüben kann.


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