Ausgabe 10/2019

Ausgabe 10/2019 (77)

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s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Am Sonntag, den 26. Mai 2019 sind europaweit Europawahlen. Die Abgeordneten, die Südtirol in den nächsten fünf Jahren im Europaparlament in Brüssel bzw. Straßburg vertreten, werden am 26. Mai gewählt. Die aus Südtiroler Sicht aussichtsreichsten Kandidaten sind,Renate Holzeisen (Team Köllensperger auf der Liste +Europa), Norbert Lantschner (Grüne auf der Liste EuropaVerde) und Herbert Dorfmann (SVP). Eine demokratische Auswahl ist demnach gegeben. Die traditionellen rechten Parteien in Südtirol treten zur Wahl nicht an. Für alle drei Kandidaten ist es auch eine Standortbestimmung ihrer jeweiligen Parteien im Lande. Das gilt für die SVP, das gilt für das Team Köllensperger und auch für die Grünen. Die Vorzugsstimmen, also der jeweilige ausgeschriebene Name neben dem Ankreuzen des Listenzeichens, sind besonders wichtig, um den Kandidaten überhaupt eine Chance zur Wahl zu geben. Wir Südtiroler Wähler sind es mittlerweile gewohnt Vorzugsstimmen abzugeben, das ist also nichts Neues.
Das Schimpfen über Europa erspare ich mir, dafür ist mir der europäische Gedanke zu wertvoll. Denn der hat, mit Ausnahme des immer noch ungelösten Kosovo, für Jahrzehnte Frieden auf dem Kontinent sichergestellt. Für mich ist dieser Umstand von unschätzbarem Wert. Aus diesem Gedanken heraus gehe ich auch problemlos zur Wahl. Ich gehe auch deshalb zur Wahl, um den jeweils Gewählten den Rücken zu stärken. Die Gewählten sollen wissen, dass die Bevölkerung, zumindest eine relevante Wählerschicht - und vor allem gilt dies für eine sprachliche Minderheit in einem Staate, wie wir eine sind - hinter ihnen steht.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Wandern - In unmittelbarer Näh der Bergstation der Seilbahn Unterstell befindet sich der Klettergarten „Knott“, der von Christjan Ladurner konzipiert und erstellt worden ist. Für Familien ideal erfreut sich der Klettergarten großer Beliebtheit. Über dem Klettergarten schwebt die Aussichtsplattform, die einen atemberaubender Rundumblick in den Vinschgau und in den Talkessel von Meran ermöglicht.

Großer Dank: Von alleine kommen die Attraktionen am Naturnser Sonnenberg nicht. Der Klettergarten „Knott“ ist ein Gemeinschaftswerk, welches ohne Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Konrad Götsch von der Seilbahn Unterstell ist es ein Anliegen, sich öffentlich bei den Sponsoren zu bedanken: Tourismusverein Naturns, Südtiroler Spitzbuam, Grafik Grüner, Raiffeisenkasse Untervinschgau, Kaufhaus s2 1786Gritsch, Beauty-Balance, Berg und Sport Unterholzner, Preidlhof Luxury Dolce Vita Resort, Bäckerei Gebrüder Psenner OHG, Waibl Anton KG, Schweitzer Getränke GmbH / srl, DolceVita Hotel Feldhof****S, Schgör Mode und Sport, Fuchsberg-Bau-KG, Hotel Weiss***, Hutter Sport, Familien-Wellness Residence Tyrol****, Metzgerei Pfitscher, Alpenwelt Verlag, Sonnen Resort ****S, Idea Werbegrafik, Residence Hochwart
WF Mechanik GmbH, Baufirma Müller, Vitalpina Hotel Schulerhof ****, Texelbahn, Familien- & Wellnesshotel Prokulus, Kaltenbachhof-Obstbauernhof, Metallatelier Christoph Schwazer, DolceVita Hotel Lindenhof, Waldcamping Naturns, Pohl-Immobilien, Schnolser Summerfest, Zimmerei Weithaler.

Wanderinfos:

s2 1828Sommerfahrplan: 31.03.2019 bis 10.11.2019. Von Montag bis Sonntag von 8 - 19 Uhr jede halbe Stunde. Die Fahrten finden jeweils zur halben Stunde und vollen Stunde statt.

 

TIPP:
Der Kinderspielplatz an der Bergstation Unterstell hält einige Attraktionen für die Kleinen bereit: Dank der unterschiedlichen Spielgeräte, wie Trampolin, Sandkästen, Rutschen, Klettergerüste, Wippen und Schaukeln, können sich die Kinder so richtig austoben.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Graun - Der BM fordert einen seiner Referenten öffentlich zum Rücktritt auf, der Referent seinerseits fordert den Rücktritt des BM. In der Gemeinde Graun fliegen die Fetzen. Auslöser für Streit und für die politische Krise ist die Nervösität rund um die Skiliftverbindung Langtaufers-Kaunertal.

von Erwin Bernhart

Sind wir wahnsinnig?“, fragt sich Paul Jakomet und fügt hinzu: „Mir macht das Sorgen. Da schauen alle zu, wie der Sepp gekreuzigt wird.“
Mit dem Sepp meint Jakomet den Langtauferer Hotelier Sepp Thöni, den Gemeindereferenten in der Gemeinde Graun. Und mit dem „Wahnsinn“ spielt Jakomet auf die jüngsten Turbulenzen in der Gemeindestube an. „Haben die da oben Angst, dass unser Projekt in der Landesregierung durchgeht?“, fragt sich Jakomet weiter.
Und mit der „Kreuzigung“? BM Heinrich Noggler hat seinen Referenten bei der jüngsten Ratssitzung öffentlich zum Rücktritt aufgefordert.
Was ist los in der Gemeinde Graun? Warum wird - in aller Öffentlichkeit - unwürdig gestritten?
Tatsache ist, die Nerven liegen blank. Das hat mehrere Gründe - zentrales Thema ist aber der skitechnische Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal bzw. das Verfahren, welches für die Machbarkeitsstudie unterwegs ist. Die Grünen im Landtag haben jüngst eine Pressemitteilung herausgegeben, in der an die Öffentlichkeit gelangt ist, wovon die Beteiligten in Graun längst wissen. Die Grünen schildern darin kurz einen Rückblick: „ Im Jahr 2017 hat die Landesregierung über die Zusammenlegung der beiden Skigebiete Kaunertal und Langtaufers entschieden und dem damals vorgelegten Projekt eine Absage erteilt. Wegen rechtlicher Widrigkeiten zog die Landesregierung den Beschluss 1423/2017 im Frühjahr 2018 zurück. Somit musste das Projekt nochmals vom Umweltbeirat und von einer „sozioökonomischer Kommission“ (zusammengesetzt aus drei Fachpersonen der Sozioökonomie sowie der Mobilität) behandelt werden. In einer Anfrage hat die Grüne Fraktion gebeten, über den Stand der Entwicklung informiert zu werden und Einsicht in genannte Gutachten zu erhalten.
Jetzt liegt uns die Antwort der Landesrätin Hochgruber Kuenzer vor, derzufolge sowohl der Umweltbeirat als auch die „sozioökonomische Kommission“ dem Konzept ein negatives Gutachten ausgestellt haben.
Allerdings muss sich laut Landesrätin genannte „sozioökonomische Kommission“ wohl nochmals mit der Causa beschäftigen, da für eines der drei Mitglieder ein Befangenheitsverdacht besteht. „Für uns ist die Sachlage somit klar“, kommentiert Hanspeter Staffler den Verlauf der Dinge, „Das negative Gutachten dieser beiden Kommissionen bedeutet für die Grüne Fraktion, dass die Zusammenlegung der Skigebiete Kaunertal und Langtaufers ein für alle Mal vom Tisch ist. Auch wenn mit der Befangenheit eines Kommissionsmitglied noch ein Hintertürchen offenbleibt, ändert dies nichts an der Sachlage.“ Die Grüne Fraktion wird mit einem Beschlussantrag die Landesregierung zum wiederholten Male dazu aufzufordern, die Ergebnisse der Gutachten – vor allem des Umweltbeirats – als bindende Entscheidung anzuerkennen und konsequenterweise das Projekt abzulehnen.“

Diese „sozioökonomische Kommission“, bestehend aus Manuela Defant (Direktorin der Landesabteilung Wirtschaft) als Präsidentin, Joachim Dejaco (Generaldirektor STA – Südtiroler Transportstrukturen AG), und Luca Filippi (Vizegeneralsekretär der Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen) wurde am 11. September 2018 von der Landesregierung ernannt und hat ihr Gutachten am 13. November 2018 bereits erstellt. Weil die Handelskammer im Vorfeld ein (positives) Gutachten für einen Zusammenschluss von Langtaufers mit dem Kaunertaler Gletscher abgegeben hat, gilt der Handelskammer-Vertreter Luca Filippi als befangen. Die Kommission muss neu bestückt nochmals über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Zusammenschlusses befinden.
Das hatte man in ähnlicher Form schon einmal. Ende 2016 war es der Umweltbeirat, der ein negatives Gutachten abgegeben hat. Die Landesregierung hat demzufolge die vorgelegte Machbarkeitsstudie Langtaufers-Kaunertal abgelehnt. Allerdings machte die Landesregierung im Frühjahr 2018 einen Rückzieher und hob den eigenen Beschluss wieder auf. Grund dafür war, dass eine Befangenheit von Georg Simeoni vorgelegen hat. Der Alpenverein Südtirol hatte im Vorfeld eine (negative) Stellungnahme gegen die Machbarkeitsstudie abgegeben und Simeoni war für den AVS im Umweltbeirat.
Der Zick-Zack-Kurs in Bozen scheint sich demnach fortzusetzen und ist vor allem der rechtlichen Basis geschuldet. Also wird im laufenden Verfahren demnächst ein weiteres Gutachten einer neu zusammengesetzen sozioökonomischen Kommission zu erwarten sein, bevor die Landesregierung wiederum entscheiden wird.

Das Verfahren läuft seit gut drei Jahren. Eingeleitet wurde dieses durch einen mehrheitlichen Beschluss im Grauner Gemeinderat. Der Gemeinderat hat die Machbarkeitsstudie angenommen und die entsprechenden Unterlagen nach Bozen weitergeleitet. Der Beschluss ist aufrecht. Dass es so lange dauern würde, damit hat niemand gerechnet. Wohl auch nicht damit, dass sich in der Gemeinde Graun wesentliche Dinge in kurzer Zeit geändert haben: Die Inkorporation des Haideralm in die Schöneben AG, den Bau des Zubringerliftes von St. Valentin nach Schöneben, der Neubau des Höllentalliftes samt Abfahrt... Im heurigen Frühjahr hat man die erste Saison hinter sich, in der eine einzige Gesellschaft alle Lifte im Oberland betrieben hat - mit großem Erfolg.

In der Zwischenzeit wird man nervös. Vor allem bei der „Oberländer Gletscherbahn AG“. Der Alleinverwalter Paul Jakomet hat ein Mailänder Rechtsanwaltsbüro damit beauftragt, bei der Gemeinde Graun um Akteneinsicht - die Baukonzessionen, die Ausführungsprojekte usw. betreffend - anzufragen. Jakomet sagt, dass dies ein normaler Vorgang sei. Auch um die Fragen beantworten zu können - „Was machen wir falsch? Was haben die anderen richtig gemacht?“ Es geht um große wirtschaftliceh Interessen. Denn die Oberländer Gletscherbahn AG hat in ihrer Machbarkeitsstudie Investitionen von rund 27 Millionen Euro vorgesehen - und rechnet mit einem Landesbeitrag von rund 7 Millionen Euro. „Der Vorwurf, wir wollen nur die Landesbeiträge abgreifen, stimmt nicht“, verweist Jakomet auf die rund 20 Millionen Euro Eigeninvestition.

Der Brief ist in der Gemeindestube als Affront aufgefasst worden. Der Brief ist auch Auslöser für die Rücktrittsaufforderung von BM Heinrich Noggler an Sepp Thöni. Nicht der Inhalt des Briefes, sondern seine Handhabung. Noggler sagt dem Vinschgerwind, dass Thöni in einer Ausschusssitzung ihn regelrecht erpressen wollte. „Wenn sich der Bürgermeister für das Kaunertal einsetzt, dann verschwindet der Brief“, soll Thöni im Ausschuss gesagt haben. „Das ist Erpressung im Amt“, sagt BM Noggler. Das lasse er sich nicht bieten. Deshalb auch die unmissverständliche Aufforderung zum Rücktritt als Gemeindereferent. Das Vertrauensverhältnis sei nachhaltig gestört. Und einmal in Fahrt, legt Noggler nach. Thöni vertrete nur Privatinteressen. Es gebe auch andere Sachen. Die Öffnungszeiten der Gasthäuser seien nicht abgestimmt. Thöni sei schließlich auch HGV-Ortsobmann und hätte einen Öffnungskalender für die Gasthäuser auf die Beine bringen sollen. Auch sei Thöni untätig geblieben, wenn ein Lebensmittelgeschäft in St. Valentin geschlossen habe. Keine Abstimmung mit dem hds habe er in die Wege gleitet.
Sepp Thöni wehrt sich gegen diese Vorwürfe (sh. Stellungnahme auf Seite 12). Der Bürgermeister „flippt aus“, sagt Thöni. Der Antrag auf Akteneinsicht sei legitim. Das Ganze ins Rollen gebracht, sagt Thöni, habe die Aussage des Bürgermeisters, nur noch das zu tun, was Schöneben wünscht. Dass man in Langtaufers mit Langlaufevents beglückt werden soll, ist für Thöni nicht hinnehmbar. Die Langlaufloipe befinde sich teilweise in hochroter, also in lawinengefährlicher Zone. „Wir müssen froh sein, wenn im Laufe des Winters bis Ostern nichts passiert ist“, gibt Thöni zu bedenken.

Die Problematik in Richtung Genehmigung oder Ablehnung der Verbindungsbahn Langtaufers Kaunertal spitzt sich also in den Personen des Bürgermeisters und seines Wirtschaftsreferenten zu. Die Nervosität wird sichtbar. BM Noggler sagt: „Schöneben ist unsere Gesellschaft. Mit einem Anteil von 27 Prozent ist die Gemeinde Graun an der Gesellschaft beteiligt. Das Gemeindevermögen ist durch die Fusion zwischen Haideralm und Schöneben erhalten geblieben. Das ist positiv.“

Die „Oberländer Gletscherbahn AG“ hat im Vorfeld mit dem Verwaltungsrat von Schöneben Kontakt aufgenommen und schriftlich um eine mögliche Zusammenarbeit gebeten. Die Schönebner haben - ebenfalls schriftlich - eine Zusammenarbeit klar abgelehnt. Mehr noch. Der Verwaltungsrat von Schöneben hat klar zum Ausdruck gebracht, dass man an einer Verbindung Langtaufers-Kaunertal grundsätzlich nicht interessiert sei und dass man diese Verbindung ablehne. Das Skigebiet Schöneben-Haideralm, welches die vergangene Wintersaison erstmals unter dem Dach einer einzigen Gesellschaft bestritten hat, operiert entlang eines engen Businessplanes. Eine Abweichung nach unten, also eine spürbare Abwanderung in andere Skigebiete ohne Rücklauf, ist für Schöneben nicht hinnehmbar. Ein Beispiel: Mit dem Skigebiet Nauders gibt es auch deshalb eine gute Zusammenarbeit, weil es einen Gästeaustausch zwischen den Skigebieten gibt. Anders sehen die Schönebner eine Verbindung mit dem Kaunertaler Gletscher. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass Gäste aus dem Kaunertal auch einmal in Schöneben oder in Nauders zum Skifahren kommen. Die Verbindung Langtaufers-Kaunertal wird in Schöneben als „Einbahn“ gesehen. Die Verbindung würde Gäste absaugen - es finde kein Austausch statt. Deshalb lehnt Schöneben diese einseitige Konkurrenzsituation ab.

Die „Oberländer Gletscherbahn AG“ wehrt sich. Paul Jakomet hat nach dem ablehnenden Gutachten des Umweltbeirates und der ablehnenden Zusammenschau des Amtes für Landschaftsplanung vor zwei Jahren eine im Oberland bekannte Koryphäe zu einer Stellungnahme bemüht: Roland Zegg von der Unternehmensberaterfirma „grischconsulta“ hatte bereits im Jahr 1999 eine Analyse über „die Bergbahnen um den Kirchturm von Graun“ erstellt und bereits damals eine Verbindung Langtaufers-Kaunertal positiv beurteilt. „grischconsulta hat sich 1999 explizit für die Realisierung der Anbindung an das Gletscherskigebiet („Neubau des Schneesportgebietes Langtaufers-Melag“) ausgesprochen“, schickt Zegg seiner Stellungnahme voraus. Für eine Verbindung heute spreche, so grischconsulta, eine Verlängerung der Saison, Erhöhung der Bettenauslastung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Vorteile für das Gastgewerbe. Für die Wertschöpfungsberechnung dürfte mindestens von 100.000 zusätzlichen Nächtigungen ausgegangen werden. „Wichtig ist, dass es sich nicht allein um eine Saisonverlängerung, sondern auch um ein starkes Bekenntnis der Region zum Skitourismus und einem kompletten Produkt, handelt. Mit dem Anschluss an den Kaunertaler Gletscher erhielte die ganze Region die Glaubwürdigkeit, dass sicher Ski gefahren werden kann. Ein Faktor der immer wesentlicher wird“, schreiben die Schweizer Unternehmensberater.

Auf ein nächstes „sozioökonomisches Gutachten“ wird gewartet wird und dann wird die Landesregierung entscheiden: Je kürzer dieser Weg, desto geringer die Möglichkeit der Selbstzerfleischung im Oberland.

 

Publiziert in Ausgabe 10/2019

s5 Stephen Hawking 050506Vom Wind gefunden - Stephen Hawking (Bild), der berühmteste Wissenschaftler unserer Zeit: „Können Sie mich hören? Es war eine wunderbare Zeit, zu leben und über theoretische Physik zu forschen. Unser Bild des Universums hat sich in den letzten 50 Jahren erheblich verändert, und ich bin glücklich, wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte. Dass es uns Menschen, die wir hauptsächlich Ansammlungen von Partikeln der Natur sind, möglich war, einem Verständnis der Gesetze, die uns und das Universum regieren, so nahe zu kommen, ist ein großer Triumph. Ich möchte meine Aufregung und Begeisterung über diese Suche gerne teilen. Schauen Sie also zu den Sternen und nicht hinab auf Ihre Füße. Versuchen Sie, den Sinn dessen zu ergründen, was Sie sehen und was unser Universum existieren lässt. Seien Sie neugierig! Und wie schwer das Leben auch scheinen mag, es gibt doch immer etwas, das Sie tun und worin Sie erfolgreich sein können. Es kommt darauf an, einfach nicht aufzugeben. Danke fürs Zuhören“.
Das sind laut einer Veröffentlichung der Cambridge University die letzten Worte von Stephen Hawking. Ein flammender Aufruf an die Menschheit, in die Zukunft zu schauen und sie zu gestalten. Es ist vermutlich sein wichtigstes Vermächtnis, denn es ist nicht nur ein Fazit seines Lebens, sondern auch ein Apell. (aw)

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s5 titel 9 19Bozen/Vinschgau - Nationalpark Stilfserjoch - Fristverlängerung für Stellungnahmen der Nationalparkgemeinden: Die Landesregierung hatte diesen Punkt am vergangenen Dienstag auf der Tagesordnung. Damit wurde dem Ansuchen der Nationalparkgemeinden stattgegeben, die darum ersucht hatten. LH Arno Kompatscher und LR Maria Hochgruber Kuenzer hatten bereits beim Treffen in Laas vor zwei Wochen den Bürgermeistern diesen Aufschub versprochen. Dieser Aufschub für Stellungnahmen ist aus Sicht der Gemeinden notwendig, um die vielen Stellungnahmen von Vereinen, Verbänden und Privaten gediegen verarbeiten zu können und um den Entwurf der Parkordnung entsprechend ergänzen und transformieren zu können. Grundsätzlich ist besondere Eile nicht geboten, denn weder die Trientner noch die Lombarden sind bei der Erstellung der Parkordnung und der dazugehörigen Durchführungsbestimmungen so weit fortgeschritten wie der Südtiroler Anteil des Nationalparkes. Das „Feilen am Parkplan“, wie der Vinschgerwind letzthin getitelt hat, kann also in die nächste Runde gehen. (eb)

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Südtirol/Europa - Finnland hat beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) eine Ausnahmeregelung zur Wolfsjagd beantragt. Im Verfahren geht es um die Frage, unter welchen Bedingungen man von den strengen Schutzbestimmungen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie abweichen darf, um eine Jagd auf Wölfe nach Artikel 16 zuzulassen. Nun hat der Generalanwalt des EuGHs in einer Stellungnahme bestätigt, dass eine Ausnahmeregelung für geschützte Arten möglich ist, wenn damit das Erreichen des günstigen Erhaltungszustands nicht verhindert wird. Nun muss der Europäische Gerichtshof über die Ausnahmegenehmigungen entscheiden, das finale Urteil wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet.

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Partschins/Vinschgau - In der Gemeinde Partschins haben sich die bäuerlichen Organisationen gleich mit drei Mahnfeuern gegen den Wolf beteiligt. Am Freitag, den 10. Mai wurde europaweit zu Mahnfeuern gegen Wolf und Bär von Tierzüchtern und Schäfer aufgerufen und in Südtirol haben sich mehr als 50 Ortsgruppen des Bauernbundes daran beteiligt. In Partschins loderten ab halb neun am Abend am Gigglberg, beim Greithof und auf Oberbrunn zeitgleich meterhohe Feuer. In Naturns, in Schnals und auch im restlichen Vinschgau waren bäuerliche Organisationen ebenfalls an der weithin sichtbaren Protestaktion beteiligt.
Den Feuern auf dem Gigglberg und auf Greit kam besondere Bedeutung zu, weil sie von Meran aus gut sichtbar waren. Das Stadt-Land-Gefälle kam so unmittelbar zum Tragen. Mitgetragen und mitorganisiert haben die Mahnfeuer der junge Schafzuchtverein Partschins, die Alminteressentschaft Zielalm, die Bauernjugend, die Ortsbäuerinnen und der Ortsbauernrat. Es waren demnach sämtliche bäuerliche Organisationen der Gemeinde Partschins beteiligt. Die Freiwilligen Feuerwehren von Töll und Partschins sorgten für die Sicherheit - die Töller auf Oberbrunn und die Partschinser auf Gigglberg und auf Greit. Der Obmann des Ortsbauernrates Sepp Sprenger koordinierte die Aktion.
Der Südtiroler Bauernbund hat die Aktion mit einem Schreiben untermauert - der Wolf sei keine bedrohte Tierart mehr, Wölfe finden keinen Platz mehr im dicht besiedelten und bewirtschafteten Berggebiet Südtirols, Wolf und Weide passen nicht zusammen, wenn Bauern aufhören, ihre Tiere zu alpen, verwildern Wiesen und die Artenvielfalt würde stark eingeschränkt, die Zahl der Risse nimmt zu, der Wolf tötet mehr Tiere als er frisst... (eb)

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Mals - Mit mehr als 20 Tagesordnungspunkten war die Gemeinderatssitzung in Mals am 30. April wohlbestückt. Richtungsweisende Beschlüsse wurden gefasst - etwa die Genehmigung des Businessplanes für das Rambachkraftwerk, des Vorprojektes für ein künftiges Erlebnisbad und der Satzungsänderungen bei den Kraftwerken in Richtung Alleinverwaltung.

von Erwin Bernhart

Johann Ziernheld und Ruth Fabi (beide offene Gemeindeliste Mals) blieben skeptisch beim Beschluss, dass die „Geldtasche der Gemeinde“ (Ziernheld) von BM Ulrich Veith allein verwaltet werden soll. Er werde das ehrenamtlich machen und weil die E-AG gut laufe, sei das kein Problem, sagte Veith. Neben der E-AG wurden auch die Satzungen der „Saldur Konsortial GmbH“ und der „Puni Konsortial GmbH“ geändert. Die „Saldur“ wird ab sofort von Edwin Heinisch und die „Puni“ von Walter Gostner als Alleinverwalter gelenkt. Nur bei der „Arunda Konsortial GmbH“ bleibt ein Verwaltungsrat mit drei Personen.
Das Vorprojekt, erstellt von Architekt Jürgen Wallnöfer in Richtung Erlebnisbad - mit einer 120 m langen Rutsch und dazugehörigen Turm, mit dem Außenbereich der Sauna und mit mehreren kleineren Becken - wurde vom Gemeindrat einstimmig genehmigt. Anregungen für das 8,3 Millionen Euro teure Projekt kamen von Sibille Tschenett (man solle den Bedarf für Senioren mitdenken), von Johann Ziernheld (im Außenbereich der Sauna schaue man nur auf die Mauern hinauf), von Aron Punt (schaut aus, wie eine „Holzschupf“). Als nächsten Schritt soll eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgen und man werde, so BM Veith, mit den Nachbargemeinden über die Finanzierung reden müssen.
Das Hallenbad bzw. das SportWell betraf noch ein heikler Punkt. Die Touristik und Freizeit AG stellte an die Gemeinde den Antrag, den Führungsbeitrag auf 247.000 Euro zu erhöhen. Derzeit besteht ein Dienstleistungsvertrag zwischen Gemeinde und TuFAG, die einen jährlichen Führungsbeitrag von 120.000 Euro vorsieht. Dieser Beitrag fußt auf einer Schätzung, die besagt, dass beim Hallenbad mit einem jährlichen Verlust von rund 180.000 Euro zu rechnen sei. Die TuFAG habe, so Veith in den letzten 4 Jahren im Durschnitt 320.00 Euro Verluste bei der Führung ausgewiesen. Ziehe man davon die Einnahmen der TuFAG über die Zerzer Konsortial GmbH ab, bleiben eben diese 247.000 Euro. Auf Antrag des BM lehnte der Gemeinderat den Antrag der TuFAG ab. Damit ist der vorzeitige Ausstieg der TuFAG aus dem SportWell zum 31. Mai so gut wie besiegelt.
Eine Diskussion ergab sich aus einem Posten des 3,4 Millionen Euro hohen Verwaltungsüberschusses. 50.000 Euro sollen für einen Brunnen vor dem Rathaus vorgesehen werden. Wer brauche einen solch teuren Brunnen, fragten mehrere Räte. Eine „Schnapsidee“ sagte Sibille Tschenett. Sie lese zwichen den Zeilen eine Art Künstlerförderung heraus. Für die Vereine hieße es immer wieder, dass kein Geld vorhanden sei.

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Mals/Burgeis - Mit 350.000 Euro wurde vom Malser Gemeinderat der Betrag fixiert, mit dem ein neuer Parkplatz neben der Pfarrkirche von Burgeis mit möglicher Einfahrt unterhalb des Friedhofes (Bild) verwirklicht werden soll. Im Gemeinderat gab es allerdings Anlass für Diskussion. So mahnte Johann Ziernheld an, dass man mit den Anrainern reden sollte. Das habe man getan, entgegnete BM Ulrich Veith. Man habe auch mit den Vereinen gesprochen. Ob denn der „Mohrenwirt“ kein Anrainer sei, ließ Ziernheld nicht locker. Vorerst rede man mit den unmittelbar am Grundstück angrenzenden Anrainern. Erst wenn diese ihr Einverständnis geben, werde man den Plan für den neuen Parkplatz öffentlich vorstellen. Derzeit lasse man das Projekt ausarbeiten, entgegnete Veith. Es seien 43 öffentliche Parkplätze mit zeitlicher Limitierung vorgesehen. Auf Nachfrage von Ruth Fabi, was denn eigentlich vorgesehen sei, sagte Veith: Man habe einen Festplatz vorgesehen, mit Aufschankanlage und einen kleineren Musikpavillon, und WCs. Sollte der Parkplatz verwirklicht werden, dann kommen die Parkplätze auf dem Dorfplatz weg und dieser werde autofrei. Offen blieb die Frage, was mit dem von der Gemeinde angekauften Haus und Stadel passiert. (eb)

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Naturns/Schnalstal - Ötzi Alpin Marathon - 43,5 Kilometer aufgeteilt in 25,5 Kilometer Rad fahren, 11,3 Kilometer Laufen und 6,7 Kilometern auf Tourenski – diese extreme Sport-Kombination ist der Ötzi Alpin Marathon, der heuer zum 16. Mal ausgetragen wurde. Der Wettergott meinte es mit dem Veranstalter gut, während es tags zuvor kalt und nass war, herrschten am Wettkampftag perfekte Bedingungen.
Bei strahlendem Sonnenschein fiel um Punkt 9 Uhr im Zentrum von Naturns der Startschuss für die Einzelstarter. Zunächst galt es auf dem Mountainbike eine Strecke von 25,5 Kilometern und 1.637 Höhenmeter zu bewältigen. In Unser Frau erfolgte der erste Disziplinenwechsel, die Sportlerinnen und Sportler mussten nun die Laufstrecke in Angriff nehmen. Die letzten 6,7 Kilometer schnallten sie sich die Tourenskier an und machten sich auf den Weg ins Ziel beim Schnalser Gletscher. Mehr als 170 Einzelstarter hatten sich angemeldet, am Ende erreichten 138 Männer und 17 Frauen das Ziel.
Bei den Herren ging der Sieg an den Italiener Patrick Facchini, er erreichte nach 3 Stunden 37 Minuten und 22 Sekunden das Ziel und feierte seinen ersten „Ötzi“-Sieg. Der beste Südtiroler und zugleich auch bester Vinschger belegte den zweiten Platz. Der Stilfser Thomas Niederegger, der im Laufabschnitt die Bestzeit erzielte, erreichte mit knapp drei Minuten Rückstand auf den Sieger das Ziel. Toni Steiner (10.) gelang ebenfalls ein Platz unter den Top 10.
s52 Anna PircherBei den Damen war die Titelverteidigerin Anna Pircher die große Favoritin. Die Sportlerin aus Morter ist die erfolgreichste Teilnehmerin in der Geschichte dieses Marathons. Vier Mal in Serie konnte sie ihn bisher gewinnen. Doch die Deutsche Susanne von Borstel war an diesem Tag nicht zu schlagen und erzielte in allen drei Disziplinen die Bestzeit. Nach vier Stunden und 2 Sekunden erreichte sie das Ziel und hatte über 17 Minuten Vorsprung auf Maria Dimitra Theocharis. Titelverteidigerin Anna Pircher sicherte sich den dritten Platz. Gerlinde Baldauf wurde Sechste und Angelika Schwienbacher belegte Rang 10.
Das Rennen der Teamstaffeln wurde um 10 Uhr gestartet. Beim Herrenbewerb ging der Sieg an das Team Virgosystem, im Mixed-Bewerb gewann die Mannschaft “Ktm-Bikes”. (sam)

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Schlanders – Aikido Yoseikan - Am 6. Mai kam Meister Roman Patuzzi (7. Dan), Technischer Direktor der Region Trentino-Südtirol und internationaler Kampfkunstexperte, auf Einladung von Klaus Schwienbacher (4. Dan) in das Dojo der Sektion Yoseikan Budo des ASC Schlanders-Raiffeisen, um einen speziellen Lehrgang zu halten.
Meister Patuzzi gelang es ausgezeichnet, wesentliche Elemente des Aikido der Schule Yoseikan so zu vermitteln, dass sie von allen erfolgreich nachvollzogen werden konnten, und die Vielseitigkeit, Eleganz sowie Effizienz des Aikido der Familie Mochizuki zur Geltung zu bringen. Er zeigte auf, wie bestimmte Grundbewegungen anhand kleiner Änderungen so ausgebaut werden können, dass sie ein breites Spektrum von Techniken und Bewegungsmustern ergeben, deren Durchführung nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Beweglichkeit fördert.
In seinen Erläuterungen ging Roman vor allem auf das Energieprinzip – ein grundlegendes Element des Aikido – und auf den effizienten Umgang mit der Energie ein. Er baute spezifische Übungen in den Lehrgang ein und betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer entspannten Haltung sowie entsprechender Bewegungselemente. In der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, Geist und Körper agil und flexibel zu halten. Das Aikido Yoseikan bietet ein ideales Übungsfeld, um auch in stressigen Situationen entspannt und gelassen, aber zugleich voll aktionsfähig und beweglich zu bleiben. Wer diese Kompetenzen dann auch in seinen Alltag einbringen kann, wird viel davon profitieren.
Mit seinem großen Können und seiner reichen Erfahrung begeisterte Meister Roman Patuzzi die Teilnehmer, die von ihm sehr beeindruckt und vom Workshop sehr angetan waren.
Wer diese Kampfkunst kennenlernen möchte, kann sich an Klaus Schwienbacher (Tel. 335 69 20 251) wenden. Der erfahrene und kompetente Budo-Lehrer – er ist auch Mitglied der Aikido-Kommission des Südtiroler Verbandes Yoseikan Budo – befasst sich schon seit vielen Jahren intensiv mit Yoseikan Budo sowie mit Aikido Yoseikan und leitet schon seit mehreren Jahren Aikido-Kurse in Schlanders.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schluderns - Das traditionelle Nacht-Volleyball-Turnier, die so genannte Beachfete in Schluderns zählt zu den bestbesuchten Vinschger Sommer-Veranstaltungen vor allem für Jugendliche. Der Reinerlös geht seit jeher an den Sportverein Schluderns.
Die ehrenamtlich tätigen Organisatoren vom Beachkomitee haben sich dafür stark gemacht, dass etwas vom Erlös gespendet wird. Und sie haben heuer zum zweiten Mal die Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen gewählt - in Erinnerung an Martina Sapelza (Matschgi), die einst als treibende Kraft das Beach-Turnier zusammen mit mehreren engagierten Kolleginnen und Kollegen aus der Taufe gehoben hatte.
Heuer hat auch die Fußball-Gruppierung „Black Devils“ ihre Spendenbereitschaft bekundet. Sie hat im vergangenen Jänner das Hallen-Fußball-Turnier in der Schludernser Sporthalle organisiert. So konnten gemeinsam insgesamt 2.000 Euro überwiesen werden (1.300 Euro kamen vom Beachkomitee/Amateursportverein Schluderns, 700 Euro von den Black Devils).
Die Kinderkrebshilfe unterstützt krebskranke Kinder und deren Eltern. Es werden beispielsweise Unterkünfte in Kliniknähe bezahlt, Essensbons an die Begleitpersonen für die Klinikmensa ausgegeben, Spezialtherapien, Kuraufenthalte und Erholungsurlaube am Meer ermöglicht. Wenn Eltern wegen der Krankheit ihres Kindes die Berufstätigkeit aussetzen müssen und dadurch in Not geraten, wird ihnen für befristete Zeit monatlich ein finanzieller Beitrag gewährt. Es geht also immer darum, die Situation zu bewerten und den Familien in Notsituationen über die schwere Zeit der Krankheit hinweg zu helfen.
Das Beachkomitee ist bereits jetzt mit der Vorbereitung der diesjährigen Beachfete beschäftigt. Diese geht am Freitag 19. Juli und am Samstag 20. Juli 2019 hinter dem Schludernser Park über die Bühne.
Heuer wollen die Organisatoren neue Wege in Richtung Umweltschutz und Plasik-Vermeidung gehen unter dem Motto: „Beach Goes Green“.
„Wir werden nach Möglichkeit alles dran setzen, Plasikbecher, Plastikhalme, Plastikteller und Plastikbesteck mit umweltverträglichen, recyclbaren Materialien zu ersetzen“, sagt Chef-Organisator Stefan Schöpf. „Wir überlegen uns ganz konkret auch Alternativen zum traditionellen Feuerwerk.“ (mds)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Südtirol - Badminton allg. Landesmeisterschaften - Die Badminton- Landesmeisterschaft der allgemeinen Klasse wurde am gestrigen Sonntag in Mals ausgetragen. Spieler/innen vom SC Meran, KSV Kaltern, ASC Berg, SSV Bozen und dem ASV Mals nahmen daran teil. Es wurde um alle fünf Landesmeistertitel gekämpft und am Ende des Tages konnte der ASV Mals alle Titel gewinnen, genauer gesagt: Lukas Osele, Tonni Zhou, Simon Köllemann, Judith Mair und Lisa Sagmeister sind die Titelträger und gewannen alle fünf Titel. Somit konnte der ASV Mals wie schon im Vorjahr alle Titel gewinnen. Erstmals neue Landesmeister in den Einzeldisziplinen wurden im Herreneinzel Tonni Zhou und im Dameneinzel Judith Mair.
Mehrere knappe Dreisatz-Spiele konnten die Zuschauer sehen und die Nervenstärke spielte oft eine große Rolle.
Die Landesmeisterschaften waren ein Vorspiel zu den allgemeinen Italienmeisterschaften, die an diesem Freitag beginnen und bis Sonntag die neuen (oder alten) Italienmeister in Mailand küren werden. Aus südtiroler Sicht sind die Spieler/innen gerüstet und werden ihr Bestes geben.
Alle Landesmeister und die Zweit- und Drittplatzierten Spieler/innen des ASV Mals trainieren am Verbandsstützpunkt CTT (Centro Tecnico Territoriale) von Mals.
Stefan De March,
ASV Mals – Sektionsleiter Badminton

 

Die diesjährigen Landesmeister (alle vom ASV Mals):
HE: Tonni Zhou
DE: Judith Mair
HD: Lukas Osele/Tonni Zhou
DD: Lisa Sagmeister/Judith Mair
MX: Lisa Sagmeister/Simon Köllemann

Vizelandesmeister wurden:
HE: Simon Köllemann (ASV Mals)
DE: Anna Sofie De March (ASV Mals)
HD: Simon Köllemann/Rudi Sagmeister
(ASV Mals)
DD: Hannah Mair/Hannah Innerhofer (SC Meran)
MX: Judith Mair/Lukas Osele (ASV Mals)

Bronze holten sich:
im HE: Riccardo Biagioli (ASV Mals) und Marco Mondavio (SSV Bozen)
im DE: Teresa Blaas (ASV Mals) und Lisa Ortner (SC Meran)
im HD: Jonas Gamper, Patrick Mattei, Mathias Hofer und Ivan Klammsteiner
(alle vom SC Meran)
im DD: Greta Dösel, Vera Stampfer, Martina Delueg, Lara Dösel (ASC Berg)
im DX: Hanna Innerhofer, Jonas Gamper, Lara Dösel, Mathias Hofer

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Mals/Vinschgau - Vollversammlung Rennerclub Vinschgau - Es war wohl allen von vorneherein klar, dass es keine normale Vollversammlung werden würde, als die zahlreichen Mitglieder des Rennerclubs Vinschgau am Freitag, 12. April im Kulturhaus Mals trafen. Zu viele große Entscheidungen und Events wollten beschlossen, aber auch vorbereitet und nicht zuletzt gefeiert werden.
Kurz und knapp wurden die alltäglichen Themen von Gerald Burger, OK-Chef des Rennerclubs, welcher durch den Abend führte, vorgestellt.
Wichtige Punkte wie der Rückblick auf das vergangene Jahr mit dem Tätigkeitsbericht und den Erfolgen der Mitglieder bei den verschiedenen Laufveranstaltungen und der detaillierte Kassenbericht, welcher schon einen ersten Einblick über die mittlerweile erreichte Größe des Hauptevents Reschenseelauf bot, wurden behandelt.
s52 00471Der nächste Punkt war dann schon ein bemerkenswerter. Es gibt heutzutage immer mehr Vereine, welche sich schwer tun überhaupt Menschen zu finden, die sich freiwillig engagieren. Der Rennerclub hatte diesbezüglich aber Glück, gerade einmal zwei Präsidenten hatte der Verein in seinem 20-jährigen Bestehen: 10 Jahre lang Ignaz Veith und danach für 10 Jahre Christoph Noggler, der nun findet, dass es Zeit ist, das Ruder an jemand anderen zu übergeben. Dank perfekter Vorbereitung waren aber auch die Neuwahlen schnell und einstimmig vollzogen und man konnte dem neuen Präsidenten Dietmar Waldner nebst neuem Ausschuss viel Glück für die nächsten fünf Jahre wünschen.
Das Herzstück der Veranstaltung war aber der Rück-, bzw. Ausblick auf das 20-jährige Jubiläum des Rennerclubs Vinschgau und das Jubiläum des Reschenseelaufs, welcher am 13.07.2019 zum 20. Mal ausgetragen wird.
32 Anwesende waren am 12. Dezember 1998 im Gasthaus des Schwimmbads Mals anwesend, um den Grundstein für den Verein zu legen, welcher in den letzten 20 Jahren eines der bekanntesten und international anerkanntesten Events in Südtirol erschuf.
Der 20. Reschenseelauf muss wieder etwas ganz besonderes werden, soviel ist allen klar. Mit einem Nightrun, welcher schon zum 10-jährigen Jubiläum viel Aufmerksamkeit auf sich zog, soll das gelingen. Aber auch allerlei andere Neuerungen hat sich das OK-Team wieder ausgedacht. Eine eigene Zeitung mit den Highlights und Anekdoten aus den letzten beiden Jahrzehnten umrahmt das Jubiläum und gibt s52 488Einblicke in die Veranstaltung, welche im Jahr 2000 mit 158 Zieleinläufern auf mittlerweile über 4000 Zieleinfläufern und über 40.000 gesamte Teilnehmer angewachsen ist.
Abgerundet wurde die Vollversammlung mit einem reichhaltigen Buffet und einem “Glasl” bei dem sich die Anwesenden bei den ausgestellten Bildern und Andenken an die letzten 20 Jahre erinnern und auf die nächsten 20 Jahre anstoßen konnten. (ea)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Reschensee - Als Bojenplätze gelten solche, an denen ein Schiff auf offenem Gewässer festgemacht werden kann. Auch die Bojen im Reschensee müssen seetüchtig verankert sein und eine Höhenregulierung für die Wasserstandschwankungen aufweisen. Ketten schmirgeln sich bei bewegtem Wasser im Laufe der Zeit kaputt. Ein Kettenbruch an einer Boje kann ganz schön ins Geld gehen, wenn ein Boot abhaut und Totalschaden erleidet. Aus Sicherheitsgründen hat die Vereinsleitung des Segelvereins Reschensee eine Neusetzung und Erweiterung auf 29 Plätze beschlossen. Für die Bojenverankerung wurden Betonklötze mit Edelstahlverankerung vorbereitet. So ein Bojenklotz bringt über eine Tonne auf die Wage und hat am Seegrund eine unglaublich hohe Adhäsionskraft. Somit können die Bojen zukünftig mehrere Tonnen halten. Sie hängen nicht mehr an einer Kette sondern an einem entsprechend starken Strick. Die größte Herausforderung war die Verlegung der tonnenschweren Betonklötze unter Wasser. Diese heikle Aktion wurde schlussendlich mit einem 2 Turbinen-Hubschrauber der Firma Heli Austria GmbH in nur 39 Flugminuten ausgeführt. Für die punktgenaue Setzung wurde das neue und erweiterte Bojenfeld mit Schwimmwürfeln markiert. Viele Zaungäste verfolgten gespannt das Hubschrauberspektakel. Abgerundet wurde die erfolgreiche Bojenverankerungsaktion mit einem Halbmittag gemeinsam mit der Flug-Crew und den freiwilligen Helfern des Segelvereins Reschensee. „Jetzt ist mir ein Stein vom Herzen (in den See) gefallen“ sagte ein gut gelaunter Luis Karner, Präsident des Segelvereins. (aw)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Der Traum vom Pokalsieg lebt für den ASC Schlanders weiter! Die Vinschger haben es geschafft und sicherten sich durch den 2:0 Heimsieg im Pokal-Halbfinalrückspiel gegen Riffian Kuens den Einzug in das Pokalfinale der 1. Amateurliga. Das Endspiel, in dem Schlanders auf Freienfeld trifft, findet am 1. Juni in Reischach statt.

Von Sarah Mitterer

Der 24. April 2019 wird den Fußballern des ASC Schlanders wohl lange in Erinnerung bleiben, denn es ist jener Tag, an dem sich der Traum von der Finalteilnahme um den Landespokal der 1. Amateurliga erfüllte. Das Halbfinalhinspiel verlor man gegen Riffian Kuens mit 2:3. Dennoch durften die Vinschger weiterhin auf den Finaleinzug hoffen, da die zwei Auswärtstore die Ausgangslage ein wenig einfacher machten. Nach einer torlosen ersten Halbzeit bekamen die Fußballfans eine spannende zweite Spielhälfte zu sehen. Zunächst vergaben die Gäste aus Riffian eine Großchance. Nach einem Foul an einem Schlanderser Fußballer wurde der gegnerische Spieler vom Schiedsrichter mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt und Schlanders agierte nun mit einem Mann mehr auf dem Feld. Wenig später erhielt Schlanders einen Freistoß aus kurz vor dem 16er Raum. Josef Spechtenhauser nutzte die optimale Position aus und traf in der 62. Spielminute zum viel umjubelnden 1:0 Führungstreffer. Riffian Kuens ließ nicht locker, doch Schlanders machte alle Chancen des Gegners zunichte. Die Gegner warfen in den letzten Minuten alles nach vorne. Eine freie Lücke nutzten die Vinschger eiskalt aus. Martin Blaas erhielt in der 85. Minute bei s52 torjubelder Mittellinie einen perfekten Pass, machte einen Sololauf und netzte mit einem sehenswerten Weitschuss zur 2:0 Führung der Schlanderser ein. Damit brachen die Vinschger den Gästen das Genick. Als der Schlusspfiff ertönte gab es für die Schlanderser kein Halten mehr. Spieler und Fans feierten den Finaleinzug.
Im Finale treffen die Balljäger von Coach Bernd Muther auf Freienfeld. Das Team belegt aktuell Platz 5 in der Gruppe B der 1. Amateurliga. Es wird mit Sicherheit keine einfache Aufgabe für die Vinschger werden. Im Endspiel heißt es alles oder nichts, denn der Sieger dieses Spiels wird am Ende die begehrte Landespokal-Trophäe in die Höhe stemmen. Und die Vinschger werden alles dafür geben, um am Ende die siegreiche Mannschaft zu sein und den Pokal in den Vinschgau zu holen.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

s52 Plaus2. Amateurliga. Der ASV Plaus ist die zweite Vinschger Mannschaft, die sich für ein Pokalfinale qualifiziert hat. Im Pokal-Endspiel der 2. Amateurliga, das in Reischach ausgetragen wird, treffen die Vinschger auf den USD Brixen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

1. Amateurliga - Das letzte Heimspiel der Saison bestreitet Schlanders am 26. Mai. Zu Gast wird die Mannschaft aus Meran sein, das Spiel wird um 16 Uhr angepfiffen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Pankratius, dem Ersten Eisheiligen, 12. Mai 2019

In der Fußgängerzone von Schlanders wird derzeit nach Plänen von Dr. Arch. Stefan Marx am neuen Informationszentrum „avimundus“ gebaut. Die neue Struktur wird größere Ausstellungsflächen als die derzeitige in der Kapuzinergasse für eine interessante und attraktive Präsentation der Vogelkunde bieten. Das neue Nationalparkhaus soll für die Wander- und Beobachtungssaison im nächsten Frühjahr 2020 zugänglich sein. Am Regiebuch für das Einrichtungs- und Ausstellungskonzept wird derzeit gearbeitet.
Im heutigen Beitrag möchte ich als Einstimmung vier Vogelarten vorstellen: zwei Kulturfolger und zwei in ihrem Bestand abnehmende Arten, weil sie mit den Veränderungen ihrer Lebensräume nicht mehr zurechtkommen.

 

Der Turmfalk (Falco tinnunculus)
554B4Nach dem Mäusebussard ist der Turmfalk der zweithäufigste Taggreifvogel. Er ist kleiner und schlanker als die Krähen. Wie der Sperber hat er einen langen Schwanz, doch längere, nicht so stark gerundete Flügel. Adulte Weibchen und Männchen sind an ihren Federmorphen unterscheidbar: Beim Männchen sind der Oberkopf, der Hinterrücken und der Schwanz grau, beim Weibchen braun. In den Alpen hat der Turmfalk eine große Höhenamplitude, er bewohnt die Tieflagen ebenso wie die Felsen weit oberhalb der Baumgrenze. Der Turmfalk ist ein Zugvogel und Teilzieher, der in allen Teilen Mitteleuropas auch überwintert. In der Wahl seines Lebensraumes ist der Turmfalk sehr anpassungsfähig. Falken bauen kein eigenes Nest. Die Eier werden in Mauerlöchern, Felsspalten, Felshöhlen, aber auch in ehemaligen Krähen- und Elsternestern abgelegt. Die Stadtfalken am Wiener Stephansdom haben es als Filmstars in die „Universum“-Serie der Dokumentarfilme des österreichischen Fernsehens geschafft. In den letzten Jahren hat ein Turmfalken-Pärchen auch am Turm der Schlanderser Pfarrkirche regelmäßig gebrütet und im Sommer war der Bettelruf der noch nicht flüggen Jungvögel vom Turmgesims unüberhörbar und eine akkustisch prägende Stimme der Natur im Dorfzentrum.
Turmfalken kann man im offenen Gelände leicht bei der Jagd beobachten. Dabei haben Turmfalken verschiedene Jagdstrategien. Am häufigsten ist der Suchflug, bei dem der Falk auch das allseits bekannte Rütteln einsetzt. Das Auge des Turmfalken sieht im Ultraviolettlicht-Bereich. Mäuse gehören zum Hauptbeutespektrum der Turmfalken. Der Mäuseurin reflektiert das UV-Licht. Und der Turmfalk kann mausreiche Wiesen ob der Lichtreflexion des Mäuseurins schon aus der Luft erkennen und gezielt ansteuern. Neben dem Suchflug setzt der Turmfalk auch die Luftjagd (etwa auf Stadttauben) und die Ansitzjagd ein. Im Winter wechselt der Turmfalk von der Flugjagd zur Ansitzjagd. Experimente lassen vermuten, dass die Flugjagd etwa viermal so viel Energie beansprucht, wie die Jagd aus dem Ansitz. Der Wechsel der Jagdweise zwischen Sommer und Winter erklärt sich also aus der Verringerung des Energieaufwandes für den Beuteerwerb.

 

Die Elster (Pica pica)
elsterDie Elster ist ein Jahresvogel aus der Familie der Krähenverwandten (Corvidae). Sie ist ein Brüter der offenen Landschaft mit Baumgehölzen und Hecken. Neben der Schwarz-Weiß-Zeichnung ihres Gefieders, das an den Flügeldecken blaugrün schillert, ist der überlange, gestufte Schwanz auffällig. Der Flug der Elster ist geradlinig, flatternd, häufig mit kurzen Gleitphasen. Die Elster hat es als Kulturfolger in unsere Siedlungsbereiche geschafft und baut inzwischen auch in unseren Park- und Zierbäumen ihr großes, überdachtes Reisignest. Oft kann man sie auf Rasenflächen im ruckartigen Schreitschritt bei der Nahrungssuche beobachten. Neben Bodenwürmern und Insekten nimmt sie auch Speisereste an. Sie frisst aber auch Vogeleier und Jungvögel von Singvogelarten und gilt als opportunistischer Nesträuber. Die „diebische Elster“, die Schmuck und schillernde Gegenstände stiehlt und in ihr Nest verschleppt, erfreut sich eines fast sprichwörtlichen Bekanntheitsgrades, ist aber eine falsche Legendenbildung.

 

Der Wendehals (Jynx torquilla)
wendehalsDer Wendehals ist eine Vogelart, deren Bestand stark schwindet, weil die Art mit den Lebensraumveränderungen in den intensivierten Obstwiesen nicht mehr zurechtkommt. Der Wendehals ist ein Höhlenbrüter, der sich vor allem von Ameisen ernährt. Die vormaligen Streuobstwiesen mit den alten Hochstammbäumen in weiten Pflanzabständen und ausfaulenden Ast- und Stammlöchern als Nisthöhlen waren der bevorzugte Lebensraum des Wendehalses. Er ist ein Zugvogel, der sich bei uns zwischen Mai und September aufhält. Jetzt, wenige Tage und Wochen nach seiner Rückkehr aus Afrika sind die Gesangsstrophen der Männchen unverkennbar, wenn man sie sich einmal eingeprägt hat. Mit diesem Balzgesang versucht das Männchen ein Weibchen in sein Territorium zu locken. Das Weibchen antwortet meist mit einem höheren und leiser vorgetragenen Ruf. Wendehälse nehmen als Ersatzbrutort auch Nistkästen an. Wenn diese etwa schon von Kohlmeisen besetzt sind, vertreibt der Wendehals die Nestkonkurrenten aggressiv und wirft Eier und Junge aus dem Nest. Der Wendehals gehört zur Familie der Spechte (Picidae), obwohl er eher einem Singvogel gleicht und auch nicht wie die Spechte mit Hilfe des Stützschwanzes klettert. Seine rindenfarbige Federzeichnung tarnt den Wendehals hervorragend. Im Gebirge steigt der Wendehals nicht über 1.000 Meter Meereshöhe auf. Sein Schnabel ist kurz und pinzettenartig spitz zum Erbeuten der Ameisen, aber zum Meißeln von Bruthöhlen zu schwach. Der Name Wendehals kommt von der Schreckstellung des Vogels bei Störungen in der Bruthöhle, weil er dann seinen Hals schlangenartig reckt und wendet. Die kleinen, noch völlig nackten Nestlinge bilden eine „Wärmepyramide“ und versuchen so, möglichst wenig Wärme zu verlieren. Sie hocken dabei auf den Fersen eng aneinandergedrückt und lehnen sich gegenseitig die Hälse über die Schulter. Zunächst sind sie wie ein Dachziegel ausgerichtet, später bilden sie einen Kegel und betteln mit emporgereckten Hälsen ihre Eltern um Futter an.

 

Der Steinrötel (Monticola saxatilis)
1037B3Zum Schluss sei heute in Erwartung der Eröffnung des neuen „avimundus“ der Steinrötel als seltenes Kleinod des Vinschgauer Sonnenberges vorgestellt. Der Steinrötel ist eine kleine, kurzschwänzige Drosselart mit relativ langem Schnabel. Er ist ein Sommervogel (meist April/Mai – September), der südlich der Sahara überwintert. Der Alpenhauptkamm stellt die nördliche Verbreitungsgrenze dieser mediterranen Vogelart dar. Der Steinrötel brütet auch im felsigen Gelände der österreichischen und Schweizer Südalpen. Im Federkleid haben die Männchen und Weibchen einen ausgesprochenen Geschlechterdimorphismus. Am Vinschgauer Sonnenberg zieht sich der Steinrötel in immer höhere Felsbereiche zurück und die Territorien mit singenden und revierverteidigenden Männchen werden immer weniger. Der Bestand an Steinröteln im Vinschgau und an den warmen Porphyr- und Felshängen des Südtiroler Unterlandes hat sich in den letzten dreißig Jahren so drastisch verringert, dass die Art heute vom Aussterben bedroht ist. Mein Großvater mütterlicherseits Anton Verdroß (1888 – 1969), vom Ladurnhof in Schlanders stammend, hat mir als Kind immer erzählt, dass er als Bub vor seiner Eiberufung zum Militär mit nachfolgender achtjähriger russischer Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg den ob seines exotischen Gefieders und seiner Gesangstrophe begehrten Vogel gefangen und per pedes zum Landecker Markt gebracht habe, um in Notzeiten ein „paar Kreuzer“ zu erwirtschaften.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Das neue Mehrzweckhaus in Tschars spiegelt die Lebendigkeit des Dorfes wieder: ein Kindergarten mit hellen Räumen, ein Musikprobelokal, Archiv, Büro und Aufenthaltsraum für die Musikkapelle Tschars, eine Kindertagesstätte, eine Mensa, ein Mehrzweckraum, eine Schützenstube. Die rege Teilnahme der Vereine und der Bevölkerung an der Segnung am 11. Mai zeugt von viel Anerkennung.

Text und Fotos: Erwin Bernhart

Zwei schöne und wie Terrassen angelegte Plätze, die Musikkappelle und der Mehrzwecksaal im obersten Stock, im mittleren der Kindergarten, die Küche und die Mensa und im untersten Stock die Kita und die Schützenstube: Der Glurnser Architekt Jürgen Wallnöfer hatte den Planungswettbewerb ursprünglich für einen Umbau gewonnen, aus dem dann wegen statischer Überlegungen ein Neubau geworden ist. Das Innenleben in allen Räumen ist, wo es wichtig ist, von Helligkeit geprägt, funktionell, mit gediegenen Materialien gebaut und bestückt. Das neue Gebäude schmiegt sich in den Hang, kommuniziert in der Formensprache mit den umgebenden alten Höfen und Häuser, fällt also nicht auf. Andreas Gottlieb Hempel, der Architekurprofessor und Publizist hat jüngst gesagt, gute Architektur ist auch, wenn man sie so wahrnimmt, als ob sie immer schon da war. In diesem Sinne ist das neue Mehrzweckhaus in Tschars gute Architektur.
s48 0015Vom Naturnser Dekan Rudolf Hilpold sind das Gebäude und die Räumlichkeiten am Samstag, den 11. Mai 2019 gesegnet worden. Bei der Segnungsfeier konnte man beobachten, wie das Gebäude und dessen Umgebung funktionieren: Auf dem oberen Platz spielte die Musikkapelle Tschars auf der neuen Bühne vor viel Publikum auf. Auf dem unteren Platz vor dem Kindergarteneingang hat der VKE Spielgeräte für die Kinder bereitgestellt, die derweil rege genutzt worden sind. Beide Plätze funktionierten unabhängig voneinander.
Die Ansprachen vor der Segnungsfeier waren von Respekt und Dank geprägt. BM Gustav Tappeiner konnte viele Ehrengäste, darunter den Schullandesrat Philipp Achammer und den Landtagspräsidenten Sepp Noggler begrüßen. Die Kinder, sagte der Bürgermeister, haben das Recht, dass ihnen viel Gutes zukommt. BM Tappeiner spannte einen Bogen von der Kindertagesstätte beginnend, über den Kindergarten, der die erste Station in die Gemeinschaft sei bis hin zu den Vereinen, in die der Einzelne als Teil der Dorfgemeinschaft für das Dorf viel einbringen und erreichen könne.
3,5 Millionen Euro habe man in die Struktur investiert, finanziert in Teilen vom Land, aus dem zinslosen Rotationsfonds und von Gemeindegeld für Investitionen.

Ziel sei es ursprünglich gewesen, den im Jahr 1983 errichteten Kindergarten den heutigen gesetzlichen Gegebenheiten anzupassen, eine Mensa einzurichten, der Musikkapelle ein modernes Probelokal zu errichten, den Schützen einen Versammlungsraum und den Vereinen einen Mehrzweckraum zur Verfügung stellen zu können. Der Bau sollte das vorhandene Jugendhaus und den Bolzplatz ergänzen. Wallnöfer habe unter den 6 Projekten im Jahr 2013 das beste geliefert. Tappeiner lobte auch die Baufirmen und hob besonders die Bietergemeinschaft unter Federführung der „Baumänner“ von Ulrich Linser hervor. Nicht unerwähnt ließ Tappeiner, dass es der Gemeinderat war, der die Weichen für diese Investition gestellt habe. In der vorigen Legislatur habe sich Johannes Kofler als Referent um das Weiterbringen des Projektes bemüht.
s48 0081Um den Bau selbst, um die Koordination, um die Bedürfnisse des Kindergartenteams, um die Wünsche aller hat sich die amtierende Referentin Monika Rechenmacher unermüdlich gekümmert. Rechenmacher schilderte in ihrem Rückblick die notwendigen Umquartierung während des Baues. Die Musikkapelle zog zum Proben ins Josef-Maschler-Haus, der Kindergarten kam im Widum unter, was wiederum der Pfarrgemeinderat unter Präsident Herbert Blass möglich gemacht habe. Dafür mussten der Chor, die Jungschar und der Seniorenclub umziehen. Indirekt beteiligt am Bau waren demnach viele Tscharser.
Am 2. Februar 2017 gab es die erste Bausbesprechung vor Ort. Vom ersten Tag, sagte Rechenmacher, war viel Flexibilität vom Architekten und von den beteiligen Baufirmen gefordert. Für die Gemeinde war es wichtig, die Vorstellungen und die Wünsche des Kindergartenteams um die Leiterin Eleonora Alber und jene der Musikkapelle miteinzubinden. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist der Kindergarten am 5. September 2018 pünktlich eingezogen, die Musikkapelle konnte ihre Räume bald darauf nutzen und seit November 2018 erfreut sich der Mehrzweckraum großer Beliebtheit, derzeit vor allem bei der Krabbelgruppe „Max und Moritz“. Die zwei Sektionen des Kindergartens seien nach neuesten Erkenntnisse eingerichtet worden, der helle Mensaraum biete Platz für 30 Grundschüler, in der 1. Kita in der Gemeinde sei Platz für 10 Kinder (die Vergabe werde heuer noch erfolgen), vor dem Haus befindet sich ein großzügiger Spielplatz, die wichtige Plattergasse ist neu gepflastert, der Platz vor der Remise unterm Jugendhaus ist nivelliert und somit leichter nutzbar. Mit viel Erleichterung bedankte sich Monika Rechenmacher beim Architekten, beim Kindergartenteam, namentlich bei der Kindergartenleiterin Eleonora „Norri“ Alber, bei Peter Dibiasi als Vertreter der Musikkapelle und bei den Gemeindearbeitern . „Möge das Haus zu einem kulturellen und sozialen Treffpunkt werden“, wünschte sich Rechenmacher.
Die Kindergartenkinder lockerten mit Gesangseinlage die Zeremonie auf. Eleonora Alber bedankte sich ihrerseits im Namen des Kindergartenteams unter anderem bei der Gemeindeverwaltung und vor allem bei Monika Rechenmacher für ihren „unermüdlichen und beharrlichen Einsatz“ für die Belange des Kindergartens.
s46 0074Als einen Platz für alles Tscharser bezeichnete Jürgen Wallnöfer das neue Mehrzweckzentrum. Er habe sich mit seiner Architektursprache an die schönen, alten Häuser in der Umgebung angelehnt. Als „gute Seele“ bezeichnete er die Gemeindereferentin Rechenmacher - es habe 100 offizielle Baubesprechungen gegeben, und 50 weitere. Mit den Firmen habe man Glück gehabt und die Gemeindesekretärin Carmen Götsch habe im Hintergrund darauf geschaut, dass alles gesetzeskonform abgelaufen sei.

Landesrat Philip Achammer sagte, dass nur eines teurer sei, als in Bildung und Kultur zu investieren, nämlich keine Investitionen zu tätigen. Soziale Neztwerke, Plätze für Begegnungen und Kindergärten und Schulen seien Mittel erster Klasse gegen die Abwanderung. Er hoffe, dass „das Engagement in diesem Haus nie zur Selbstverständlichkeit wird.“ In der für die Tscharser Dorfgemeinschaft wichtigen Feier kamen Lob- und Dankesworte von der Kindergarten-Bezirksdirektorin Silvia Baumgartner, vom Bezirksobmann der Musikkapellen VSM Florian Müller und vor allem von den Betroffenen selbst, von der Obfrau der MK Tschars Christine Ilmer und von der Tscharser VKE Obfrau Karin Weitlaner.
Nach der Segnung durch Dekan Hilpold und nach dem Durchschneiden des Bandes machte die Tscharser Bevölkerung regen Gebrauch von der Möglichkeit, die vielen Räumlichkeiten besichtigen zu können. Ein unter anderem von Köchin Ida Lanbacher zubereitetes Buffet lud zum Plausch und zum Staunen über Bau und Ausstattung des neuen Mehrzweckgebäudes ein.
Ulrich Linser von den „Baumännern“ hat im Gespräch mit dem Vinchgerwind die Gemeinde Kastelbell-Tschars dafür gelobt, dass es Konsens gewesen sei, einheimische Firmen beim Bau zu fördern. So sei auch die Wertschöpfung in der nahen Umgebung geblieben. Auch die Bietergemeinschaft, an der neben s46 0056den federführenden „Baumännern“ auch die Zimmerei Pohl und Heiss-Fenster beteiligt waren, war bestrebt, lokale Firmen mit einzelnen Gewerken zu beauftragen. Die Verlässlichkeit, das Vertrauen und die Qualität in lokale und spezialisierte Firmen rechtfertigen diese Vorgangsweise in jedem Fall. Vor allem dann, wenn es um Flexibilität am Bau geht, weil aufgrund der Begebenheiten mehrere Varianten zum Ziel geführt haben. Kurze und effektive Kommunikationswege waren während der Bauphase dauernd gefragt und so konnten anfallende und unvorhersehbare Probleme rasch bewältigt werden. Der Bau konnte so insgesamt ohne große Probleme über die Bühne gebracht werden.
Auch BM Gustav Tappeiner sagte, es sei ein gelungenes Bauwerk, qualitativ gut ausgeführt, ansprechend, vorzeigbar und für die ganze Gemeinde nutzbar.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Rib-Eye-Steaks mit Knoblauchkruste und gegrillten Brokkolini

grill ribeyeGrillmethode: Direkte und indirekte starke Hitze (230 – 290 Grad C)
Grillzeit: 11 – 15 Minuten

Für die Würzpaste:
4 große Knoblauchzehen
1 EL grobes Meersalz
4 EL fein gehackte frische Petersilie
4 EL Olivenöl
2 TL Aceto balsamico
1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

4 Rib-Eye-Steaks am Knochen, je 300 – 350 g schwer und 2,5 cm dick, überschüssiges Fett entfernt
700 g Brokkoli
Olivenöl
Grobes Meersalz

Zubereitung
1 Für die Würzpaste den Knoblauch auf einem Schneidebrett fein hacken, anschließend mit Salz bestreuen und mit einer Messerklinge zu einer Paste zerdrücken. Die Knoblauchpaste in eine kleine Schüssel geben und die restlichen Zutaten hinzufügen.
2 Die Steaks auf beiden Seiten gleichmäßig mit der Paste einreiben. 20 – 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
3 In der Zwischenzeit die Brokkolini (Spargelbrokkoli) 20 – 30 Minuten in einer großen, mit Wasser gefüllten Schüssel einweichen. Dabei nehmen sie Wasser auf und können später auf dem Grill zusätzlich etwas dämpfen.
4 Den Grill für direkte und indirekte Hitze vorbereiten.
5 Das Wasser von den Brokkolini abgießen. Das Gemüse mit Öl beträufeln und mit ½ TL Salz würzen, dann gut vermischen.
6 Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Steaks über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel bis zum gewünschten Gargrad grillen (6 – 8 Minuten frü rosa/rot bzw. medium rate). Einmal wenden. (Wenn sich Flammen bilden, die Steaks vorübergehend über indirekte starke Hitze ziehen.) Vom Grill nehmen und ruhen lassen.
7 Unterdessen die Brokkolini mit einer Grillzange aus der Schüssel heben und gut abtropfen lassen. Über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel 3 – 4 Minuten grillen, bis sie stellenweise gebräunt sind. Gelegentlich drehen und wenden. Zum Schluss 2 – 3 Minuten über indirekter starker Hitze grillen. Warm mit den Steaks servieren.

 

T-Bone-Steaks mit Avocado-Salsa

s38 t boneFür 4 Personen | Zubereitungszeit: 20 Minuten | Ruhezeit: 2 Stunden
Grillzeit: 10 – 12 Minuten

Zutaten: Für die Salsa
2 reife Avocados, das Fruchtfleisch fein gewürfelt oder zerdrückt
200 g Tomaten, fein gewürfelt
4 Frühlingszwiebeln, nur die weißen und hellgrünen Teile fein gehackt
2 EL frisch gepresster Limettensaft
2 EL fein gehackte frische Basilikumblätter
1 EL Olivenöl
1 TL fein gehackter Knoblauch
1 TL fein gehackte Jalapèno -Chilischote
¾ TL grobes Meersalz
¾ TL Worcestersauce
¼ TL frisch gemahlener Pfeffer

2 EL grob gehackter Knoblauch
2TL grobes Meersalz
2 T-Bone-Steaks, je 450 – 550 g und 3 cm dick, überschüssiges Fett entfernt
Olivenöl
1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

 

Zubereitung:
1 In einer mittelgroßen Schüssel die Zutaten für die Salsa gründlich vermischen. Vor dem Servieren 2 Stunden bei Zimmertemperatur durchziehen lassen.

2 Den grob gehackten Knoblauch auf ein Schneidebrett häufen und mit 1 TL Meersalz bestreuen. Den Knoblauch fein hacken und dabei mit der Messerklinge den Knoblauch und das Salz zu einer Paste verarbeiten.

3 Eine Zwei-Zonen-Glut für starke Hitze vorbereiten.

4 Die Steaks auf beiden Seiten leicht mit Öl, dann mit der Knoblauchpaste bestreichen und mit dem restlichen Salz und Pfeffer gleichmäßig würzen. Die Steaks vor dem Grillen 20 – 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

5 Den Grillrost gründlich reinigen. Die Steaks über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel etwa 6 Minuten scharf anbraten, dabei einmal wenden und gegebenenfalls umplatzieren, damit sie gleichmäßig garen. Anschließend die Steaks bei indirekter starker Hitze und geschlossenem Deckel so lange weitergrillen, bis sie den gewünschten Gargrad erreicht haben, für rosa/rot (medium rate) benötigen sie 4 – 6 Minuten. Für ein gleichmäßiges Garen die Steaks in dieser Zeit gegebenenfalls umplatzieren. Achten Sie darauf, dass die Filetseite der Steaks von der heißen Glut abgewandt auf dem Rost liegt, damit sie nicht übergart wird. Vom Grill nehmen und 3 – 5 Minuten garen lassen. Die Steaks tranchieren und warm mit der Salsa servieren.

 

Chicken Fingers in Zitrusmarinade

s38 tandoori4 Portionen | 6 – 8 Minuten

Zutaten:
2 Hähnchenbrüste (à ca. 250 g ohne Haut und Knochen)
2 – 3 EL Sojasauce
2 – 3 EL Erdnussöl
Abgeriebene Schale und Saft von 1 unbehandelten Zitrone
1 TL Paprikapulver edelsüß
Feines Salz
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Etwas Speisestärke
Etwas Kresse
10 – 12 Holzspieße (mindestens 30 Minuten gewässert)
Pflanzenöl für den Grillrost

 

Zubereitung:
1 Den Grill für indirekte mittlere bis starke Hitze vorbereiten. Die Hähnchenbrüste kalt waschen, trocken tupfen und jeweils längs in 5 – 6 Streifen schneiden.

2 Für die Marinade Sojasauce, Erdnussöl, Zitronenschale, - saft und Paprikapulver mischen. Die Hähnchenstreifen darin kurz einlegen und mit Salz und Pfeffer würzen. Danach die Hähnchenstreifen der Länge nach auf die Spieße stecken und mit wenig Speisestärke bestäuben.

3 Den Grillrost fetten und die Chicken Fingers mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (180 Grad C – 200 Grad C) von jeder Seite 3 – 4 Minuten grillen. Zum Servieren mit Kresse bestreuen.

 

Wissen
Tandoori kommt vom Wort „Tandur“, dem Namen für den traditionellen
Holzkohleofen in Indien.

 

Gegrillter Lammrücken mit Spitzpaprika-Salsa

s38 lamm4 Portionen | 4 – 5 Minuten (Fleisch) | 10 – 15 Minuten (Paprika)

Zutaten: Für die Salsa
Je 2 rote und gelbe Spitzpaprikaschoten
1 EL Olivenöl
2 – 3 Knoblauchzehen
2 Schalotten
Je 2 rote und grüne Chilischoten
4 Blattpetersilienstiele
2 Thymianzweige
1 TL Tomatenmark
1 – 2 EL weißer Balsamico
feines Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Für den Lammrücken:
Je 4 Rosmarin- und Thymianzweige
4 Knoblauchzehen
1 – 2 EL Olivenöl
4 Lammrücken (küchenfertig, ohne Fett und Sehnen)
feines Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
etwas Kresse

 

Zubereitung:
1 Den Grill für direkte/indirekte mittlere Hitze vorbereiten. Für die Salsa die Paprika waschen, mit Öl bestreichen und mit geschlossenem Deckel bei direkter Hitze (ca. 180 Grad C) in 10 – 15 Minuten fast schwarz grillen. Dann häuten. Dazu die Paprika nach dem Grillen in einer Schüssel geben und mit Frischhaltefolie zudecken. 10 – 15 Minuten schwitzen lassen, dann die Haut abziehen, entkernen und in Rauten schneiden.

2 Knoblauchzehen und Schalotten schälen und würfeln. Chili halbieren und waschen, entkernen und würfeln. Kräuter waschen und trocken schütteln, Blätter fein schneiden. Paprika, Knoblauch, Schalotten, Chili, Kräuter, Tomatenmark und Essig verrühren und die Salsa mit Salz und Pfeffer würzen.

3 Für den Lammrücken Rosmarin und Thymian waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen. Knoblauch halbieren. Kräuter, Knoblauch und Öl mischen, die Filets damit einstreichen und salzen. Die Filets mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 180 Grad C) 4 – 5 Minuten von beiden Seiten grillen. Danach ohne Hitze noch 5 – 8 Minuten ruhen lassen (optimale Kerntemperatur 55 – 61 Grad C), pfeffern. Die Filets mit Kresse bestreuen und mit Salsa servieren.

Tipp Messen Sie die Kerntemperatur immer am Ende der Ruhezeit – am besten mit einem Bratenthermometer. Sobald die empfohlene Temperatur erreicht ist, können Sie das Fleisch servieren. Zum Ruhen das Fleisch an eine warme Stelle auf den Grill setzen.

 

Dry aged Tomahawk-Steak mit gegrillten Süßkartoffeln

s38 tomahowk4 Portionen | 18 – 23 Minuten (Fleisch) | 1 - 1 1/2 Std. Süßkartoffeln

Zutaten: Für die Süßkartoffeln
4 Süßkartoffeln
je 2 rote und gelbe Paprikaschoten
1-2 EL Olivenöl
100 g Mozzarella
100 g Parmesan (am Stück)
100 g Cheddar (am Stück)
4 Frühlingszwiebeln
1 EL Crème Fraiche
Saft von 1 Limette
feines Salz
Cayennepfeffer
1 Zahnstocher

Für den Lack:
2 – 3 EL Ketjap Manis
2 – 3 EL Ahornsirup
2 EL Honigwein
1/2 TL grobes Salz
2 – 3 getrocknete Chilischoten

Für die Steaks:
2 Steaks (à 800 g mit langem Knochen)
grobes Salz
Pflanzenöl für den Grillrost

 

Zubereitung:
1 Den Grill für direkte/indirekte starke Hitze vorbereiten. Süßkartoffeln waschen, rundum mit dem Zahnstocher mehrmals einstechen und mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 200 Grad C) 1 - 11/2 Stunden garen. Paprika häuten, entkernen und würfeln. Mozzarella würfeln. Parmesan und Cheddar grob reiben. Frühlingszwiebel putzen, waschen und in Ringe schneiden.

2 Gegarte Süßkartoffel quer halbieren und mit einem Löffel auskratzen, dabei die Schale nicht verletzen. Süßkartoffelmasse, Paprikawürfel, Crème fraìche, Mozzarella, Parmesan, die Hälfte des Cheddars, Limettensaft und Frühlingszwiebel verrühren, mit Salz und Cayenne würzen. Die Füllung auf die Süßkartoffelschalen verteilen und mit restlichem Cheddar bestreuen. Dann mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 200 Grad C) in 10 - 15 Minuten überbacken.

3 Für den Lack alle Zutaten in einer Alu-Grillschale offen bei direkter Hitze einkochen. Steaks kalt waschen, trocken tupfen und rundum salzen. Grillrost fetten und die Steaks offen bei direkter Hitze beidseitig grillen, bis ein Muster entsteht.

4 Dann die Hitze reduzieren (dazu beim Holzkohlegrill Lüftung schließen) und auf indirekte Hitze wechseln. Die Steaks mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (160 - 180 Grad C) noch 15 - 20 Minuten grillen. Dabei ab und zu wenden und immer wieder mit dem Lack bestreichen. Zuletzt die Steaks ohne Hitze 10 - 15 Minuten ruhen lassen (optimale Kerntemperatur 56 - 58 Grad C). Mit den gefüllten Süßkartoffeln servieren.

 

Quelle Grillrezepte:
Lafer - Meine besten Grillrezepte, Webers Grillbibel

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Latsch - Im Rahmen eines freundschaftlichen Austausches zwischen den Direktoren der Raiffeisenkasse Latsch, der Raiffeisenkasse Untervinschgau und des Schulsprengels Latsch – Karl-Heinz Tscholl, Manfred Leimgruber und Stefan Ganterer – wurde kürzlich die Weiterführung der erfolgreichen Zusammenarbeit besiegelt. Die Raiffeisenkassen Latsch und Untervinschgau unterstützen die Schulen in den Gemeinden Latsch und Kastelbell/Tschars seit vielen Jahren und ermöglichen damit wichtige Vorhaben, die sonst nicht in dieser Form durchführbar wären. Durch die großzügige Unterstützung werden auch weiterhin verschiedene aufwendige Schulprojekte, wie etwa die Fahrt nach Linz im Rahmen der Begabtenförderung in den 3. Klassen der Mittelschule oder der Leichtathletik-Dreikampf des Bezirks Vinschgau, ermöglicht.
Im Namen der gesamten Schulgemeinschaft bedankt sich Direktor Ganterer bei den Raiffeisenkassen Latsch und Untervinschgau für die stets angenehme Partnerschaft und die großzügige Unterstützung, die in Zeiten von Sparmaßnahmen keineswegs selbstverständlich sind.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Nauders - Flowige Trails, atemberaubendes Bergpanorama, stahlblauer See und Spaß mit Freunden: Auch in diesem Jahr findet das legendäre MTB-Testival Green Days statt – dieses Jahr als Hauptbasis-Station in Nauders. Vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 gibt es wieder ultimativen Bike-Spaß für Jung und Alt. Bei diesem MTB-Event kommen alle Singletrail-Fans voll auf ihre Kosten - ganz ohne lästiges Hochtreten und Rennstress. Dabei präsentiert sich das Singletrail-Eldorado im Drei-Ländereck erneut von seiner besten Seite. Die Seilbahnen garantieren einen reibungslosen Transport und ermöglichen dadurch maximalen Trailspaß. Auf die Mountainbiker warten außerdem vier neue Interregtrails: Bergkastel, Alm, Plamort und Riatsch Trail.
Enduro-Biker und sportlich-technisch orientierte Fahrer finden hier nagelneue „Drei-Länder Enduro-Trails“ – so naturbelassen wie möglich, abwechslungsreich, dabei aber nicht zu steil oder abschüssig und dennoch anspruchsvoll. Fast alle Routen führen über mindestens eine, meist sogar zwei Landesgrenzen.

Kontakt: Nauders Tourismus
Tel +43 (0) 50 225 400
www.nauders.com

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Naturns - Am Freitag, 03. Mai lud KULTUR Naturns zum Eröffnungsvortrag von Gregor Hallers Ausstellung „Mein Indien. Eine Reise zu den wesentlichen Fragen des Lebens” in den Naturnser Ratssaal ein.
Brechend voll war der Saal am Freitagabend, denn zahlreiche Menschen waren gekommen um Gregor Hallers Vortrag, anlässlich der Eröffnung seiner ersten Fotoausstellung, zu lauschen. In der folgenden Stunde nahm Haller das Publikum mit auf eine philosophische Reise, auf der Suche nach jenen Fragen seiner Kindheit und Jugendzeit in Naturns, die ihn hinaus in die Welt geführt haben. Mit Charme und Humor führte er durch den Abend und malte in seinen Ausführungen Bilder und Geschichten. Die Reise ging von persönlichen Lebensepisoden, den ersten Fragen nach dem Sinn des Lebens, zu Sokrates und Wittgenstein bis ins indische Vrindavan. „Ihr versteht, ich bin eigentlich hier um eine Geschichte zu s39 6783erzählen mit der Absicht, einen Sinnzusammenhang zu erzeugen. Die Realität ist dabei lediglich die Farbe auf der Farbpalette mit der ich meine Bilder male”, so Haller im Laufe seines Vortrags. Insgesamt sechs Jahre seines Lebens hat er bereits in Indien verbracht. Vor etwa zwei Jahren hat er begonnen zu fotografieren und präsentierte bei der Ausstellung in der Rathausgalerie eine Auswahl seiner Arbeit. 28 großformatige Fotografien lassen die Betrachter in „sein Indien” eintauchen. Die Bilder sind eine Mischung aus Porträts und Momentaufnahmen aus dem Leben der Menschen und strahlen Tiefe und Bewegung aus. Kompositionen in schwarz-weiß, wechseln sich mit farbenfrohen Eindrücken ab und wurden vom zahlreich erschienenen Publikum bestaunt. Der Abend endete in entspannter Atmosphäre mit Pakora und Mango Lassi, die mit ihrem indischen Touch die Veranstaltung abrundeten. (cg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Glurns - Der hds stellt 19 Berufsbilder im Handels- und Dienstleistungssektor vor: „Fachberufe aufwerten und in Nachwuchskräfte investieren“ - Neu: myway.bz.it
Der hds - Handels und Dienstleistungsverband Südtirol besucht auch in diesem Schuljahr im Rahmen einer landesweiten Informationskampagne Südtirols Mittelschulen. Die Schüler werden über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in 19 Fachberufen im Handels- und Dienstleistungssektor informiert. Unternehmer geben Einblick in ihre Betriebe und Jugendliche erzählen über erste Erfahrungen aus der Arbeitswelt.
In der Mittelschule in Glurns begrüßten vor Kurzem 38 interessierte Schüler der 2. Klasse sowie das Lehrerkollegium die Verantwortliche für Jugendprojekte im hds, Sarah Seebacher. „Wir möchten mit dieser Aktion den Schülern aufzeigen, wie interessant und abwechslungsreich die Ausbildungswege und die Fachberufe im Handel, im Dienstleistungsbereich und in der Gastronomie sind und welche Möglichkeiten sie bieten,“ so Seebacher.
s38 BA 2018 03018 DBegeistert waren die Schüler vor allem über die neue Berufsinformationsseite myway.bz.it. Das auf der Seite integrierte Berufsprofil, eine Stärken- und Schwächenanalyse, hilft den Jugendlichen, den richtigen Beruf für sich selbst zu finden. Kurzfilme über die vielfältigen Berufe geben einen Einblick in die Arbeitswelt und helfen bei der Berufsorientierung.
Irgendwann, egal ob nach der Mittelschule, Oberschule oder nach dem Studium, stehen wir vor einer wichtigen Entscheidung: Wie soll es mit mir weitergehen, was möchte ich aus meinem Leben machen?, so der hds. „Die Suche nach dem passenden Weg, nach der eigenen Berufung, ist nicht einfach und vielfach führt der Weg über zahlreiche Umwege. Egal, ob Verkäuferin, Konditor, Mediendesigner oder Unternehmensberater: Wir geben einen Überblick über diese und weitere 15 Fachberufe sowie über die dafür notwendigen Voraussetzungen“, erklärt Seebacher.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Latsch - Am Mittwoch, 01. Mai fand auf dem Lacusplatz in Latsch das alljährliche 1. Maifest statt. Das große Brauchtumsfest, im Herzen des Dorfes, bildet den Auftakt der vom Bildungsausschuss Latsch betreuten Kulturtage. Zahlreiche Latscher Vereine waren auch heuer wieder mit dabei. Bei strahlendem Wetter und frühlingshaften Temperaturen verwandelte sich der Lacusplatz am 1. Mai zum Festplatz. Maibaum, Zuckergondel, Maienpfeifen, traditionelle Speisen und noch viel mehr erwarteten die zahlreichen Besucher. Den Anfang machten die Goaslschnöller, unter der Leitung der Latscher Tuifl und die Burgstaller Volkstanzgruppe mit dem Bandltanz. Im Anschluss stellte Hannes Gamper, Obmann des Latscher Bildungsausschusses, die heurige Ausgabe der Latscher Kulturtage vor und das 1. Maifest wurde feierlich eröffnet. Die Burggräfler Böhmische sorgte mit ihrer musikalischen Untermalung für die s38 5266richtige Festtagsstimmung auf dem Platz und wurde im Hintergrund vom rhythmischen Klopfen beim Maienpfeifen basteln und dem Knallen der Goaslschnöller begleitet. Der Familienverband organisierte einen Flohmarkt von Kindern für Kinder und Kulturinteressierte konnten im Rathaus Foyer die Fotoausstellung „60 Jahre Wiedergründung der Schützenkompanie Latsch/Tarsch” besuchen, die im Rahmen des Maifestes eröffnet wurde. Der Bildungsausschuss Latsch, der heuer sein 20-jähriges Bestehen feiert, veranstaltete einen Bildungsüberfall mit einem Sofagespräch zum Thema Stammtisch im Dorf. Das 1. Maifest und die Latscher Kulturtage sind seit Jahren Fixtermine im Latscher Veranstaltungskalender, die sich auch heuer mit einem bunt gemischten Programm präsentieren. Noch bis zum 1. Juni finden verschiedene Veranstaltungen statt, mit Vorträgen, Workshops, Ausstellungen, Musik und Kabarett. (cg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Kastelbell - Informiert in die Gartl-Saison: Kastelbell lud am 4. Mai zum mittlerweile traditionellen Garten- und Genussmarkt ein. Die Wein- und Destillatproduzenten aus dem Gemeindegebiet stellten ihre Weine vor, ließen sie verkosten und zu Speisen kombinieren, welche die Vereine den Gästen anboten. Käsespezialitäten, Wurst und Speck, Honig und handwerkliche Einzelstücke zeigten die Vielfalt und Kreativität die es in Kastelbell gibt. Kleines Highlight war der Besuch aus Bayern. Mit dem Tourismusverein rund um den Schliersee hat sich eine Partnerschaft entwickelt und einige Vertreter kamen s37 8385mit Produkten wie Aufstriche, Chutneys und Whisky. Für die kleinen Besucher wurde zum Thema eine Bastelecke eingerichtet, in der unter Anleitung ein Insektenhotel für zu Hause gebastelt werden durfte.
Durch den Vormittag führte, wie bereits in den vergangenen Jahren der Gartenexperte Andreas Modery, vielen bekannt aus dem Radio mit seinen Gartentipps. In diesem Jahr beantwortete er Fragen rund um einen bienen- und insektenfreundlichen Garten. Jeder einzelne kann einen Beitrag dazu leisten, damit die Biene über die gesamte warme Saison Futter suchen kann. Von der Balkonpflanze bis hin zur gemischten Blütenhecke, können Pflanzen gesetzt werden die von März bis Oktober die Bienen mit Blüten versorgen. Das „Theater im Garten“ so das Bild von Modery, kann mit Leit-, Begleit- und Füllpflanzen gestaltet werden, die Beratung dazu, gibt es in jeder Gärtnerei.

Tipps vom Gartenexperten:
Zur Rose, schneiden sollte man sie sobald die Forsythie blüht und wenn man ihr den Lavendel als Nachbarn bietet, werden Läuse ungern einziehen.
s37 8355Zum Rasen, häufiges Mähen ist aktive Rasenpflege, wird er vom Klee überwuchert, gefallen die Blüten zwar den Bienen, heißt aber, dass der Rasen Hunger hat und gedüngt werden möchte. Zum Bewässern des Rasens braucht es Zeit, zur Hilfe kann ein Glas aufgestellt werden, ist dies für ca. 5-6cm gefüllt ist er ausreichend nass und man kann in Ruhe für 2 Wochen in den Urlaub fahren. (bw)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Latsch/Spazio Rizzi/Ausstellung - Im Spazio Rizzi hat Walter Rizzi bereits viele Ausstellungen eröffnet, Kunst präsentiert und Künstlern seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Eine ganz besondere Ausstellungseröffnung gab es am 4. Mai. Die Ausstellung „Kunst im Auge – Kunst und Iridologie“ ist mehr als nur eine Kunstausstellung. Es ist eine Hommage an seinen Vater Siegfried Rizzi (1915 – 1987), der 1987 die ASSIRI (Vereinigung der Iridologen in Italien) gegründet hat und selbst als Iridologe tätig war. Es geht um Kunst und Alternativmedizin. Daniele Lo Rito präsentiert Kunstwerke, iridologische Kunst und führte in einem kurzen Referat in diese Alternativmedizin, die Augendiagnostik, ein. Bei der Ausstellungseröffnung gab es auch Musik auf besonderen Musikinstrumenten, dem Monochord, welche für therapeutische Zwecke eingesetzt werden, weil der Klang als angenehm und beruhigend empfunden wird. Der ehemalige LR Richard Theiner hat nicht ganz zufällig auch diese Ausstellung eröffnet. Wurde doch von LR Theiner in Meran der Dienst für Komplementärmedizin als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin eingeführt. Nach Auffassung der Iridologen sind unsere Augen, bzw. die Iris, das Tor zu unserer Seele, zu unserem Innenleben. Dort spiegeln sich die menschlichen Organe. Der geschulte Iridologe kann durch die Augendiagnostik Krankheitsveranlagungen erkennen und präventiv therapeutische Behandlungen einleiten. Daniele Lo Rito, HNO Facharzt, besuchte die von Siegfried Rizzi gegründete Schule für Augendiagnostik und organisierte 1990 den ersten Weltkongress für Iridologie in Venedig. In Latsch sind Bilder der Iris ausgestellt. Dabei wird die Schönheit, die Harmonie und Eleganz der Iris gezeigt. Jeder von uns ist ein Kunstwerk und in jeder Iris gibt es Porträts, Symbole, die zu uns sprechen und uns in unseren körperlichen und emotionalen Erfahrungen leiten, meinte Daniele Lo Rito. Die Ausstellung ist noch bis 13. Oktober 2019 in den Öffnungszeiten des Spazio Rizzi zu sehen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schluderns/Vinschgau - Bei der traditionellen Imkerfortbildung im Bezirk Obervinschgau drehte sich kürzlich alles um zwei Themenkreise. Christian Hörtnagl referierte über „Gesunderhaltung der Bienenvölker und Aufgaben bei der Frühjahrsrevision“. Hubert Stillebacher informierte über „Artgerechte Bienenhaltung nach neuesten Erkenntnissen“. 40 Imkerinnen und Imker aus allen 10 Ortsgruppen nahmen daran teil. Insgesamt zählt der Bezirk 228 Imkerinnen und Imker. Ein Hauptthema der Vorträgen war die Sauberkeit, die als entscheidende Komponente im Zusammenhang mit der Gesundheit der Bienenvölker beschrieben wurde. Sauberkeit hilft vor allem bei der Bekämpfung der Varroamilbe, die ein Hauptproblem bei der Imkerei darstellt. Die Varroamilbe zählt nicht zu den Bienenkrankheiten, sondern ist ein sogenannter Ekto-Parasit, welcher sowohl die Bienenbrut als auch die erwachsene Bienen befällt. Dabei ernährt sich die Milbe ausschließlich von der Hämolymphe (Bienenblut) der Bienen. Durch diese Ernährungsweise werden der Biene sehr viele Nährstoffe entzogen, sodass sich die Bienenbrut, vor allem im Puppenstadium nicht mehr richtig entwickeln kann. Die Folge sind dann verkrüppelte Bienen, die nicht mehr leistungsfähig sind. Die Bekämpfung der Milbe stellt die Imker vor große Herausforderungen und folgt landesweit einem Varroa-Bekämpfungsplan, in dem zugelassene Mittel kontrolliert zum Einsatz kommen. Angesprochen wurde auch die Belastung mit Pestiziden und deren Folgen. Die meisten Obstbauern fühlen sich dem Schutz der Bienen verpflichtet und verzichten während der Blüte auf für Bienen schädliche Mittel. Um Bienen zu schützen, spritzen sie immer öfters auch nachts. „Am sensibelsten und mit Verständnis reagieren jene Obstbauern, die selbst Imker sind. Und es werden zum Glück immer mehr“, sagt der Obmann des Imkerbezirkes Obervinschgau, Othmar Patscheider. Doch nach wie vor gebe es einige „schwarze Schafe“, die dann die achtsamen Obstbauern mit in Verruf bringen. Den Pestizidsündern sei nicht bewusst, dass sie den Ast absägen, auf dem sie selbst sitzen. Denn ohne die Bestäubung durch Insekten würde die Ernte mager ausfallen.
Mittlerweile gibt es südtirolweit eine Imker-WhatsApp-Gruppe, (5 bis 6 Imker pro Bezirk) die Verdachtsfälle für Bienen-Vergiftungen aufspüren, damit dann nach Lösungen gesucht werden kann. (mds)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schlanders/Kulturhaus - Zum Abschluss der Theatersaison des Südtiroler Kulturinstituts wurde am 29. April im Kulturhaus Schlanders ein Wiener Abend mit Schrammelmusik und einer Lesung mit dem Theater-, Film- und Fernsehschauspieler Fritz Karl geboten. Der musikalisch-literarische Abend wurde im voll besetzten Kulturhaus zu einem unterhaltsamen und lebendigen Vergnügen. Fritz Karl präsentierte Wiener Kaffeehausliteratur, kurze, aber witzige und skurrile Alltagsgeschichten von H. C. Artmann, Anton Kuh, Peter Altenberg, Josef Weidinger, Peter Hammerschlag, Armin Berg, Alfred Polgar, Friedrich Torberg und Daniel Glattauer. Abwechselnd zu den Alltagsgeschichten über Kaiserschmarrn und Kompott, Wein und Worte und den Schwierigkeiten mit den Tischnachbarn zu kommunizieren, wurden von den oberösterreichischen Concert-Schrammeln melancholisch, tänzerische Melodien geboten. Die vier s35 Concert SchrammelnMusiker Peter Gillmayr (1. Violine), Thomas Bik (2. Violine), Andrej Serkov (Schrammelharmonika) und Guntram Zauner (Kontragitarre) spielten nicht nur Melodien von Johann Schrammel, sondern auch von E. Strauß, F. Schubert, J. Weidinger, J. Mikulas und R. Stolz. Die Schrammelmusik gilt als Wiener Volksmusik, eine für Wien typische Musikgattung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie wurde nach den Wiener Musikern, Geigern und Komponisten Johann und Josef Schrammel benannt. In Gaststätten und bei Heurigen wurden Lieder gesungen und Märsche, Tänze und Walzer dargeboten. Ganz unterschiedlich und vielfältig waren die Texte. Es gab viel zu lachen über den Fremdenführer, der Menschen aus aller Welt nach Grinzing führte und Österreich, das 1918 das Meer verlor. Oder über Zorro, der in einer lauen Sommernacht an einer Würstelbude auf die schamlose Behauptung eines Herrn im Anzug, die Burenwurst bestünde aus Rossfleisch, so reagierte, dass er mit der Senfspritze ein großes, gelbes Zett auf sein blütenweißes Hemd spritzte. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Südtirol/Vinschgau - Neue regionale Initiative zum Klimaschutz ist offiziell gestartet:
Pro Klima Network Südtirol heißt die neue Initiative, welche den Klimaschutz auch zu einem regionalen, interdisziplinären Thema machen will. Initiator ist das Bozner Kommunikationsunternehmen Transkom, das sich seit über 20 Jahren mit Umweltprojekten beschäftigt. Der Geschäftsführer von Transkom Arnold Biasion: „Der Klimawandel ist in der öffentlichen Aufmerksamkeit definitiv angekommen. Das Thema hat globale Bedeutung und betrifft die ganze Menschheit. Es ist generationsübergreifend und der aktive Einsatz der SchülerInnen und Jugendlichen verdeutlicht einmal mehr, dass es ernst ist. Die junge, schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat einen weiteren Impuls in Gang gesetzt, der unser kollektives Gewissen fordert und ebenso unser individuelles Engagement.“
Selbstverständlich braucht es vordergründig mutige und bahnbrechende neue Gesetze und Handlungen, die von internationalen Entscheidungsträgern beschlossen und umgesetzt werden müssen, doch es gibt auch unsere persönliche Verantwortung, der wir uns nicht entziehen können. Die essenzielle Frage ist, was können wir tun, jeder Einzelne und gemeinsam im unmittelbaren Wirkungskreis?
Arnold Biasion: „Da es sich beim Klimaproblem einerseits um ein hoch wissenschaftliches und komplexes Thema handelt, ist es andererseits sinnvoll und erforderlich, es auch sehr praktisch und mit einem klaren regionalen Bezug und Auftrag zu verstehen, aufzuarbeiten und zu vermitteln. Unsere Initiative dient daher nicht dazu Polemiken oder Konflikte zu provozieren, sondern will ausschließlich mit positiven Botschaften und Projekten zur Sensibilisierung und Förderung des Bewusstseins für den Klimawandel beitragen. Information und Motivation für persönliches Engagement ist der Kern der Initiative.“

Die Ziele von Pro Klima Network Südtirol sind klar definiert:
1.) Förderung der regionalen Sensibilität und des Bewusstseins für das Thema des globalen Klimawandels
2.) Vermittlung von wichtigen, einschlägigen Informationen und konkreten, individuellen Handlungsoptionen
3.) Die Bevölkerung und Unternehmen bei der Erarbeitung von lokalen Lösungsvorschlägen interaktiv einbinden
4.) Bildung eines interdisziplinären Netzwerkes, um die Wirksamkeit zu maximieren.
Arnold Biasion: „Bereits mit unserem ersten Projekt suchen wir den Kontakt mit der Öffentlichkeit bzw. mit der Bevölkerung. Wir laden die Menschen dazu ein, aktiv mit zu machen, indem sie uns Ideen und Vorschläge schicken, wie in Ihrem Ort, Ihrer Gemeinde oder in Südtirol spezifisch etwas unternommen oder verbessert werden könnte bzw. wie jeder persönlich etwas zum Klimaschutz beitragen kann.“

Informationen unter:
www.proklimanetwork.info

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Karl Plattner ist nicht nur Maler mit einem starken Gespür für Farben, Farbkontraste, Farbschattierungen und einem tiefen Gefühl für Licht und Schatten, Plattner ist auch Zeichner, Grafiker, Landschaftsarchitekt und Philosoph. Seine Landschaftsbilder sind gekennzeichnet durch Linien und Flächen. Es sind geometrische Spiele mit klaren Strukturen, verschachtelten Feldern, die er wie ein Landvermesser auf die Leinwand zaubert. Auch bei den Menschenbildern sind Linien, Formen und Flächen erkennbar, oft wie bei einem geomorphologischen Gebilde. Die engen, verschlungenen Gassen von Planeil, die Malser Haide, der Ortskern von Burgeis, die Dachlandschaften und Häuserfassaden der Dörfer, die Landschaften im Obervinschgau hat er gespeichert und aus dem Unterbewusstsein heraus auf die Leinwand gebracht, vielfach in einem intuitiven Malprozess. Es sind Erinnerungsbilder, innerlich verarbeitete Eindrücke.
s30 plattner2Karl Plattner war ein Zerrissener, auf der Suche nach Heimat und zugleich immer wieder auf der Flucht nach neuen Wohnstätten und einer Ersatzheimat. 38 Wohnungswechsel soll es in seinem Leben gegeben haben. Eng verbunden mit Mals, wo er geboren und aufgewachsen ist und der Landschaft des Obervinschgaus, in die er regelmäßig zurückkehrte, zog es ihn immer wieder hinaus in die Welt, nach Mailand, Paris, nach Südfrankreich, Florenz und Brasilien, wo er neue Impulse erfahren und als Künstler gearbeitet hat. „Südtirol ist für mich eine Hassliebe“, meint Karl Plattner in einem Interview, abgedruckt in der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ im Jahre 1984. Er konnte nicht lange in Südtirol leben, andererseits konnte er auch nicht ohne Südtirol leben und kam zweimal im Jahr für rund drei Wochen nach Burgeis. Beim Mohrenwirt hat er gelebt und gearbeitet und mit Bildern bezahlt. Der Vinschgau war sein Nährboden. Der Kontakt mit der Natur, mit den Farben, den Strukturen der Landschaft und mit den Menschen, das war für sein künstlerisches Schaffen das Ausschlaggebende. Die Existenz des Menschen, seine Einsamkeit, der Schmerz und der Tod sind bestimmend für seine Werke. Dunkle Farben dominieren viele Bilder. Die Melancholie, der Lebensschmerz, der arbeitende und leidende Mensch, seine Entwurzelung, seine Fremdheit, das sind seine Themen. Im Bild „Die tote Mutter“ aus dem Jahre 1969/70 liegt die Mutter im schwarzen Kleid auf dem Totenbett, so als könnte sie nach einem arbeitsamen Leben endlich ausschlafen, frei von Sorgen und Schmerzen.
Frauenkörper, die Erotik, die Menschen und ihre Beziehungen sind weitere Themenfelder. Eine große Sehnsucht nach Geborgenheit ist darin erkennbar. Lebendig und geradezu fröhlich sind die Bilder, auf denen Kindern dargestellt werden. Fasziniert haben ihn sicher auch die verschiedenen Bräuche und das bunte Faschingstreiben im Vinschgau. Bunt und energiegeladen erscheint das Bild „Karneval in Mals“ aus dem Jahre 1976/79. Plattner war ein Perfektionist, ein kompromissloser Künstler, der den Kunstbetrieb in ganz Europa beobachtete, sich aber nie einer Mode gebeugt, sondern ganz konsequent seinen Malstil entwickelt und daran festgehalten hat. Sein Vater starb als er 4 ½ Jahre alt war. Als jüngstes Kind von insgesamt 10 Kindern war es für ihn und für seine Mutter nicht leicht. Kriegsdienst und amerikanische Gefangenschaft haben ihn geprägt, genauso wie die Armut und der schwierige Weg vom Anstreicher bis zum Künstler. Seine erste Ausstellung war 1946 im Rathaus von Schlanders, organisiert von Matthias und Ludwig Gurschler. Mit den verkauften Aquarellen konnte er an der Akademie in Florenz studieren. Die öffentlichen Aufträge in der Kirche in Lichtenberg und Prad waren ein erster Erfolg für den jungen Plattner. Der Auftrag, in Naturns ein fünf Meter hohes Fresko für das Kriegerdenkmal zu schaffen, brachte viel Geld, aber auch eine Menge Kritik. Das Fresko wurde zerkratzt und beschädigt und anschließend 17 Jahre lang durch Holzplatten verdeckt.
s30 plattner31954 gewann Plattner den Wettbewerb zur Ausschmückung des Sitzungssaales im neuen Landhaus. Das Landhausfresko, nach Martina Adami eines der repräsentativsten und bedeutendsten Kunstwerke unserer Zeit, ist 4,80 m hoch und 15,30 m breit. Im Mittelpunkt des großartigen Freskos ist die Altstadt von Bozen mit dem Waltherplatz. Auf der linken Seite sind Ackerbauern, die mit einem Ochsen das Feld bestellen, auf der rechten Seite sind Obstbauern bei der Ernte. Im Hintergrund erscheinen Landschaften aus dem Vinschgau und Eisacktal. Als Plattner das Fresko halb fertig hatte, hat er alles wieder herunter gerissen, ist nach Paris und hat neue Entwürfe erstellt. In den Sommermonaten hat er das Werk dann fertiggestellt. Am 15. Oktober 1955 wurde die Herbstsession des Landtages mit dem vollendeten neuen Fresko von Karl Plattner eröffnet. Später erhielt Plattner weitere große Aufträge wie das Wandbild für das neue Festspielhaus von Salzburg und den Freskenzyklus in der Europakapelle an der Europabrücke der Brenner-Autobahn.
Als Hommage an den großen Künstler widmet das Kuratorium Schloss Kastelbell die diesjährige Frühjahrsausstellung Karl Plattner. Es ist bereits die zweite Plattner Ausstellung im Schloss Kastelbell, dieses Mal in Erinnerung an seinen 100. Geburtstag am 13. Februar 2019.
Heinrich Zoderer

Hommage an Karl Plattner

Am Samstag, den 25. Mai 2019 gibt es einen „Kultur-Gang“ in Mals.
Start Peter-Glückh-Platz bzw. Kriegerdenkmal des Malser Friedhofs
um 17 Uhr.

 

Ausstellung im Schloss Kastelbell
Erinnerungen – Ricordi

28.04. bis 23.06.2019
Öffnungszeiten:
14 – 18 Uhr Dienstag – Samstag
11 – 18 Uhr Sonn- und Feiertagen

 

Ausstellungen und Erinnerungen an Karl Plattner im Vinschgau bzw. Mals:
1994 bekam die Grundschule Mals den Namen Karl Plattner, seit 2011 gibt es einen „Karl Plattner Platz“ in der Spitalstraße von Mals, seit 2013 gibt es die Plattnerstube und seit kurzem eine Plattnergalerie, die Gallery Plavina im Hotel zum Mohren in Burgeis.
2000 im Schloss Kastelbell: die 1. Karl Plattner Ausstellung vom 25. April bis 12. Juni 2000.
2011 im Museum Kloster Marienberg: Titel „Karl Plattner: Jugendsünden“
2012/13 im Spazio Rizzi in Latsch: „Karl Plattner – Gemälde und Graphik“ vom November 2012 bis 30. Jänner 2013.

Biografische Daten und öffentliche Arbeiten:
1919 in Mals im Vinschgau geboren am 13. Februar
1938-39 Gehilfe des Freskomalers Anton Sebastian Fasal
1939-45 Kriegsdienst
1946-52 längere Studienaufenthalte in Florenz, Paris, Mailand
1947 Fresken für die Kirche in Lichtenberg und das Elektizitätswerk von Mals
1948 Fresken für die St.-Johann-Kirche in Prad
1950 Fresko für das Gefallenendenkmal auf dem Friedhof von Mals
1950-51 Fresko für das Obstmagazin Banfi in Schlanders
1951 Fresko für das Gefallenendenkmal auf dem Friedhof von Naturns
1952-54 Aufenthalt in Rio de Janeiro und Sao Paolo
1953 Wandbild für die Casa Bancaria Geral do Comercio, Sao Paolo
1954-56 Arbeit in Paris und Bozen
1954-55 Fresko für den Sitzungssaal des Südtiroler Landtags, Bozen
1955 Wandbild für die Zeitung Folha de Manha, Sao Paolo
1956-58 Aufenthalt in Sao Paolo
1958 Wandbild für das Büro der Air France, Sao Paolo
1958-61 Aufenthalt in Bozen
1959-60 Wandbild für die Kirche in Alsack, Vinschgau
1960-61 Wandbild für das neue Festspielhaus von Salzburg
1961-63 Aufenthalt in Tourettes sur Loup
1963-64 Fresken für die Europakapelle, Innsbruck
1963-78 Aufenthalt in Mailand
1965 Wandbild für die Austria-Versicherung, Wien
1966 Fresko für das Familiengrab in Mals
1979-86 Aufenthalt in Cipiére (Provence) mit zahlreichen Besuchen in Burgeis und Bozen
1986 scheidet Karl Plattner am 8. Dezember in Mailand freiwillig aus dem Leben

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Vinschgau - Anbindung der Gemeinden Schnals, Martell, Stilfs/Sulden und Taufers an den Nightliner-Dienst: Auf Anregung der Jugendvereinigungen starten die Gemeinden in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau seit Samstag, 13. April mit der Anbindung der Gemeinden an den übergemeindlichen Nightliner-Dienst.
Für Schnalstal ist eine Fahrt um 3.43 Uhr ab Staben, für Martell eine um 3.45 Uhr ab Goldrain, für Stilfs/Sulden ist eine Fahrt um 4.30 Uhr ab Prad Ladum, und für Taufers um 4.08 Uhr ab Mals vorgesehen.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schlanders/OSZ und SSP-Schlanders - Die Schulen im Oberschulzentrum Schlanders beschäftigen sich im Rahmen des Dreijahresplanes mit dem Thema „Nachhaltigkeit“. In diesem Schuljahr gibt es mehrere Projekte zum Thema Plastik. Am Projekt „Plastic Challenge“ haben sich auch Klassen der Mittelschule und der Grundschule beteiligt. Eine weitere Zusammenarbeit zwischen der Oberschule und der Mittelschule gab es am 16. April. Dabei präsentierte die Klasse 3A vom Sprachengymnasium ihre Projektergebnisse vor vier Klassen der Mittelschule. Die Oberschüler haben sich in fünf Arbeitsgruppen mit der Geschichte, Herstellung, Verwendung, Entsorgung und mit den Alternativen zum Plastik auseinandergesetzt. Für die Oberschüler war es eine gute Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Recherchen vor anderen Schülern darzulegen. Die Mittelschüler haben wertvolle Informationen erhalten. Vor allem war es aber eine Sensibilisierungsmaßnahme, um bewusster einzukaufen und auf Plastik zu verzichten. Dasselbe Ziel sollte auch mit der Plastic Challenge am 30. April erreicht werden. Alle Klasse vom Oberschulzentrum, 10 Klassen der Mittelschule und die beiden vierten Klassen der Grundschule beteiligten sich an der Aktion. Das Ziel des Projektes war es an dem Tag auf Plastiksachen zu verzichten, Getränkeflaschen und Jause-Verpackungen aus Mehrweg bzw. Glas und nachfüllbares Schreibmaterial zu verwenden, Kleidung aus 100% Wolle/Baumwolle bzw. Viskose zu tragen und zu Fuß, mit dem Fahrrad bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu kommen. Durch die Aktion und die Diskussionen darüber sollte vor allem bewusst werden, wie viel Plastik wir im Alltag verwenden, wie schwierig es ist darauf zu verzichten und welche Folgen Plastik und Mikroplastik für die Erde und unser Leben haben. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schlanders/Viareggio - Die Bergrettung kennt jeder von uns. Aber wie sieht es mit der Rettung auf dem Meer aus? Informationen darüber und einen interessanten Einblick über die Rettung im Meer erhielten die Schüler und Schülerinnen der dritten Klasse mit musikalischer Ausrichtung der Mittelschule Schlanders bei einem Besuch der Guardia Costiera in Viareggio, einer Küstenstadt im Nordwesten der Toskana. Die Guardia Costiera, eine Abteilung der italienischen Marine, ist unter anderem für die Seerettung und die Kontrolle der Küsten zuständig. In Not geratene Personen können über die Notrufnummer 1530 durch Handy, Funk oder Radio Hilfe anfordern. Die Guardia Costiera verfügt über Spezialboote, welche auch bei bis zu sieben Metern hohen Wellen auslaufen und sich bei eventuellem Kentern innerhalb von drei Sekunden um 180° wieder aufrichten können. In der Nacht erfolgt die Orientierung nur über Radar. Über Radar wird auch in der Einsatzzentrale jede Bewegung auf dem Meer überwacht. Jedes Boot, das in den Hafen von Viareggio einlaufen möchte, muss sich vorher bei der Küstenwache anmelden. Die 20 Schüler und die beiden Lehrpersonen Bonfitto Pasquale und Evi Wellenzohn waren von der Besichtigung der Küstenwache und der Rettungsboote sehr beeindruckt. Außer in Viareggio waren die Schüler und Lehrer der 3M auch in Florenz und Pisa und besichtigten dort verschiedene Sehenswürdigkeiten. Die gesamte Lehrfahrt erfolgte mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Dank der großartigen Arbeit der Jugendgruppe des weißen Kreuzes von Bozen und der Aktion 72h ohne Kompromiss haben wir im Juma jetzt einen ganz neuen Thekenbereich. In 4 Tagen Handarbeit haben die Jugendlichen den „Pudel“ komplett neugestaltet. Kommt doch einfach mal vorbei und seht es euch an, viele Spiele warten auf euch.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Gemeinsam verbringen wir 3 spannende Tage in Rabland. Wir freuen uns auf Beauty und Kreativworkshops und dazu Aktion pur beim zelten mit Lagerfeuer und beim Raften in der Etsch.
Datum: 17. Juli bis 19. Juli 2019
Zeilgruppe: Mädls ab 11 Jahren
Veranstalter: Jugendzentrum JuMa Mals, Jugendtreff Revoluzzer Taufers, Jugendtreff Burgeis, Jugendtreff Tarsch und Jugendtreff Tschengls
Info und Anmeldung: Janik 388 79 78 864,
Helene 327 83 52 518 und Myriam 328 55 88 131

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Jugendtreff Burgeis on tour - Etwas Action in den Osterferien gehört dazu. Und so machten wir uns am 23. April auf den Weg, um gemeinsam einen tollen Ferientag zu verbringen. Nach ein bisschen bummeln und einem gemeinsamen Mittagessen im FMZ Imst ging es weiter nach Ötztal Bahnhof. In der Motorsportarena Tirol wurde es dann spannend, schnell und laut. Wir eroberten mit den Go-Karts die anspruchsvolle Kartbahn und hatten sehr viel Spaß. Auf dem Nachhauseweg wurden noch die Bestzeiten verglichen und Pläne für das nächste Mal geschmiedet. Es war ein super Erlebnis und wir kommen sicher wieder.

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Jugendtreffs Oberland - Vom 24. bis 27. April 2019 besuchten Jugendliche aus dem
Oberland mit der Jugendarbeiterin Jutta den Europapark in Rust.
Die Reise war ein toller Abschluss der Osterferien!
Unser Fazit zur Europapark-Reise:

„Ein einmaliges und tolles Erlebnis. Wir haben die Zeit genossen und (fast) alles ausprobiert.“

„Viel Spaß, leider etwas Regen, aber dafür an diesem Tag nicht so viel los im Park.“

„Alle Hände nach hoch“

„Sehr viel Spaß, aber es hält nur für einen Moment.“

„Sehr schön, nur lange Warteschlangen.“

„Volle viel Spaß, am besten war Silverstar.“

„Ein schönes Erlebnis, wir haben viel ausprobiert. Am besten war Silverstar und Bluefire.“

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Naturns/Meran - Bolzano Film Festivals Bozen - Im Rahmen des „Bolzano Film Festivals Bozen“ zeigte der Regisseur Karl Prossliner seine neue Dokumentation „Das Dorf“. Neben dem Film- und Kamerateam (Martin Fliri, Cornelia Schöpf, Daniel Mazza, Martin Prast), haben sich zahlreichende Mitwirkende und viele Interessierte zur Prämiere am 11. April im Ariston Kino Meran eingefunden.
Karl Prossliner verbrachte seine Kindheit in Naturns und hat bereits im Jahre 1987 die viel beachtete Dokumentation „Naturns im Wandel der Zeit“ gedreht. Dreißig Jahre später kehrt er mit seiner Kamera zurück und erlebt, dass sich Naturns zu einem alpinmediterranen Wellnessdorf entwickelt hat und mit touristischen Hochburgen im Lande gleichziehen kann. Nach Erfüllung strenger Qualitätskriterien wurde Naturns auch der erste zertifizierte Wellnessort Südtirols mit all seinen Vor- und Nachteilen. Das s27 UnknownErscheinungsbild des Ortes lässt erkennen, wie eng die bauliche Entwicklung mit dem Funktionswandel, der sich immer weiter von der bäuerlichen Tradition entfernt hat, verbunden ist. Der Bauboom im Hotelbereich hat das Gesicht Naturns wohl am meisten verändert. Eine Wiederbesinnung auf unwiderlegbare Werte, Bescheidenheit und etwas Demut gegenüber der Natur und der Kulturlandschaft werden im Film durch ältere Zeitgenossen erfahrbar, die nach alt her gebrachter Weise den Lorenziacker bearbeiten. Diese Beobachtung war für den Filmemacher zusätzlich Ansporn für diese Dokumentation. Das Feld erscheint somit als ökologische Oase inmitten einer monotonen Landschaft, und es wird zum Gebot der Stunde, Erinnerungen einzufangen, um eine flüchtige Wirklichkeit wieder fassbar zu machen. So bewegt sich der Film „Das Dorf“ zwischen Fortschritt, Identität und Geschichte und wird am 17. und am 18. Mai jeweils um 20.00 Uhr im Theatersaal von Naturns gezeigt. (ria)

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Eyrs/Guarayos/Bolivien - Drei Monate verbrachte Reinhard Zangerle, der ehemalige Schuldirektor im Schulsprengel Schlanders, bei einem Freiwilligeneinsatz in Bolivien. Auf Einladung des Bildungsausschusses erzählte Zangerle am 12. April im Kultursaal in Eyrs über seine Erfahrungen bei den Tertiarschwestern des heiligen Franziskus in der Provinz Guarayos im Tiefland von Bolivien. Er zeigte viele Bilder, kurze Videos und berichtete von den Schul- und Sozialprojekten, der Arbeit im Gesundheitszentrum, dem Sonderpädagogischen Betreuungszentrum Tau, der Jugendarbeit, vom Geigenbau und den vielen Festen und Feiern. Seit 1924 betreuen die Tertiarschwestern aus Hall in Tirol mehrere Projekte in Bolivien. Über die österreichische Hilfsorganisation „Jugend eine Welt“ war Zangerle als Senior Expert vom 8. Dezember bis 4. März in Bolivien. Im warmen Klima während der Regenzeit begleitete Zangerle die Schwestern bei ihrer täglichen Arbeit, kam mit vielen Menschen in Kontakt, erlebte Armut und Not, aber auch tiefe Dankbarkeit, Zufriedenheit und eine lebensfrohe Grundeinstellung, die ihn beeindruckte. Die Tiefebene von Guarayos ist ein fruchtbares Land, trotzdem herrscht bittere Armut. Die Straßen sind in einem schlechten Zustand, die Menschen leben in Holzbaracken, viele Kinder sind unterernährt, die medizinische Grundversorgung fehlt, teilweise auch sauberes Trinkwasser. Die Tertiarschwestern arbeiten in der Krankenpflege, in der Seelsorge und in der Jugendarbeit, führen Schulen und Werkstätten. Erfahren hat Zangerle aber auch Freundschaft und Herzlichkeit, eine positive Lebenseinstellung, die bei den vielen Festen und Feiern in der Dorfgemeinschaft immer wieder zum Ausdruck kam. Zu Weihnachten wurde nicht einfach eine Messe gefeiert, sondern in der Kirche die Weihnachtsgeschichte gespielt. Es wurde gesungen und getanzt und so zu einem Fest der Freude. Die Verbundenheit mit den Tertiarschwestern und den Menschen in Ascención de Guarayos ist so stark, dass Reinhard Zangerle beim Vortragsabend ankündigte, im Dezember dieses Jahres wieder zu einem Freiwilligeneinsatz nach Südamerika aufzubrechen. (hzg)

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Latsch/Vinschgau - Am Samstag, 13. April lud der Amateurfilmer Verein Vinschgau zur 27. jährlichen Filmvorstellung in den Raiffeisensaal das CulturForums Latsch. Unter der Moderation von Daniela Lösch präsentierten die insgesamt elf Autoren dem zahlreich erschienenen Publikum ihre Filme.
Elf Mal hieß es am Samstagabend „Film ab!“ und auch heuer war das Programm wieder bunt gemischt. Mit Naturspektakeln, alten Traditionen, Zeitgeschichte und Humor brachten die Filmemacher den vollen Saal zum Staunen und Lachen. Einige Beiträge drehten sich um Brauchtum und Vergessenes aus alten Zeiten. Während Walter Raffeiner eine kulinarische Spezialität aus seinem Tal, die Schnolser Nudeln präsentierte, ging es mit Leo Lanthaler mit dem Schuster auf die Stör. Von Mythen, Märchen und Kräutern erzählte Roman Walthalers Beitrag und Helmut Pöhl zeigte wie mit viel Liebe zum Detail in Tarsch der Jachim Kirchtag gefeiert wird. Anton Blaas nahm das Publikum mit auf den Großglockner und Oswald Gerstl zeigte in seinem abenteuerlichen Kurzfilm die Faszination der Unterwasserwelt. Neben den abenteuerlichen Beiträgen gab es auch humorvolle Filme, wie der Sketch von Siegfried Schnitzer und den Naturfilm von Rudi Martin, die den vollen Saal zum Lachen brachten. Filme sind aber nicht nur Unterhaltung, sondern dokumentieren auch zeitgeschichtliche Ereignisse. So zeigte Roman Wieslers Kurzfilm über den Giro d‘Italia 2017 die Etappe durch das Münstertal und Josef Gufler dokumentierte die Eröffnung des Latscher CulturForums 2011. Das große Finale des Abends war der Imagefilm „112“, den der AVV für die Feuerwehr Latsch unter der Regie von Ulrich Schwienbacher umgesetzt hat und mit dem dazugehörigen Making-of gewährten die Filmemacher dem Publikum einen Blick hinter die Kulissen. Nach der gelungenen Vorführung wurden die Autoren mit tosendem Applaus belohnt. (cg)

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Latsch - Auch heuer organisierten die Latscher Tuifl wieder einen Goaslschnöllerkurs in Latsch. Am Samstag, 6. April fand die erste von vier Einheiten statt, bei der die Teilnehmenden das Goaslschnölln erlernen können.
Was für die Indianer die Rauchzeichen waren, war für die Hirten früher das Goaslschnölln. Entstanden als Verständigungsmittel beschrieb Stefan Klammsteiner den alten Brauch am Freitag als Hirten-Handy der vergangenen Zeiten. Die Goasl, bestehend aus dem Stiel, einer Schnur aus geflochtenem Schustergarn und der Schmitz, einem Seidenband am Ende, muss mit der richtigen Technik zur Überschallgeschwindigkeit gebracht werden, damit es knallt. Wie das geht, zeigen die Latscher Tuifl allen Interessenten von jung bis alt, die zum Kurs kommen. „Wir sehen uns als Verein, der Traditionen erhalten will. Bei uns im Dorf gab es vor einigen Jahren keinen Goaslschnöller mehr. So kamen wir auf die Idee einen Kurs zu organisieren, damit wir zur 1. Maifeier selbst Goaslschnölln können“, erzählte Stefan Klammsteiner, Obmann der Latscher Tuifl. In den vier Einheiten haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, den alten Brauch zu erlernen. Auf Meisterschaften wird in Latsch nicht trainiert. Es gehe viel eher ums Zusammenkommen und das Erhalten dieser Tradition, wie Klammsteiner betonte. Bei den geübten Anwesenden sah das Goaslschnölln gar nicht so schwer aus und im Zusammenspiel gaben sie ein rhythmisches Knallkonzert zum Besten. Die Anfänger kämpften noch etwas mit der drei Meter langen Goasl, ließen aber nicht locker: Denn Übung macht auch in diesem Fall den Meister. Deshalb wird in Latsch noch fleißig geübt, um es dann am 1. Mai so richtig knallen zu lassen. (cg)

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Schluderns - Die jährliche Verteilung von spätblühenden Pflanzen an die Imkerinnen und Imker im Bezirk Obervinschgau hat mittlerweile Tradition. Viele Bienenhalter/Innen haben auch heuer wieder ihr Ineresse bekundet und Pfanzen bestellt. „Das Interesse wird von Jahr zu Jahr größer, und das freut nicht nur uns, sondern vor allem die Bienen“, sagt der Obmann des Imkerbezirkes Obervinschgau Othmar Patscheider. „Die spätblühenden Pfanzen sind wichtig, damit die Trachtlücken für die Bienen einigermaßen geschlossen werden können“, so Patscheider. „Denn nach der Blüte im Frühjahr wird das Pollenangebot knapp, was nicht zuletzt die Honigausbeute schmälert.“
Am vergangenen 29. April 2019 standen die Pfanzen wiederum in stattlicher Anzahl von 280 Stück bereit. Darunter befanden sich Weidenarten, Linden mehrere Ahorn- und Kirsch-Sorten, Haselnusssträucher und einige mehr. Es handelt sich um Baum- und Straucharten, die vorwiegend im Pfanzgarten in Prad gezüchtet wurden. Patscheider und sein Team verteilten die Pfanzen am Imker-Vereinshaus hinter dem Schludernser Park. Er dankt dem Amtsdirektor im Landesforstinspektorat Mario Broll, mit dem er seit Jahren gute Kontakte pflegt, und den Förstern der Forststation Prad.
„Die Forststation hat uns die Pfanzen - wie schon in den verganegnen Jahren,- woederum kostenlos zur Verfügung gestellt“, freut sich Patscheider.
Die Imker pflanzen die spätblühenden Bäume und Sträucher meist im eigenen Garten, auf eigenen Feldern, auf öffentlichen Flächen, wenn die Möglichkeit dazu besteht, oder am öftestens in der unmittelbaren Nähe ihrer Bienenstände, die sich an Waldrändern und auf Bergwiesen befinden. (mds)

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Salzburg/Wien/Bozen - Beim traditionellen Frühlingsfest im Literaturhaus Salzburg feierte der Folio Verlag mit Niederlassungen in Bozen und Wien am 12. April sein 25-jähriges Bestehen mit Lesungen, Gesprächen, Live-Musik & einem Südtiroler Buffet. Neben einem Gespräch mit dem aus Stilfs stammenden Folio-Verleger Ludwig Paulmichl, präsentierte die Band „Flouraschworz“, bestehend vor allem aus Vinschger Musikern, ihre neu vertonten Korrnrliadr. Außerdem gab es eine Lesung mit den beiden Krimiautoren Massimo Carlotto und Eva Rossmann. Die beiden letzten Ausgaben der Korrnrliadr von Luis Stefan Stecher, erstmals veröffentlicht im Jahre 1978, sind im Folio Verlag erschienen. Heiner Stecher, der Sohn von Luis Stefan Stecher, ist endlich dem langgehegten Wunsch seines Vaters nachgekommen und hat sich an eine eigene Vertonung dieser Korrnrliadr gemacht. Anlässlich des 80. Geburtstags von Luis Stefan Stecher trug die Band erstmals drei „Liadr“ vor, welche großen Anklang fanden und die vier Musiker ermutigten, sich mit weiteren, noch nicht bearbeiteten Texte zu befassen. Bei der Geburtstagsfeier des Folio-Verlages konnte die Band „Flouraschworz“, bestehend aus Hannes Ortler (Tasten- und Blasinstrumente), Michael Reissner (Schlagwerk), Franco Micheli (Bass) und Heiner Stecher (Gitarre und Gesang) mehrere neu vertonte Korrnrliadr vortragen. Das zahlreich vertretene Literaturhauspublikum blieb bis spät nachts und bedachte die Vinschger mit langem Applaus, wenn auch nicht für alle die Vinschger Texte verständlich waren. Im Herbst wird eine CD mit 15 Titeln aufgenommen und die Band Flouraschworz wird am 20. August in der Schlandersburg mit den neu vertonten Korrnrliadrn zu hören sein. Die neuen Korrnrliadr unterscheiden sich im Rhythmus sehr stark von den bekannten Vertonungen von Ernst Thoma und werden sicher zu einer Bereicherung der Vinschger Musiklandschaft. Das vielfach vertonte Korrnrliad „Mai Maadele, mai Tschuurale“ ist bereits zu einem Volkslied geworden, für viele ist es sogar die Hymne des Vinschgaus. (hzg)

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pr-info - Die Verantwortlichen der FF-Eyrs arbeiten derzeit fieberhaft an der Organisation des Zeltfestes am Pfingstwochenende vom 07.06 – 09.06.2019. Ob richtig abfeiern oder niveauvolle Unterhaltung, das umfangreiche Programm hat für jede Altersgruppe und jeden Geschmack etwas bei. Am Freitag kommen Liebhaber der Pop- und Schlagermusik auf ihre Kosten. Erstmals in Südtirol gastiert Nik P. mit Band in Eyrs, vorher sorgt die Schlagersängerin Melissa Naschenwang für Stimmung. Am Samstag bei der großen Modenschau am Samstag präsentieren die lokalen Geschäfte Sport Tenne, ModeWerk, Amadeus Tracht und Boutique Sunset ab 20.00 Uhr die neuesten Modetrends und ab 21.30 Uhr sorgt die Schlagerband „Die Draufgänger“ mit ihren Tophits wie „Die Hektar hat“ oder „Cordula Grün“ und eine Discoparty für s24 8856Stimmung. Am Sonntag wird das mit dem Frühschoppen um 11.00 Uhr und der Musikkapelle Laas und einem schmackhaften Mittagessen fortgesetzt. In der Weinecke werden Weine aus Vinschgau und dem Unterland von Winzern präsentiert. Dazu unterhält die Gruppe „Sauguat“ und abends „Die Grubertaler“. Zudem gibt es am Sonntag ab 14.00 Uhr spannende Wetten (Motorsäge-, Motocross-, und Feuerwehrwette). Nicht zu vergessen ist das Kinderprogramm, die große Lotterie mit Hauptpreis einen VW Polo. Für die Live-Konzerte mit Freitagabend sind noch Tickets in den Tourismusbüros des Vinschgaus, am 20.+27. Mai im Gerätehaus der FF Eyrs sowie online unter www.feuerwehr-eyrs.com erhältlich. (lu)

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Bildungsausschuss Mals

Mitwirkende: Kan Markus Moling,
Fotos: Heinrich Moriggl
Musikalische Gestaltung: Kirchenchor St. Lucius Laatsch

Freitag, 24. Mai 2019, 20:00 Uhr, St. Cäsarius-Kirche Laatsch

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Bildungsausschuss Laas

Sonntag 26. Mai 2019
mit Walter Verdross, Reinhard Zangerle und Raimund Niederfriniger
Programm:
- Treffpunkt Tanas Parkplatz 9 Uhr (Shuttle von Laas um 8.40) die Tanaser Kirchgänger stoßen um 9.30 beim großen Herrgott dazu
- Wanderung durch das Dorf Tanas Raimund erzählt über die Siedlungsgeschichte von Tanas, Walter Wissenswertes über Fauna und Flora, Reinhard über die Kulturgeschichte
- Besinnungsweg „Der andere Weg“
- Höfewanderung nach Obertels, danach Unter- bzw. Oberfrinig - Abschluss und Einkehr Gasthof Paflur (ca. 16 Uhr)
Es wird gebeten, Proviant mitzunehmen, da erst am Ende der Wanderung eingekehrt wird

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Bildungsausschuss Laas

Hansjörg Telfser stellt sein neues Buchprojekt (2 Bände) vor:
„... von Kunstdüngerträumen, Blusenmädchen und Plünderkapitalisten“
Inhalt: Südtiroler Industriedebatten bis zum Jahre 2000. Dabei spielt der Modellbezirk Laas-Prad als „Klein-Südtirol“ eine bedeutende Rolle: Blusenmädchen in der Bohne, der Milliarden-Lire-Konkurs der Krumm, der Staatsinterventionismus im Marmorbereich und die beabsichtigte Bonifizierung von 6.700 Hektar Grund zwischen Glurns und Plaus fördern durch diese Forschungen neue bemerkenswerte Schlüsse zu Tage.
Donnerstag, 30. Mai 2019 19.30 Uhr Remise Lasa Marmo
Mit freundlicher Unterstützung von: Lasa marmo, Marmorplus Genossenschaft

 

 

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Bildungsausschuss Laas

Freitag 17. Mai 2019
Bibliothek Laas, 17.00 Uhr

moderiert von Raffeiner Herbert mit Zeitzeugen aus der Gemeinde Laas

 

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Bildungsausschuss Schlanders + Kortsch

Am Sonntag, 26. Mai 2019, um 8.00 Uhr in Schlanders:
Hl. Messe in der Kapuzinerkirche
mit den Kapuzinern Pater Albert Piok und Pater Maximilian Frank
und den Missionaren des Hl. Franz von Sales, anschließend
Buchvorstellung „Das Erbe der Stille“
von Dr. Sabina Mair und Alessio Nalesini

Die Bildungsausschüsse Schlanders und Kortsch freuen sich
auf Ihr Dabeisein und laden nach der Buchvorstellung
herzlich zum Umtrunk ein.

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Bildungsausschuss Mals

gruener2Dienstag 28. Mai 2019, 19.00 Uhr - Kulturhaus Mals

Gruss- und Impulsworte - Ulrich Veith, Bürgermeister der Gemeinde Mals, Philipp Achammer, Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur und für Integration in der Südtiroler Landesregierung
Festvortrag - Florian Gless, stern-Chefredakteur
Gabriel-Grüner-Stipendium - Laudatio und Übergabe des Stipendiums, Peter Grüner, Bruder von Gabriel Grüner
Gabriel-Grüner-Schülerpreis Südtirol - Laudatio und Übergabe des Schülerpreises, Gustav Tschenett, Direktor der Deutschen Bildungsdirektion Südtirol
Moderation: Roman Drescher, Bozen

Sea Captains 1Konzert in Memorien Gabriel
Grüner mit den Sea Captains
Samstag 25.05.2019 ab 21 Uhr, Bar Lollo Mals

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Bildungsausschuss Latsch

latsch kabarettFreitag, 24. Mai, 20.30 Uhr, CulturForum
KABARETT MIT THOMAS HOCHKOFLER:
„EPPES NUIS“
Die besten Geschichten – so schreiben Thomas Hochkofler und Marco Facchin – passieren genau dann, wenn ein kaputter Golf mit mindestens ebenso kaputten Gestalten über eine einsame, enge Passstraße brettert und niemand weiß, welcher Wahnsinniger hinter der nächsten Tornante auf ihn wartet.
Abendkasse ab 19.00 Uhr, Einlass ab ca. 19.50 Uhr,
Kartenreservierungen: online: www.rocknet.bz, telefonisch:
333 7767713, Montag bis Freitag, 15 bis 19 Uhr

latsch singersSamstag, 25. Mai, 20.00 Uhr, CulturForum, Konzert
JOYFUL SINGERS & DIE VIERKLANG MANDER AUS GOLDRAIN:
„MAMMA MIA“
Keine Musikrichtung ist mehr sicher, wenn Pasquale Bonfi tto seine Joyful Singers in Stellung bringt. Er wird respektlos international, mindestens vierstimmig und scheut sich nicht, hochkarätige, instrumentale Begleitung zu engagieren. Die Joyful-Madlen und -Buabn werden verstärkt von den Goldrainer Buabn. Der Männerchor Goldrain „Vierklang“ unter Gerhard Kühnel ist zuständig für deutsche und englische Ohrwürmer

latsch konzertFreitag, 31. Mai, 19.30 Uhr, CulturForum, Konzert
KONZERT „MITEINANDERS“
Die Pustertaler Handyband wird vom Sänger Julian Messner angeführt und hat selbstbewusst geplant, das CulturForum aufzurocken – miteinander und ganz anders - singend kuhglockig, vielstimmig, trommelnd, Harmonika spielend und voller Lebensfreude. Teilweise schreiben sie ihre Songs selbst, wie zum Beispiel „Ich bin fit“, teilweise leihen sie sich Songs von anderen Südtiroler Musikern und füllen sie mit ihrer Wahrheit, wie „Mir sein mir“ von Markus Dorfmann alias DorDoggiSing’.

latsch oberdoerferSamstag, 1. Juni, 20.00 Uhr Bichlkirche,
Buchvorstellung
IN MEMORIAM PETER OBERDÖRFER, VERSTORBEN
AM 8. FEBRUAR 2017, EIN LATSCHER LITERAT
„Temperaturen der Wahrheit“ nannten die Autoren Sonja Steger, Heimo Perkmann und Christine Kofl er das Lesebuch mit Peter’s unveröffentlichten Erzählungen, Romanen, Theaterstücken und Gedichten. Marialuise Premer und Oswald Waldner werden daraus lesen. Das Gedenken in der Bichlkirche wird sein Bruder Dieter zusammen mit Andreas Unterholzner musikalisch begleiten. Professor Sigurd Paul Scheichl, ein renommierter Literaturwissenschaftler, wird in Peters Werk einführen.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schlanders/Vinschgau - Fast jeder dritte Erwachsene weltweit ist von Bluthochdruck betroffen, doch nicht jeder weiß von seiner Erkrankung. Bluthochdruck verursacht meist über eine lange Zeit keine Beschwerden und wird nicht bemerkt, unbehandelt kann er aber schwere Folgeerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden oder Demenz) nach sich ziehen. Wer seine Blutdruckwerte kennt, kann Gesundheitsrisiken abwenden und nimmt die eigene Gesundheit selbst in die Hand: Bluthochdruck ist leicht festzustellen und gut behandelbar.

Aktion der Ärzte Abteilung Medizin Krankenhaus Schlanders:

Wo: Hauptplatz Schlanders
Wann: 16.05.2019
08.30 – 12.00h

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Partschins/Algund - Das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Partschins wird traditionell im Peter Thalguterhaus in Algund veranstaltet. Heuer war es der 14. April und der Saal war mit gut 400 Konzertbesuchern gefüllt, wiederum ein traditionelles Anzeichen für Wertschätzung und Beliebtheit der Musikkapelle, welche im vorigen Jahr ihr 200. Jubiläum gefeiert hat. Dem Obmann Andreas Österreicher gelingt es, zu den zahlreichen PartschinserInnen und Freunden der Musikkapelle Partschins viele prominente Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft zum Konzertbesuch einzuladen. Neben Alt-LH Luis Durnwalder haben auch der Landtagspräsident Sepp Noggler mit Frau Anna und die Landesrätin Maria Kuenzer das Konzert genossen.
Für Martina Zani am Altsxophon, Oswald Nischler an der Posaune und Moritz Schönweger an der Trompete war das heurige Frühjahrskonzert das Debüt und Konzertsprecher Andreas Österreicher hieß die Jungen in den Reihen der MusikantInnen willkommen.
Dass Michael Pircher seit knapp 25 Jahren die Musikkapelle als Kapellmeister begleitet, spricht für ein gediegenes Vertrauensverhältnis und für die Freude mit der Musikkapelle. Pircher kennt den Klangkörper, kennt das Vermögen der MusikantInnen und hat für heuer ein Konzertprogramm zusammengestellt, welches mit Begeisterung vorgetragen worden ist und welches auch Begeisterung beim Publikum hervorrief. Nach dem veranstaltungsreichen Jubiläumsjahr 2018 präsentierte sich die Musikkapelle jung, dynamisch, frisch und, wie Andreas Österreicher betonte, „alt“-bewährt. Unter dem Motto „Musik bewegt die Herzen“ begann die Musikkapelle Partschins am Palmsonntag voluminös mit dem Konzertmarsch „dedication to Victory“ vom Marschkönig Hermann Ludwig Blankenburg. Es folgte die Ouvertüre zu „La forza del destino“ von Giuseppe Verdi (Arragement von Franco Cesarini).
Schön-schaurig war „Hindenburg“ von Michael Geisler anzuhören. Musikalisch wurde das schwebende Grandhotel bei Start und Flug beschrieben, dann der Ausbruch des Brandes und schließlich der Absturz. Mit einem flotten Solo ließ Lean Zerzer in „El Cid“ von Bert Appermont aufhorchen. „The Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman folgte in einer melodischen Rhythmenabfolge und ein das Publikumsohr schmeichelndes Arrangement „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky und Robert Stolz wurde mit großem Applaus bedacht. Frisch und frech ging es bei „Children of Sanchez“ von Chuck Mangione zu bevor die Filmmusik zu „The incredibles“ von Michael Gicchino den Abschluss bildete.
Mit mehreren Zugaben verabschiedete sich die Musikkapelle Partschins und entließ ein begeistertes Publikum. (eb)

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Tanas/Ausstellung - Tanas, die Laaser Fraktion am Vinschger Sonnenberg, bemüht sich seit einigen Jahren durch Dorfentwicklungsgespräche und verschiedene Aktionen, die Abwanderung zu stoppen, das Dorf zu gestalten und die weitere Entwicklung zu steuern. An den beiden Sonntagen, 28. April und 5. Mai organisierte der Bildungsausschuss Laas im Erdgeschoss der Grundschule von Tanas eine Ausstellung von Gabriele Alber mit Aquarell- und Acrylbildern. Gabriele Alber, die pensionierte Grundschullehrerin stammt vom Mühlhöfl aus Tanas, lebt seit Jahren in Schlanders und hat nach ihrer Pensionierung angefangen zu malen. Die Ausstellung in ihrem alten Heimatdorf ist ihre erste Ausstellung. Alber geht gerne in die Natur hinaus, nimmt von dort die Anregungen für ihre Bildmotive, entwickelt sie aber dann eigenständig weiter. So entstehen bunte, lebendige Blumenbilder, die Lebenskraft und Lebensfreude ausstrahlen. Sie malt große Bäume, fest verwurzelt, die hoch in den Himmel reichen und Landschaftsbilder, die die ganze Vielfalt und Buntheit der Natur verkörpern. Ohne einen Kurs zu besuchen, hat die Hobbykünstlerin angefangen zu malen. Seit einigen Jahren trifft sie sich mit Gleichgesinnten und einer österreichischen Referentin im Nonstal bei einer Malwoche, um das Auge zu schulen und die Maltechniken zu verbessern. Dabei finden wertvolle Werkstattgespräche mit anderen Hobbymalern statt, man tauscht sich aus und entwickelt sich so weiter. Die nächste Veranstaltung vom Bildungsausschuss in Tanas ist eine Höfewanderung durch das Bergdorf am Sonntag, den 26. Mai. Treffpunkt ist um 9 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Dorf. (hzg)

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Latsch/Vortrag - Am Freitag, 12. April lud der Weltladen Latsch zum Vortrag von Lydia und Udo Dietl im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben – anders reisen” in den Fraktionssaal des CulturForums Latsch. Mit den Vortragenden ging die Reise ins wilde Kirgistan.
Im Herzen Zentralasiens zwischen Kasachstan, China, Tadschikistand und Usbekistan befindet sich Kirgistan. Das Land der Himmelsberge war im August 2018 bereits zum dritten Mal das Reiseziel von Lydia und Udo Dietl. Immer im Rhythmus der Landschaft und ihrer Bewohner ging es auf dem Rücken der Pferde 15 Tage lang von Etappe zu Etappe. Am Freitagabend ließen sie mit dem Publikum ihr Abenteuer Revue passieren. Auf ihrer Route überquerten sie zahlreiche Bergpässe, passierten Flüsse, gebirgiges Terrain und steppenartige Ebenen, vorbei an spektakulären Landschaften mit schneebedeckten Gipfeln und klaren Bergseen. Fünf bis sechs Stunden am Tag waren sie im Sattel, geschlafen wurde im Zelt und für das leibliche Wohl sorgte die Köchin, die sie bereits bei ihrer letzten Reise begleitet hatte. Die Fotos zeigten die dominanten und schroffen Berge, aber auch die Flora und Fauna mit Edelweiß, Enzian, Murmeltieren und Marco Polo Schafen. Gekonnt führte Udo Dietl durch den Abend und erzählte von beeindruckenden Momenten, als sie Wolfsspuren und den Fressplatz eines Schneeleoparden entdeckten. Es gab kaum Wege, nur einzelne, die aus militärischen Gründen angelegt wurden, oder um Bodenschätze zu suchen. Die Natur habe sich hier aber alles wieder zurückgeholt, wie Dietl betonte. „Mit meinen eigenen Pferden hätte ich diese Route nie gemacht. Das Gelände war so steil und unwegsam. Aber die kirgisischen Pferde, die wir hatten, waren zuverlässig, ausdauernd und trittsicher“. Ein abenteuerlicher Einblick in eine wahrlich andere Art zu reisen. Am 10. Mai geht die Reise mit Verena Gschnell weiter nach Sambia. (cg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Schlanders/Aktionstage Politische Bildung - Wir brauchen heute Europa mehr denn je, um die Ideen und Werte der Europäischen Union gegenüber Populisten, neoliberalen Kapitalisten und Nationalisten zu verteidigen und ein Europa der Vielfalt, der Freiheit und der Toleranz zu erhalten. Dies meinte Sepp Kusstatscher, der ehemalige Europarlamentarier, bei einem Vortrag in Schlanders, organisiert vom Bildungsausschuss in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat und dem KVW. Kusstatscher erinnerte daran, dass die Europäische Gemeinschaft aus den Trümmern zweier Weltkriege als Friedensprojekt entstanden und zuerst als Wirtschaftsgemeinschaft gegründet wurde. Aus ursprünglich 6 Staaten entstand eine Staatengemeinschaft aus 28 Staaten mit 23 unterschiedlichen Sprachen. Diese Vielfalt an Staaten und Regionen, Sprachen und Kulturen, Religionen und Ideen macht es nicht immer einfach, stellt für Kusstatscher aber einen großen Reichtum dar, den es zu respektieren und zu erhalten gilt. Die EU ist als Wirtschaftskraft mit 500 Millionen Menschen eine Weltmacht gegenüber China und den USA, die einzelnen Staaten Europas würden in der globalisierten Welt keine große Rolle spielen. Scharf kritisierte Kusstatscher den neoliberalen Kapitalismus und den Populismus der Nationalisten. Dieser Raubtierkapitalismus zerstört die Grundwerte Europas. Es gibt über 16.000 Lobbyisten in Europa, die täglich auf die 751 Parlamentarier einwirken. Nach Kusstatscher muss die Politik über der Wirtschaft stehen und der Mensch mit seiner Würde in den Mittelpunkt gestellt werden. Gerechtigkeit ist Voraussetzung für Frieden. Diese drei Bedingungen sind nach Kusstatscher heute nicht gegeben. So ist der Friede, die Demokratie und auch die Würde vieler Menschen gefährdet. Die vielen negativen Nachrichten erzeugen Angst und ängstliche Menschen kann man leichter manipulieren. Populisten mit einfachen Lösungen haben ein leichtes Spiel. Nach Kusstatscher braucht es ein ökologisches und ein soziales Europa. Er rief dazu auf am 26. Mai zu den Europaparlamentswahlen zu gehen und die Kräfte zu stärken, die sich für ein friedliches, solidarisches und tolerantes Europa einsetzen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

von Cornelia Knoll

Paul Hanny organisiert für Jürgen Todenhöfer eine Buchvorstellung „Die große Heuchelei“ und zwar auf Madritsch in Sulden. Zahlreiche Journalisten, haben sich am 3. April auf 2820 m eingefunden und lauschen fasziniert den Ausführungen des Autors Jürgen Todenhöfer, welcher an diesem Buch zusammen mit seinem Sohn Frederic 2 Jahre lang gearbeitet hat.
Seine Erzählungen über lebensgefährliche Erlebnisse in den größten Krisengebieten der Welt und über das Leiden der Zivilbevölkerung dort, machen sehr betroffen und nachdenklich.
Er spricht über die heuchlerische kriegerische Außenpolitik des Westens in diesen ärmsten und gefährlichsten Kriegsgebieten, welche nur dem Zweck dient, ökonomische und geostrategische Interessen zu verfolgen, anstatt der dortigen Bevölkerung wirklich zur Freiheit zu verhelfen.
Er klagt die mörderische, als humanitäre Hilfe getarnte Mogelpackung, dieser Außenpolitik des Westens und der USA an. In ihren“ heroischen Befreiungskriegen „ im Irak, Afghanistan, Syrien ,Libyen, Gaza Iran, ecc. habe sie bis jetzt nur verbrannte Erde hinterlassen und das Leid somit vergrößert.
Dabei schreibe sich der Westen seine so edlen, großen humanitären Werte wie: Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit und Frieden groß auf die eigene Stirn, um im selben Moment genau diese Werte vollkommen zu verleugnen, so Todenhöfer
Mit brutaler Gewalt werden diese „Kriege des Westens“, um Macht, Geld-Interessen immer wieder jahrzehntelang auf der ganzen Welt geführt und über die Medien, uns dann als sogenannte „humanitäre Kriege“ verkauft. Da wird dann in den Medien gelesen, dass die USA und der Westen diese humanitären Kriege zum Wohle der Bevölkerung führen müsse, um Terroristen oder Diktatoren zu beseitigen. …Eine einzige Lüge!
Jürgen Todenhöfer klagt hier auch die Medien an, welche oft die Handlanger dieser heuchlerischen Politik sind, anstatt der Heuchelei die Maske herunterzureißen und somit der Veröffentlichung der Wahrheit zu dienen.
Einer Wahrheit, welcher sehr schwer ins Gesicht zu schauen ist..: Die traurige Wahrheit des kriegerischen Westen ,welcher sich vollkommen von seinen hochgepriesenen Menschenrechten und Demokratie abgewandt hat ,anstatt diese Werte zu leben und wirklich zu helfen. Einer Wahrheit ,welche verschweigt ,dass .zB. 10 Monate nach der „ sogenannten “US-geführten ANTI-TERROR-ALLIANZ “in Mosul in den Trümmern noch immer tote mumifizierte Kinder lagen.
„Doch dies hat die Befreier nie wirklich interessiert“ ,sagt Jürgen Todenhöfer,“ weil es denen eben nie um Befreiung ging.“
Todenhöfers neues Buch „Die Heuchelei“ ist eine schonungslose Reportage über das wahre Gesicht unserer Zivilisation und ein Aufruf, endlich WIRKLICH das Leid der Menschen in den Krisengebieten zu beseitigen „Wichtig wäre dass wir unsere westlichen Werte von Demokratie ,Gleichheit und Brüderlichkeit wirklich vorleben und andere Kulturen genauso behandeln, wie wir eben selbst behandelt werden wollen“, so Todenhöfer. Ansonsten würde der Westen bereits in nahester Zukunft sicherlich alle Katastrophen der Vergangenheit wiedererleben.
Dieses Buch welches der Autor zum größten Teil in Sulden, seiner 2. Heimat, geschrieben hat, ist bereits jetzt weit oben in allen Bestsellerlisten zu finden. Es wird sicher dazu beitragen, dass vielen Lesern endlich die Augen geöffnet werden und dass die Geschichte des Westens ab jetzt neu geschrieben werden muss.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Reschen - Silser Kugeln sind Zusammenballungen von Lärchennadeln, die auf natürlichem Weg entstehen und einen Kugeldurchmesser von bis zu 20 cm erreichen. Die Lärchennadeln von ufernahen Bäumen fallen in den Silsersee oder werden dorthin durch den ständigen, oft starken Malojawind geweht. Die Lärchennadeln werden dann ans Ufer getrieben und dort durch das ständige Hin- und Herrollen zu kleinen Kugeln geformt, die allmählich immer größer werden. Im Herbst werden diese Kugeln in den Buchten des Silsersees angeschwemmt. Die örtlichen Cafés bieten die künstlerisch nachempfundenen Silser Kugeln als Konditorei-Spezialität an. Bis heute wird angenommen, dass die Silser Kugeln nur in Sils, nur im Herbst und nur aus Lärchennadeln zu finden sind. Diese Annahme kann nun widerlegt werden. Auch der Oberwind im Reschensee treibt im Herbst die Lärchennadeln an die Ufer im Staudammbereich. Dort werden sie zunächst zu Bällchen und dann, durch ständiges Hin- und Herrollen, zu Kugeln bis Fußballgröße geformt. Rund und haarig liegen sie auch nach der Eisschmelze an den Ufern in Staudammnähe. Die Kugel im Bild habe ich am Dienstag (16.03) unter dem dritten Überlauftrichter hinter dem Staudamm fotografiert. Ich habe sie „Reschensee-Kugel“ getauft. (aw)

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Sepp Mall, Autor und Mittelschullehrer wurde 1955 in Graun geboren und wuchs in einer Bauernfamilie auf. Er lebt heute gemeinsam mit seiner Frau, Psychologin und Psychotherapeutin, in Meran.

von Christine Weithaler

Schon in der Kindheit hörte er gerne den Erzählungen aus der Nachbarschaft zu und spann Geschichten daraus in seinem Kopf. Er verbrachte viel Zeit in der Pfarrbibliothek, las viel und wurde oft ermahnt, dass seine Lektüre nicht seinem Alter entspreche. Doch er ließ sich nicht vom Lesen abhalten. Spannend erlebte er die Gegensätze der zwei Welten, in denen er aufwuchs: Die einfache Welt des bäuerlichen Lebens ohne viel Worte und die Welt der Geschichten, der Fantasie, einer Fülle an Worten. Das Lesen und der intensive Kontakt zu den Tieren und der Natur haben ihm viele Bilder für spätere Werke mitgegeben.
Mall besuchte die Mittelschule und das Gymnasium im „Bischöflichen Knabenseminar Johanneum“ in Dorf Tirol, wo Pfarrer Alfred Gruber, Literaturpapst zur damaligen Zeit, sein Deutschlehrer und sein erster Förderer war. Gruber lud kunstinteressierte Schüler ins Theater oder ins Kino ein und förderte bei jährlichen literarischen Wettbewerben. Auch Sepp Mall gewann dabei Preise. Dies gab ihm die Bestätigung, dass ihm das Schreiben lag und er sich damit ausdrücken kann. Es faszinierte ihn aus Worten Texte zu formen. Damals schrieb er nur, um an den Wettbewerben teilzunehmen, was sich nach der Matura und seinem Studium der Germanistik und Erziehungswissenschaften in Innsbruck änderte. Er entdeckte das Schreiben als Möglichkeit, mit dem Außen zu kommunizieren, schrieb bewusster.
Sepp Malls erste Veröffentlichung ergab sich mit einem Katalog des Laaser Künstlers Jörg Hofer. Hofer bat Mall Texte zu seinen Arbeiten zu schreiben. Auch die Kulturzeitschrift „Arunda“ bot ihm zu dieser Zeit die Möglichkeit zu ersten Veröffentlichungen. Durch die Zusammenarbeit mit Jörg Hofer begegnete Sepp Mall erstmals der bildenden Kunst, und es entstanden weitere gemeinsame Arbeiten mit Künstlern aus dem Vinschgau, wie etwa mit Ulrich Egger. Das Studium in Innsbruck ermöglichte dem jungen Schriftsteller viele Kontakte zu Autoren, auch zu Felix Mitterer. Auf dessen Empfehlung wurden Malls Texte im ORF Radio Tirol gelesen. Innsbruck, Tirol und Österreich boten ihm Raum für Lesungen, ein intensiveres literarisches Leben als Südtirol. Sepp Mall erhielt in Innsbruck 1990 den Lyrikpreis. Er unterrichtete damals in Latsch und erfuhr über einen Anruf seiner späteren Frau, dass er diesen begehrten Preis erhalten habe.
Zu dieser Zeit sprach ihn Michael Forcher, Besitzer des jungen Haymonverlags an und bot ihm an, in seinem Verlag ein erstes Buch zu veröffentlichen. Seitdem ist Sepp Mall Autor. Trotz seiner vielen Veröffentlichungen, mehrerer Auftragsarbeiten und Hörspielen könnte er aber „mehr schlecht als recht“ vom Schreiben leben, wie er selber sagt. Seine Halbtagsstelle als Lehrer bietet ihm auch die gewünschte finanzielle Absicherung. Im Gegenzug hat er Zeit für die Arbeit als Autor. So kann er schreiben, was er möchte - eine elementare Freiheit, wie er selber sagt - und ist nicht auf bezahlte Auftragsarbeiten angewiesen. Gleichzeitig hat er aber auch seine fixen Schreibtischzeiten. Vieles entsteht frei, aber auch bei der künstlerischen Tätigkeit braucht es Sitzleder und Kontinuität. Nur in der Stille und im notwendigen Rückzug findet Sepp Mall Bilder, es entstehen Dialoge mit Protagonisten für Geschichten, die von seinem Inneren nach Außen dringen. Er braucht Lektüre zur Inspiration, beobachtet viel und verfolgt auch das Zeitgeschehen intensiv. Sepp Mall verwendet vielfach für seine Werke geschichtliche Hintergründe, wie beispielsweise den Südtiroler „Freiheitskampf“ der 60er Jahre für seinen Roman „Wundränder“.

Vor kurzem erschien im Meraner Verlag Alphabeta ein Sammelband von italienischen und österreichischen Autoren, Sepp Mall als Südtiroler mittendrin. Es handelt sich dabei um jeweils fünf Kurzgeschichten zum Thema „Ressentiment“. Das Projekt geht weiter, indem die Geschichten nächstes Jahr in die jeweils andere Sprache übersetzt werden. Übersetzungen sind generell wichtig und spannend für Sepp Mall. Ein literarischer Traum von ihm ging mit der Übersetzung seiner Texte ins Italienische, Bulgarische und Tschechische in Erfüllung.
So auch ein kleiner Traum, dass seine Tochter aus erster Beziehung, die in Frankreich als Buchhändlerin lebt, sein ins Französische übersetzt Buch verkauft. So träumen wir doch alle von etwas….

Publiziert in Ausgabe 10/2019

RAMPENLICHT LOOTSCH - Lustspiel von Jürgen Schuster Bühne: Rampenlicht Lootsch
Besonderes Theatervergnügen verspricht die Theaterbühne Rampenlicht Lootsch mit dem heurigen Lustspiel „Iatz kearsch der Kotz, Ferdl“. Die Handlung des Dreiakters ist schnell erzählt:
Aus einem Tyrannen, der nicht nur seine Frau schlecht behandelt und aus diesem Grund fast keine Freunde hat, wird ein zahmer Kater.
Wie das funktioniert, wird in dieser Geschichte mit fast chirurgischer Genauigkeit ersichtlich.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Aus dem Gerichtssaal - Wer hat nicht schon vom dreißigjährigen Krieg gehört, der von 1618 bis 1648 Deutschland verwüstete, ganze Landstriche entvölkerte und wirtschaftliche und soziale Verheerungen anrichtete, von denen sich manche Gegenden erst nach mehr als einem Jahrhundert erholten? Nun, so arg erging es den Beteiligten am Gerichtsstreit nicht, von dem hier erzählt werden soll. Allerdings hatte er ungefähr die gleiche Dauer und endete in Feindseligkeiten und Verbitterungen, die auch noch die nachfolgenden Generationen belasten. Dabei hätte der Vorfahre der Betroffenen alle Möglichkeiten der Welt gehabt, durch eine rechtlich durchdachte Regelung jeden Streit unter seinen Erben zu vermeiden. Er war einer der größten Bauern im Dorfe und hatte 5 Kinder, drei Söhne und zwei Töchter. So wie damals üblich, war er der Herr im Hause und auch sonst ein richtiger Patriarch. Daher erwartete er von seinen Kindern, dass sie um Gotteslohn in der Landwirtschaft mitzuarbeiten hatten. An dieser seiner Einstellung änderte sich auch nichts, als diese volljährig geworden waren und einen eigenen Hausstand gründen wollten. Für den Ältesten reichte es als Entgelt gerade mal für einen Beitrag zum Ankauf der Möbel, der Zweitgeborene erhielt das Geld für den Ankauf eines Grundstückes. Eine bevorzugte Position hatten da schon die Töchter, welche „wenigstens“ für ein paar Monate in der Schweiz im Fremdenverkehr arbeiten konnten und von dort, von ihren Brüdern beneidet, Bargeld mitbrachten. Als der Altbauer im Jahre 1978 starb, hinterließ er eine rechtliche „Wüste“: kein Testament, geschweige denn geschlossene Höfe mit geregelten Übergaben! Und nun fielen die Kinder buchstäblich übereinander her. Die Söhne, die am Hof gratis ihre Arbeitsleistung erbracht hatten, glaubten sich berechtigt, im Zuge der Erbteilung bevorzugt behandelt zu werden. Die „Weichenden“ hingegen wollten davon nichts wissen und pochten nicht nur auf Realteilung, sondern auch auf „Kollation“, also auf die Einbringung bzw. Anrechnung der von den „arbeitenden“ Brüdern erhaltenen indirekten Schenkungen. In diesem letzten Sinne fiel dann auch die Entscheidung des Landesgerichts Bozen aus, was die Unterlegenen dazu veranlasste, Berufung und Kassationsbeschwerde einzulegen. Von Rom wurde der Prozess wieder an das Landesgericht Bozen rückverwiesen, welches die konkrete Aufteilung des Nachlasses nach Köpfen vornahm.
Dieser jahrzehntelange Hickhack legt eine Überlegung nahe: Warum machen die Leute, auch eingedenk der allgemein bekannten Tatsache, dass die Justiz im Schneckentempo arbeitet, nicht öfter von der Möglichkeit Gebrauch, ihre Streitfälle durch einen Schiedsrichter entscheiden zu lassen? Dazu bedürfte es nur eines klugen Rechtsbeistandes, der einen „wasserdichten“ Schiedsvertrag ausarbeitet, und der Beiziehung eines in rechtlichen Dingen versierten und mit praktischem Sinn ausgestatteten Fachmannes. Wollen wir wetten, dass sich die Verfahren in Monaten und nicht erst in Jahren oder gar Jahrzehnten erledigen ließen und unter dem Strich auch noch kostengünstiger und stressfreier wären?

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt

 

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Eyrs/Vinschgau - Auf Initiative des Geflügelzuchtvereins Vinschgau GZVV (gegründet im April 2018) fand am 27. April 2019 in der Moosburgstraße in Eyrs der erste Geflügel- und Kleintier-Markt statt. Der Besucher -Andrang war groß. Es wurde gekauft, getauscht und informiert.

Ein Schwedisches Blumenhuhn allein wird nicht verkauft. Mindestens drei müssen es sein, damit sich die Tiere in neuer Umgebung auch wohlfühlen. Diesem Grundsatz folgte Reinhard Zangerle aus Eyrs an seinem Stand. Und er informierte über der Tierschutzbestimmungen, die oberstes Prinzip des Marktes waren. „Die Kontrollen hat die Amtsdirektorin vom tierärztlichen Dienst Agate Torggler durchgeführt“, erklärt der Obmann des GZVV, Michael Böttner. „Um den Tierschutz im Verein kümmert sich Tierärztin Simone Sagmeister.“
s14 5588Zu den angebotenen Geflügelrassen zählten weiters Rebhühner, Tiroler Huhn (Rückzüchtung der ausgestorbenen Rasse), Bronze Puten, Böhmische Gänse, Moularden Enten und einige mehr. Dazu gab es die geeigneten Futtermittel. Auch Kanninchen konnten gekauft oder getauscht werden. Besonders groß war der Andrang am Stand des italienischen Geflügelzüchters, der alle Hände voll zu tun hatte, die Hühner transportfähig in luftdurchlässige Kartons zu verpacken. Erstmal wurde ein Gerät zum Betäuben und schmerzfreien Schlachten von Geflügel und Kleintieren der Firma FederLeicht aus Bayern vorgestellt. Das Schlachten stellt die Vinschger Geflügelzüchter derzeit vor große Probleme. Es fehlt ein geeigneter Schachthof. Das Geflügel des GZVV wird deshalb - wenn die Anzahl klein ist - zum Schlachthof ins Passeiertal gebracht oder in größere Anzahl, wie beispielsweise die Schludernser Weihnachtsgänse, in einem speziellen Tiertransporter nach Augsburg.
Der GZVV bemüht sich seit längerem um die Errichtung eines Geflügelschlachthofes - eine Einrichtung bzw. Investition für den ländlichen Raum, die angesichts der steigenden Zahl an Geflügelhaltern im Vinschgau längst überfällig ist.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

s14 kolping42a8f8b820Kolping im Vinschgau - Das letzte Mal versuchte ich aufzuzeigen was es bedeutet Europa als Heimat zu sehen.
Die Menschen spüren, wenn das Reden vom Raum des Rechts, der Sicherheit und der Freiheit eine bloße Behauptung, wenn nicht gar eine Lüge ist. Europa muss ein anderes Wort sein für Demokratie, für Geborgenheit, für Heimat. Menschen, die sich beheimatet, geschützt und sicher fühlen, haben auch die Kraft, die Heimatlosen und Geflüchteten aufzunehmen.
Das Fluchtproblem ist nicht nur ein Problem der Jahre 2015,2016ff. Es ist das Problem des 21. Jahrhunderts!! Es ist ein Problem, das viel größere Anstrengungen erfordern wird als die Stabilisierung des Euro. Es ist ein Problem, das nur dann angepackt werden kann, wenn es möglichst viel Einigkeit gibt, Einigkeit in Europa und in der Weltgemeinschaft. Es geht um das Überleben von Millionen von Menschen.
Woher kann Europas neue Kraft kommen? Die neue Kraft kommt aus den Grundrechten, die auch in Europa Geltung haben. Die neue Kraft kommt aus der sozialen Politik, die den Menschen Heimat gibt. Die neue Kraft kommt aus der Stärkung des europäischen Parlaments, als dem demokratischen Repräsentanten der Europäer. Dieses Parlament muss auch die Kompetenz haben, Europa ein soziales Gesicht zu geben. Auf so ein Europa freuen wir uns. Es ist dies die Heimat Europa.
Deshalb eine Stimme für Europa am 26. Mai für jene Kandidaten, die sich zu einem friedlichen und stabilen Europa bekennen und sich für ein Vorantreiben des europäischen Einigungsprozesses engagieren.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Ortler & Ortles. Wie oft bin ich am Reschensee vorbei gefahren, aber dieses Mal fast ein Wunder: keine Brise, kein Wind und das Wasser glatt wie eine Stahlplatte. Da musste ich halten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Feindbilder
Den Artikel „Grundsatzprinzip“ im Vinschgerwind 7/2019 habe ich aufmerksam duchgelesen. Ein Hotel im landwirtschaftlichen Grün – das hat Erinnerungen geweckt. Eine Generation früher ist es in Latsch schon einmal um die Mooswiesen links der „Eistschött“ gegangen. Einige Hektar Grund waren damals als Hotelzone ausgewiesen worden. Ein Riss ging damals durch die Reihen der Bauern. Auf Druck des damaligen Urbanistik-Landesrates Alfons Benedikter ist diese Hotelzone allerdings wieder in landwirtschaftliches Grün zurückgewidmet worden. Als Kompensation wurde dann die Industriezone bei der Plima um einige Hektar erweitert. Die Operation diente dem Sparen von landwirtschaftlichem Grün. Als SVP-Ortsobmann bin ich damals zum Landesrat zitiert worden, um diese urbanistischen Umwidmungen in Latsch umzusetzen. Der damalige Ortsobmann des Bauernbundes in Latsch Mohler Hias hat mich damals zum Feindbild der Latscher Bauern abgestempelt, mit der Begründung, dass ich dem Landesrat Benedikter „di Gosch voll“ angelogen hätte. Das Abstempeln wurde bis zum bitteren Ende betrieben. Mir ist kürzlich zu Ohren gekommen, dass der Mohler Hias damals für die Streichung der Hotelzone gewesen sei. Das stimmt nicht.
Der Riss durch die Reihen scheint sich in Latsch eine Generation später zu weiderholen. Mein Wunsch und meine Hoffnung ist es, dass sich der damalige Feinbildaufbau nicht wiederholt.
Reinhart Pedross

 

Stellungnahme zum Artikel “Zerrüttetes Vertrauensverhältnis“ im Tagblatt „Dolomiten“ vom 4. Mai 2019
Der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler hat mich in der Gemeinderatssitzung vom 2. Mai 2019 offen zum Rücktritt als Gemeinderat und Wirtschaftsreferent der Gemeinde Graun aufgefordert. Der Bürgermeister begründet dies mit einem nicht mehr vorhandenen Vertrauensverhältnis, unter anderem wegen meines politischen Einsatzes für die Gletscherverbindung Langtaufers-Kaunertal. Außerdem werden mir offen „Untätigkeit im Amt“ und sogar „Erpressung“ vorgeworfen, ohne diese schweren Anschuldigungen näher zu erklären. Alle diese Behauptungen weise ich entschieden zurück.
Ich setze mich seit Jahrzehnten mit voller Kraft für die wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung unserer Gemeinde und des Obervinschgaus ein und werde dies auch in Zukunft machen. Als Gemeindereferent habe ich die Beschlüsse des Gemeinderates zu respektieren und mich für deren Umsetzung stark zu machen. Das habe ich stets nach bestem Wissen und Gewissen gemacht, auch in Bezug auf das Projekt Langtaufers-Kaunertal. Die Aussagen und Rücktrittsforderungen des Bürgermeisters sind völlig absurd und zurückzuweisen.
Um aus dem in unserer Gemeinde kürzlich genehmigten Projekt Schöneben-Haideralm Rückschlüsse für das Projekt Langtaufers-Kaunertal ziehen zu können, hat die Oberländer Gletscherbahn AG im März 2019 einen einfachen Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Die Akteneinsicht ist nach dem Transparenzprinzip der öffentlichen Verwaltung ein herkömmlicher Vorgang und damit auch nichts Außergewöhnliches.
Es ist für mich daher absolut nicht nachvollziehbar, dass der Bürgermeister als Reaktion auf den Antrag der Oberländer Gletscherbahn AG meinen Rücktritt fordert und schwerwiegende Anschuldigungen ohne nähere Begründung in den Raum stellt.
Deshalb ziehe ich auch die Einleitung rechtlicher Schritte in Erwägung. Im Artikel der Dolomiten vom 4. Mai steht im letzten Satz, dass ich auf die Rücktrittsaufforderung nicht reagiert hätte. Das ist so nicht richtig. Ich habe Bürgermeister Noggler vor den versammelten Gemeinderäten gesagt, dass er über seinen eigenen Rücktritt nachdenken sollte, da er offenbar nicht bereit ist, gültige Gemeinderatsbeschlüsse zu respektieren und umzusetzen. Es ist nämlich rechtlich sehr bedenklich, dass sich der Bürgermeister mehrfach öffentlich und gegenüber den zuständigen Stellen der Provinz Bozen im Namen der Gemeinde Graun gegen die Verwirklichung eines vom Gemeinderat genehmigten Projekts ausgesprochen hat.
Der politische Wille der Gemeinde Graun für das Projekt Langtaufers-Kaunertal bleibt so lange aufrecht, bis der Gemeinderat einen neuen gesetzeskonformen Beschluss fasst, der den bestehenden Beschluss aufhebt. Die Tatsache, dass ich ein Projekt unterstütze, das vom Gemeinderat genehmigt wurde, ist sicherlich kein Grund für meinen Rücktritt.
Josef Thöni, Langtaufers,
Gemeindereferent der Gemeinde Graun

 

Wer hat versagt!
Das kann und darf es nicht sein. Zuerst fischen wir sie aus dem Wasser, päppeln sie auf und helfen, wo wir können. Wir meinen sie auf den richtigen Weg zu bringen und sie integriert zu haben, dann der „Schock“. Einige von ihnen vergehen sich an unseren Kindern. Erwachet, liebe Politiker. Oder was muss noch Schlimmes geschehen? Wir haben keine Sicherheitsproblem in unserem Land, wird immer so hoch gepriesen: So kann und darf es nicht weitergehen, auf keinen Fall - oder? Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt natürlich dem Mädchen und seiner Familie.
Sepp Wallnöfer, Schluderns

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Am 25. Mai 2019 organisiert der Pfarrgemeinderat von Schlanders eine „Lange Nacht der Kirchen. Zwischen 16:00 – 19:00 Uhr wird eine Kirchturmbegehung Pfarrkirche) mit Hubert Piccolruaz angeboten - Besichtigung in Kleingruppen (Dauer ca. 25 Min.); von Vetzan, Kortsch und Göflan aus gibt es spirituelle Wanderungen zur Spitalskirche von Schlanders. Um 20.00 Uhr wird ein Lichtermarsch der Ministrantinnen und Ministranten vom Plawennpark aus in Richtung Kloster der Missionare des hl. Franz von Sales abgehalten. Es gibt noch einige Veranstaltungen mehr.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

s12 Hickmann MG 0187Fragen, Tipps und Antworten

Seit mehr als 25 Jahren sind mein Mann und ich verheiratet. Vor einem halben Jahr ist herausgekommen, dass er ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte. Für mich war das erst einmal ein Schock. Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe, und es fällt mir immer noch schwer, damit zu leben. Er versichert mir heute, dass für ihn klar geworden ist, wie wichtig ich für ihn bin. Macht es überhaupt Sinn, dass wir zusammenbleiben?

Elisabeth Hickmann:
Ihr Schmerz, die Verletztheit und die wiederstreitenden Gefühle aufgrund der Tatsache des Fremdgehens Ihres Mannes sind nur allzu verständlich. Seinerseits bedeutet das eine klare Grenzüberschreitung, die erstmal nicht zu beschönigen, geschweige denn zu rechtfertigen ist. Dennoch zeigt sich dadurch, dass das Leben nun einmal nicht perfekt ist. Affären passieren auch in Beziehungen, in denen die Partner im Grunde zufrieden sind. Seine Beweggründe für die Außenbeziehung müssen tatsächlich nichts mit Ihnen zu tun haben. Ich sehe zunächst einmal keine Veranlassung, warum Sie ihr bisheriges Leben einfach wegwerfen sollten. Das verlangt allerdings vieles von Ihnen und Ihrem Partner ab. Erst einmal braucht es viel Zeit und Gesprächsbereitschaft, um die Verletzungen und Motive des Fremdgehens zu verstehen und für sich einzuordnen. Sehen Sie dabei nicht nur den Schuft, der Ihnen das angetan hat, sondern auch seine guten Seiten. Das, was Sie an ihm über die vielen Jahre schätzen. Und stellen Sie Ihr gemeinsames Leben auf den Prüfstand. Überdenken und verhandeln Sie mit ihm danach darüber, wie es weitergehen könnte. Verantwortung für die eigene Lebensgestaltung übernehmen, sich mutig aufeinander einlassen und in eine gemeinsame Zukunft investieren. Wenn Sie beide das wirklich wollen, dann gelingt es Ihnen. Aus Lebenskrisen kann auch etwas Gutes hervorgehen und Ihre Beziehung stärken. Und dann haben Sie im günstigen Fall eine bessere Ehe als vorher.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Gespräch mit Christian Folie, langjähriger Leiter der Psychosozialen Beratung der Caritas in Schlanders

Vinschgerwind: Die Caritas Schlanders hat 1980 angefangen, sich mit dem Problem Alkohol, der Alkoholsucht zu beschäftigen. Wie kam es dazu?
Christian Folie: Angefangen hat es mit Anne Wiegand, einer Sozialarbeiterin aus Deutschland, die in Schlinig Urlaub machte und dann hier hängen geblieben ist. Sie arbeitete in Regensburg im Suchtbereich und hat sich dann, nachdem sie die Situation hier gesehen hat, an die Caritas gewandt und mit dem damaligen Caritasdirektor Hochw. Alois Müller das Projekt auf den Weg gebracht. 1980 wurde in Schlanders eine „Beratungs- und Rehabilitationsstelle für Alkoholabhängige“ eingerichtet und 1982 wurden die Räumlichkeiten der Beratungsstelle in Schlanders eingeweiht. Damals hat sie mich gebeten an den Wochenenden mitzumachen. Nach einer anfänglich ehrenamtlichen Mitarbeit ist danach eine fixe Anstellung geworden. Es ging am Anfang darum klarzumachen, dass die Alkoholsucht eine Krankheit ist, die heilbar und behandelbar ist. Vorher wurde sie einfach als Charakterschwäche und Laster gesehen, wo man nicht viel machen kann.

Vinschgerwind: Wie waren die ersten Erfahrungen?
Folie: Das Projekt war für die Caritas und eigentlich für ganz Südtirol neu. Die Alkoholsucht, der Alkoholismus wurde zu einem Thema gemacht. 1982 wurde zwischen der Caritas und dem Land unter dem damaligen Landesrat Otto Saurer eine Konvention abgeschlossen. Auch mit dem Ausland, besonders mit Vorarlberg wurden Konventionen abgeschlossen z.B. mit dem Fachkrankenhaus Maria Ebene. Auch nach Deutschland wurden Personen in Fachkliniken überwiesen, bis 2001 in Südtirol das Therapiezentrum Bad Bachgart eröffnet wurde. In der Öffentlichkeit bestand am Anfang Skepsis und Abwehr. Auch die Kontaktaufnahme und die Zusammenarbeit mit den Ärzten waren am Anfang schwierig. Frau Wiegand hat die Betroffenen zu Hause und im Krankenhaus aufgesucht, um ihnen das Problem bewusst zu machen. Stationäre Therapien wurden vermittelt. Erst nach den ersten Erfolgen bei Menschen, die sich einer Therapie unterzogen haben, verschwand diese Skepsis. Diese Menschen wurden zu Werbeträgern für eine behandelbare Krankheit und haben gezeigt, dass es sich auszahlt diesen Weg zu beschreiten. Parallel wurde der Verein „Hands“ als Kompetenz- und Therapiezentrum gegründet, um denjenigen die Hände zu reichen, die es nicht schafften, sich von Problemen mit Alkohol, Medikamenten und Glücksspiel zu befreien. Neben dem Beratungsdienst der Caritas wurde gleich zu Beginn auch die Selbsthilfegruppe „Der Kreuzbund“ gegründet, wo sich Betroffene und Angehörige regelmäßig treffen, sich austauschen und gemeinsam etwas unternehmen. Diese Selbsthilfegruppe, die „Kreuzbundgruppe“ gibt es heute noch. Sie wird von uns begleitet, damit auch der Weg in die Selbständigkeit erleichtert und gestützt wird. Diese Selbsthilfegruppe ist zu einer Lebensschule geworden. Einige sind auch bei den Anonymen Alkoholikern in Meran dabei. 1989 ging Frau Anne Wiegand in den Ruhestand. Seit 1990 bin ich Stellenleiter der Psychosozialen Beratung der Caritas in Schlanders.

Vinschgerwind: Das Tätigkeitsfeld wurde später ausgedehnt. Von der Alkoholberatung kam es zur psychosozialen Beratung. Wie war der Personalstand, wie viele Klienten wurden betreut?
Folie: Wir haben das Tätigkeitsfeld auf alle Abhängigkeitsbereiche ausgedehnt wie z.B. Medikamentenabhängigkeit und Spielsucht. 1982 gab es drei Mitarbeiter: zwei Sozialassistentinnen in Teilzeit und einen Pädagogen. 2011 gab es bereits 5 Mitarbeiter: drei Psychologinnen mit psychotherapeutischer Ausbildung, einen Stellenleiter und eine Verwaltungskraft. Damals gab es bereits 431 Klienten, davon 57% Männer und 43% Frauen. 2018 haben insgesamt 400 Menschen die Dienstleistungen der Psychosozialen Beratung in Anspruch genommen, davon 228 Frauen (57%) und 172 Männer (43%). Es gab 2018 insgesamt 3.073 Beratungsleistungen (Einzel-, Paar-, Gruppen- oder Familienkontakte)

Vinschgerwind: Wie wird gearbeitet? Ist die Beratung in erster Linie Einzelberatung oder auch Kleingruppenberatung und Familienberatung, d.h. erfolgt die Beratung nur mit den direkt Betroffenen oder auch mit den Angehörigen?
Folie: Die Leute kommen heute selbst zu uns bzw. über die Hausärzte, das Krankenhaus oder über Angehörige. Es geht am Anfang darum, die Bereitschaft der direkt Betroffenen einzuholen, dann werden aber auch gleich die Angehörigen eingebunden. Gemeinsam werden die Behandlungsschritte besprochen und festgelegt. Die Angehörigen spielen eine große Rolle, auch damit die Motivation aufrecht erhalten bleibt. Die Angehörigen müssen auch lernen mit den Betroffenen umzugehen. Suchtexperten berichten, dass unter der Sucht eines Betroffenen mindestens zehn weitere Personen leiden und in einen destruktiven Verstrickungssog geraten. Oft haben sich über die Jahre sehr viel Leid, Scham und Schuldgefühle aufgestaut. Das muss aufgearbeitet werden. Anfangs waren hauptsächlich Sozialarbeiter tätig, heute sind es außerdem Psychologen und Psychotherapeuten. Wir bieten motivationspsychologische Interventionen an, arbeiten mit Verhaltenstherapie oder psychoanalytischen Methoden. Die Methode und die Dauer werden ganz individuell mit den Betroffenen und Angehörigen festgelegt. Eines ist das Erzielen der Abstinenz bei einem Alkoholkranken, aber es geht auch darum die Lebensqualität zu erhöhen bzw. den Lebensstil zu ändern. Oft geht es darum, die ganze Familiengeschichte aufzuarbeiten. Wir haben festgestellt, je länger Menschen zu uns kommen, umso offener werden sie und sie verstehen dann auch wie die Sucht entstanden ist. Es geht auch darum Rückschläge aufzufangen und wieder neu anzufangen. Wir selber haben uns immer mehr spezialisiert und viel dazugelernt, worauf wir recht stolz sind.

Vinschgerwind: Heute ist die Caritas Beratungsstelle in ein landesweites Netzwerk eingebunden. Wie wird heute gearbeitet, welche Hilfen kann die Caritas anbieten?
Folie: Wir bilden heute mit den Hausärzten, dem Krankenhaus, den stationären Einrichtungen wie Bad Bachgart, Hands und den ganzen Sprengeldiensten ein breites Netzwerk. Wir sind in Kontakt mit dem Psychologischen Dienst, der Dienststelle für Essstörungen, dem Forum Prävention, der Familienberatungsstelle, der Caritas Schuldnerberatung, dem Vinzensverein, dem Arbeitsamt und auch mit verschiedenen Betrieben. Auch das Zentrum für psychische Gesundheit ist für uns ein wichtiger Partner, genauso wie die verschiedenen Selbsthilfegruppen. Heute ist dieses Netzwerk eine unserer Stärken, damit Menschen mit verschiedenen Schwierigkeiten aufgefangen, behandelt und gestützt werden, um den Alltag zu bewältigen. Heute gibt es neben der medizinischen und psychiatrischen Hilfe auch psychologische und soziale Hilfestellungen. Hinter der Sucht steckt oft ein ganzes Lebenstrauma und die Sucht ist nur die Spitze des Eisberges. Suchterkrankungen sind selten eine isolierte Erkrankung und gehen in der Regel einher mit verdeckten psychischen Belastungen und Leidensanteilen.

Vinschgerwind: Neben Suchtproblemen und psychosozialen Störungen werden auch Essstörungen und Spielsucht behandelt. Wie sieht es diesbezüglich im Vinschgau aus und was hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten geändert?
Folie: Vor rund 15 Jahren sind erstmals Menschen zu uns gekommen, die kein Suchtproblem hatten, sondern in einer Lebenskrise steckten, mit Burnout oder Zukunftsängsten. Rund 75% unserer Arbeit hat mit Süchten zu tun: Alkohol, Medikamentenabhängigkeit, Spielsucht, Essstörungen. Zum Glück melden sich immer mehr Menschen, die nicht mehr weiter wissen, einen Leidensdruck spüren und nach Hilfe suchen. Auch immer mehr Männer melden sich bei uns und nehmen unsere Beratung in Anspruch. Der Mut, sich in Behandlung zu geben hat zugenommen. Frauen sind eher diejenigen, die Hilfe suchen, auch wenn es den Mann betrifft. Bei uns melden sich auch Betriebe und fragen an, was sie tun können, wenn z.B. ein Mitarbeiter Alkoholiker ist.

Vinschgerwind: Wenn Sie jetzt am Ende Ihrer langen Arbeitstätigkeit auf die Erfahrungen zurückblicken: was waren die größten Herausforderungen und was die schönsten Momente?
Folie: Am Anfang war die Frage: wird das gelingen? Dann war die zweite Herausforderung die Konvention mit dem Land und die letzte Herausforderung ist die ganze Bürokratie, die wir jetzt nach dem Übergang zum Sanitätsbetrieb seit dem 1. Jänner 2018 zu erledigen haben. Es ist schön zu sehen, wie ein Netzwerk entstanden ist und die Behandlung von Suchtkranken in ein positives Licht gerückt ist. Dass Menschen es schaffen, sich wieder familiär und beruflich zu integrieren und die Herausforderungen des Lebens positiv bewältigen, das ist sehr schön.

Interview: Heinrich Zoderer

 

Psychosoziale Beratung
Beratung und Begleitung bei Suchtproblemen
39028 Schlanders, Hauptstraße 131
Tel. +39 0473 621 237, Fax +39 0473 732 647
E-Mail: psb@caritas.bz.it
www.caritas.bz.it

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Wintersportgebiet Minschuns Val Müstair - Das Wintersportgebiet Minschuns im bündnerischen Münstertal meldet zum Saisonschluss in allen Bereichen positive Zahlen. Der kostenlose Sportbus durchs Tal beförderte knapp 20‘000 Sportler (+ 20 Prozent) an die Skilift-Talstation Era Sot. Hier zählten die Sportanlagen AG Val Müstair 27‘995 Ersteintritte, was einem Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die drei Skilifte bis auf eine Höhe von 2‘700 Meter über Meer erreichten mit 208‘112 Fahrten sogar ein Plus von 29 Prozent. Der Umsatz der Anlagen und des Restaurants auf Alp da Munt konnte mit diesen deutlichen Steigerungen gut Schritt halten. Erfreuliches vermeldet auch die Skischule, die vor allem bei den Kindertagen eine markante Zunahme verzeichnete. Minschuns-Verwaltungsratspräsident Vito Stupan ist erfreut über die rundum positiven Zahlen und überzeugt, dass „kleine, feine, überschaubare Wintersportgebiete wie Minschuns eine Existenzberechtigung haben und entscheidend sind für eine gesicherte Zukunft des Skisports in den Schweizer Alpen“.
Der erste Höhepunkt der vergangenen Saison bildete das Dreikönigsrennen mit Tourenskifahrern und Schneeschuhläufern von Tschierv auf Alp da Munt mit über hundert Teilnehmenden aus drei Ländern. Mittwochabends fanden jeweils Trainings für Skitourenfahrer und Schneeschuhwanderer auf der dafür freigegeben Talabfahrt statt. Dabei bliebt das Bergrestaurant auf Alp da Munt bis 21:30 Uhr geöffnet: 882 Personen nützten diese aussergewöhnliche Trainingsmöglichkeit.
Zum Abschluss der 94-tägigen Erfolgssaison 2019 trafen sich Ende März auf Alp da Munt über zweihundert Gäste zum Zeichnen von Aktien für die geplante Gondelbahn direkt ins Wintersportgebiet und der damit verbundenen Ergänzung der technischen Beschneiung bis ins Tal. Nationalrat Heinz Brand orientierte über den Erfolg des neuen Feriendorfs Pradas in Brigels (Surselva). In Tschierv ist zurzeit das Resort La Sassa in Planung, um den Ganzjahrestourismus mit vorerst rund 250 warmen Betten im Münstertal zu fördern.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Am 12. November 1989 der Braunvieh-Jungzüchterclub Obervinschgau vom motivierten Jungbauern/innen gegründet. Am vergangenen 4. Mai feierten die Jungzüchter/innen mit einer Jubiläumsausstellung bei Laatsch den 30. Geburtstag.

von Magdalena Dietl Sapelza

Allen schlechten Wetterprognosen zum Trotz feierten Jungbäuerinnen und Jungbauern am Samstag, 4. Mai im windgeschützten Festzelt den 30. Geburtstag des Jungzüchterclubs Obervinschgau mit einer Jubiläumsausstellung bei Laatsch. Unzählige Interessierte aus nah und fern ließen sich von Wind, Sturm und Kälte nicht davon abhalten, zur „Braunvieh-Kür“ zu kommen. 80 herausgeputzte Tiere, darunter Kühe, Kalbinnen und Jungrinder standen bereit, um von ihren Besitzerinnen und Besitzern zur Bewertung in den Ring geführt zu werden, vor dem viel Publikum stand. Die Züchterinnen und Züchter hatten für den „Laufsteg“ ihre besten Tiere ausgewählt. Der Preisrichter Marco Burtscher und der Ringmann Dominik Rinder, beide aus Vorarlberg, begutachteten die Tiere der Reihe nach auf’s Genaueste und gaben dann ihre Bewertung ab. Ergebnisse: Kategorie Jungrinder und Kalbinnen: Gesamtsieg: BLOOMING Glena von Andreas Plangger - Taufers i. M; Reserviesiegerin: BLOOMING Gerty von Stocker Stefan - Plawenn. Kategorie Kühe: Gesamtsiegerin sowie Gesamtsiegerin Euter: NORIUS Klea von Evelyn Stocker - Plawenn; Gesamtreservesiegerin: ANIBAL Afrika von Andreas Plangger - Taufers i. M; Kategorie Jersey: Gesamtsiegerin IMPULS Uschi von Martin Spechtenhauser - Burgeis.
s8 1757 18Bei der Prämierung hatte die heuer neu gekürte Braunviehprinzessin Tanja Steinwandter aus dem Pustertal ihren sympatischen Auftritt. In ihrer Amtszeit von zwei Jahren hat sie die Aufgabe, die Jungzüchter im ganzen Land zu unterstützen und bei deren Veranstaltungen anwesend zu sein. Die erste Braunviehprinzessin wurde 2009 gewählt.
Im Laufe der 30 Jahre haben folgende Obmänner den Jungzüchterclub Obervinschgau geführt: Herbert Schütz (Gründungsobmann), Ambros Peer, Anton Zanini, Gabriel Bernhart, Matthias Thöni, Stefan Stocker und Michael Spechtenhauser (aktueller Obmann).

Publiziert in Ausgabe 10/2019

Zum ersten Mal seit geraumer Zeit steigt in Südtirol die Zahl der fixen Jobs wieder deutlich an, während die Verträge auf Zeit abnehmen, stellt das Arbeitsförderungsinstitut fest. Ganz sicher eine Folge des Fachkräftemangels, der die Verhandlungsposition von Arbeitnehmern stärke, erklärt AFI-Präsident Dieter Mayr den neuen Trend am Arbeitsmarkt. Er empfiehlt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Gunst der Stunde zu nutzen und bei Bewerbungen auf die unbefristete Anstellung zu pochen.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

von Albrecht Plangger - Die Europawahlen rücken näher und Italien spielt verrückt. Im Wahlkampf geht es immer lauter und „ruppiger“ zu. Eine Regierungskrise – wegen der Ablöse des Lega-Unterstaatssekretärs Siri – ist bis nach den Wahlen aufgeschoben. Regierungschef Conte hat sich durchgesetzt. In dieser allgemeinen Verwirrung, haben wir kürzlich das Verfassungsgesetz zur Reduzierung der Parlamentarier von 630 auf 400 bzw. von 315 auf 200 im Senat beschlossen. 316 dafür – 129 dagegen. Ich habe dagegen gestimmt da eine drastische Verkleinerung des Parlaments die repräsentative Demokratie gefährdet. Nach drei Monaten - also im September - kommt es dann in der Abgeordnetenkammer zur 2. Lesung. Gibt es dann wieder eine Zweidrittel-Mehrheit wie heute, dann ist die Verfassungsänderung durch und es braucht kein Referendum mehr (wie z.B. bei der Renzi-Reform, die ja bekanntlich gescheitert ist). Nun kommt noch das dazugehörende Wahlgesetz. Haben wir noch bei den letzten Parlamentswahlen in der Seilschaft mit dem Partito Democratico alle Sitze gewonnen, so wird man uns diesmal ordentlich zurechtstutzen. Es wird nur mehr 2 Ein-Mann-Wahlkreise (statt 3) geben und es wird mehr nach dem Proporzsystem gewählt werden. Diesmal ist das Gesetz nicht auf die SVP zugeschnitten, sondern halt auf die 5 Sterne Bewegung. Und die Lega will ihrerseits den Wahlkreis Bozen/Leifers so klein als möglich halten (nur Gemeinden mit italienischer Bevölkerungsmehrheit), um insgesamt eine italienische Mehrheit zu sichern. Übrig bleibt der ländliche Raum von Reschen über Brenner, Winnebach, Altrei und Deutschnonsberg. Der Abgeordnete in Bozen kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad seinen Wahlkreis betreuen, sein Kollege in der Peripherie braucht hingegen wohl einen „Hubschrauber“ um bei seinen Wählern zu sein. Heute gab es für die Grenzpendler, die mit Schweizer Firmenautos unterwegs sind, eine gute Nachricht. Beide Unterstaatssekretäre im Innenministerium Candiani und Molteni haben in einer Pressekonferenz verkündet, daß die Norm vorbereitet sei, um alle rechtlichen Zweifel zu entschärfen. Das Ziel der Regierung war und ist die „Schlaumeier“ zu treffen und nicht die Grenzpendler zu behindern, die rechtmäßig ein Firmenfahrzeug ihres ausländischen Arbeitgebers nutzen.

Publiziert in Ausgabe 10/2019

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