Reschen - Silser Kugeln sind Zusammenballungen von Lärchennadeln, die auf natürlichem Weg entstehen und einen Kugeldurchmesser von bis zu 20 cm erreichen. Die Lärchennadeln von ufernahen Bäumen fallen in den Silsersee oder werden dorthin durch den ständigen, oft starken Malojawind geweht. Die Lärchennadeln werden dann ans Ufer getrieben und dort durch das ständige Hin- und Herrollen zu kleinen Kugeln geformt, die allmählich immer größer werden. Im Herbst werden diese Kugeln in den Buchten des Silsersees angeschwemmt. Die örtlichen Cafés bieten die künstlerisch nachempfundenen Silser Kugeln als Konditorei-Spezialität an. Bis heute wird angenommen, dass die Silser Kugeln nur in Sils, nur im Herbst und nur aus Lärchennadeln zu finden sind. Diese Annahme kann nun widerlegt werden. Auch der Oberwind im Reschensee treibt im Herbst die Lärchennadeln an die Ufer im Staudammbereich. Dort werden sie zunächst zu Bällchen und dann, durch ständiges Hin- und Herrollen, zu Kugeln bis Fußballgröße geformt. Rund und haarig liegen sie auch nach der Eisschmelze an den Ufern in Staudammnähe. Die Kugel im Bild habe ich am Dienstag (16.03) unter dem dritten Überlauftrichter hinter dem Staudamm fotografiert. Ich habe sie „Reschensee-Kugel“ getauft. (aw)