Die Gedenkrede

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Kommentar von Heinrich Zoderer

Bei den Andreas Hofer Gedenkfeiern um den 20. Februar gibt es jedes Jahr viele Gedenkreden. Dabei werden in der Regel der Freiheitswille, das Gottvertrauen und die Kampfbereitschaft von Andreas Hofer und seinen Tirolern bejubelt und als leuchtendes Vorbild hingestellt. Gedenkreden können, losgelöst von der Alltagspolitik, einen Bogen von der Geschichte über die Gegenwart in die Zukunft schlagen. Sie bieten Möglichkeiten aus der Geschichte zu lernen, die Gegenwart kritisch zu analysieren und Wege in die Zukunft aufzuzeigen. Herwig von Staa, von 1994 bis 2002 BM von Innsbruck und von 2002 bis 2008 LH von Tirol, weckte Hoffnungen auf eine interessante und inspirierende Rede bei der Gedenkfeier am 19. Februar in Schlanders. Und er hat mich enttäuscht. Er redete von Andreas Hofer als wichtige Persönlichkeit und erzählte dann vor allem von seinen Leistungen bei der Überführung des Rundgemäldes und das Anlegen eines Rundweges auf dem Bergisel. Von Staa ist in der Vergangenheit stecken geblieben und hat keine Brücke in die Gegenwart und schon gar nicht in die Zukunft geschlagen. Die eigentliche Gedenkrede hielt für mich der Schlanderser Dekan P. Methew Kozhuppakalam in seiner Predigt. Was es heute braucht ist Mut und Tapferkeit für eine bessere Welt, so der Dekan. Er sprach von Gewaltfreiheit und zitierte Gandhi: „Auf sanfte Weise kannst du die Welt erschüttern“. Vor allem braucht es Gerechtigkeit und Liebe, weniger Individualismus und mehr Sinn für die Gemeinschaft.

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