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Montag, 14 Dezember 2020 14:23

Der Fall des Partisanen Hans Pircher

Aus dem Gerichtssaal - Die Jugend des Hans Pircher fällt in die turbulente Zeit, von der in den letzten Beiträgen die Rede war. Nach zwanzig Jahren italienischem Faschismus mit allen damit verbundenen Drangsalierungen begrüßten die Südtiroler die am 08. September 1943 einrückenden deutschen Truppen stürmisch. Die Verwaltung wurde von italienischen Beamten gesäubert, die Podestà durch heimische Bürgermeister ersetzt, in den Schulen wurde wieder in Deutsch unterrichtet. Doch aus dem Reich kam auch eine „braune Brühe“, die sich bald unangenehm bemerkbar machen sollte. Bereits Ende 1943 erließ der Gauleiter Hofer den Einberufungsbefehl für die Jahrgänge von 1894 bis 1926, die für die Erringung des Endsieges dienen sollten. Im Lande das Sagen hatten zumeist stramme Nazis, die Kruzifixe in den Schulen wurden durch Hakenkreuze ersetzt, das Vaterunser durch das Gebet für den Führer. Langsam dämmerte es den Leuten, dass sie die Cholera mit der Pest ausgetrieben hatten. Die Begeisterung für Hitlers totalen Krieg sank in den Keller, Desertionen häuften sich.
So erging es auch dem Hans Pircher aus Laas. Geboren 1924 auf dem „Pöderhof“ in Allitz bei Laas als 5. Kind einer Kleinbauernfamilie, wurde er 1943 mit 19 Jahren zur Wehrmacht einberufen und an die Front nach Leningrad geschickt. Im Februar 1944 wird er schwer verwundet, im Juni 1944, wieder genesen, flieht er aus dem Krankenhaus in die Schweiz. Dort kommt er mit anderen Deserteuren in ein Lager. Im August 1944 wird er vom schweizer Geheimdienst, der im Auftrag der Amerikaner und der Briten agiert, für eine delikate Mission angeheuert. Er soll die Verbindung zwischen den Alliierten und einer Partisanengruppe in Südtirol herstellen und dieser 500.000 italienische Lire überbringen. Zwei schweizer Zöllner begleiteten ihn bis zur Grenze, die er in der Nähe des Chavalatsch überschreitet. In Glurns trifft er sich gemäß den erhaltenen Instruktionen mit dem Pfarrer Spieß, der ihm die Adresse des Hans Egarter in Meran, des Anführers der Südtiroler Partisanen, nennt. Nach diesem Botengang ist der Auftrag Pirchers erledigt, weshalb er auf Anordnung Egarters sich der im Passeiertal agierenden Partisanengruppe anschließt. Diese bestand aus ca. 15 bis 20 bewaffneten Deserteuren, die untereinander Kontakt hielten. Sie wurden ständig von der S.O.D., einer lokalen Hilfspolizei mit guten Ortskenntnissen, den Gendarmen und der S.S. gejagt, sodass ihre Tätigkeit sich hauptsächlich auf einen Kampf ums Überleben beschränkte. Im Zuge einiger Razzien war es auch zu Schusswechseln gekommen, bei denen ein deutscher Offizier und ein S.O.D.-Mann getötet worden waren.
Damit sollte der spätere prozessuale Leidensweg Hans Pirchers seinen Anfang nehmen. Denn einige Jahre nach dem Krieg schlug die Stimmung um. Gegen Pircher und 18 Passeirer Deserteure wurde ein Strafverfahren wegen zweifachen Mordes eingeleitet. In erster Instanz wurden sie nach 3-jähriger U-Haft vom Schwurgericht in Bozen noch freigesprochen. Der Staatsanwalt legte jedoch Berufung ein. Davon erhielt Pircher keine Kenntnis, auch weil das Verfahren in seiner Abwesenheit abgewickelt wurde. In der 2. Instanz wurde das Urteil auf den Kopf gestellt. Pircher bekam 30 Jahre aufgebrummt. Der einzige Hinweis, dass Pircher an der Erschießung des Offiziers und des S.O.D.-Mannes teilgenommen hatte, war die Anschuldigung eines Mitangeklagten gewesen, die dieser später widerrufen hatte. Das Berufungsgericht in Trient machte daraus ein erdrückendes Indiz, so wie auch der ganzen Beweisaufnahme der 1. Instanz in der Weise Gewalt angetan wurde, dass die Aktionen der Passeirer Partisanen nicht als Kriegshandlungen, sondern als hundsgewöhnliche kriminelle Taten eines Haufens von Banditen angesehen wurden. 1966 wurde Pircher eher zufällig verhaftet und in das Gefängnis von Fossano bei Cuneo eingeliefert. Er brachte von dort aus eine Reihe von triftigen Gründen für die Wiederaufnahme des Verfahrens ein, die jedoch alle verworfen wurden.
Erst 1975 erlangte er durch einen Gnadenerlass des Staatspräsidenten die Freiheit wieder. Er lebte danach bis an sein Lebensende im Jahre 2002 in Vezzan bei Schlanders, wo er auch begraben ist. Er wurde leider das Opfer eines mit groben Rechtsmängeln behafteten Urteils: In der Form, weil ein Versäumnisurteil gegen den Angeklagten erging, ohne dass ernsthafte Nachforschungen über seinen Verbleib angestellt wurden. Bei der Beweiswürdigung, weil der Beschuldigung eines Mitangeklagten Beweiswert zuerkannt wurde. Und schließlich weil, obwohl alle historischen Umstände darauf hindeuteten (Zeit von 1943 bis 1945), nicht die diversen Amnestieerlässe für Kriegshandlungen angewandt und die Straftaten für erloschen erklärt wurden.
Zu allerletzt sei mir noch eine persönliche Anmerkung gestattet: Der vom Deserteur zum Partisanen gegen die Naziherrschaft gewandelte Hans Pircher hätte vielleicht von der Südtiroler Öffentlichkeit ein wenig von der Anteilnahme verdient, die zuerst den „Pfunderer Buabn“ und dann den Aktivisten der 60-iger Jahre entgegengebracht wurde. So trifft auf ihn im besonderen Maße der Titel des Buches zu, das einige unserer Historiker zum Thema Deserteure geschrieben haben: “Verfolgt, verfemt, vergessen.“
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Montag, 14 Dezember 2020 14:22

Schreibwerkstatt

Marienberg - Marienberger Schreibwerkstatt & Südtiroler Theaterverband: Stückeschreiben mit Toni Bernhart: Das Seminar richtet sich an alle, die Szenen fürs Theater schreiben möchten, oder bereits Erfahrung damit haben. Im Mittelpunkt des Seminars stehen Ihre eigenen Skizzen und Entwürfe für Szenen oder Stücke, vor allem aber Ihre Ideen und Vorstellungen, wie Ihr eigenes Theaterstück aussehen sollte. Unter Anleitung des Theaterautors Toni Bernhart schreiben Sie an Ihren Texten und entwickeln diese weiter. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Lust darauf ein Theaterstück zu schreiben.

Fr, 26.02.2021, 18 Uhr – So, 28.02.2021, 13 Uhr
Anmeldeschluss: Fr., 12.02.2021;
Anmeldung: Südtiroler Theaterverband, Schlernstraße 1, 39100 Bozen,
+39 0471 974272, info@stv.bz.it

Montag, 14 Dezember 2020 14:20

Droht dem Prader Citybus das Ende?

Pressemitteilung - Die Liste „Gemeinsam für Prad“ warnt vor dem Aus für den Prader Citybus. Sie fordert den Gemeindeausschuss auf, sich für das Fortbestehen stark zu machen. Der innergemeindliche Busverkehr hat sich inzwischen zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt und ist aus dem Prader und Lichtenberger Alltag nicht mehr wegzudenken.
Seit Juni fährt der Citybus durch Prad und nach Lichtenberg und verbindet die beiden Orte mit dem Bahnhof Spondinig. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Feriengäste haben seither den Busdienst genutzt, der vom alten Gemeindeausschuss um Ex-Bürgermeister Karl Bernhart eingerichtet wurde.
Nun droht dem Citybus ab Mitte Dezember das Aus. Zumindest besteht die Gefahr, dass der Dienst für viele Monate stillgelegt wird. „Das wäre fatal für Hunderte von Pendlern und ein denkbar schlechtes Zeichen in der Mobilitätspolitik“, warnt Gemeinderat Udo Thoma von der Liste „Gemeinsam für Prad“. Das Prader Bussystem ist der potentiell größte Zubringer zur Vinschgerbahn, weil der Bahnhof ganz abseits des Hauptortes in Spondinig liegt. Knapp 4.000 Personen werden angebunden, zu Saisonszeiten deutlich mehr. Wenn sich der neue Gemeindeausschuss nicht intensiv um eine Verlängerung des Dienstes kümmert, droht dem Citybus eine monatelange Unterbrechung oder gar das Ende. „Zur Not muss die Gemeinde den Busdienst auf eigene Kosten überbrücken, bis eine neue Zuschussvereinbarung mit der Landesregierung ausgehandelt ist. Es wäre schade, den Citybus aus politischer Bequemlichkeit zu vernachlässigen“, kommentiert Thoma.
Liste „Gemeinsam für Prad“

Dienstag, 15 Dezember 2020 16:01

Objektiv und ohne Beeinflussung

Glurns - Nachdem es dem gewählten Bürgermeister Luis Frank in der Stadtgemeinde Glurns nicht gelungen war, einen Ausschuss zu bilden, wurde der langjährig Gemeindesekretär von Mals, Toni Patscheider, bis zu den Neuwahlen 2021 als Kommissär eingesetzt. Als solcher hat er bereits in Schluderns Erfahrungen gesammelt und dort zur Zufriedenheit der Bevölkerung gearbeitet.

Vinschgerwind: Als Kommissär tragen Sie nun politische Verantwortung für die Stadt Glurns. Haben Sie sich bereits eingelebt?
Anton Patscheider: Ja, das Einleben geht relativ schnell. Dafür sorgt die Arbeit, die täglich auf mich zukommt und die teilweise auch ohne Verzögerung erledigt werden muss.

Vinschgerwind: Welche Aufgaben übernehmen Sie als Kommissär?
Patscheider: Die Aufgaben sind kurz und bündig im Auftragsbeschluss der Landesregierung enthalten und lauten: „…. die Aufgaben des Bürgermeisters, des Gemeindeausschusses und des Gemeinderates bis zu den Neuwahlen auszuüben….” Das bedeutet, dass die Funktionen der drei gewählten Organe nun auf einer einzigen Person lasten.

Vinschgerwind: Welche Entscheidungen dürfen Sie fällen? Welche nicht?
Patscheider: Wie im Auftragsbeschluss angeführt, nimmt der Kommissär die Aufgaben der drei Gemeindeorgane laut Gemeindeordnung wahr, grundsätzlich ohne Einschränkung. Demnach erfüllt der Kommissär natürlich alle Aufgaben, die laut Gesetz an einen Termin gebunden sind, jene die der Bürgermeister als Standesbeamter zu erfüllen hat, jene welche die private Bautätigkeit betreffen, die Weiterführung bzw. den Abschluss der bereits begonnen öffentlichen Arbeiten, usw., um nur einige zu nennen. Ich werde natürlich keine Entscheidungen einer bestimmten Tragweite treffen, die sich auf einen längeren künftigen Zeitraum auswirken oder solche, die einer eingehenden Diskussion und Erörterung bedürfen. Diese Entscheidungen sollen in wenigen Monaten die gewählten Organe treffen.

Vinschgerwind: Beeinflussen die parteipolitischen Zwistigkeiten in der Stadt ihre Arbeit?
Patscheider: Die Zwistigkeiten, die zur derzeitigen Ausnahmesituation geführt haben, beeinflussen in keiner Weise meine Arbeit. Ich versuche im Interesse der gesamten Stadtbevölkerung meine Arbeit zu erledigen und meine Entscheidungen objektiv und ohne Beeinflussung von außen zu treffen.

Interview: Magdalena Dietl Sapelza

Montag, 14 Dezember 2020 14:17

KOLPING ist mir heilig!

Kolping im Vinschgau - Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping von Papst Johannes Paul II in Rom seliggesprochen. Über 100 Südtiroler waren damals – im kommenden Jahr also vor 30 Jahren - mit Weihbischof Heinrich Forer dabei.
Das Jubiläum soll zeitgleich auch Anlass sein, für die Heiligsprechung Kolpings zu beten. Kolpingschwestern und -brüder wollen ein Zeichen dafür setzen, dass das Leben und Wirken Kolpings in einem Verband mit mehr als 400.000 Mitgliedern in über 60 Ländern bis heute jede Menge Strahlkraft hat. Kolping International bemüht sich bei der zuständigen Kongregation im Vatikan, das Interesse des Verbandes an der Kanonisierung (Heiligsprechung) zu unterstreichen. Um diese jedoch positiv zu vollenden, bedarf es gemäß der aktuellen Ordnung für die Heiligsprechung eines weiteren medizinischen Wunders, welches auf die Fürsprache des Seligen Kolping zurückgeht. Um eine Heiligsprechung ohne anerkanntes Wunder durchzuführen, braucht es eine Dispens von Papst Franziskus. Eine solche gab es zuletzt im Heiligsprechungsverfahren für Papst Johannes XXIII.
s14sp1 kolpingUm den Wunsch der Heiligsprechung zu unterstützen startete eine Petition „Kolping ist mir heilig“. Online werden Unterschriften gesammelt. Jede Unterschrift soll dabei für ein Leben stehen, das Adolph Kolping positiv berührt hat. Zudem versteht sich die Petition als Bitte an Papst Franziskus, das segensreiche Wirken des Kolpingwerkes weltweit selbst als wundersames Zeichen der Heiligkeit Adolph Kolpings zu sehen.
Wer seine Stimme für die Heiligsprechung Adolph Kolpings abgeben möchte, kann dies bitte unter www.petition-kolping.com tun.
Otto von Dellemann

Dienstag, 15 Dezember 2020 15:45

Impressionen Gianni Bodini

Das Leben ist eine Reise ins Ungewisse. Mal sehen, wohin uns das Jahr 2021 bringen wird.
Allen alles Gute und eine gute Reise.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 14 Dezember 2020 14:12

Leserbriefe Ausgabe 26-20

Zum Gedenken an Luis Perfler, Goldrain

Denkt man an Luis Perfler dann erinnert man sich gerne an die Krippenbaukurse und die Ausstellungen in Schloß Goldrain. Luis Perfler hat im Frühjahr 1990 in Bozen einen Krippenbaukurs für Krippenbauleiter besucht. Dort entstand seine Begeisterung und Liebe für das Krippen bauen. Diese Begeisterung hat er nach Goldrain gebracht. Bereits im November 1990 wurde dort der erste Kurs für Interessierte abgehalten. Luis Perfler hat in den folgenden Jahren immer wieder Weiterbildungskurse besucht. Auf seine Initiative wurde 1992 die Ortsgruppe „Krippenfreunde Goldrain“ gegründet. Luis leitete die Krippenbaukurse bis zum Jahre 2010. Er verfügte über ein ausgezeichnetes Wissen zum Krippenbau. Jedes Jahr durften 12 Interessierte am Kurs teilnehmen, diese wurden von drei Kursleiter begleitet. Luis war immer hilfsbereit, geduldig und gewissenhaft. Einmal hat er sogar noch vom Krankenhaus aus Anweisungen gegeben, damit ja alle Krippen fertig werden und der Kurs abgeschlossen werden konnte. Luis war ein geselliger Mensch. Eine besondere Freude war es für ihn wenn man nach dem Krippenbauen bei einer Marende und einem Glasl Wein noch zusammen gesessen ist. Im Dezember 2017 wurde Luis Perfler zum Ehrenobmann der Krippenfreunde Goldrain ernannt. Am 1. Juli 2020 verstarb er im Alter von 87 Jahren. Bei seiner Beerdigung wurde die Fahne des Landesverbandes der Krippenfreunde Südtirols mitgetragen. Auf seinem Sarg stand seine Krippe. Luis Perfler wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Unvergessen bleibt seine Krippe in der Kirche St. Maria in Goldrain.

Peter Tscholl

 

Weihnachtshysterie
Als im Ausland lebende italienische Staatsbürgerin liegt mein Weihnachtsfest in der Schwebe. Ich arbeite in einer Universitätsklinik. Die Situation in Gesundheitseinrichtungen kenne ich daher zu gut. Zwölf-Stunden Dienste, FFP2 Maske, Schutzkleidung, Überstunden, Einspringen, Unterbesetzung, Hygienemaßnahmen und wöchentlicher Nasenabstrich sind mir auch bestens bekannt. Jegliche Maßnahmen der österreichischen und italienischen Regierung, als auch die Sonderregelungen der Südtiroler Landesregierung, zur Eindämmung des Coronavirus wurden von mir mitgetragen und immer wieder aufs Neue verteidigt. Obwohl ich persönlich der Meinung bin, dass die Regierungen so einiges verschlafen haben, um sich auf die zweite Welle vorzubereiten. Ich hatte Glück und mein Dienstplan ließe es zu, dass ich Heiligabend mit meiner Familie verbringen könnte, was in meinem Beruf eine wahrliche Seltenheit ist. Wären da nur nicht die Einreisebeschränkungen in mein Heimatland (Südtirol - Italien) und retour zu meinem Hauptwohnsitz (Österreich).
Der Unmut in meinem Umfeld wird spürbar. Ständig neue Regelungen mit diversen Ausnahmen. Informationen, welche die Presse und offizielle Internetseiten vermitteln, aber bei telefonischer Nachfrage (grüne Nummer) dementiert werden. Ich spreche hierbei für allen im Ausland lebenden Studierenden und Arbeitenden, deren psychischer Gesundheit und deren Motivation weiterhin alle Schutzmaßnahmen mitzutragen. Ist der Wunsch, das Weihnachtsfest mit seiner eigenen Kernfamilie zu verbringen, mit negativem COVID Test vor Einreise, denn zu viel verlangt?
Ich werde an Heiligabend an Sie denken, wenn ich das Weihnachtsfest nicht mit meinen Eltern und Geschwistern verbringen darf. Ich werde mich an das Danke- Klatschen für Pflegepersonen erinnern und für meine Einreisemöglichkeit im zweiten Lockdown zur Unterstützung der Massentestung, bei der ich als im Ausland tätige Pflegeperson zur Hilfe gebeten wurde. Vielleicht werde ich mich auf den Balkon stellen und Ihnen allen applaudieren, gegebenenfalls folgen mir einige. Ich hoffe das Klatschen stört sie beim Beisammen sein mit Ihren Liebsten nicht allzu sehr.

Name der Redaktion bekannt

 

Humorvoller Totentanz
Dem fleißigen und tatkräftigen, ehemaligen Plauser Pfarrgemeinderatspräsidenten und heute noch im Dorfleben engagierten Heinrich Kainz ist es unter anderem zu verdanken, dass der im Jahr 2001 neu gemachte Totentanz in Plaus, nach kürzlich erfolgter Restaurierung, Entfeuchtung und zusätzlicher Feuchtigkeitssperre wieder in neuem Glanz erstrahlt. Der landesweit bekannte Totentanz wurde vor ca. 20 Jahren an den Künstler Luis Stefan Stecher vom Pfarrgemeinderat und der Gemeinde Plaus in Auftrag gegeben. Neben der sehr guten künstlerischen Gestaltung und den tiefsinnigen Vinschger Dialektsprüchen am Totentanz, hatte der Künstler leider die Auswirkungen des feuchten Hintergrundes der Friedhofsmauer, auf die bemalten und dort befestigten Betonplatten zu wenig bedacht oder nicht die Kenntnis gehabt.
Aber jetzt hoffen wir, dass uns und unseren Nachkommen der zum Nachdenken anregende, einmalig interessante und zum Teil humorvolle Totentanz sehr lange erhalten bleibt.

Ernst Gögele, Plaus, am 8.12.2020

 

Mit Befremden musste ich in der Dolomiten vom 7./8. Dezember von der möglichen Beförderung des Herrn Dr. Thomas Matha zum Staatsrat nach Rom lesen. Obgenannter Herr hat sich als Leiter der Vergabeagentur des Landes keineswegs namhafte Verdienste erworben im Gegenteil sprich miserable bzw. für Südtirol untaugliche Ausschreibungen. Ich bin nach wie vor der Meinung: ein Doktor Titel, dunkler Anzug und Krawatte sind noch lange keine Garantie für optimale Arbeit und Leistung im öffentlichen Dienst und Interesse!#

Josef Winkler
Planeil- Gemeinde Mals

Montag, 14 Dezember 2020 14:10

Wirtschaftsinfo

lorin wallnWeihnachts- „Cashback“ ab Dezember 2020

Der italienische Staat will mit der Einführung des „Cashback-Systems“ ab 2021 die Verwendung der elektronischen Zahlungsmittel fördern und gegen die Schattenwirtschaft ankämpfen. Des Weiteren möchte der Fiskus den lokalen Handel fördern und stärken, da die Einkäufe über E-Commerce-Plattformen für das cash-back-Programm nicht zugelassen sind.
Was ist „cashback“? Hierbei handelt es sich um ein Bonussystem, mit welchem dem Käufer ein bestimmter Geldbetrag zurückerstattet wird. Häufig handelt es sich um einen %-Satz der getätigten Zahlungen. Die Durchführungsbestimmungen, welche vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen kürzlich im Amtsblatt veröffentlicht wurden, sehen eine Testphase ab dem 8. Dezember 2020 mit bestimmten Regeln vor: Grundsätzlich begünstigt das „Cashback-System“ alle volljährigen, in Italien ansässigen Privatpersonen, welche beim Einkauf auf elektronische Zahlungsmittel zurückgreifen. Sollten Sie jetzt im Dezember 2020 noch Einkäufe mit elektronischen Zahlungsmitteln durchführen, ist in der jetzigen Testphase eine Rückzahlung in Höhe von 10% der maximal anerkannten Ausgaben von Euro 1.500 vorgesehen. Zudem wird ein Höchstbetrag in Höhe von Euro 150 je Kassenbon vorgesehen, d.h. um auf den vollen Betrag zu kommen, müssen mindestens 10 Einkäufe zu 150 Euro getätigt werden. Die Einkäufe müssen ausschließlich den privaten Bereich betreffen. Einkäufe, die die unternehmerische bzw. freiberufliche Tätigkeit betreffen, sind ausgeschlossen. Um in den Genuss der Begünstigung zu kommen kann man sich:
a) entweder auf der App „IO“ registrieren, hierfür ist eine digitale Identität - SPID erforderlich. Die App ist vom „Bonus Vacanze“ bekannt. Für die Registrierung benötigt man die Steuernummer und die Eckdaten der Kredit- oder Debitkarte bzw. anderer elektronischer Zahlungsmittel wie z.B. das Smartphone
b) Aktivierung des „Cashback–Systems“ direkt über die Kreditkarten-Anbieter wie z.B. Nexi
Die Rückzahlung soll über die Zahlungsplattform PagoPA Ende Februar 2021 automatisch erfolgen. Ab 1. Januar 2021 läuft das Cash-Back-Programm dann in abgeänderter Form weiter, d.h. elektronische Zahlungen werden auch weiterhin gefördert.

Montag, 14 Dezember 2020 14:09

Liftanlage von strategischem Interesse

Trafoi - Die Trafoi GmbH, Tochtergesellschaft der Seilbahnen Sulden GmbH, hat den Zubringerlift „Trafoi-Kleinboden“ im Herbst der 40-jährigen Generalrevision unterziehen und dabei den Austausch der kompletten Elektroanlage vornehmen müssen. Das Unterfangen hat viel Geld gekostet und deshalb hat die Trafoi GmbH um Investitionsbeiträge beim Land angesucht. Die Seilbahnanlage fällt unter die Kategorie B, also Seilbahnanlagen im öffentlichen Dienst zu Sport- oder Erholungs- und touristischen Zwecken, die lokalen Skigebieten angehören und nicht im internationalen Wettbewerb stehen, da sie Teil eines Kleinskigebietes ist. Für diese Kategorie von Seilbahnanlagen ist ein gesetzlicher Beitrag im Höchstausmaß von 45 Prozent der anerkanten Kosten vorgesehen. Allerdings kann die Landesregierung diesen Beitrag um 30% erhöhen, „sofern das Vorhaben von strategischem Interesse“ ist.
Die Trafoi GmbH hatte ihr Beitragsansuchen bereits im Februar 2019 eingereicht und dabei auf die vorhergesehene Ausgabe von 790.000 Euro hingewiesen. Die Landesregierung hat verlangt, dass aufgezeigt werden müsse, „dass das Vorhaben von strategischem Interesse ist und es sich positiv auf die damit zusammenhängende Wirtschaftstätigkeit auswirkt.“Die Gemeinde Stilfs hat mit ihrem dem Antrag beigelegten Schreiben hervorgehoben, „dass der Tourismus sowohl im Winter als auch im Sommer speziell für die Fraktion Trafoi als auch für die gesamte Gemeinde Stilfs der wichtigste Wirtschaftszweig ist. Die Gemeinde ist stark von der Abwanderung betroffen und einzig dieser Wirtschaftszweig kann Arbeitsplätze erhalten und neue generieren. Der Weiterbestand der Liftanlagen ist für Trafoi von existentieller Wichtigkeit und ohne das Engagement der Seilbahnen Sulden GmbH wäre dieser Weiterbestand in Trafoi nicht denkbar.“ Die Seilbahnen Sulden GmbH hat in einem Schreiben an die Landesregierung ihrerseits betont, dass die wirtschafliche Situation im Skigebiet Trafoi bis heute äußerst schwierig geblieben sei, da die „Trafoi GmbH“ immer noch kein positives Betriebsergebnis und keinen positiven Cashflow erwirtschaftet. Daher müsse die Seilbahnen Sulden GmbH als Muttergesellschaft das jährliche Bruttodefizit von ca. 50.000 - 100.000 Euro, je nach Saisonverlauf, abdecken. Für die Aufrechterhaltung des Skibetriebes in Trafoi habe die Seilbahnen Sulden GmbH 4-5 Millionen Euro seit der Übernahme der Trafoi GmbH aus Eigenmittel ausgegeben. Mit beinahe 3 Millionen Euro Umsatzausfall aufgrund der Covid-Epidemie mit vorzeitigen Saisonsabbruch belasten die Revisionsausgaben in Trafoi die Sulden GmbH schwer.
Die Landesregierung hat verstanden und den Beitrag an Trafoi um 30% aufgestockt und knapp 600.000 Euro gewährt. (eb)

Montag, 14 Dezember 2020 14:08

„Oberwind“ verbläst Kunstrasen

Mals - Der neue Ausschuss von Mals mit BM Josef Thurner an der Spitze, mit Marion Januth, Tobias Peer, Andreas Pobitzer, Klaus Telser und Günther Wallnöfer hat umgeschwenkt: Kein Kunstrasen für den Malser Sportplatz. Vor knapp einem Jahr noch hat der damalige Ausschuss unter Ulrich Veith ein Ausführungsprojekt für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes durch das Büro Pfeifer Planung GmbH aus Eppan mit einem Kostenvoranschlag von rund 1,2 Millionen Euro genehmigt. Im Ausschuss mit dabei waren damals Januth, Wallnöfer und als VizeBM Josef Thurner. Die Arbeiten wurden infolgedessen ebenfalls per Ausschussbeschluss an die Bietergemeinschaft Mair Josef &Co.KG vergeben. Im April vorigen Jahres hat der „Vinschgerwind“ über das Ansinnen eines Kunstrasenplatzes in der sich als Bio-Region gebärdenden Gemeinde Mals gespottet: „In Mals lästert man, wie sich ein Kunstrasen mit der von der Gemeinde proklamierten Biophilosophie wohl vereinbaren lasse. Tatsache dürfte sein, dass Hubschrauber auf dem Kunstrasenplatz nicht mehr landen dürfen - wegen der Abdrift von Plastikkügelchen, die dem Kunstrasen beigemischt sind.“
Nun wird in Mals umgeschwenkt. Am 26. November hat man im Ausschuss einer „Abänderung des Projektes von Kunstrasen auf Naturrasen“ zugestimmt - bei gleichbleibenden Preisen. Denn im Beschluss heißt es, dass sich „durch das Varianteprojekt keine Mehrkosten ergeben“. Der in Vergangenheit politisch viel gepriesene Kunstrasen dürfte damit vom Tisch sein. Die Begründung dafür im Ausschussbeschluss Nr. 503 vom 26. November 2020: „Laut Informationen der „Lega Nazionale Dilettanti“ (LND)“, also der Nationalen Vereinigung der Amateurvereine, „werden Kunstrasenfußballplätze ohne Verfüllung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für offizielle Spiele freigegeben“ und, so schiebt der Ausschuss in seiner Begründung nach, „ein Kunstrasenbelag mit Verfüllung aufgrund der klimatischen Gegebenheiten mit dem starken „Oberwind“ als nicht geeignet bewertet wurde“ - deshalb die Abänderung des Projektes von Kunstrasen auf Naturrasen. Interessant ist, wie lange der Ausschuss in der Gemeinde Mals für die Erkenntnis benötigt hat, dass die zur Verfüllung des Kunstrasens verwendeten Plastikkügelchen tatsächlich vom Winde verweht werden könnten. Schließlich liegt der Sportplatz in „Russlandnähe“, wo der Wind bekannterweise ohnehin keine Gnade kennt.
Die Bietergemeinschaft, für die der Vertragswert der Arbeiten unverändert bleibt, hat für die Ausführung der Arbeiten um 30 weitere Kalendertage angesucht. Im Zuge der Arbeiten soll auch das bestehende Gebäude der Umkleidekabinen für die Sportoberschule umgebaut bzw. erweitert werden. (eb)


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