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Mittwoch, 28 April 2021 08:25

Leserbriefe Ausgabe 9-21

„Wenn Bäume verschwinden“

Schweren Herzens mussten wir uns heuer von unserer schönen alten Zeder verabschieden, die nicht nur das Bild unseres Gartens prägte, sondern auch das gesamte Dorfbild von Schlanders. Mehrere Jahre in Folge brachen trotz fachmännischer Baumpflege zahlreiche Äste der Zeder durch Schnee, Wind und Wetter ab und verursachten erhebliche Sachschäden. Im vergangenen Winter stürzte dann beim ersten Schneefall einer der drei Wipfel des Baumes ab und riss dabei viele andere große Äste mit. Viele abgebrochene Äste blieben im Baum hängen, wodurch Teile des Gartens unbegehbar wurden. Die Folgen waren wieder Sachschäden, Straßensperren und vor allem Gefahr für Passanten und Einwohner. Besonders gefährdet waren Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Schule und die spielenden Kinder im angrenzenden Plawennpark.  Diverse Fachleute kamen zum einhelligen Entschluss: die Zeder sei nun zu ausgedünnt, einzelne Äste dadurch den Windböen und Schneemassen noch mehr ausgesetzt, wodurch die Gefahr für Menschen und darunterliegende Gebäude zu groß geworden sei. Auch unseren Nachbarn und der Gemeinde Schlanders war die Gefahr zu groß, weshalb letztere für die Entfernung des Baumes stimmte. Daher sahen wir uns leider gezwungen, den geliebten Baum zu fällen. Hoffen wir nun auf ein rasches Nachwachsen der neuen 3 Bäume, die an Stelle der „alten Dame“ jetzt gedeihen werden.

Familie Müller, Schlanders

 

Könnten Gelder sinnvoller verwendet werden?

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 23. März dieses Jahres brachte die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll den Vorschlag ein, den Ausschuss am frühen Abend einzuberufen. Bis dato wurde diese Anregung jedoch (leider) links liegen gelassen. Diesem Ersuchen geht folgende Tatsache voraus: der Arbeitgeber des Referenten und leitenden Bankangestellten Ulrich Schweitzer macht regelmäßig von seinem Recht Gebrauch, von der Gemeinde die Rückerstattungen für die bezahlten Abwesenheiten seines Arbeitnehmers aufgrund der Ausübung seines politischen Mandates einzufordern. Da die Ausschussitzungen meistens gegen 08:00 Uhr beginnen, sammeln sich die Abwesenheiten von der Arbeit natürlich in einem nicht unbeträchtlichen Maße an. Hochgerechnet auf die gesamte Legislaturperiode, fallen der Gemeinde bzw. dem Geldbeutel des/der Partschinser Bürger/in, dadurch Mehrkosten von über 30.000€ an. Hinsichtlich dieser Feststellung und Mehrausgaben stellte ein Ratsmitglied der Freiheitlichen Partschins die Frage in den Raum, wie viel uns Mitmenschen die Politik wert sei. Hinsichtlich dieser Frage bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, was er von dieser Frage hält und welche Antwort er darauf findet. Mit der Verlegung der Ausschusssitzungen auf die Abendstunden (z.B. 17:00 oder 17:30 Uhr) könnte diese Mehrkostenposition auf jeden Fall vermieden werden. Nicht wenige Gemeinden, unter anderem Algund, Bruneck, Marling, Schluderns oder Tramin, halten die besagten wöchentlichen Sitzungen abends ab. Zudem dürfte die zeitliche Verschiebung der gegenständlichen Zusammenkunft auch für den Gemeindesekretär keine allzu große Last darstellen, da er in seiner Funktion und unter anderem als Personalchef der Gemeinde bei der Einteilung der eigenen Arbeitszeit gewöhnlich große Freiheiten genießt und somit flexibel sein müsste.  Schlussendlich ist sich die neue Bürgerliste sicher, dass die zurzeit anfallenden Ausgaben für die Arbeitgeberentschädigungen für den Bürger nützlichere Dienste verwendet werden könnten.

Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll

 

Ein Prosecco im Freien

Zur Zeit habe ich das Gefühl im Austausch mit unseren Kund-innen, mit Menschen im allgemeinen, dass über allen und allem eine Art „Dunstglocke“ hängt. Man kommt irgendwie nicht auf „Betriebstemperatur“ nach so vielen Monaten des Ausnahmezustandes auf (zu) vielen Ebenen. Nicht immer leicht ist es dann, mit sowas scheinbar Überflüssigem, wie Mode, z.B. sich zu beschäftigen. Einerseits..andererseits spüre ich das allseitige Verlangen nach Leichtigkeit, nach ein wenig „Luxus“ in vielen Bereichen. Ich wünsche uns allen, dass neben Gesundheit, auch an Geist und Seele..eine gewisse Ungezwungenheit wieder bei der Hintertür hereinkommt. Diese angenehme Lässigkeit zelebrieren wir südlich Geborenen in der Regel doch recht erfolgreich, wenn wir Vergleiche ziehen zu den Nordländern. In diesem Sinne, was immer uns guttut, sollten wir endlich wieder tun und uns daran erfreuen. Angefangen bei Bewegung an der frischen Luft bis hin zum Prosecco mit Freunden (falls erlaubt) Und ja..auch ein herrliches, luftiges Sommerkleid in wunderbaren Farben hebt die Stimmung.. und nicht nur die der Träger-in.

Leoni-Pinggera Claudia, Latsch

 

Grenze endlich öffnen

 Seit Montag ist es wieder möglich, zwischen Süd-Tirol und Welsch-Tirol ungehindert zu reisen. Weiterhin untersagt (bzw. nur mit Quarantäne) bleiben jedoch Fahrten von und nach Nord- und Ost-Tirol. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, fordert die Landesregierungen in Innsbruck, Bozen und Trient daher auf, die Reisefreiheit in der gesamten Europaregion Tirol unverzüglich wieder herzustellen. Familien, Beziehungspartner, Freunde und Bürger dürfen nicht länger voneinander getrennt werden. Die Süd-Tiroler Freiheit weist seit Monaten auf die untragbare Situation vieler Menschen hin, die die eigenen Angehörigen und Lieben nicht mehr sehen dürfen, nur weil die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen einfach geschlossen wurde. Wenn man selbst nicht davon betroffen ist, spürt man die Problematik vielleicht nicht, aber wenn einem verboten wird die eigenen Eltern, den eigenen Beziehungspartner und die eigenen Freunde zu treffen, nur weil diese auf der anderen Seite der Grenze wohnen, dann versteht man, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Landeshauptleute Platter, Kompatscher und Fugatti haben bei der Herbst-Sitzung des EVTZ angekündigt, sich gegen eine Grenzschließung auszusprechen. Diesen schönen Worten sind bisher aber keine Taten gefolgt. Es ist daher dringend an der Zeit, die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen endlich wieder zu öffnen!

L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit.

Vinschgau - Um einem Verband anzugehören, haben sich Geflügelzüchter*innen Südtirols (viele aus dem Pustertal)bisher einem Verband in Österreich oder im Trentino angeschlossen. Grund für diesen Schritt - auch über die Grenze - waren die ständigen Unstimmigkeiten im italienischen Geflügelzuchtverband FIAV (Federazione Italiana die Avicoltori) und nicht zuletzt die viel zu hohen Mitgliedsbeiträge. Es fehlten die Dienstleistungen und das Vertrauen. Nachdem sich die FIAV nun Ende des Jahres 2020 aufgelöst hat, eröffnet sich den  Geflügelzüchter*innen nun die Möglichkeit, sich als Gastmitglied dem Kaninchenzüchterverband Südtirols KVS anzuschließen. Dieser ist dem ANCI (Associazione Nazionale di ConiglicoltoriItaliani) unterstellt. Das erklärt Michael Böttner vom Geflügelzuchtverein Vinschgau & Burggrafenamt GZVV&B. „Wer Geflügel züchten will, braucht einen Verband, denn es müssen Ringe vergeben werden, es braucht Rassenwarte, Zuchtbücher und einiges mehr.“ Vorgespräche  mit den Verantwortlichen des Kaninchezuchtverbandes seien bereits geführt worden, so Böttner. Auch Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler sei involviert und habe auf politischer Seite grünes Licht gegeben. Nun sind alle an der Zucht interessierte Geflügelhalter*innen aufgerufen, ihre Zuchtabsichten, ihre Zuchtrassen usw. dem GZVV&B zu melden. Nach gebündelten Interessebekundungen können weitere Schritte gesetzt werden. Dem Verein GZVV&B gehören drei Kategorien von Geflügelhaltern an: 1. Hobby - Geflügelhalter, 2. Landwirte (auf Bergbauernhöfen). 3. Eigentliche Züchter, die ihre Küken verkaufen und deshalb einem Verband angehören müssen. (mds)

 Infos: www.gefuegelzuchtverein.it; info@gefluegelzuchtverein.it; Telefon +39 340 257 76 74 oder +39 338 145 55 22   

St. Martin im Kofel/Vinschgau - Der Wassernutzungsplan ist auf Schiene. Viele Bauern sehen große Einschränkungen beim Beregnungswasser wegen der vorgeschriebenen Restwassermengen. Es soll mit der Ausweisung von Trockenzonen Ausnahmen geben. Der Vinschgerwind hat beim Bergbauer  Werner Perkmann nachgefragt.

Vinschgerwind: Herr Perkmann, der Wassernutzungsplan ist beschlossene Sache. Nun geht es noch darum, Trockenzonen im Lande zu definieren. Sie leben ausschließlich von der Bewirtschaftung des Unterratschillhofes auf St. Martin im Kofel. So wie es derzeit ausschaut, ist ihr Hof in einem Feuchtgebiet. Ist das so?

Werner Perkmann: (lacht) Der Unterratschillhof liegt mitten im Vinschger Sonnenberg auf 1300 Meter. Wir haben teilweise Temperaturen wie in der Talebene. Die Sonneneinstrahlung ist extrem. Die Trockenbewässerung auf unserem Hof geht 500 Jahre zurück. Wir haben ein Bächlein, welches bis zu 1,5 Sekundenliter Wasser schüttet. Laut derzeitigem Wassernutzungsplan müssten wir 2 Sekundenliter Restwasser abgeben. Wir könnten nicht einmal mehr den Garten bewässern. Die Beamten können in ihren Büros fein sitzen und den Zirkel schwingen, aber die wissen nicht einmal, wieviel Wasser unser Bächlein schüttet!

Vinschgerwind: : Sie sind Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums St. Martin im Kofel und als solcher, Mitglied im Delegiertenrat des Landesverbandes der Konsortien. Was läuft da schief mit dem Wassernutzungsplan?

Werner Perkmann: In ganz Italien gibt es 600 eingetragene Gewässer, davon kommen 200 aus Südtirol. Bei uns ist jedes kleine Bächlein eingetragen und jedes soll Restwasser schütten. Das ist einfach absurd! Der Vinschgau ist eines der trockensten und niederschlagsärmsten Täler weit über den Alpenbogen hinaus. Und hier zwei mickrige Trockenzonen vorzusehen, das ist zum Lachen. Mir hat bis heute kein Beamter und kein Politiker erklärt, wie man in einem Trockengebiet ohne künstliche Bewässerung die Landwirtschaft aufrechterhalten kann.

Vinschgerwind: Wassersparen auch beim Beregnen ist an sich nichts Falsches.

Werner Perkmann: Der Grundgedanke ist falsch. Wir Bauern haben gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Über 500 Jahre werden die Felder bewässert und in dieser Zeit kleine Wasserläufe trockengelegt. Das ist der Lauf der Natur. Die grünen Wiesen am Sonnenberg imponieren. Man kann aber auch sehen, dass die Höfe leben. Aber man sieht auch verlassene Höfe am Sonnenberg, weil sie ohne Wasser geblieben sind.

Vinschgerwind: Es gibt die Idee auf Basis einer EURAC-Studie von 2011 zwei Trockenzonen am Vinschger Sonnenberg auszuweisen. Eine am Laaser und eine am Kastelbeller Sonnenberg. Welche Trockenzonen gibt es Ihrer Meinung nach, etwa im Vinschgau?

Werner Perkmann: Mit 400 bis 600mm durchschnittlichen Niederschlag ist der gesamte Vinschgau Trockenzone. Wir sind das trockenste Gebiet. Ohne künstliche Bewässerung geht’s nicht, das haben schon unsere Vorfahren vor 800 Jahren verstanden und haben Waale gebaut. Das ist am Sonnenberg, genauso am Nördersberg und auch in der Talsohle. Wenn’s nicht regnet, dann muss bewässert werden.

Vinschgerwind: Es gibt ja wasserreiche Täler wie das Martelltal, da dürften die Trockenzonen keine Rolle spielen?

Werner Perkmann:: Dem ist nicht so! Der Marteller Sonnenberg ist genauso ein Gebiet, das vom Wasser nicht so gesegnet ist wie das restliche Tal. Dort sind die Bauern auf das Wasser des Saugbaches angewiesen, wobei es heute schon kaum mehr für die Trockenbewässerung reicht. Und dann verlangen unsere Beamten in Bozen, dass dort die Bauern das Wasser, das Sie schon 100erte Jahre für Trockenberegnung nutzten, Restwasser zu garantieren, das dann die Alperia bei Morter in den Stollen leitet, um im Kastelbeller Kraftwerk daraus Strom zu gewinnen. Das kann es einfach nicht sein. Das ist haarsträubend. So nicht, liebe Landesregierung.  Oder sollen morgen die Marteller Bauern vom Sonnenberg das Wasser von der Plima, mit „Kübl“ hinauftragen oder sogar mit einer neuen Leitung hinauf pumpen? Soll morgen das der neue grüne nachhaltige Umweltschutz sein?

Vinschgerwind: Sie sind mit der heutigen Politik unzufrieden?

Werner Perkmann: Ja! Dass die Beamten, uns als die größten Umweltsünder darstellen ist noch nachvollziehbar. Von der Berglandwirtschaft verstehen Sie gleichviel, wie eine Kuh vom Sonntag. Sie sitzen in einem fein klimatisierten Büro, wo Sie von der Sommerhitze und dem vielen Niederschlag im Vinschgau nichts mitbekommen. Aber dass unsere Landesregierung unter dem Deckmantel der Restwassermengen, uns Bergbauern das Wasser nehmen willl, um mehr Strom zu produzieren, ist einfach nur der Hammer. Liebe SVP, schämt euch dafür!

Vinschgerwind: Was ist Ihr Vorschlag an die Landesregierung?

Werner Perkmann: Mein Vorschlag ist ganz einfach: Der gesamte Vinschgau soll als Trockenzone eingetragen werden und alle Bäche unter 50 Sekundenliter sollen von den Restwassermengen befreit sein, ausgenommen jene für die Stromproduktion. 

Interview: Erwin Bernhart

Mittwoch, 28 April 2021 08:14

Tag der offenen Tür – Kloster (er)leben

Am 15.05.21 haben Besucher die Möglichkeit, kostenlos an Führungen durch verschiedene Räumlichkeiten des Klosters Marienberg teilzunehmen. Zudem ist das Museum „Ora et Labora“ den gesamten Tag frei zugänglich. Da die Öffnung des Klosters dem Konvent nach außen ein wichtiges Anliegen ist, ist er an diesem Tag gerne bereit, Bereiche des Klosters zu öffnen, die normalerweise für Besucher nicht zugänglich sind.  ANMELDUNG: keine Anmeldung erforderlich, KOSTEN: Freier Eintritt

Mittwoch, 28 April 2021 08:12

Einmalige Gelegenheit

Davos/Vinschgau - Mit einem Liveticker hat die Zeitung Südostschweiz die Aprilsession des Grossen Rates von Graubünden begleitet. Wir bringen den Auszug, die Vinschgerbahn betreffend.

Auszug aus www.suedostschweiz.ch 

Nach der Pause geht es am ersten Tag (19.04.2021 Anm. d. Red.) der Aprilsession des Bündner Grossen Rates in Davos weiter mit dem Auftrag von Grossrätin Valérie Favre Accola (SVP, Davos) betreffend Verbindung Vinschgauerbahn–Rhätische Bahn. Das Thema beschäftigt in Graubünden schon seit Jahrzehnten. Nun hat jüngst im Jahr 2019 Grossrat Mario Salis (SVP, St. Moritz) eine Anfrage betreffend Verbindung zwischen der Vinschgauer Bahn und der Rhätischen Bahn eingereicht. Daraufhin bildete sich in Graubünden eine Arbeitsgruppe für die Verbindung Scuol–Mals. In Graubünden sind Anschlusspunkte in Sagliains, Zernez oder Scuol sowie eine Zwischenstation in der Val Müstair angedacht. Auf Einladung der Südtiroler Regierung trafen sich am 9. September 2020 Regierungsvertreter der vier Alpenregionen Südtirol, Tirol, Lombardei und Graubünden und unterzeichneten eine Absichtserklärung, um die grenzüberschreitende Mobilität, insbesondere den Schienenverkehr, zu verbessern. Diese Absichtserklärung hat in den ausländischen Nachbarregionen Bewegung in das Thema gebracht. So haben kürzlich die FPÖ Tirol und die Süd-Tiroler Freiheit Massnahmen zum Bau der Zugverbindung Landeck–Mals angekündigt. Die SPÖ Tirol hat im Landtag mit einen Antrag und die Regierung aufgefordert, die Umsetzung einer grenzüberschreitenden Bahntrasse von Landeck nach Mals im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen. Die Nord-Südverbindung Landeck–Mals steht in Konkurrenz zur Verbindung Engadin–Vinschgau, welche die Südtiroler Regierung bevorzugt und dafür namhafte EU-Gelder in Aussicht stellt. Die geschätzte Kosten belaufen sich auf eine Milliarde Franken. Den Grossteil der Kosten würden die ausländischen Nachbarländer tragen. In der Debatte wurden Kosten für die Schweiz von einem Drittel geäussert. Die Zusicherung zur Mitfinanzierung der neuen Infrastrukturen durch den Bund ist frühestens im Rahmen des Ausbauschrittes 2040/45 möglich, heisst es in der Antwort der Regierung. Mehrere Votanten im Bündner Grossen Rat wünschen sich eine deutliche Auftrags-Überweisung als Zeichen aus Graubünden. Auch die Regierung steht hinter dem Auftrag und schenkt gemäss der Antwort der ÖV-Anbindung an das grenznahe Ausland in diesem Raum hohe Beachtung. Allerdings hat sie Änderungen vorgeschlagen und will dem Bund unter Beachtung des Resultats der technischen Arbeitsgruppe ein Konzept für die Verbindung Scuol–Mals einreichen. Zu klären ist vorerst unter den beteiligten Ländern, welches Projekt priorisiert werden soll. Die bereits initiierten Arbeiten sind für das Projekt massgeblich und der im Anschluss folgende Finanzierungsprozess wird für Graubünden durch den Bund im Rahmen des Strategisches Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur 2040/45 vorgegeben. Diesen Zeitplan kann Graubünden nicht beeinflussen. Nach der Debatte wird der Auftrag betreffend Verbindung Vinschgauerbahn–Rhätische Bahn mit 105:0 Stimmen überwiesen.

Mittwoch, 28 April 2021 08:11

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Der totale „Lockdown“ geht für heuer hoffentlich langsam dem Ende zu. Die Regierung hat wichtige Öffnungsschritte beschlossen. Die Reisefreiheit zwischen den mittlerweile fast flächendeckend „gelben“ Regionen wird mit entsprechenden Sicherheitsvorschriften wieder hergestellt. Der „Recovery Fund – Plan“ ist definitiv verabschiedet und Richtung Europa unterwegs, auch das Dokument für die Wirtschaftsplanung DEF ist beschlossen und € 40 Milliarden (über zusätzliche Schulden) für ein weiteres Hilfspaket besonders für die Klein- und Mittelunternehmer in den Bereichen Gastronomie, Freizeit und Sport werden zur Verfügung gestellt. Auf parteipolitischer Ebene steht demnächst auch ein Treffen mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter an. Auch die Mobilitätsbeschränkungen und Quarantäne-Regelung speziell im „kleinen Grenzverkehr“ zwischen Süd- und Nordtirol müssen fallen und auf Schweizer Niveau gebracht werden. Höchste Alarmstimmung herrscht im Senat bei einer Verfassungsreform die zum Ziel hat, auch den Umweltschutz, Tierschutz in Biodiversität als Prinzipien in die Verfassung aufzunehmen. Die Lega ist mit gar 246.000 Abänderungsanträgen dagegen sturmgelaufen. Die Lega - aber auch ich persönlich - fürchtet, dass der höchste Verfassungsschutz für Tiere und Biodiversität noch nicht absehbare Auswirkungen auf die autonomen Kompetenzen der Regionen speziell in der Landwirtschaft und bei der Jagd haben könnte. Nicht generelle Prinzipien fixieren sondern es müsse mit Bedacht unterschieden werden, ob es sich z.B. um Wildtiere oder um Zuchttiere handelt. In diesem Bereich kann Südtirol doch selbst hohe Schutzstandards garantieren und würde daher mit einer Verfassungsreform und einer eventuellen Kompetenzverschiebung nicht dazugewinnen. Nicht der Umweltschutz soll als oberstes Prinzip in die Verfassungsreform, sondern die Kompetenz beim Umweltschutz vom Staat zu den Regionen oder autonomen Provinzen. Das fordert Südtirol seit Jahren und auch die meisten Regionen – allen voran die Lombardei, der Veneto und die Emilia Romagna – haben über Volksabstimmungen diese Forderung gestellt.

Mittwoch, 28 April 2021 08:09

Auch heikle Themen im Malser Rat

Mals - Am heutigen Donnerstag, den 29. April 2021 stehen beim Gemeinderat in Mals auch heikle Themen auf der Tagesordnung. Die Abschlussrechnungen 2020 der Freiwilligen Feuerwehren gehören nicht dazu, auch nicht die Genehmigung der Verordnung für den Dienst „Mietwagen mit Fahrer“. Dafür soll die Geschäftsordnung des Gemeinderates Art. 17 abgeändert werden. Der lautet derzeit: „Die Benützung von privaten Aufnahmegeräten seitens der Ratsmitglieder ist während der Geheimsitzung des Gemeinderates untersagt und während der öffentlichen Ratssitzung nur dann gestattet, wenn die Sitzung nicht mit Aufnahmegeräten der Gemeinde aufgezeichnet wird.“ In der Vergangenheit umstrittene Themen stehen zudem an: Die Änderung des Bauleitplanes die alte Sennerei in Mals betreffend und ein erneuter Anlauf in Planeil, einen Straßenteil in Gemeindestraße Typ 2 umzuwandeln. Neu ist, dass die Gemeinde einen Dienstleistungsvertrag mit dem Skiliftverein Ramudla in Matsch abschließen möchte. Auch in Abwesenheit einer echten Opposition bleibt Mals spannend. (eb)

Mittwoch, 28 April 2021 08:05

Machbarschaft

Partschins/Prad/England - Im Februar wurde dem Schreibmaschinenmuseum von Partschins ein äußerst interessantes Angebot aus der südenglischen Stadt Bournemouth gemacht. Über 900 Exemplare eines Buches zur Geschichte der Schreibmaschine sollten an ein Museum verschenkt werden, um ein möglichst großes, am Thema interessiertes Publikum zu erreichen. Einziger Haken: der Transport sollte selbst organisiert und finanziert werden. Was vor allem aus finanziellen Gründen nicht machbar schien, konnte Dank eines international tätigen Südtiroler Transportunternehmens, der Firma Thialer aus Prad, umgesetzt werden. So fanden die 13 mit den Büchern beladenen Kartons vor kurzem den Weg nach Partschins. Museumsleiterin Maria Mayr schätzte dabei die unkomplizierte und spontane Art, mit der das Unternehmen bereit war, das Museum kostenlos mit dem Transport zu unterstützen. Dies war ganz im Sinne von Ian Beeching, dem Sohn des im Jahr 2000 verstorbenen Autors des Buches, dem sehr viel daran gelegen war, die Bücher nicht an einen Händler, sondern einem Museum zu überlassen. s4 20210326 091351

Mittwoch, 28 April 2021 08:03

Die meiste Zeit glücklich

Wie die jüngsten Erhebungen des Landesinstituts für Statistik ASTAT zeigen, fühlen sich 70 Prozent der Menschen in Südtirol die meiste Zeit glücklich, gut gelaunt und entspannt. Auch Positivmeldungen und der erfolgreiche Einsatz vieler Leistungsträger sollten in der öffentlichen Berichterstattung ihren Platz finden, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Die Werte waren vor einem Jahr natürlich besser, aber die gute Resilienz der Südtiroler:innen gilt es zu unterstreichen“, betont der LH.

Mittwoch, 28 April 2021 07:54

Kuddelmuddel: Kultur-Projekt abgebogen

Stilfs - Diesen Beschluss haben wir zurückgezogen“, sagt der Stilfser BM Franz Heinisch. Dies sagt auch die Kulturreferentin Maria Herzl. Das Projekt sei abgeblasen worden. „Wir haben das Geld nicht und es sind andere Prioritäten zu setzen“, sagt Herzl.  Was ist geschehen? Der Gemeindeausschuss von Stilfs hat am 31. März 2021, wie es im Beschluss heißt, einstimmig, beschlossen, das Projekt „Stilfs - Lebenswelt Bergdorf“ zu starten und der Ausschuss hat dazu Geld freigemacht und zwar für eine Projektstudie, für die Leitung des Beteiligungsprozesses und für die kuratorische Arbeit.  Die Aufarbeitung der Kulturgeschichte von Stilfs habe das Projekt zum Inhalt. Der in Meran lebende Exilstilfser und Historiker Gerd Klaus Pinggera sollte für die Projektstudie zum kulturhistorischen Baustein gemäß Angebot vom 01.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 6.960,00 erhalten, Rath & Winkler aus Innsbruck, welche neben anderem auch die Machbarkeitsstudie für das  Bergbaumuseum in Prettau erstellt haben, wurde für die „Leitung Beteiligungsprozess und Konzeptentwicklung gemäß Angebot vom 08.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 21.360,00 inkl. MwSt. zugesprochen und Beat Gugger, namhafter Ausstellungskurator aus der Schweiz, sollte für  kuratorische Arbeit 7.548 Euro erhalten. „Die aus dem vorliegenden Beschluss erwachsenden Ausgaben in Höhe von € 35.868,00 sind dem Haushaltsvoranschlag 2021 anzulasten“, heißt es im Beschluss. Der Beschluss war auf der digitalen Amtstafel aufgeschlagen. Ein Versehen? Es hat den Anschein. Denn im Beschluss waren einige Angaben nur mit Punkten versehen. Offen blieb so, wer der oder die zuständige Referent:in sein soll, welches Datum das Angebot von Beat Gugger trägt. Ein Unding in einem offiziellen Beschluss. Der Ausschuss in Stilfs, so hat es den Anschein, ist noch in der Einarbeitungszeit. Grund für die Absage und für die Rücknahme des Beschlusses ist, dass das Projekt, so sagt es BM Heinisch, um die 90.000 Euro kosten soll, also im Laufe der Zeit immer mehr wurde. Etwas differenzierter sieht es der Stilfser VizeBM Armin Angerer. Angerer gilt im Ausschuss als  Mastermind und sagt, dass man das Projekt nicht grundsätzlich fallen lassen werde. Man sei weiterhin im Gespräch mit den Akteuren. Weil für dieses Projekt ein Beitrag von Seiten der Region zu erwarten sei und weil für das Beitragsansuchen bereits Konkretes vorliegen sollte, habe man entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Deshalb werde man den Beschluss bei der nächsten Ausschusssitzung annullieren. Klar ist auch für Angerer, dass das Gesamtprojekt wohl mehr als 90.000 Euro kosten würde.  (eb)


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