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Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Medardus, 8. Juni 2021

Die Landwirtschaft beeinflusst die natürlichen Ressourcen Landschaft, Boden, Wasser, Luft, Klima und Artenvielfalt. 37 % der Landflächen unseres Planeten werden landwirtschaftlich bearbeitet. In Südtirol beträgt die landwirtschaftliche Gesamtfläche 455.840 Hektar. Das entspricht fast 62 % der DSC 2273Landesfläche. Wegen der Steilheit des Geländes können nur 209.322 ha als Anbauflächen, Wiesen und Weideland genutzt werden.

Intensivierung verringert Biodiversität
Die rasche Mechanisierung, die Intensivierung und die Spezialisierung in der Landwirtschaft haben sich tiefgreifend auf DSC 2320die Landschaft ausgewirkt. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Art und Intensität der Landnutzung stark auf die Biodiversität auswirken. Als Faustregel gilt, dass die Biodiversität mit zunehmender agrarischer Nutzung abnimmt.
Große Teile Südtirols sind eine Kulturlandschaft unterschiedlichen Natürlichkeitsgrades. Die Grünlandbewirtschaftung ist flächenmäßig die wichtigste Kulturform Südtirols und hat somit großen Einfluss auf die Biodiversität, besonders in den Höhenlagen von der submontanen bis zur subalpinen Vegetationsstufe (von etwa 800 bis 2.300 m MH). In Abhängigkeit von der Bewirtschaftungsintensität und den naturräumlichen Voraussetzungen gibt es eine Vielzahl an Wiesen- und Weidetypen. Auch für diese Bodennutzung gibt es eine Faustregel: Je extensiver die Bewirtschaftung, umso größer der naturkundliche Wert. Die durchschnittliche Anzahl an Arten von Gefäßpflanzen je 100 m² Fläche schwanken: In einer Fettwiese kommen 20 – 40 Pflanzenarten vor. Seltene oder gefährdete Arten park blumensind darunter rar. Magerwiesen sind mit über 50 Arten von Gefäßpflanzen schon deutlich artenreicher. Und Magerwiesen auf kalkhaltigem Ausgangsgestein können sogar bis zu 80 Arten von Gefäßpflanzen aufweisen.

Futterbilanz in der Grünlandwirtschaft
Durch Mechanisierung und Intensivierung in der Grünlandwirtschaft wurden im letzten Jahrhundert traditionelle Wiesenformen mit höchstens drei Futterschnitten großflächig zu Intensivwiesen auch mit bis zu 5 Schnitten umgewandelt. Entsprechend stieg der Ertrag auf der bewirtschaften Fläche. Landesweit wurden aber auch in Südtirol zahlreiche Flächen brachgelegt, sodass insgesamt landesweit die Produktion an Futtergrundlage für die Viehhaltung nur leicht zunahm. Der Futterverbrauch hingegen hat sich deutlich erhöht. Auch kam es im Laufe der Jahre zu deutlichen Verschiebungen zwischen den verschiedenen Nutztierarten mit mehr Rindern und weniger Schafen und Ziegen. Züchterische Verbesserungen brachten bei den Rindern in den vergangenen 200 Jahren eine Gewichtszunahme des Durchschnittsgewichtes von 250 kg im Jahr 1850 auf heute 650 – 285C2 Ortototteri Acrididae750 kg. Die Milchleistung einer Kuh stieg von 2050 kg im Jahr 1850 auf heute durchschnittlich 7.300 kg. Und entsprechend stieg der Energiebedarf dieser Hochleistungsrinder von 16.585 Mega Joule Netto Energie Laktation (MJ NEL) im Jahr 1850 auf aktuell 34.879 MJ. In Südtirol wird heute 47 % mehr Futterenergie verbraucht als produziert. Die viehhaltende Landwirtschaft kann ihren Futterbedarf nur durch Zukäufe decken. In der EU kommen zugekaufte Futtermittel im Falle von Getreide weitgehend aus Deutschland, Frankreich und Spanien. Rapsprodukte kommen aus Kanada, Australien, Kasachstan und der Ukraine. Soja hingegen wird vorwiegend aus Brasilien, Argentinien, den USA und Paraguay importiert. Wegen der Emissionen auf den Transportwegen ist die zukaufende Landwirtschaft damit auch an der Produktion von Treibhausgasen und an der Erderwärmung beteiligt.

Monitoring der Biodiversität in Südtirol
Die Südtiroler Landesregierung hat im Jahr 2019 ein langfristiges und systematisches Monitoring der Biodiversität in unserem Lande veranlasst. Die Datenlage zur Kenntnis und Charakterisierung der Artenvielfalt fehlt nämlich für verschiedene Bioindikatoren oder ist mangelhaft. Die Erhebung soll zeigen, wie rasch sich die Arten- und Ökosystemvielfalt ändert und wo die Änderungen besonders schwerwiegend sind. Das Langzeitprojekt umfasst alle Lebensraumtypen und wird von eurac research in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol, dem Amt für Natur und der Abteilung park schmetterlingeLandwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen durchgeführt. Dabei werden Feuchtgebiete, Fließgewässer, Wälder und subalpine Standorte beispielsweise als naturnahe Lebensräume untersucht, Siedlungsgebiete oder landwirtschaftliche Flächen (Wiesen, Weiden, Dauerkulturen im Obst- und Weinbau) hingegen als stark vom Menschen beeinflusste Lebensräume. Als aussagekräftige Indikatoren wurden für alle Lebensräume die fünf Organismengruppen der Gefäßpflanzen, Vögel, Fledermäuse, Heuschrecken und Tagfalter ausgewählt. Daneben werden Moose und Flechten, verschiedene Bodenorganismen und Bodenparameter wie pH-Wert und Phosphatgehalt erhoben. Auch die Landschaft rund um das jeweilige Untersuchungsgebiet wird kartiert. Die Düngung und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln werden als Bewirtschaftungseinflüsse erhoben, ebenso die forstwirtschaftlichen Maßnahmen, um langfristig ein besseres Verständnis zu erlangen, wie sich diese auf die Diversität von Tier- und Pflanzengruppen und die Ökosysteme auswirken. Die Ergebnisse des Monitorings dienen der Grundlagenforschung. Sie sollen zukünftig auch Basis für politische Entscheidungen zu Landwirtschaft, Naturschutz und Raumordnung sein. Detaillierte und laufend aktualisierte Informationen zum Biodiversitätsmonitoring Südtirol finden sich auf der Webseite
https://biodiversity.eurac.edu

Val Müstair - Neuauflage und Vernissage der Broschüre «A la riva dal Rom - ein Fluss schreibt Geschichte» Die Neuauflage der Broschüre «A la riva da / Rom - ein Fluss schreibt Geschichte» macht die abwechslungsreiche Wanderung 801 von Tschierv nach Müstair zum Themenweg. An der Vernissage vom 29.5.2021 stellten die Biosfera Val Müstair und die Pro Natura Val Müstair die Broschüre vor. Anschliessend nahmen die Referenten das Publikum mit auf eine Reise zum Wasser im Val Müstair, in Graubünden und in der Welt.

Ein Fluss schreibt Geschichte
Bereits 2008 machte die erste Auflage der Broschüre «A la riva dal Rom» die bewegte Geschichte, die besonderen Lebensräume und die Sagen rund um den Rombach bekannt. Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum des Naturparks kommt nun die mittlerweile vergriffene, deutsche Auflage als Neufassung und in frischem Gewand heraus.
Die Pro Natura Val Müstair erkannte schon früh neben dem ökologischen auch das touristische Potential des Rombachs. Sie setzte sich für die Realisierung des Themenwegs 801 «A la riva dal Rom» ein. Heute genießen Einheimische und Gäste die Schönheit des Bachs auf der beliebten und abwechslungsreichen Wanderung von Tschierv nach Müstair. Mit der Broschüre «A la riva dal Rom - ein Fluss schreibt Geschichte» erfahren sie dabei, wie ein Moor entsteht und weshalb sich Auenlandschaften verändern, wer der Sage nach einst im einsamen Haus an der Abzweigung nach Lü lebte oder wer der Mann von l’Aqua war und wie sich die Stromgeschichte im Val Müstair entwickelte.
Die 40-seitige Broschüre ist kostenlos in der Gäste-Information (in Tschierv oder Müstair) und im Naturpark-Büro erhältlich oder digital abrufbar unter www.val-muestair.ch

Vernissage zum Thema Wasser
Die Vernissage am Samstag 29.5.2021 stieß auf großes Interesse. Rund 50 Gäste konnte die Biosfera Val Müstair und die Pro Natura Val Müstair in der Turnhalle in Sta. Maria zur Vernissage der Broschüre empfangen. Begrüßt wurden sie bereits im Foyer durch das Rauschen vom Rombach, Teil der Videoinstallation S±ROM von der Quelle bis zur Grenze und optisch darüber hinweg 2021, von Pascal Lampert. Ebenfalls ausgestellt war eine Collage der 3&4.Klasse mit Beschreibungen und Zeichnung der Lieblingsplätze der Schülerlnnen am Rom, sowie Gedichte zum Rom der 6. Klasse. Eröffnet wurde der Nachmittag mit kurzweiligen Darbietungen der 8. & 9. Klasse der Schule Val Müstair. Danach präsentierten Grettina Weber (Pro Natura Val Müstair) und Franziska Peter (Biosfera Val Müstair) die neue Broschüre. Diese baut auf die Vorarbeit der mittlerweile vergriffenen Erstausgabe, ist jedoch kürzer und in neuem Layout, hat eine detaillierte Wanderkarte integriert und berücksichtigt die Entwicklungen der letzten zehn Jahre.

Drei Perspektiven, eine Botschaft
Nun nahmen die Referenten das Publikum mit auf eine Reise vom Rom zum Kanton Graubünden und in die Welt. Pio Pitsch, Mitinitiant und ökologischer Projektleiter der Rom-Revitalisierung zeigte auf, dass der Kanton Graubünden schweizweit Vorreiter in Sachen Revitalisierung ist, gleichzeitig aber auch noch einiges zu tun bleibt. Der Wasserbotschafter Ernst Bromeis plädierte für mehr Wertschätzung des Wassers als «blaues Wunder», als Quelle des Lebens. Denn nicht immer sei es möglich, wie bei den Revitalisierungen vergangene Fehler wieder gut zu machen. Schließlich lenkte Christoph Lüthi, Leiter der Abteilung Wasser und Siedlungshygiene für Entwicklung am Wasserforschungsinstitut Eawag, den Blick auf Regionen mit Wasserknappheit, welche sich auf Grund von Übernutzung und wegen des Klimawandels weiter zuspitzen wird. Auch hier wurden neben den Problematiken Lösungsansätze aufgezeigt. Alle Referenten einte ihr Plädoyer für einen sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser. Sie dient uns als Lebensgrundlage, ob im Rombach oder in fernen Regionen der Welt.

 

Paul Warger erzählt - Der Vortrag einer Dame und ihres Sohnes aus Mals im Schludernser Museum zum Thema hat mir eine schlaflose Nacht eingebracht. Ich habe mich und die Gedanken hin und her gewälzt und habe mir Fragen gestellt: Was waren das für Leute und warum haben so viele deutsch gewählt?
Die Wähler im Herbst 1939 waren vor 20 Jahren Österreicher. Südtirol wurde an Italien verschenkt. Das faschistische Italien wollte aus unserem Lande eine total italienische Provinz machen. Jedes Mittel war recht: alle Beamten, Lehrer und öffentlich Angestellten wurden entlassen, oder mussten sich ganz italienisieren und wurden durch Italiener ersetzt. Diese bekamen ein ordentliches Handgeld, wenn sie wenigstens drei Jahre hierblieben. Zudem wurde ihre Karriere verkürzt: drei Jahre zählten wie vier. In Graun gab es einen Briefträger Plangger. Damit er Briefträger bleiben durfte musste er den Namen italianisieren und hieß nun Bianchi. Der Kaminkehrer hieß Patscheider und wurde in Pacelli umgetauft. Es gab nur entweder – oder. Bei ODER bist du entlassen und arbeitslos (kein Brot auf dem Tisch). Für alle Ortsnamen galt nur der italienische. Alle Berge und Täler, soweit möglich, bekamen italienische Namen, manchmal ganz absonderliche, oft wurden die deutschen Namen einfach übersetzt, wenn sie sonst keine Ideen hatten. Die deutschen Lehrer wurden durch italienische ausgetauscht, die haben uns nicht verstanden, wir sie nicht. Es durfte nur italienisch gesprochen werden. Es wurde viel italienisch gesungen, aber kein Wort davon verstanden. Solche Lieder kann ich heute noch, verstehe aber noch nicht alles, obwohl ich einmal sehr gut italienisch konnte. Vereine, Genossenschaften, Musikkapellen, Chöre, usw. wurden verboten. Der Grauner Lehrer Marth wurde in die Toscana verbannt, der Rescher Lehrer Patscheider hat sich nach Tösens im Inntal abgesetzt.
Bei verschiedenen Gelegenheiten mussten wir das
Balillagwandtl anziehen. Einmal sollte der Duce kommen. Wir Schulkinder mussten in Reih und Glied in die Militärkaserne marschieren. Wir haben da zwei Stunden gewartet, gesungen, mussten aufs Klo, aber nein, dableiben. Gekommen ist niemand. Natürlich ging es manchem/er in die Hose. Da haben wir das Lied einfach umgemodelt und gesungen: giovinezza – Housafezza….Wie habe ich mir daheim das
Balillagwandtl vom Leib gerissen und in den Ofen geworfen. Hat einer in der Schule etwas auf Deutsch gesagt oder sich danebenbenommen, (denn wir haben die Lehrerin manchmal zur Weißglut getrieben), war bald die Polizei im Haus und ist nicht gegangen, bis sie einen Grund für einen Strafzettel gefunden haben. In dieser Zeit wurden in den Dörfern heimlich deutsche Schulen organisiert, die Katakombenschulen. Ich hatte da eine feine Lehrerin, die auch dann meine Lehrerin war, als im Jahr 43 die deutsche Schule wieder erlaubt war. Aber Wehe, wenn die Geheimschule entdeckt wurde, da gab es Strafen für alle, die Lehrerin wurde zudem nach Italien verbannt.
Früher war beinahe in jedem Dorf eine Raiffeisenkasse. Diese wurden von den Faschisten solange mit Vorschriften geplagt und kontrolliert, bis sie in die roten Zahlen rutschten. Dann kam aus Rom oder Bozen der Befehl „chiudere“! Das war das Aus für viele. Manche (Graun, Taufers, u. a.) konnten sich dadurch retten, dass die Zahlmeister ohne Entgelt weitergearbeitet haben, die Bilanz durfte nicht rot werden!
Die Neugeborenen durften nur italienische Namen bekommen. Ich hieß bis zum Jahr 73 Paolo. Bei Post, Bank und in Ämtern hat es geheißen: einen Paul gibt es nicht. Also ging ich hinaus und sagte zu mir: Paolo, du musst hinein, denn mich gibt es nicht. Alle Dokumente, Ausweis, Führerschein waren nur italienisch. Sogar die Toten mussten auf dem Grabstein mit italienischem Namen genannt werden.
Ein schwerer Schlag war der Zuzug von zigtausenden Italienern. Alle Städte, ja das ganze Land, sollten mehrheitlich italienisch werden. Dafür wurden Wohnungen und Fabriken gebaut. Ein deutschsprachiger hatte darin nichts verloren. Es kamen Arbeiter, Beamte, Militär in Mengen. In Taufers waren zeitweise an die hundert Italiener: Finanzer, Polizisten, Carabinieri, eine Lehrerin, Beamte bei Zoll, Post und Gemeinde mit dem podesta (vgl. potestas). Ich habe Italiener gekannt, die 50 Jahre im Dorf waren, auch als Pensionisten, aber nie ein deutsches Wort über die Lippen brachten. Unser Land sollte zielstrebig komplett verwalscht werden. Man könnte noch vieles aufzählen, auch absurde Geschichten.
Im Herbst 39 kam die Option. Man darf sich nicht wundern, dass so viele deutsch gestimmt haben, nachdem die Bevölkerung 20 Jahre lang schikaniert, ja terrorisiert worden ist. Die große Frage war: wähle ich italienisch, muss ich in kurzer Zeit ein hundertprozentiger Italiener werden, dafür darf ich dableiben, oder ich werde irgendwohin nach Italien verbannt. Wähle ich deutsch, verliere ich alles, Haus und Hof, die Heimat, aber mir bleibt die Sprache, die Kultur, usw., auch wurde eine neue Heimat versprochen, wo es einem nur bessergehen kann. Die Leute erstickten fast in der Propaganda fürs Gehen oder Dableiben, aber das meiste waren Lügen, die Wahrheit hat niemand zu hören bekommen. Mein Vater hat dann deutsch gestimmt, aber, hat er gesagt, ich gehe nicht bis sie mich mit Gewalt hinauswerfen. So haben wohl auch andere gedacht, denn viele hatten deutsch gewählt, sind aber nicht weggezogen. Der Krieg hat das Problem beiseitegeschoben, und der Einmarsch der Deutschen hat es versenkt.
Was wäre wenn? Wenn Italien Südtirol übernommen hätte wie es war, ohne darin alles umkrempeln zu wollen? Wir hätten wahrscheinlich die beste Autonomie, fast wie einen Freistaat, wie schön!
Paul Warger, Taufers i.M.

Montag, 07 Juni 2021 12:58

Event Markt SelberGMOCHT in Schlanders

pr-info Schlanders Marketing - Am Samstag, 12. Juni 2021 findet nun zum zweiten Mal der Eventmarkt SelberGMOCHT im Herzen von Schlanders statt. Von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr stellen vom Dammlplatz über die Fußgängerzone bis zum Sparkassen- und Plawennplatz über 70 Südtiroler Aussteller ihre Waren aus und bieten diese zum Verkauf an. Schmuck, Näharbeiten, Keramik, Zeichnungen Holzhandwerk, Kräuterprodukte, lokal produzierte Lebensmittel und allerhand Entdeckenswertes stehen für Liebhaber regionaler Produkte bereit. Für Speis und Trank sorgt die lokale Gastronomie.
Einziger Wehmutstropfen: Aufgrund der momentanen Covid-Gesetzeslage kann die St. Pauls Tschäss Band leider nicht wie geplant spielen. Wir freuen uns trotzdem auf einen unbeschwerten Markttag in Schlanders und bitten die Besucher, die geltenden Hygieneregeln (Maske, Abstand) zu beachten.

Schlandersburg/Buchvorstellung - Im Rahmen einer feierlichen Ehrung in der Südtirol Lounge der Messe Bozen konnte diese wichtige Ehrung und Auszeichnung der besten Kochlehrlinge, durch Landeshauptmann Arno Kompatscher und den SKV - in der nun 27.sten Auflage seit 1994 - in einem besonders schönen Rahmen im Beisein der Eltern und engsten Freunde erfolgen. SKV Präsident Reinhard Steger hob hervor, dass der Südtiroler Köcheverband-SKV mit der Auszeichnung der besten Kochlehrlinge einmal mehr, ganz besondere Leistungen von jungen Menschen und stellvertretend die Qualität und Bedeutung der Lehrlingsausbildung in Südtirol hervorheben und der breiten Öffentlichkeit sichtbar machen möchte. Denn um im Beruf wirklich Fuß zu fassen, ist es entscheidend, dass das Metier fundiert und mit hoher Qualität erlernt wird. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Küchenchefs und Lehrkräfte an den Schulen und die gastgewerblichen Unternehmer:innen die Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und junge Menschen in dieser so wichtigen Phase des Berufslebens gemeinsam mit den Eltern begleiten. LH Arno Kompatscher bedankte sich beim SKV für diese so vorbildhafte Initiative, den jahrzehntelangen Einsatz für eine vorzügliche Ausbildung in den gastgewerblichen Schulen und Betrieben und gratulierte den Preisträgern zu ihren vorzüglichen Prüfungsergebnissen. Er sprach den Eltern, den Ausbildnern und den Betrieben stellvertretend ein Kompliment für ihren Einsatz und die Unterstützung der jungen Menschen aus. Der Landeshauptmann sprach den Wunsch aus, dass die Preisträger mit ihrem Können viele Einheimische und Feriengäste beim Essen und Genießen glücklich machen, ja begeistern. Und so einen ganz wichtigen Beitrag zum Erfolg von Südtirol Landes beisteuern.
Unter den Preisträgern 2020 sind auch zwei junge Vinschger vertreten:

Theiner Manuel aus Mals
Lehrbetrieb Das Gerstl.
Abschlussnote der praktischen Kochprüfung 8,7

Wellenzohn Simon aus Laas
Lehrbetrieb Hotel Sonnbichl in Dorf Tirol.
Abschlussnote der praktischen Kochprüfung 9 mit Auszeichnung

 

Montag, 07 Juni 2021 12:56

Frauen für Frieden

Schlandersburg/Buchvorstellung - Die 80er Jahre im letzten Jahrhundert waren geprägt vom Rüstungswettlauf zwischen den Atommächten USA und der ehemaligen UdSSR. Durch den NATO-Doppelbeschluss vom 12.12.1979 kam es zu einer gefährlichen Zuspitzung. Einerseits gab es die Aufforderung zur Reduktion der Nuklearwaffen, andernfalls die Drohung Mittelstreckenraketen in Europa zu stationieren. Nach dem Scheitern der Abrüstungsverhandlungen wurden die Raketen stationiert. Die Angst vor einem Atomkrieg einerseits und der Glaube an die Allmacht der Technik andererseits, prägten diese Zeit. In ganz Europa entstand als Reaktion darauf eine vielfältige Friedensbewegung. Viele Frauengruppen waren ein wichtiger Teil davon, genauso wie Jugendgruppen, Wehrdienstverweigerer, Gewerkschaften und religiöse Gruppen wie Pax Christi. In Südtirol waren die „Frauen für Frieden“ die treibenden Kräfte, die besonders von 1980 bis 1986 aktiv waren, eine Friedenszeitung, Flugblätter, Rundbriefe und Offene Briefe herausgaben, Friedenstage, Friedensmärsche, Menschenketten, Schweigestunden und Friedensfeste organisierten. Nun hat die Historikerin Martha Verdorfer die Geschichte dieser Frauenbewegung in Südtirol aufgearbeitet und ein Buch mit dem Titel „Die Frauen für den Frieden – Gegen Aufrüstung und Krieg. Südtirol 1980 – 1986“ im Verlag Alphabeta herausgegeben und bei einer Buchvorstellung im Innenraum der Schlandersburg vorgestellt. Dieses Buch ist ein Beitrag zur Südtiroler Frauengeschichte und ein Teil der Landesgeschichte, meinte Verdorfer. Die Kerngruppe bestand nur aus 4 – 10 Frauen um die Boznerinnen Irmtraud Mair und Isolde Doldi. Sie organisierten ein zweitägiges Friedensfest in Brixen, von 1980 bis 1984 gab es die Friedensmärsche mit Musik und Ansprachen auf Kohlern. Am Ostermontag 1983 fand eine Friedenswanderung von 1.000 Personen zur NATO-Basis in Natz-Schatz statt. Die Frauen für Frieden waren international vernetzt und beteiligten sich auch an Friedensdemonstrationen in Wien und Rom. 1985 kam es durch die Machtübernahme von Michail Gorbatschow zu einer Entspannung und zum Ende des Wettrüstens. (hzg)

Matsch - Am Samstag, den 22. Mai fand nach zwei Jahren in Matsch wieder die gemeinsame Müllsammelaktion statt. Ausgehend von der AVS Ortstelle Matsch in Zusammenarbeit mit dem Bergsteigerdorf und der FF Matsch kamen Jung und Alt zum gemeinsamen Müll sammeln im Dorf zusammen. Kindergartenkinder, Schüler, Jugendliche und Erwachsene- alle halfen mit. Gesäubert wurden die Wege, Straßen und Plätze im Dorf, der Sport- und Spielplatz und die Pausenplätze von Schule und Kindergarten. Ebenfalls abgegangen wurden die Wege um das Dorf und zu den Höfen.
Am späten Nachmittag gab es für alle Helfer und Helferlein Eis und a „Kracharle“.
Heuer fanden die Kinder nicht so viel Müll, wie vor zwei Jahren. Trotzdem war der Anhänger bis zum Abend gerammelt voll: Flaschen, Zigarettenkippen, Alteisen, Reifen, Plastikplanen, Möbel, eine verrostete Vespa und vieles mehr.
Auch heuer übernahm die Firma Windegger aus Glurns dankenswerterweise wieder gratis die Entsorgung der Großmüllteile. Ein großes Vergelt`s Gott allen dafür.
Eine sinnvolle Aktion, die hoffentlich nicht nur die Kinder, sondern vor allem die Erwachsenen sensibilisieren soll. (klf)

Wer Christian Stecher kennt, weiss, dass er nicht viel erzählt, weder über sich noch über seine Kunst. Wer aber seine Bilder sieht, spürt, dass er viel zu sagen hat, sowohl über sich als auch über seine Kunst.
Geboren wurde Christian Stecher 1958 in Mals, aufgewachsen ist er in St. Valentin auf der Heide. Als 22jähriger ging er nach Florenz an die Accademia delle Belle Arti und studierte dort Malerei.
1998 kam Christian das erste Mal nach Mexiko und fühlte sich dort sofort wohl. „Mexiko ist sowohl von den Menschen als auch von der Kunst und Kultur her ein faszinierendes Land. Mexiko Stadt mit 4 Pandemie einsüber 20 Millionen Einwohner und der enormen Ausdehnung und Dichte ist für einen Vinschger schon der Hammer. Das sind Dimensionen, die schon sehr beeindrucken.“
Seit 2008 hat Christian ein Haus mit Atelier in Merida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatan. Das Land hat ein reiches Mayaerbe. In der Region (Zentralamerika) leben etwa 6 Millionen Mayas, mit eigener Sprache und Kultur. Yucatan ist zweisprachig, man spricht Maya und Spanisch.
„Die Gegensätze zwischen Mexiko und dem Vinschgau sind schon enorm, sowohl sprachlich, kulturell, klimatisch, wirtschaftlich als auch von der Einstellung der Menschen her. Unfertiges, Improvisiertes ist hierzulande kaum präsent, in Mexiko spielt das jedoch eine grosse Rolle. Menschen müssen durch ihre Lebenssituation viel mehr improvisieren und auf Veränderungen schnell reagieren.“
„Mexiko ist ein Land mit starken Farben, vieles in der Farbgebung ( z. B. in der Architektur) 5Pandemie zweigeschieht zufällig und entzieht sich jeglicher Kontrolle“ sagt Christian.
In der Arunda Nr. 100/2020 „Brache“, herausgegeben von Christian Stecher und Ulrich Wielander, wird dieses Thema behandelt: „Die Stadt frisst sich in die Landschaft. Brachland wird besetzt und bebaut, unkontrolliert, wild. Planung und Infrastruktur hinken immer und überall hinterher. Neben der Anarchie am Bau herrscht auch eine Anarchie der Farbe. Dem farbigen Zufall sind keine Grenzen gesetzt. Jeder, der es sich leisten kann, streicht sein Haus in der Farbe, die besonders gefällt“. Diese Situation hat Christan Stecher beeindruckt und war „farbtechnisch“ für ihn eine Bereicherung. Sie hat seinen Umgang mit Farbe beeinflusst.

1 Christian in MeridaChristian arbeitet schnell und impulsiv. Sein unverkennbarer Malstil ist schwer einzuordnen. Er arbeitet gerne themenbezogen, bearbeitet Texte zur griechischen Mythologie, Texte von Trakl, Kafka und Felix Mitterer. Die Malerei ist dann einmal mehr figurativ, einmal mehr abstrakt.
Bevorzugte Technik ist die Eitempera: Eiweiss mit Mohnöl als Emulsion mit Wasser als Bindemittel werden mit den verschiedenen Pigmenten vermischt. Damit sind alle malerischen Möglichkeiten von lasierend bis deckend gegeben. Der Auftrag erfolgt in Schichten. Die Farbgebung wird damit komplex und reichhaltig.
Für seine Bilder erstellt Christian Stecher zuerst meistens einen Farbplan.
„Der Umgang mit Farbe ist dem Klavierspiel ähnlich. Eine Klaviersonate spielt sich innerhalb der 88 Tasten ab. In der Malerei gibt es eine begrenzte Auswahl von Pigmenten und in diesem Rahmen spielt sich die ganze Malerei ab“.
Die Wirkung der Farbe auf den Menschen hängt von vielen Faktoren ab und ist ein weites Feld. Gleiche Farben können auf Personen ganz verschieden wirken. Rot kann einmal als belebend, einmal auch als aggressiv wahrgenommen werden, Blau einmal als sehr kalte Farbe, einmal als die reine Farbe des Geistes.
„Warum leben wir hier vorwiegend in weissen Räumen?“ fragt sich Christian. „In Mexiko hat man keine Scheu, Räume sehr farbintensiv zu streichen. Der berühmte Architekt Luis Barragan liess Innenräume knallrosa als Kontrast zu einem schwarzen Lavaboden ausmalen“.
3 Christian im VinschgauVorstufen zu Stechers grossformatigen Bildern sind seine Skizzenbücher. Sie sind der persönlichste Teil seiner Arbeit. Die Skizzentagebücher sind tägliche Aufzeichnungen mit kurzen Texten, Collagen, Aquarellen, Zeitungsausschnitten usw. Sie sind Ideenträger und immer findet er darin Anregungen für seine Arbeit.
„Zeichnung und Malerei bleiben unter den vielen zeitgenössischen Ausdrucksformen der Kunst wohl die unmittelbarste und wenig abhängig von technischen Hilfsmitteln....und jedes neue Bild nicht nur farblich ein neues Abenteuer“.
Peter Tscholl

Montag, 07 Juni 2021 12:50

Grillzeit

BBQ-Rinds-Burger mit Ei und Rucola

Zutaten für 6 Personen:
1 kg Faschiertes vom Rind
Pfeffer aus der Mühle
1 TL Paprikapulver, mild
6 EL BBQ-Sauce
4 EL Pflanzenöl
Röstzwiebeln

Fleur de Sel
Rucola
Salatblätter nach Belieben oder Tomaten oder Jalapenos
weitere Zutaten nach Geschmack

Bauernbrot
oder Vinschger Paarl

Zubereitung
1. Faschiertes in eine Schüssel geben. Pfeffer, Paprikapulver und 2 EL der BBQ-Sauce zugeben. Mit einer Gabel locker vermengen. Nicht kneten. Mindestens 30 Minuten abgedeckt kalt stellen.

2. Faschiertes in sechs gleich große Portionen teilen, lockere Bällchen formen und zu runden Krapfeln von 1–2 cm Höhe und 10 cm Durchmesser flach drücken. Eventuell leicht kneten. Auf dem vorbereiteten Grill bei direkter Hitze ca. 6–8 Minuten saftig grillieren. Dabei einmal wenden. Fleischkrapfeln bei indirekter Hitze kurz ziehen lassen und mit Fleur de Sel würzen.

3. Brot halbieren und die Schnittflächen kurz bei indirekter Hitze goldgelb rösten.
Röstzwiebel unterlegen, mit Fleischkrapfel belegen und nach Belieben mit Salatblättern, der restlichen BBQ-Sauce, Rucola, dem in einer Pfanne vorbereiteten Ei, eventuell Tomaten oder Jalapenos und allem, was schmeckt, belegen.

Mals - Übungsfirmen haben in Wirtschaftsoberschulen Tradition, so auch im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ in Mals. Die Schüler/innen übernehmen dabei unterschiedliche Rollen, so wie sie in einem wirklichen Betrieb üblich sind. Sie lernen die Abwicklung von Geschäften, üben die Teamarbeit, organisieren und übernehmen Verantwortung. „Alles läuft wie in einer realen Firma, virtuell sind nur das Geld und die Waren“, erklärte der Schul-Koordinator der Übungsfirmen Mirko Stocker bei der Zertifikatsübergabe am 27. Mai 2021. Die Arbeiten zur „All can you OHG“ der beiden IV. Klassen der Fachoberschule Wirtschaft FOWI hatten das Qualitätsaudit geschafft. Die Arbeiten drehten sich unter anderem um den Kauf und Verkauf von regionalen Getränken und Speisen. Und wie in wirklichen Betrieben werden auch die Übungsfirmen einer Qualitätsprüfung von Externen unterzogen. Die Corona Einschränkungen im vergangenen Schuljahr stellten die Teams vor große Herausforderungen. Auch die Bewertung konnte nicht mehr wie bisher in Österreich erfolgen, sondern musste hierzulande getätigt werden. Lehrer anderer Schulen nahmen die Bewertungen vor. „Bei den Arbeiten in der Übungsfirma galt es heuer in die neue Realität mit Fernunterricht hineinzuwachsen, um die Aufgaben bewältigen zu können“, betonte Schulinspektorin Barbara Pobitzer. Entgegen kam den Schülerinnen und Schülern, dass die Oberschule in Mals in Sachen Digitalisierung bestens gerüstet war. „Mals ist Vorreiter bei der Digitalisierung. Es konnte so gearbeitet werden, wie es sich gehört“, unterstrich der Landeskoordinator der Übungsfirmen, Wolfgang Lanz. „In der Übungsfirma darf man auch Fehler machen, mit dem Ziel daraus zu lernen und es besser zu machen“. SchülerInnen und ließen mit einem Video in die ÜFA Arbeitsfelder blicken. Lanz und Pobitzer übergaben ihnen abschließend das Zertifikat. Direktor Werner Oberthaler dankte für den Einsatz in einem schwierigen Schuljahr. „Alle haben aus der Krise das Beste gemacht“, so Oberthaler. Und er dankte auch den realen Firmen, die den virtuellen Übungsfirmen immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen. (mds)


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