Wolfgang Platter, am Dreikönigstag, 6. Jänner 2023
„Kein anderes Tal Südtirols weist so große Gegensätzlichkeiten auf wie der Vinschgau. Gnadenlos brennt die Sonne auf die südexponierten Steppenhänge der „Vinschgauer Leiten“, die sich etwa 40 Kilometer lang zwischen Naturns und Mals auf der orographisch linken Talseite erstrecken. Hohe Temperaturen und geringe Niederschläge (Jahresdurchschnitt von 550 mm) machen den Vinschgau zur trockensten Wärmeinsel der Ostalpen. Als Feucht-biotope hingegen breiten sich zwischen Spondinig, Schluderns und Glurns ausgedehnte Auwälder an der Etsch aus, die von ungestörten Flußstellen mit Schlick- und Sandbänken sowie von Schilfflecken durchsetzt sind. Typische Auenformationen mit Schwarz- und Grauerlen (Alnus glutinosa und A. incana) beobachtet man auch bei Tschengls und Eyrs in der Gemeinde Laas, die aber – im Gegensatz zu den Schludernser Auen – wenigstens bisher nicht als Biotope unter Schutz gestellt worden sind.“ Diese Zeilen stehen im Buch „Südtiroler Naturführer“, welches Peter Ortner und Christoph Mayr als zwei Pioniere des Südtiroler Landschaftsschutzes im Sommer 1977 geschrieben und im Athesia Verlag Bozen publiziert haben.
Mit Dekret des Landeshauptmannes Nr. 141/V/79 vom 20.09.1983 wurden die Auen von Tschengls und Eyrs dann als Biotope des Landes Südtirol unter Schutz gestellt.
Georg Wieser, der aus Mals stammende Forstingenieur hat im Jahr 1987 in seiner Diplomarbeit an der Universität für Bodenkultur in Wien die beiden Laubwaldauen von Eyrs und Tschengls forstwissenschaftlich untersucht. Der Originaltitel seiner wissenschaftlichen Arbeit lautet „Waldbauliche Beurteilung der Auwaldreste im Vintschgau und Entwicklung eines Pflegeplanes für den Eyrser Auwald.“
Die Eyrser Au ist eine Überschwemmungs-Au an den Ufern der Etsch. Die Tschenglser Au ist eine Schuttfächer-Au am Unterlauf des Tschenglser Baches. Das Tschenglser Tal ist ein kurzes Seitental der Etsch und das Gefälle vom Gipfel der Tschenglser Hochwand bis zum Einlauf des Baches in die Etsch machen es zum steilsten Tal der gesamten Ostalpen. Entsprechend hoch ist sein Erosionspotential. Die Geschiebekraft des Tschenglser Baches bildet sich in den Baumarten der kegelförmigen Au ab. In Bachnähe wächst die Weichholzau mit schnellwüchsigen Baumarten wie Birke, Pappel und Weide. Etwas weiter entfernt wächst die Hartholzau mit Schwarz- und Grauerlen. Die Kartierungen von Georg Wieser aus dem Jahr 1987 geben dieses Bild der verschiedenen Holzarten in der Schuttkegel-Au augenfällig wieder. Und wenn man die Tschenglser Au von der Panoramastraße am Sonnenberg zwischen Tanas und Schluderns im Herbst fotografiert, kann man die Weich- und die Hartholzau an den unterschiedlichen Farben der Herbstblätter leicht unterscheiden: Birken, Weiden und Pappeln verfärben sich gelb. Die Schwarz- und Grauerlen bleiben bis zum Blattabwurf grün gefärbt.
Die Tschenglser Au weist eine Fläche von 34 Hektaren auf. Die Grundparzellen befinden sich im Privatbesitz.
Neben ihrer Funktion als Hochwasserschutz für die umliegenden Kulturgründe ist die Tschenglser Au ein bereicherndes Landschaftselement und ein wertvoller Lebensraum für viele wirbellosen Tiere und vor allem auch Vögel. Jetzt im Winter verlagern etwa die Erlenzeisige und die Birkenzeisige ihren Lebensraum vom Bergwald in den Auwald der Talsohle und tun sich an den Birken- und Erlensamen gütlich.
Wie die Fotos von Eva Grassl-Raffeiner vom Futterhäuschen am Wohnhaus ihrer Familie in der der Tschenglser Wohnbauzone in der Nähe des Auwaldes zeigen, beherbergt die Tschenglser Au zum Beispiel auch fast alle einheimischen Arten der Meisen.
In Zeiten des weltweiten Artenschwundes sind intakte Lebensräume, auch wenn sie nur mehr kleinflächig als sogenannte Trittsteine in der rundum landwirtschaftlich intensiv genutzten oder verbauten und besiedelten Landschaft erhalten geblieben sind, grundlegende und wertvollste Elemente zum Erhalt der Biodiversität. Es ist schon lange bestätigt: Es gibt keinen Artenschutz ohne Lebensraumschutz!
Mit dem Jahreswechsel kommen auch die guten Vorsätze und die Tipps für das Neue Jahr. Wir haben uns für das 2023 Lagom - das Maßhalten - als Glücksformel herausgepickt.
Die schwedische Glücksformel Lagom ist ein Wohlfühltrend aus dem Norden.
von Angelika Ploner
Gibt es eine Formel für Glück? Wenn man den Schweden glaubt, dann ja. Sie trägt den klangvollen Namen „Lagom“. Das bedeutet in etwa „nicht zu viel und nicht zu wenig“. Und diese Lebensphilosophie ist so simpel wie effektiv: In allen Lebenslagen niemals in ein Extrem verfallen. Stattdessen gilt die Balance als Erfolgsrezept der Schweden. Ob bei der Ernährung, beim Konsum oder bei der Arbeit: Das Glück lässt sich durch Maßhalten finden.
Aber wirkt das klingende Konzept vom Maßhalten tatsächlich? Die jährlichen Happiness-Reports geben den Schweden jedenfalls recht. Denn in dem internationalen Glücks-Index, der sich aus Kriterien wie persönliches Wohlbefinden, Lebenserwartung oder soziales Netz zusammensetzt, landen sie fast immer in den Top Ten. Wer Lagom leben möchte, baut die schwedische Philosophie am besten in viele Bereiche seines Alltags ein.
Lagom im Alltag umsetzen:
Tipps
Dem Kleiderschrank Luft verschaffen.
Einen Schrank voller Sachen zu haben, kann einengen. Chaos macht schlechte Laune. Besser ist es, sich – wie viele Schweden – auf wenige, qualitativ hochwertige Kleidungsstücke zu beschränken, die man immer wieder tragen und unterschiedlich kombinieren kann. Der Vorteil an einem reduzierten und aufgeräumten Kleiderschrank ist, dass man sich nicht zwischen zu vielen Kleiderstücken entscheiden muss und morgens schneller ist.
Alleinsein wagen.
Zeit allein zu verbringen, vor allem draußen in der Natur, ermöglicht es, in Ruhe nachzudenken und im eigenen Tempo fortzuschreiten. Zeit alleine erhöht die Zufriedenheit mit sich selbst, ermöglicht eine bessere Selbstrefelxion, verbessert die innere Ruhe und vieles mehr. Vielen Menschen fällt es schwer alleine Dinge zu tun, wie zum Beispiel ins Kino oder Essen zu gehen. Aber mit etwas anfänglicher Überwindung kann die Me-Time auch Spaß machen und guttun.
Morgens erfrischen.
Die Schweden starten gern mit einem „Morgondopp“, einem Bad im Freien, in den Tag. Allerdings leben sie auch in einem Land mit 100.000 Seen. Aber auch bei uns ist das kein Problem: einfach kalt duschen. Der kalte Start in den Morgen erfrischt den Körper, ist gut für die Haut, für das Immunsystem – und für die Stimmung.
Genussvoll essen.
Lagom rät, nachhaltig und gesund zu leben. Doch auf Genuss muss und sollte keiner verzichten. Es geht vielmehr darum, gerade nur so viel essen, um satt zu sein. Beim Kochen sollte man auf regionale Zutaten setzen und Verschwendung vermeiden – also zum Beispiel nur das einkaufen, was wirklich benötigt wird.
Zuhören lernen.
Neben Lagom zu sprechen (aufrichtig und direkt) ist auch das Zuhören ein Bestandteil der Lebensphilosophie. Wer anderen Menschen richtig zuhört, sich nicht immer selbst in den Mittelpunkt stellt, kann Wertvolles entdecken, was das Privat- oder Arbeitsleben bereichert. Zuhören ist ein wichtiger Bestandteil des Lernens. Nur wer zuhört, kann lernen, wer redet hört nur Altbekanntes. Für eine wertschätzende Kommunikation ist Zuhören essenziell, auch um sich besser in andere Menschen hineinzufühlen.
Dezent einrichten.
Auch für das Zuhause gilt: weder zu viel noch zu wenig. Das gilt für Möbelstücke, Dekoration und für Farben. Ein Lagom-Wohnstil bedeutet: Wohnung entrümpeln. Dinge ausmisten, die nicht mehr gebraucht werden – vor allem überflüssigen Kleinkram, der sich angesammelt hat. Für die extra Note lagom am besten von allem trennen, was ohnehin nur in den Regalen verstaubt.
Pausen machen.
Auf sich selbst zu achten und eine Balance sowohl bei der Arbeit als auch im Privatleben anzustreben, ist für Schweden selbstverständlich. Ein beliebtes Alltagsritual ist die kleine, wichtige Pause zwischendurch, die „Fika“. Die Schweden sehen in ihrer populären Fika die für sie wichtige Gelegenheit, zu entschleunigen und ein einfaches Vergnügen zu genießen.
https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/achtsamkeit/
lagom-die-schwedische-gluecksformel/
GERSTL EINRICHTUNGSSTUDIO
PURER GENUSS
Diese Esstisch- Kollektion bildet das Herzstück in jedem Esszimmer. Zeitlos elegant und perfekt aufeinander abgestimmt lädt das Ensemble zum gemütlichen Verweilen ein und inspiriert jedes Interieur und Esszimmer-Konzept. Hochwertige Materialien stehen im Mittelpunkt und sorgen für eine elegante Optik und eine einzigartige Haptik. Puristisch schön und sehr bequem genügt sie höchsten Ansprüchen. Hier zu speisen ist purer Genuss, bietet mehreren Personen Platz und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die bequemen Stuhlvarianten bieten hohen Sitzkomfort. Genießen Sie die gemeinsame Zeit in einem edlen und bequemen Ambiente....
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OPTIK GRITSCH - PRAD
KOMPETENZ AUF AUGENHÖHE
Damit sind wir als Optiker vertraut. In unserem Brillengeschäft in Prad am Stilfserjoch schärfen wir Ihren Blick für mehr Sehqualität und ein besseres Lebensgefühl. Tatiana und Peter steht Ihnen mit individueller Beratung, feinsten optischen Geräten, viel Gespür für Trends und persönlichem Service kompetent zur Seite. So bekommen Sie genau die Brille oder Kontaktlinse, die in Funktionalität, Stil und Komfort zu Ihnen passt.
SPECHTENHAUSER SCHUHE
SCHUHE ZUM WOHLFÜHLEN
jeweils montags vom 23.01. bis 27.2.2023
19.30 – 21.00 Uhr
Bürgerhaus Martell
Bildungsausschuss Martell
Mo. 16. Jänner 2023 (weitere 7 Treffen)
um 20.00 Uhr
in der Mehrzweckhalle Galsaun
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Bibliothek Schlandersburg am / nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on
14., 21., 28. Jänner / Gennaio /January
4., 11., 18. Februar / Febbraio / February
4., 11., 18., 25. März / Marzo / March
10:00 – 11:30
Bildungsausschuss Schlanders
Glurns - Wir, die 2A der Mittelschule Glurns, haben am 17. November 2022 einen spannenden Projekttag in die Schludernser Au unternommen. ProjektpartnerInnen waren Helga Seeber vom Amt für Natur, Pino Manuel Gluderer der Forststation Mals, Susanne Hellrigl von der Pädagogischen Abteilung, unsere Klassenlehrerin und Lehrperson für Mathematik/Naturwissenschaften Arnild Cosima Tappeiner. Als Begleitperson war die Lehrperson Adelheid Weisenhorn dabei. Unsere Direktorin Karin Mazzari hat das Projekt auch unterstützt.
An diesem Projekttag war für uns forschendes selbstständiges Arbeiten in Kleingruppen angesagt, wobei uns die ExpertInnen Frau Seeber und Herr Gluderer unterstützten. Anhand der Forscherfragen erkundeten wir als Team die Schludernser Au. Wir SchülerInnen hielten später eine Forscherkonferenz ab und zwei Schülerinnen der Klasse übernahmen dabei die Moderation.
Danach vertieften wir unsere Erkenntnisse durch eine Führung, welche unser Wissen über die Schludernser Au förderte. Wodurch wir erfahren haben, wie wichtig die Sensibilisierung für den Naturschutz ist.
Nach Beendigung dieses Projekttages haben wir wichtige Erkenntnisse mitgenommen: Die Bedeutung der Schludernser Au als Lebensraum für viele Lebewesen, welche außerhalb der Au sehr selten oder gar nicht vorkommen. Auen sind die biologisch produktivsten und artenreichsten Lebensräume, das haben wir dabei gelernt.
Liebe LeserInnen, wir möchten Sie mit diesem Artikel dazu aufrufen, den Müll nicht in freier Natur einfach liegenzulassen, denn leider haben wir während dieses Projekttages bemerkt, dass viele Menschen respektlos mit der Natur umgehen.
Wir danken allen, die sich dafür eingesetzt haben, dass dieser Projekttag zustande kam.
Judith, Hemma, Jonas, Matthias, Mara und Tobias, 2A
Laas - 9. Franz Tumler Literaturpreis - Die Gemeinde Laas, der Bildungsausschuss Laas, der Südtiroler Künstlerbund und der Verein der Vinschger Bibliotheken schreiben zum neunten Mal den internationalen Franz-Tumler-Literaturpreis aus. Aus allen deutschsprachigen Erstlingsromanen, die im Zeitraum vom 01.01.2023 bis 31.05.2023 veröffentlicht werden, wählt die Jury fünf Romane aus, die für den Preis vorgeschlagen werden. Die Jury besteht aus den internationalen Literaturexpert:innen Manfred Papst aus Zürich, Jutta Person aus Berlin, Gerhard Ruiss und Daniela Strigl aus Wien. Als Neuzugang komplettiert Robert Huez die Jury. Der Germanist, gebürtig aus Lana, lebt in Wien und ist Leiter der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im Literaturhaus Wien. Die nominierten Autor:innen werden am 21. und 22.09.2023 nach Laas geladen, um ihre Debütromane bei einer öffentlichen Lesung vorzustellen. Die Juror:innen wählen aus den fünf Nominierten den/die Franz-Tumler-Literaturpreisträger:in 2023 aus. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert und wird von der Südtiroler Landesregierung gestiftet. Zusätzlich gewinnt der Preisträger einen Schreib- und Leseaufenthalt in Laas, der im Rahmen der Vinschger Literaturtage im Herbst 2024 stattfinden wird. Neben dem Franz-Tumler-Literaturpreis wird auch der beliebte Publikumspreis verliehen, welcher vom Saalpublikum und den Leser:innen auserkoren wird. Damit verbunden ist ein Schreibaufenthalt auf dem Rimpfhof am Vinschger Sonnenberg, gestiftet vom Verein der Vinschger Bibliotheken.
Schlanders - Zu einer besonderen Theaterfortbildung kam es letztens im Kulturhaus von Schlanders. Der Theaterbezirk Vinschgau organisierte in Zusammenarbeit mit Juvi-Jugendtheater Vinschgau einen Workshop zur Arbeitssicherheit auf, unter und hinter der Bühne. Kurt Larcher und Julian Marmsoler, beide Experten ihres Faches, gaben Einblicke in die großen und kleinen Tücken des Bühnenalltags und wiesen auf wichtige Elemente hin. Praktisch und rechtlich auf einen neuen Nenner gebracht, bedanken sich die anwesenden Theaterbühnen für so eine tolle Fortbildung!
Schlanders/Vinschgau - Die Verantwortlichen der Krebshilfe Vinschgau ließen das Jahr 2022 mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche von Schlanders und mit einem anschließenden Festessen in der „Goldenen Rose“ ausklingen. Zahlreiche Mitglieder hatten die Einladung angenommen. Erinnert wurde an jene Mitglieder, die nicht mehr dabei sein konnten. Beim Essen stellte die Vorsitzende Helga Schönthaler Wielander das Veranstaltungsprogramm 2023 vor. Es reicht von Vorträgen zum Thema Schmerztherapie, Patientenverfügung bis hin zu Wassergymnastik und Bastelnachmittage. Auch Ausflüge werden angeboten. Die Krebshilfe kümmert sich jedoch in erster Linie um die Bedürfnisse von Betroffenen. Es werden beispielsweise Perücken gekauft, Sondertherapien und Sonderfahrten ermöglicht, finanzielle Unterstützungen in Notlagen geleistet, psychologische Betreuungen angeboten und vieles mehr. Über die Angebote konnten sich Interessierte am Stand der Krebshilfe am „Goldenen Sonntag“ in Schlanders informieren. (mds)