Besonderes Jubiläum in Übersee

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Vor dem Ernährungszentrum Santa Clara  v. l. n. r. vorne:  Dr. Ute Glock, Adriana Arredondo Suarez, Sr. Yanira, Dr. Angelita  Becerra. Vor dem Ernährungszentrum Santa Clara v. l. n. r. vorne: Dr. Ute Glock, Adriana Arredondo Suarez, Sr. Yanira, Dr. Angelita Becerra.

Eyrs/Ascension de Guarayos - Im vergangenen Oktober feierten die Tertiarschwestern in Ascensiòn de Guarayos (Bolivien) ihr hundertjähriges Wirken im südöstlichen Amazonasgebiet. Zu diesen Feierlichkeiten geladen und mit dabei waren auch der Eyrser Reinhard Zangerle, begleitet von seiner Frau Martha. Reinhard nahm bereits vor fünf Jahren als Volontär über die Organisation „Jugend eine Welt“ im Rahmen eines Seniorexpert-Projektes bei den Tertiarschwestern in Bolivien teil. Der Wunsch nach Ascension zurückzukehren, war seit damals groß und konnte nun endlich in Begleitung von Ehefrau Martha erfolgen. Bei der Ankunft wurden beide bereits am Flughafen von Santa Cruz de la Sierra von dichtem Rauch, aufgrund massiver Waldbrände empfangen, bei welchen ca. 9 Millionen Hektar Wald verbrannten, welche zum Glück durch Regenfälle gelöscht wurden. Für Reinhard war es trotzdem ein schönes Erlebnis in die vertraute Umgebung und zu lieben Menschen zurückzukehren. Reinhard und Martha halfen während ihres Aufenthaltes in der aufsuchenden Familienarbeit im Ernährungszentrum der Tertiarschwestern mit und versorgten besonders bedürftige Familien mit Lebensmitteln. Das Ernährungszentrum Santa Clara ist in einem eigenen Gebäude der Klostergemeinschaft untergebracht. Frau Dr. Ute Glock, eine pensionierte s22 instrumentKinderärztin aus Deutschland, ist seit zwanzig Jahren Förderin und koordinierende Kraft dieser wichtigen Einrichtung für die bedürftigen Familien der Region.
Bereits genau vor hundert Jahren sind die ersten beiden Tertiarschwestern, Sr. Canisia Hafner und Sr. Ehrentrudis Graßmayer, aus dem Kloster in Kaltern aufgebrochen und haben nach einer viermonatigen Reise, zuerst per Schiff ab Genua und dann auf Maultieren durch das Amazonasgebiet, über den Rio Grande, nach Ascensiòn de Guarayos erreicht, wodurch der Bezug zu Südtirol erwuchs. Die Schwestern errichteten damals nach ihrer Ankunft mit bescheidenen Mitteln eine Schule und kümmerten sich um bedürftige Kinder. In den hundert Jahren ihres Wirkens haben die Schwestern zwei große Schulen in Ascensiòn aufgebaut, den größten Kindergarten in Santa Cruz, das Istituto de Musica y Artesania in Urubica, ein Hospital in Ascensiòn sowie kleine Gesundheitszentren in San Miguel, Urubica und Yaguaru. In San Miguel führen die Schwestern eine Schnitz- und Fassmalerschule, in der wunderschöne sakrale Figuren und Statuen entstehen.
In Ascensión entstand zudem das Centro Tau, in dem beeinträchtigte Kinder gefördert werden, und das bereits erwähnte Ernährungszentrum. Ungeachtet der vielen Arbeit engagieren sich die Schwestern auch in der Pastoralarbeit, bereiten auf die Sakramente vor und begleiten die Jugendlichen auf ihrem Glaubensweg. Derzeit wirken noch 21 Tertiarschwestern in Bolivien und führen die Arbeit der mutigen Pionierinnen fort. Von diesen stammen nur noch vier aus Österreich. Sie sind alle schon über 80 Jahre alt und haben die Leitung der Schulen und der Projekte an ihre jüngere bolivianische Mitschwestern abgegeben. Einige Einrichtungen sind den Gemeinden übergeben worden, so wie etwa das Hospital in Ascensiòn. Bei einer gut besuchten Präsentation am 30. Oktober im Kulturhaus von Eyrs, berichteten Martha und Reinhard anschaulich von ihren Eindrücken und Erlebnissen in Bolivien. (uno)

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