Administrator

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Montag, 11 Mai 2020 15:00

Minimalismus Ästhetik des Einfachen

Eine Überlegung

Was ist Minimalismus?

Minimalismus ist eine moderne Lifestyle-Philosophie, bei der man sich von überschüssigem Ballast trennt, um sich auf das wirklich Wichtige im Leben konzentrieren zu können. ,,Dinge sind nur Dinge!“, so die Minimalisten auf ihrer Suche nach Glück, Erfüllung und Freiheit, indem sie ihre Gedanken von allen materiellen Dingen weglenken. Jeder Mensch kann das Wort ,,Ballast“ ganz individuell interpretieren, meist beschreibt es aber materiellen Überfluss, eine negative Lebensumgebung oder toxische Beziehungen, die allesamt das Leben beschweren. Um sich von diesem Ballast verabschieden zu können, muss man vereinfachen, das heißt ausmisten, kündigen und Schluss machen. Dieses Abwerfen von Ballast verändert das Leben von Grund auf, weil man plötzlich Zeit und Muße für das Wichtige im Leben hat, ohne von unnötigem Überschuss abgelenkt zu werden. Statt durch überfüllte Fußgängerzonen zu schlendern, um nach dem perfekten Sommerschlussverkaufsschnäppchen, das sowieso nicht mehr in den Schrank passt, zu jagen, spaziert man entspannt über eine blühende Wiese, um vom Alltagstrott abzuschalten.
Minimalismus bedeutet, dass man sich seinem Besitz bewusst wird, und somit sein Konsumverhalten verändert. Es heißt nicht, dass derjenige der bessere Minimalist ist, der weniger besitzt, das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Trotzdem darf man sich von anderen inspirieren und motivieren lassen.
Das Leben nach der Minimalismus-Lebensweise schenkt einem mehr Bewusstsein und Verpflichtung für die Umwelt, das Geld und den Sinn des Lebens.

Wie wird man zum Minimalisten?

Minimalismus kann man in allen möglichen Bereichen des alltäglichen Lebens anwenden: Wohnen, Beruf, Hobbies, Beziehungen, Angewohnheiten, Süchte, Gedanken etc.. Der Weg ist das Ziel. Minimalismus ist ein lebenslanger Prozess, man sollte nichts überstürzen und entspannt an den Lifestyle-Wechsel heran gehen.
Als ersten Schritt muss man sich bewusst werden, wie viel man in seinem Leben hat, das man eigentlich gar nicht braucht. Danach muss man verstehen, dass es keine Regeln gibt. Viele tasten sich langsam an die Materie heran s27sp1 Unknown 1und fangen beispielweise damit an, ihren Kleiderschrank auszumisten. Dabei sollte man ein bestimmtes System verfolgen: Zuallererst räumt man alles aus dem Schrank heraus. Anschließend arbeitet man sich von Kategorie zu Kategorie (zuerst alle Oberteile, dann alle Hosen, dann alle Röcke usw.) durch, indem man jedes einzelne Teil in die Hand nimmt und sich folgende Fragen stellt:

Ist das Ding kaputt?

Wenn etwas kaputt ist, wird man sich wahrscheinlich nie darum kümmern, es zu reparieren oder zu flicken. In diesem Fall ist es schlauer, sich einfach von dem Gegenstand zu trennen, als sinnlos kaputtes Zeug zu horten. Wenn man wirklich bereit ist, das Ding zu reparieren oder zu flicken, sollte man es am besten jetzt machen und es nicht auf ein andermal aufschieben.

Passe ich da überhaupt noch hinein?

Gedanken wie ,,Das behalte ich! Nur für alle Fälle! Es kann ja schließlich sein, dass ich bald wieder abnehmen/zunehmen werde.“ sind meist nur Ausreden, um bestimmte Kleidungsstücke zu behalten. Sollte man seine Traumfigur in Zukunft (wieder) erreichen, wird man wahrscheinlich so von Motivation gepackt, dass man sich etwas Neues zulegen will.

Macht mich dieses Ding glücklich?

Hier gehen die Meinungen aller Minimalisten auseinander, denn jeder hat eine andere Perspektive und das ist auch gut so. Wenn einen ein Teil glücklich macht, weil man beispielsweise eine emotionale Bindung dazu hat, sollte man es behalten, auch wenn es nicht wirklich einen Zweck erfüllt. Das beste Beispiel hierbei ist das verstaubte Brautkleid im Schrank auf dem Dachboden. Erinnert einen ein Ding an eine schlimme Zeit, wäre es geschickter, sich einfach von ihm zu trennen.

Benutze ich dieses Ding regelmäßig?

Diese Frage bezieht sich vor allem auf Dinge, zu denen man keine emotionale Bindung hat, wie beispielsweise ein Kochlöffel oder das siebte Paar schwarzer Strumpfhosen. Jeder kennt sie, die ,,nur-für-den-Notfall“-Teile. In den meisten Fällen wird dieser altbesagte Notfall nie eintreffen und wenn doch, gibt es bestimmt die Möglichkeit, sich den Gegenstand von jemandem zu borgen.

Würde ich genau dieses Ding jetzt in diesem Moment wieder kaufen?

Das ist eine der wichtigsten Fragen auf dem Weg zum Minimalismus, kurz aber aussagestark. Man sollte hierbei auch überlegen, ob einem das Ding auch in Zukunft gefallen wird. Das kann man allerdings nicht immer genau wissen, denn der Geschmack eines Menschen ändert sich ständig und andauernd gibt es neue Trend-Wellen. Bei manchen Dingen kann man sich jedoch fast sicher sein, dass man sie auch zukünftig noch schön finden wird. Ich spreche von der klassischen blauen Jeans oder der weißen Bluse, die immer zeitlos bleiben werden und in keinem Kleiderschrank fehlen.
Nachdem man nun alle Kleidungsstücke nach diesen Fragen, die übrigens auch das zukünftige Kaufverhalten verändern sollen, aussortiert hat, kann man damit beginnen, die Sachen, die man behalten möchte, wieder in den Schrank zu räumen. Einige Minimalisten bevorzugen hierbei das Sortieren nach Farbe oder Länge. So sieht alles ordentlich und übersichtlich aus und man weiß immer, wo alles hingehört, da jedes Teil seinen eigenen Platz hat.
Nach dem Kleiderschrank macht man mit allen weiteren Baustellen im Alltag weiter: Küche, Vorratskammer, Badezimmerschrank, Auto... Ja, auch negative zwischenmenschliche Beziehungen oder langweilige Hobbies kann man ausmisten. Minimalismus hört nie auf, man wird immer etwas finden, das man ausmisten kann. Das kann natürlich auch zu Extremismen führen: Einige Minimalisten leben ganz ohne Möbel, da diese für sie Ballast und Überschuss bedeuten und sie sie nicht zwingend zum Leben brauchen.

Was soll man mit dem ausgemisteten Ballast machen?

Die ausgemisteten Gegenstände sollten natürlich nicht gleich im Müll landen. Sind die Dinge noch in guter Kondition und funktionsfähig, kann man sie verschenken oder spenden. Auch verkaufen ist eine Alternative, damit kann man noch ein wenig Geld dazu verdienen. Ein Flohmarkt wäre eine Idee. Manche Dinge bieten sich jedoch auch super gut an, um ihren Zweck zu entfremden. Aus alten Handtüchern könnte man beispielsweise wiederverwendbare Abschmink-Pads oder Waschlappen nähen.

Jacqueline Kneissl

Montag, 11 Mai 2020 14:59

Mosaik - ordnen Stück für Stück

Tipp - Du fühlst dich durcheinander und verstehst die Welt nicht mehr. Dann habe ich etwas für dich, das dir dabei hilft, dich neu zu sortieren. Gestalte ein Papiermosaik!
Das Gestalten eines Papiermosaiks ist eine konkrete, greifbare Erfahrung, die du machst. Zeitgleich steht das entstandene Werk symbolisch auch für dich und deine momentane Situation, dein Leben. Du kannst bei dieser Übung Stück für Stück bewusst wahrnehmen, genau hinschauen, hinnehmen und sortieren und neu ordnen. Und so geht’s:
Du brauchst:
• Ein großes Blatt Papier wo die Papierschnipsel aufkleben kannst
• Klebstoff
• Papierschnipsel (hierfür kannst du Buntpapier oder alte Kartone, die bei dir Zuhause herumliegen sowie alte Postkarten, Bilder und Buchstaben aus Zeitschriften in kleine Stücke schneiden)
Und schon kann’s losgehen!
Das Schöne bei dieser Gestaltungsarbeit ist, dass du ohne Vorgaben einfach Stück für Stück nach Gefühl und Befinden aneinanderreihen kannst. Vielleicht hast du schon eine bestimmte Form im Kopf? Ein Mandala? Eine Spirale oder einen Baum? Egal, was dir gerade einfällt. Klebe wie es dir gefällt!
Astrid Fleischmann

Montag, 11 Mai 2020 14:58

Oberschulzentrum Mals - online

Mals/Vinschgau

Markus Klotz Mathematiklehrer, Koordinator für Medientechnik und Verantwortlicher der Sportoberschule:
Der Fernunterricht an der Sportoberschule Mals wird über Microsoft Teams organisiert, ein Programm, welches die SchülerInnen und LehrerInnen schon das gesamte Jahr hindurch verwendet haben. Ein spezielles Merkmal der Sportoberschule ist, dass auch in „normalen“ Zeiten die AthletInnen viele Abwesenheiten haben. Diese wurden durch digitalen Unterricht aufgefangen. Von diesen Erfahrungen profitiert nun die Schule und kann den eingeschlagenen Weg weiterführen. Die SchülerInnen halten mittels Chat und Videochat Kontakt mit den Lehrpersonen, Erklärungseinheiten werden über Videochat gemacht. Regelmäßige Aufgaben, welche korrigiert und besprochen werden, runden den Fernunterricht ab. Die seit vier Jahren eingeführten Laptopklassen mit BYOD kommen dieser Art des Unterrichts entgegen. Die SchülerInnen bringen immer ihre eigenen Geräte in den Unterricht mit, somit sind die notwendigen Programme schon installiert und die SchülerInnen hatten den Umgang damit erlernt. Auch ist somit sichergestellt, dass jede Schülerin bzw. jeder Schüler ein eigenes funktionstüchtiges Gerät besitzt.

 

Barbara Stocker Englischlehrerin und Koordinatorin für Inklusion:
In der Sportschule war das online-learning schnell und effektiv umsetzbar, da wir bereits mit der Plattform Teams gearbeitet haben und die Schüler schon damit vertraut waren. Alle haben sich schnell angepasst und die Flexibilität von Seiten aller Beteiligten in der Sportoberschule wurde meines Erachtens wieder sichtbar. Ich unterrichte 6 Klassen und es gibt kaum Schüler die ihre Aufträge nicht gewissenhaft und termingerecht erledigen oder nicht in Kommunikation treten, auch nachdem die Annahme, dass alle versetzt werden sollen in Umlauf gekommen war. Lehrpersonen und auch Schüler lernen immer Neues dazu, was den Umgang mit der Plattform und online-Kanälen bzw. Möglichkeiten angeht. Didaktisch und methodisch musste natürlich umgedacht werden und Neues ausprobiert und umgesetzt werden, was auch spannend war bzw. ist. Die Nähe fehlt sehr, aber es funktioniert sehr gut.

 

Heiko Hauser Mathematiklehrer und Verantwortlicher der Fachoberschule für Wirtschaft
Mit den vielfältigsten digitalen Möglichkeiten (MS Teams, Whatsapp, digitales Klassenbuch, Emails) versuche ich auf dieser Distanz die SchülerInnen bestmöglich beim Lernen zu unterstützen. Ich sehe mich derzeit als digitaler Lerncoach.Inzwischen arbeiten die SchülerInnen und ich vorwiegend nur mehr mit der Kommunikationsplattform MS Teams. Mit diesem Medium können sehr einfach und schnell Videokonferenzen eingerichtet, Arbeitsaufträge versandt und korrigiert werden.Sowohl die SchülerInnen als auch ich mussten sich dieser Herausforderung stellen und sich in kürzester Zeit den gegebenen Bedingungen anpassen.

Dienstag, 12 Mai 2020 15:01

15 Jahre Vinschger Bahn

Vinschgau - Am 5. Mai 2005 fuhr erstmals wieder eine Bahn von Meran nach Mals. Inzwischen nutzen jährlich zwei Millionen Fahrgäste die Bahn. Nun wird sie elektrifiziert.

Im Vinschgau wurde am 5. Mai 2005 eine neue Ära eingeläutet. An diesem Tag fuhr erstmals wieder eine Bahn von Meran nach Mals. Damit nahm das seinen Anfang, was heute wohl zu Recht als Erfolgsgeschichte angesehen werden kann: 15 Jahre später erfreut sich die Bahn bei Pendlern, Schülern und Gästen größter Beliebtheit; mittlerweile werden rund zwei Millionen Fahrgäste pro Jahr gezählt. Mit der Elektrifizierung der Bahn, die nach Abschluss der Arbeiten mit neuen Zuggarnituren mehr Platz und mehr Komfort bietet, wird das nächste Kapitel in der Geschichte der Vinschger Bahn aufgeschlagen.
Bereits seit dem 1. Juli 1906 verband eine Eisenbahn vier Mal täglich Meran mit Mals. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges übernahmen die italienischen Staatsbahnen den Betrieb der Vinschger Bahn, die jedoch ihre Strukturen verschlanken wollten. So rollte im Vinschgau am 9. Juni 1990 der letzte Zug durchs Tal.
Nun übernahm das Land Südtirol die Bahnstrecke. In dessen Auftrag brachte die landeseigene STA - Südtiroler Transportstrukturen AG die gesamte Strecke auf den neuesten Stand und kaufte modernes Rollmaterial an.
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider sagt: „Der große Erfolg der Vinschger Bahn war damals kaum abzusehen. Heute ist die Bahn aus dem täglichen Leben des Tales nicht mehr weg zu denken. Vor allem Schüler, Pendler und Touristen fahren regelmäßig mit der Bahn durch den Vinschgau und verzichten auf das eigene Auto.“ Damit sei die Vinschger Bahn nicht nur ein wichtiger Baustein in der nachhaltigen Mobilität, sondern „Motor für die Gesellschaft, die Wirtschaft und den Tourismus im ganzen Tal.“
Aber auch auf das übrige Land strahlte der Erfolg der Vinschger Bahn aus, ist wie STA-Präsident Martin Ausserdorfer überzeugt: „Ausgehend von der Begeisterung für die neue Bahn setzte in Südtirols öffentlicher Mobilität ein Innovationsschub ein. So wurden zahlreiche Bahnhöfe um- und ausgebaut, moderne Busse angekauft, Buslinien verstärkt und Seilbahnlagen aufgewertet. Mit den elektrischen Niederflurzügen bekam Südtirol außerdem Zuggarnituren, die heute als Symbolbild für die gesamte öffentliche Mobilität gelten.“
Nachdem die Kapazitätsgrenze der elf Dieselzüge mit rund einer Million abgewickelter Kilometer längst erreicht ist, hat die Landesregierung im Dezember 2014 beschlossen, die Vinschger Bahnlinie zu elektrifizieren. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich Ende 2022, rollen dann – wie schon im restlichen Land – sechsteilige Zuggarnituren durch das Tal. Diese bieten den Fahrgästen mehr Platz und mehr Komfort. „Außerdem wird es dann möglich sein, ohne Umstieg und ohne technische Einschränkungen direkt von Mals nach Bozen und weiter nach Innsbruck bzw. nach Lienz und Ala fahren zu können. Damit wird ein neues Kapitel in der Geschichte der Vinschger Bahn aufgeschlagen“, sagt Landesrat Alfreider.

Pressemitteilung - Die SVP-Bezirksleitung hat sich jüngst im Rahmen einer Videokonferenz mit der Situation im Vinschgau beschäftigt. „Der Vinschgau sei von der Pandemie nur gestreift worden. Zum Stichdatum 15. April habe es im Vinschgau nur 0,58% der insgesamt 2.224 Corona Infizierten, 1,09% der in Quarantäne gestellten Personen, 1 Person in Intensiv-Behandlung und 1 Toten gegeben, welcher aber schon vor Ausbruch der Pandemie im Bozner Krankenhaus behandelt wurde. Es seien im Tal Stimmen laut geworden, die forderten, im Vinschgau Maßnahmen zum schrittweisen Weg zurück in die Normalität zu „testen“ und nicht das ganze Landesgebiet gleich zu behandeln,“ berichtet der Bezirksobmann Plangger. „Mit der Entscheidung der Regierung in Rom für die „Phase 2“ sei niemand zufrieden. In der „Phase 2„ müsse Südtirol selbst entscheiden können, wie man mit dem Corona-Virus leben könne und was und wie und wann man bestimmte Tätigkeiten wieder zulassen könne“.
„Vor allem das Gastgewerbe und der Handel, aber auch wichtige Berufe wie Frisöre, brauchen eine klare Perspektive und vor allem auch offene Grenzen. Südtirol müsse das Gespräch mit seinen Nachbarn Oesterreich, Deutschland, Schweiz und der Benelux-Länder auch direkt suchen, um touristisch nicht ins Abseits gedrängt zu werden. Bei der Reisefreiheit brauche es vor allem eine gesamteuropäische Lösung, denn offene Grenzen sind für den Vinschgau besonders wichtig „, so einstimmig die Bezirksleitungsmitglieder.
Bei der Bezirksleitung wurde auch das neue Urbanistikgesetz thematisiert, welches am 1. Juli in Kraft treten soll. Es gebe zwar haufenweise Probleme und die Vorbereitung sei in Corona-Virus-Zeiten schwierig, aber man einigte sich , dem expliziten Wunsch des Landeshauptmanns und der zuständigen Landesrätin Folge zu leisten und sich nicht weiter als Bezirk quer zu stellen. Politisch müsse dies aber nun neben der Bekämpfung des Corona-Viruskrise in den Gemeinden erst Priorität erhalten“.

Montag, 11 Mai 2020 14:53

Ergänzung zu den Vinschger Tafeln

Auch die Latscher Tafel hat wieder geöffnet. Berechtigte erhalten dort – wie in Prad, Schlanders und Naturns – wiederum Lebensmittel, die von Geschäften, landwirtschaftlichen Betrieben und Privaten gespendet worden sind.
Öffnungszeit Tafel Latsch:
Dienstag 17 - 18 Uhr
Telefonnummer 339- 5834593

Montag, 11 Mai 2020 14:52

Kolping und Gemeinschaft

Kolping im Vinschgau - In diesen Tagen der Corona Pandemie begegnen uns- leider- oft die Worte: Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Lohnausgleich, Arbeitsverlust u.a. Gerade der erst vor einigen Tagen gefeierte 1. Mai – Tag der s22sp1 kolpingArbeit – hat uns heuer nachdrücklich auf die Wichtigkeit von Arbeit hingewiesen. Der 1. Mai soll aber besonders auch eine Erinnerung an die Kraft der Gemeinschaft sein. Nicht allein an die Kraft der Gewerkschaften, sondern an alle Vereinigungen und Verbände, die das Ziel haben, das Leben und die Arbeit der Menschen zu verbessern. Für Adolph Kolping war dies im Gesellenverein- heute Kolpingsfamilie- eine Lebensaufgabe. Für uns in den Kolpingsfamilien in aller Welt bleibt die Solidarität, die er uns gelehrt hat, lebendiger Auftrag über alle Landesgrenzen hinweg
In dieser Zeit der Corona Pandemie wird uns auf dramatische Weise deutlich, wie sehr Erwerbsarbeit für die Mehrheit der Menschen überlebensnotwendig ist. Es ist auch zu bedenken: Tagelöhner zum Beispiel haben keine Ersparnisse. Ohne Arbeit haben sie nichts zum Leben. Arbeitende in prekären Arbeitsverhältnissen, besonders in der informellen Wirtschaft, fallen meist unter keine Kurzarbeitsregelungen oder Schutzschirme. Gerade die Kraft der Gemeinschaft muss in diesem Zusammenhang gesehen und erkannt werden. Wichtig ist eine Erinnerung an die Kraft der Gemeinschaft. Vertrauen wir darauf. Es ist die Beschränktheit der eigenen Kräfte, die den Menschen stets von selbst dazu antreibt, sich mit andern zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu verbinden. Kolping sagt:“ Vereinigung macht stark, eine praktische Wahrheit, so alt wie die Welt.“
Otto von Dellemann

Tagtäglich war der pensionierte Schlosser Luis Paulmichl als ehrenamtlicher Fahrer für die alten Menschen in der Tagesstätte des Seniorenwohnheims St. Antonius in Prad im Einsatz – bis zur Corona-Krise. Seit März sitzt er nun schon zu Hause, genauso wie seine Fahrgäste.

von Magdalena Dietl Sapelza

Vor zwei Jahren war Luis gefragt worden, ob er die Taxi-Dienste für das Heim und dessen Tagesgäste übernehmen könnte. Er sagte zu. Daraufhin holte er die Seniorinnen und Senioren einem Plan folgend regelmäßig in der Früh in ihrem Zuhause ab und brachte sie am Abend wieder dorthin zurück. Humorvoll kümmerte er sich um die alten Menschen, „hongortete“ mit ihnen, zog ihnen die Pantoffel an und aus und vieles mehr. Er entlastete damit in erster Linie die Angehörigen, aber auch die Heimverwaltung. „Onafoch isches nit olm, ma muß aufpassn unt di Leit in Auto guat sichern“, sagt er. Es sei schon passiert, dass ein Senior während der Fahrt plötzlich den Gurt gelöst und versucht habe die Tür aufzumachen.
Luis wuchs in einer Bauersfamilie in Prad mit sieben Geschwistern auf. Von klein auf half er daheim mit, auch noch als Schlosserlehrling. Nach der Gesellenprüfung hütete er einen Sommer lang die Kühe auf der Prader Alm. Es folgten Musterung für den Militärdienst und die Ausbildung in Cuneo. Ein wenig Italienisch hatte er von einem italienischen Mitarbeiter in der Schlosserei gelernt. Das kam ihm jetzt zugute. Eingesetzt wurde er bei der Gewand- und Lebensmittelausgabe. „Selm hon i a scheans Leebm kopp“, schwärmt er. Nach zwei Monaten kam er nach Brixen, wo er kurz Bekanntschaft mit den „Mulis“ machte bevor er der Militärkapelle zugeteilt wurde, weil er Mitglied der Musikkapelle Prad war. „Do hon i a profitiert. Dr Brunner Michl hot mir mit 15 Johr Bassflügelhorn glearnt“, betont er. In der Militärkapelle spielte er bei Empfängen, bei Alpinitreffen, bei Winter- und Sommer- „Campos“, bei Skirennen hochrangiger Militärs… Auf einem offenen Lastwagen erreichten die Musiker die Auftrittsorte überall in der Region. „Im Wintr isch deis hinter di Planen oft a kolte Oungelegenheit gwesen“, erinnert er sich. Doch sonst habe er während der 15-monatigen Militärzeit nicht viel zu klagen gehabt. „Miar hoobm Musi gspielt unt a kloans bissl Woch gschoubm“, lacht er. Mit dem „Concedo“ in der Hand genoss er erneut einen Sommer als Hirte auf der Prader Alm. Dann kehrte er wieder in seinen Beruf zurück. In der Firma Kuntner war vor allem seine Fertigkeit als Schweißer gefragt. Er verschweißte vorwiegend Öl- und Wassertanks in unzähligen Heizräumen landauf landab. Er wechselte zur Firma Saniflex und dann zur Firma HOPPE nach Müstair. Nachdem die dortige Produktion verlagert worden war, kam er als Schlosser zuerst ins Schludernser Werk und dann nach Laas. Im Jahre 2005 trat er in den Ruhestand.
Sein privates Glück fand Luis mit der 12 Jahre jüngeren Karin Wegmann. Er heiratete sie 1982 und zog mit ihr nach Schluderns. Das Paar hat fünf Kinder, einen Buben und vier Mädchen. Kennen und lieben gelernt hatte er seine Karin im Gasthof „Alte Post“ in Prad, wo sie als Kellnerin arbeitete. Luis hielt sich mit den Kollegen der „Heimatbühne Prad“ oft dort auf. Das Theaterspielen liebt er seit jeher. Er konzentrierte sich voll darauf, nachdem er die Theaterproben mit den Proben der Musikkapelle getauscht hatte. Er glänzte in mehreren Paraderollen und überzeugte mit treffender Komik. Mit dem Theaterfieber infizierte er auch seine Frau und seine Töchter, die sich als Maskenbildnerinnen in den Dienst der Bühne stellten. Nach seiner Pensionierung suchte er sich neue Aufgaben. Er half beim Apfelzupfen und beim Apfelklauben aus, kümmerte sich um den Garten, um seine Hunde und Katzen. Und er schlüpfte in die Rolle des Hausmannes. Damit hält er nun seiner Frau den Rücken frei, die noch im Arbeitsleben steht.
Zusätzlich schenkte seine Zeit auch Seniorinnen und Senioren. Sobald die Tagestätte wieder öffnet, steht er bereit. „Wenn’s los geht, fohr i wieder – solong i deis holt derpock“, erklärt er. Vergütet werden ihm nur die Fahrtspesen. Er fragt sich, wie das unter Einhaltung der Abstandsbestimmungen künftig zu handhaben sein wird. „I wear miaßn öfter mit oanzelne fohr“, meint er. Wünschen würde er sich weitere Freiwilligen, die ihn hie und da ablösen könnten.
Auf die Frage, warum er diesen Hilfsdienst leistet, antwortet er: „Vielleicht brauch i dia Hilf selber a amol.“

Montag, 11 Mai 2020 14:50

Was wäre die SVP ohne Erich Amonn?

Buchtipp - Ein Porträt des Parteigründers, Unternehmers und Bürgers
Die Frage „Was wäre die SVP ohne Erich Amonn?“ muss wohl so beantwortet werden: Es gäbe sie nicht. Die Position als „Dableiber“ und der Einsatz im Widerstand legitimierten Amonn zur Gründung der Südtiroler Volkspartei, die er ab Mai 1945 maßgebend aufbaute. Als Parteiobmann stand er bis 1948 an der Spitze des Ringens um Selbstbestimmung und Autonomie für Südtirol. Ein umfassendes Porträt der Historiker Hans Heiss und Stefan Lechner zeichnet Leben und Wirken in einem Buch nach, das bei Edition Raetia erschienen ist.
Erich Amonn war „Dableiber“ und zwischen 1943 bis 1945 im Widerstand tätig. Er war es, der in Verhandlung mit den Alliierten die Gründung der Partei durchsetzte und zum ersten Obmann gewählt wurde. Er war es auch, der in führender Position für eine Selbstbestimmung Südtirols, dann aber für die Annahme des Autonomiestatuts von 1948 eintrat. Amonns liberale und um Ausgleich bemühte Position wurde von den Hardlinern innerhalb der Südtiroler Volkspartei kritisiert, was letztlich zu seiner Entmachtung führte. Das Porträt der Historiker Hans Heiss und Stefan Lechner weist den Bozner Kaufmann und Politikers jedoch als eine der prägendsten Südtiroler Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts aus.
Erich Amonn wurde 1896 in Bozen als Sohn des Kaufmanns Emil Amonn und seiner Frau Josefine Dalle Aste geboren. Bereits 1913 verstarb der Vater, sodass Erich nach seinem Studium der Handelswissenschaften in Leipzig und dem Militärdienst während des Ersten Weltkrieges 1924 zusammen mit seinem Bruder Walther die Geschäftsführung des Unternehmens übernahm.
Sein Leben umfasst drei Epochen europäischer Geschichte: In Kindheit und Jugend erfuhr er gut 22 Jahre lang die späte Habsburgermonarchie und deren Zerfall im Ersten Weltkrieg; nach dem Übergang Südtirols an Italien 1918/19 erlebte er 21 Jahre faschistischer und 21 Monate nationalsozialistischer Herrschaft; darauf folgte schließlich ein Vierteljahrhundert Demokratie, die sich im Staat Italien wie in Südtirol schrittweise festigte.
Nach 1945 nahm er mit die Herausforderungen in Unternehmen und Politik an. Als Mitbegründer der SVP stellte er grundlegende Weichen für die Reorganisation der Südtiroler und den Aufbau einer Autonomie. In seiner politischen Haltung trotz großer Verdienste umstritten, geriet er um 1960 ins politische Abseits und nach seinem Tod 1970 in öffentliche Vergessenheit. So blieben auch die Worte von SVP-Obmann und Landeshauptmann Silvius Magnago kurz nach Amonns Tod weitgehend folgenlos: „Der Name Erich Amonn steht unauslöschlich in der Geschichte der Südtiroler Volkspartei und in der Geschichte Südtirols und in unseren Herzen werden wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

Dienstag, 12 Mai 2020 15:00

,,Musik wird von allen verstanden!“

Andreas Österreicher über seine Rolle als Obmann der Musikkapelle Partschins und die Zeit von Corona

Andreas Österreicher ist Obmann der Musikkapelle Partschins. Hauptberuflich arbeitet er als Laborant beim Südtiroler Sennereiverband, wobei er sich täglich mit der Qualität von Südtiroler Michprodukten beschäftigt. Doch seine große Leidenschaft ist die Musik: ,,Man kann sagen, die Musik wurde mir in die Wiege gelegt!“ Denn als Sohn einer Musikantenfamilie hatte er schon früh die Möglichkeit, die Musik kennen zu lernen. Im Jahr 1979 trat er der Musikkapelle Partschins als Klarinettist bei und hat es seitdem nie bereut. Seine Liebe zur Musik hat auch er nicht für sich behalten und gab sie seinen Kindern Evamaria, Christoph und Isabella mit auf den Weg, die heute ebenfalls aktive Mitglieder des Vereins sind.
In den 1990er Jahren leitete Andreas Österreicher den Jugendchor von Partschins. Seit dem 14. Januar 2012 löste er seinen Vorgänger Albert Zerzer als Obmann der Musikkapelle ab.
Seine Tätigkeitsbereiche umfassen vor allem das Planen und Realisieren von verschiedenen internen und externen Projekten, wie zum Beispiel des Jahresprogramms samt Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen und Organisation diverser Ausflüge, bei welchen die Musikkapelle noch enger zusammenwachsen und sich außerhalb ihrer Heimatgemeinde behaupten kann. Hierbei legt Andreas Österreicher besonderen Wert auf den ständigen Austausch mit dem Kapellmeister Michael Pircher, der das Programm aller musikalischen Darbietungen zusammenstellt, dem Komitee der Kapelle und ihren ganzen Mitgliedern. Ziel der Musikkapelle Partschins, die ihren Bestand seit über 200 Jahren feiert und jährlich mehr als 30 Ausrückungen zählt, ist es, Tradition zu leben und sakrale und profane Anlässe musikalisch zu umrahmen.
Neben der Organisation kümmert sich Andreas Österreicher noch um alle finanziellen Belange, die seinen Verein betreffen: Jede/r der über 70 Musikanten/innen muss mit einem funktionstüchtigen Instrument und einer Tracht ausgestattet werden. Zudem fallen noch die Musikschul- und Weiterbildungskosten für alle rund 40 Musikschüler/innen an. Das Aufkommen dieser allfälligen Investitionen ist nur durch Gönner, alle Bürger/innen, die Gmeindeverwaltung, der Tourismusverein und die Raiffeisenkasse von Partschins sowie dem Amt von Kultur der Autonomen Provinz Bozen möglich.
Die wichtigste Aufgabe sieht Andreas Österreicher aber darin, den Kontakt zu allen seinen Mitgliedern/innen zu pflegen und jedem ein offenes Ohr für Anliegen und Wünsche zu schenken. Dies ist natürlich nicht immer ganz einfach. Die Kapelle vereint drei Generationen, somit sind Meinungsverschiedenheiten nicht selten.
Andreas Österreicher hält auch in Zeiten von Corona den Kontakt zu den MitgliederInnen der Musikkapelle Partschins aufrecht. Über WhatsApp oder per E-Mail versucht er wöchentlich, alle auf dem Laufenden zu halten. Auch Online-Sitzungen wurden bereits über die oben genannten Medien abgehalten, weitere über Microsoft Teams, Zoom oder Ähnlichem sind in Planung
Der Ausbruch und die weltweite Verbreitung des COVID-19 bewirkte, dass das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Partschins vom 05. April 2020 abgesagt werden musste. Kurzer Hand beschloss der Verein, sein Konzert über Social Media abzuhalten. Diese Idee stammte von Evamaria Österreicher, der ältesten Tochter von Andreas Österreicher und der Verantwortlichen der Öffentlichkeitsarbeit der Musikkapelle Partschins,. Hierfür wurde die Filmaufnahme des 200-Jahre-Musikkapelle-Partschins-Jubiläumskonzerts aus dem Jahr 2018 in einzelne kleinere Videos unterteilt. Vom Palmsonntag, dem Tag, an dem das Frühjahrskonzert hätte stattfinden sollen, bis Ostersonntag wurde täglich ein Video auf Facebook und Instagram hochgeladen. Ein Erfolg in jeder Hinsicht, denn besonders in dieser schwierigen Zeit erfreut man sich sehr an wohltuenden Klängen: ,,Musik wird von allen verstanden!“
Jacqueline Kneissl


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