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Mals/Stuttgart/Bozen - Im letzten Jahr wurde in Mals in einem Festakt mit Ansprachen und Musik an Gabriel Grüner, den Stern Reporter, der 1999 im Kosovo erschossen wurde, gedacht und eine Gedenktafel enthüllt.

von Heinrich Zoderer

Außerdem wurde das Gabriel-Grüner-Stipendium und der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben.
Florian Gless, der Chefredakteur vom Hamburger Wochenmagazin Stern hielt den Festvortrag. Auch Vertreter der Deutschen Bildungsdirektion, von der Agentur Zeitenspiegel, vom Wochenmagazin „ff“, der Gemeinde Mals und vom Bildungsausschuss Mals waren anwesend. In diesem Jahr sollte am 15. Mai der Schülerpreis vergeben und die Gewinner des Gabriel-Gründer-Stipendiums bekannt gegeben werden. Die Coronakrise hat dies, so wie viele andere Veranstaltungen, verhindert. Die Siegerreportage des Schülerpreises wurde in der ff Nr. 20 vom 14. Mai 2020 abgedruckt und auch im Jahrbuch von der Agentur Zeitenspiegel zusammen mit anderen Reportagen veröffentlicht. Die Reportageagentur Zeitenspiegel aus Stuttgart bildet Journalisten aus und vergibt seit über 20 Jahren den Hansel-Mieth Preis und das Gabriel-Grüner Stipendium, sowie seit 6 Jahren, zusammen mit dem Wochenmagazin ff den Gabriel-Grüner-Schülerpreis. Oberschüler aus ganz Südtirol verfassen verschiedene Reportagen und werden dabei von erfahrenen Journalisten in Workshops unterstützt. Jedes Jahr werden in einem rund 150 Seiten dicken Jahrbuch die 10 besten Reportagen vom Hansel-Mieth-Preis, einem der wichtigsten Auszeichnungen in der deutschen Presselandschaft, sowie die Siegerreportage vom Gabriel-Grüner-Stipendium und vom Gabriel-Grüner-Schülerpreis abgedruckt. In den Reportagen wird über außergewöhnliche Menschen, über verschiedene Lebensgeschichten aus unterschiedlichen Teilen der Welt berichtet. Im Jahrbuch 2020, das kürzlich erschienen ist, ist auch die Reportage der Gewinnerinnen des Gabriel-Gründer-Stipendiums des letzten Jahres abgedruckt. Die beiden Journalistinnen Viktoria Morasch und Matilde Viegas schreiben in ihrer Reportage „Die Stadt der Deportierten“ über Karaganda, eine Stadt in Kasachstan, wo besonders unter Stalin viele „Volksfeinde“ und Vertreter ethnischer Minderheiten in Zwangslagern arbeiten mussten. Den Schülerpreis bekamen dieses Jahr Ida Geyr aus Mareit bei Sterzing und Sophie Trafoier aus Latsch, beide Schülerinnen vom Kunstgymnasium Meran. In ihrer Reportage „Da war ich glücklich“ wird über Regina erzählt, die an Demenz erkrankte Großmutter von Ida Geyr. Alle Reportagen haben neben einem ausführlichen Text auch passende und ausdrucksstarke Fotos.

Montag, 25 Mai 2020 12:51

Marienberg: Start der Museumssaison

Start der Museumssaison 2020 mit einer neuen Sonderausstellung: Vorerst mit reduzierten Öffnungszeiten: Montag – Samstag von 13.00 – 17.00 Uhr.
Am 15. Juni 2020 öffnet das Museum ‚Ora et Labora‘ in Kloster Marienberg wieder seine Tore.
Die Besucher entdecken in der neuen Sonderausstellung „Zum Wohl von Leib und Seele“ interessante Objekte und Inhalte u.a. zum Thema der Klostermedizin und der Kräuterheilkunde.

Montag, 25 Mai 2020 12:49

Kinderpatenschaften??

Kolping im Vinschgau - Viele Spenden sammelnde Organisationen werben erfolgreich um Unterstützung für Kinderpatenschaften. Dagegen haben Projekte von Kolping International die klare Zielvorgabe der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Ziel ist die Schaffung von Arbeit und Einkommen, speziell für Familien, denn Eltern sollen selbst in der Lage sein, die Existenzgrundlage für sich und ihre Kinder zu erwirtschaften. Das gibt ihnen Würde, stärkt ihre Eigenverantwortung und macht sie nicht von langfristiger Hilfe abhängig.
s14sp1 Kinderpatenschaften FOTOKinderpatenschaften hingegen zielen mehr auf die Emotionen der Spender und lenken von der eigentlichen Notwendigkeit ab, dass Armut langfristig nur durch Hilfe zur Selbsthilfe wirksam bekämpft werden kann. Dagegen hilft Kolping International mit beruflicher Bildung, Kleinkreditprogrammen, Investitionshilfen im landwirtschaftlichen Bereich usw. Statt einiger Kinder werden Familien und ganze Gemeinschaften d.h. Kolpingsfamilien, unterstützt. Es kommt oft auch zur Heraushebung einzelner Kinder, die Gesamtheit wird übersehen.
In diesen außergewöhnlichen Tagen hat deshalb Kolping International den „Kolping Corona Fond“ ins Leben gerufen. Damit soll rasch geholfen werden, wo die Not am größten ist. In den Ländern des Südens sind Menschen auf meist noch dramatischere Weise von der Pandemie bedroht. „Vor dem Virus haben wir nicht viel Angst. Viel größere Angst haben wir davor zu verhungern“, so hörten wir von einem Kolpingmitglied aus Ruanda. Um in dieser Not zu helfen, ist jetzt unsere Solidarität gefragt. Der genannte Kolpingfonds soll helfen. Er muss aber durch Spenden „gefüttert“ werden!!
Otto von Dellemann

Montag, 25 Mai 2020 12:48

Impressionen Gianni Bodini

#Ichbleibevorsichtig. Früher habe ich an die Schutzengel geglaubt, ohne jemals einen gesehen zu haben. Heute weiß ich, dass sie unter uns sind:
Sie sind das ganze Sanitätspersonal, das besonders in diesen schwierigen Zeiten uns beschützt. P.S. Die drei Himmelskörper kommen mir bekannt vor...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 25 Mai 2020 12:43

Leserbriefe Ausgabe 11-20

Protestbrief gegen Abberufung

Mit einem Schreiben an den Bischof Ivo Muser versucht die Dorfgemeinschaft von Schluderns die Abberufung von Pfarrer Paul Schwienbacher zu verhindern.

Schluderns, am 05. 05. 2020
Sehr geehrter Herr Bischof
Der Pfarrgemeinderat von Schluderns hat mit seinem Schreiben an Sie bereits das Bedauern über die Abberufung unseres Pfarrers Paul Schwienbacher zum Ausdruck gebracht. Mit diesem unseren Schreiben möchte die große Mehrheit der Schludernser Bürgerinnen und Bürger, ihren Pfarrer zu behalten, mehr Nachdruck verleihen. Pfarrer Schwienbacher ist hier gut verwurzelt und bei der älteren, aber auch bei der jüngeren Generation beliebt. Die Dorfgemeinschaft akzeptiert und respektiert ihn. Er betreut 4 Gemeinden und hat genug Arbeit. Seine Abberufung trifft hier deshalb auf Unverständnis.
Die Abberufung ist ein altes Machtinstrument der Kirche. Dieses sollte in unserer aufgeklärten und demokratischen Zeit nicht gegen den Willen der Glaubensgemeinschaft eingesetzt werden. Wir möchten Ihnen deshalb eine Metapher mitsenden: „Ein Herr, der seine Schafe liebt, sucht für seine Herde einen guten Schäfer. Dieser kümmert sich um seine Schafe, hält seine Herde mit aufgebautem Vertrauen und Respekt zusammen. Dieser Hirte kann auch einzelne und „ausgebüxte“ Schafe betreuen, ohne dass die ganze Herde Reißaus nimmt und auseinanderrennt. Würde der Herr, dem seine Schafe am Herzen liegen diesen Schäfer austauschen?“ Der gefolgsame Pfarrer Paul Schwienbacher wird seine anvertraute Herde verlassen, auch schweren Herzens wird er die neue, ihm auferlegte Herausforderung annehmen. Er ist ein treuer Diener seines Herrn. Wir wünschen uns, dass unser Pfarrer Paul Schwienbacher nicht eine Figur auf dem Kirchenschachbrett wird, sondern das bleibt was er ist: der vertraute Hirte unserer Glaubensherde, den wir behalten möchten.
Mit der eindringlichen Bitte, die Abberufung unseres Pfarrers Paum Schwienbacher im Sinne unserer Glaubensherde zurückzunehmen
Hochachtungsvoll
Die Initiatorinnen, die Bäuerinnenorganisation von Schluderns - Obfrau Daniela Stecher, - das Schreiben ist von 31 Vertreter der Schludernser Vereine und Institutionen unterzeichnet

 

Das Antwortschreiben
von Bischof Ivo Muser vom 11. 05. 2020
Sehr geehrte Frau Stecher, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Mitglieder der Schludernser Institutionen und Vereine,
ich freue mich sehr über die Wertschätzung für Pfarrer Paul, die Sie durch Ihr Schreiben zum Ausdruck bringen. Es ehrt ihn und Sie alle, dass Sie den Herrn Pfarrer schätzen und „behalten möchten“.
Erstaunt war ich über die folgenden Sätze: „Die Abberufung ist ein altes Machtinstrument der Kirche“ und „Wir wünschen uns, dass unser Pfarrer Paul Schwienbacher nicht eine Figur auf dem Kirchenschachbrett wird“. Mit all dem hat die Versetzung von Pfarrer Paul wirklich nichts zu tun!
Ich habe Pfarrer Paul um diesen Wechsel gebeten, weil es ihn braucht, weil er schon lange in Schluderns ist und weil er ganz sicher auch in seinen zukünftigen Pfarreien segensreich wirken wird.
So bitte ich Sie: Lassen Sie Pfarrer Paul ziehen – in Dankbarkeit, mit guten Erinnerungen und in der Erwartung des neuen Pfarrers. Diese kirchliche Einstellung wird allen zum Segen!
Danke für die Wertschätzung für Pfarrer Paul! Er verdient sie und das ist ein schönes Geschenk, das Sie ihm für seinen zukünftigen Seelsorgsdienst mitgeben.
Einen herzlichen Gruß an alle, viel Segen und eine gute, gemeinsame Zukunft,
+ Ivo Muser

 

 

Leserbrief zum Artikel „Paukenschlag in Naturns“ ,
Vinschgerwind vom 30.04.20
Eine Abbruchverfügung, die „niemandem etwas bringt“ (VizeBM H. Müller), wird ausgesetzt. Frage: Wem bringt die Abbruchverfügung des Saumoarhofes, der in aller Waldesruhe niemanden stört, etwas? Wäre nicht hingegen die Aussetzung dieser Abbruchverfügung, bei der man aufgrund des mehr als prekären, sich wegen des drohen Abbruchs stetig verschlechternden Gesundheitszustandes der Altbäuerin (Atteste belegen es!) und des historischen Kontextes des Gebäudes zu Schloss Dornsberg (Dokumentationen belegen es!) sehr wohl auch rechtlich in Ordnung ist, ebenso angebracht? Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Persönlich halte ich es mit dem Ausspruch von Erich Kästner: „An allem Unglück, das geschieht, haben nicht nur diejenigen Schuld, die es begehen, sondern auch diejenigen, die es nicht verhindern!“
Annegret Steck, Naturns

 

Landesregierung: Italienische Produkte in Süd-Tirols Krankenhäusern!

Regional einkaufen und die heimische Wirtschaft stärken, so lautet das Credo der Stunde. Die Landesregierung, und allen voran Landesrat Philipp Achammer, nehmen die Süd-Tiroler diesbezüglich bei jeder Gelegenheit in die Pflicht. Das sind aber nur hohle Phrasen, wenn das Land selbst nicht entsprechend handelt. Und das tut es nicht, stellt Benjamin Pixner, Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, klar.
Die Politiker hierzulande versuchen jede Gelegenheit zu nutzen, sich der heimischen Wirtschaft und den Produzenten gegenüber als Saubermänner dazustehen. Gleichzeitig werden aber seit Anfang Mai die Krankenhäuser in Süd-Tirol mit Milch und Milchprodukten aus der Provinz Cremona beliefert! Dasselbe gilt auch für Fleisch, Obst und Gemüse. Auch diese Lebensmittel werden nicht in Süd-Tirol eingekauft. Pixner, der selbst im Lebensmittelsektor arbeitet, fordert die Landesregierung und Landesrat Achammer auf, endlich mit gutem Beispiel voranzugehen und die heimischen Kreisläufe zu stärken!
Die Süd-Tiroler Freiheit wird entsprechenden Druck ausüben und einen Beschlussantrag im Landtag einreichen. „Denn es kann nicht sein, dass von einem Tag auf den anderen alle Gastbetriebe schließen müssen, die regionalen Lebensmittellieferanten auf ihren Waren sitzen bleiben und diese nicht einmal den Krankenhäusern schenken oder zu einem günstigeren Preis abtreten dürfen“, unterstreicht Pixner abschließend.

Benjamin Pixner, Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit

 

Plastiksack
Der Vinschgau prescht in Südtirol vor - so wie Südtirol in Italien. Zurück zur Normalität. Die Zett, s15 007nach ca. 2-monatiger Karton Quarantäne wieder im praktischen Plastiksack, so preiswert wie immer und ohne lästigem Desinfektionierer, weil wir im Vinschgau ja fast virusfrei sind.
Ist das mit dem Plastiksack im Pustertal und in Gröden auch so ?
Feststellungen, Wahrnehmungen und Fragen einer zufällig zusammengewürfelten sonntäglichen „Kaffeerunde“ kurz vor der ersten Bahnlfahrt nach St. Martin im Kofel hinauf weil „herunterfahren“ konnte man immer…. mit der Bahn… anscheinend schwindelt sich das Virus.

für die Kaffeerunde in Latsch,
der Hiasn-Waschtl

 

Die Welt wird nachher eine bessere sein!
In Zeiten, wie diesen ist es für den einfachen Bürger ein Notwendiges, dass er von der öffentlichen Verwaltung Rückendeckung erhält. So wie auf der Website der Marktgemeinde Mals suggeriert wird. Jedoch folgt die Praxis nur selten unmittelbar der Theorie. Mals ist eine Gemeinde, die sich rühmt, bürgernah zu sein und in dieser für alle schwierigen Zeit zu Zusammenhalt aufruft, damit die Welt nach der Krise als eine bessere hervorgeht. Die Bürger sollten sich Gedanken machen, was man anderen Gutes tun könnte und das eigene Tun reflektieren. Gilt dies nur für die Bürger? Vor allem für Klein- und Familienbetriebe ist die momentane Situation Nerven aufreibend, Finanzen zehrend und Existenz bedrohlich. In Wirklichkeit lässt gerade die Gemeinde Mals einzelne Bürger im Regen stehen, gibt keine Antwort auf dringende schriftliche Anfragen, signalisiert keine Gesprächsbereitschaft, nimmt deren Ängste und Sorgen nicht ernst. Wo sind Bildung und Respekt geblieben? Nur mit schönen Worten allein kann man diese Krise nicht gemeinsam bewältigen.
Sonja Del Pero, Mals

 

15 Jahre Vinschgerwind
titel 10 20Liebe Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Herausgeber des Vinschgerwind. Zuerst möchte ich Euch zu Eurem 15-Jahr- Jubiläum herzlich gratulieren. Der Vinschgerwind ist für den gesamten Vinschgau eine Bereicherung. Mit euren kritischen, informativen, kulturellen Berichten, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, informiert ihr die Vinschger. Vielen Dank, dass ihr uns einfachen Bürgern diese Möglichkeit gebt, damit wir Einblick in verschiedene Machenschaften haben.
Freue mich jedes Mal, wenn ein neuer Vinschgerwind erscheint.
Wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und danke für Eure Arbeit.

Hansjörg Bernhart, Burgeis

Dienstag, 26 Mai 2020 15:00

Willkürliche INPS?

Prad/Südtirol - Seit Jänner 2020, also noch vor der Corona-Zeit, laufen bei einer Dienstleistung der INPS die Uhren anders: Beim Lohnausgleich für die Winterzeit 2019/2020 erkennt die INPS plötzlich vieles nicht mehr an. Willkürlich, sagen Unternehmer.

von Erwin Bernhart

Dem Jungunternehmer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ärgert die Sache. Vor allem, weil sie nicht nachvollziehbar ist und weil sie ein finanzielles Loch aufreißt. Der Jungunternehmer, mit dem der Vinschgerwind gesprochen hat, sei als Beispiel für die rund 2.200 Betriebe in Südtirol genannt, die sich über die neue Gepflogenheiten bei der INPS maßlos ärgern. Denn es geht in Südtirol insgesamt um Millionen von Euro, die von den Betrieben zu zahlen sind. Bisher konnte dieses Lohnausgleichsgeld mit der INPS abgerechnet werden. Die Zeit von Corona kommt da noch erschwerend dazu.
Worum es geht? Die Betriebe zahlen, je nach Betriebsgröße und Kategorie, Beiträge an die INPS. Ein Teil der Rückleistungen der INPS besteht darin, dass die Arbeitsausfälle in den Wintermonaten abgerechnet werden können. Die Arbeiter können aufgrund der Minustemperaturen, der Wetterlagen usw. nicht auf Montage und werden vom Betrieb in den Lohnausgleich geschickt. Den Lohn zahlt der Arbeitgeber zum jeweils vorgesehenen Prozentsatz weiter. Der Betrieb reicht den bis ins Detail begründeten Bericht über die Arbeitsausfälle an das INPS ein und, bei Annahme desselben, kann der Betrieb dann die Kosten über die Beiträge und Lohnnebenkosten mit der INPS abrechnen. Bisher hat das System gut funktioniert, sagt der Unternehmer. Bis ab heurigen Jänner die Ansuchen nicht mehr in Bozen sondern in Trient behandelt werden. Das INPS wurde zentralistischer. Und von da an beginnen die Probleme. Denn die Stelle in Trient hat wohl nicht nur sprachliche Probleme (die Ansuchen werden in Südtirol größtenteils in deutscher Sprache verfasst), sondern ist wohl auch auf akribischen Sparkurs getrimmt worden. Denn entgegen der gängigen Praxis hat das INPS für heuer viele Ansuchen abgelehnt bzw. abgewiesen. „Zum Teil wurden willkürlich Tage gestrichen. Für uns nicht nachvollziehbar. An anderen Tagen hätte man laut INPS für drei Stunden am vormittag arbeiten können“, sagt der Jungunternehmer. Die Kosten für diese nicht anerkannten Tage bleiben am Betreib hängen, Lohn plus Lohnnebenkosten, obwohl eben nicht gearbeitet werden konnte. Das könne es nicht sein. In seinem Betrieb mache das rund 30.000 Euro aus.
Der Unternehmerverband und der lvh sind auf Landesebene in Alarmzustand. Bislang scheint das Problem bis in die Politik noch nicht vorgedrungen zu sein.

Montag, 11 Mai 2020 13:35

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Der „Südtiroler Weg“ bei der Bewältigung der Corona-Krise samt vorzeitiger Öffnung von Einzelhandelsgeschäften, Bars und Gastronomiebetrieben wird in Rom von meinen Kollegen kaum angefeindet, im Gegenteil man befürwortet die Initiative und erwartet sich Rückschlüsse, wie dieser „Feldversuch“ bei diesen „10 Hanseln“ im Norden wohl ausgeht. Die Provinz Trient hat den Virus noch weit weniger im Griff als wir in Bozen und tut daher bei diesem Weg nicht mit. Trient bildet somit eine natürliche Barriere zum übrigen Staatsgebiet. Ansonsten bildet die Grenze in Taufers im Münstertal, am Reschen sowie die verschneiten Dolomitenpässe und der Totalstillstand im Tourismus eine weitere Barriere. Rom lässt Bozen walten, aber wälzt alle Verantwortungen natürlich auf das Land ab und bemüht sich gleichzeitig nicht besonders die Richtlinien für den Covid 19 Arbeitsschutz – mit welchem das gesamtstaatliche Versicherungsinstitut für Arbeitsunfälle INAIL von der Regierung betraut wurde – auszuarbeiten, damit man in nicht gefährdeten Regionen in allen Bereichen zur Normalität zurückkehren kann. So will man natürlich die Südtiroler Initiative untergraben.
In dieser heiklen Phase darf es daher in Südtirol beim Arbeitsschutz kein „Wischi-Waschi“ geben, sondern alle müssen mit den wiedererrungenen Freiheiten sehr diszipliniert umgehen und peinlichst aufpassen, dass ja nichts passiert. Das Land hat Mut gezeigt, der/die Südtiroler/in muss jetzt mehr Verantwortung zeigen als früher: Abstand halten, Masken tragen, soziale Kontakte auf das Notwendigste herunterfahren. Ein „sei gegrüßt viel tausendmal“ aus Entfernung verbunden mit einem Lächeln ist nicht weniger sympathisch als das frühere „Abgebusse“… In Rom haben wir heute die Verabschiedung des „DL convid 19“ auf der Tagesordnung , bei welchem wir überzeugt dagegenstimmen wollen, weil dort die rechtliche Basis der Notdekrete des Ministerpräsidenten ist. Nach diesem Dekret folgt dann das „DL liquidita/imprese“ mit geringen Auswirkungen auf die Südtiroler Wirtschaft und erst Mitte Mai das sog. „DL maggio“, mit welchem 55 Milliarden umverteilt werden sollen, aber auch die Mehrwertssteuererhöhung für 2021 weiter ausgesetzt werden soll.

Montag, 25 Mai 2020 12:34

Citybus Schlanders

Seit Montag, 25. Mai 2020 verkehrt auch der Citybus in Schlanders (Linie 263) wieder laut ursprünglichem Fahrplan. Es gilt weiterhin die Pflicht, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, an den Bahnhöfen und Haltestellen, Mund und Nase zu bedecken und den Sicherheitsabstand zu wahren. Es ist nur eine begrenzte Zahl an Fahrgästen zugelassen, etliche Sitzplätze müssen frei bleiben. Infos: www.suedtirolmobil.info

Montag, 25 Mai 2020 12:33

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Heute ist nun endlich das längst überfällige Gesetzesdekret „DL. Rilancio“ mit 266 Artikeln veröffentlicht worden. Dieses Dekret kommt zuerst in die Abgeordnetenkammer. € 55 Milliarden sollen verteilt werden. Die Mehrwertsteuererhöhung soll für 2021 und Folgejahre ausgesetzt werden, € 19 Milliarden für die Verlängerung der Lohnausgleichskasse, Entlassungsstop für weitere Monate, Förderung Privatschulen, „Bonus“ für Selbständige, Legalisierung der landwirtschaftlichen Arbeiter und der Hausangestellten, Schenkungsbeiträge an die Klein- und Mittelbetriebe (KMU) usw. Jetzt braucht es viel Einsatz und Gespür für das Machbare, damit die Südtiroler Anliegen nicht zu kurz kommen. Was ist mit der Aussetzung des Finanzabkommens in Bezug auf den Beitrag Südtirols zur Staatsschuldentilgung (€ 476 Mio./Jahr), was mit der Neutralitätsklausel (bei weniger Steuereinnahmen im Land auch weniger Beteiligung bei der Staatsschuldentilgung), was ist mit den staatlichen IMU/ICI Nachlässen von April bis Oktober? Kommt der Ausgleich vom Staat z.B. bei den sog. „imbullonati“ bei den Großkraftwerken (Wasserkraft)? Vor diesem Gesetzentwurf müssen wir auch noch das „DL Liquidita/imprese“ und „DL Scuola“ sicherlich über Vertrauensabstimmung über die Bühne bringen. Hoffentlich kriegen wir bald aber eine neue Schulministerin. Diese Azzolina ist sich selbst und der Schule im Wege. Aus der Sicht eines Vinschgers muss die Schule wie in Nauders und Val Müstair im September wieder laufen, ansonsten sind wir in Südtirol schon wieder gezwungen per Landesgesetz einen anderen Weg zu gehen. Auch bei der Schule muss eine Legalisierung her. Wenn der Schulbetrieb in Bergamo noch zu gefährlich ist, und zu wenig Platz in den Schulen ist, so muss das Schulverbot nicht auch bei uns fortbestehen. Wir haben auch Vereinshäuser und Bibliotheken, in die wir ausweichen können, wenn es für die Sicherheit von Lehrern und Schülern mehr Platz braucht. Und bei den Grenzöffnungen solle sich Italien mit Österreich und Deutschland, aber auch mit den kleinen Nachbarn Schweiz, Slowenien und Kroatien – im Sinne einer guten Nachbarschaft – absprechen und gemeinsam vorgehen, nicht einseitig und unabgesprochen wie bisher. Es darf Regionen mit Reisewarnungen geben und solche Regionen, die für den Sommergast ungefährlich sind.

Die Passstraßen sind geräumt und für eine Öffnung vorbereitet. LR Alfreider hat sich von den abschließenden Schneeräumungsarbeiten auf der Passstraße aufs Stilfserjoch ein Bild gemacht.

Mit den Schneeräumungsarbeiten waren die Mitarbeiter des Straßendienstes Vinschgau in den vergangenen Wochen noch auf der höchstgelegenen Passstraßen der Alpen, nämlich jener auf das Stilfserjoch im Einsatz.

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat sich am Freitag, 22. Mai, zusammen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Stilfs Hartwig Tschenett und dem Amtsdirektor des Straßendienstes Vinschgau Stephan Bauer ein Bild von der Situation vor Ort gemacht.

Passstraße aufs Stilfserjoch für Verkehrsöffnung bereit

An der Schneeräumung wurde dieses Jahr laut Alfreider in ganz Südtirol unter strengen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz gearbeitet: "Da derzeit zwischen den Staaten und Regionen noch Reisebeschränkungen gelten, können wir nicht mit Sicherheit sagen, wann die Passstraßen für den Verkehr zwischen den Regionen im Alpenraum geöffnet werden." Die Südtiroler Passtraßen seien aber geräumt und auf Öffnungen vorbereit. Für das Stilfserjoch sei nach derzeitigem Stand eine Öffnung für den 3. Juni geplant, sagt der Mobilitätslanderat: "Es ist dabei besonders wichtig, dass es keine zusätzlichen Risiken für die Südtiroler geben wird. Auf diese Zusicherung der Gesundheitsbehörden warten wir. Wir wissen wie wichtig diese Verkehrsader für den Tourismus ist."

Die Mitarbeiter des Straßendiensts haben schon im April mit der Schneeräumung der Straße auf das auf 2757 Metern Meereshöhe gelegenen Stilfserjoch begonnen. "Dieses Jahr haben wir wegen des epidemiologischen Notstandes etwas später mit der Schneeräumung begonnen und die Arbeiten wurden unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt", erklärt Amtsdirektor Bauer. Bürgermeister Tschenett unterstrich beim Lokalaugenschein die Wichtigkeit der Passstraße für das ganze Vinschgau, denn "mit der Öffnung des Stilfserjoch startet auch die touristische Sommersaison für viele Betriebe. Sie ist eines der beliebtesten Ausflugsziele unserer Gäste."

Wintersperren auf den anderen Pässen

Neben der Wintersperre für das Stilfserjoch sind derzeit noch die Sperren für die Straßen auf das auf 2474 Metern Meereshöhe gelegene Timmelsjoch und den auf 2052 Meter Meereshöhe gelegenen Staller Sattel aufrecht. Sofern die Grenze zu Österreich öffnet, wird die Straße auf beiden Seiten des Timmelsjochs Mitte Juni 2020 geöffnet werden. Auch beim Staller Sattel wird die Wintersperre ab Mitte Juni aufgehoben. Das Penser Joch auf 2211 Meter Meereshöhe ist hingegen seit Kurzem nach der Wintersperre wieder frei befahrbar.

LPA/rc/san


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