Nun ist es offiziell: Am 17. Juni beginnen an den Schulen die mündlichen Maturaprüfungen mit einem Prüfungsgespräch aus fünf kombinierbaren Teilbereichen. Neu geregelt ist die Abschlussbewertung.
Ab 17. Juni pünktlich um 8.30 Uhr öffnen die Oberschulen italienweit für kurze Zeit ihre Türen: Dann werden die Maturantinnen und Maturanten die Abschlussprüfung an ihren Schulen mündlich ablegen – unter Einhaltung des Abstandsgebots und notwendiger Schutzmaßnahmen. Für Landesrat Philipp Achammer ist es "höchste Zeit, dass nun genau einen Monat vor Prüfungsbeginn endlich Klarheit herrscht." Nun gelte es, "den angehenden Maturantinnen und Maturanten bestmöglich beizustehen, sodass sie zuversichtlich in die mündliche Abschlussprüfung gehen können."
Verschlankte Maturaprüfung
Als Anfang März die Schulen schließen mussten, musste der Unterricht über Nacht auf Fernunterricht umgestellt werden. "Tröpfchenweise", sagt Achammer, "seien Informationen immer wieder durchgesickert." Eine klare Stellungnahme des Unterrichtsministeriums zur konkreten Abwicklung der Maturaprüfung sei aber ausgeblieben. In ihrer gestrigen (16. Mai) Pressekonferenz gab nun Unterrichtsministerin Lucia Azzolina den Ablauf zur diesjährigen Maturaprüfung bekannt.
Die "verschlankte" Maturaprüfung werden sechs Lehrpersonen des jeweiligen Klassenrates im Rahmen eines rund einstündigen Kolloquiums mit der Prüfungskandidatin oder dem Kandidaten abnehmen. Extern berufen wird lediglich die Prüfungspräsidentin oder der -präsident. Landesrat Daniel Alfreider beruhigt: "Die internen Prüfer kennen ihre Schülerinnen und Schüler. Sie wissen, welche Lerninhalte trotz Corona-Krise im Fernunterricht vermittelt werden konnten." Alfreider ist überzeugt, dass die Maturaprüfung trotz Corona "nicht an Seriosität" verlieren werde.
Ablauf der Maturaprüfung
Das mündliche Prüfungsgespräch umfasst mehrere Teilbereiche, die miteinander kombiniert werden können. Es beginnt mit einer Diskussion zu einer Aufgabenstellung aus den ursprünglich für die zweite schriftliche Prüfung vorgesehenen schultypischen Fächern. Will heißen: Die betreffenden Lehrpersonen legen innerhalb 1. Juni die entsprechende Aufgabenstellung fest und weisen diese den einzelnen Schülerinnen und Schüler zu. Anschließend übermitteln die Schüler ihre schriftliche Ausarbeitung zur jeweiligen Themenstellung innerhalb 13. Juni an die Mitglieder der Prüfungskommission. Bei dieser Ausarbeitung handelt es sich nicht um eine Fach-, sondern um eine Art "Ersatzarbeit" für die zweite schriftliche Prüfung.
Prüfungsgespräch: Verschiedene Teilbereiche kombinierbar
In einem weiteren Prüfungsteil geht es um die "Diskussion eines kurzen Textes oder Textausschnittes" aus den Fachbereichen Deutsch und Italienisch. Auch müssen die Kandidaten – ausgehend von einem von der Kommission gewählten Impulsmaterial – die Fähigkeit unter Beweis stellen, dass sie fächerübergreifend zu denken bzw. zu argumentieren vermögen.
Ein weiterer Teil des Prüfungsgesprächs beinhaltet persönliche Berufserfahrungen der Schülerinnen und Schüler, beispielsweise im Rahmen der Schulpraktika ab der dritten Klasse Oberstufe. Sie fallen in den Bereich "Übergreifende Kompetenzen und Orientierung" (vormals "Schule-Arbeitswelt / Alternanza Scuola Lavoro"). Der Bereich "Politische Bildung und Bürgerkunde" wird ebenfalls im Rahmen der mündlichen Prüfung thematisiert.
Abschlussbewertung mit neugeregelter Punktevergabe
Neu geregelt wurde die Punktevergabe. Die Gewichtung der Abschlussbewertung liege bei der diesjährigen Maturaprüfung weniger auf dem mündlichen Prüfungsgespräch, sagt Landesrat Giuliano Vettorato. Das komme insbesondere jenen Schülerinnen und Schülern zugute, "die sich coronabedingt mit der Vorbereitung im Fernunterricht schwer getan haben". Für das mündliche Prüfungsgespräch gibt es bis zu maximal 40 Punkte. Maximal 60 Punkte gibt es für das Schulguthaben, das man über die letzten Schuljahre hinweg ansammeln konnte. Die bereits vergebenen Punkte für die 3. und die 4. Klasse werden von der Schule entsprechend umgerechnet.
Bildungsdirektionen werden informieren
Landesrat Achammer teilt mit, "dass die Bildungsdirektionen in den nächsten Tagen mittels eines Rundschreibens die einzelnen Schulen ausführlich über Ablauf, Bewertungsrichtlinien, aber auch über Sicherheits- und Schutzrichtlinien informieren werden." Für alle Betroffenen sei wichtig, nach wochenlanger Ungewissheit jetzt endlich Klarheit zur Maturaprüfung zu haben und das letzte Monat für eine bestmögliche Prüfungsvorbereitung nutzen zu können.
LPA/gst
Neustart heißt es am 18. Mai für die Autoschulen in Südtirol. Ab 25. Mai bietet auch die Landesprüfstelle für Fahrzeuge wieder die Hauptuntersuchung und andere Dienste zu Fahrzeugen an.
Am Montag (18. Mai) öffnen die Autoschulen in Südtirol wieder ihre Tore. Die Vertreter der Autoschulen mit Ulrich Focherini an der Spitze bestätigten gestern (14. Mai) gegenüber Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, dass die Vorbereitungen dafür auf Hochtouren laufen.
Vorbreitungen für Führerscheinprüfungen
"Damit gibt es gerade für die Jugendlichen, die gern unterwegs sind und für die der Lockdown sicher eine große Herausforderung war, zumindest wieder eine neue Perspektive - viele warten schon darauf, endlich ihren Führerschein machen zu können", sagte Alfreider.
In einem ersten Schritt sind die Autoschulen für Information, Beratung und Anmeldung zu den Prüfungen geöffnet. Der Unterricht zur Prüfungsvorbreitung startet dann ab 25. Mai. Für das Datum der ersten Prüfungen müssen noch die entsprechenden Protokolle des Ministeriums für Transport und Infrastrukturen in Rom abgewartet werden.
Anpassungen für den Gesundheitsschutz
Das Führerscheinamt des Landes, über das 2019 isngesamt 21.684 Führerschienprüfungen abgewickelt wurden, bereitet derzeit alles für einen zügigen Start der Prüfungen vor. Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus für Prüflinge, Prüfende und Mitarbeiter der Autoschulen ist eine ganze Reihe organisatorischer Anpassungen nötig. Für die Prüfungen selbst werden die Vorgaben des neuen Landesgesetzes vom 7. Mai gelten. Demnach müssen die Prüflinge einen Meter Abstand voneinander halten sowie Mund- und Nasenschutz tragen.
Auch der Prüfungssaal im Zentrum für Fahrzeugüberprüfungen in Bozen wird getrennte Zuänge haben. Die Plätze für die Theorieprüfungen werden besonders gereinigt und desinfiziert. Auch auf die nötigen Abstände wird geachtet. Jeder Prüfungskandidat bekommt eigens ein Handout mit allen Anweisungen zum Gesundheitschutz.
Ab 25. Mai können auch die Kandidaten, die die Prüfung privat ablegen, die Prüfungsvormerkung bei den Schaltern der Landesabteilung Mobilität machen.
"Das Führerschienamt ist weiter im Kontakt mit dem Transportministerium, damit die Prüfungen ehestmöglich starten können und trifft derweil alle notwendigen Vorbereitungen", unterreicht Alfreider.
Ab 25. Mai wieder Hauptuntersuchungen für Fahrzeuge
Nach den von der Landesregierung beschlossenen Lockerungen der Covid-19-Beschränkungen und der jüngsten Anweisungen des italienischen Transportministeriums nimmt auch die Landesprüfstelle für Fahrzeuge ihre Tätigkeit schrittweise wieder auf.
So können ab Montag, 25. Mai, Kraftomnibusse und Lastkraftwagen sowie deren Anhänger bei der Landesprüfstelle zur Durchführung der Hauptuntersuchung vorgefahren werden, sofern die Fahrzeughalter bereits über eine entsprechende Vormerkung verfügen.
Auch die Abnahmetätigkeit wird wieder aufgenommen werden, allerdings vorerst nur für Abnahmen, die als dringlich eingestuft sind, wie zum Beispiel jene, die Nutzfahrzeuge betreffen, oder welche für die Erstzulassung von Fahrzeugen Voraussetzung sind.
Die dazu notwendigen Vormerkungen können bei den ermächtigten Autoagenturen beantragt werden.
LPA/san
Günstige Klima- und Umweltbedingungen führen heuer zu außergewöhnlich großer Blütenproduktion in den Wäldern, speziell bei Fichten. Schuler: "Guter Zeitpunkt zur Verjüngung der geplagten Wälder."
In weiten Teilen des Landes steigen derzeit aus den Wäldern, insbesondere Fichtenwäldern, riesige gelbliche Staubwolken auf: Es ist der Blütenpollen der Fichten, mit 61 Prozent die meist vertretene Baumart in Südtirols Wäldern. Günstige Klima- und Umweltbedingungen haben heuer zu einer außergewöhnlich großen Pollenproduktionbeigetragen. Die Fichtenbäume tragen massenhaft weibliche, weithin sichtbare rote Blüten. Es sind die künftigen Zapfen, die die Pollenmengen auffangen werden.
Laut dem Landesrat für Forstwirtschaft Arnold Schuler ist die heurige Blütenmast der Fichte „ein wahrer Segen für Südtirols von Sturm- und Schneedruck geplagte Wälder, vor allem nach dem Sturm Vaia im Oktober 2018.“ Zum einen kurbelt die Blüte die natürliche Waldverjüngung zu einem guten Zeitpunkt an, zum anderen kann das voraussichtliche Samenjahr im Herbst für eine Zapfenernte genützt werden. Wie der Direktor des Landesforstkorps Mario Broll erklärt, können die heimischen Forstgärten damit neue Saatgutreserven für die nächsten Jahren aufbauen: „Eine glückliche Fügung, denn als Reaktion auf Sturm Vaia haben unsere Forstgärten im vorigen Jahr die Pflanzenproduktion auf das Doppelte aufgestockt.“
Hoffen auf günstiges Klima
Nun gilt es laut Landesrat Schuler zu hoffen, „dass der Klimaverlauf übers Jahr günstig bleibt und sich keine Spätfröste mehr einstellen: Dann wird wohl auch der Samen- bzw. Zapfenbehang an den Bäumen im Herbst erwartungsgemäß groß werden.“
Mast- oder Samenjahr
In der Fachsprache heißt eine so außergewöhnlich, intensive Blüten- Samen- und Fruchtproduktion Mastjahr oder Samenjahr bezeichnet. Die Samenmast bei Waldbäumen ist nur alle paar Jahre zu beobachten, denn zahlreiche Faktoren tragen zu diesem Phänomen bei: So sind bei Waldbäumen unter anderem die Witterung und Nährstoffbedingungen der Blüte des Vorjahres entscheidend.
LPA/gst
Ab Montag, 18. Mai wird in Kindergärten und Grundschulen bis zum Schulende am 16. Juni vormittags ein Notdienst eingerichtet. Die Online-Anmeldung dazu ist morgen, Mittwoch, 13. Mai möglich.
Die Landesregierung hat heute (12. Mai) über die Details der Einrichtung des Notdienstes für Kindergartenkinder und Schülerinnen und Schüler der Grundschuleentschieden. Landesrat Philipp Achammer hat diesen Beschluss, der von allen drei Bildungsdirektionen gemeinsam eingebracht wurde, in der heutigen Landesmedienkonferenz vorgestellt. "Selbstverständlich würden die Kinder die sozialen Kontakte nach der langen Zeit des Lockdowns wieder brauchen. Aber wir sind leider noch immer in einer Ausnahmesituation, die einen besonderen Gesundheitsschutznotwendig macht. Deswegen müssen wir die beteiligten Gruppen so eng wie möglich halten", betonte Landesrat Achammer einleitend.
Grundsätzlich gilt – ähnlich wie bei anderen Betreuungsnotdiensten – eine verkleinerte Gruppengröße von Kindern im Kindergarten und von sechs Kindern in der Grundschule, die von einer Bezugsperson über einen bestimmten Zeitraum, getrennt von anderen Gruppen, betreut werden. "Ich habe in den vergangenen Tagen viel Bereitschaft und Verantwortungsbewusstsein vom Bildungspersonal gespürt", unterstrich Landesrat Achammer. Man biete in Südtirol einen Dienst, der staatsweit in diesem Moment leider einzigartig sei und sehe dieses Engagement als Unterstützung für jene Familien, die in einer sehr prekären Situation seien und keine andere Möglichkeit hätten. "Wir müssen Schritt für Schritt zur Normalität zurückkehren und dabei zuallererst die Gesundheit aller Beteiligten schützen", hob der Landesrat hervor. In einem zweiten Moment seien dann auch weitere Schritte machbar.
Betreuung von 8.00 bis 12.30 Uhr
Wer sein Kind für den halbtägigen Notdienst von 8.00 bis 12.30 Uhr anmelden möchte, muss dafür am morgigen Mittwoch, 13. Mai (ab 0.00 Uhr) online auf der Landeswebseite der Deutschen Bildungsdirektion das entsprechende Anmeldeformular herunterladen und ausfüllen. Dem Formular ist auch eine Kopie des Personalausweises beizulegen. Eine wesentliche Voraussetzung dabei ist, dass beide Eltern berufstätig sind und keine andere Möglichkeit der Betreuung der Kinder besteht. Zudem darf es keine Möglichkeit zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung, zu smart working oder home office für die Eltern geben. In der Zeit des Notdienstes müssen beide Eltern oder Erziehungsverantwortliche nachweislich im Dienst sein. Berücksichtigt werden auch Kinder, die sich in einem prekären Familienumfeld befinden und vom Sozialdienst begleitet werden. Dass die Betroffenen diese Voraussetzungen erfüllen und dass sie aufgrund der Vorrangkriterien Anrecht auf den Notdienst haben, müssen sie durch eine Eigenerklärung nachweisen.
Auswahl und Reihung
Eine Kommission, bestehend aus Vertretungen der Schuldirektion bzw. Kindergartensprengels sowie der Gemeinde, nehmen am Donnerstag, 14. Mai eine Reihung aller angemeldeten Kinder vor und entscheiden auf der Basis der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten und Plätze über deren Zulassung zum Notdienst. Sollte es mehr Anmeldungen als freie Plätze geben, wird jenen Eltern Vorrang eingeräumt, die in den Bereichen öffentliches Gesundheitswesen, Pflegebereich, Behörden der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, Katastrophenschutz, Lebensmittelversorgung und Personal, das den Notdienst garantiert, tätig sind. Wenn zu viele Anträge gestellt werden, sollen im Kindergarten ältere Kinder, in der Grundschule jüngere Schüler vorgereiht werden. Auch die Anzahl der Geschwisterkinder in der Bildungsstufe wird miteinbezogen.
Notdienst für Kinder und Schüler mit Beeinträchtigung
Eltern von Kindergarten- oder Grundschulkindern mit einer Beeinträchtigung können das Ansuchen um Zulassung zum Notdienst an jenen Kindergarten oder Schule richten, in denen ihr Kind regulär eingeschrieben ist. Jugendliche mit Beeinträchtigung, die eine Mittel-, Ober- und Berufsschule besuchen, müssen für den Notdienst bei der jeweiligen Bildungsdirektion angemeldet werden. Begleitet werden diese Kinder oder Jugendlichen am Vormittag von einer oder einem Mitarbeiterin/Mitarbeiter für Integration, die Kinder sind dabei integrierter Teil einer bereits bestehenden Gruppe in Kindergarten oder Schule oder werden, je nach Beeinträchtigungsbild, alleine begleitet.
Notdienst heißt nicht Öffnung der Schulen
Der Landesrat für italienische Bildung, Giuliano Vettorato, hob bei der virtuellen Landesmedienkonferenz hervor, dass man mit dieser Maßnahme die Familien unterstützen wolle. Allerdings sei es wichtig zu betonen, dass es sich hierbei nicht um die Wiederöffnung der Schulen handle, sondern um einen reinen Notdienst. "Das Um und Auf ist für uns der Schutz und die Sicherheit für Kinder und Personal", erklärte Landesrat Vettorato.
LPA/ck
Lichtenberg - In die Wespen gestirget hat der Vinschgerwind. Dann sind die Telefone heiß gelaufen: Der Vinschgerwind ist einem Hinweis nachgegangen, wonach die Baustelle für die neue Feuerwehrhalle in Lichtenberg an zwei Seiten nicht gesichert sei (sh. Bild) und dies eine Gefahrenstelle vor allem für Kinder darstelle. Von der Wiese her könne die Baustelle ungehindert betreten werden. Dies sei sowohl der Gemeinde Prad als auch dem Amt für Sicherheit mitgeteilt worden, sagt Stefan Wallnöfer. Beim Sicherheitskoordinator Manfred Lechner nachgefragt sagt dieser, dass die Baustelle von allen Seiten umzäunt sei und es bislang keine Beanstandungen von Seiten des Bauherren, der Gemeinde Prad, gegeben habe. Der Vorarbeiter Rainer Klotz hat sich nach den Anrufen sofort zur Baustelle begeben. Zwei LKW sind aufgefahren und die Baustelle wurde subito fachgerecht umzäunt. So kann’s gehen, wenn Misstände gemeldet werden und der Vinschgerwind beginnt, die Sachen abzuklären. Wenn’s der Sicherheit dient, soll’s so sein. (eb)
Mals/Italien/Europa - Am 7. Mai 2020 wurde in verschiedenen Orten von Europa zeitgleich protestiert. In Belgien, in Deutschland, in Frankreich, in Litauen, in Dänemark und auch in Italien und zwar in Mals. Die milcherzeugenden Bauern, von denen in Europa rund 110.00 im EMB (European Milk Board) vereinigt sind, protestierten gegen das Ansinnen der EU-Kommission, als Krisenmanagement im Milchsektor 30 Millionen Euro in die private Lagerhaltung stecken zu wollen. Im Klartext: Das Geld soll in privat hergestellte Pulvermilch investiert werden, weil aufgrund der Corona-Krise der Milchabsatz eingebrochen ist.
Markus Hafner, Milchbauer in Mals und seit 16 Jahren als Übersetzer beim EMB tätig, hat aus Solidarität mit den europäischen Bauern eine eigene Protestaktion auf seinem Paulihof in Mals gemacht: Hafner ließ Milchpulver auf seinen Schirm regnen. Milchüberschüsse und vor allem die Lagerhaltung in Form von Milchpulver drücken den Milchpreis in Europa und zerstören mit Dumpingpreisen auch Teile des afrikanischen Marktes.
Das EMB fordert in Brüssel seit längerem eine gemeinsame Milchmengenreduktion. Es müsste ein Programm gestartet werden, auf das in jedem EU-Land zugegriffen werden kann. Milcherzeuger, die bereit sind, ihre Produktionsmenge zu reduzieren, bekommen über dieses EU-Programm eine Entschädigung je nicht produziertem Liter Milch. Hafner forderte gemeinsame Verantwortung von der EU, von den Bauern und von den Konsumenten. Bei der Protestaktion sekundiert wurde Hafner von Sepp Sachsalber, Mitglied des Bauernbund-Ortsausschusses Mals. Sachsalber betonte, dass die Regulierung der Milchmenge von den Milchhöfen ausgehen müsse. Südtirol stehe als genossenschaftlich organisierte Milchverarbeitung verhältnismäßig gut da.
Als positives Beispiel für das Übernehmen von Verantwortung wurde der Aufruf von Bergmilch auf die freiwillige Milchreduktion im März dieses Jahres genannt. Bergmilch habe als erster Milchhof Europas zu einer solchen Aktion aufgerufen. Kühe in Kurzarbeit sozusagen.
Hafner appellierte an die Konsumenten und auch an die Tourismustreibenden, lokale Milchangebote zu kaufen. Es gehe um ein Miteinander und um gegenseitige Wertschätzung. (eb)
Seit rund 15 Jahren wird in Göflan nach einer geeigneten Trasse für den Radweg gesucht. Auf der Strecke zwischen dem „Hoamatgampl“ und „Holzbrugg“ soll nun der untere Teil zwischen Göflan und Holzbrugg gebaut werden.
von Heinrich Zoderer
Auf dem rund 80 km langen Radweg zwischen Reschen und Meran fehlt nur das 3 km lange Teilstück in Göflan. Nach langen Diskussionen wurde vor fünf Jahren eine Radtrasse in den Bauleitplan eingetragen. Für das erste Baulos zwischen Göflan und Holzbrugg (1.650m) liegt nun ein Ausführungsprojekt vom Planungsteam „Pfeifer Partners“ aus Eppan vor, das demnächst ausgeschrieben und gebaut werden soll. Der geplante Radweg beginnt beim Dorfplatz zuerst auf der orografisch linken Seite und führt an der neuen Dorfbar, der Feuerwehrhalle und dem Kinderspielplatz vorbei. Nach einigen 100 Metern wechselt der Radweg auf die orografisch rechte Seite der Etsch und führt auf der Dammkrone entlang der Etsch bis Holzbrugg, wo er in den bereits bestehenden Radweg einmündet. Zur Überquerung der Etsch wird eine Stahlbrücke, so wie in Latsch, mit einer Spannweite von ca. 23 Metern errichtet. Am Radweg wird ein Holzzaun, bzw. neben den Obstanlagen eine kleine Betonmauer mit Maschendrahtzaun errichtet. Außerdem sollen Hecken gepflanzt werden. Die Baukosten für das erste Baulos betragen rund 4 Millionen Euro. Für den oberen Teil des Radweges zwischen Göflan und dem sogenannten Hoamatgampl (1270m Länge) gibt es eine Trassenvariante, aber noch kein Ausführungsprojekt. Die ursprüngliche Variante, die im Bauleitplan vor fünf Jahren eingetragen wurde, soll in einigen Teilen abgeändert werden. Wie Urban Rinner, der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Vinschgau in einem Gespräch mitteilte, will man durch die neue Variante einem Feuchtgebiet und möglichen Steinschlägen ausweichen und den Radweg nicht zu nahe bei der Etsch bauen. Der Radweg soll im oberen Teil bis zum Göflaner Sportplatz auf der orografisch rechten Seite, teilweise neben dem bestehenden Fahrweg, verlaufen und beim Sportplatz über eine Stahlbrücke auf die orografisch linke Seite geleitet werden. Von dort führt er bis zum Dorfplatz auf der orografisch linken Seite. Teilweise müssen Stützmauern errichtet werden. Die gesamte Radstrecke wird auf bestehenden Güterwegen gebaut, teilweise in bestehenden Obstanlagen neben der Etsch. Zusätzlich zu diesen Bauprojekten muss im Obervinschgau bei Laatsch in der Gemeinde Mals wegen Steinschlag ein neues Teilstück des Radweges gebaut werden. Wie Rinner mitteilte, gibt es außerdem bereits Planungen für neue Radwege von Goldrain nach Martell und von Spondinig nach Gomagoi.
Vom wind gefunden - Händewaschen zählt neben dem Masken tragen und Abstand halten zu den drei Grundregeln in der neuen Normalität im Coronazeitalter. Was heute völlig selbstverständlich ist, war früher überhaupt nicht selbstverständlich. Bis Ende des 19. Jahrhunderts starben Mütter in Europa nach der Geburt selbst in den besten medizinischen Einrichtungen oft am Kindbettfieber. Der deutsch-ungarische Arzt Ignaz Semmelweis leistete auf dem Gebiet der Händehygiene Pionierarbeit. Semmelweis arbeitete im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Die Patientinnen, die von den männlichen Ärzten und Medizinstudenten betreut wurden, starben im Vergleich mehr als doppelt so oft als jene Patientinnen, die von Hebammen betreut wurden. Morgens führten die Studenten im Rahmen ihrer Ausbildung Autopsien durch, bei denen die Ärzte sie teilweise assistierten. Im Anschluss gingen sie auf die Entbindungsstation. 1847 führte Semmelweis neue Regeln zur Händehygiene ein. Nachdem die Angestellten damit begonnen hatten, sowohl ihre Hände als auch ihre Instrumente zu reinigen, fiel die Mortalitätsrate auf der Entbindungsstation rapide. Eine gründliche Händehygiene in Krankenhäusern hielt allerdings erst nach 1870 Einzug, aber es dauerte noch ungefähr 100 Jahre, bis auch die allgemeine Öffentlichkeit die entsprechenden Regeln umsetzte. Heute wissen wir, wie wichtig Händewaschen ist, nun gibt es sogar einen Welthändehygienetag am 5.5. Das Datum symbolisiert die zweimal fünf Finger des Menschen. (hzg)
Vinschgau - Die Situation ist nicht mehr tragbar. Viele Bergbauern im Vinschgau leiden unter der hohen Rotwilddichte. Auf den Wiesen der Höfe oberhalb von Tanas halten sich derzeit jede Nacht 80 bis 90 Stück Rotwild auf, die sich sattfressen. Ähnlich ist die Situation bei Plawenn. Ein großer Futterverlust zeichnet sich ab, der die Existenz der Bergbauern bedroht. Die Wildschaden-Vergütung sei minimal und gleiche die großen Futtereinbußen nicht aus, wettert ein Bauer (Name der Redaktion bekannt). Denn ein großes und unterschätztes Problem seien die Kotperlen, die das Gras verunreinigen. Auf seinem Hof sei im vergangenen Jahr eine Vielzahl an Siloballen unbrauchbar gewesen. Die Rinder hätten das Futter nicht mehr gefressen. Die Situation sei auf Dauer nicht mehr akzeptabel und er sehe sich gezwungen, Zäune zu errichten, obwohl ihm bewusst sei, dass diese die Landschaft verschandeln. Man müsse sich eben selbst helfen, wenn nichts passiert. Tatsache ist: Es ist einfach zu viel Wild da. Auch die Förster klagen über Wildverbiss. Die Coronakrise hat die diesjährige Auslesejagd gebremst. Seit dem 8. Mai ist diese wieder möglich. Die Bauern richten nun einen dringenden Appell an die Jagdverantwortlichen im Land und an die Jäger. Sie fordern eine sofortige und effiziente Wildentnahme. (mds)
„Namenlose“ heißt der neue Song von Singer-Songwriter Dominik Plangger. „Das ist ein so schönes und wichtiges Lied“, sagt Plangger-Förderer Konstantin Wecker.