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Vinschgau/Sexten - Das Rentier-Baby heißt „Alba“. Es wurde am 8. Mai 2020 geboren und zwar nicht in seiner angestammten Heimat auf der Nordhalbkugel sondern im Gehege auf den Rotwandwiesen direkt an der Bergstation der Umlaufbahn Rotwand hoch über Sexten. Dort lebt seit 16 Jahren eine kleine Rentierpopolation mit derzeit vier Tieren. Genauso lange - nämlich auch 16 Jahre - gibt es im Vinschgau den Ableger der „Königlichen Altehrwürdigen Eisbärengesellschaft“ mit Sitz in Hammerfest in Norwegen. Diese Zeitgleichheit und natürlich auch den Rentiernachwuchs nahm kürzlich der Präsident der Eisbärengesellschaft Martin Trafoier zum Anlass, mit Vinschger Pressevertretung ins Pustertal zu fahren. Trafoier ist auch weltweiter Präsident von 250.000 „Untertanen“. Sein erklärtes Ziel ist es, eine Südtiroler Eisbären-Rentier-Verbindung zu knüpfen. Denn außergewöhnlich, ja sozusagen exotisch ist beides. Die Rentiere aus Schweden waren nach einer Idee von Rudolf Egarter als Verantwortlicher der -Seilbahngesellschaft nach Sexten gekommen Die Betreiber stehen hinter dem Projekt und sorgen, dass es den Tieren an nichts fehlt. Im Sommer halten sie sich im großen Gehege auf. Im Winter können sie sich frei bewegen und ihre Spuren in den Schnee ziehen. Einer, der sich mit großer Hingabe um die Tiere kümmert, ist Roland Holzer. Er begrüßte Trafoier, öffnete ihm das Tor zum Gehege und erzählte ihm alles über die Haltung der Tiere. Rentiere brauchen regelmäßig eine Ration Baumflechten. „Im Juli sammeln wir tagelang Baumbart und im August sammeln wir Fliegenpilze“, erklärt Holzer. Dass Rentiere Fliegenpilze fressen, erstaunte die Vinschger genauso wie der Umstand, dass die Tiere von 180 bis 270 Tage trächtig sein können. Von der Natur so eingerichtet, können die Mütter einen klimatisch günstigen Zeitpunkt für die Geburt aussuchen. Der Mai war wohl ideal für „Albas“ Geburt.
Das Rentier-Baby ist längst zur Attraktion geworden. Klein und Groß dürfen es hie und da auch füttern. Im Winter wird „Alba“ im freien Gelände erstmals auch auf SkifahrerInnen treffen. Den Schlitten des Weihnachtsmannes braucht „Alba“ nie ziehen. Sie kann auch bis zu ihrem natürlich Tod auf den Rotwandwiesen leben. (mds)

Montag, 20 Juli 2020 12:14

„Olt-Graunr Gschichtn“ ausgelesen

Vinschgau - Die Leseaktion von Toni Bernhart hat am 17. Juli geendet.
Seit dem 19. März 2020 liest Toni Bernhart täglich aus den „Olt-Graunr Gschichtn“ seiner Mutter Elsa Patscheider und veröffentlicht die Lesungen als Video im Internet. Am 17. Juli ist die letzte Geschichte erschienen. 126 kurze Videos sind online.
Die Aktion begann als Gruß an die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenwohnheime Südtirols und an alle, die sich um sie kümmern. Rasch erfuhren die vorgelesenen Dialektgeschichten großen Zuspruch, tausendfach wurden sie gehört, gesehen und geteilt. „Als ich Mitte März damit begann, war nicht klar, wie die folgenden Wochen und Monate verlaufen würden“, erklärt Bernhart. „Auch jetzt ist noch nicht klar, was für Wochen und Monate uns bevorstehen. Vorlesen jedenfalls ist etwas, das in schwierigen Zeiten Menschen miteinander verbinden kann. Wir müssen nicht selber sprechen und erklären, was wir nicht verstehen, sondern können Literatur für uns sprechen lassen,“ so Bernhart.
Die 126 „Olt-Graunr Geschichtn“ von Elsa Patscheider, gelesen von ihrem Sohn Toni Bernhart, sind abrufbar unter
www.vimeo.com/tonibernhart
Die Videos sind frei einbettbar und über soziale Netzwerke frei teilbar.

Montag, 20 Juli 2020 12:13

Peter Oberhofer Gedenkregatta

Im Gedenken an den früh verstorbenen Peter Oberhofer veranstaltet der Segelverein Reschensee, dessen Gründungsmitglied, Vizepräsident und Jugendförderer Peter Oberhofer unter anderem war, am 1. August 2020 als Gedenkregatta eine „Genussregatta“ ganz im Sinne von Peter am Reschensee. Am 1. August werden die Boote von 8 bis 10 Uhr eingewassert. Nach dem Skipperbriefing um 13 Uhr wird der Start der Regatta um 14 Uhr sein.

Der 65-jährige Raimund Pali aus Schluderns hat im Zeitraum vom 2. Juni bis 9. Juli 2020 alle dreißig 3000er im Langtauferertal bestiegen - und das mit zwei Knieprothesen und mit Asthma-Problemen. Er hat damit unter Beweis gestellt, dass er mit eisernem Willen sprichwörtlich „Berge versetzen kann“.

von Magdalena Dietl Sapelza

Di Besteigung fa di leschtn Gipfel isch zaach gweesn… a Hommertour“, sagt Raimund. An diesem Wochenende bestieg er vier Gipfel, den Langtaufererspitz, die Weißkugel, den Inneren- und den Außeren Bärenbartkogel - begleitet von seiner slowakische Bergfreundin Rencà Halienkova und erstmals aus Sicherheitsgründen von einem Bergführer. „Selm bin i norr fix unt fertig gweesn“, verrät Raimund. Er war aber auch stolz, alle 30 Dreitausender geschafft zu haben. Zu Beginn des Jahres hatte er seinem Kollegen vollmundig angekündigt, die von der Ferienregion Obervinschgau beworbene Tour innerhalb Juni zu schaffen. „Dia hoobm selm lei a bissl glachelt“, sagt er sich. Denn angesichts seiner zwei neuen Knieprothesen trauten sie ihm das nicht so recht zu. Doch eines wussten sie, wenn sich der „Poli“ etwas in den Kopf setzt, dann zieht er es durch, koste es was es wolle. Dass er den angekündigten Zeitplan schließlich doch nicht ganz einhalten konnte, ist dem schlechten Wetter im Juni geschuldet.
s17 portrait 4Raimund wuchs in Schluderns mit sechs Geschwistern und drei Stiefgeschwistern auf. Als Kind spielte er oft in der alten Getreide-Mühle seines Heimathauses, aus dem später der Gasthof „Alte Mühle“ wurde. Bereits als 10-jähriger machte er in Rojen erste Bekanntschaft mit der Almwirtschaft. Dann hütete er Vieh in der Schweiz. Als Jugendlicher fand er Arbeit beim Bau des Druckstollens im schweizerischen Thusis. An den Wochenenden kam er heim. Er wurde Mitglied im Skiclub Haid, wo er gefördert wurde. „S`Schifohrn hon i drhoam auf der Stodlbrugg glearnt, weil selm hots pa ins a nou gschniebm“ meint er. Und er spielte Fußball im Sportverein Schluderns. Mit dem Langlaufsport begann er während seiner Militärzeit in Innichen. Er war dort Teil der Sportgruppe Casta, wo er auch Biathlon kennen lernte. 1979 gründete er mit Isabella Lingg eine Familie - mit heute drei Kindern.
Er nahm eine Stelle in der Firma HOPPE an, wechselte zu einer Baufirma in Glurns und übernahm dann mit seiner Frau die Alm in „Buffalora“ hinter dem Ofenpass. 260 Stück Vieh galt es zu betreuen. Davon waren zirka 100 Kühe, deren Milch täglich ins Tal gebracht wurde. 12 Jahre unterstützte ihn seine Frau, dann öffnete sie ein Schuhgeschäft in Glurns. Er bewirtschaftete die Alm noch fünf Sommer lang allein. Im Winter fand er Beschäftigung im Hydrauliker-Betrieb Stocker in Schluderns. Nach 17 Sommern verabschiedete auch er sich von der Alm. Drei Jahre half er bei einem Bauern in Zernez aus. Anschließend war er bis zu seiner Pensionierung in der Firma LICO in Müstair tätig.
Raimund brachte sich stets auch in die Dorfgemeinschaft ein, als Vorstandsmitglied und Präsident im Sportverein und als Obmann des Schaf- und Ziegenzuchtvereins. Seine Knieprobleme schreibt er dem Fußballspielen zu, bei dem er als knallharter Stürmer ohne Rücksicht auf Verluste zur Sache ging. Er spielte auch noch nach Verletzungen weiter. Gerissene Kreuzbänder waren die Folge mit Operationen und Entfernung der beiden Meniskus. Die Arthrose machte ihm nach und nach zu schaffen. „Mit 40 hot ma miar gsogg, dass i Knia wia a 70-Jahriger hon.“ 2017 ließ er sich in zwei Operationen innerhalb einer Woche an beiden Knien Prothesen einsetzen und alles in Teilnarkose: „Olle heibm deis nit“, meint er. Selm hon i gmoant i bin pan Schmied.“ Bereits nach zwei Stunden stand er wieder auf den Beinen. Er nutzte die Reha in Prissian, mit der er allerdings nicht glücklich war. „Do hot ma jo nicht tian kennt“, betont er. Daheim begann er mit dem Radfahren, Langlaufen und mit Bergwanderungen. Eine treue Begleiterin fand er in Rencà, mit der er auch die Dreitausender-Tour unternahm. Er trotzte den Schmerzen, die ihn hie und da plagen und auch den Atembeschwerden. „Wegn mein Asthma hon is oft foscht nimmer drschnauft“, meint er. Doch es galt immer die Devise: Durchhalten, Zähne zusammenbeißen…nur nicht scheitern. Nun hat er es geschafft und Großes geleistet. Er hat den Beweis erbracht, dass sich mit starkem Willen fast alles erreichen lässt. Neben vielen anderen zollen ihm nun auch seine Kollegen hohen Respekt.

Montag, 20 Juli 2020 09:50

Die Getriebenen

Aus dem Gerichtssaal - In meinem Garten habe ich einen Marillenbaum. Heuer ist er dicht behangen mit Früchten, die schon eine verlockend rötlich-gelbe Färbung angenommen haben. Das Ganze hat allerdings einen Schönheitsfehler: Ein Großteil der Marillen hat auf der Außenhaut dunkle Flecken. Das stört das Auge. Die Früchte hingegen schmecken saftig und lecker wie immer. Ein Obstbauer erklärte mir die Flecken so: Das ist der Schorf, ein Pilz, der von Regen und Sonne hervorgerufen wird. Ein einfaches Jauschmittel, rechtzeitig gespritzt, hätte die Pilzbildung verhindert. Bei diesem Aussehen wären die Marillen unverkäuflich oder bestenfalls als Industrieware tauglich.
Dieses Beispiel zeigt mir anschaulich die Abhängigkeit unserer Landwirtschaft von der Chemie. Müssten wir, besonders im Obstbau, auf die Anwendung von sog. Pflanzenschutzmitteln verzichten, einem Großteil unserer Bauern wäre über Nacht die Existenzgrundlage entzogen. Denn es sind ja nicht unbedingt die Landwirte, die auf den Einsatz von Chemikalien versessen wären. Sie sind s14 marille2nämlich ihrerseits bei der Bewirtschaftung der Kulturflächen und beim Einsatz von Spritzmitteln klaren Vorgaben der Genossenschaften ausgesetzt, die ihnen regelrechte Spritzpläne und die Zusammensetzung der zu verwendenden chemischen Substanzen vorschreiben. Und die Genossenschaften handeln wiederum unter dem Diktat ihrer Großabnehmer wie Aldi, Lidl oder Slunga, die rigorose Anforderungen hinsichtlich Größe, makelloses Aussehen und Farbe der Äpfel stellen. Alles in allem somit ein Teufelskreis, in dem sich der Bauer als letztes Glied einer mit lauter Zwängen versehenen Kette befindet. Aus diesem auszubrechen und sich zu befreien käme einem selbstmörderischen Heldenmut gleich, denn wer die Vorgaben nicht beachtet, dem droht im Extremfall der Rauswurf aus der Genossenschaft. Eine fühlbare Reduzierung des Einsatzes von Chemie vor allem in der Obstwirtschaft scheint mir daher nur über eine Änderung des Kaufverhaltens der Kunden möglich, die bereit sein müssten, notfalls auch ein mit Makeln behaftetes, dafür aber von Chemie freies Produkt abzunehmen. Auf diese Zwänge aufklärend hinzuweisen wäre eine dankbare Aufgabe der offiziellen Politik und der Vertreter der Obstwirtschaft. Stattdessen, wie in unserer letzten Rubrik beklagt, mit Strafantrag wegen Rufschädigung gegen Alexander Schiebel zu reagieren, mag zwar wählerwirksam sein, schadet aber letztendlich dem berechtigten Anliegen der Landwirte und auch dem Image unseres Landes.

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Montag, 20 Juli 2020 09:49

Grillzeit

Schweinskotelett vom Grill mariniert mit dunklem Bier

Für 4 Personen
Gesamtzeit: 1 h 10 min
Marinieren: 3 h

Zutaten:
4 Koteletts vom Schwein
3 TL Senf
2 EL Olivenöl
1 dl dunkles Bier
3 TL Zitronensaft
2 Eigelbe
Salz
1,50 dl Rapsöl
3 Zweige Kerbel
500 g kleine Kartoffeln
1/2 TL Meersalz
Macchia-Pfeffer

 

Zubereitung
1. Aus zwei Dritteln des Senfs, der Hälfte des Olivenöls, dem Bier und zwei Dritteln des Zitronensafts eine Marinade anrühren. Schweinskoteletts damit bestreichen und gedeckt 2–3 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
2. Eigelbe mit dem restlichen Senf, etwas Salz und dem restlichen Zitronensaft in eine kleine Schüssel geben. Rapsöl tröpfchenweise unterrühren, bis eine cremige Mayonnaise entsteht. Kerbel grob hacken und unterrühren.
3. Kartoffeln je nach Größe halbieren oder vierteln. In eine Grillschale geben und mit dem Meersalz und dem restlichen Olivenöl mischen. Grill für indirekte Hitze vorbereiten und vorheizen.
4. Schweinskoteletts aus der Marinade nehmen, etwas abtupfen und bei hoher Temperatur beidseitig je ca. 2 Minuten anbraten. Dann in der indirekten Hitze des Grills bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur 20–25 Minuten garen. Dabei einmal wenden und mit Marinade bestreichen.
5. Schale mit Kartoffeln ebenfalls in die indirekte Hitze legen und 20 Minuten mitgrillieren. Schweinskoteletts vom Grill nehmen, mit Macchia-Pfeffer würzen und mit den Kartoffeln und der Mayonnaise servieren.
Dazu passt ein grüner Salat. (Quelle: Schweizer Fleisch)

Tipp: Ein Schweinskotelett in Bier, Senf, Öl und Zitronensaft mariniert, begeistert auch Feinschmecker. Grilliere es indirekt, dann bleibt es schön saftig. Dazu passen Bratkartoffeln und selbstgemachte Mayonnaise.

 

Mals/Umweltschutzgruppe Vinschgau - Die geplante Vollversammlung der Umweltschutzgruppe am 14. März musste wegen der Coronakrise abgesagt werden. Erst am 3. Juni konnte sie in kleinem Rahmen mit rund 20 Mitgliedern im Kulturhaus von Mals abgehalten werden.

von Heinrich Zoderer

Neben dem Rückblick auf die Veranstaltungen im letzten Jahr, präsentierte Ingrid Karlegger, die Vorsitzende der Umweltschutzgruppe auch eine Vorschau auf dieses Jahr. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die altbekannten Themen Verkehr, die Ökologisierung der Landwirtschaft, der Landschaftsschutz und der Klimaschutz. Die letzte große Veranstaltung vor dem Lockdown war am 23. Jänner die Podiumsdiskussion über Verkehrsprojekte im Vinschgau. Vor allem die geplanten großräumigen Umfahrungen im Untervinschgau und im Obervinschgau beschäftigten die Umweltschützer. Helmut Schönthaler berichtete über das „Pilotprojekt Schneewinkel“. Auf rund 50 ha Obstwiesen werden in Zusammenarbeit mit der VI.P, der GEOS und 40 Bauern ökologische Ausgleichsflächen geschaffen, um die Biodiversität in der Landwirtschaft zu schützen bzw. zu fördern. Seit mehreren Jahren gibt es die Schutzgebietspatenschaften. Biotop-Paten besuchen regelmäßig Schutzgebiete bzw. Naturdenkmäler und achten darauf, dass diese erhalten bleiben. Neben Exkursionen und Ausflügen gab die Umweltschutzgruppe auch eine Stellungnahme zum Parkplan des Stilfserjoch Nationalparks und zum Gewässerschutzplan des Landes ab. Um auf das Schmelzen der Gletscher aufmerksam zu machen, wurde in Zusammenarbeit mit anderen Umweltgruppen die Aktion „Requiem für Gletscher“ am Stilfserjoch durchgeführt. Recht erfreut zeigte sich die Vorsitzende über die Ablehnung der geplanten Schiverbindung zwischen dem Kaunertal und dem Langtauferer Tal durch Landesregierung und darüber, dass es wieder gelungen ist in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und der Raiffeisenkasse Prad-Taufers den Ökologiepreis zu vergeben. Bei der Vollversammlung wurde auch auf die europaweite Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ aufmerksam gemacht. Es geht um ein Pestizidverbot und um die Förderung der Artenvielfalt. Alle können die Online Petition unterschreiben.

Vinschgau - Die Corona-Versammlungs- und Ausgangssperre machte den Kaninchenzüchtern im Vinschgau einen Strich durch die Rechnung. Denn eigentliche wäre im April die 30-Jahr-Feier samt Ausstellung geplant gewesen. Nichtsdestotrotz: Der Kaninchenzuchtverein Vinschgau wird heuer 30 Jahre alt. Ob mit oder ohne Feier. Die Weichen für die Gründung des Kaninchenzuchtvereins Vinschgau wurden am 9.12. 1989 gelegt. Im Schupferwirt in Schlanders trafen sich einige Kaninchenhalter von Schlanders mit dem damaligen Verbandsobmann Rudi Baur, mit seinem damaligen Stellvertreter Roland Giovanzzi und dem Landes-Schriftführer Raimund Grumer. Die Interessierten aus dem Vinschgau waren überschaubar: Daniel und Toni Pobitzer, Remigius Thoma, Werner Riedl, Karl Gurschler, Anton Stieger, Hans Überbacher und Rudolf Staffler. Das Protokoll von damals verrät: „Nach halbstündigem Warten auf weitere Interessierte aus den Nachbardörfern, begrüßte Verbandsobmann Rudi Baur alle Anwesenden.... hervorgehoben wurde die Wichtigkeit einer solchen Organisation, die neben einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für Erwachsene auch beitragen soll, Kinder von unerwünschten Tätigkeiten der heutigen Zeit fernzuhalten.“ Die erste Rassekaninchenausstellung des Vinschgaus fand am 07.10.1990 in Laatsch statt. Bis heute fanden zahlreiche Ausstellungen im und außerhalb des Vinschgaus statt. Derzeit ist Walter Telser Obmann des Kaninchenzuchtvereins, der die Obmannschaft von Sybille Gitterle übernommen hatte. Gitterle war die Nachfolgerin von Siegfried Muntetschiniger. Ein genauer Termin für den Festakt steht derzeit noch nicht fest. Für Informationen zu Kaninchen und Züchtung steht der Obmann jederzeit bereit. (ap)

Obmann Walter Telser Kontaktdaten: Tel. 340 4735684

Montag, 20 Juli 2020 09:45

Dokumentarfilmvorführung in Latsch

Der Weltladen Latsch lädt am 06. August um 21 Uhr zur Open-Air-Projektion des Dokumentarfilms “Rising of the Setting Sun” von Julie Hössle, Claudia Gerstl und Andrea Bertoldi auf den neugestalteten Platz zwischen Bahnhof und CulturForum Latsch ein. Mit dem Film kommen auch seine Macher in den Vinschgau und im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit ihnen statt. Bei schlechtem Wetter wird ins CulturForum ausgewichen.

Montag, 20 Juli 2020 09:44

Randale

Kolping im Vinschgau - Ich möchte mich heute mit einem „neuen“ Phänomen beschäftigen: junge Männer setzen sich gewalttätig in Szene. Dieses pubertäre, verhaltensbiologisch angelegte Gehabe, mit dem der inwendige Macho seinen Aggressionen freien Lauf verschafft, etwa um Frauen zu imponieren, gab und gibt es in allen Kulturen. Einst wurden die Jungmänner in Kriege geschickt, wo sie sich „die Hörner abstoßen“ konnten. Danach waren die meisten bedient. Andernorts prügeln sich junge Männer auf Festen nach reichlich Alkoholgenuss um die Mädchen. Heute scheint sich ein solches Verhalten allerdings nachpubertär fortzusetzen, etwa bei Fußball-Hooligans.
Verschiedene Gewaltwellen erschüttern die Gesellschaften. Die Gemengelage der Motive ist diffus. Leicht entsteht aus Einzelanlässen eine Sogwirkung. Massen lassen sich anarchisch aufstacheln, wenn es gegen Ordnung und Ordnungshüter geht. Dabei können sich politische Empfindungen – von rechts wie von links- hinzuschleichen. Individuelle Ungerechtigkeitsgefühle, irgendwann, irgendwo mal zurückgesetzt worden zu sein, steigern sich zu einem kollektiven Rausch. Beispiele gibt es zu Hauf: in Afrika, Europa und in Amerika.
Psychologen erklären die Ausbrüche konventionell, oberflächlich als Reiz- Reaktionsmuster. Sie scheuen sich häufig, einen entscheidenden Faktor zu benennen: den Sinnverlust- und ebenso religiösen Verlust- bei jungen Leuten. Sinnlosigkeit macht aggressiv und depressiv, oft gewalttätig gegen andere und gegen sich selbst. Darüber sollte aufklärend diskutiert werden, öffentlich, statt nur auf strukturelle Ungerechtigkeitsgefühle auszuweichen, meint….
Otto von Dellemann


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