Test-Reihen im produzierenden Gewerbe, FFP2-Masken in Risikobereichen und eine Überarbeitung der ATECO-Liste kündigte LH Arno Kompatscher heute (9. Februar) an.
In der Pressekonferenz nach der heutigen Sitzung der Landesregierung (9. Februar) ging Landeshauptmann Arno Kompatscher auf die Notwendigkeit ein, zusätzliche Regeln zu der am gestrigen Montag in Kraft getretenen Verordnung Nr. 6/2021 einzuführen. "Die Infektionszahlen sind alles andere als gut. Das Infektionsgeschehen ist diffus, hinzu kommt das Auftreten der Mutation", erklärte der Landeshauptmann. "Das macht weitere Maßnahmen notwendig."
Regelmäßige Testungen in Handwerk und Industrie
So hat sich die Landesregierung in Absprache mit den Sozialpartnern jüngst darauf geeinigt, regelmäßig breit angelegte Testungen im produzierenden Gewerbe vorzunehmen. Dafür werde man per Rundschreiben genau festlegen, was in diesem Zusammenhang die Handwerks- und Industrieunternehmen leisten müssen und was die öffentliche Verwaltung zur Verfügung stellen kann, um diese Tests abzuwickeln. "Dadurch kann es uns gelingen, das Infektionsgeschehen in einem weiteren Bereich zu kontrollieren", so Kompatscher.
FFP2-Masken in Risikobereichen
Der Landeshauptmann hat heute auch angekündigt, das Tragen von FFP2-Masken in bestimmten Bereichen in naher Zukunft zu verordnen. "Seit einiger Zeit gibt es die dringende Empfehlung, diese Masken in geschlossenen Räumen, wo sich mehrere Menschen aufhalten, zu tragen. Nun werden wir diese erhöhte Schutzmaßnahme verpflichtend machen. Gleichzeitig haben wir heute vereinbart, dass die öffentliche Verwaltung unter Mithilfe des Zivilschutzes FFP2-Masken für bedürftige Personen zur Verfügung stellt, damit es künftig in Risikobereichen allen möglich sein wird, diesen effizienteren Mund-Nasen-Schutz zu tragen", erklärte Landeshauptmann Kompatscher.
Liste der Ausnahmen einschränken
Zu den Ausnahmen laut ATECO-Kodex im Handel präzisierte Landeshauptmann Kompatscher, dass diese noch überarbeitet werden. "Ziel muss es sein, dass die offenen Geschäfte auch wirklich nur Güter des täglichen Bedarfs – Lebensmittel, aber nicht nur – anbieten", so Kompatscher. Die entsprechende Regelung werde man noch genau definieren und sie soll ab kommender Woche gelten.
Intensivere Kontrollen kündigte der Landeshauptmann vor allem beim Abholen von Speisen und Getränken an: "Schon bisher galt die Regel, dass abgeholte Speisen und Getränke nicht auf öffentlichen Straßen und Plätzen konsumiert werden dürfen, damit es nicht zu Menschenansammlungen kommt." Da es immer wieder und im ganzen Land zu solchen Ansammlungen komme, soll nun verstärkt kontrolliert werden.
Verhalten ändern
Landeshauptmann Kompatscher rief die Bevölkerung erneut dazu auf, sich auch im privaten Bereich an die Regeln zu halten. Ziel sei es bisher immer gewesen, Schule und Arbeit in Präsenz zu erhalten, auch weil in Südtirol staatliche Hilfeleistungen wesentlich geringer ausfallen würden als anderswo. Nun müssten die Südtirolerinnen und Südtiroler jedoch eine weitere Anstrengung unternehmen: "Der Lockdown allein nützt nichts, wenn wir nichts an unserem Verhalten ändern. Das Schließen von Tätigkeiten reicht nicht aus, um die Infektionszahlen zu drücken. Es braucht auch die entsprechende Disziplin der Bevölkerung und weitere Schutzmaßnahmen", schloss Landeshauptmann Arno Kompatscher seine Ausführungen mit einem eindringlichen Appell.
Link zum Video der Pressekonferenz:
Pressekonferenz vom 09.02.2021 nach Sitzung der Landesregierung mit LH Arno Kompatscher
mpi