Schluderns/Gschneir - Auf dem Weiler Gschneir oberhalb von Schluderns möchte Lukas Thanei in die Tourismuswirtschaft einsteigen und einen Berherbergungsbetrieb errichten. Ein erster Anlauf, ein erstes Vorprojekt mit einem Volumen von mehr als 5.000 Kubikmeter ist zwar vom Gemeindeausschuss positiv begutachtet und bauleitplanmäßig auf den Weg geschickt worden, aber von der Raumordnungskommission mit einem negativen Gutachten versehen worden, weil zu großer Flächenverbrauch und in den Weiler Gschneir nicht passend. Ein zweiter Anlauf, ein zweites Vorprojekt mit möglichen acht Ferienwohnungen kam nun im Gemeinderat am 7. April zur Sprache. „Wenn der Gemeinderat das genehmigt, gelangt das Projekt in die Landesregierung“, gab BM Heiko Hauser zu Beginn die Marschrichtung vor. Einig war man sich im Gemeinderat, dass Schluderns durchaus Beherbergungsbetriebe brauchen und vertragen könne. Auch auf Gschneir. Die Diskussion bekam allerdings ganz einen anderen Drall - und zwar ging es rund um das Trinkwasser. Weil es in Gschneir eine Trinkwasserinterssentschaft gibt, verlangte Karl Ruepp einen entsprechenden Beschluss dieses Konsortiums. Armin Bernhard gab zu bedenken, dass eine solcher Beschluss eher eine good-will Aktion sei, ohne genaue Zahlenbasis. Zustimmung von mehreren Seiten fand der Vorschlag von Rudi Stocker, dass sich ein Experte bzw. ein Techniker die Wassersituation auf Gschneir anschauen solle. Der ehemalige BM und jetzige Gemeindereferent Peter Trafoier dehnte diese Idee auf die gesamten Höfe am Sonnenberg aus. Also nahm man einstimmig den Antrag, einen Techniker zu beauftragen, der mit Zahlen und Fakten die Trinkwasserversorgnung prüfen solle, in die Beschlussfassung hinein. Zusätzliche Aufklärung über die Wassersituation und über die Vorhaben der Trinkwasserinteressentschaft kam vom ehemaligen Referent Andreas Hauser. Das Trinkwasser auf Gschneir sei uranhaltig. Das Herausfiltern des Urans sei sehr teuer. Deshalb erwäge die Trinkwasserinteressentschaft den Bau von zwei parallelen Trinkwasserleitungen. Bei einer Leitung solle das Uran für Hausgebrauch und für die Gäste herausgefiltert werden, die zweite Leitung könne für das Tränken des Viehs Verwendung finden - ungefiltert. Hauser formulierte es so: „Eine Leitung für die Gäste und eine Leitung für die Bauern.“ Allerdings koste das Projekt eine Menge Geld und es sei fraglich ob die Trinkwasserinteressentschaft das stemmen könne oder ob letztlich der Antrag an die Gemeinde komme, die Trinkwasserversorgung zu übernehmen. Dann kam noch die Diskussion über den Zustand und über die mögliche Belastung der Gemeindestraße hinauf nach Gschneir. Da sei etwas zu tun, forderte Andreas Hauser und: „Das Land tut nur groß reden, aber wenn es um die Berghöfe geht, dann kommt nichts.“ (eb)