Gemeinde Graun
2.262 Wahlberechtigte
Franz I.
Ein klares Wahlergebnis kürt Franz Prieth (Bild) aus Reschen mit 935 Stimmen (66,1%) zum Bürgermeister der prosperierenden Gemeinde Graun. Die amtierende VizeBM Andrea Frank aus St. Valentin kam mit 479 Stimmen (33,9%) auf ein Drittel der Stimmen. Im Vorfeld war das Ergebnis relativ offen, zumal das Wahlverhalten in den einzelnen Fraktionen nicht leicht abschätzbar war. Die Fraktionen in Graun haben mit der aktuellen Wahl eine neue Wahloffenheit und damit eine Wahldurchlässigkeit bewiesen. Prieth, der sich vor 5 Jahren gegen den damaligen amtierenden BM Heinrich Noggler als BM-Kandidat in Stellung gebracht hat, kann eine glänzende Bilanz in der vergangenen Legislatur vorweisen: Maßgeblich beigetragen hat Prieth für die Fusion der Liftgesellschaften. Die WählerInnen in der vielschichtigen Gemeinde dürften nun fraktionsübergriefend auch diese Arbeit honoriert haben. Zudem ziehen - von den Wählern beflügelt - etwa mit Hannah Waldner (576), Andrea Maas (473) und Manuela Wallnöfer (329 Stimmen) (alle SVP) - als Bestgewählte frische Gesichter in den Grauner Gemeinderat. Mit Peter Eller, dem bis vor 5 Jahren Referenten für Langtaufers, dürfte im Gemeindeausschuss zu rechnen und damit den Langtauferern eine beruhigende Flanke zur Hand gegeben sein. Der Süd-Tiroler Freiheit bleibt mit Simon Stecher ein Sitz, den sie auch schon in der vergangenen Periode inne hatte.
Die Wahlbeteiligung ist zwar um einen knappen Prozentpunkt gesunken, aber mit 66,7 % über dem Südtiroler Durchschnitt. (eb)
Gemeinde Mals
4.892 Wahlberechtigte
Schwaches Ergebnis für Thurner
Josef Thurner von der SVP war der einzige Bürgermeisterkandidat bei diesen Gemeinderatswahlen in Mals. Er erhielt jedoch nur 1.395 Stimmen (53,2%). Es gab aber insgesamt 1.226 ungültige Stimmen (46,8%), davon 765 weiße Stimmzettel (29,2%). Vor 5 Jahren gab es 4 Bürgermeisterkandidaten. Ulrich Veith erhielt damals 2.051 Stimmen (72%). Da neben der SVP nur der Partito Democratico antrat, erhielt die SVP 17 Mandate und der PD 1 Mandat. Damit zieht mit Bruno Pileggi, der bereits in der Vergangenheit im Gemeinderat war, wiederum ein Italiener in den Gemeinderat von Mals ein. Januth Marion, die bisherige Gemeindereferentin, erhielt mit 599 am meisten Stimmen. Der Neogemeindepolitiker Hannes Noggler erhielt mit 523 am zweitmeisten Stimmen. An dritter Stelle landete mit 458 Stimmen der Gemeindereferent Günther Wallnöfer. Auch Andreas Bernhart (274), Iwan Zanotti (368) und Kathrin Hutter (358) erhielten viele Vorzugsstimmen. Auffallend ist, dass in Mals die Wahlbeteiligung nur bei 53,6% lag, während vor 5 Jahren, als auch die „Offene Gemeindeliste Mals“ antrat, noch 67% der Bürger wählten. (hzg)
Gemeinde Schluderns
1.716 Wahlberechtigte
Klarer Sieg für Heiko Hauser
Heiko Hauser SVP hat es geschafft. Mit 674 Stimmen (69%) ist er überraschend klar zum Bürgermeister gewählt worden. Sein Gegenkandidat auf der SVP-Liste, der bisherige VizeBM Andreas Hauser erhielt 204 Stimmen (21,1 %) und die BM-Kandidatin Elke Weisenhorn von der Gemeinschaftsliste Schluderns 88 Stimmen (9,1%).
BM -Kandidat Andreas Hauser war erst im Februar 2020 im Hinblick auf die Wahlen von der ehemaligen Bürgerliste zur SVP gewechselt. Die SVP Schluderns nahm zudem auch fünf weitere unabhängige Kandidatinnen und Kandidaten auf ihrer Liste auf (teils ebenfalls von der Bürgerliste, aber auch neue Kandidaten). Der unterlegene BM-Kandidat Andreas Hauser kann sich in der kommenden Legislatur nur noch als Gemeinderat einbringen, da er bereits 15 Jahre lang Referent war und nun der Mandatsbeschränkung zum Opfer fällt. Einen Achtungserfolg erzielte der bisherige BM Peter Trafoier mit 441 Vorzugstimmen als Kandidat für den Gemeinderat. Fünf Frauen haben den Sprung in den Schludernser Gemeinderat geschafft. Zum ersten Mal gewählt sind: Sonja Abart Donner, Amrai Burger, Roswitha Weissensteiner Spiss (alle SVP) und Elke Weisenhorn (Gemeinschaftsliste). (mds)
Gemeinde Glurns
907 Wahlberechtigte
Patt = Problem
In Glurns zählt jede Stimme. Mit einem Vorsprung von 23 Stimmen dürfte der mit 252 Stimmen (52,4%) wiedergewählte BM Luis Frank (Bild) einer höchst schwierigen Legislaturperiode entgegenblicken. Denn die Glurnser Wähler haben fifiy-fifty gewählt. Der Gemeinderat besteht je zur Hälfte aus SVP-Räten und Gemeinderäten der Liste „Für Glurns“. Alt-BM Erich Wallnöfer, der im Namen vor allem einiger Glurnser Bauern angetreten war, um Frank das BM-Amt und damit einige Marschrichtungen abzujagen, ist mit 229 Stimmen (47,6%) Luis Frank verdammt dicht auf die Fersen gerückt. Das erwartete knappe Ergebnis ist eingetreten. So stehen im Rat mit Luis Frank, Armin Bertagnolli, Ignaz Niederholzer, Christine Stecher, Armin Windegger und Stefan Winkler von der SVP den Räten für die Liste „Für Glurns“ Erich Wallnöfer, Beat Wunderer, Heinz Riedl, Hans Bayer, Rosa Prieth und Kurt Warger gegenüber. Guter Rat ist im Gemeinderat teuer. Sollte eine Konkordanzdemokratie, also das Einbeziehen aller Kräfte in Gremien und Entscheidungen nicht möglich sein, dürften Neuwahlen vor Ende der Legislatur nicht ausgeschlossen sein. Ein erster Test für eine solche Konkordanz dürfte bereits die konstituierende Ratssitzung werden: Dort wird über die Unvereinbarkeit des auf der Liste „Für Glurns“ Bestgewählten (166 Stimmen) Kurt Warger debattiert werden. An der Zusammensetzung des Gemeinderates wird sich dann zwar nichts ändern, aber - je nach dem - das Klima in den Gemächern der Glurnser Stadtväter verändern. (eb)
Gemeinde Prad
3.308 Wahlberechtigte
Der große Wahlsieger: SVP
Große Veränderungen gibt es in Prad. Der neue Bürgermeister heißt Rafael Alber. Der bisherige BM Bernhart Karl von der Bürgerliste wurde abgewählt. Alber erhielt 931 Stimmen (48,8%), während Bernhart sich mit 685 Stimmen (35,9%) begnügen musste. Alfred Theiner bekam 293 Stimmen (15,3%). Im Gemeinderat erhält die SVP mit 10 Sitzen (+1) die absolute Mehrheit, während die Dorfliste „Gemeinsam für Prad“ 5 Sitze bekommt und das „Freie Bündnis Prad“ 3 Mandate erhält. Damit ist die Dorfliste „Gemeinsam für Prad“ die große Verliererin. Sie verliert nicht nur den Bürgermeister, sondern auch 2 Sitze im Gemeinderat. Das „Freie Bündnis Prad“, das der Süd-Tiroler Freiheit nahe steht, konnte einen Sitz dazugewinnen. Es liegt nun in der Entscheidung des neuen Bürgermeisters und der SVP, ob es in Prad eine SVP Alleinregierung geben wird, oder eine der beiden Listen in den Ausschuss aufgenommen wird. Die neuen SVP-Gemeinderäte mit den meisten Stimmen: Alois Lechner (384), Roman Stecher (359), Michaela Platzer (274), Peter Pfeifer (249) und Adrian Gamper (180). (hzg)
Gemeinde Taufers
1.165 Wahlberechtigte
Fest im Sattel
Roselinde Gunsch Koch von der SVP ist mit 366 Stimmen als Bürgermeisterin wiedergewählt. Sie erhielt 80 Stimmen mehr als 2015.
Ihr Kontrahend Luis Hellrigl von der Freien Liste Taufers i.M. kam auf 164 Stimmen. Hellrigl musste im Vergleich zu den Wahlen 2015 Federn lassen und einen Verlust von 121 Stimmen hinnehmen. Damals kandidierte Hellrigl neben Gunsch Koch auf der SVP Liste und hatte mit nur einer Stimme weniger das Nachsehen. (mds)
Gemeinde Stilfs
1055 Wahlberechtigte
Nur 58% für Franz Heinisch
Franz Heinisch wurde erwartungsgemäß zum neuen BM von Stilfs gewählt. Er erhielt 361 Stimmen (58,2%), 102 Stimmen mehr als Simone Platzer von der Süd-Tiroler Freiheit, die mit 259 Stimmen (41,8%) ein beachtenswertes Ergebnis erzielte. Für die Wahl des Gemeinderates erhielt die Süd-Tiroler Freiheit 163 Stimmen (25,1%), und konnte damit die Mandatszahl von bisher 3 auf 4 erhöhen. Die SVP ist im Gemeinderat mit 11 Personen vertreten. In Stilfs konnte die Wahlbeteiligung von 63,7% vor 5 Jahren auf 66,7% gesteigert werden. Die Anzahl der weißen Stimmen ist niedrig. Es gab nur 39 (5,5%) weiße Stimmzettel. (hzg)
Gemeinde Martell
814 Wahlberechtigte
Geschützter Georg
Georg Altstätter hat gut lachen: Auf die Marteller ist Verlass. Mit 367 Stimmen - 77 Stimmen weniger - bleibt er das Oberhaupt im Martelltal. Martell sebst bleibt politisches Naturschutzgebiet für das Edelweiß, das als einzige Partei bei den Wahlen antritt. Den Vizesessel dürfte der Marteller Schlosser Roland Schwienbacher - mit 183 Stimmen erstgewählter Gemeinderat - einnehmen. Der neue Ausschuss steht: Andreas Rieder, alias Guzzy, der Lexnhof-Bauer und Polit-Neuling Andreas Eberhöfer und Ex-SVP-Frauenchefin Heidi Gamper. (ap)
Gemeinde Schnals
1.052 Wahlberechtigte
Halbierter Karl
Ein (fast) halbierter Bürgermeister ist der Schnalser Karl Josef Rainer. Zehn Jahre Rainer-Regierung sind scheinbar genug. Von den 799 Stimmen für Rainer vor fünf Jahren sind nur mehr 492 übrig geblieben. Bei der Zusammenstellung des Gemeindeausschusses dürfte sich in Ötzis Heimatgemeinde wenig bis gar nichts ändern: Die bisherigen Referenten Peter Grüner, Sonja Santer, Josef Götsch und Oswald Weithaler haben zwar Stimmen verloren - dennoch: Die Schäfchen sind im Trockenen. Auch politischen Herdenschutz braucht man in Schnals nicht: Die SVP ist als einzige Liste angetreten. (ap)
Gemeinde Laas
3.524 Wahlberechtigte
Erste Bürgermeisterin in Laas
Die bisherige Gemeindereferentin Verena Tröger ist von den Wählerinnen und Wählern mit 1.305 Stimmen zur ersten Bürgermeisterin in Laas gekürt worden. Gewählt wurde sie auf der SVP Einheitsliste Laas, Allitz, Eyrs, Tanas, Tschengls. Mit dem Stimmenpolster gestärkt tritt sie die Nachfolge des Langzeitbürgermeisters Andreas Tappeiner an. Ihr Mitbewerber von der Bürgerliste Anton Peter Perfler erhielt 559 Stimmen. Mit 12 Sitzen für die SVP verfügt Tröger über eine klare Mehrheit im Gemeinderat. Gespannt darf man sein, ob auch sie - wie ihr Vorgänger - einen Vertreter der Bürgerliste - in ihre Regierungsarbeit mit einbezieht, um so einen möglichst großen Konsens zu erreichen. Zur Herausforderung könnte es für Tröger zudem werden, die einzelnen Fraktionen- sprich deren gewählte Vertreter - im Ausschuss zu berücksichtigen.
Eine heiße Anwärterin für einen Referentensessel könnte möglicherweise die Spitzenreiterin auf der SVP-Liste für den Gemeinderat Fanziska Riedl aus Eyrs sein, die satte 444 Vorzugsstimmen erhalten hat.
Neben Bürgermeisterin Tröger haben nur zwei der fünf Kandidatinnen auf der SVP-Liste den Sprung in den Laaser Gemeinderat geschafft, sowie eine von den zwei Kandidatinnen auf der Bürgerliste. Die neue Bürgermeisterin wird sich also in einer Männer-Domäne behaupten müssen. (mds)
Gemeinde Schlanders
5.276 Wahlberechtigte
Gewichtiger Dieter
Dieter Pinggera hat sein politisches Gewicht nicht gehalten. 1.516 Stimmen – 335 weniger als vor fünf Jahren - votierten für den neuen Alten. Oliver Wallnöfer taugt zumindest als politischer Wadenbeißer: 282 votierten für den rot-weißen Bürgermeisterkandidaten. Die große Frage in Schlanders lautet: Wer wird Vize? Manuel Trojer oder Maria Pilser? Trojer, der Wirtschaftsreferent ist Erstgewählter, die Kortscherin Pilser Zweitgewählte. Greift das ungeschriebene Gesetz, dass der Vizesessel den Kortschern gehört, wird Pilser Vize-BM. Die Bauern wählten neue Gesichter: hervorragend Christine Kaaserer als Drittgewählte mit 417 Stimmen. Ein zweites Wunder gab es für Dunja Tassiello nicht. Zumindest nicht auf Anhieb. Denn: Nicht zwei Italiener, sondern zwei deutsche Kandidaten ziehen mit Tassiello in den Gemeinderat. Entweder Tassiello begnügt sich als einfaches Ratsmitglied oder aber – und das ist wahrscheinlicher: Die Deutschen machen einem Italiener Platz und Tassiello wird Referentin per Wahlgesetz. Den Oppositionston im Schlanderser Rathaus gibt weiterhin die Südtiroler Freiheit an. Die Lücke von Erhard Alber (ganz) zu schließen gelang den patriotisch angehauchten Landsmännern und -frau aber nicht. (ap)
Gemeinde Latsch
4.322 Wahlberechtigte
Barba-risch
Barba-risch wurde der amtierende BM Helmut Fischer in die Wüste geschickt. Einen amtierenden BM, zumal einen bäuerlichen, aus den eigenen SVP-Reihen aus dem Amt zu jagen, gleicht einem politischen Kunststück. Und dies in einer bäuerlich geprägten Gemeinde. Dies ist Mauro Dalla Barba mit Hilfe vor allem der unzufriedenen Bauern und Bürger gelungen. Mit 1.298 Stimmen (49,2%) hielt Dalla Barba den amtierenden Fischer (918 Stimmen, 34,8%) klar auf Distanz. Fischer also als einfaches Gemeinderatsmitglied? Das ist nicht ausgeschlossen. Bemerkenswert - aber nicht ganz unerwartet - ist bei diesen Wahlen in der Gemeinde Latsch auch, dass die „Gemeinde Gerda“ Gertraud Gunsch mit 1.056 Stimmen - weit mehr als Fischer - auch die amtierende VizeBM Sonja Platzer (526 Stimmen) deklassierte. So kann Gunsch quasi direkt vom Meldeamt in den Gemeindeausschuss wechseln. Als dritter BM-Kandidat verbucht Michele Modica (Bürgerliste Mitanond) mit 424 Stimmen (16,1%) einen Achtungserfolg. Mit 67,6 % ist die Wahlbeteiligung exakt gleich wie vor 5 Jahren geblieben. Aufgrund des Reibungswahlkampfes zwischen den SVP-BM-Kandidaten ist die Süd-Tiroler-Freiheit mit Thomas Patscheider mit nur noch einem Sitz im Rat vertreten und die „Liste Mitanond“ konnte neben Michele Modica den alten Polit-Kämpfer Sepp Kofler und die von der SVP auf die Liste gewechselte Agnes Trafoier in den Rat platzieren.
Newcomer auf der SVP-Liste ist Manuel Platzgummer, der mit 467 Stimmen auf den dritten Platz gewählt worden ist. Neu gewählt sind auch Maria Kuppelwieser (423 Stimmen) und Irmgard Gamper (321). Den Rest der SVP-Plätze im Rat besetzen altbekannte Politkämpfer wie Christian Stricker (442), Harald Plörer (359), der zur SVP gewechselte Thomas Pichler (338), Joachim Weiss (336 Stimmen). Mit 265 Stimmen findet man in der Reihe dann Gemeindereferent Robert Zagler, danach Stephan Bauer (260) und SVP-Koordinierungsobmann Hermann Kerschbaumer Raffeiner (233).
Bekannt ist, dass Mauro Dalla Barba durchaus mit Sonja Platzer ein politisches Auskommen pflegt, aber um Gertraud Gunsch - möglicherweise als VizeBMin - nicht herumkommen wird. (eb)
Gemeinde Kastelbell/Tschars
2.072 Wahlberechtigte
Gockel Gustav
Hahnenkämpfe oder besser gesagt Giggerkämpfe gab es in Kastelbell-Tschars im Vorfeld der Wahlen zwischen der SVP und dem Freien Bündnis. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Wie auch immer: Erster Gockel ist und bleibt in Kastelbell-Tschars Gustav Tappeiner mit 867 Stimmen. Als gutes Stimmvieh haben sich einmal mehr die Bauern erwiesen: Monika Rechenmacher ist mit 364 Stimmen Erstgewählte des Gemeinderates und nimmt - soviel steht fest - den Vizesessel ein. Damit wird im Kastelbeller Rathaus jene Tradition des Schmusekurses fortgesetzt. Viele - sieben um genau zu sein - neue Gesichter gibt es im Gemeinderat - und auch hier zeigt sich eines deutlich: Die Bauern haben ihre Kandidaten durchgewählt. Ein Traumergebnis gibt es für den Lehengut-Bauer Thomas Plack und den Niedermoarhof-Bauer Reinhard Kaserer. Die geordnete Hofübergabe in fünf Jahren hat Bürgermeister Gustav Tappeiner bereits eingeleitet. Des Bürgermeisters Sohn Matthias Tappeiner schaffte mit 154 Stimmen auf Anhieb den Sprung in den Gemeinderat. Daniel Alber gelingt es mühelos die Lücke von Arbeitnehmer-Urgestein Reinhard Verdross zu füllen. Die Sitzverteilung bleibt unangetastet: 12 Sitze behält die SVP, 3 Sitze behalten Pixi, Benni und Nidi. Diese konnten die Stimmen leicht erhöhen. Die patriotischen Wähler hielten dem Freien Bündnis die Treue und begnügen sich weiterhin mit Freiheit und Heimat als politisches Glaubensbekenntis. (ap)
Gemeinde Plaus
600 Wahlberechtigte
Wieder 8 zu 4 für SVP
Nicht viel verändert hat sich in der Gemeinde Plaus. Die SVP hat wie vor 5 Jahren 8 Mandate erreicht und Jürgen Klotz bleibt Bürgermeister von Plaus. Die „Bürgerliste Plaus – für mehr Demokratie“ erzielt mit dem bisherigen Vizebürgermeister Christoph Gögele 4 Mandate. Jürgen Klotz hat als einziger Bürgermeisterkandidat 268 (68,5%) von 391 abgegebenen Stimmen erhalten. Geändert hat sich die Anzahl der Frauen: bisher waren 2, im neuen Gemeinderat sind 5 Frauen. 2 Frauen der Bürgerliste, 3 von der SVP. Die Wahlbeteiligung sank von 71,2 auf 65,2%. (hzg)
Gemeinde Naturns
4.894 Wahlberechtigte
Veränderungen mit Zeno Christanell
Naturns bleibt eine der spannendsten Gemeinden im Vinschgau. Wirtschaftlich in allen Sektoren stark, mit einer rührigen und aufgeklärten Bürgerschaft und überaus dynamisch. Dynamisch hat sich daher auch der Wahlkampf um die Nachfolge als Bürgermeister von Andreas Heidegger entwickelt. Das Kräftemessen hat mit der Wahl von Zeno Christanell (Bild) als neuen Bürgermeister der Marktgemeinde ein vorläufiges Ende gefunden. Mit 1439 Stimmen (495) distanzierte Zeno Christanell seinen Cousin Jonas Christanell (996 Stimmen, 33,9%) klar. Auf ein beachtliches Ergebnis kommt der als unabhängiger Kandidat auf der Liste der Süd-Tiroler Freiheit angetretene Tobias Gritsch mit 414 Stimmen (14,1 %). Als BM-Kandidat abgeschlagen kommt Werner Albrecht (Liste „Für Naturns“) auf 85 Stimmen (2,9 %). Dafür zieht Albrecht mit einem Sitz in den neuen Gemeinderat.
In der Wahlschlacht um das Amt des BM aufgerieben wurde allerdings die Liste „Zukunft Naturns“. Vor 5 Jahren konnte die Liste „Zukunft Naturns“ noch fünf Gemeinderatssitze mit großem Stimmenzuspruch erobern, diesmal sind mit Margot Svaldi und Astrid Tappeiner nur noch zwei Vertreterinnen im Gemeinderat. Profitiert hat die Süd-Tiroler Freiheit. Zu Natscha Santer Zöschg gesellen sich im neuen Gemeinderat Dietmar Rainer und eben Tobias Gritsch.
Die Wähler der SVP haben die Reihung im Gemeinderat diesmal anders gewichtet. Honoriert wurden die bisherigen Gemeindereferenten Astrid Pichler (697 Stimmen) und Michael Ganthaler (584). Nicht wiederholen konnte weder der bisherige VizeBM Helmut Müller noch Gemeindereferentin Barbara Pratzner ihre Wahlergebnisse von vor 5 Jahren. Damals erhielt Müller 714 Vorzugstimmen, Pratzner 402, diesmal waren es 519 für Müller und 370 für Pratzner. Mit Florian Gruber, Andreas Pichler, Hannes Höllrigl, Markus Mazoll, Andreas Pircher und Oswald Zischg (alle SVP) ziehen viele Neue in den Naturnser Gemeinderat.
Durch den internen Wahlkampf konnten auch Wähler mobilisiert werden, denn die Wahlbeteiligung ist von 64,3% (2015) auf diesmal 68,6% gestiegen. (eb)
Gemeinde Partschins
3.184 Wahlberechtigte
Frischer Wind in Partschins
Partschins hat besonders und erfrischend gewählt: Zum einen haben mehr Frauen als Männer von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Zum anderen sind von der „Neuen Bürgerliste Partschins Rabland Töll“ alle fünf KandidatInnen (Jutta Pedri, Monika Pföstl, Benjamin Schupfer, Max Sparber und Johannes Tappeiner) in den Gemeinderat gewählt worden. Wären es mehr KandidatInnen gewesen... Und zum Dritten ist die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2015 gestiegen. Wahlkampf und diversifiziertes Angebot tun also der Demokratie gut und so sind auch die Gewählten gut legitimiert. Die Freiheitlichen konnten das patriotische Stimmenlager nicht auf sich vereinigen. Denn das Freiwerden von Stimmen durch das Nicht-Mehr-Kandidieren der Süd-Tiroler Freiheit konnten die Freiheitlichen nicht auf sich beziehen. Trotz leichtem Stimmenverlust erobern die Freiheitlichen mit Sabine Zoderer und Christian Leiter zwei Ratssitze.
Die Wahl zum Bürgermeister konnte Luis Forcher (Bild) von der SVP mit 960 Stimmen (54,7%) für sich entscheiden. Jutta Pedri von der „Neuen Bürgerliste“ hat aber mit 646 Stimmen (36,8%) neue Kräfte in der Gemeinde Partschins erweckt, die in der vergangenen Legislatur im Gemeinderat nicht wirklich eine politische Heimat vorgefunden haben. Mit 150 Stimmen (8,5%) wurde Sabine Zoderer von den Freiheitlichen zwischen diesen Blöcken aufgerieben. Trotz dieser Auswahl kamen 316 weiße Stimmzettel bei der BM-Wahl in die Urnen.
Will man in Partschins Konsenspolitik machen - und mit Luis Forcher sind dafür politische Voraussetzungen gegeben - wird man um eine Koalitionsfrage wohl nicht umhinkönnen. Denn - mit Ausnahme von Thomas Schönweger und Jasmin Ramoser - sind für die SVP altbewährte Gemeinderäte wiedergewählt worden. Also frischer Wind auch in den Gremien! (eb)