Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Schlacht ist geschlagen. Die Wähler in zwei Gemeinden haben überrascht: In Latsch ist ein amtierender Bürgermeister abgewählt worden. Helmut Fischer muss Mauro Dalla Barba weichen. Beide sind aus der Südtiroler Volkspartei. Ein Husarenstück ohne bisherigen Vergleich. Überrascht ist man auch von den Wählern der Gemeinde Prad. Man muss feststellen, dass man den amtierenden BM Karl Bernhart von der Bürgerliste Prad in trügerischer Sicherheit gewiegt hat. Denn aufgrund des Wahlergebnisses auch vor 5 Jahren war Bernhart bzw. die Wahl eines Bürgerlistlers zum Bürgermeister ein SVP-interner Betriebsunfall, der nun knallhart korrigiert worden ist.
In Mals ist demokratiepolitisch die Stunde Null angebrochen. Jene, die außerhalb des SVP-Spektrums kein politisches Angebot serviert bekommen haben, sind wohl der Wahl fern geblieben. Der Rückgang der Wahlbeteiligung um beschämende 14 Prozent ist ein Stück weit so zu erklären. Der Rest ist der politischen Inzucht der SVP zu verdanken.
Die Mittelpunktgemeinde Schlanders hat mit der Liste „Zukunft Schlanders“ und der Süd-Tiroler Freiheit eine solche Inzucht immerhin vermeiden können.
In Naturns hat mit einem sehr hohen politischen Preis in der Oppositionsliste „Zukunft Naturns“ Zeno Christanell der Wunschkandidat obsiegt, der dieser Zukunftsvision am ehesten entspricht. Große Reibung, das kann festgestellt werden, innerhalb der SVP-Kandidaten dezimiert auf der anderen Seite oppositionelle Kräfte.