Schlanders - Das Jugendtheater Vinschgau (JUVI) ist aus der Theaterszene nicht mehr wegzudenken. Bisher war die Gruppe selbst aktiv gewesen, indem sie Stücke von Daniel Trafoier auf die Bühne gebracht und viele fürs Schauspiel begeistert hatte. Und sie will es bald wieder tun, denn die Proben fürs neue Musical laufen schon. Letztens trat JUVI in einer neuen Rolle als Konzertveranstalter auf: Corinne Amrand machte auf ihrer Südtiroltour Halt in der BASIS, das musikalische Alter Ego von Schauspielerin Eva Kuen. Kuen ist als bekannte Südtiroler Theater- und Filmschauspielerin und Regisseurin meist in Brixen oder Bozen zu sehen.
Dieses Mal füllte sie als Sängerin das Kasino gemeinsam mit ihrer Band (Komponist Simon Gamper, Philipp Schwarz, Thomas Ebner) mit samtscharfen, radikal optimistischen Klängen und Wortkunstwerken aus. Neue Songs „So ungefähr“ und bekannte aus „Käpt’n Lost“ bestachen durch Poesie und das besondere musikalische Arrangement. Sie schnitten Themen wie Umweltschutz, Psychohygiene, Flucht oder Emanzipation an. Immer mit Augenzwinkern, nie mit dem Zeigefinger nahmen sie den Raum und das Publikum ein. Als „feministische Art Pop Band“ hat Corinne Amrand in der BASIS demonstriert, wie geschliffen Südtiroler Kunst mit meist deutschsprachigen Songtexten sein kann. „Stürmisch sind die Zeiten“ heißt es in „Südwind“ – zum Glück war dem Publikum „ein Schluck Weltmeer“ gestattet, so hat sich die Bühnenpräsenz der Musiker:in angefühlt. Das Publikum eingestimmt hatte Noah Thanei. Auf drei Instrumenten gleichzeitig spielend, überraschte der Musiker aus Schlanders mit seinen ersten Eigenkompositionen. Balladen von Bands wie Coldplay oder Radiohead interpretierte er auf eigene Weise.
Maria Raffeiner