Die Yeti Geschichte, erzählt von Reinhold Messner

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Reinhold Messner erzählt am Lagerfeuer die Legende des Yeti Reinhold Messner erzählt am Lagerfeuer die Legende des Yeti

Bozen/Vinschgau/Himalaya - Bei den Gesprächen am Feuer auf Schloss Siegmundskron erzählt Reinhold Messner aus seinem Leben und gibt Antworten auf Fragen aus dem Publikum. Als ihn ein kleines Mädchen fragte, ob er im Tibet den Yeti gesehen hätte, antwortete Messner: „Nein, den Yeti habe ich nicht gesehen aber ich habe im Tibet in der Tat das gesehen, was die Einheimischen unter einem Yeti verstehen. Die Yetigeschichte ist eine Legende. Sie ist ein paar Tausend Jahre alt. Die Yetigeschichte, wie wir sie kennen, ist vor 120 Jahren völlig verfälscht von einem englischen Journalisten von Nepal nach Europa gekommen. Die Einheimischen haben seit Jahrtausenden gewusst, dass es ein Ungeheuer gibt, welches viel größer ist als ein Mensch und auf zwei Beinen geht. Es kann mit einem Prankenschlag töten. Es ist ein riesiger Braunbär, der viel größer ist als unser Braunbär. Er läuft auf zwei Beinen und deshalb ist wohl die Legende entstanden. Die meisten Tibeter haben den Yeti, der bei ihnen einen anderen Namen hat, nie gesehen. Er ist ein Nachtwesen und wohnt in Höhlen. 10 Jahre lang habe ich dieses Wesen verfolgt und mit der Zeit hat sich ein klares Bild ergeben. Warum hinterläßt dieses Wesen Fußspuren wie ein riesiger Zweibeiner? Diese Fußspuren sehen so aus, weil dieses Tier die Hintertatze genau in die Spur der Vordertatze legt. So entsteht die Spur eines Sohlengängers, sie schaut aus wie eine riesige menschliche Fußspur. Warum tut er das? Der „Yeti“ lebt schon seit mehreren hundertausend Jahren vor allem am Nordfuß des Himalaya. Instinktiv weiß er, wenn die Vordertazte auf einem Gletscher, einer Gletscherspalte gehalten hat, dann hält auch die Hintertatze. Deshalb legt er die Hintertatze genau in die Vordertatze. Das ist der Grund, warum diese Spuren entstehen. Wenn man diese sieht, glaubt man zuerst nicht, dass sie von einem Tier sind, man glaubt, sie sind von einem Riesen. Es ist aber kein Riese sondern ein besonders großer Braunbär“.
Abschließend sagte er zu dem Mädchen, das die Frage gestellt hatte: „Du bist ein kleines Mädchen, du kannst sagen, es gibt den Yeti, aber es gibt ihn doppelt: in der Phantasie der Menschen und in der Realität“. (pt)

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