Die Berufsfeuerwehr Bozen vermittelt in einem kurzen Film Sicherheitshinweise, um Gefahren durch Strom vorzubeugen.
Eine der häufigsten Ursachen von Wohnungs- und Hausbränden ist elektrischer Strom. Mit einfachen Maßnahmen und Verhaltensregeln können durch elektrischen Strom verursachte Unfälle und Schäden vermieden werden. Laut Statistik gehen 30 Prozent der Brände im Haushalt von der Elektroanlage oder von Elektrogeräten aus, erklärt Brandinspektor Christian Auer von der Berufsfeuerwehr Bozen. Eine interne Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat deshalb jetzt ein Video mit Tipps und Sicherheitshinweisen beim Umgang mit Elektrizität erstellt: In dem zweieinhalb Minuten dauernden Video spielen Berufsfeuerwehrmänner Szenen, mit denen wichtige Verhaltensregeln vermittelt werden.
Der elektrische Strom als Auslöser eines Brandes wird als Risiko oft unterschätzt, weist Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler auf die Bedeutung der Vorbeugung hin: "Elektrischer Strom steht bei den Brandursachen ganz vorne, und umso wichtiger ist der richtige Umgang mit Elektrizität, denn bereits mit einigen Handgriffen und geringem technischen Aufwand kann das Brandrisikogesenkt werden. Deshalb danke ich der Berufsfeuerwehr für die Erstellung dieses Videos, mit dem der Bevölkerung wichtige Hinweise zur Erhöhung der eigenen Sicherheit vermittelt werden."
Durch Elektrizität verursachte Brände haben verschiedene Ursachen: Am Arbeitsplatz oder auch im Haushalt kann etwa hoher Stromverbrauch an Mehrfachsteckdosen dazu führen, dass diese überlastet werden und anfangen zu brennen. Auch bei anderen Tätigkeiten kann es zur Überlast kommen, wie am Beispiel Kabeltrommeln gezeigt wird: So kann ein Hitzestau entstehen, wenn eine zweite Kabeltrommel angeschlossen und nicht ordnungsgemäß ausgerollt ist. Bevor Löschversuche unternommen werden, muss davor unbedingt die Stromversorgung unterbrochen werden.
Immer mehr Fahrzeuge wie Autos oder Roller werden mit Akkus betrieben: Auch hier ist es wichtig, die Ladegeräte an eine fachgerecht installierte Elektroanlage anzuschließen. Falls an Elektrogeräten Anpassungen oder Änderungen durchgeführt werden, ist es unabdingbar, dass diese mit Fachwissen durchgeführt werden. Auf jeden Fall sind die Hinweise der Hersteller auf den Geräten zu beachten.
Falls dennoch etwas in Brand gerät, muss sofort die Stromversorgung unterbrochen und die Notrufnummer 112 angerufen werden.
mac
Die Tiroler Künstlerin Sophia Mairer wird in diesem Jahr mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet. Der Juryentscheid fiel kürzlich in Innsbruck. Die Verleihung findet im September in Glurns statt.
"Mit assoziativ aufgeladenen Geflechten und einer ungewöhnlichen perspektivischen Darstellung nähert sich Sophia Mairer behutsam imaginierten Orten an und lässt es auf einen Versuch ankommen, tradierte Sehgewohnheiten und die damit verbundenen Denkprozesse zu unterwandern." So beschreibt die Webseite der Wiener Akademie der Bildenden Künste das aktuelle Schaffen der Tiroler Künstlerin Sophia Mairer, die in diesem Jahr mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet wird. Diese Entscheidung fällte jüngst die Jury, die sich aus Sabine Gamper (Land Südtirol), Nina Tabassomi (Land Tirol) und Andreas Flora (Familie Flora) zusammensetzt. Verliehen wird der Paul-Flora-Preis am 9. September in der Geburtsstadt von Paul Flora, in Glurns.
In der Begründung der Jury heißt es: "Sophia Mairer vertieft sich in die Debatten um unseren Planeten und trägt diese zugleich spielerisch und präzise in den Diskurs der Malerei hinein. Die Fragen, die daraus entstehen, münden in immer neue Versuche mit diesem traditionellen Medium umzugehen – mal werden die Malereien Teil von Skulpturen und ihr Träger ist dünnes Papiergewebe, mal gibt es so viele unterschiedliche Perspektiven gleichzeitig, dass das menschliche Auge wie der Körper der Betrachtenden eingeladen werden, andere Erfahrungen des Schauens und Wahrnehmens zu praktizieren." Mairers Malereien könnten dabei helfen, der Vielfalt des Lebendigen demütiger und freudvoller zu begegnen.
Sophia Mairer setze sich in ihrem Werk unvoreingenommen und feinfühlig mit dem Kosmos auseinander, unterstreicht Landesrat Philipp Achammer, wozu sie die Malerei unkonventionell einsetze und fließende Übergänge zur Bildhauerei schaffe."Diese Auseinandersetzung sei äußerst aktuell und spiele auch bei der Vergabe des Paul-Flora-Preises eine wichtige Rolle", sagt Landesrat Achammer.
Sophia Mairer wurde 1989 in Innsbruck geborenen und ist bei Telfs aufgewachsen. Die Künstlerin begann 2008 ein Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien, wechselte 2009 an die Universität für angewandte Kunst, wo sie bis 2015 Kunst und Kommunikative Praxis, Design, Architektur und Environment für Kunstpädagogik studierte. 2011/12 verbrachte sie ein Studienjahr an der Faculdade de Belas Artes Lisboa. Von 2012 bis 2018 studierte sie zusätzlich Malerei an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Henning Bohl, Johanna Kandl und Thomas Zipp. Als Co-Teacher war sie 2017 und 2018 bei der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg tätig. Seit 2022 ist sie Assistentin von Judith Eisler in der Klasse für Malerei und Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Die Künstlerin wurde schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Emanuel und Sofie Fohn-Stipendium (2015), dem Förderpreis der RLB Kunstbrücke (2016) und dem Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol (2020). 2017 wurde sie im Rahmen der Kunstankäufe der Stadt Innsbruck gewürdigt, 2018 durch einen Aufenthalt im Künstlerhaus Paliano bei Rom.
Der Paul-Flora-Preis wurde ursprünglich 2002 anlässlich des 80. Geburtstags des Künstlers Paul Flora († 2009) vom Land Tirol zur Förderung junger Tiroler Kunstschaffender gestiftet. Nach dem Tod des Künstlers griffen die Landesregierungen von Tirol und Südtirol diese kurze Tradition gemeinsam wieder auf. Seit 2010 wird der Paul-Flora-Preis in Erinnerung an den Künstler jährlich abwechselnd in Tirol und in Südtirol an junge Künstlerinnen und Künstler für hervorragende Leistungen in der zeitgenössischen Bildenden Kunst nördlich und südlich des Brenners verliehen.
jw
Zum Abschluss seines Italienbesuchs traf der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer gestern Abend, in Begleitung von Landeshauptmann Arno Kompatscher die SVP-ParlamentarerInnen Julia Unterberger, Renate Gebhard, Meinhard Durwnalder und Dieter Steger.
Wir haben verschiedene Themen angesprochen", so Senatorin Unterberger, "und dem Bundeskanzler unsere parlamentarische Tätigkeit erläutert. Außerdem die Fragen, die Südtirol betreffen, die wir zur Zeit mit den verschiedenen Ministerien diskutieren.
Es war ein sehr fruchtbares Treffen, das einmal mehr die intensive Zusammenarbeit und die ständige Aufmerksamkeit Österreichs für den Schutz unserer Autonomie, bekräftigt hat."
PARLAMENTARI SVP INCONTRANO CANCELLIERE AUSTRIACO NEHAMMER
Ieri sera, a conclusione della sua visita in Italia, il cancelliere austriaco Karl Nehammer accompagnato dal Presidente della Provincia Arno Kompatscher ha incontrato i parlamentari della SVP Julia Unterberger, Renate Gebhard, Meinhard Durwnalder e Dieter Steger.
“Abbiamo toccato diversi temi – ha detto la senatrice Unterberger - e illustrato al Cancelliere la nostra attività parlamentare e il confronto che portiamo avanti coi vari Ministeri sulle questioni che attengono il nostro territorio. Un incontro quindi molto proficuo, che ribadisce ancora una volta il forte spirito di collaborazione e la costante attenzione austriaca per la tutela della nostra autonomia."
Innerhalb jener Abteilungen der Sanitätsstrukturen, in denen Risikopatienten aufgenommen sind, gilt weiterhin die Maskenpflicht. Heute (2. Mai) hat LH Arno Kompatscher die Verordnung unterzeichnet.
Die neue Corona-Verordnung gilt ab sofort und bis zum 31. Dezember. Gesundheitsminister Orazio Schillaci hatte am 28. April die staatliche Verordnung unterzeichnet, Landeshauptmann Arno Kompatscher hat sie am heutigen Dienstag (2. Mai) übernommen und an die verschiedenen Eigenschaften der Strukturen der sozialen Pflege im Land adaptiert.
Die Maskenpflicht gilt für die Beschäftigten, die Benutzer und die Besucher in Einrichtungen des Gesundheitswesens, und zwar innerhalb jener Abteilungen, in denen gebrechliche Personen, Senioren und immunosupprimierte Personenuntergebracht sind, vor allem solche mit einem hohen Betreuungsbedarf. Diese Abteilungen werden von den Sanitätsdirektionen der betroffene Gesundheitseinrichtungen definiert.
Die Pflicht, einen Schutz der Atemwege zu tragen, gilt auch in der sozialen Pflegeund der Sozialfürsorge, einschließlich der Aufnahmeeinrichtungen und jener der Langzeitpflege, der betreuten Pflegeheime (RSA), der Hospize, der Rehabilitationseinrichtungen, der Wohneinrichtungen für ältere Menschen, einschließlich der Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen, und für Wohneinrichtungen gemäß Artikel 44 des Dekretes des Ministerratspräsidenten vom 12.01.2017, jedoch ausschließlich in den Bereichen und in den Situationen, die vom ärztlichen Leiter der Einrichtung als Risikobereiche eingestuft werden.
Zum Zwecke dieser Vorschrift der Verordnung Nr. 5 vom 02.05.2023 werden in Einrichtungen, in denen es keinen ärztlichen Leiter gibt, die entsprechenden Entscheidungen von der ärztlichen Bezugspersonen der Einrichtung oder einer anderen, wie auch immer benannten, ärztlichen Figur getroffen, welche vergleichbare Funktionen für die Einrichtung ausübt.
In den Bereichen außerhalb der Abteilungen mit Patienten entscheiden die Sanitätsdirektoren über die Maskenpflicht – auch für Personen mit Atemwegserkrankungen; Kinderärzte und Allgemeinmediziner über das Maskentragen in ihren Ambulatorien und Wartesälen.
Die Befreiung von der Maskenpflicht gilt weiterhin für Kinder unter 6 Jahren, Personen, die aus triftigen gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können.
Die Verordnung Nr. 5/2023 und weitere Verordnungen, Dokumente und Informationen zum Coronavirus sind im Corona-Portal des Landes Südtirol veröffentlicht.
mdg/uli
Mit einer Online-Petition wollen die Freiheitlichen in der Diskussion um Großraubtiere in Südtirol ein starkes Zeichen für die Lösung des Problems setzen.
„Wir wollen mit dieser Petition den Südtirolern eine Stimme geben und Druck auf die Entscheidungsträger ausüben. Es kann nicht sein, dass Bürokraten in Großstädten, die Wälder nur von Bildern kennen, den hier lebenden Menschen vorschreiben, wie sie sich mit Wolf und Bär arrangieren müssen. Darum wollen wir allen Südtirolern eine Stimme geben, die sie durch eine Online-Unterschrift lautstark erheben können“, schreibt Obfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung.
Besondere Aktualität habe die Angelegenheit durch den tragischen Fall im Trentino erhalten, so die Freiheitlichen. „Wir warnen aber, den Tod eines jungen Menschen politisch auszuschlachten und zu instrumentalisieren. Vielmehr sollte er uns zu denken geben, ob es nicht an der Zeit wäre, das Thema emotionslos und vernünftig anzugehen. Wo viele Menschen leben, wo Almwirtschaft zu den Existenzgrundlagen gehört, wo man auch vom Tourismus lebt, ist kein Platz für explodierende Bären- und Wolfsbestände“, heißt es in der Aussendung weiter.
Ebenso warnen die Freiheitlichen vor unbedachter Hetze und Panik. „Die Videos, die aktuell zirkulieren und Bärensichtungen die Jahre zurückliegen als aktuelle Fälle darlegen wollen, sind genauso schädlich wie die Demonstrationen der sogenannten Tierschützer, welche Bären und Wölfen Menschenrechte zugestehen wollen. Wir müssen zurück zur Vernunft und dürfen die Realität nicht aus dem Auge verlieren. Darum ist eine Unterschrift für unsere Petition nicht nur ein starkes Zeichen, sondern ein wichtiger Schritt hin zu einer realpolitischen Lösung des Wolf- und Bärenproblems“, schließt Zoderer die Aussendung der Freiheitlichen.
Link zur Petition „Wolf und Bär gehören nicht hierher!“: https://www.change.org/StoppWolfundBaer
Braucht es eine Grenzwache? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Gemeinde Val Müstair intensiv. Mit einem Stellenabbau beim Grenzübergang Müstair würde man nicht nur der Abwanderung aus der Talschaft Vorschub leisten, auch die Sicherheit für die Bevölkerung wäre nicht mehr im gleichen Masse vorhanden.
von Annelise Albertin
Als im März 2020 die Grenzen zu den Nachbarstaaten wegen der Pandemie über mehrere Wochen gesperrt wurden, rückte die Schranke zwischen Müstair CH und Taufers IT wieder vermehrt ins Bewusstsein der einheimischen Bevölkerung. Von heute auf morgen gab es erneut dieses Hier und Drüben. Familien, Paare, Freunde konnten sich lange Zeit nur noch virtuell sehen. Die Grenze war geschlossen, passierbar nur für die Grenzgänger, welche täglich vom Vinschgau ins Val Müsair oder Engadin zur Arbeit einreisen. Nachdem das Schengenabkommen den Personenverkehr an der Grenze wesentlich erleichtert hat und grundsätzlich an den Binnengrenzen keine systematischen Personenkontrollen mehr durchgeführt werden, fährt man, manchmal auch mehrmals am Tag, frei und zügig von einem Land ins andere, wenn die Vorschriften für das Einführen von Waren eingehalten sind. Corona hatte diese Freiheit über längere Zeit drastisch eingeschränkt und klar gemacht, dass trotz aller grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in vielen Bereichen die Trennlinie da ist. Eine Trennlinie zum Schutze der Bevölkerung. Ein Schutz vor illegalen Grenzübertritten, unerlaubten Wareneinfuhren nicht zuletzt auch Betäubungsmitteln, fahruntüchtigen Verkehrsteilnehmern oder Fahrzeugen, die Aufzählung ist nicht abschliessend.
Ein Grenzwächter verfügt aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung über eine geübte Intuition im Erfassen von unerlaubten Grenzübertritten. Seine ausserordentliche Beobachtungsgabe, sein blitzschnelles aber besonnenes Agieren im Verdachtsfalle sind Eigenschaften, die einen Grenzwächter auszeichnen.
Ein Tag bei der Grenzwache Müstair
Es ist Mittwochmorgen halb acht Uhr, das Einsatzteam findet sich zum Briefing durch den Einsatzleiter ein. Unterstützt wird das Team Müstair heute von Zollspezialisten vom Stützpunkt Samedan. «Die Nacht war ohne besondere Vorkommnisse», berichtet der Einsatzleiter. Er setzt die Mitarbeiter ins Bild, welche Transporte und die damit verbundenen Handelswarenkontrollen angemeldet sind. Weiter stehen an diesem Tag mobile Einsätze im Inland sowie die «pattuglie miste» zusammen mit den Carabinieri Taufers und der Kantonspolizei Graubünden auf dem Programm. Nebst diesen Spezialeinsätzen muss der Grenzposten Müstair ganztägig besetzt sein.
Die erste Fahrzeugkontrolle lässt nicht lange auf sich warten. Fahrer und Fahrzeug werden auf die Seite genommen, Verdacht auf Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz. Und hier kommt nun «Linus» zum Einsatz. Der auf Betäubungsmittel trainierte Labrador gehört dem Bund, wird aber von einem Grenzwächter als Familienhund zu Hause gehalten, betreut und trainiert. «Linus» bekommt zum Schutz vor Beschädigungen am Fahrzeug und Verletzungen Pantöffelchen über die Pfoten gestreift. Sein Herrchen führt ihn an der Leine rund um das Auto, er beschnüffelt die Reifen, den Kofferraum und das Innere des Autos ausgiebig. Das Auto wird auf die Hebebühne gehoben, um auch den unteren Teil inspizieren zu können. Inzwischen wird der Fahrer «gefilzt», was bedeutet, dass er und sein Gepäck aufs Genauste kontrolliert werden. Es wird ein Drogentest durchgeführt. Würde sich der Verdacht verhärten, müsste er an die Kantonspolizei übergeben werden. Im vorliegenden Falle konnte der Fahrer seine Reise nach einer knappen Stunde fortsetzen.
Weitere Fahrzeuge werden auf Fahrtüchtigkeit und unerlaubte Wareneinfuhr überprüft. Heute ist es ruhig. Die kontrollierten Personen zeigen sich kooperativ, was nicht immer der Fall ist. Zeitnot und Unverständnis erzeugen manchmal Widerwillen, die Grenzwächter bewahren Ruhe und entschärfen so manche Eskalation.
Der angekündigte Warentransport kommt an. Das Transportfahrzeug wird in die für Kontrollzwecke vorgesehene Garage gefahren, wo jetzt der Zollspezialist anhand der Warenliste, die er vom Spediteur erhalten hat, die Ladung unter die Lupe nimmt. Die Kartons werden geöffnet, der Inhalt gewogen und gezählt, die Ware mit den Angaben auf der Liste abgeglichen. Eine akribische Arbeit, die volle Konzentration erfordert. Auch hier zeigt sich der Lieferant äusserst kooperativ, er hat nichts zu verbergen und begegnet den Zollbeamten mit Respekt. Er weiss, sie tun ihre Pflicht.
Gegen 10 Uhr 30 treffen der für die «pattuglie miste» abberufene Polizist der Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri aus dem Südtirol auf der Schweizer Seite der Grenze ein. Sie werden begleitet vom Kommandanten der Carabinieri Kompanie Schlanders. In ihren schmucken, schwarzen Uniformen geben die italienischen Staatsangestellten ein imposantes Bild und ihre Präsenz unterstreicht die Bedeutung des geplanten Einsatzes. Seit Juli 2020 führen die zum Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) gehörende Grenzwache, die Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri grenzüberschreitende Kontrollen durch, «pattuglie miste», gemischte Patrouillen genannt. An diesem Vormittag kontrollieren sie im Val Müstair an unterschiedlichen Orten etliche Fahrzeuge. Die Fahrzeuglenker müssen den Identitäsausweis sowie Führer- und Fahrzeugausweis vorlegen. Die Motorfahrzeuge werden auf ihre Fahrtüchtigkeit und auf mitgeführte Waren inspiziert. Betrifft die Kontrolle ein Fahrzeug mit italienischen Nummernschildern, kommen die Carabinieri zum Einsatz, die sich sonst im Hintergrund halten. Solche «pattuglie miste» finden regelmässig im Wechsel im jeweiligen Land statt.
Nach einer kurzen Mittagspause fährt ein Grenzwachteam auf den Ofenpass zum mobilen Einsatz. Verstärkung erhalten sie vom Kollegen des Grenzpostens La Drossa. Die Fahrzeuglenker müssen den Kofferraum öffnen und ihr Gepäck offenlegen. Es sind vorwiegend Reisende aus dem Livigno mit tschechischen Nummernschildern. Auch der Linienbus aus Livigno wird angehalten und die Passagiere müssen ihr Gepäck vorzeigen. Eine Touristin führt zu viele Zigaretten mit. Sie muss aussteigen und die Zollgebühr sowie eine Busse bezahlen. Der Bus ist inzwischen weitergefahren, der nächste Linienbus kommt erst in zwei Stunden vorbei. Es ist ihr Glück, dass sie von einer Privatperson bis nach Zernez mitgenommen werden kann.
Der Tag ist bereits fortgeschritten, das Einsatzteam trifft sich am Grenzposten Müstair zum Debriefing. Es war ein intensiver Arbeitstag, der von allen Beteiligten viel Fingerspitzengefühl, Flexibilität und nicht zuletzt auch körperlichen Einsatz gefordert hat.
Das BAZG (Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit), der Mitarbeiterstab der Lokalebene Zoll Graubünden, die Mitarbeiter der Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri haben keine Mühe gescheut, für die vorliegende Reportage einen umfassenden Einblick in ihre Tätigkeit zum Schutze der Bevölkerung zu ermöglichen. Ihnen allen gebührt grossen Dank, grazia fich, grazie mille!
Sorglos durch den Zoll: Seit 2018 können private Importe von überall online angemeldet und mit wenigen Klicks bezahlt werden
(www.quickzoll.admin.ch).
Ein fortschrittlicher Service, der Privatpersonen den Grenzübertritt mit Waren wesentlich erleichtert.
Mals - Im Gemeinderat von Mals geht es ruhig und beschaulich zu. So auch in der Ratssitzung vom 27. April 2023. Und dies, obwohl es einen Haufen Geld zu erteilen gab. Denn in der Abschlussrechnung für das Finanzjahr 2022 wird ein verfügbarer Verwaltungsüberschuss von 5,4 Millionen Euro ausgewiesen. Eine Million Euro davon wurde bereits in den Haushalt eingebaut und 1,8 Millionen waren als Haushaltsänderung bei der Ratssitzung vorgesehen. Die Generalsekretärin Monika Platzgummer bekräftigte, dass der Verwaltungsüberschuss ein Polster für ein Damoklesschwert biete. Denn es sei noch nicht klar, ob und wieviel Geld aus den Stromeinnahmen im Laufe des heurigen Jahres an den Staat abgeführt werden müssten.
Anhand von einigen Grafiken erläuterte Platzgummer die Entwicklungen der Ein- und Ausgaben der Gemeinde in diversen Bereichen. Erkennbar dabei: Die Coronajahre 2020/2021 haben zu einem enormen Rückgang bei Ein- und Ausgaben geführt. Mit 2022 sei wieder so etwas wie der Normalzustand erreicht worden. Dieser sei in einigen Bereichen sogar übertroffen worden. Bei der Ortstaxe etwa, die zwar nicht der Gemeinde zur Verfügung steht, aber als Indiz für Entwicklungen durchaus hergenommen werden kann. Hat die Ortstaxe im Jahr 2019 noch 526.000 Euro betragen, so ist sie im Jahr 2022 auf 715.000 Euro gestiegen.
Der Verschuldungsgrad der Gemeinde Mals sei, so Platzgummer, erfreulicherweise auf 156 Euro pro Einwohner und Jahr gesunken.
Die Haushaltsänderungen für die 1,8 Millionen Euro gingen fraglos über die Bühne. Für die Planung der Sanierung des Kulturhauses Burgeis werden 30.000 Euro, für die Planungen einer Unterführung an der Schleiser Kreuzung 100.000 Euro vorgesehen - Projektanschiebungen also, die in Zukunft Geld erforderlich machen werden.
Abgeschlossen wurde eine Vereinbarung mit dem Vintschger Museum. Dort soll eine volle Arbeitsstelle geschaffen und von dieser auch einige Kulturstätten mitbetreut werden. Finanziert wird diese Stelle zu 80 % om Museumsbeirat des Landes und für die umliegenden Gemeinden, so auch für Mals, trifft es 2.400 Euro pro Jahr bereitzustellen.
Eine einzige Frage tauchte in der Diskussion auf. Bruno Pileggi formulierte diese spitz: Ob es nun so sei, dass die General-Verdross-Straße frei befahrbar sei. Tatsächlich werde in Mals durch die Fußgängerzone gefahren, als ob es sie gar nicht geben würde. Mit dem Greifen der Polizeivereinbarung werde das geändert, sagte M Josef Thurner. (eb)
Partschins/Südtirol - Im Februar zur neuen Parteiobfrau gewählt, wird Sabine Zoderer die Freiheitlichen auch auf Platz eins der Kandidatenliste in die Landtagswahlen führen. „Ob leistbares Wohnen, Energiepreise, Löhne oder öffentliche Sicherheit – in den zentralen Faktoren unseres täglichen Lebens hat sich Südtirol eine bessere Politik verdient“, ist die 43-jährige Arbeitnehmerin überzeugt. „Zwischen millionenschweren Immobilien- und Baugeschäften und völlig überteuerten Wohnungspreisen und Lebenshaltungskosten bleibt immer öfters Südtirols arbeitender Mittelstand auf der Strecke – egal ob angestellt oder selbstständig in einem mittlerem Unternehmen, betont die Parteiobfrau und Listenführerin. Beruflich ist Sabine Zoderer Angestellte in einem Handwerksbetrieb, ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Zudem ist sie ehrenamtlich im Sportverein tätig, ist Jägerin und sitzt im Gemeinderat von Partschins.
„Unser Land braucht endlich weniger Arroganz und Selbstdarstellung in der Landespolitik und der regierenden Volkspartei, dafür wieder mehr Demut, Bürgernähe und demokratiepolitische Frischluft“, so Sabine Zoderer.