Latsch/Welt-Hypertonie-Tag - Die Weltgesundheitsorganisation stuft Bluthochdruck als eine der größten globalen Gesundheitsgefahren ein. Weltweit leiden 1 bis 1,5 Milliarden Menschen an einem zu hohen Blutdruck. Deshalb finden jedes Jahr am 17. Mai, dem Welt-Hypertonie-Tag, Kampagnen zur Sensibilisierung gegen Bluthochdruck statt. Im Vinschgau wurden beim Markttag in Latsch, am Freitag, den 19. Mai Blutdruckmessungen von 9 bis 12 Uhr durchgeführt und außerdem wurde über das Thema informiert. Organisiert wurde die Aktion vom Weißen Kreuz Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Schlanders, der italienischen Gesellschaft gegen Hypertonie SIIA und der Chris Studie bzw. Eurac Bozen. Stefano Barolo, Krankenhausarzt in Schlanders, erklärte, dass rund 30 % der Erwachsenen davon betroffen sind und rund 35 % nicht wissen, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Der Blutdruck gilt als erhöht, wenn der systolische Wert über 140 liegt, der diastolische über 90. Erhöhter Blutdruck ist Ausgangspunkt für kardiologische Erkrankungen. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden begünstigen. Dabei gilt: Je höher der Blutdruck, desto größer das Erkrankungsrisiko. Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und wenig Stress kann den Blutdruck senken. Außerdem sollte man Übergewicht vermeiden, wenig Alkohol trinken und auf das Rauchen verzichten. Wichtig ist es wenig Salz einzunehmen und auch „versteckte“ Salze, die in vielen Nahrungsmitteln wie Speck und Wurst enthalten sind, zu vermeiden bzw. unter Kontrolle zu halten. Um den Blutdruck zu kontrollieren, sollte man regelmäßig Blutdruckmessungen vornehmen. (hzg)
Stilfs - Damit sich die Vereine der Gemeinde Stilfs der Bevölkerung präsentieren können, hatten die drei Gemeinderätinnen Lisa Kanestrin, Petra Platzer und Simone Platzer erstmals den „Tag der Vereine“ organisiert. Am 21. Mai lockten Informationsstände und beste kulinarische Verpflegung zahlreiche Interessierte aus allen Fraktionen an. In dieser gebündelten Form war es auf dem Sportplatz von Stilfs einfach, sich einen Überblick über die Vereinstätigkeiten zu verschaffen. Dazu gab es Anschauungsmaterial für jede Altersklasse, was auch die vielen Kinder genossen. Eine besondere Attraktion war die 32 m hohe Drehleiter des Bezirksfeuerwehrverbandes Obervinschgau. Auch das Kasperltheater der Theatergruppe machte sichtlich Spaß. Mit diesem geselligen Auftritt hoffen die Vereine, eventuellen Nachwuchssorgen entgegen gewirkt zu haben. Außerdem wurde ein Zeichen gesetzt, wie sehr die ehrenamtlichen Zusammenschlüsse die Dörfer beleben und wie wertvoll sie für die Gemeinschaft sind.
Maria Raffeiner
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Auf geht’s in die dritte Runde von „Naturnser Almen Unplugged“ am Sonntag, 11. Juni auf den Almen des Naturnser Nörderbergs: Naturnser Alm, Zetn Alm, Mausloch Alm und Tablander Alm!
Mit Familie & Freunden gemütlich von Alm zu Alm wandern oder während einer Mountainbiketour einen Stopp einlegen und dabei köstliche Südtiroler Gerichte und traditionelle alpine Volksmusik genießen! Hoch oben, fern ab von Hektik und Trubel. Das ist der Inbegriff von „Naturnser Almen Unplugged“!
Vier Almen, vier Musikgruppen, ein unvergessliches Event! Auf der Naturnser Alm spielen „Frisch g’strichn“ aus dem Pustertal, mit ihrer Ziachorgl sorgen „Gregor & Marius“ auf der Zetn Alm und „Michael & Thomas“ auf der Mausloch Alm für ordentlich Stimmung und auf der Tablander Alm gibt die „Maschlmusig“ aus dem Pflerschtal ihre Musik zum Besten.
Erreichbar sind die Almen mit dem Shuttle ab 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr durchgehend (hin und retour) mit Start am Sportplatz Naturns bis Parkplatz Kreuzbrünnl. Von dort aus erreicht man die Zetn Alm in einer halben Stunde. Über den Almenweg weiter ostwärts erreichen Wanderer die Naturnser Alm und westwärts die Mausloch Alm und Tablander Alm. Um 9:30 Uhr fährt ein weiterer Shuttle mit Start am Sportplatz Naturns bis Parkplatz Schartegg, von wo aus die Tablander Alm in einer knappen Stunde erreichbar ist. Auch die Seilbahn Aschbach kann für die Auffahrt auf den Nörderberg genutzt werden und ist der ideale Ausgangspunkt.
Biker kommen bequem über die Merano Bike Highline von Alm zu Alm.
Das Event für Naturliebhaber, Wanderfreunde, Musikbegeis-terte, Sportler & Feinschmecker in Naturns!
Vinschgau/Schlanders - Tagträume stellt sich in die Reihe jener Projekte, die Brücken schlagen und Blickwinkel verändern. Theater, das jenseits aller Worte, tief berührte und Kunstwerke, die das Menschliche nach außen tragen, durfte das Publikum am 12. Mai in der BASIS bei einem Gemeinschaftsprojekt der Lebenshilfe, der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung/Integrierte Volkshochschule (IVHS) und
BASIS Vinschgau Venosta erleben.
von Angelika Ploner
Es gibt Projekte, da ist man schlicht tief beeindruckt. Tagträume stellt sich zweifelsohne in die Reihe eben jener Projekte. Das Gemeinschaftsprojekt der Lebenshilfe, der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung/Integrierte Volkshochschule (IVHS) und
BASIS Vinschgau Venosta verbindet nicht nur Theater und Ausstellung, Tagträume ist Herz und Seele, schlägt Brücken und verändert Blickwinkel.
Mit Lara Tscholl, Lisa Maria Ciobanu, Fanny Gluderer, Christian Kuntner und Sieglinde Angerer erlebte das Publikum am 12. Mai mit „Wörterfabrik“ Theater, das jenseits aller Worte, tief berührte. Denn im Land der großen Wörterfabrik ist sprechen teuer. Es gibt Wörter, die sagt man deshalb nicht oft. Im Frühling kann man sich Wörter im Ausverkauf holen. Aber was macht man mit Wörtern wie Bauchredner oder Zierhase? Diejenigen, die kein Geld haben, durchsuchen den Mülleimer, aber die weggeworfenen Wörter sind wertlos. Man findet dort Wörter wie Hasenpipi. An machen Tagen fliegen die Wörter durch die Luft. Die Kinder fangen sie dann. Paul hat drei Wörter gefangen: Kirsche, Staub, Stuhl. Paul hat Marie furchtbar lieb, aber er hat kein Geld um ihr das zu sagen. Und dann hat Marie Geburtstag und er schenkt ihr die drei gefangenen Worte und lächelt sie mit all seiner Liebe an. Marie gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Dann sagt Paul, ein Wort das er lange, sehr lange aufbewahrt gehabt hatte: Nocheinmal.
Nocheinmal wird auch die „Wörterfabrik“ aufgeführt: Nach Schlanders gibt es bei einer Tournee weitere zwölf Aufführungen. Das Projekt brachte besondere Menschen zusammen: Nadja Schwienbacher und Ruth Kofler haben das Theater konzipiert und begleitet.
Ausgestellt waren im Rahmen von Tagträume auch jene Kunstwerke, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre im Rahmen der Projekte „Ich + Ich“ und „Kribus Krabus“ in der BASIS entstanden sind. Isolde Veith, Jörg Hofer und Roland Parth haben die Künstler begleitet. Martin Nagel, der Leiter des Arbeitsverbundes in der Lebenshilfe betonte: Die BASIS ist eine Super Synergie mit der Lebenshilfe.“
Roland Parth erklärte einem großen Publikum, das zur Eröffnung in die BASIS gekommen war: „Kunst erfüllt keinen Zweck. In Kunst kommt einfach das Menschliche zum Ausdruck.“ Dem Menschlichen wurde auch während der Pandemie Rechnung getragen: Das Team der Lebenshilfe Vinschgau hat großartiges geleistet und die Türen immer offen gehalten.
Kolping im Vinschgau - Unter diesem Motto kürzlich in Emsland (Norden Deutschland) die 54. Internationale Kolping Friedenswanderung statt – auch eine vierköpfige Delegation aus Südtirol nahm daran teil.
Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die internationale Veranstaltung eröffnet. Generalpräses Christoph Huber predigte über die Wichtigkeit von Kolping. Oft wird ihm die Frage gestellt, ob es denn nicht naiv sei, mit ein paar Ziegen die Welt retten zu wollen. Die Antwort sei nein! Denn gerade in den Krisengebieten der Ukraine und in Myanmar zeigt sich, wie wichtig der Kontakt zu den Menschen ist. Kolping bewegt – in Europa auf der ganzen Erde und vor allem in Krisenregionen. Kolping schafft es, so zu agieren, dass Hilfe bei den Menschen ankommt. Am nächsten Morgen traf man sich zuerst zum Frühstück, dann ging es zum Morgenlob und zum Hören und Meditieren des Tagesimpulses. Neu Hinzugekommene wurden begrüßt und in die „Kolping- Wander -Gemeinschaft“ aufgenommen.
Der Tagesimpuls lautete: Hoffnung- HOPE! Hoffnung ist ein Anker für uns (alle?). Für die Seefahrer ist ein Anker wichtig. Wenn es stürmt kann man sich festmachen – aber auch wenn man Pause machen will, ist ein Anker wichtig. So ein Anker ist auch Kolping. Wir fühlen uns sicher mit dem Heimathafen Kolping. Wir dürfen uns festmachen Im Glauben und wir dürfen uns festmachen für einen Glauben an den Frieden in der Welt. Nächstes Mal die Fortsetzung!
Otto von Dellemann
Sabina Mair ist 1964 geboren, lebt in einer langjährigen Beziehung und wohnt in Schlanders.
Dort wuchs sie mit ihren Eltern und ihren älteren Bruder auf.
von Christine Weithaler
Sie studierte Sprachen in Verona. Sabina reiste viel, um innovative Wege, die Geschichte und das Leben anderer Volker und Kulturen kennen zu lernen. Bereits in der Oberschule arbeitete sie als Friseurin, Rezeptionistin, Verkäuferin, in einer Bar und übersetzte Texte. Die junge Frau kam dadurch mit Menschen in Kontakt. Es interessierte sie der Einblick in die verschiedensten Berufsbilder und in die Bewegründe der Menschen, warum sie lange ein und derselben Arbeit nachgehen. Für sie war die Berufung sehr wichtig. Sabina wollte einen Beruf, mit dem sie etwas weitergeben konnte. Sie begann zu unterrichten und fand Freude darin. Sie erkannte, wie wichtig es ist, Menschen moralisch und psychisch zu fördern. Sabina versuchte ihnen zu vermitteln, dass ihnen durch Wissen alle Türen offenstehen. Nur wenige ihrer Schüler waren schwierig. In der Zusammenarbeit mit ihnen und deren Eltern erkannte sie, dass alle Talente in sich haben, die die Welt braucht. „In der Zeit der Pandemie waren viele Eltern und Schüler überfordert“, sagt Sabina. Es fehlten ihnen die Zukunftsperspektive und eine Aufgabe. Sabina suchte nach einem Projekt zur Verbesserung der Alltagssituation. Die Schüler:innen recherchierten über den 30jährigen Krieg und Claudia de Medici. Als Witwe und Mutter trat diese ihr Amt als Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol an und injizierte in ihrer 13jährigen Regierungszeit viele Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung. Sie war Visionärin und Pionierin ihrer Zeit. Anstatt in den Krieg, investierte sie in Bildung, Kunst und Kultur. Sie setzte sich für das Gemeinwohl und besonders für die Frauen ein. Das war um 1600 bemerkenswert. Claudia de Medici war eine gepflegte, gebildete Frau, die ihre Entscheidungen und Taten gut durchdachte und hartnäckig umsetzte. Sie ist für Sabina ein Vorbild.
Die Schüler:innen hatten ein Projekt, waren präsent und arbeiteten online interessiert mit. Das beeindruckte die Eltern. Die gesammelten Informationen wurden zum Buch „Claudia de Medici, Heldin ihrer Zeit“, welches Sabina Mair letztes Jahr veröffentlichte. Das gesamte Projekt fand großen Zuspruch bei den Eltern, und sie bedachten die Lehrerin mit viel Lob. Weiters organisierte die Musikliebende in der Pandemie einen Streicherworkshop. In den Onlinetreffen wurde nicht nur musiziert, sondern es wurden auch allgemeine Themen angesprochen. Alle waren begeistert, und es wurde der Verein „Venusta Musica“ gegründet. Dieser möchte die klassische Musik ausbauen und besonders Kindern und Jugendlichen eine Bühne bieten. Das Erlernen von Streichinstrumenten erfordert Disziplin, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Der Erfolg stellt sich nur durch konstantes Üben ein. Die Schüler:innen dazu zu motivieren, ist schwierig, umso größer ist die Freude aller, wenn es gelingt. Die Kinder und Jugendliche finden in der heute schnelllebigen Zeit ein Hobby und Freundschaften mit Beständigkeit. „Sport und Musik bilden einen wichtigen Bestandteil für die Erziehung“, meint Sabina. Sie selbst liebt den sanften Sport. Sie geht Wandern, macht Yoga und schwimmt leidenschaftlich gerne. Sabina liest regelmäßig mehrere Zeitungen, in jedem Raum ihres Hauses liegt ein Buch. Bücher sind für sie lebenswichtig. Sabina sieht es als ihre Berufung, junge Frauen und Mütter zu fördern und zu unterstützen. Sie sollten entspannter werden, weggehen von den gesellschaftlichen Idealbildern. Das würde viel Druck aus den Beziehungen nehmen. Sie möchte die Frauen ermutigen, ihre Talente uneingeschränkt zu leben. Es gibt günstige Möglichkeiten, sich neben der Familie beruflich weiterzubilden.
Sabina unterrichtete bis 2022 im Herbst in Bozen. Durch die freitäglichen Streiks verlor sie Unterrichtsstunden. Es gab viele Auseinandersetzungen zwischen Schüler:innen und Lehrerin, die Stimmung in der Schule war anders geworden. Sabina suchte für sich eine Veränderung. Sie entdeckte eine Firma im Stubeital, mit einer genialen Erfindung, wie Sabina sagt. Es handelt sich um ein CO2-reduziertes Heizsystem mittels Strahlungswärme aus einer geräuschlosen Klimaleiste ohne Gebläse. Es können bis zu 40 % an Heizkosten eingespart werden. Sie findet das Konzept interessant und vertreibt es seitdem in Südtirol. Dies ist ihr neuer Weg. Für die Landtagswahl im kommenden Herbst wünscht sich Sabina, dass Frauen Frauen wählen. „Wir müssen politisch aktiv werden. Die Schwierigkeiten der heutigen Zeit erfordern die Sicht der Frau“, meint Sabina. Auch soll es in Zukunft eine Landeshauptfrau geben. Vorbild für Sabina und ihre ehemaligen Schüler:innen ist dafür wiederum Claudia de Medici.
Naturns - Der St. Prokulus Kulturverein und das Team der St. Prokulus Kirche und Museum organisierten anfangs Mai im Rahmen des Jubiläumsjahres 2023 - „verdeckt-entdeckt“ eine Wanderung zur Siedlunsgeschichte von Naturns.
Archäologe Hubert Steiner und der Kunsthistoriker Martin Laimer erzählten über die Dorfentwicklung von der Frühgeschichte übers Mittelalter bis in die Neuzeit.
Die Siedlungsgeschichte von Naturns hängt mit der Via Claudia Augusta und St. Prokulus zusammen. Im Gegensatz zur Eisenzeit gab es in der Römerzeit eine Erschließung des gesamten Gebietes durch eine römische Straße. Man kann davon ausgehen, dass St. Prokulus auf der Route der Via Claudia Augusta errichtet wurde. Aus einem Meilenstein, der 1552 in Rabland gefunden wurde - heute im Stadtmuseum in Bozen - geht hervor, dass Kaiser Claudius im Jahre 46 n.Chr. die bereits von seinem Vater Drusus angelegte Straße ausbessern und befestigen ließ. In verschiedenen Etappen hatte man entlang dieser römischen Straße Raststätten angelegt und in der Folgezeit entwickelten sich daraus Siedlungen. Hier gab es Erwerbsmöglichkeiten, Austausch und Handel. An der Stelle der heutigen St. Prokulus Kirche stand einmal mit größter Wahrscheinlichkeit ein spätrömisches Haus. Mit der Auflösung des römischen Reiches wurde dieses aufgelassen und der Ort für Bestattungen genutzt. Im 7. Jahrhundert gab es schon ein ganzes Gräberfeld und daneben entstand die erste Kirche. Vermutlich bestand diese erste Kirche aus Holz, die dann durch den heutigen, berühmten Bau von St. Prokulus erneuert wurde.
Naturns wird im 12. Jahrhundert erstmals als Dorf erwähnt. An das relativ überschaubare Dorf, wie es noch in den 1960er Jahren war, erinnert heute aber kaum mehr etwas. Großformatige Bauten geben dem Dorf heute ein städtisches Gepräge, mit all seinen Vor und Nachteilen. (pt)
Schlanders/Vinschgau - Der SVP Frauenausschuss Vinschgau lud die Landtagskandidat:innen, Verena Tröger, David Michael Frank und Josef Noggler, am Mittwoch 17. Mai zur gemeinsamen Ausschusssitzung. Die Frauen brachten die Anliegen, die sie voranbringen möchten, gezielt auf den Tisch. Viele Projekte wurden über die Finanzierung des Landes in den Gemeinden verwirklicht, Hubschrauber und Schnellbus realisiert. Jedoch Punkte, wie Tiefbauhalle Schlanders, Schülerheim in Mals, Kreisverkehr Partschins, Fahrradübergang Töll, gehen schwerfällig weiter. Gesprochen wurde über Authentizität und glaubwürdige Politik, welche allen drei Kandidat:innen wichtig ist. Verena Tröger will mit positiver Stimmung auf die Wähler:innen zugehen, Profil zeigen. Familie, Bildung, Arbeitnehmer:innen und Ökologie sind ihre Schwerpunkte. Die Fachkompetenz von David Michael Frank liegt in der Regionalentwicklung. Seine Hauptanliegen sind Jugend, Kultur und Mobilität. Josef Noggler setzt sich trotz Tendenz Richtung Landwirtschaft auch für die sozialen Themen ein. Ihm ist der direkte Kontakt zu den Bürger:innen und deren Probleme zu lösen wichtig. Zur Diskussion standen die Punkte Tourismus, Sanität, Regionalentwicklung und die Frage, wie sich der Vinschgau in Zukunft präsentieren bzw. mit welchen Themen er sich identifizieren will. Die Anwesenden wünschen sich, dass alle, aber vor allem die Kandidaten:innen mehr Initiative ergreifen. Solche Treffen und Klausurtagungen sollen öfter stattfinden, um nicht nur vor den Wahlen, gemeinsame Ziele zu erarbeiten und weiter zu bringen. Vinschger:innen müssen Vinschger:innen wählen, so der Tenor des Abends. Nur so kann eine gute Positionierung im Landtag erreicht werden. (chw)
Laas - In der Berufsfachschule „Johann Steinhäuser“ in Laas veranstaltete das Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und der Eigenverwaltung Laas am 19. und 20. Mai eine internationale Tagung über den Laaser Marmor. Es ging um die Geologie, Geschichte, Kunst und Kunstgeschichte, die Vermarktung, die Steinmetzschule und den Marmor in der Literatur.
von Heinrich Zoderer
Das Marmordorf Laas ist geprägt vom „Weißen Gold“. Gianni Bodini zeigte in seinen Bildern am Beginn der Tagung die Lagerstätte, die Marmorbahn und die Marmorbrüche, sowie verschiedene Statuen aus Laaser Marmor. Die Gehsteige sind mit Marmor gepflastert, am Friedhof und beim Bahnhof findet man Marmor, meinte die Bürgermeisterin. Präsent ist der heimische Marmor auch in Wien, München und Berlin, genauso wie in New York und London. Abgebaut wird er in Laas und Göflan, früher auch in Töll, oberhalb der Quadrathöfe, weshalb mehrere Referenten betonten, dass man nicht vom Laaser bzw. Göflaner Marmor, sondern vom Vinschger Marmor sprechen sollte. Der sehr harte, widerstandsfähige und wetterbeständige Marmor aus dem Vinschgau fasziniert Architekten und Bildhauer und war Spekulationsobjekt verschiedener Unternehmer. Mit dem Marmor wurde viel verdienten, das Marmorgeschäft trieb auch Unternehmer in den Konkurs. Es gab und gibt Diskussionen über die Bruchrechte und den Abtransport. Der Vinschger Marmor stand in Konkurrenz zum Marmor aus Carrara, beschäftigte Verwaltungen und prägte das soziale Leben. Wolfgang Platter meinte in seinem Referat, dass der Marmor ein Kind des Meeres ist, entstanden vor 400 Mio. Jahren aus marinen Sedimenten. Durch Verschiebungen, Faltungen und Hebungen der Erdplatten, entstand in zwei großen Metamorphosen unter hohen Temperaturen und unter großem Druck eine Marmorschicht durch die Kristallisierung des aus Kalk bestehenden Ursprungmaterials. Bis ins 19. Jahrhundert wurden nur Findlingsblöcke abgebaut und verarbeitet. 1865 errichtete Johannes Steinhäuser Marmorwerkstätten in Laas und 1874 eröffnete er die erste Marmorfachschule. Hansjörg Telfser berichtete, dass die bäuerliche Mehrheit in der Gemeindeverwaltung sich zu wenig für den Bau einer Fachschule einsetzte, weshalb die Steinmetzschule 1911 in Laas aufgelassen und nach Bozen verlegt wurde. Bei der Wiener Weltausstellung 1873 wurde der Laaser Marmor einem breiten Publikum bekannt gemacht. Für die Prachtbauten an der Ringstraße und beim Parlamentsgebäude in Wien wurde Laaser Marmor verwendet. Auch aus einer nationalistisch-patriotischen Grundhaltung wurde in der Donaumonarchie der weiße Stein aus dem Vinschgau verwendet. Er wurde aber auch für politische Zwecke missbraucht. So wurde 1889 in Bozen das Walter von der Vogelweide Denkmal aus weißem Marmor mit einem Sockel aus rotem Bozner Porphyr gebaut und als Reaktion darauf in Trient 1896 die Bronzestatue zu Ehren von Dante Alighieri.
Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it