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Mittwoch, 14 April 2021 14:55

Wirtschaftsstandort Prad am Stj. Teil 1

Kaum ein anderer Wirtschaftsraum im Vinschgau ist so ausgewogen wie Prad am Stilfserjoch. Ein Vorteil, der sich auch in Corona-Zeiten bewährt hat. Denn: 2020 sind in Prad Arbeitsplätze dazu gewonnen worden. Arbeitskräfte sind gesucht und gefragt. Das zeigen auch die folgenden Seiten auf denen viele Betriebe mit Stellenangeboten aufwarten. Abseits davon ist die Lebens- und Wohnqualität in Prad eine hohe. 

von Angelika Ploner

 

Prad bietet Raum. Raum für Entwicklung. Raum für Erholung. Raum für‘s Wohnen. In kaum einer anderen Gemeinde sind in den vergangenen Jahren so viele Bau- und Wohnprojekte entstanden wie in Prad. Das spricht natürlich für die Gemeinde am Tor zum Stilfserjoch. Zudem eröffnet die Lage von Prad unvergleichliche Erholungsmöglichkeiten in der Natur. Die Prader Sand sei hier nur stellvertretend genannt. Prad genießt Wertschätzung. Als Lebens- und als Wirtschaftsraum. Die Wirtschaft hier ist ausgewogen und gut gewichtet. Vielfältig. Florierend. Vorbildlich aufgestellt. Prad am Stilfserjoch zählt im Vinschgau zu jenen Gemeinden, die in den vergangenen Jahren am stärksten gewachsen sind. Während in fast allen Gemeinden seit der Corona-Pandemie Arbeitsplätze verloren gingen, sind in Prad Arbeitsplätze dazu gekommen. 1.256 Arbeitsplätze scheinen in der Statistik des Arbeitsmarktes im Jahr 2019 auf, im vergangenen Jahr ist die Zahl der Arbeitsplätze auf 1.275 angewachsen. Arbeitskräfte sind - wie bereits eingangs erwähnt - in Prad gefragt und gesucht. Wer eine neue Arbeit, eine Herausforderung oder Perspektive sucht, der wird auf den folgenden Seiten mit Sicherheit fündig. Viele Unternehmen bieten hochwertige und krisensichere Arbeitsplätze. Das Angebot ist breitgefächert - wie Prad als Wirtschaftsort selbst. 

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Attraktiv ist Prad in vielerlei Hinsicht. In der Marktgemeinde herrscht unternehmerische Vielfalt bunt gemixt. Zusammen zeichnen die Betriebe ein interessantes Bild und sind das Rückgrat der Wirtschaft. Manche sind bereits seit Generationen hier Zuhause, andere haben sich erst vor wenigen Jahren angesiedelt. Vom Kleinen bis zum Großen: Die Bandbreite der Prader Wirtschaftsstruktur reicht von kleinen Handwerksbetrieben bis hin zu Firmen mit internationaler Bedeutung.Fleiß, Ehrgeiz und Herz stecken in jedem Betrieb, die Mitarbeiter sind das Kapital eines Unternehmens. Das weiß man in Prad mehr als in anderen Gemeinden. Vor dem Hintergrund der Abwanderung in benachbarte Gebiete, ist die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern eine große. Die meisten Betriebe finden sich im Gewerbegebiet im Kiefernhainweg. Das Gewerbegebiet ist zweifelsohne der wirtschaftliche Motor für die Marktgemeinde. Rund 27 Hektar misst die Fläche, die es einnimmt. Damit ist es das größte Gewerbegebiet nicht nur im Obervinschgau, sondern im gesamten Vinschgau. Geballte Kompetenz ist hier zu finden: Unternehmen aus den Branchen Bau, Holz, Dienstleistung, Metall, Industrie, Transporte oder Handel - um nur einige wenige zu nennen - haben ihren Sitz hier im Kiefernhainweg und sichern weit über 500 Menschen einen Arbeitsplatz. Das ist eine stolze Zahl. Wie Perlen reihen sich die Unternehmen linker und rechter Hand auf und beeindrucken mit dem, was sie aufbieten. Auffallend: In Prad haben sich viele Betriebe dem Bau- und Werkstoff Holz verschrieben. Holz hat in all seinen Facetten seinen Auftritt: als ökologischer Rohstoff, als beständiger Baustoff, in Möbeln oder Einrichtungen. Holz in all seiner Vielfalt eben. In Sachen Energie ist die Marktgmeinde Prad mit seinem E-Werk Vorzeigemodell. Auf vielen Dachflächen von Unternehmen sind Photovoltaikanlagen installiert worden, die täglich Strom produzieren: Zirka sechs Megawatt Leistung sind’s allein in der Gewerbezone. Prad ist energieautark. Doch dazu später. Hier im Gewerbegebiet sind auch die größten Arbeitgeber der Gemeinde Prad zu finden. Die OVEG ist mit 112 MitarbeiterInnen einer davon. Die OVEG ist vor allem für viele Frauen ein wichtiger Arbeitgeber. „Wir haben einen hohen Anteil an Mitarbeiterinnen in Teilzeit“, bestätigt Markus Niederegger, der Geschäftsführer. Die OVEG spielt im Wirtschaftsgefüge in Prad eine große Rolle. 

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Die Landwirtschaft.  Auf 7 Hektar Fläche breitet sich die OVEG aus, 3 Hektar davon sind verbaut. „Wir sind im Vinschgau der größte Produzent, was Gemüse anbelangt“, erklärt Markus Niederegger auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Beim Sommerblumenkohl etwa ist man Spitzenreiter. Im vergangenen Jahr wurden 1.736 Tonnen Blumenkohl geerntet, davon 50 Tonnen in Bio-Qualität. Im breitgefächerten Sortiment hinzu kommen Weiß- und Spitzkohl, Blaukraut, Eisbergsalat, Kartoffel, Romanesco, Pak Choi, Tomaten, Sellerie, Lauch, Melanzane, Fenchel, Artischocken. Insgesamt 350 Tonnen waren es 2020, davon 120 Tonnen in Bio-Qualität.Zum anderen ist die OVEG auch der größte Kirschenproduzent im Vinschgau. Die Ernte 2020: stolze 170 Tonnen. Marillen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren finden sich ebenso im Ernteverzeichnis. Marillen  wurden 2020 etwa 49 Tonnen geerntet, Himbeeren hingegen 6 Tonnen, 4 Tonnen davon Bio-Himbeeren. Natürlich ist der Apfel das Hauptprodukt. 2020 wurde insgesamt eine Ernte von 49.602 Tonnen eingefahren, davon entfallen 47.167 Tonnen allein auf Äpfel, 3.449 Tonnen in Bio-Qualität. Birnen wurden im vergangenen Jahr 124 Tonnen geerntet.  Die OVEG in Prad steht für Vielfalt. Die 243 Mitglieder bauen auf insgesamt 846 Hektar Obst und Gemüse an, davon werden 107 Hektar biologisch bewirtschaftet. Die Fläche mit Gemüseanbau nimmt  63,5 Hektar ein, davon werden 8 Hektar biologisch bewirtschaftet. Die Fläche mit Stein- und Beerenobst umfasst 33,5 Hektar mit 3 Hektar Bio-Bewirtschaftung.  2009 wurden die ersten Äpfel im neu gebauten Zellentrakt in Prad eingelagert. 2013 begann man die Verarbeitungsstruktur samt Bürogebäude hier zu bauen. „Wir verfügen über eine Sortierhalle, einen Emballagenraum und eine Verpackungshalle mit dazugehörigem Maschinenpark. Wir können in unseren Zellen am Standort Prad 3.000 – 3.200 Waggon einlagern und nochmal 600 im neuen Hochregallager“, erklärt Niederegger. Die gesamte angelieferte Tafelware läuft über die Sortieranlage, welche über 64 Kanäle verfügt. Die sortierte Ware geht anschließend in die Umschlagzellen und seit 2019 in das Hochregallager. Die OVEG verfügt insgesamt über 8 Verpackungslinien mit denen man unterschiedliche Verpackungsarten bedienen kann: gelegte Ware, lose Ware, Fruchtschalen, Beutel und Taschen. Kommt ein Auftrag herein, so wird dieser einer Verpackungslinie virtuell zugewiesen und über eine Rutsche wird die Linie mit dem Verpackungsmaterial beschickt. Das heißt es landet auf dem Packtisch. Über die Entleerstation wird die Linie mit dem entsprechenden Apfel-Artikel beschickt. Im Verpackungsraum warten die Verpackerinnen, die viel Handarbeit leisten müssen. 

Mittwoch, 14 April 2021 14:48

Tipp vom Gärtner

Tipps: Rasenroboter

Liebe Gartenfreunde, in dieser Ausgabe unserer Gartentipps möchten wir einige Vorteile eines vollautomatischen Rasenroboters anführen.  Der erste Schnitt des Rasens ist erledigt, nun kommt der regelmäßige, wöchentliche Rasenschnitt auf Sie zu. Sie haben keine Lust ihren Rasen wöchentlich zu mähen? Die Gärtnerei Rinner hat hier nun einige Vorteile eines Mähroboters für Sie: Rasenroboter eignen sich für kleine, aber auch für größere Flächen, welche bis zu 20.000m2 groß sein können. Selbstständig überwinden sie Steigungen, umfahren Hindernisse und mähen den Rasen in Ihrer gewünschten Höhe. Ihre Grünfläche erhält einen gleichmäßigen Schnitt, dieser fördert eine zunehmende Verdichtung und bessere Qualität des Rasens. Ein ganz besonderer und wichtiger Aspekt des Mähroboters ist es auch, dass dieser den Schnitt ohne Ihre körperliche Anstrengung erledigt. Selbst wenn Sie nicht zu Hause oder im Urlaub sind, wird dieser Ihre Rasenfläche weiterhin pflegen. Falls Sie sich entscheiden oder sich bereits entschieden haben, einen Rasenroboter in Ihrem Garten einzusetzen ist folgendes empfehlenswert: Grundsätzlich sollte man den Mähroboter nur tagsüber fahren lassen, um Tiere, die in der Dämmerung oder nachts aktiv sind nicht zu gefährden. Man sollte auch darauf achten, dass der Mähroboter keinem heftigen Regen oder extremer Sonne ausgesetzt ist. Die regelmäßige Reinigung und Wartung des Geräts ist auch sehr wichtig, damit Sie von den oben genannten Vorteilen profitieren können. Haben wir Sie neugierig gemacht und Sie möchten nun einen vollautomatischen Mähroboter installieren? Kommen Sie zu uns in die Gärtnerei Rinner in Latsch oder melden Sie sich telefonisch, wir beraten Sie gerne. 

Mittwoch, 14 April 2021 14:44

Kunst kommt Heim

Werke heimischer Künstler*innen in Vinschger Seniorenwohnheimen: Eine Brücke zwischen Senior*innen und der Kunst schlagen, Bewohner*innen und Besucher*innen der Seniorenwohnheime auch in Zeiten der Pandemie Zugang zur Kunst verschaffen und den Austausch zwischen Senior*innen und Kunstschaffenden fördern: All diesen Zielen hat sich Kunst Meran mit der Aktion „Kunst kommt Heim“ verschrieben, die am Montag (12. April) startet. Dann übersiedeln fünf Werke aus den Ateliers heimischer Künstler*innen in die fünf Vinschger Seniorenwohnheime. In Zeiten der Pandemie Kunst zu genießen oder zu rezipieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit, erst recht für Senior*innen, in deren Wohnheimen Besuche nur eingeschränkt möglich sind. Zugleich sind die Chancen der Künstler*innen gering, ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Beiden Problemen nehmen sich Kunst Meran und das Annenbergheim in Latsch mit „Kunst kommt Heim“ an, einer Aktion, im Rahmen derer fünf Südtiroler Künstler*innen den Vinschger Seniorenwohnheimen Werke als Leihgabe zur Verfügung stellen. An der Aktion beteiligen sich Walter Moroder (er stellt im Annenbergheim in Latsch aus), Mirijam Heiler (Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe, Schlanders), Jörg Hofer (Wohn- und Pflegeheim St. Sisinius, Laas), Martin Pohl (Altersheim Schluderns) und Maria Walcher (Martinsheim, Mals). Begleitet werden ihre Kunstwerke von kurzen Videos, in denen die Senior*innen die Künstler*innen kennenlernen können, die gerade in ihrem Haus ausstellen. „Es sind virtuelle Atelierbesuche, bei denen die Künstlerinnen und Künstler über sich selbst und ihren Werdegang erzählen, die Gedanken und Anliegen zum jeweiligen Kunstwerk vermitteln, ihre Techniken erklären und ihre Arbeitsweise vorführen“, so Martina Oberprantacher, Direktorin von Kunst Meran. Der Austausch ist indes keine Einbahnstraße. So werden sich die Senior*innen in ihrer Tagesgestaltung kreativ mit den Kunstwerken auseinandersetzen und den Künstler*innen auch eine „Rückmeldung“ geben, etwa in Form eigener Werke oder einer Videobotschaft. „Die Seniorinnen und Senioren haben da völlige Freiheit, Hauptsache, sie lassen die Künstlerinnen und Künstler an ihrer Gefühlswelt und an ihrer Erfahrung teilhaben“, erklärt Iris Cagalli, Direktorin des Annenbergheims in Latsch, die ergänzt: „So schließt sich der Kreis.“ Auf den Weg gebracht wurde die Aktion „Kunst kommt Heim“ von Kunst Meran gemeinsam mit dem Annenbergheim in Latsch, unterstützt wird sie von der Kulturabteilung des Landes.

Mittwoch, 14 April 2021 14:28

Sicherheit Zuhause

Knapp 30 Sekunden benötigen Einbrecher, um schlecht gesicherte Fenster und Türen aufzuhebeln und in das Gebäude zu gelangen. Einbruchsschutz ist mit Sicherheit ein gefühltes Thema. Einbrecher bevorzugen weder Nachtstunden, noch die Urlaubszeit. Das ist ein Irrtum. Fakt ist: Ein Einbruch in die sicher geglaubte Wohnung bedeutet nicht nur materiellen Schaden, sondern vor allem ein Eindringen in die Privatsphäre, in den intimsten und sensibelsten Ort eines jeden Menschen. Was sie mitnehmen, ist also nicht nur materielle Beute wie Schmuck, Computer und Bargeld. Sie nehmen den Einbruchsopfern auch das Gefühl, in ihrer Privatsphäre rundum sicher zu sein. Ungesicherte Türen und offenstehende Fenster sind - wie eingangs erwähnt - jene Lücken, die sich Einbrecher am liebsten zu Nutze machen. 

 

Alarmanlagen sind Garanten für die Sicherheit

Alarmanlagen funktionieren stets nach demselben Prinzip: An einer speziellen Position, beispielsweise an der Hauswand wird ein Melder angebracht. Vertrauen Sie hier ausschließlich Sicherheitstechnik, die ein Fachmann plant und installiert. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihre Alarmanlage auch wirklich funktioniert.Laut Statistik ist eine Alarmanlage die beste Abschreckung für drei Viertel aller potenziellen Täter. Alarmanlagen verhindern keinen Diebstahl, sie melden ihn und schlagen potentielle Einbrecher in die Flucht. Neben der Außenhautüberwachung erhöht die so genannte „fallenmäßige Überwachung“ die Sicherheit des Hauses. Bereiche, die Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit betreten, werden abgesichert und mit Bewegungsmeldern ausgestattet. 

 

FÜNF Sichere Helfer 

1.Kohlenmonoxidmelder. Kohlemonoxidmelder melden CO-Alarm wenn die zulässige Konzentration im Raum überschritten wird.  2. Gasmelder. Ein Gasmelder misst die Gaskonzentration in der Luft. Ist die Konzentration zu hoch, schlägt der Melder Alarm und warnt so die Bewohner vor dem überschrittenen Grenzwert 3. Wassermelder. Der Wassersensor bemerkt einen Wassereinbruch rechtzeitig. Der Melder selbst befindet sich in einem wasserdichten, vergossenen Kunststoffgehäuse – am Boden. 4. Brandmelder. Ein Brandmelder warnt frühzeitig vor der Brandgefahr. 5. Herdmelder. Der Herdmelder gibt Alarm, wenn die Küche längere Zeit unbeaufsichtigt ist, aber der Herd noch eingeschaltet ist. 

 

Fenster- und Türen Sicherheit

Die meisten Einbrüche erfolgen über die Fenster. In mehr als dreiviertel der Fälle wird diese Schwachstelle ausgenutzt. Offenstehende oder gekippte Fenster und Balkontüren stellen geradezu eine Einladung für Einbrecher dar. Viele Türen- und Fensterhersteller, vor allem aber Tür- und Fenstergriffhersteller setzen auf neue Schutzprinzipien und Schutzmechanismen. Die Verbraucherzentrale Südtirol rät: „Wer ein neues Haus baut oder kauft, oder ein bestehendes saniert, und dabei auch die Fenster austauscht, sollte auch auf die Einbruchssicherung der Fenster achten. Es gibt verschiedenste technische Normen (z.B. DIN-Norm), die Auskunft über die Sicherheit der Fenster geben.“ Bei Neubauten werden für alle Eingangstüren DIN-geprüfte einbruchhemmende Türen empfohlen.

 

Rolläden 

Rollläden haben einerseits eine einbruchhemmende Wirkung, andererseits signalisieren tagsüber heruntergelassene Rollläden, dass niemand zu Hause ist. Sinnvoll sind daher automatische Antriebe, die per Zeitschaltuhr gesteuert werden. 

Mittwoch, 14 April 2021 14:22

Kultur: Dr. Karl Tinzl, Schlanders

Die Straße, die von der Hauptstraße zum Krankenhaus führt, wurde nach dem Vinschgauer Politiker Dr. Karl Tinzl benannt: Er war Rechtsanwalt, Politiker und Mitbegründer der Südtiroler Volkspartei und als solcher Abgeordneter in Rom; als Optant hat ihm das demokratische Italien noch lange nach 1945 die Rückgabe der Staatsbürgerschaft verweigert. Seine Lebensgeschichte beinhaltet alle Schicksalsschläge, die Südtirol durchleben und überleben musste. Die gefährlichste Herausforderung war die Option: Hitler und ­Mussolini beschlossen 1939, den Südtirolern das Auswandern nach Deutschland in die neu eroberten Gebiete zu ermöglichen; wer lieber unter dem faschistischen Joch weiterleben wollte, musste auf das Recht zum Gebrauch der deutschen Sprache und Kultur verzichten. Dr. Tinzl hat sich bereits 1926 im italienischen Parlament für die Rechte der Südtiroler eingesetzt und erhielt schon damals eine Kostprobe des faschistischen Regierungsstils. Er erinnert sich an das Rednerpult: „Ich hatte das Manuskript darauf liegen, als sich der Abgeordnete Ciano ... an das Pult heranmachte, das Manuskript wegriss, mit der spöttischen Bemerkung, ‘dies werden wir einem Museum einverleiben‘, offenbar um meine Rede unmöglich zu machen. Zufällig aber hatte ich noch Kopien meiner Rede in der Tasche, zog eine heraus und setzte meine Rede ruhig fort.“ Der Jurist Dr. Tinzl (1888-1964) hat später auch die Grundlage für den Autonomieentwurf ausgearbeitet. Hochgeachtet bekam er bei späteren Wahlen die meisten Vorzugsstimmen. Nach ihm benannt und von ihm gefördert wurde unter anderem auch ein Schülerheim in Schlanders. Dort befindet sich eine Bronzebüste des Politikers, eine Arbeit des Kortscher Künstlers Karl Grasser. Karl Grasser hat Generationen von Kunstinteressierten erzogen, darunter auch die noch junge Gertrud Wellenzohn; auch im uralten „Weingarthof“ in Kortsch hat sich Grasser mit einem Marienbildnis verewigt. Der Sohn aus der landesweit verzweigten Familie Tinzl kann heute als Vermittler zwischen „Dableibern“ und „Optanten“ betrachtet werden. Annuska Trompedeller hat über Dr. Karl Tinzl eine politische Biografie geschrieben.Der frühe „Europäer“ wurde in Innsbruck nach dem Studium „sub auspiciis Imperatoris“ promoviert, also unter der Aufsicht des Kaisers. Frau Dr. Gertrud Wellenzohn wohnt und arbeitet seit einigen Jahren mit ihrem Mann Wolfgang Wielander und den zwei Kindern in Schlanders, wo sie an der Kreuzung Hauptstraße/Dr. Karl Tinzlstraße Nr.8 ihr Atelier hat (Tel.+39)329299500. Manchmal macht sie in den frühen Morgenstunden ausgedehnte Wanderungen über den Sonnenberg. Die dabei gemachten Eindrücke werden malerisch festgehalten. Sie bemüht sich, immer wieder Beziehungen herzustellen, auch zwischen dem Vinschgau und Ägypten. Dort hat sie nämlich als Dolmetscherin und Fremdenführerin gearbeitet, spricht auch arabisch und hat dabei gelernt, die Bilderwelt der ­Pharaonen als Reisewege zur Ewigkeit zu deuten. Ihr Vater Lois Wellenzohn plante zusammen mit dem ­Ingenieur Mario Volante vor Jahrzehnten die Bewässerung der Kortscher Wiesen. Zu diesem Zweck wurden ähnliche Einrichtungen in der ganzen Welt, auch in Russland und Afrika, besucht und studiert, worüber der Vater ausführliche Aufzeichnungen hinterlassen hat.

Hans Wielander

Mittwoch, 14 April 2021 14:19

„Schuster bleib bei deinen Leisten“

Latsch/Vinschgau - Die Redewendung „Schuster bleib bei deinen Leisten“ will sagen, dass jemand, der sich in einem Fachgebiet nicht sonderlich auskennt, sich lieber mit seiner Meinung zurückhalten sollte. Das Sprichwort geht auf den griechischen Maler Apelles zurück. Ein Schuster, der bei einer Ausstellung des Malers vorbei kam, bemängelte das Fehlen einer Öse an einem gemalten Schuh. Der Maler sah dies ein und besserte das Bild aus. Als der Schuster später wieder vorbei kam, kritisierte er die Form der Beine. Das wurde dem Maler zu viel und er sagte zu ihm: „ Schuster bleib bei deinen Leisten“. Der Maler wollte den Schuster darauf hinweisen, dass er als Fachmann die Darstellung der Schuhe zwar kritisieren dürfe, nicht aber den Rest.

Schusterhandwerk: Bis in die 1960er Jahre wurden Schuhe noch von Hand angefertigt, z.B. für jene Leute die breite Füße hatten bzw. einen industriell gefertigten  Schuh nicht tragen konnten. Der Schuhmacher nahm dabei die Fußmaße und übertrug sie auf die hölzernen Leisten. Leisten sind Nachbildungen des linken und rechten Fußes, die als Passform für den späteren Schuh dienen. Für ein Paar Schuhe arbeitete ein geübter Schuster dafür 1 bis 1 ½ Tage. Vor dem 2. Weltkrieg  gingen noch einige Schuster auf Stör zu Bauersfamilien und flickten am Hof deren Schuhe. Anfangs der 60er Jahre gab es im Vinschgau nur noch zwei Lehrlinge, die das Handwerk des Schusters lernten. Sie besuchten mit  anderen Berufsschülern, z.B. den Uhrmachern und den  Lebensmittelverkäufern, die  Berufschule in Schlanders. Heute gehört diese Form der  „Schusterei“ zu einem aussterbenden Handwerk.Das Sprichwort „Schuster bleib bei deinen Leisten“  könnten sich aber auch heute noch einige zu Herzen nehmen und sich  mit ihrer Besserwisserei  etwas zurückhalten. (pt)

Mittwoch, 14 April 2021 14:16

„Such den Osterhasen“

Laas - Eine Osteraktion des KFS Laas mit Fraktionen in Zusammenarbeit mit Simone Spechtenhauser. Der KFS Laas mit Fraktionen organisierte in Zusammenarbeit mit der langjährigen Sporttrainerin und Wanderführerin Simone Spechtenhauser eine Osteraktion für die Familien der Gemeinde Laas. Diese fand großen Anklang: Es machten rund 40 Familien mit insgesamt 81 Kindern unterschiedlichsten Alters aus dem gesamten Gemeindegebiet, sprich Allitz, Tanas, Eyrs, Tschengls und Laas, mit. Die interessierten Eltern konnten ihre Kinder bei Simone anmelden und wurden dann in eine eigens erstellte WhatsApp-Gruppe eingeladen. Dort erhielten die Familien vom Palmsamstag bis zum Ostersonntag in regelmäßigen Abständen insgesamt vier verschiedene kindgerechte Aufgaben, welche es zu lösen galt: spazieren gehen und Frühlingsboten finden, Eier mit einem Löffel balancieren, Osterdekoration malen oder basteln und einen Parkour mit Fragen rund um das Thema Ostern meistern. Für jede bewältigte Aufgabe schickten die Kinder ein „Beweisfoto“ an Simone. Die Ausschussmitglieder des KFS und Simone waren begeistert von den vielen kreativen Bildern und Videos. Vor allem beim Eierbalancieren ließen sich die Kinder verschiedene Möglichkeiten einfallen: einige wagten es beispielsweise mit dem Fahrrad oder auf ihren Inlineskates, anderen gelang es mit verbundenen Augen.  Am Ostersonntag erfolgte dann der krönende Abschluss. In den einzelnen Dörfern durften die Kinder als Belohnung für ihr fleißiges Mitmachen ein Säckchen mit einem „Osterfochaz“ und Schokoladeneiern suchen. Der KFS Laas bedankt sich bei Simone Spechtenhauser für das Umsetzen ihrer tollen Ideen und ihre geschickte Organisation, dank welcher die Kinder unter Einhaltung aller Covid-19 Schutzmaßnahmen zu vielfältigen Aktivitäten angeregt werden konnten. Ein herzlicher Dank gilt auch dem Bäcker und Konditor Mike Kofler für das Backen der leckeren Osterkränze und seiner Frau Simone für die liebevolle Gestaltung der Papiersäckchen, sowie allen Familien für das Mitmachen!

Mit großen Schritten gehen wir dem Sommer entgegen und das Sommerprogramm steckt in den Startlöchern. Geplant sind neben einer Schwimmwoche und einer Aktionswoche Ende Juni/Anfang Juli auch eine Wanderwoche Ende August. Sobald die Kriterien der Familienagentur veröffentlicht werden, können wir das Sommerprogramm fertig planen und das genaue Programm auf der Facebookseite des Jugendtreffs sowie auf Instagram und im Vinschger Wind veröffentlichen. Bis dahin freuen wir uns schon auf viele tolle gemeinsame Momente und unvergessliche Augenblicke.

Am 17.04.2021 findet südtirolweit der Tag der Offenen Jugendarbeit statt. Unter dem Motto „Räume schaffen: Für die Jugend“ werden einige Aktionen in und um die Jugendtreffs- und zentren stattfinden. Egal wie groß oder klein die Vorhaben auch sind; die Offene Jugendarbeit wird gemeinsam gefeiert und sichtbar gemacht.  Platz da für junge Menschen! Für Entfaltung, Mitbestimmung und Selbstwirksamkeit. Hinterfragen wir Geschaffenes und schaffen wir Neues. Junge Menschen beauftragen uns täglich mit Innovation und Entwicklung. Geben wir ihnen und ihrer Kreativität öffentlichkeitswirksamen Raum, lernen wir voneinander und seien wir gemeinsam mutig für das Denken und Handeln „outside the box“. Offene Jugendarbeit ist vielfältig. So auch im neuen Juze Hoad: am Samstag, 17. April werden die Jugendlichen ab 16.00 Uhr den Musikraum des Juze Hoad gestalten. Ob Wandbemalung oder Ideen für Möbel, alle Vorschläge sind willkommen! Und alle interessierten Teilnehmer*innen natürlich auch!

Bereits seit einem Jahr ist der Jugendtreff “La:Ma” in Laas aufgrund eines Wasserrohrbruches der Hauptleitung geschlossen. Nun sind die Reparatur- und Renovierungsarbeiten nach langen Verzögerungen endlich abgeschlossen. Der Ausschuss, die Eltern, der Jugendarbeiter und natürlich vor allem die Jugendlichen freuen sich auf die lang ersehnte Wiedereröffnung. Also kommt alle vorbei! Die Öffnungszeiten findet ihr in der linken Spalte der Jugendseite, alle weiteren Informationen auf Facebook und Instagram.


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