Eine gemütliche Familienwanderung ist jene zur Melager Alm in Langtaufers. Vor allem mit und für Kinder ist diese Wanderung eine lohnende. Die Kulisse ist traumhaft, die Bergwelt beeindruckend.
TOURENINFO: Sommer wie Winter ist die Wanderung zur Melager Alm eine lohnende. Eine traumhafte Bergwelt ist Kulisse und Begleiter. In der Melager Alm erwartet Wanderer eine zünftige Hüttenkost, schmackhafte Südtiroler Spezialitäten werden kredenzt. Ausgezeichnete Spezialitäten – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Melager Alm ist zum wiederholten Male von Gault&Millau ausgezeichnet worden.
Wanderer parken das Auto auf dem Parkplatz in der Ortschaft Melag. Von hier aus geht es zu Fuß entlang des Fahrweges Nr. 2 taleinwärts bis zur ersten Bachbrücke. Dort geht es rechts über den Karlinbach und sofort links am Fahrweg Nr. 5 entlang des Karlinbaches zur Melager Alm (1970 m).
Auf fast ebenem Weg erreichen Wanderer in gut einer halben Stunde die Melager Alm im Talschluss des Langtauferer Tales. Bei Südtiroler Köstlichkeiten können sich hungrige Wanderer hier stärken. Diese schmecken hier besonders gut, nachdem man sich in frischer Sommerluft den Hunger dazu geholt hat. (ap)
Wanderinfos:
Dauer insgesamt:
1,5 – 2 Stunden
Länge: 2,3 km pro Richtung
Einkehrtipp: Melager Alm
Schlanders - Der Konzertverein Musica Viva Vinschgau plante das Konzert bereits für den 31. Jänner dieses Jahres zum Auftakt ihrer 30. Musiksaison. Wie so viele andere geplante Veranstaltungen, musste coronabedingt alles verschoben werden. Am 27. Juni war es endlich soweit. Das Tiroler Vokalensemble NovoCanto durfte im Kinosaal des Kulturhauses auftreten und unter dem Titel „Nachtgesänge – Eine Schubertiade“ verschiedene Lieder und Musikstücke von Franz Schubert (1797 – 1828) präsentieren. Es gab Chormusik des Kammerchors unter der Leitung von Wolfgang Kostner mit Sänger:innen aus allen Landesteilen Tirols und Sologesang des international gefeierten deutschen Tenors Markus Schäfer. Am Klavier spielte der Innsbrucker Organist, Musikpädagoge und Ausnahmepianist Michael Schöch. Neben der Musik rezitierte die Innsbrucker Sängerin und Schauspielerin Brigitte Jaufenthaler erklärende und inspirierende Texte über Schubert und die Nacht als Zeit der Ruhe, aber auch des Feierns und der Fröhlichkeit. So war der Konzertabend für die musikbegeisterten Besucher:innen eine gelungene Abwechslung zwischen Wort und Musik, zwischen Chorgesang und Sololieder, begleitet von hochprofessioneller Klaviermusik. (hzg)
Vinschgau - Wie können wir nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt und bessere Lebenschancen hinterlassen? Wie kann eine nachhaltige Entwicklung durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft gefördert werden? Das Tiny FOP MOB, das kleine FOrschungs- und Praxis-MOBil, ein Projekt von Eurac Research in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und den Handwerksbetrieben Habicher Holzbau GmbH und Schönthaler Bausteinwerk GmbH macht diese Fragen zum Programm. In Schlanders startet das Reallabor seinen Weg durch das Vinschgau und macht Halt in Latsch, Graun, Prad und Mals.
Das Tiny FOP MOB ist Bauprojekt, Bildungs- und Forschungsinitiative in einem. Es soll Menschen zum Nachdenken über Nachhaltigkeit anspornen und bereits ein konkretes Beispiel dafür liefern. Das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 finanzierte Projekt umfasst die Planung, den Bau und die Nutzung eines CO2-negativen Reallabors – eine neue Form der Kooperation zwischen Forschung und Gesellschaft. Es soll Raum für Entwicklung innovativer Ideen sowie Verbindungen zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen Wissenschaft, Unternehmertum und Bevölkerung, zwischen Praxis und Theorie schaffen. Interessierte sind eingeladen, gemeinsam mit den Forscherinnen und Forschern und Unternehmen an zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Drei Events pro Gemeinde sind dafür geplant.
Pilotgemeinden im ganzen Vinschgau.
Woher kommen unsere Nahrungsmittel? Warum bauen wir mit Holz aus russischen Wäldern und wie können Lieferketten nachhaltig gestaltet werden? Diese und andere Fragen stehen zwischen 22. Juli und 6. August in Schlanders im Mittelpunkt. Nicht nur die Eröffnungsveranstaltung für das Reallabor, sondern auch ein Unternehmenstalk und ein Vortragsabend mit Workshop für Kinder im Grund- und Mittelschulalter werden in der Gemeinde stattfinden. Zentrales Thema aller Pilotgemeinden – zu denen auch Latsch, Graun, Prad und Mals gehören – ist es, Transformationsprozesse für ein nachhaltigeres Leben und Arbeiten anzustoßen.
Termine und Themen:
Schlanders 22.07. – 06.08.2021
Das Tiny FOP MOB steht am Sparkassenplatz Schlanders. Bei schlechtem Wetter finden die Veranstaltungen im Kulturhaus Karl Schönherr statt.
Eröffnung.
Das Tiny FOP MOB – Ein rollendes Reallabor für eine nachhaltige Zukunft
Wann: 22. Juli 2021 | 17.30 Uhr
Wo: BASIS Vinschgau Venosta und Tiny FOP MOB
Unternehmenstalk
Holz und Hanf im Fokus:
Wie abhängig sind wir von globalen Lieferketten?
Wann: 27. Juli 2021 | 17.30 Uhr
Anmeldung: silvia.gigante@eurac.edu
Öffentliche Veranstaltung
Ein ungleiches Spiel: Woher kommen unsere Rohstoffe?
Wann: 30. Juli 2021
16 Uhr: Schokokoffer für Kinder
18 Uhr: Vortragsabend für alle Interessierten
Alle weiteren Informationen zu Themen und Terminen in den Gemeinden Latsch, Graun, Prad und Mals sind in Kürze auf der Website des Center for Advanced Studies von Eurac Research verfügbar: https://www.eurac.edu/de/institutes-center/center-for-advanced-studies/projects/tiny-fop-mob
Schlanders - Bis Ende August gewährt Andreas Pircher aus Kastelbell Einblicke in seine Porträtkunst, die er einem breiten Publikum bisher vorenthalten hatte, weshalb die Ausstellung den Titel „Verschwiegene Kunst“ trägt. Die ausdrucksstarken Bilder sind im Foyer der Bibliothek Schlandersburg zu besichtigen. Bei der Eröffnung am 28. Juni führte Herbert Raffeiner in die junge, bereits raffinierte Kunst des angehenden Mediziners ein, der mit Röntgenblick Menschen und deren Schicksale konserviert hatte. Er wolle dem Leben ein Bild geben, unter Einbezug von Sein und Zeit. Die 21 Kunstwerke verschiedener Maltechniken sind in den Pandemiejahren 2020/21 entstanden und tragen neben der Auseinandersetzung mit prägenden Begegnungen mit Patienten auch die häufigen Ortswechsel in sich, die Pircher im Klinisch Praktischen Jahr zu absolvieren hatte. Die momentanen Sicherheitsvorkehrungen schreiben vor, dass sich nur wenige Personen im Ausstellungsraum befinden. Um den zahlreichen Besucher:innen der Vernissage die Wartezeit zu verkürzen, setzte sich der Künstler selbst an die Gitarre. Zusammen mit Kevin Prantl coverte er im Schlosshof einige Lieder, überraschte aber auch mit einer Eigenkomposition. Seine Kunst signiert er als „Che“, weil ihn dieser Name schon lange begleitet.
Maria Raffeiner
Schlanders/Vinschgau - Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sind Träger des Projektes SAI, ein Projekt zur Integration von Flüchtlingen, welches auf die Begleitung und Integration von Familien ausgerichtet ist. Die Aufgabenbereiche der Begleitung sind vielfältig und reichen in erste Linie vom Spracherwerb, über Arbeitsintegration, bis hin zum Kennenlernen der neuen Kultur.
Covid hat einen abrupten Bruch dieser Arbeit herbeigeführt, Kurse wurden ausgesetzt, Arbeitsstellen gingen verloren, die Bewegungseinschränkung erschwerte die Kontakte. Vor allem Frauen waren von Isolation bedroht, der Spracherwerb sackte auf einen Tiefpunkt, essenzielle Fragen „wie geht es weiter“ beschäftigen sehr viele. Nach anfänglichen Überforderungen haben die MitarbeiterInnen nach neuen Ideen gesucht und eine Fortbildungsreihe ins Leben gerufen. Die Frauen, welche begleitet werden, sind allesamt Mütter, führen einen Haushalt, bringen ihre Kinder zum Kindergarten und in die Schule, besuchen selbst einen Sprachkurs, sind pünktlich, zuverlässig, kochen und halten die Wohnung in Schuss. Das Team stellte sich die Frage, wie und in welcher Form können diese Fähigkeiten genutzt und geschult werden. „Haushaltshilfe und Entlastungsbetreuung“ waren die Schlagwörter der Stunde. Ein entsprechender Basiskurs wurde konzipiert und umgesetzt. Die Tätigkeitsbereiche der „Badante“ waren dabei Vorlage und Orientierung. In Zusammenarbeit mit der Sprachlehrerin wurden Einheiten in italienischer und deutscher Sprache angeboten. Inhaltlich wurden die Frauen von einer Mitarbeiterin vorbereitet, welche einfachen Pflegemaßnahmen bei der Unterstützung von älteren Menschen zum Einsatz kommen, wie kann Haushaltsführung aussehen, Freizeitgestaltung, Rücksprache mit Angehörigen, Umgang mit Notsituationen, Nutzen von Medikamentenboxen, wie bediene ich einen Rollator, einen Rollstuhl oder wie begleite ich Menschen mit Krücken oder einer Gehhilfe. Mit zwei Prüfungen aus Theorie und Praxis wurden die Einheiten abgeschlossen. Mit großer Freude nahmen vier Frauen die Teilnahmebestätigung entgegen.
Brauchen Sie eine Hilfe und Entlastung in der Betreuung ihrer Angehörigen dann können Sie sich gerne bei den Sozialdiensten Vinschgau – Kontaktpersonen und Telefonnummer angeben. (bw)
Geflügel-Spieße mit Rucola-Mango-Salat
Flügel:
8 Flügel vom Hühnchen (Wings)
Gewürzmischung Flügel:
1 EL Worcestershiresauce
1 EL Dijonsenf
1 EL frischer Rosmarin, fein gehackt
1/2 TL feines Meersalz
1 EL Apfelessig
1/4 TL Pfeffer aus der Mühle
2 EL Olivenöl
Rucola-Mango-Salat:
1 reife Mango
1 EL Limettensaft
1 EL Zitronensaft
4 EL Olivenöl
5 cl Wasser
Salz
1 Prise Zucker
130 g Rucola
300 g Parmesan
1/2 rote Zwiebel
Zubereitung
1. Grill für direkte und indirekte mittlere Hitze vorbereiten – mit direkter und indirekter Zone (175 – 230 °C).
2. Alle Zutaten der Würzmischung in eine Schüssel geben, vermengen. Flügel darin marinieren, auf die Spieße stecken (3 – 4 Flügel pro Spieß). 15 – 30 Min. ruhen lassen.
3. Spieße über direkter mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel 10–15 Minuten grillieren. Dabei einmal wenden.
4. Spieße in die indirekte Zone legen. Wenn die Haut kräftig gebräunt und knusprig ist und das Fleisch im Kern nicht mehr rosa ist (Kerntemperatur mindestens 76 °C), Wings vom Grill nehmen. Mit dem Rucola-Mango-Salat servieren.
Zubereitung Rucola-Mango-Salat
1. Mango schälen, Fruchtfleisch vom Stein und in Stücke schneiden. Den Rest vom Stein schneiden, in ein hohes Gefäss geben.
2. Limette und Zitrone heiß abwaschen, dann deren Saft sowie Olivenöl und Wasser zugeben und alles mit dem Stab fein pürieren. Mit Salz und Zucker würzen.
3. Rucola waschen, trockenschleudern und auf eine Platte geben. Mango und Frischkäse auf dem Rucola verteilen. Mangodressing darübergeben.
4. Zwiebel schälen, in dünne Streifen schneiden und auf dem Salat verteilen.
(Quelle: Schweizer Fleisch)
Schlanders/Vinschgau - Anpacken lautete die Devise bei der Almpflegeaktion „Pimp my Alm“ am vergangenen Samstag, den 19. Juni. Viel Motivation hatten die freiwilligen Helferinnen und Helfer mitgebracht: AVS, Forstbehörde, Jägerschaft und Grundbesitzer. Von Platzoal aus ging es Richtung Schlandrauntal. Nachdem man in den vergangenen Jahren die Aktion auf der Tanaser Stieralm durchgeführt hatte, war man heuer zum zweiten Mal in Folge im Schlandrauntal beim sogenannten Kälberberg tätig. „To pimp“ steht für aufmöbeln, im übertragenen Sinne also für pflegen und erhalten. Die Gruppe führte vielfältige Pflegemaßnahmen durch: säuberte die zuwachsenden Almweiden, beseitigte umgestürzte Bäume und trug etwa Zwergsträucher oder Äste zu einem Haufen zusammen, um so Almflächen für Tier und Mensch sauber zu halten. In die fünfte Runde ging das Projekt „Pimp my Alm“ heuer. „Pimp my Alm“ steht für praktischen Naturschutz, um die Kultur- und Naturlandschaft zu erhalten. Es ist eine landesweite Aktion, die einerseits der bergbäuerlichen Bevölkerung zu Gute kommen und andererseits Ausdruck für die Wertschätzung der Almwirtschaft sein soll. Die Initiative und Idee gingen vor fünf Jahren vom Referat für Natur und Umwelt im AVS aus. Bei den Almpflegeaktionen wird aber nicht nur gearbeitet, auch das Gesellige kommt nicht zu kurz: Deshalb klang der Almpflege-Tag mit einer Grillfeier auf der Schlanderser Alm aus. (ap)
Latsch/Open-Air-Konzert - Es war ein angenehm warmer Sommerabend und das erste Konzert im Musikpavillon von Latsch. Die Joyful Singers Latsch präsentierten mit ihrem Leiter Pasquale Bonfitto schwungvolle und lebendige Popmusik, Spirituals und bekannte Evergreens. Auf der grünen Wiese vor dem Pavillon versammelten sich nicht nur Musikliebhaber aus Latsch und den Nachbargemeinden, sondern aus dem ganzen Vinschgau. Zu hören waren Lieder wie „Mamma Mia“ der schwedischen Gruppe Abba oder „Imagine“ von John Lennon. Während der Tag langsam zu Ende ging und die Nacht hereinbrach, konnten die Joyful Singers mit ihren Liedern, begleitet auf dem Piano von ihrem Chorleiter Pasquale Bonfitto, endlich wieder viele Musikfreunde in die zauberhafte Welt der Musik entführen. Neben den Joyful Singers trat auch der Matscher Spitzentrompeter und Musiklehrer Rupert Seidl auf und gab mehrere Lieder zum Besten, begleitet auf dem Piano von Pasquale Bonfitto. Zuerst spielte Seidl „Gabriel´s Oboe“ von E. Morricone, anschließend „Besame Mucho“ von Velázquez und zuletzt den Ohrwurm „Guantanamera“ von Fernández. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Auftritt der jungen Sängerin ElisaLeen aus St. Valentin. Mit ihrer klaren Stimme erzählte sie in ihren Liedern „Lebensstern“, „Bonnie und Clyde“ und „Träumer“ von ihren Träumen und Sehnsüchten. Mit tief bewegter Stimme präsentierte sie den Zuhörern ihre Botschaft: „Wir müssen nicht perfekt sein“. Zum Abschluss des Konzertabends gab es noch zwei Zugaben der Joyful Singers. Nach dem letzten Song „Halleluja“ gab es einen kräftigen und langen Applaus von den vielen Zuhörer:innen. (hzg)
von Heinrich Zoderer
Im Jahr 2021 gibt es genau zwölf Vollmonde am Himmel zu sehen, in jedem Monat einen. Ein Jahr mit dreizehn Vollmonden gibt es nur, wenn der erste Vollmond des Jahres auf den 1. bis 11. Januar fällt. Zuletzt war das im Jahre 2020, das nächste Mal wird das in den Jahren 2023 und 2026 sein. Manchmal gibt es einen Blue Moon (Blauer Mond). Davon spricht man wenn es zwei Vollmonde in einem Monat gibt. Dies passiert etwa 41 Mal im Jahrhundert, im Durchschnitt rund alle 2,4 Jahre, naturgemäß am häufigsten in den Monaten mit 31 Kalendertagen. Es kommt auch vor, dass im Februar überhaupt kein Vollmond stattfindet, wie beispielsweise in den Jahren 1999, 2018 und 2037. Dann gibt es aber einen Blue Moon sowohl im vorangehenden Januar als auch im nachfolgenden März. Im April und Mai 2021 gab es ganz besondere Vollmonde, sogenannte „Supermonde“. Supermonde erscheinen größer und heller, weil der Mond sich fast 30.000 Kilometer näher zu Erde befindet. Im Mittel ist der Mond 384.400 Kilometer von der Erde entfernt. Im April und Mai dieses Jahres war der Mond weniger als 360.00 km von der Erde entfernt (Deshalb nennt man sie Supermonde), am 27. April 2021 um 5.31 Uhr waren es 357.614 km und am 26. Mai 2021 bei Vollmond um 13.14 Uhr nur 357.462 Kilometer. Der Supermond im April wird auch „Pink Moon“ genannt, weil zu dieser Zeit in Nordamerika der pinkfarbene Phlox (Flammenblume) blüht. Der Supermond im Mai wird „Blutmond“ bezeichnet, weil die Oberfläche des Mondes in einem rötlichen Licht leuchtet. Der Rekordhalter des Jahrtausends war am 4. Januar 1912. Da war der Vollmond nur 356.375 Kilometer von der Erde entfernt, näher als alle Vollmonde tausend Jahre davor und tausend Jahre danach. Am 26. Mai 2021 gibt es auch die nächste totale Mondfinsternis. Allerdings ist sie nur in Südostasien, Australien, Nordamerika, Südamerika und im Pazifikraum zu sehen, nicht aber in Europa. Die nächste totale Mondfinsternis, die auch in Europa zu sehen sein wird, ist am 16. Mai 2022 und am 7. September 2025. Alle Völker aller Zeiten waren fasziniert vom abendlichen Sternenhimmel und besonders vom Lauf des Mondes und den unterschiedlichen Mondphasen. Ein gesamter Mondphasen-Zyklus dauert 29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten und ist damit etwas kürzer als ein durchschnittlicher Monat. Die Zeiteinteilung in Monate und Wochen geht in erster Linie auf die Länge der Mondphasen zurück. Rund 1 Woche dauert eine Mondphase und nach rund vier Wochen gibt es wieder einen Vollmond. Auch der Menstruationszyklus von Frauen dauert durchschnittlich vier Wochen bzw. 28 Tage. Neben dem Sonnenkalender gibt es viele Völker, die einen Mondkalender haben. Der jüdische und islamische Kalender ist ein reiner Lunarkalender, d.h. ein Mondkalender, während der chinesische Kalender eine Kombination aus einem Sonnen- und Mondkalender ist. Auch das Osterdatum wird durch den Mond bestimmt und hat Auswirkungen auf andere Feiertage. Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Der 22. März ist deshalb der früheste Ostertermin, der 25. April der späteste. Der Lauf der Sonne und die Mondphasen sind nicht nur die Grundlage unseres Kalendersystems, auch sonst spielt der Mond im Leben der Menschen und in der Natur eine große Rolle. Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf Erden, aber auch ohne Mond wäre Leben auf der Erde nicht möglich. Der Mond, der vor 4,5 Milliarden Jahren durch den Aufprall eines Himmelskörpers auf die Erde, aus dem Material des Erdmantels, der ins Weltall geschleudert wurde, entstanden ist, ist seitdem der ständige Begleiter der Erde. Er stabilisiert die Umlaufbahn der Erde und die Erdachse und damit das Klima auf der Erde. Die Anziehungskraft des Mondes erzeugt nicht nur Ebbe und Flut in den Meeren, sondern auch Hebungen und Senkungen des Erdmantels. Auch das Auftreten von Schlafstörungen, Verkehrsunfällen, Operationskomplikationen, die Häufigkeit von Suizidhandlungen oder von Geburten wird der Kraft des Mondes zugeschrieben. In der Land- und Forstwirtschaft wird seit alters her darauf geachtet, dass bestimmte Arbeiten in der Natur nur bei bestimmten Mondphase erledigt werden. Unter Mondholz bzw. Mondphasenholz versteht man Holz von Bäumen, die unter Berücksichtigung des Mondkalenders gefällt wurden. Diesem Holz werden besondere Qualitäten hinsichtlich seiner Stabilität, Haltbarkeit, Feuerbeständigkeit, Härte, Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge u. a. nachgesagt. Die Bäume müssen dazu im Winter um Weihnachten herum bei abnehmendem Mond kurz vor Neumond geschlagen werden. Auch der Anfang des Monats März wird als günstiger Zeitpunkt häufig benannt. Die tägliche Bewegung des Mondes und die darin enthaltene Information über die Himmelsrichtungen wird von Zugvögeln und einigen Arten nachtaktiver Insekten zur Navigation genutzt. Bei manchen Arten der Ringelwürmer, Krabben und Fische ist das Fortpflanzungsverhalten sehr eng an den monatlichen Phasenwechsel des Mondes gekoppelt. Ein wirklicher Zusammenhang zwischen der Eigenschaften des Holzes und dem Zeitpunkt des Fällens, sowie auch andere Auswirkungen des Mondes konnten bei wissenschaftlichen Untersuchungen jedoch nicht nachgewiesen werden. Aber in der Volksmeinung ist der vielfältige Einfluss des Mondes tief verankert. Vom Mond soll unsere Stimmung, Lebenskraft und Gesundheit abhängen. Wenn wir zum richtigen Zeitpunkt seine verborgene Energie nutzen, kann der Mond wahre Wunder für uns bewirken: ob bei der Partnersuche oder bei Geschäftsabschlüssen. Es gibt Mondkalender, die genau festlegen, wann welche Tätigkeiten ausgeführt werden sollen: Haare schneiden, Bäume pflanzen, säen und ernten, umtopfen, Gesichtspflege, düngen, einkochen, Baumschnitt, Malerarbeiten oder Fensterputzen.
Für die Jäger der Altsteinzeit war der Mond überlebenswichtig – In der Romantik wurde der Mond besungen, gemalt und beschrieben
Die Jäger der Altsteinzeit bewegten sich vor allem in der Nacht. Das Mondlicht war die einzige Orientierungshilfe. Deshalb spielte der Mond im Leben der Steinzeitmenschen eine sehr große Rolle. Die Ängste der alten Völker bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis kann man sich denken. Genauso wie die Verehrung jener Menschen, welche imstande waren eine Sonnen- oder Mondfinsternis vorherzusagen und zu berechnen. Viele Feste fanden in Vollmondnächten statt. Die Sterne und vor allem die Sonne und der Mond wurden als Götter verehrt, besungen und gefeiert. Interessant ist das unterschiedliche Geschlecht des Mondes in den verschiedenen Sprachen. In fast allen romanischen Ländern ist der Mond weiblich (la luna), bei den Deutschen, Basken, Finnen, Japanern oder Polen ist der Mond männlich. Die ausgewogenste Lösung scheinen die Chinesen gefunden zu haben. Dort sind Mond und Sonne geschlechtslos und verschmelzen im Yin (schattig, kühl) und Yang (hell und warm) zu einer untrennbaren Einheit. Für die sesshaften Ackerbauer und Viehzüchter wurde die Sonne wichtiger, da sie vor allem bei Tag die verschiedenen Arbeiten verrichteten, mit den ersten Sonnenstrahlen aufstanden und den Tag begannen und nach Sonnenuntergang oder spätestens bei Eintritt der Dunkelheit zu Hause waren und zu Bett gingen. Die Nacht wurde zu einer unheimlichen und gefährlichen Zeit. Eine Zeit der Geister, der Hexen und der Kobolde. Besonders in der Zeit der Aufklärung und der Romantik begannen die Menschen die Natur zu beobachten und zu deuten. Der Mond wurde zur Projektionsfläche für alle denkbaren Träumereien. Er wurde besungen, beschrieben, gemalt und von Wissenschaftlern studiert. Wer kennt nicht die Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven? Herbert Grönemeyer sang im Jahre 1988 das Lied: „Vollmond, setz mich ins rechte Licht. / Vollmond, du weißt, sie will mich nicht. / Leucht ihr ins Gewissen, / mach mir nen Heil’genschein, / ich kann sie nicht mehr missen / beeil dich, mach sie mein!/Vollmond, ich bin so allein“ Viele Liebesszenen und Verbrechen in literarischen Werken finden in strahlenden Mondnächten statt. Es gibt unzählige Lieder und wunderbare Gedichte über den Mond: „Abendlied: Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.“ (von Matthias Claudius) „Mondnacht: Es war, als hätt’ der Himmel die Erde still geküsst, dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst.“ (von Joseph Freiherr von Eichendorff) Yasmin Boland schreibt in ihrem Buch: „Moonology – Die Magie des Mondes“: „Tanze im Rhythmus des Mondes und du wirst sehen: Alles im Leben wird einfacher und fühlt sich natürlicher an.“ Auch Mahatma Gandhi (1869-1948), die Große Seele Indiens und der Führer der indischen Befreiungsbewegung meint: „Wenn ich das Wunder eines Sonnenuntergangs oder die Schönheit des Mondes bewundere, so weitet sich meine Seele in Ehrfurcht vor dem Schöpfer.“ Im Schlusswort von Immanuel Kants Kritik der praktischen Vernunft (Kapitel 34) lautet ein berühmt gewordenes Zitat wie folgt: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.“ Als Neil Amstrong und Buzz Aldrin am 21. Juli 1969 als erste Menschen den Mond betraten, fanden sie nichts als Staub und Steine vor. Und doch war es einer der größten Schritte in der Geschichte der Menschheit. Erstmals betraten Menschen einen fremden Planeten. Und so werden auch weiterhin die Menschen auf der ganzen Welt bei sternenklarem Himmel den Mond bewundern und sich neugierig die uralten Menschheitsfragen stellen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Schlanders - Die Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache, die man nicht hört, sondern sieht. Dabei bildet man Worte mit den Händen. Auch der Gesichtsausdruck (die Mimik) und die B ewegung des Mundes (das Mundbild) sind wichtig. Und jedes Land hat seine eigene Gebärdensprache. Jahrelang mussten die Gehörlosenverbände um die gesetzliche Anerkennung kämpfen. Am 19. Mai 2021 hat nun auch Italien als letztes Land in der EU die italienische Gebärdensprache (La Lingua dei Segni Italiana-LIS) gesetzlich anerkannt. In Südtirol gibt es rund 300 Gehörlose. Verwendet wird die italienische und österreichische Gebärdensprache (ÖGS). Im Umgang mit Behörden braucht es Gebärdendolmetscher, die an den Universitäten in Innsbruck und Wien ausgebildet werden. Barbara Schuster aus Vetzan ist Gebärdensprachdozentin an der Universität Wien und Gründerin des Vereins Kinderhände, einem Sprach- und Kommunikationszentrum für ÖGS. Schuster hält auch Lehrveranstaltungen über Gebärdensprache an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen. An der Urania Meran gibt es immer wieder Einführungskurse in die Gebärdensprache. Die Zwergensprache ist eine Babyzeichensprache, entwickelt von Vivian König. In Anlehnung an die Gebärdensprache, werden Babys ab 6 Monaten mit einfache Handzeichen Wörter des Alltags vermittelt, um sich verständlich zu machen. Es ist eine Form der präverbalen Kommunikation, wobei neben den Gebärden, d. h. den Handzeichen, mit den Babys auch immer gesprochen wird, so wie es jede Mutter macht. Seit 2019 gibt es auch in Südtirol eigene Kurse über Zwergensprache, vor allem für das Personal in Kindergärten und Kitas und für Tagesmütter. Die Logopädin Edeltraud Matzohl aus Schlanders und die Psychotherapeutin Valentine Inderst aus Algund vermitteln rund 50 Wörter der Zwergensprache in Fortbildungen zur Verständigung im Alltag. „Pippi Lotta“ ist ein besonderes Projekt zur Sprachförderung, in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft und dem Sanitätsbetrieb, um Kleinkindern und deren Eltern auf spielerische und kindgerechte Weise einige Alltagswörter der Zwergensprache zu vermitteln. (hzg)