Tschengls - Fleischkonsum muss nicht verpönt sein. Erst recht nicht, wenn Tiere von Bauersleuten und Metzgern mit Achtung behandelt werden, Köche sich darauf besinnen, alle Produkte zu verwerten und Konsument:innen offen sind, nicht nur Edelteile zu verzehren. Diese Voraussetzungen waren bei der Premiere der „Ethical Beef Night“ gegeben, die die beiden Tschenglser Nico Riedl und Martin Tschenett veranstaltet haben. Riedl, der in der Dorfmetzgerei Holzner in Lana als Geselle arbeitet und sich vor Kurzem zum Fleischsommelier ausbilden hat lassen, war für die mobile Schlachtung von drei Ultner Laugenrindern zuständig. Daher kommt der Begriff „Ethical Beef“, also ethisch korrektes Fleisch, den Metzger Alexander Holzner durch die Methode der angstfreien Tierschlachtung geprägt hat, mit dem aber auch die artgerechte Haltung von Tieren verbunden ist.
Gemeinsam mit dem Koch Martin Tschenett plante Riedl ein Abendessen für 60 Personen. Neben der Menüausarbeitung hatte der Metzger einiges zu tun, damit das vakuumgereifte Fleisch perfekt für die Zubereitung war. Im Mittelpunkt des 6-Gänge-Überraschungsmenüs stand die ganzheitliche Verwertung von Ochsenfleisch, wobei das Gemüse für die raffinierten Beilagen ebenso aus der nahen Umgebung stammte und fantasievolle Geschmackskombinationen ergab. Unterstützt von der Bauernjugend Tschengls setzten Riedl und Tschenett ihr Konzept um, die Plätze waren in kürzester Zeit ausverkauft. Metzger und Koch führten nach jeder Speisenfolge in das „From Nose To Tail“ Konzept ein, damit ist die Nutzung des gesamten geschlachteten Tieres gemeint, von der Nase bis zum Schwanz. Anhand einer Grafik erläuterten sie Position, Besonderheiten und Verwendung der Fleischteile. Die Gäste waren verblüfft, in welch edler Form sie Fleisch gegessen hatten, das nicht zu den angeblich edelsten Teilen des Rindes gehört. Ein Tartar aus dem Rindsschulternahtl, veredelter Ochsenschwanz, kurzgebratenes Rinderherz, butterzartes Flanksteak (Sous Vide gegart: „je roter, desto zarter“) … begleitet von feinen Weinen aus der Region. Ein köstlicher Abend, der auch zum Nachdenken über die Wertschätzung von Fleisch anregte.
Maria Raffeiner
Vinschgau - Wohnen ist ein Grundrecht und sollte deshalb auch leistbar sein. Eine Arbeitsgruppe des KVW-Vinschgau legt Vorschläge zum „Recht auf Wohnen“ auf den Tisch.
Die Probleme sind allgemein bekannt, doch wirksame Lösungen brauchen kompetente Informationen und umsetzbare Vorschläge. Mit solchen hat sich die Arbeitsgruppe “Recht auf Wohnen – leistbares Wohnen” unter der Leitung von Georg Lechner auseinandergesetzt und diese am Montag, 6. Mai 2024 im Rahmen einer Sitzung des KVW-Bezirksausschusses in Schlanders Landesrätin Ulli Mair vorgestellt.
Die Vorschläge der KVW-Arbeitsgruppe gliedern sich in Urbanistik, privater und öffentlicher Mietmarkt sowie Immobilienmarkt und Wohnbauförderung. Zu jedem einzelnen Themenbereich wurden die Ausgangssituation dargelegt und darauf aufbauend nachhaltige Lösungen gesucht. Neben einer langfristigen Perspektive sind auch kurz- und mittelfristige Maßnahmen gefragt. Beispiel Urbanistik. Hier sind in erster Linie die Gemeindeentwicklungspläne zielorientiert umzusetzen. Leerstandserhebungen sollten die Grundlage für weitere, jedoch wesentlich vereinfachte Planungen sein. Auch ist der inzwischen hierzulande geforderte hohe Baustandard zu überdenken. Was den privaten Mietmarkt betrifft, so müssten 60 Prozent der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung stehen. Zweckentfremdete Nutzungen sollten geahndet werden, wobei die eigens für Kontrollen geschaffene Agentur für Wohnbauaufsicht bislang in nur 40 von den 116 Südtiroler Gemeinden kontrolliert und hier schon bei jeder achten Wohnung Vergehen festgestellt hat. Zudem sind Anreize zur Langzeitvermietung zu schaffen. Möglich ist das durch eine geringere Gemeindeimmobiliensteuer auf Wohnungen, die als Erstwohnung zum Landeszins vermietet werden. Die Gemeinde Kastelruth hat dies vorgemacht. Was den öffentlichen Mietmarkt angeht, so ist das Wohnbauinstitut gefordert. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ende letzten Jahres standen 944 Sozialwohnungen leer und gleichzeitig lagen im Amt über 3.500 Gesuche um Zuweisung einer Sozialwohnung auf. Sanierungen müssen beschleunigt, vereinfacht und unbürokratischer erfolgen können. Den privaten Wohnungsmarkt bedienen in Südtirol seit Jahren immer mehr Immobilienunternehmen, Makler und private Investoren mit zunehmender Monopolstellung. Hier hat die öffentliche Hand steuernd einzugreifen, wobei verstärkt auf solidarische Wohnbaumodelle wie gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften zu setzen ist, die auch generationenverbindend wirken. Dem Mittelstand sollte der geförderte Mietkauf ermöglicht werden, um zu einer höheren Identifikation mit dem Mietobjekt und insgesamt motivierend für den Aufbau von Eigentum beizutragen. Eine Vorfinanzierung der Wohnungen ließe sich durch Einsparungen aus den bisherigen Mitbeiträgen und weiteren öffentlichen Mitteln realisieren. Was die zuständigen Landesämter betrifft, so schlägt die KVW-Arbeitsgruppe deren konsequente Reorganisation vor. In diese Kerbe schlägt auch die zuständige Landesrätin, die die Aufgaben der Wohnbauabteilung mehr in einer strategischen Funktion sieht. Zusammenfassend stellte Georg Lechner für die Arbeitsgruppe fest: “Viel Knochenarbeit steht der Frau Landesrätin bevor und wir können nur hoffen, dass Wohnen in Südtirol wieder leistbar wird und nicht weiter zum Luxusgut verkommt.”
Kolping im Vinschgau - Anlässlich der Kolping Friedenswanderung – im Mai - in Rumänien durften wir Südtiroler auch ein interessantes Projekt für Kinder dort begeistert kennenlernen.
Rund eine halbe Million Kinder in Rumänien haben Eltern, die im Ausland leben und arbeiten. Die Kinder wachsen bei Verwandten auf und vermissen ihre Eltern meist schmerzlich. KOLPING Rumänien kümmert sich um solche“ Eurowaisen“ wie auch um Kinder aus armen Familien. Für sie ist das Kolpingzentrum in Oituz im Osten des Landes zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden.
Corneliu Bulai– der auch aktiv bei der Friedenswanderung dabei war, ist der Leiter der Einrichtung. Ein Drittel der dort lebenden Kinder sind sogenannte Eurowaisen. Er und sein Team versuchen ihnen das zu ersetzen, was eigentlich nicht zu ersetzen ist: die Familie.
Eine Gruppe von Kleinkindern zwischen eineinhalb und drei Jahren werden ganztags betreut. Ab Mittag ist das Zentrum offen für weitere 40 Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Dort erhalten sie erst einmal eine warme Mahlzeit – für viele Kinder ist es die einzige richtige Mahlzeit am Tag. Kolping bietet den Kindern Halt und einen Ort, an dem sie willkommen sind. Die Erzieherinnen stärken die Kinder in ihrer schwierigen Lage und helfen, wo Hilfe nötig ist, etwa bei den Hausaufgaben. Das Zentrum ist somit ein Platz zum Spielen, Lachen, Toben, wie auch Lernen. Und es ist immer jemand da, der zuhört und sie mal in den Arm nimmt. Freizeitaktivitäten werden ebenfalls angeboten: es gibt Musik- und Tanzunterricht, es wird gemeinsam gebacken und gesungen. Nächstes Mal mehr.
Otto von Dellemann
Elfriede Maria Mulser feierte im Dezember 2023 Jahres einen runden Geburtstag. Geistig und
körperlich fit ist die pensionierte Lehrerin viel unterwegs. Sie ist Fremden- Kunst- und Wanderführerin und Mitglied des Komitees von Musica Viva. Ihr kleines olivenfarbiges Auto, weitum bekannt, bringt sie überall dorthin, wo sie hinmuss, möchte und will.
von Christine Weithaler
Elfriede Mulser wuchs in Schlanders mit ihren Eltern und dem drei Jahre älteren Bruder auf. Ihre Mutter stattete sie mit handgenähten Kleidern, handgestrickten Jäckchen und gehäkeltem Hut aus. Die Schuhe fertigte ihr Vater für sie an. Ihre Kindheit war stark vom Faschismus geprägt. Als sie sechs Jahre alt war, begann der II. Weltkrieg. Nach der Mittelschule, in der sie bereits Buchhaltung und Stenografie lernte, besuchte sie ein Jahr lang die Haushaltsschule in Schlanders mit kaufmännischer Ausrichtung. Im Anschluss ging sie für zwei Jahre in ein Internat für angewandte Praxis in Turin. Die Unterrichtsfächer Küche, Service, Telefon- und Empfangsdienst waren in italienischer Sprache. Nach Abschluss dieser gehobenen Ausbildung kehrte sie nach Schlanders zurück. Sie konnte zwischen einer Stelle als Dirn bei einem Bauern oder als Kellnerin im Gastgewerbe wählen. Nach einem Jahr in einem Haushalt begann sie ihre dreijährige Ausbildung zur Kindergärtnerin in Bozen. Sie lernte Tag und Nacht. Nach bestandener Prüfung bewarb sie sich mit sieben weiteren Vinschger Absolventinnen um eine freie Stelle im Tal. In Mals betreuten die Klosterfrauen den Kindergarten mit Personal ohne Ausbildung. Erst als es galt, italienischsprachige Kinder zu unterrichten, wurde Elfriede über die Gemeinde provisorisch angestellt.
In den Sommermonaten machte sie in Stuttgart die Ausbildung zur Sportlehrerin, die aber in Italien nicht anerkannt wurde. So trat sie als Privatistin bei den Prüfungen an der staatlichen Frauenoberschule in Padua und Vicenza an. Sie schloss das 5-jährige Studium innerhalb eines Jahres ab. Sie lernte mit der berühmten Ina Schenk den Unterrichtsstoff von Chemie und Physik von 3 Jahren in 3 Monaten. Neben dem Lernen unterrichtete sie als Turnlehrerin in Mals und Algund, nahm an den Prüfungen in Vicenza teil und fuhr mit dem Nachtzug nach Schlanders zurück. Zudem erkrankte in dieser Zeit ihr vom I. Weltkrieg gesundheitlich gezeichnete Vater. Er verstarb innerhalb drei Tagen an einer Lungenentzündung. Drei Monate später erhielt Elfriede das Diplom als Fachlehrerin für Hauswirtschaft und Handarbeit an Mittel- und Oberschulen. Sie bestand die theoretische und praktische Prüfung in Vicenza mit ihrem Apfelstrudelrezept, kaufte sich danach ein Kleid und nutzte die einmalige Gelegenheit, abends in das Theater „Olympico“ von Vicenza zu gehen.
Ihre Urgroßtante war am Patschhof am Schlanderser Nördersberg verheiratet. Dort lernte Elfriede in der Sommerfrische das einfache bäuerliche Leben kennen. Sie hat viele schöne Erinnerung an diese Zeit. Das Improvisieren lernte sie in der Großküche des Gastgewerbes. Elfriede ist bei ihren Freunden für ihr „Muas“, das sie mit Gersten-und Maismehl in der Eisenpfanne kocht, bekannt. „Das „Muas“ muss dünn, in der Höhe, dick in der Konsistenz, und lauter das Schmalz, sein“, sagt sie.
1972 holte Elfriede, die bereits seit 1958 als Lehrerin tätig war, die Prüfung zur Stammrolle nach und erhielt eine solche an der Mittelschule in Schlanders. Dort unterrichtete sie bis zu ihrer Pensionierung Technik und Handarbeit. Nebenbei unterrichtete sie 15 Jahre lang Sopran-, Alt- und Tenorflöte an der Musikschule Schlanders.
Um sich ihr Eigenheim ohne Kredit und öffentlicher Unterstützung zu finanzieren, bot sie Abendkurse für den KVW und für die Berufsschule an. Sie war auch berechtigt, Kurse für Erwachsene in Turnen, Schwimmen und Tanz sowie Nähen, Stricken usw. zu leiten. Sie fuhr bei jedem Wetter bis in die kleinsten Dörfer. 1989 kaufte sie den Baugrund, suchte sich einen Architekten und Handwerker, arbeitete selbst am Bau mit und half im Herbst bei der Apfelernte. 1991 zog sie in das Reihenhaus ein.
Elfriede machte auch die Ausbildung zur diplomierten Wanderführerin für den Nationalpark Stilfser Joch und zur Kunst- und Fremdenführerin in Schloss Goldrain. Dort wurde auf die karolingische, romanische und gotische Stilepochen bis hin zum Barock in kirch- und weltlichen Ansitzen des Vinschgaus Wert gelegt.
Frau Elfriede ist gerne in der Natur unterwegs. Immer in Bewegung zu sein, hält sie fit. Viel könnte sie aus ihrem Leben erzählen und meint zum Abschluss: „Dort, wo uns der Herrgott hinstellt, dürfen wir wirken und bleiben.“
Theatergruppe Kortsch
Arbeitslos. Männlich. Nicht mehr ganz jung, aber Miete und Rechnungen zu bezahlen. Was tun?
Inspiriert von erfolgreichen männlichen Strippern, beschließen sechs arbeitslose Stahlarbeiter in einer englischen Industriestadt in den 1990ern schließlich, ihre Scheu und Ängste abzulegen und ebenfalls vor Publikum zu tanzen und (alle?) Hüllen fallen zu lassen.
Ab dem 28. Juni führt die Theatergruppe Kortsch unter der Leitung von Daniel Clemente die erfolgreiche Komödie „Ladies Night“ von Stephen Sinclair und Anthony McCarten am Festgelände in der Matscher Au in der Schlanderser Sportzone auf.
Die weiteren Termine: 30. Juni, 4., 5., 6., 11., 12., 13., 18. und 19. Juli. Beginn jeweils um 21 Uhr. Einlass und Bar ab 20 Uhr.
Reservierungen unter 388-4380100 (auch über WhatsApp).
Altersempfehlung: Ab 14 Jahren
Latsch/Rizzi Group/BASIS Campo#6 - Basis Vinschgau ist die Ideenschmiede für Zukunftsfragen und das Innovationszentrum im Vinschgau. In Workshops, Events, Vorträgen und Podiumsdiskussionen wird über soziale, wirtschaftliche und kulturelle Fragen diskutiert und referiert. Außerdem gibt es ein vielfältiges kulturelles Programm. Basis Vinschgau veranstaltet aber auch Diskussionen in den einzelnen Betrieben und lädt zu Betriebsbesichtigungen ein. BASIS CAMPO wird dieses Veranstaltungsformat genannt. Die erste Betriebsveranstaltung, Betriebsvorstellung und Betriebsbesichtigung war 2018 bei der Firma Zwick GmbH in Vetzan, anschließend bei Holzius in Prad, Schönthaler in Eyrs und zuletzt in der Kaffeerösterei Alps Coffee/Schreyögg in Rabland. Am 21. Mai lud BASIS Vinschgau zur sechsten Ausgabe des CAMPO in die Rizzi Group nach Latsch. Im Mittelpunkt stand das Thema „Anders ist gut! Generationswechsel und Produktdiversifizierung“. Die Veranstaltung, die gemeinsam mit der Rizzi Group organisiert wurde, fand in einer ihrer Verpackungshallen statt und wurde durch ein Impulsreferat von Daniela Niederstätter, Geschäftsführerin der Niederstätter AG eingeleitet. Sie sprach zum Thema: „Mit einem Generationswechsel sind manche Fakten keine Fakten mehr.“ Wie Basis Vinschgau in einer Aussendung mitteilt, schilderte Frau Niederstätter, die seit 2010 gemeinsam mit ihrem Bruder und den Eltern einen professionell begleiteten Generationswechsel durchlaufen ist, sehr persönlich die Potenziale und Herausforderungen eines solchen Wechsels für Unternehmen und für die Familie. Danach folgte am Praxisbeispiel der Rizzi Group eine Präsentation von Florian und Simone Rizzi, die ausführten wie der Ausbau des Produktsortiments und die Gliederung der Tätigkeitsfelder in mehrere Unternehmensbereiche - Food, Fruit, Fresh und Development – das Wachstum und die Entwicklung des Unternehmens förderten. Beim anschließenden Aperitif wurden einige Produkte der Rizzi Group verkostet und die ca. 50 Besucher:innen konnten sich noch lange zu diesen spannenden und interessanten Beiträgen austauschen. (basis-ah/hzg)
Partschins - Bei der Ratssitzung am 4. Juni hat die Energieberaterin Christine Romen dem Gemeinderat von Partschins den Energiebericht im Rahmen der „Klimagemeinde light“ vorgestellt. Den Räten wurde vor Augen geführt, wieviel Energie die gemeindeeigenen Gebäude und der gemeindeeigene Fuhrpark in den vergangenen Jahren benötigt hat. Romen hat ausgearbeitet, in welchen Gebäuden große Energieverbräuche zu verzeichnen sind und wo man ansetzen könnte. Von den insgesamt 1,2 Millionen Kilowattstunden Wärme (2023), die zu 84 % mit Erdgas und zu 10 % aus Erdöl bereitgestellt werden, benötigen die Grund- und Mittelschule Partschins etwa 25 % davon, gefolgt von der Grundschule und Kindergarten in Rabland. Lobend hervorgehoben hat Christine Romen vom AFB-Bildungs- und Energieforum, dass der Stromverbrauch der Gemeinde mit rund 500.000 Kilowattstunden zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen bestritten werden kann. Mit 35 % des Verbrauches schlage die Straßenbeleuchtung zu Buche.
Beim Wärmeverbrauch, so die Empfehlung von Christne Romen, seien das Rathaus, die Feuerwehrhalle auf der Töll, die Grundschule und der Kindergarten in Rabland und Fischervereinslokal näher unter die Lupe zu nehmen. Einzelne Sanierungsmaßnahmen seien genau zu betrachten. Bei der ins Auge gefassten Sanierung des Rathauses etwa regte Romen an, über eine ökologisch sinnvollere Wärmedämmung als die vorgesehenen EPS-Platten (expandiertes Polystyrol) nachzudenken. Allerdings solle man auch über kleine Maßnahmen wie Erneuerung der Dichtungen an Fenster und Türen und an Fenstereinstellungen nachdenken, denn größere Sanierungen kommen wohl erst später. Auch die von der Gemeinde Partschins in Auftrag gegeben Machbarkeitsstudie für Photovoltaikanlagen wurde besprochen. Sämtliche Möglichkeiten, auf gemeindeeignen Dächern und Flächen wurden samt Investitionskosten und möglichen Ersparnissen aufgelistet und 24 mögliche Standorte auf dem gesamten Gemeindegebiet ins Auge gefasst. Romen sagte, dass Energiegemeinschaften nüchtern zu betrachten seien und wohl nicht das große Geld brächten. BM Luis Forcher bemerkte, dass die Arbeit in den nächsten Jahren nicht ausgehen werde, angesichts der vielen möglichen Energieschritte, die zu machen seien. (eb)
Schluderns/Vinschgau - Mit viel politischer Prominenz ging auf Einladung des KVW am 25. Mai 2024 die 51. Grenzpendlertagung im Kulturhaus von Schluderns über die Bühne. Gekommen waren LH Arno Kompatscher, die KA Renate Gebhart, Landtagsabgeordnete und Bürgermeister.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Heiße Eisen der Tagung waren die neuen Grenzpendler Abkommen zwischen Italien und der Schweiz. Zu heftigen Diskussionen unter den Grenzpendlern führte jüngst das geplante Vorhaben des italienischen Staates 3-6% des Schweizer Lohns für Gesundheitsleistungen in Italien einzuheben. LH Arno Kompatscher und Kammerabgeordnete Renate Gebhard beruhigten. Noch sei nichts entschieden. Man müsse nun mit den anderen Regionen, in denen es weit mehr Grenzpendlerinnen und Grenzpendler gibt als im Vinschgau, so in der Lombardei und in Friaul Absprachen treffen, so beide unisono. Nichts mehr zu rütteln ist an der Unterscheidung alte und neue Grenzpendler. Referentin Gerlinde Warger, selbst Grenzpendlerin, zeigte die Unterscheidung auf. All jene, die erst seit 17.7.2023 in der Schweiz beschäftigt sind, unterliegen anderen steuerlichen Bestimmungen als die sogenannten alten Schweizer Grenzpendler. Diese haben noch eine Übergangsfrist von 10 Jahren. Warger zeigte anhand einiger Beispiele auf, wie Steuern berechnet werden. Sie wies darauf hin, dass der Informationsaustausch zwischen der schweizerischen Steuerverwaltung und der italienischen Agentur für Einnahmen reibungslos funktioniere. Man dürfe sich also nicht darauf verlassen, dass die einen von den anderen nichts wissen. Sie riet, sich an das Grenzpendlerbüro in Mals zu wenden Andreas Angerer vom Zollamt Taufers sprach über die Verwendung von Nicht EU-Fahrzeugen in Italien und über die geltenden Bargeldobergrenzen bei Grenzübertritt. Die designierte Bezirkspräsidentin des Vinschgaus Roselinde Gunsch Koch informierte über die Ausgleichzahlungen aus Rom für die Obervinschger Gemeinden Mals, Graun, Schluderns,Taufers, Prad, Glurns, Schlanders. Da die alten Grenzpendler in der Schweiz Quellsteuer zahlen, gehen seit einem bilateralen Abkommen von 1974 40 % davon nach Rom und dann in die Kassen der Grenzpendlergemeinden zurück. Im Jahr 2021 waren es 1.500.062 Euro. (Mals 500.000 E, Graun 300.000 E, Taufers i. M. 180.000 E, Prad 154.000 E. Schluderns 144.000 Euro, Laas 120.000 Euro Schlanders 60.000 Euro, Glurns 57.000 E und Stilfs 17.000 Euro). Ein emotionaler Moment der Tagung war der Abschied des langjährigen Sprechers der Grenzpendler Josef Trafoier, der seine bisherige Aufgabe an Gerinde Warger übergab.
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Ekel
„Es widert mich an.“ Ekel beschreibt grob gesagt alles, wovon wir uns abgestoßen fühlen. Verdorbenes Essen, schmutzige Gegenstände oder üble Gerüche in Räumen lösen dieses Gefühl aus. Kleine Kinder entwickeln Ekelgefühle erst mit zwei bis vier Jahren. Vorher würden sie das auf die Straße gefallene Eis ohne weiteres schlecken. Ekel gehört zu den Grundemotionen und ist das Gefühl, das in der Erziehung erlernt und geprägt wird. Ausgelöst wird Ekel zudem, wenn mich jemand gegen meinen Willen zu körperlicher Nähe zwingt und damit meine persönliche Grenze überschreitet. Man empfindet Abneigung, Befremden, Geringschätzung, Überdruss, Widerwillen bis hin zur Verachtung, Fassungslosigkeit oder blankes Entsetzen. Dies ist auch mit körperlichen Symptomen verbunden, wie Übelkeit, Schweißausbrüchen, Muskelanspannung oder einem schichten Naserümpfen. Und zwar dann, wenn jemand zum Beispiel beim Essen rülpst, schlürft oder furzt. Ekelgefühle schützen uns und sorgen dafür, dass wir körperlich unbeschadet bleiben. Ekliges spucken wir aus, fassen etwas erst gar nicht an oder waschen uns umgehend die Hände. Darüber hinaus prägt dieses Gefühl unser soziales Miteinander und damit auch unsere Einstellung gegenüber dem, was uns kulturell fremd ist. Menschenverachtende Parolen schüren mit Ekelgefühlen die Angst vor Fremden und Ausgrenzung. Daher tun wir gut daran, uns eine Balance zwischen Offenheit und gesunder Abgrenzung zu bewahren.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Brauchen wir wirklich Außenstehende? Haben wir keine fähigen Vinschger?
Griaßt Enk.
Vor langer Zeit (10/12) Jahren hat uns Vinschger ein Öschtereicher ,Professor
zeigen wollen, wie man den Vinschgau verkehrstechnisch besser macht. Was hats gebracht? Noch mehr Verkehr. Drei, vier Kreisverkehre viele orange Kästen, (die viel Geld gekostet haben, und illegal sind. Endlich nicht mehr in Betrieb)das wars. Der feine Herr hat sicher eine schöne Gage einkassiert, und auf nimmerwiedersehn... Der Kreisverkehr in Spondinig ist sowas von einer Fehlplanung, das gibs nirgendwo. Der Herr, der den aufs Papier gezaubert hat, ist noch nie in unseren Nachbarländern Schweiz u Österreich gewesen, und dieselben Herrn die das OK zum Bau gegeben haben, die wissen wohl bis heute nicht wo sich unsere Nachbar - LÄNDER befinden.
Kürzlich habe ich SÜDTIROL- HEUTE geschaut und mich über den Bericht WAALE und Waaler Malser - Haide köstlich amüsiert. Ein Herr aus der Schweiz will den Malsern und Vinschgern beibringen, dass man die Waale auf der Malser Haide in dem Zustand lassen soll, wie sie sich im jetzigen Zustand befinden. Da dies ein Welt- Natur -Kultur -Erbe sei. Das wissen wir schon lange. Die ganzen WAALE im Vinschgau gehören dazu.
Wir haben mittlerweile ziemlich viele Akademiker, auch im Vinschgau. Viele die nicht zurück kommen und wollen, weil auch sie mit diesen 2 Beispielen und ja vielen anderen keinen Bock haben zurück zu kommen. Die letzte und auch die jetzige Landes- Regierung hat und wird nie INTERESSE haben, unsere gut ausgebildeten INGENIEURE und MEDIZINER zurück zu holen. Nur Geschwätz, blalala. Man hat einer Vinschger Ärztin, die zurück wollte, viele Steine in den Weg gelegt, dass sie keinen Bock mehr hat zurück zu kommen. Und das heißt man Landes-Regierung? Und die bekommen noch ein gutes Gehalt. Ich werde solange ich lebe sagen: SCHÄMT EUCH. Ihr habt keinen Respekt verdient.
Herbert Marseiler Prad-Zürich
Kirchenkonzert der MK Martell
Kürzlich lud die Musikkapelle Martell in die Pfarrkirche zur Hl. Walburga zu ihrem diesjährigen Kirchenkonzert. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten dabei der Einladung der „Marteller Musi“.
Unter der Leitung von Kapellmeister Christian Ratschiller präsentieren die Musikantinnen und Musikanten ein vielfältiges Programm, das die Schönheit der Musik und die Passion der Musikkapelle zum Vorschein brachte. Das Ambiente in der Pfarrkirche war durch Kerzenschein besonders stimmungsvoll. Die Musik füllte den Raum und entführte die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine Reise durch verschiedene musikalische Welten.
Das Programm umfasst eine reiche Auswahl an Stücken, darunter „Patria“ von Thiemo Kraas, „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, „La Basilica di San Marco“ von Mario Bürki, „Honorisia“ von Ben Haemhouts, „Goin’ Home“ von James L. Hosay, „Yorkshire Ballad“ von James Barnes und „Amen“ von Pavel Staněk. Die Konzertsprecherin Gerlinde Fleischmann führte das Publikum gekonnt durch den Abend. Im Anschluss an das Kirchenkonzert klang der Abend bei einem Aperitif auf dem Dorfplatz und dann bei einem Buffet, das von den fleißigen Musikantinnen vorbereitet wurde, im Bürgerhaus von Martell aus. Dort blickte auch der Obmann Reinhard Tscholl auf ein erfolgreiches Konzert zurück: „Mit großer Leidenschaft haben wir uns in den letzten Wochen und Monaten auf dieses Kirchenkonzert vorbereitet und konnten heute das Publikum begeistern. Danke an meine Musikkameradinnen und -kameraden für das Engagement und den Einsatz.“
HAIKU – Gedicht
Sommerausflug -
mein Blick folgt dem Bussard
im Rückspiegel.
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com