Vinschgau - Die EU-Wahlen sind geschlagen. Wie haben die Vinschger:innen gewählt? Eines steht fest: Einen Großteil der Vinschger Wahlberechtigten geht Europa am Arsch vorbei. Allerdings: Für die SVP entpuppt sich der Vinschgau als Hochburg.
von Erwin Bernhart
Die Wähler:innen der Gemeinden Plaus und Schnals haben Ehre und die Wahlbeteiligung im Vinschgau gerettet. Denn mit einer Wahlbeteiligung von 56 % ist Schnals und mit 52 % Plaus über den Landesdurchschnitt von 49,6 % geblieben. In allen anderen Vinschger Gemeinden war die Wahlbeteiligung weit unter dem Landesdurchschnitt. Den Tauferern an der Schweizer Grenze geht Europa dermaßen auf den Keks, dass nur 33,6 % zur Wahl geschritten sind. In Zahlen: Von den 1053 Wahlberechtigten in Taufers im Münstertal sind 354 zur Urne gegangen. Als wahlfaul erwiesen sich auch die Malser mit 39,2 % und auch die Prader mit 39,6 %.
Umgekehrt ist dann die Wahl selbst. Im Landesdurchschnitt haben 47 % der Wähler:innen der SVP und damit dem Herbert Dorfmann ihre Stimme gegeben. Da hat sich der Vinschgau bei der EU-Wahl als SVP-Hochburg erweisen. Denn in keiner Gemeinde des Vinschgaus ist die SVP unter die 50-%-Marke gesunken. Im Gegenteil: Schnals hat sich einmal mehr als SVP-Speerspitze hervorgetan und mit 80 % die Volkspartei gewählt, gefolgt von Martell mit 79,7 %. Graun ist mit 69 % der SVP-Fahne gefolgt, Plaus und Taufers mit gut 65 %.
Aber auch Grün sprießt im Tal. Die Brigitte Foppa bzw. die Grünen sind in Schluderns mit 17 % der Wählerstimmen am meisten bedacht worden, gefolgt von Mals mit 16,6 und von Schlanders mit rund 16 %. Mit Ausnahme von Schnals und Martell haben die Grünen im Vinschgau in allen anderen Gemeinden zweistellige Ergebnisse einfahren können.
Bleibt der Paul Köllensperger, der für die Liste „Azione“ auf den Wahlzetteln schwierig zu finden war. Köllensperger ist in Glurns mit 12,7 Prozent der Wählerstimmen angekreuzt worden, in Schluderns mit 12,4 %. Mehr als 10 % erhielt er in den Apfel-Gemeinden Schlanders, Latsch und Laas (rund 10,7 %), auch in Prad (10,2 % und in Stilfs (10,5 %).
Wenn die SVP und Herbert Dorfmann, der mit mehr als 72.000 Vorzugsstimmen in Südtirol wieder nach Brüssel ziehen wird, mit den 47 % der Südtiroler Stimmen von einem Wahlerfolg sprechen, dann werden sie den Vinschgau in ihrer Wahlanalyse im Besonderen hervorheben müssen. Denn zwischen Partschins und Graun haben rund 65 % der Wähler:innen der SVP bzw. dem Herbert Dorfmann ihre Stimme gegeben. Dorfmann zieht zum 4. Mal in das EU-Parlament ein. Den Einzug knapp verpasst hat Brigitte Foppa von den Grünen, trotz eines mit rund 30.000 überwältigenden Vozugsstimmenergebnis. Paul Köllenspergers Listen-Allianz mit Azione hat die 4-Prozenthürde auf Staatsebene nicht geschafft. Mehr als 10.000 Vorzugsstimmen schauten für Köllensperger in Südtirol heraus.
Laas/Vinschgau - Fix ist, dass auf dem Fix-Areal eine Disko kommt. Nicht fix ist, ob das Areal verpachtet oder verkauft wird. „Innerhalb 30. Juni 2024 können interessierte Bewerberinnen und Bewerber ein Betreiberkonzept für das Areal Fix in der Gemeinde Laas hinterlegen. Die Nutzung der gesamten Immobilie muss jedenfalls einen Diskobetrieb beinhalten. Das Konzept kann entweder auf einen Ankauf der Immobilie basieren oder auf ein Pachtverhältnis ausgerichtet sein.“ Diese Grundsatzentscheidung haben die Laaser Gemeinderäte bei der vergangenen Ratssitzungen am 29.05.2024 gefasst. Und weiter: „Die Immobilie ist angekauft worden zwecks Realisierung eines neuen Wertstoffzentrums. Diese geplante Änderung der Zweck-bestimmung hat im ganzen Vinschgau großes Aufsehen erregt und im Besonderen auch Kritik von Seiten der Vertreter der Jugend. Zudem wird der Standort außerhalb der geschlossenen Ortschaft als nicht ideal erachtet. Es soll deshalb die bisherige Zweckbestimmung als Diskothek aufrecht bleiben. Die Führung einer Diskothek ist keinesfalls Aufgabe einer Gemeinde, weshalb die Immobilie entweder verpachtet oder verkauft werden soll.“ Das Abstimmungsergebnis: 9 Ja, 7 Nein, 1 Enthaltung. Die Weichen sind gestellt. Wie fix dann das Ganze über die Bühne geht, ist wiederum nicht fix. (ap)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Zur Demokratie, wie wir sie derzeit haben, gehören Wahlen einfach dazu. Wer nicht zur Wahl geht, überlässt anderen das demokratische Feld, überlässt jenen die Politik, mit der man unter Umständen wenig einverstanden ist. Bei der EU-Wahl am vergangenen Wochenende haben erstmals in der Demokratie-Geschichte in Südtirol weniger als 50 % vom Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Nicht-Wähler sind die stärkste Gruppe - aber eine stimmlose. Das kann man beklagen, das kann man aber auch nur zur Kenntnis nehmen und feststellen, dass eine abnehmende Wahlbeteiligung ein Trend ist, der sich möglicherweise fortsetzen wird. Die Ursachen für das Nicht-Wählen mögen vielfältig sein. Eine davon: Man ist mit dem privat Erreichten durchaus zufrieden - in Fragen des Gehaltes, in Fragen des Wohnens usw. Die Politik, so die konsequente Haltung daraus, soll sich aus dem Privatleben tunlichst heraushalten. Aber dieses „politische Cocooning“, dieses sich Abschotten, kann sich auch als Boomerang erweisen. Dann, wenn sich Politik ins Private hineindrängt. Und das ist die Natur von Politik: Steuern, Subventionen, Schutz, Straßen, Infrastrukturen, Ausbildung, Unterstützung, Gesetze im Zivil- und im Strafrecht, Kündigungsschutz, Kinderbetreuung, Regelungen, wie wir mit Natur und Umwelt umgehen, Straßenverkehrsordnung - also Politik zimmert im Wettstreit der Ideen insgesamt ein Regelwerk, das das Zusammenleben der Menschen in halbwegs friedlichen Bahnen lenken soll. Altroché privat.
Vom 15. Juni bis 4. September erhalten Kinder und Jugendliche mit dem Südtirol Pass abo+ freien Eintritt in über 50 Museen, Sammlungen und Ausstellungsorte in Südtirol.
Südtirols Museumslandschaft ist vielfältig und bunt: Damit auch junge Menschen dies erleben können, findet auch in diesem Jahr wieder die Initiative statt. Dabei sind mehr als 50 Museen, Sammlungen und Ausstellungsorte in der Zeit der Sommerferien für Kinder und Jugendliche kostenlos zugänglich. "Nicht Ausstellungen und Objekte, sondern auch Freiflächen, Lehr- und Erlebnispfade, interaktive Stationen und Angebote für alle Altersgruppen: Die Südtiroler Museumswelt bietet alles, um junge Menschen für Kultur und Tradition zu begeistern", betont Landesrat Philipp Achammer. Auch dürfe der pädagogische Wert eines Museumsbesuches gesehen werden: "Ein Besuch im Museum bereichert, bietet die Möglichkeit, sich mit Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen und weist auf die Vielfalt der Menschen und Meinungen hin", ist Achammer überzeugt.
Im Sommer 2024 gibt es in Südtirols Museen mit dem Südtirol Pass abo+ viel zu erleben: Sie reichen von unterirdischen Abenteuern in den Bergwerken von Ridnaun und Prettau, über zeitgenössische Kunst auch junger Künstlerinnen und Künstler, im ECK Museum of Art oder im Museion, bis hin zum MuseumPasseier oder dem Volkskundemuseum. Wer sich in die Zeit der Burgfräulein und der Ritter zurückversetzen lassen möchte, dem sei ein Besuch von Schloss Tirol oder Schloss Runkelstein empfohlen. Um die Besonderheiten unseres Landes zu erforschen, bietet sich ein Besuch im Museum Ladin, im Hoamet Tramin Museum oder im Dorfmuseum Gufidaun an. Auch das Südtiroler Archäologiemuseum, die Heimat vom Mann aus dem Eis, und das Naturmuseum in Bozen beteiligen sich an der Aktion. Und auch an stimmungsvollen Schauplätzen mangelt es nicht: vom Lumen auf dem Kronplatz über die Pracht des Merkantilmuseums in Bozen bis hin zur architektonischen Schönheit der Klöster Marienberg und Neustift. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Museen, die sich mit speziellen Themen beschäftigen, wie der Geschichte des Apothekenwesens (Pharmaziemuseum) oder jener des Obstbaus (Südtiroler Obstbaumuseum). Auch die fünf Besucherzentren des Nationalparks Stilfserjoch beteiligen sich mit ihren Ausstellungen an der diesjährigen Initiative.
Die Aktion wird vom Amt für Museen und Museumsforschung mit Unterstützung der Abteilung für Mobilität und der Sta gefördert. Die vollständige Liste der teilnehmenden Museen und weitere Informationen ist abrufbar unter https://museen.provinz.bz.it.
red/ck
ASV Partschins - Nach neun Jahren an der Spitze des ASV Partschins Raiffeisen übergibt Michaela Eder das Zepter an Sabine Zoderer. Die neue Präsidentin hat klare Ziele und freut sich auf die Herausforderung.
„Wir bedanken uns herzlich bei Michaela Eder für ihre großartige Arbeit und ihr Engagement in den vergangenen Jahren. Sie hat den Verein entscheidend geprägt und wir wünschen ihr alles Gute für ihre Zukunft“, so Zoderer.
Neben Zoderer bleibt der restliche Vorstand unverändert: Reiner Peter als Vizepräsident, Reiner Leo als Kassier und Jonas Gander als Schriftführer. Zudem besteht der Vorstand aus den Leitern der einzelnen Sektionen, die gemeinsam ein starkes Team bilden. Ein zentrales Ziel, das bereits in den letzten Jahren verfolgt wurde, ist die Erweiterung der Sportzone, um den Mitgliedern bessere Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Darüber hinaus strebt der neue Vorstand eine transparente Arbeitsweise an, um das Vertrauen der Mitglieder noch mehr zu stärken.
Auch das Sponsoring soll erweitert werden, um finanzielle Mittel für Projekte und Veranstaltungen zu generieren. Der über 20 Jahre alte Vereinsbus wurde bereits mit einem neuen Bus ausgetauscht, um unsere über 450 Sportler sicher zu ihren Wettkämpfen bringen zu können. Ohne die großzügige Unterstützung der Gemeindeverwaltung, der Raiffeisenbank Partschins und der ganzen anderen Sponsoren, wäre eine Investition in dieser Größenordnung nicht möglich.
Zoderer betont außerdem die Aufwertung aller Sektionen des Vereins und ruft zur Zusammenarbeit aller Mitglieder auf: „Gemeinsam können wir viel erreichen und den ASV Partschins Raiffeisen zu noch größerem Erfolg führen“.
Ein besonderes Highlight steht bereits fest: Der ASV Partschins Raiffeisen feiert am 7. September sein 60-jähriges Jubiläum. Details zu den Feierlichkeiten werden rechtzeitig bekannt gegeben - save the date
Laas/Deutschland - Werner Gurschler und sein Team haben in der Rallycross-Szene für Furore gesorgt. Ursprünglich für die italienische Meisterschaft vorgesehen, zwang das schlechte Wetter das Team, spontan in die Deutsche Rallycross-Meisterschaft (DRX) einzusteigen. Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies. Schon beim Auftaktrennen am Ewald-Pauli-Ring in Schlüchtern, das rund 700 Kilometer von ihrer Heimat Südtirol entfernt liegt, zeigte Gurschler mit seinem Ford Fiesta, dass er und sein Team eine Kraft sind, mit der man rechnen muss.
Trotz starker Konkurrenz und nur als Drittschnellster im Zeitfahren, dominierten sie die Vorläufe und sicherten sich an beiden Renntagen den obersten Platz auf dem Podium.
Die Freude war groß, als sie als Gesamtführende der Meisterschaft nach Südtirol zurückkehrten, insbesondere über den Triumph gegen den amtierenden deutschen Meister Dietmar Brandt. Die Entschlossenheit des Teams, ihre Führung zu verteidigen und auszubauen, führte sie nur drei Wochen später erneut auf die Rennstrecke, diesmal zum Gründauring nahe Frankfurt. Die Nachricht von Gurschlers beeindruckenden Leistungen hatte sich verbreitet, und das Fahrerfeld war noch stärker und entschlossener, ihm die Stirn zu bieten.
Trotz wechselhaftem Wetter, aggressiver Konkurrenz und einem Unfall, der schnelle Reparaturen erforderte, ließ sich das Team nicht beirren und errang erneut Siege in beiden Finalläufen. Mit einem beträchtlichen Vorsprung in der Klasse DRX1 und einem soliden Polster auf den zweitplatzierten Sven Seeliger, setzt das Team nun seine Augen auf den nächsten Wettkampf im Eurocircuit in Valkenswaard, Holland.
Gurschlers Erfolge in der deutschen Rallycross-Meisterschaft sind nicht nur ein Beweis für sein fahrerisches Können, sondern auch für die harte Arbeit und das Engagement seines Teams. Sie haben sich in der Rallycross-Welt einen Namen gemacht und sind entschlossen, ihre Siegesserie fortzusetzen.
Landesmeisterschaft in Latsch - Die Landesmeisterschaft in Latsch kehrte nach über zehn Jahren erstmals wieder in den malerischen Ort zurück und versammelte über 200 Kinder und Jugendliche, die ihr sportliches Können unter Beweis stellten. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und wurde maßgeblich durch die zahlreichen freiwilligen Helfer sowie die Unterstützung und Moderation von Josef Platter ermöglicht. Für den LAC Vinschgau war die Meisterschaft besonders erfolgreich. Die Athleten des Vereins konnten insgesamt drei Landesmeistertitel, einen Vizelandesmeistertitel und zwei dritte Plätze erringen. Besonders hervorzuheben sind die Brüder Gabriel und Jakob Niederfriniger, die im Hürdenlauf und weiteren Disziplinen glänzten. Gabriel Niederfriniger triumphierte sowohl im Hürdenlauf mit einer beeindruckenden Zeit von 9,70 Sekunden als auch im Hochsprung, wo er eine Höhe von 1,40 Metern erreichte. Sein Bruder Jakob Niederfriniger sicherte sich ebenfalls den Landesmeistertitel im Hürdenlauf mit einer Zeit von 14,61 Sekunden und holte Silber im Stabhochsprung mit 3,30m. Durch den starken Rückenwind konnten viele Athleten persönliche Bestleistungen erzielen. Marvin Ziernheld erreichte im Weitsprung mit 5,39 Metern den dritten Platz und belegte im Sprint über 80 Meter mit einer Zeit von 10,30 Sekunden den fünften Platz. Santer Samia sicherte sich im Kugelstoßen mit einer Weite von 7,32 Metern die Bronzemedaille und erreichte im Diskuswerfen mit 18,53 Metern den fünften Platz. Frei Rania verpasste knapp das Podest und wurde Vierte im 80-Meter-Sprint mit 11,30 Sekunden. Im Weitsprung erzielte sie mit 4,16 Metern den fünften Platz. Moriggl Lisa lief die 60 Meter erstmals unter neun Sekunden und erreichte mit 8,72 Sekunden eine persönliche Bestleistung; zudem sprang sie 1,31 Meter hoch. Mantinger Claudia nahm an ihrem ersten Wettkampf teil und erzielte im Weitsprung eine tolle Weite von 3,50 Metern. Mayr Jasmin absolvierte die 300 Meter in einer Zeit von 49,63 Sekunden.Die jungen Athleten haben bei der Landesmeisterschaft in Latsch ihr Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt und können stolz auf ihre Leistungen sein.
Sportschießen - Fährt Barbara Gambaro Ende Juli zu den Olympischen Sommerspielen nach Paris? Die Antwort auf diese Frage steht Mitte Juni fest. Sollte sie mit „ja“ beantwortet werden, so wäre es nicht nur für die 32-jährige Sportschützin aus Schlanders, sondern für den ganzen Vinschgau ein historisches Sportereignis. Denn sie wäre die erste Vinschger Dame, die an Sommerspielen teilnehmen würde. Bei den Herren hat dies bis dato nur ein Sportler geschafft: Albert Winkler aus Kastelbell nahm 1956 im Rudern in der Disziplin Vierer mit Steuermann an den Spielen in Melbourne teil und gewann dort die Goldmedaille.
Dass Gambaro vom Olympiaticket träumen kann, hat sie ihrem Wettkampf beim Dreistellungsweltcup in München zu verdanken. Da mehrere Quotenplätze frei wurden, kam es in München bei der Weltcup-Quali zum finalen Kampf um die letzten Tickets. Die fünf freigewordenen Olympiatickets waren für die fünf besten Schützinnen der Quali-Liste vorgesehen. Vor dem Bewerb lag Gambaro im Ranking der Qualifikation noch auf Position sechs, doch ihr 44. Platz beim Wettkampf brachte ihre jene Punkte ein, um eine Konkurrentin in der Quali-Wertung noch zu überholen und sich auf Position 5 nach vorne zu bringen. In Kürze fällt die endgültige Entscheidung, ob sich der Traum der Vinschgerin erfüllt. Doch bereits schon jetzt ist die Tatsache, dass die Schlanderserin auf der Liste der möglichen Olympiakandidatinnen steht, nicht nur für sie, sondern für den gesamten Vinschgau eine echte Sensation und ein historischer Moment. (sam)
22 Spiele, 12 Siege, 5 Unentschieden und 5 Niederlagen – diese Bilanz hatten der ASV Kastelbell-Tschars und der FC Tirol am Ende der Meisterschaft der 2. Amateurliga vorzuweisen. Beide Teams belegten mit 41 Punkten den ersten Platz in ihrer Gruppe. Da es jedoch nur einen Meister geben kann, musste ein Entscheidungsspiel zwischen beiden ausgetragen werden – mit dem besseren Ende für Tirol.
Von Sarah Mitterer
Der Traum von der Rückkehr in die 1. Amateurliga ist für den ASV Kastelbell-Tschars erneut nicht in Erfüllung gegangen. Denkbar knapp scheiterte das Team am Aufstieg. Das entscheidende Spiel, das in Naturns und damit auf neutralem Boden stattfand, lockte zahlreiche Fußballfans an, die Tribüne war rappelvoll. Die Zuschauer bekamen eine hochspannende Partie zu sehen, in der am Ende ein einziges Tor ausschlaggebend war. In der 63. Minute konnte Tirol mit 1:0 in Führung gehen und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Zwar kämpfte das Vinschger Team verbissen um den Ausgleichstreffer, doch als der Schiedsrichter nach 90 Minuten den Schlusspfiff ertönen ließ, stand fest, dass der Meistertitel und der Aufstiegstraum für Kastelbell-Tschars geplatzt ist und man sich mit dem zweiten Platz in der 2. Amateurliga zufriedengeben musste. Rückblickend könnte vor allem der Monat April ausschlaggebend im Meisterschaftsrennen gewesen sein, denn keines der vier Spiele konnte Kastelbell-Tschars gewinnen (2 Unentschieden, 2 Niederlagen), während Tirol in dieser Zeit gleich drei Siege feiern konnte. Doch ein kleines Fünkchen Hoffnung, doch noch aufsteigen zu können, besteht noch. Die drei Tabellenzweiten Kastelbell-Tschars, Montan und Steinhaus spielen darum, wer in die 1. Amateurliga nachrücken würde, sollte dort ein Platz frei werden.
In den restlichen Vinschger Teams der Liga gibt es unterschiedliche Gefühlslagen: Von Freude bis hin zu Abstiegsfrust ist alles dabei. Mit Mals (Platz 3) und Schlanders (Platz 4) befinden sich zwei weitere Vertreter aus dem Vinschgau unter den Topteams der Liga. Eine unglaubliche Rückrunde spielte die Mannschaft aus Goldrain. Nach der Hinrunde befand sich das Team in der Nähe der Abstiegszone, doch eine spektakuläre Aufholjagd in der zweiten Saisonhälfte katapultierte die Goldrainer mit 30 Punkten auf Position 6 nach vorne, punktgleich mit dem Team aus Algund (Platz 5). Morter konnte sich im allerletzten Spiel mit einem 2:1 Sieg den Verbleib in der Liga sichern. Für Prad und Laas reichte es nicht und beide Teams müssen den Abstieg hinnehmen. Bitter für beide: Laas war erst in der vergangenen Saison aufgestiegen, Prad steigt zum zweiten Mal in Folge ab, denn in der vorherigen Saison musste die Mannschaft von der 1. in die 2. Amateurliga absteigen.