Plawenn - Das alte Holzkreuz auf dem 2.908 Meter hohen Mitteregg, dem Plawenner Hausberg, war jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt. Es fiel schließlich dem Zahn der Zeit zum Opfer. Das rief Mitglieder der Interessentschaft von Plawenn auf den Plan, allen voran Präsident Franz Stocker. Der Inhaber der Firma Form Tec in Schluderns ließ in seinem Betrieb ein neues, 800 Kilogramm schweres Kreuz aus Stahl anfertigen. Von den Piloten des „Heli Team Service“ wurde das neue Kreuz am 31. Juli 2023 auf den Gipfel gebracht, wo es anschließend fest im Boden verankert wurde. Mit dabei waren Plawenner:innen. Einige ehemalige Plawenner waren von weit her gekommen, um unter dem Kreuz mitzufeiern. (mds)
Schlanders - Zum dritten Mal organisiert der Bildungsausschuss Schlanders in den ehemaligen Räumen von Avimundus eine Ausstellung von Schlanderser Hobbykünstler:innen. Heuer sind Wandteppiche von Mathilde Staffler Dilitz und Keramikarbeiten von Thea Tappeiner Schuster zu sehen. Bei der Eröffnung am 5. August betonte Gudrun Warger vom Bildungsausschuss, dass es darum geht verborgene Talente sichtbar zu machen. Thea Tappeiner Schuster stellt keine Massenprodukte her, wie Günter Vanzo betonte, sondern individuell gefertigte Gebrauchsgegenstände wie Vasen oder Schüsseln, aber auch Schmuckstücke wie Vögel oder Obst. Die Raben sind zum Markenzeichen geworden. Mit viel Geduld, handwerklichem Geschick und einer kreativen Ader gestaltet Matthilde Staffler ihre Wandbilder mit bunten Mustern oder in Schwarz-Weiß. Die Stoffbilder laden zu verschiedenen Interpretationen ein. Sind die Sechsecke unendlich viele Zahnräder oder das pulsierende Universum? Die Ausstellung ist bis 19. August an Werktagen von 9:00 bis 12:00 und von 15:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. (hzg)
Burgeis/Vinschgau/Südtirol - Über 80 Sängerinnen und Sänger aus ganz Südtirol nutzten kürzlich die Gelegenheit, in der Fürstenburg von Burgeis eine Woche lang ihre Singstimmen zu verbessern und auch die Gemeinschaft zu pflegen. Zur Chor- und Stimmbildungswoche eingeladen hatten die Verantwortlichen des Chorverbandes Südtirol. Es handelt sich dabei um ein äußerst attraktives Angebot, das sich seit Jahren großen Zuspruchs erfreut. Im Focus der Stimmbildungswoche standen geistliche und weltliche Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Aufgezeigt und geübt wurden die unterschiedlichen Formen des Singens. Der Südtiroler Chorverband ist immer bemüht, internationale erfahrene Experten zu finden. Auch 2023 ist das wiederum gelungen. Die verantwortlichen Referenten wie Rainer Held, erfahrener Dirigent und Coach für Chöre, und Norbert Carlen, Sänger, Chorleiter, Kirchen- und Schulmusiker, schulten die Singstimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen oder auch einzeln, unterstützt von mehreren Stimmbildnern, Sie bereiteten die Gruppe gleichzeitig auf das gemeinsame Konzert vor. Dieses begeisterte zum Abschluss der Woche, am Samstag, den 29. August, begleitet von Ulrike Deluggi Schultz, das zahlreiche Publikum in der Aula Magna der Fürstenburg. Am Tag darauf gestalteten die Sängerinnen und Sänger auch den Sonntagsgottesdienst im Kloster Marienberg mit. (mds)
Vinschgau - Jüngste Entdeckungen im Vinschgau werfen neues Licht auf die prähistorische Kupferverarbeitung ostalpiner Kupfertechnologien: Thomas Koch Waldner, Archäologe aus Prad hat sich in den letzten Jahren mit der montanarchäologischen Geschichte, vor allem im Gebiet von Prad und Stilfs befasst und hat dabei gar einige spannende Forschungsergebnisse zu Tage gebracht (wir berichteten). Auf seine Forschungsarbeit aufmerksam wurde bereits vor einigen Jahren Gert Karner, Gründer der deutscher Karner Ingenieure GmbH – das zweitgrößte Vermessungsbüro Deutschlands und ebenso ein gebürtiger Prader. Karner motivierte junge Geometriestudenten mit Koch Waldner zusammenzuarbeiten und es wurden Vermessungen und 3D Modelle der Fundstätten bei Prad und Stilfs erstellt. Karner war mit seinem DVW e. V. - dem Deutschen Verein für Vermessungswesen Ende Juli mit einer 80köpfigen Exkursionsgruppe zu Gast in Südtirol. In diesem Zusammenhang begleitete Montanarchäologe Koch Waldner die Gruppe auf den Schneeberg und besichtigte unter anderem die archäologischen Fundstellen bei Kaschlin in Stilfs, sowie den erst neu eröffneten Archaikweg von Prad nach Stilfs. Am 20. Juli fand sich die Exkursionsgruppe im Bürgersaal von Prad ein, wo Koch Waldner seine Ergebnisse neuerlich dem DVW präsentierte.Vor allem in der Übergangzeit von der Steinzeit zur Bronzezeit erstreckte sich die so genannte Laugen Melaun Kultur von Ost- über Südtirol bis in das Trentino. Einen regelrechten Wirtschaftsboom erlebte dabei auch der Vinschgau, denn Stein wird in diesem Zeitraum zwischen 2000 und 1700 v. Chr. durch Metall ersetzt. Vor allem durch Kupfer und Bronze. Der geschlossene inneralpine Kulturraum verfügte nachweislich über hohe Kompetenz in der Kupfergewinnung und dessen Verarbeitung und gar einige Lagerstätten. Der Abbau von Kupfer und dessen Verhüttung im Vinschgau dauerte wahrscheinlich an die 1000 Jahre an, bis in die Zeit der Besiedelung des Vinschgaus durch Kelten und Räter.
Die hier lebende Kulturgruppe muss eine eigene Strahlkraft besessen haben, weit über den Vinschgau hinaus, denn es kam nachweislich zu Transfer von Wissen und Technologien der damaligen Zeit z. B. in den benachbarten Churer Raum. Dabei wurde teilweise nicht nur Wissen sondern gar Fachpersonal verfrachtet. Erzprospektoren waren gefragte Leute und migrierten teilweise ins benachbarte Ausland, denn diese Zeitgenossen waren anhand des Geschmackes von Quellwassern bzw. des Bodenbewuchses in der Lage Metalllagerstätten zu erkennen. Die Exkursionsgruppe um Gert Karner zeigte sich begeistert ob der Erkenntnisse Koch Waldners und bedankte sich für die ausführliche und aufschlussreiche Präsentation. (uno)
Am 25. Juli 2023 wurde der diesjährige „Ottone-Nigro-Preis“ an Marianne Bauer, Carmen Messner und Helmuth Köcher überreicht. Ausgezeichnet wurden sie für ihr großes soziales Engagement, welches – dank der Realisierung verschiedener Projekte – die gesellschaftliche Inklusion der Südtiroler Zivilinvaliden bis heute maßgeblich fördert.
Verliehen wurde der Ottone-Nigro-Preis durch die Vereinigung der Zivilinvaliden (ANMIC Südtirol), die größte Interessensvertretung der Südtiroler Zivilinvaliden und Menschen mit Behinderung.
„Der Ottone-Nigro-Preis wird jährlich an drei Personen, Organisationen oder Unternehmen vergeben, welche sich in besonderem Maße für die Südtiroler Zivilinvaliden eingesetzt haben,“ erklärt Thomas Aichner, Präsident der ANMIC Südtirol. „Die Preisträger werden auf Vorschlag des Vorstands der ANMIC Südtirol ausgewählt, eine Bewerbung ist nicht möglich.“
In diesem Sinne wurde der Ottone-Nigro-Preis nunmehr bereits zum dritten Mal verliehen: Mit Freude nahmen die drei heurigen Preisträger die ihnen verliehene Urkunde und Medaille entgegen. Besonderes Augenmerk galt dabei den Aspekten der sozialen Inklusion und Arbeitsintegration, dem zentralen Thema des diesjährigen Preises. Ausgezeichnet wurden Marianne Bauer, ehemalige Direktorin des Kindergartensprengels Schlanders, Carmen Messner, Leiterin der Einrichtung für Menschen mit Behinderung „Seeburg“ sowie Helmuth Köcher, ehemaliger Direktor des Sozialamtes der Gemeinde Meran.
Marianne Bauer, die ehemalige Direktorin des Kindergartensprengels Schlanders sowie Gemeindereferentin in Naturns für den Bereich Familie und Soziales war die Initiatorin der Sommerkindergärten. Mit ihrem pädagogischen und organisatorischen Geschick hat sie die Südtiroler Kindergartenwelt mitgestaltet, indem sie vor 23 Jahren das damalige Pilotprojekt startete. „Die Bedürfnisse der berufstätigen Eltern und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Das sind die Ziele des Sommerkindergartens. Diese Tätigkeit führte dazu, dass eine erhöhte Sensibilität für die Bedürfnisse der Familien entwickelt wurde. Dadurch konnte auch erreicht werden, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen eine adäquate Betreuung und Begleitung erhalten und Eltern jene Unterstützung und Hilfestellung bekommen, die sie benötigen. Außerdem konnte ich mich auch erfolgreich dafür einsetzen, dass Erwachsene mit Beeinträchtigung in verschiedenen Projektarbeiten der Kindergärten eingebunden wurden“ erzählt Marianne Bauer. „Um Gustav Heinemann zu zitieren: Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt.“
Pressemitteilung Team K - Ankündigungen und Versprechen rund um die Umfahrung Töll-Rabland hat es in den letzten Jahren viele gegeben. Die Realität sieht anders aus. Dort, wo laut Versprechungen aller möglichen SVP-Politiker und Politikerinnen eine Baustelle eingerichtet sein müsste, stehen immer noch Apfelbäume. „Die nächsten Wahlen stehen vor der Tür, aber die Wahlversprechen von 2018 des Landeshauptmanns sind immer noch leere Worte“, so Paul Köllensperger vom Team K.
Der Bevölkerung in Rabland reicht’s. Sie erstickt im Verkehr. Seit Jahrzehnten wird über eine Umfahrung in allen möglichen Stellen und Gremien diskutiert, X-Pläne und Änderungen wurden genehmigt, die Bekundung von der „höchsten Priorität“ vor den jeweiligen Wahlen von Kandidat:innen der SVP, Landesräten und sogar dem Landeshauptmann ausgesprochen, doch die Realität ist eine andere, eine sehr traurige. Es tut sich nichts.
Vor der Landtagswahl 2018 kam bei einer Bürgerversammlung in Rabland aus dem Munde des Landeshauptmanns Arno Kompatscher das Versprechen, dass 2024 die Umfahrung sicher abgeschlossen sei! „Nun beginnt das Jahr 2024 in wenigen Monaten und weder hat der Bau begonnen, noch steht irgendein Projekt konkret fest oder erst recht nicht steht ein solches vor der Vollendung“, gibt sich Paul Köllensperger enttäuscht. „Wir stehen nun vor den nächsten Wahlen, was wird uns da wieder versprochen werden?“
Selbst innerhalb der Mehrheitspartei verstehen einige Abgeordnete nicht, was mit der Umfahrung von Rabland los ist, das geht aus einer Landtagsanfrage von Franz Locher im April 2023 hervor. Aber vielmehr geht es der Bevölkerung in Rabland darum endlich zu wissen, wie die Pläne für die Umfahrung aussehen, die ja angeblich in den zuständigen Stellen im Land umfassend analysiert wurden. (r)
Vinschgau/CHRIS-Studie - Einige der mehr als 13.000 Vinschgauerinnen und Vinschgauer, die an der CHRIS-Studie teilnehmen, haben die Mitteilung per E-Mail und Post schon erhalten: Vor kurzem haben sich die staatlichen italienischen Vorschriften zur Informationspflicht zwischen Forschungseinrichtungen und Studienteilnehmern in einigen Teilen geändert. Deshalb mussten in der CHRIS-Studie einige Schritte in der Kommunikation an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst werden.
Die Änderungen im Detail: Die italienische Datenschutzbehörde hat mit einer Bestimmung (Garante per la protezione dei dati personali/italienische Datenschutzaufsichtsbehörde, Stellungnahme im Sinne von Art. 110 des Datenschutzkodex und Art. 36 der Datenschutzgrundverordnung Nr. 238 vom 30. Juni 2022) neue Maßnahmen zur Informationspflicht zwischen Forschungseinrichtungen und Studienteilnehmern erlassen. Vor dieser Änderung wurde jede CHRIS-Teilnehmerin und jeder CHRIS-Teilnehmer um die Zustimmung gebeten, die Daten und Proben in kodierter Form für eine Reihe von Forschungen – einschließlich zukünftiger Forschungsprojekte – verwenden zu dürfen. Jetzt ist Eurac Research verpflichtet, über jedes neue Forschungsprojekt, bei dem die Daten und Proben der Teilnehmenden verwendet werden, zu informieren und um Zustimmung zu bitten, selbst wenn die Forschung schon in der ursprünglichen informierten Einwilligung beschrieben wurde. Diese Regelung sieht also vor, dass für jedes neue Projekt eine eigene Benachrichtigung versendet wird. Das CHRIS-Team wird also häufiger als bisher mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Kontakt treten.
Dafür richtet Eurac Research gerade ein System ein – Basis ist die persönliche MyCHRIS-Seite –, das die rechtlichen Verpflichtungen erfüllt, aber die Menschen nicht zu sehr mit ständigen Mitteilungen belästigt. „Vor allem in dieser Anfangsphase bitten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitteilungen, die sie per E-Mail, Post oder SMS vom Studien-Team erhalten, sorgfältig zu lesen, auch wenn es sich scheinbar um Wiederholungen der schon zu Beginn unterzeichneten Einwilligung handelt“, erklärt Deborah Mascalzoni, Leiterin der Forschungsgruppe für ethisch-rechtliche Fragen von Eurac Research. Die Mitteilungen zu den neuen Forschungsprojekten zu lesen und sich bewusst für oder gegen eine Zustimmung zu entscheiden sei wichtig, damit die Daten für bestimmte Studien weiterhin verwendet werden können, so Mascalzoni.
Alle Informationen zu den Änderungen sind auf der Internetseite der CHRIS-Studie www.chrisstudy.it zu finden. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert. Sie wurde vor kurzem vollständig überarbeitet und enthält Informationen über die Teilnahme an der Studie, über die Rechte der Teilnehmer und die Organisation der Studie. Sie berichtet auch über die wissenschaftlichen Ergebnisse, die das Institut für Biomedizin von Eurac Research in den vergangenen Jahren dank des wertvollen Beitrags der Vinschgauer Bevölkerung erzielt hat. „Wir können uns die Forschung als einen schrittweisen Prozess vorstellen, der immer weiter in die Tiefe geht: Eine erste Studie kann Hinweise auf die Entwicklung einer Krankheit liefern; man beschließt, dies in einer zweiten Studie näher zu untersuchen, und dann werden die Ergebnisse mit denen anderer Forschungsteams verglichen. Es wird überlegt, ob weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollen, vielleicht mit innovativen Technologien, und so weiter“, erzählt Mascalzoni. Schritt für Schritt könnten auch kleine Ergebnisse zu entscheidenden Ergebnissen werden, wenn man mit immer fortschrittlicheren Technologien daran weiterarbeiten kann. Das hat auch die CHRIS-Studie im Laufe der Jahre zu einer Studie gemacht, die von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft anerkannt und beachtet ist.
Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer
Vor 30 Jahren wurde das Schreibmaschinenmuseum gegründet.
1993 ging für Ewald Lassnig, den 2020 verstorbenen ehemaligen langjährigen Kulturreferenten von Partschins, mit der Eröffnung des Schreibmaschinenmuseums ein langjähriger Traum in Erfüllung: endlich konnte dem verkannten Erfindergenie Peter Mitterhofer, mit dessen Leben und Werk sich Lassnig ein Leben lang beschäftigte, ein Denkmal gesetzt werden.
Zu dessen 100. Todestag konnte dank der Stiftung seiner Sammlung des gebürtigen Südtirolers und Wahlmünchners Kurt Ryba an die Gemeinde Partschins ein Museum eingerichtet werden. Anfangs provisorisch im alten Schulhaus in Töll untergebracht, kämpfte Ewald Lassnig für einen eigenen Sitz im Dorfzentrum, der schließlich 1998 feierlich eröffnet werden konnte. Direkt neben der Pfarrkirche – wo Peter Mitterhofer seine letzte Ruhe gefunden hat – steht das von den beiden Architekten Luciano Delugan und Georg Mitterhofer geplante Museum: vor 25 Jahren für viele noch ungewohnt modern, heute sicherlich ein architektonisches Highlight in und um Partschins.
Gefeiert wird der runde Geburtstag am 130. Todestag von Peter Mitterhofer, am Sonntag, den 27. August mit einem Tag der offenen Tür von 10-18 Uhr, der mit einem von der Partschinser Böhmischen umrahmten Festakt beginnt und mit einem musikalischen Highlight - einem Konzert des allseits bekannten Streichquartetts Kreativ Ensemble um 18 Uhr – endet. Zu sehen ist anlässlich des Jubiläumsjahres auch noch die im letzten Jahr zum 200. Geburtstag von Peter Mitterhofer eröffnete Sonderausstellung mit Fotos des ehemals bekannten Meraner Fotografen Heinz von Perckhammer aus dem Partschins der 50er Jahre. Alle Interessierten sind herzlich zur Feier und zur Sonderausstellung eingeladen.
Kommende Lengmoos/Juval/Glurns - Kommende Kosmen“ nennt sich die Ausstellung in der Kommende Lengmoos am Ritten. Vier junge Künstlerinnen stellen gemeinsam aus, mit Charlotte Aurich und Laura Pan auch vom Vinschgau inspiriert. Charlotte Aurich, lebt in Wien und stammt aus Juval, verbringt im Sommer zum zweiten Mal einen Monat in der Kreativwerkstatt in der Kaserne Schlanders. Laura Pan ist aus der Schlanderser Kaserne nach Glurns gezogen und arbeitet gemeinsam mit dem Künstlerkollegen Ariel Trettl in einem Atelier in Taufers im Münstertal.
Mit Aurich und Pan haben sich mit den Rittnerinnen Clara Mayr und Margareth Kaserer vier junge Künstlerinnen in unterschiedllichen Kunst- und Formensprachen gefunden. Drei Räume in der ehemaligen Kommende des Deutschen Ordens im malerischen Lengmoos am Ritten bilden Umgebung und Kulisse für Arbeiten aus Ton und Glasfaser (Clara Mayr), für gruppierte Wandbilder (Margareth Kaserer), für Holzarbeiten und Bilder (Laura Pan) und für ein großformatiges am Boden ausgebreitete Stoffbild und Fotografien (Charlotte Aurich). Laura Pan hat unter anderem alte Holzbalken in Kortsch vor dem Verbrennungstod retten können und daraus die alten Holz-Oberflächen in dünnen Schnitten mit Kalk, Casein, Schwefel, Schafwolle und Holzkohle bearbeitet. Charlotte Aurich lässt die mit Tusche und Pastellkreiden auf Baumwolle aufgebrachten Farben im Wasser eindrucksvoll leuchten.
Als Gemeinschaftsarbeit zeigen die Künstlerinnen ein Video, in dem - unbeschwert irritierend - die Strecke Wangen-Lengmoos mit dem Auto im Rückwärtsgang zurückgelegt wird.
„Die Grundlage für die Ausstellung „Kommende Kosmen“„, so sagen es die Künstlerinnen, „bildet das Kennenlernen und der gegenseitige Austausch über künstlerische Praktiken. Bei Besuchen, Mittagessen, Autofahrten und Videocalls zwischen Vinschgau, Ritten und Wien wurde an den künstlerischen und alltäglichen Realitäten der Zeitgenossinnen teilgenommen und deren Verwirklichungen und Reibungsflächen nachgespürt. Die Woche vor Ausstellungsbeginn verbringen die Künstlerinnen im gemeinsamen Produktionsprozess und seinen Überraschungen vor Ort in Lengmoos...“ Ariel Trettl hat die Ausstellungs-Eröffnung am 30. Juli mit der Gitarre begleitet.
Die neuen Kunstsprachen der jungen Künstlerinnen sind am Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 16-18 Uhr bis 20 August 2023 in der Kommende Lengmoos zu sehen. (eb)