Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ist Bayern Vorbild für Südtirol? Die bayrischen Landtagswahlen sind geschlagen und die CSU hat ganz wenig verloren, die Freien Wähler haben zugelegt, die AfD hat unglaublich zugelegt. Die Sozialdemokraten, die Grünen und die FDP, die als Koalition die Bundesrepublik regieren, haben allesamt Wählerstimmen verloren, die FDP hat den Einzug in den bayrischen Landtag verpasst. Legt man diese Ergebnisse auf Südtirol um, dann dürfte die SVP wenig verlieren. Söder Markus heißt in Südtirol Kompatscher Arno. Aber wer ist Südtirols Aiwanger? Die Bauernbundbauern? Und wer ist Südtirols AfD? Die Freiheitlichen? Wohl kaum. Auch nicht die Süd-Tiroler Freiheit. Während die Gelben, also die FDP, in Bayern draußen bleiben muss, dürfte dieses Schicksal den Südtiroler Gelben, dem Team K nicht treffen, im Gegenteil. Die Vorhersagen der politischen Auguren, also in Umfragen schneiden die Gelben gut ab. Und die Grünen? Auch die haben in Südtirol gute Umfragewerte.
Natürlich hinken die politischen Vergleiche Bayern-Südtirol gewaltig. Weniger hinkt Geschichtliches. 1807 führte Bayern als erstes Land eine Pockenschutzimpfung ein. Und als die Bayern diese Impfung auch im damaligen Tirol - mit drakonischen Strafen - durchsetzen wollten, trug das mit dazu bei, dass sich die Tiroler mit’n Andreas Hofer erhoben haben. Letztlich erfolglos. Was geblieben ist, ist eine doch weit verbreitete Impfskepsis. In Südtirol noch mehr als in Nordtirol. Miar sain miar?
Martell - Der nächste Winter kommt bestimmt!“ - Nach diesem Motto trainieren die Athletinnen und Athleten der Wintersportarten gerade für die bevorstehende Saison. Im Beerental haben sich in den letzten Wochen zahlreiche Biathletinnen und Biathleten, unter anderem auch von der italienischen Nationalmannschaft, für die anstehenden Wettkämpfe vorbereitet.
Noch ohne Schnee, dafür mit den Skirollern auf der Rollerbahn drehten Dorothea Wierer und ihre Kollegen kürzlich die Trainingsrunden im Biathlonzentrum „Grogg“. Das Marteller Biathlonzentrum ist sehr beliebt, wenn es um Trainingswochen geht und mit dem kürzlich eingeweihten Jugendhaus noch idealer für nationale und internationale Jugendteams. Noch liegt der Schnee aus dem Schneedepot unter einer dicken Schicht aus Hackschnitzelen, aber die Ausbringung ist für die nächsten Wochen geplant, so die Information von Seiten des Betreibers. OK-Präsident und Bürgermeister von Martell Georg Altstätter meint dazu: „Wenn die Temperaturen sinken und den Winter ankündigen sind wir bereit; unser Ziel ist es, auch heuer wieder eine rund 1,8 km lange Loipe mit dem Schnee aus der vergangenen Saison Anfang November zu öffnen. Gerade für die Trainingsgruppen aus nah und fern, ist unser Angebot interessant, denn die Athletinnen und Athleten können so zeitnah anfangen, auf Schnee zu trainieren.“ Die ersten Rennen der Saison werden im Rahmen der Coppa Italia, vom 08.-10. Dezember im Martelltal ausgetragen werden. Aktuelle Informationen zur Öffnung der Loipen und zu den Wettkämpfen im Biathlonzentrum Martell: www.martell.it
Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns - Obwohl der Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns erst drei Mal ausgetragen wurde, hat sich die Veranstaltung aufgrund der einzigartigen Streckenführung und der tadellosen Organisation nicht nur in Südtirol bereits den Ruf eines „Klassikers“ erarbeitet. Die vierte Ausgabe des Events wird am Samstag, 6. April 2024 über die Bühne gehen und einer der ersten „Leckerbissen“ zum Auftakt der Lauf-Saison im Alpenraum sein.
Das Organisationsteam um Ulrich Stampfer, Deborah Mair und den Weltklasse-Athleten Daniel Jung setzt auch im kommenden Jahr auf die beiden bewährten Laufstrecken oberhalb von Naturns. Der Sunny Mountain Trail ist mit einer Länge von 30 Kilometern und einem Höhenunterschied von 2100 Höhenmetern die anspruchsvollere der beiden Distanzen. „Gelaufen wird vorwiegend auf Trails und Schotter mit kurzen Asphaltpassagen. Ein Höhepunkt dieser Distanz ist mit Sicherheit die 1000-Stufen-Schlucht, bei der es bergauf ziemlich knackig wird. Hier wird auch eine imposante Hängebrücke passiert, die es in sich hat“, erklärt Daniel Jung, der häufig auf dieser Strecke unterwegs ist, um sich auf seine Abenteuer rund um den Globus vorzubereiten. Die Startzeit für den Sunny Mountain Trail ist für 9 Uhr vorgesehen.
Exakt halb so lang ist hingegen das Naturns Skyrace, bei dem auf 15 Kilometern 1150 Höhenmeter herunter zu spulen sind. Gemütlich reintraben ist auf der kürzeren der beiden Distanzen aber nicht: Nach dem Start um 10 Uhr auf dem Rathausplatz geht es gleich richtig zur Sache, denn auf den ersten fünf Kilometern warten über 900 Höhenmeter auf die teilnehmenden Trail-Läuferinnen und -Läufer. „Ist die Abzweigung zum Meraner Höhenweg Nummer 24 einmal erreicht, haben die Teilnehmer schon Großes geleistet. Es gibt zwar noch kleinere Anstiege, aber kurz vor Kilometer sechs beginnt der Abstieg in Richtung Ziel, der auf dem Schlussteil mit zwei knackigen Bergauf-Passagen garniert ist“, weiß Jung.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzung für eine Teilnahme
Die Strecke des Naturns Skyrace kann übrigens auch „Just for Fun“ und somit ohne sportärztliches Attest bewältigt werden. Da die verschiedenen Läufe auf teilweise sehr anspruchsvollen Abschnitten im Gelände ausgetragen werden, sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, sowie eine ausgezeichnete physische und psychische Verfassung der teilnehmenden Athletinnen und Athleten jedoch unabdingbare Voraussetzungen, um am Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns teilzunehmen.
Worauf die internationale Trail-Szene seit Wochen fieberhaft gewartet hat, ist hingegen die Möglichkeit, sich für die 4. Ausgabe des Südtiroler Trail-Events am Samstag, 6. April 2024 einzuschreiben. Und genau das ist seit kurzem möglich. Unter https://my.raceresult.com/260848/ können sich alle Interessierten für das spektakuläre Event am Naturnser Sonnenberg anmelden. Bis zum Jahresende (31. Dezember) beträgt das Nenngeld für den Sunny Mountain Trail 45 Euro, während die Einschreibegebühr für das Skyrace Naturns und den Just-For-Fun-Lauf 40 Euro beträgt. Danach werden die Preise leicht angehoben.
Die Gruppe A der 2. Amateurliga ist die Vinschger Fußballhochburg. Wer jedoch geglaubt hat, dass dort die Mannschaften aus dem Vinschgau den Ton angeben, der hat sich geirrt. Nach fünf Spieltagen ist lediglich Schlanders an der Spitze dran und gleich zwei Teams – Morter und Prad – bilden das Schlusslicht der Liga.
Von Sarah Mitterer
Der Start in die Herbstmeisterschaft der 2. Amateurliga könnte für die sieben Vinschger Mannschaften unterschiedlicher nicht sein. Während die einen zufrieden auf die ersten Spieltage zurückblicken, schleichen sich bei manch anderem Team erste Abstiegssorgen ein. In der aktuell besten Position befindet sich der aktuelle Derbykönig Schlanders. Alle bis dato gesammelten Punkte sicherte sich die Mannschaft in Vinschger Derbys. Das Team von Stefan Federspiel ist stark in die Herbstmeisterschaft gestartet. Nach fünf Spieltagen befindet es sich auf Platz 2. Drei von fünf Spielen konnten die Schlanderser bisher für sich entscheiden. Alle Siege fuhr man gegen Vinschger Mannschaften ein, gegen Prad gelang Schlanders nach einem 0:2 Rückstand noch ein 2:2 Unentschieden. Die einzige Niederlage kassierte man gegen den aktuellen Tabellenersten Völlan Tisens.
Das Mittelfeld der Tabelle ist in Vinschger Hand. Laas, Goldrain und Kastelbell Tschars konnten bisher sieben Punkte sammeln. Neuaufsteiger Laas ist die einzige Mannschaft, die bisher den Tabellenersten schlagen konnte. In Sachen „Vinschger Derby“ gab es bisher eine Niederlage gegen Schlanders, sowie einen Sieg gegen Morter. Als einziges Team noch ungeschlagen, aber dennoch nicht an der Tabellenspitze ist Goldrain. Die Mannschaft ist der König der Unentschieden. Bis auf den Sieg gegen Mölten/Vöran/Hafling endete jede Partie für die Goldrainer mit einem Unentschieden – darunter auch die Spiele gegen Morter und Kastelbel-Tschars. Etwas unter den Erwartungen blieb die Mannschaft Kastelbell-Tschars, das zum erweiterten Favoritenkreis gehört. Zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen hat das Team zu Buche stehen. Nur einen Punkt weniger hat Mals gesammelt, das zwei Siege einfahren konnte. Enttäuschend verlief der Saisonauftakt für Prad und Morter, die sich am Ende der Tabelle befinden. In der vergangenen Saison war Morter noch die Überraschungsmannschaft und spielte im vorderen Feld mit, heuer läuft es noch nicht rund. Vier Punkte stehen bisher auf dem Konto der Morterer. Gerade einmal einen Punkt aus fünf Spielen hat Absteiger Prad und steht damit bereits unter Druck. Man muss Siege holen, um aus der Abstiegszone weckzukommen. Aber auch alle anderen Vinschger Teams dürfen sich nicht ausruhen, denn heuer werden gleich vier Mannschaften absteigen.
2. Amateurliga
Johannes Höllrigl (Morter) und Philipp Traut (Laas) führen die Torschützenliste in der 2. Amateurliga an. Beide trafen bisher fünf Mal. (sam)
2. Amateurliga
Am Wochenende stehen zwei Vinschger Aufeinandertreffen auf dem Programm. Goldrain empfängt am Samstag, 7. Oktober die Mannschaft aus Prad, einen Tag später ist Kastelbell-Tschars in Laas zu Gast. Beide Spiele werden um 15.30 Uhr angepfiffen. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Theresa von Avila, 5. Oktober 2023
Die Obermarzoner Möser sind drei Hochmoore am Kastelbeller Nörderberg auf 2.100 Metern MH im Lärchen-Zirbenwald an der Obermarzoner Alm. Man erreicht die Moore vom Parkplatz am Forstweg bei der Freiberger Säge (1.480 m) in zwei Gehstunden über den Steig Nr. 9, der zu den Kofelraster Seen führt. 620 Höhenmeter sind zu überwinden, aber die Bergwanderung durch den Herbstwald lohnt: Die Stille wird nur vom Murmeln und Plätschern der Gebirgsbächlein, vom Brunftschrei der Rothirsche und vom gelegentlichen Warnruf eines Tannenhähers durchbrochen.
Die drei Obermarzoner Möser wurden mit Beschluss der Südtiroler Landesregierung am 4. Mai 2009 als Biotope und Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Der ökologische Wert von Mooren
Moore sind wassergesättigte Feuchtgebiete. Moore sind Standorte mit besonderen Lebensbedingungen. Und Moore sind wertvoll für die Artenvielfalt und unbedingt erhaltenswert als Kohlenstoffspeicher. In Zeiten der Erderwärmung stellen sie bedeutsame Senken von Treibhausgasen dar.
Nacheiszeitliche Entstehung
Unsere Moore sind nach der letzten Eiszeit entstanden. Überall dort, wo die zurückweichenden Gletscher Vertiefungen und Senken im Boden hinterlassen hatten und wo sich auf einem wasserundurchlässigen Untergrund Wasser gesammelt hat, waren die Voraussetzungen zur Bildung eines Moores gegeben. Wasserdicht nach unten ist der Boden in den Gletschervorfeldern durch die Aufschichtung der feinkörnigen Mineralien aus den Gletscherschliffen geworden.
Niedermoore und Hochmoore
In der großen Kategorisierung gibt es zwei Moortypen. Da sind einmal die Feuchtgebiete, die in Verbindung mit dem Grundwasser stehen und mehr oder weniger gut mit Nährstoffen versorgt sind. Wir sprechen dann von einem Niedermoor. Die Überreste einer üppigen Sumpfvegetation reichern sich hier als sogenannter Niedermoortorf ab.
Wird das Moor von Regenwasser, also von oben gespeist, sprechen wir von einem Hochmoor. Zwischen Nieder- und Hochmooren gibt es Übergangsformen.
Was alle Moore verbindet, ist, dass der Boden die meiste Zeit des Jahres unter Wasser steht. Und, dass die abgestorbenen Pflanzenreste im wassergesättigten Milieu unter anaeroben Verhältnissen nicht vollständig zersetzt werden. Unter Sauerstoffausschluss kommt es daher zur Torfbildung.
Torfmoose
Der pflanzliche Hauptbestandteil der Moore sind Torfmoose der Gattung Sphagnum. Torfmoose haben keine Wurzeln. Ihr lebender Teil, der sich zur Photosynthese der Sonne entgegenreckt, geht in ein paar Zentimetern Tiefe in einen abgestorbenen Teil über. Nirgendwo sonst in der Natur ist der Übergang zwischen Leben und Tod so gleichmäßig und fließend wie beim Torfmoos: Oben Stämmchen und Blättchen in allen möglichen Grün- und Rottönen, unten Torf in allen Stadien. Sphagnum-Pflänzchen wachsen etwa einen Millimeter pro Jahr in die Höhe. Oder anders ausgedrückt: Eine Torfschicht von einem Meter ist tausend Jahre alt. Die Sphagnum-Moose bilden riesige Teppiche und das Rgenmoor wächst immer mehr in die Höhe. Dieses Höhenwachstum ist nur möglich, weil das Moor seine eigene Wasserversorgung hat. Die evolutionär primitiven Torfmoose speichern nämlich jede Menge Wasser in ihrem Pflanzenkörper, und zwar so viel, dass sie den Wasserstand im Moor halten und anheben. 95% eines lebenden Hochmoores sind Wasser. Der Regen versickert also nicht einfach im Boden, sondern wird, dank Sphagnum, im Mooskörper zurückgehalten. Die Torfmoose gestalten ihren Lebensraum aber nicht nur dadurch, dass sie ihren Wasserstand so hochhalten. Sie können nur in einer sauren Umgebung gedeihen und sind in der Lage, diese für sie günstigen Bedingungen herzustellen. Die Moose nehmen positiv geladene Kationen aus dem Wasser auf und geben dafür negativ geladene Anionen ab. Weil der lebende Mooskörper die erwähnten Ionen abgibt, wird das Wasser in solchen Regenmooren fast so rein wie destilliertes Wasser und so sauer wie Essig. Die darin gelösten, ohnehin dünn gesäten Nährstoffe werden vom Torfmoos aufgenommen und über den abgestorbenen Teil im Torf abgelagert. Es gibt nicht viel Konkurrenz aus der Pflanzenwelt, die unter solchen Extrembedingungen mithalten kann.
Moore sind Treibhaussenken
Weltweit machen die Moore heute nur 3 % der Landflächen aus. Und die Zerstörung der Moore durch Torfabbau und Trockenlegung geht leider weiter. Dabei sind intakte Moore sehr effiziente Kohlenstoffspeicher und damit Treibhaussenken: Laut WWF und NABU speichern die Moore ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffes. Das ist doppelt so viel wie alle Wälder unserer Erde.
Bei der Entwässerung der Moore kommt der über Jahrtausende im Torf gebundene Kohlenstoff mit Sauerstoff in Verbindung und oxidiert. Damit gelangen nicht nur rieseigen Mengen CO2 in die Atmosphäre, sondern auch das über 300-mal klimaschädlichere Lachgas N2O.
Wiedervernässung
Das vom Europäischen Parlament vor wenigen Wochen verabschiedete Renaturierungsgesetz sieht u.a. auch die Wiedervernässung von Mooren vor. Die Vernässung trockengelegter Moore hat großes Potential. Zum einen, weil dabei die CO2-Abgabe des trockenen, mit Sauerstoff versorgten Torfkörpers gestoppt wird. Zum anderen, weil sich rasch Moorgewächse einstellen und ausbreiten und Kohlendioxid aufnehmen, das nach dem Absterben der Pflanzenkörper im Moorboden eingelagert wird. Nach Angaben des Deutschen Bundesamtes für Naturschutz könnten durch die Renaturierung trockengelegter Moore jährlich bis zu 35 Millionen Tonnen Kohlendioxid einge-spart werden.
Die Sennereigenossenschaft Burgeis hat beschlossen, die Sennerei neu einzurichten und damit an die neuesten Standards anzupassen. Das Vorhaben ist mit Entschlossenheit, einer guten Vorplanung und mit tatkräftiger und umsichtiger Hilfe einheimischer Handwerker umgesetzt worden. Die Sennerei Burgeis hat nun auch einen maßgeschneiderten und damit exklusiven und weitum einmaligen Maschinenpark.
Die Zukunft der Milchwirtschaft in Burgeis ist gesichert. Wenn die Sennerei-Genossenschaft Burgeis viel Geld in die Hand nimmt und rund 2 Millionen Euro investiert, dann wird eine Erfolgsgeschichte fortgesetzt, die mit der Gründung der Genossenschaft im Jahre 1950 seinen Anfang genommen hat.
Die Käsesorten, die in der Sennerei Burgeis handwerklich hergestellt werden, erfreuen sich aufgrund ihrer Qualitäten großer Beliebtheit. Der „Burgeiser Halbfett“, der „Watles“, der „Stilfser“, der „Burgeiser Classic“, der „Gran Zebru“, der „Burgus“, der „Trüffelkäse“, der „Cuvée Weinkäse“, der „Pfefferkäse“ der „Marendkäse“, der „Burgeiser Premium“, der „Vinschgauer Bergbauernkäse“ und der „Chilikäse“: In der Sennerei Burgeis wird eine bemerkenswerte Vielfalt an Käsesorten produziert. In den Salzbädern und dann in den Käsekellern wird sichergestellt, dass die Käsesorten unter kontrollierten Bedingungen heranreifen können und erst dann in die Theken der Geschäfte und in die Keller der Gastronomie gelangen. Rund 45% der hergestellten Käsesorten werden nach Deutschland abgesetzt. 55% in Südtirol. „Das Bemühen um den Südtiroler Markt hat Früchte getragen“, sagen der Obmann Josef Theiner und der Geschäftsführer Stefan Baldauf. Aufgrund dieser Marktlage ist die Sennereigenossenschaft Burgeis imstande, einen Milchpreis an die Bauern auszuzahlen, der etwas über dem Durchschnitt des Landes liegt.
36 Bauern bringen zweimal täglich die Milch direkt in die Sennerei. Morgens und abends herrscht vor den Sennereitoren reger Betrieb. Die Bauern kommen mit der Milch, mit Traktoren, mit Handwagen, mit Schubkarren. Anhand eines Mikrochips an den Milchkannen wird abgelesen, welcher Bauer gerade seine Milch über einen Saugstutzen in die Produktionsanlage schickt. Im Schnitt halten die Burgeiser Bauernhöfe 12 Kühe, die Bandbreite reicht dabei von zwei bis 30 Kühe.
Heuer gab es eine große Zäsur. Mit 5. Mai wurde die Produktion intern geschlossen und die Baustelle eröffnet. Die Bauern spürten davon wenig, denn die Milch wurde weiterhin abgenommen. „Dank der guten und unkomplizierten Zusammenarbeit mit dem Milchhof Brixen wurde die Milch nach Brixen geführt und dort verarbeitet“, sagt Stefan Baldauf. Die Burgeiser Käsesorten wurden bis 21. Juli nicht mehr produziert. Bis dahin hat der Umbau gedauert.
Die beteiligten Firmen haben gebuggelt. Die Baufirma Reinalter hat am 6. Mai mit dem Abspitzen der Decken begonnen und bereits am 12. Mai wurde betoniert. Der Burgeiser Baumeister Arnold „Noldi“ Reinalter hat seine Arbeiter koordiniert und auch selbst Hand angelegt. Problemstellungen, die es einige gab, wurden unkompliziert gelöst und fest- und feiertags durchgearbeitet. Das hat auch der Fliesenleger Angerer gemacht. Denn die Umbauzeit sollte möglichst kurz sein und die Produktion möglichst rasch wieder anlaufen können. Geklappt hat dies mit der Betreuung des Umbaues durch Helmuth Lanz, der den Sennereiverantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite stand. Mit der Kalt Maschinenbau AG und mit dem Anlagenbauer Möstl konnte für die Burgeiser Sennerei eine maßgeschneiderte Produktionslinie installiert werden, die im Lande und weit darüber hinaus einmalig ist. Die gesamte Steuerungsanlage, die das Kühlen, den Pasteur bis zur Käsepresse regelt, ist exakt aufeinander abgestimmt. Das lange Tüfteln im Vorfeld und die speziellen Anfertigungen der automatischen Käsebrucheinfüllung, der beweglichen Käseformen, der Kassettendruckpresse haben sich bereits gelohnt: Was bisher mühsam von Hand geleistet werden musste - der Käsebruchschnitt, das händische Einfüllen der Käseformen, das Pressen - kann jetzt automatisch erfolgen. „Sehr innovativ ist die Anlage und es gibt nichts Vergleichbares im ganzen Land“, lobt Stefan Baldauf.
Ein nahtloser Anschluss an die bisherige Qualität ist gelungen, seit die Produktion im Juli wieder angelaufen ist. Kunden aus Deutschland, aus der Südtiroler Gastronomie und aus den Detailgeschäften haben längst nachgefragt, „wann es wieder den Burgeiser Käse gibt“. Da geht die Qualität vor: Bevor die Käsesorten nicht den vorgeschriebenen Reifegrad erreicht haben, wird nicht geliefert. Mittlerweile stehen die begehrten Käsesorten der Sennerei Burgeis wieder zur Verfügung. Die Burgeiser Butter wird in Zusammenarbeit mit der Sennerei Algund hergestellt. Ein weiteres Bespiel dafür, dass Milchhöfe untereinander gut und unkompliziert zusammenarbeiten.
Die Sennerei Burgeis beschäftigt derzeit insgesamt 18 Mitarbeiter:innen. 10 davon sind in der Produktion, im Reifelager und in der Verpackung tätig, 3 in der Verwaltung und 5 im angeschlossenen Detailgeschäft. Die Sennerei bietet attraktive Arbeitsplätze vor Ort. Der Arbeitsplatz ist für die 8 Mitarbeiter:innen aus Burgeis fußläufig erreichbar.
Mit dem von der Sennereigenossenschaft geführten Detailgeschäft erfüllt man auch den Bedarf an der Nahversorgung. Dies wird von den Burgeisern gern in Anspruch genommen. Die Käsetheke im Geschäft hat im ganzen Land keinen Vergleich: Auswahl und Qualität sind groß. Der Käsekauf gehört längst auch zum Ritual der Burgeiser Gäste und weit darüber hinaus.
Die Sennerei Burgeis spielt im Tourismus eine nicht zu unterschätzende Größe. Denn der Gaumenschmaus aus Burgeiser Milch schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern die Käsesorten stehen auch für bodenständige Bergbauern-Tradition und transportieren nebenbei ein positives Image für die gesamte Ferienregion Obervinschgau. Liebe geht eben auch durch den Magen. (eb)
Der derzeitige Verwaltungsrat der Sennereigenossenschaft Burgeis:
Josef Theiner (Obmann)
Urban Telser (Obmannstellvertreter)
Rag. Ignaz Bernhard (Vorsitz im Kontrollausschuss)
Lukas Pobitzer
Werner Baldauf
Gregor Moriggl
Simon Patscheider
Sennerei Burgeis
Burgeis 77, 39024 Mals, Italien
Tel. +39 0473 831220
info@sennereiburgeis.it
Die Wirtschaft in St. Valentin, Graun, Reschen und Langtaufers ist seit jeher vom Tourismus und der Landwirtschaft geprägt. Im Tourismussektor sind demnach am meisten Arbeitsplätze zu finden. Fluch und Segen zugleich ist die Nähe zur benachbarten Schweiz und zu Österreich.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Wahrzeichen des Vinschgaus und der Gemeinde Graun ist zweifelsohne der versunkene Kirchturm. Idyllisch ragt er aus dem Reschensee, weit weniger idyllisch ist die Geschichte, wie es dazu kam.
Herzstück ist der Turm auch für die Ferienregion Reschenpass mit den Dörfern Reschen, Graun und St. Valentin. Es dürfte wohl das beliebteste Fotomotiv bei Gästen aus dem ganzen Vinschgau und Durchreisenden sein. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Ferienregion Reschenpass ein Publikumsmagnet ist, wo der Tourismus dominiert. Das Team um Präsident Gerald Burger hat die Ferienregion zu einer beliebten Tourismusdestination mit vielen hochwertigen Veranstaltungen, beispielsweise dem Reschenseelauf gemacht, soweit, dass die Ferienregion Reschenpass von den Nächtigungszahlen gar mit Naturns mithalten kann. 2022 kam man auf eine Nächtigungszahl von 418.612. Zudem konnten 104.772 Ankünfte in den insgesamt 142 Tourismusbetrieben verzeichnet werden.
Die größten Arbeitgeber.
Das Skigebiet Schöneben-Haideralm ist der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Graun. „Wir haben 27 Fixangestellte. In der Sommersaison sind zusätzlich 20 Personen angestellt, in der Wintersaison zusätzliche 70“, erklärt die für die Verwaltung und das Marketing zuständige Siegrid Köllemann. Es war ein Mammutprojekt, das seinesgleichen sucht, der Zusammenschluss Schöneben-Haideralm. Eine Herausforderung auf vielen Ebenen: auf finanzieller, auf organisatorischer, auf politischer und nicht zuletzt auf wirtschaftlicher. Man hat zusammengeschaut, damals 2018 und feiert heuer 5 Jahre Zusammenschluss Schöneben-Haideralm.
Zu den größten Arbeitgebern in der Gemeinde Graun zählt ein wichtiger Dienstleistungsbetrieb: nämlich die Raiffeisenkasse Obervinschgau. „Derzeit beschäftigen wir in der Raiffeisenkasse Obervinschgau mit dem Hauptsitz in St. Valentin und Filialen in Reschen, Mals und Burgeis, insgesamt 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Direktor Markus Moriggl auf Nachfrage.
In die Reihe der größeren Arbeitgeber stellt sich auch das Unternehmen Prenner Transporte. Melanie Prenner: „Wir beschäftigen zur Zeit 20 Mitarbeiter.“ 20 Mitarbeiter verrichten auch in der Backstube Angerer täglich ihre Arbeit, erklärt Firmenchef Günther Angerer. 15 Mitarbeiter zählt momentan das Unternehmen Habicher. Bei der Baugut GmbH hingegen arbeiten „im Schnitt 12 Arbeitnehmer“, sagt Thomas Bochet. „Wir sind aktuell acht Mitarbeiter“, erklärt Romina Folie von der Metzgerei Folie. Vier Mitarbeiter zählen hingegen zum Team der Tischlerei Lechthaler. Der Wirtschaftsraum Obervinschgau lebt von der Nähe zur Schweiz und zu Österreich. Aufträge aus den Nachbarländern füllen mitunter die Auftragsbücher. Ein Vorteil. Die Kehrseite der Medaille: Viele Fachkräfte wandern ab. Abseits davon bilden die Unternehmen einen gesunden Mix. Die Vielfalt ist der Reichtum der Wirtschaft im Oberland. Das Handwerk zeichnet sich durch aktive Betriebe aus, die im Baugewerbe, im Holz- oder Metallbereich oder in der Logistik beheimatet sind. Die Kleinbetriebe bilden das Rückgrat der Wirtschaft. Der öffentliche Sektor ist – nach dem Tourismus – ein wichtiger Arbeitgeber in der Gemeinde Graun. Hier spielt der Schulsprengel Graun die größte Rolle, zu dem eine ganz besondere Schule, die Erlebnisschule Langtaufers, zählt. Für Winter und Frühjahr 2024 ist die Erlebnisschule bereits ausgebucht. „Die Erlebnisschule wird vom SSP Graun geführt und verwaltet. Diese besuchen Kinder aus ganz Südtirol für Mehrtagesaufenthalte und auch Tagesaufenthalte“, erklärt Direktor Klaus Wallnöfer. Rund 2.300 Kinder pro Jahr sind in der Erlebnisschule auf Besuch. Eine beeindruckende Zahl. „Die Besonderheit“, sagt Wallnöfer, „ist das pädagogische didaktische Modell mit Mitarbeitern, die im Tal verwurzelt sind. Die Kinder sind in Häusern untergebracht.“ Zweifelsohne: Die Erlebnisschule hat einen wichtigen wirtschaftlichen und touristischen Effekt. Zum Lehrpersonal am SSP Graun (GS Reschen, GS Graun, GS Langtaufers, GS St. Valentin , MS St. Valentin) zählen 45 MitarbeiterInnen, 14 MitarbeiterInnen sind als Verwaltungs- und Hilfspersonal beschäftigt und 12 als externe MitarbeiterInnen (pädagogische MitarbeiterInnen Erlebnisschule).
Landwirtschaft.
Die Gemeinde Graun bildet, landwirtschaftlich gesehen, eine Ausnahme. Sie ist die einzige Gemeinde im Vinschgau, wo der Obstanbau keine Rolle spielt. Die Landwirtschaft hier ist geprägt von der Milchwirtschaft. 88 Mitglieder liefern ihre Milch an die Bergmilch Südtirol. 55.637 Kilogramm lieferte im Jahr 2021 im Durchschnitt jedes Mitglied an. Daneben gibt es Landwirte, die die Milch selbst veredeln. Der Rieglhof oder der Gamsegghof in Langtaufers seien hier nur stellvertretend erwähnt.
Geschichtliches.
(Quelle: Kurt Ziernhöld)
Der obere Vinschgau war schon im vorigen Jahrhundert mit seinen drei Naturseen ein Geheimtipp für Urlaubsuchende.
Die eigentliche Geschichte dieses Turmes aus dem 14. Jahrhundert begann, als der aus Graun stammende Ingenieur Josef Duile Mitte des vorigen Jahrhunderts seinen Plan verwirklichte, durch Absenken des Mittersees (auch Graunersee genannt) den Auslauf des Karlinbaches zu sanieren und gleichzeitig Ackerland zu gewinnen. Dieses Projekt wurde infolge einer Naturkatastrophe unterbrochen, als 1855 durch den Bruch der Schleusen die Dörfer von Burgeis, Schleis, Laatsch und Glurns schwer verwüstet wurden, und konnte daher erst 1858 fertig gestellt werden.
Zur Geschichte: Ein Stausee zur Erzeugung von Elektroenergie war noch unter der österreichischen Monarchie der nächste Plan. Die italienische Regierung (Tirol wurde nach dem ersten Weltkrieg 1919 mit dem Friedensvertrag von St. Germain geteilt und Südtirol an Italien abgegeben) griff im Jahre 1920 diesen Plan auf und erteilte eine Konzession für die Anhebung des Wasserspiegels um 5 Meter.
Das Ausmaß einer solchen Stauung wäre nicht sehr beunruhigend gewesen, da es die Orte Graun und Reschen nicht gefährdet hätte.
Seit 1922 wütete in Italien und somit auch in Südtirol der Faschismus. Im Jahre 1939 reichte der Großkonzern „Montecatini“ ein Projekt ein, den Reschen- und Graunersee um 22 Meter zu stauen. Die Bevölkerung von Reschen und Graun wurde dabei völlig übergangen. Der ausgebrochene zweite Weltkrieg verzögerte allerdings das bereits angefangene Bauvorhaben. Die Bewohner des Oberen Vinschgaus glaubten deshalb, dieses Schreckgespenst für immer los zu sein. Doch zur Bestürzung der betroffenen Einwohner wurde 1947, nur zwei Jahre nach Kriegsende, von Seiten der Montecatini bekannt gegeben, dass die Arbeiten am Stauprojekt unverzüglich wieder aufgenommen würden.
Die Bevölkerung von Graun und Reschen, allen voran Pfarrer Alfred Rieper, versuchte über eine politische Intervention den Weiterbau zu verhindern. Eine Vorsprache beim Heiligen Vater in Rom, um bei der italienischen Regierung die Einstellung der Bauarbeiten zu erreichen, war ebenso ergebnislos, wie eine Demonstration der Bevölkerung vor dem Büro der Firma Montecatini in Reschen. Verzweifelt musste die Bevölkerung zusehen, wie rücksichtslos sie von Grund, Haus und Hof vertrieben wurde.
1950 im Sommer war es soweit: die Schleusen wurden geschlossen und der See gestaut. 677 Hektar Grund und Boden wurden überflutet, beinahe 150 Familien wurden ihrer Existenz beraubt und die Hälfte davon zur Auswanderung gezwungen. Die Entschädigungen waren sehr bescheiden. Die Bewohner von Graun hatte man notdürftig in ein eiligst aufgestelltes Barackenlager am Ausgang
des Langtauferertales untergebracht. Der einbrechende Winter brachte zusätzlich Schmerz, Leid und auch Hass gegenüber den Verantwortlichen, die ihnen die Existenzgrundlage (in Graun 411 Hektar fruchtbarer Kulturgrund) genommen hatten. In Reschen hatte man vor Einbruch des Winters ganz schnell ein paar neue Häuser erbaut, wo die Reschner und auch einige Grauner Familien einziehen konnten.
Schrecklich war der Anblick, als der Konzern begann, Häuser, Kirchen und das gesamte Kulturgut zu vernichten. Was der Weltkrieg nicht zu zerstören vermocht hatte, erledigte eine Gruppe von gewinnsüchtigen Leuten, die sich skrupellos die Unterdrückung einer Minderheit zu Nutze machte. Der Wiederanfang der leidgeprüften Bevölkerung von Graun und Reschen war schwierig.
Heute steht er da, der Turm mitten im See, als stummer Ankläger und als Mahnmal für zu Unrecht angerichtetes Leid. Ihn allein ließ man stehen, der die Erinnerung an das malerische Dorf Graun wach hält. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist Wahrzeichen der Gemeinde Graun.
Eine kleine Wiedergutmachung erfolgte erst 25 Jahre nach der Seestauung, indem man begann, einen Teil des Ufers zu sanieren und einige Hektar Grund wieder aufzuschütten.
Heute, viele Jahre nach dem Aufstau, sind die Wunden noch immer nicht verheilt, obwohl der Obere Vinschgau weiterhin ein Tourismusgebiet geblieben ist. Sobald im Hochsommer die Wassermengen die Wunden des Stausees zudecken, bietet sich für den Urlaubsuchenden eine malerische Landschaft dar. Die Blumenpracht und das kühle Klima im Sommer ziehen weiterhin Touristen an. Im Winter, dank der schneesicheren Lage und den vielen gut präparierten Pisten, ist der Reschenpass zunehmend ein gefragtes Urlaubsziel.
von Angelika Ploner
„Es gibt viele Kräuter, es gibt nur ein Kraut, und das ist das Sauerkraut“. So lautet ein bäuerliches Sprichwort, das auf die Bedeutsamkeit des Sauerkrautes hinweist. Norbert Florineth schrieb über das Sauerkraut: „Kraut ist die Speise des kleinen Mannes, es ist aber auch Festessen, früher Kultmahlzeit, so etwa um Weihnachten, am Dreikönigstag, wo die dampfende Krautschüssel auf dem Tisch zu stehen hatte, und der Geruch von Holzfeuer, frischen Waldnadeln, Weihrauch mischte sich in den Geruch von Kraut, wird zum Erlebnis, das Leib und Seele wärmte, man wird auch später noch daran sich erinnern......Unversehens, wenn die Tage kürzer werden, es in den Stuben kühler wird, steht es auf dem Tisch, eine goldfarbene, duftende Verführung, und wir greifen, dankbar und erleichtert, dass wieder Krautzeit ist, in die Schüssel und essen.“ Neben dem gemütlichen Beisammensein liefert Sauerkraut viele Nährstoffe. Für den bekannten Christian Thuile kommt Sauerkraut ebenso so oft wie möglich auf den Teller „weil es eine der wertvollsten Bezugsquellen für Vitamin C und besonders kalorienarm ist.“ Sauerkraut liefert viel Wertvolles. Durch die Gärung vermehren sich die Milchsäurebakterien. Sie sind für die Gesundheit des gesamten Verdauungstraktes wichtig. Sie fördern die Bildung positiver Darmbakterien, stärken die Immunkraft im Darm und neutralisieren Gärstoffe.
Sauerkraut enthält eine ganze Reihe von Wirkstoffen: Es ist reich am Vitamin B 12, wichtig für geistige Frische, für gute Laune, Vitalität, für Stressbewältigung, für den Aufbau der roten Blutkörperchen, für den Knochenbau und den Herzmuskel. Wichtig für Vegetarier: B12 - normalerweise im Fleisch - ist in Sauerkraut sehr viel enthalten. Sauerkraut versorgt uns mit Vitamin B 6 für die Eiweiß-Verarbeitung mit B 3 für den Gehirnstoffwechsel. Im Sauerkraut ist auch reichlich Folsäure enthalten. Genau diese B-Vitamine - B 6, B 12 und Folsäure - machen das Sauerkraut so wichtig gegen zu hohe Homocystein-Werte. Homocystein ist eine aggressive Aminosäure, die unsere Gefäße und dass Herz bedroht, wenn man zuviel Fleisch und zu wenig Gemüse isst. Da im Sauerkraut auch Zink und Magnesium zu finden sind, ist es ein herrlicher Ausgleich für alle, die sich sonst nicht sehr vollwertig ernähren. Das Acetyl-Chlorin im Sauerkraut wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem.
Bei den Laaser Krautwochen lässt man alljährlich das Kraut oder den Kobis hochleben. Das kommt nicht von ungefähr. Der Laaser Familienbetrieb Lechner ist der traditionsreichste Sauerkrauthersteller in ganz Südtirol und das Kraut, das er verarbeitet, stammt aus Laas und seiner Umgebung. Dort gedeiht es - wegen der kalkhaltigen Bodenbeschaffenheit - nämlich besonders gut.
Genussvolles Laas
Laas ist die Heimat des Kobis. Das Kraut ist zusammen mit der Marille der kulinarische Schatz hier im Marmordorf. Es ist nicht nur das Kraut als kulinarische Kostbarkeit, es sind vor allem auch die Menschen hier, die die Tradition bewahren und neu aufleben lassen, kleine Betriebe, die große Genusserlebnisse hervorrufen. Deshalb holt man sich den Appetit am besten in den Gastbetrieben in der Gemeinde Laas.
1. Im Gasthaus Sonneck in Allitz lassen sich Gäste seit Generationen mit Gerichten verwöhnen, bei denen die Saison den Ton angibt. Das heurige Krautmenü beim Hebs besteht aus Krautrahmsuppe, Krautschlutzer, Gerstrisotto mit Laaser Sauerkraut und gedämpftem Zanderfilet.
Törggelen gibt es beim Hebs auf Vorbestellung!
2. Das Kraut als kulinarisches Laaser Aushängeschild wird in der Krone in Laas in ganz verschiedenen Spezialitäten verarbeitet. Enrico und Elisabeth, die das Zepter in der Küche in der Hand hält, arrangieren Krautköstlichkeiten wie knusprige Krauttirtlen und Sauerrahmdip, klassische Schlachtplatte, gedünstetes Speckkraut mit Käsenocken oder die Sauerkrautsuppe traditionell und raffiniert gleichermaßen zu einem besonderen Genusserlebnis.
3. Im Gasthof Sonne in Laas werden hausgemachte Kartoffelteigtaschen mit Vinschger Bauernkraut und Geräuchertes, das Laaser Krauttris von Frühlingsrolle mit Sojasauce, Krautnocken auf Käsefonduta oder der Schlemmerteller mit Geräuchertes vom Schwein, Sauerkraut und Knödel serviert. Mit Sorgfalt und Kreativität werden die Kraut-Kreationen zubereitet und sorgen für besondere kulinarische Momente, die auf der Zunge zergehen.
4. Pizzagenuss mit Kraut. Neben den Klassikern und bewährten Pizzas hat während den Krautwochen das Laaser Kraut auch in besonderen Pizzakreationen seinen schmackhaften Auftritt. In der Pizzeria Odler gibt es verschiedene leckere Krautüberraschungspizzas sowie viele andere köstliche Variationen.
5. Auch die Pizzeria St. Sisinius sorgt für besondere Genussmomente: Auf der Karte stehen während der Krautwochen etwa die Käse- und Krautpizza mit Mozzarella, Gorgonzola, Almkäse, Kraut, Knoblauch und Origano oder die Krautpizza mit Tomatensauce, Mozzarella, Kraut, Selchkarre und Origano oder die Südtirolerin mit Tomatensauce, Mozzarella , Speck, Zwiebel, Kraut, Knoblauch, Origano.
6. Auch die Tschenglsburg wartet mit einer Vielzahl von Spezialitäten bei den Laaser Krautwochen auf.
KOBAS
Das Bio-Kimchi aus Südtirol nennt sich KOBAS, ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ahia, Lechner Kraut und Rizzi Group. Patrick und Alex von Ahia Ferments haben das erste Kimchi - made in Südtirol - entwickelt. Weiterentwickelt, verfeinert und hergestellt wird es von Lechner und vertrieben durch die Rizzi Group GmbH. In jedem Glas stecken beste regionalen Zutaten und die Erfahrung von allen drei Partnern. Zwei der drei Kimchis, das Wirsing- und das Weisskohl-Kimchi, sind etwas mildere Varianten, das Rotkohl Kimchi hingegen ist pikanter. Kimchi kann man vielseitig einsetzen - der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Kimchi ist ein geniales Dressing für den Salat. Kimchi passt zu Knödel wie das Amen zum Gebet. Kimchi bringt so richtig Geschmack in den Burger. Kimchi ist pur oder auf einem Brot ein schmackhafter Aperitiv.
Doch was ist Kimchi genau? Kimchi ist fermentiertes Gemüse nach koreanischer Art, d. h. bunter gemischt und vor allem mit mehr Gewürzen und viel Zwiebel und Knoblauch. Die Vorzüge des Fermentieren erklärt Evelyn Lechner dem Vinschgerwind: „Durch das Fermentieren wird Gemüse haltbar, leichter verdaulich und die wertvollen Nährstoffe vom rohen Obst und Gemüse kann der Körper besser aufnehmen. Und verwerten. Die in fermentiertem Gemüse zuhauf vorkommenden Michsäurebakterien bauen unsere Darmflora auf und stärken so auch unser Immunsystem.“
Brennesselknödel mit Wirsing Kimchi
Zutaten für 4 Personen
- 150 g schnittfestes Weißrot
- 2 Eier
- ½ Zwiebel
- 1 EL Mehl
- 200 g Brennesselblätter
- 100 g Almkäse
- 60 ml Milch
- 200 g Kobas Wirsing Kimchi
- 4 EL Butter
- Salz, Pfeffer und Muskatnuss
1. In einer Pfanne 2 EL Butter erhitzen, fein gehackte Zwiebel zugeben. Dünsten bis sie glasig ist. Dann die gewaschenen Brennesselblätter dazugeben. Mit etwas Wasser ablöschen und alles mit Deckel für eine Minute dünsten. Dann mit einem Mixstab pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen.
2. Brot in kleine Würfel schneiden, mit Milch und Eiern vermischen und für 5 Minuten ziehen lassen.
3. 12 dünne Späne vom Almkäse hobeln (zum Abschmelzen am Ende) und den Rest in kleine Würfel schneiden. Die Käsewürfel gemeinsam mit dem Mehl zur Brotmischung geben.
4. Das abgekühlte Brennesselpüree mit einer Prise Salz und dem Brotgemisch kräftig mit den Händen durchmischen. Falls der Teig zu trocken oder zu weich ist, mit Milch oder Brot korrigieren.
5. Hände mit kaltem Wasser befeuchten und eine tennisballgroße Menge des Teigs zwischen den Handflächen (kreisförmig in die entgegengesetzte Richtung bewegen) zu einer Kugel formen.
6. Die Knödel über kochendem Wasser oder im Dampfgarer für 20 Minuten dämpfen. Restliche Butter erhitzen bis sie goldbraun ist.
7. Wirsing Kimchi auf die Teller geben und die Knödel platzieren. Käsespäne darüberlegen und mit der heißen Butter glasieren.
Beide Rezepte stammen von Thomas Ortler, Chefkoch Flurin und Autor des Buches „Südtirol, Fine & Fancy“
Programm
TIPP! Erlebnisvortrag mit Monika Engl, ganzheitliche Kneipp Gesundheits-, Qi Gong und Entspannungstrainerin, Dipl. Fastenleiterin: Starkes Immunsystem, ganzheitliches Wohlbefinden und mehr Vitalität und Lebensfreude mit KNEIPP . Die Kneipp Gesundheitslehre ist ein wahrer Gesundheitsschatz für alle Menschen von jung bis alt, weil sie Körper-Geist-Seele einbezieht, die Prävention betont, Stressbewältigung ermöglicht, ein Zündfunken für ein starkes Immunsystem ist und die Selbstverantwortung stärkt. Sie erfahren konkrete Tipps für den Alltag.
Termin: Do. 26.10.23 um 19.30 Uhr
Ort: Josefhaus in Laas
Dienstag, 24.10. von 8-14 Uhr
Oktobermarkt am Marktplatz
Die Lebenshilfe-Band „Kraut&Ruabm“ unterhält ab ca. 10:30 Uhr bis Mittag die Besucher.
Mittwoch, 25.10. sowie Dienstag, 31.10.
jeweils um 11.30 Uhr
MarmorGenussFührung
Eine Verführung für alle Sinne
mit Schokoladen- und Pralinenverkostung inkl. unserem Herbstzauber - edle Kastanie trifft fruchtiges Preiselbeermousse.
Treffpunkt: Bahnhof in Laas
Infos: www.venustis.it
Sonntag, 29.10. um 09:45 Uhr
Feierlicher Einzug zum Erntedankfest mit Erntewagen
nach der Hl. Messe gibt es Krautsuppe, Krapfen und Getränke
Dienstag, 31.10.
Knochendichtemessung in der
Apotheke Gadria
Anmeldung unter Tel. 0473 626 398
Greiterhaus Eyrs:
Verkauf von Herbstgemüse
Angebote in den Laaser Geschäften
Cafe Greta
Köstliche Kastanien-Specials,
täglich frisch aus unserer Konditorei
Despar Kofler
Auf verschiedene Grabkerzen
vom 17.10. bis 31.10. 15 – 25 % Skonto
Lechner Sauerkraut offen erhältlich!
Hofladen Lechner
(Industriezone)
Beim Kauf von 3 Produkten, schenken
wir Ihnen einen „Koschter“ dazu!
Insr Lodn
Trinkgläser cerve - 15 % Skonto
(solange Vorrat reicht)
Konfektion Stecher
auf alle Hosen 10 % Skonto
Konsum Laas
Auf die gesamte Unter- und Nachtwäsche und alle Kinderpygiamas 20 % Skonto
Flanellbettwäsche von Kaeppel € 39,90
Erika-Blumen à € 1,99 – sowie auf alle
Ölmotivkerzen 15 % Skonto
Lottobar
Herbstgetränke – kommt vorbei und
probiert sie aus!
Metzgerei Muther
Krautzeit ist Törggelezeit – große Auswahl an geselchten Hauswürsten, Rippelen und geräuchertem Fleisch
10 % Skonto auf‘s Selchfleisch
Schuh Spechtenhauser
3 faches Herbst-DUETT - Beim Kauf von 1 Paar Damenschuhen oder -stiefel gibt es die Handtasche zum halben Preis dazu! Beim Kauf von 1 Paar Herrenschuhen gibt es einen Gürtel oder eine Geldtasche zum halben Preis dazu! Beim Kauf von 1 Paar Kinderstiefel mit Membrane gibt es ein Schnee-Rutschteller gratis dazu! Tel. 345 0649861 oder 0473 626574
Salon Carmen
Auf alle Haarpflegeprodukte 15 % Skonto
Venustis
NEU! Herbstlichen Schokoladenkreationen aus Kastanie, Pflaume & Birne, tolle Herbstdeko unserer Floristin Sonja & natürlich die neuesten Herbst-/Wintermodelle unserer Schmuckabteilung erwarten Sie bei Venustis. Gerne verwöhnen wir Sie während Ihres Besuchs mit unseren hausgemachten Spezialitäten! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!