Zäune als Tierfallen meiden - Landtag stimmt zu

Im Rahmen der Haushaltsdebatte genehmigte der Landtag den Antrag des Team-K-Abgeordneten Franz Ploner zum Schutz der Wildtiere vor Zäunen. Der Beschlussantrag, den Franz Ploner in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Jagdverband ausgearbeitet hat, umfasst verschiedene Maßnahmen:  Das fachgerechte Abtragen von Maschen-, Gitter- und Netzweidezäunen, sowie Auszäunungen von Flächen mittels Baustahlmatten, sobald ein Weidegebiet nicht mehr als solches genutzt wird. Es wird ein generelles Verbot von Stacheldrahtzäunen geprüft, da diese für Menschen, Weide- und Wildtieren eine erhebliche Verletzungsursache darstellt. 

“Damit kann eine längst fällige Lücke zum Schutz unserer Weide- und Wildtiere geschlossen und auch den Grundbesitzerinnen und -besitzern ein unter Umständen unguter und kostspieliger Haftungsgrund erspart werden.” sagt Franz Ploner. 

Laut Südtiroler Jagdverband ziehen sich jährlich an die 200 Wildtiere, in erster Linie Rehe, tödliche Verletzungen durch Zäune zu, wobei die Dunkelziffer weit höher sein dürfte. Dabei sind die Wechselwirkungen zwischen Wildtieren und Zäunen und der damit einhergehende Einfluss auf die Ökosysteme nicht nur in Südtirol ein Thema, sondern mittlerweile auch Gegenstand der internationalen Forschung. 

”Die Untersuchungen der Wechselwirkungen zwischen Wildtieren und Zäunen und der damit einhergehende Einfluss auf die Ökosysteme sind vielfach auch deshalb schwierig, da Zäune in der Regel, so auch bei uns, nicht kartiert und daher unsichtbar sind und eine Gefahr besonders für die Wanderrouten der Wildtiere, wie von einer Talseite zur anderen, darstellen. Der Südtiroler Jagdverband weist seit Längerem darauf hin, dass besonders großflächige Zäunungen  ein naturschutzrelevantes Problem sind, weil sie auch für Reptilien, Kleinsäuger und Vögel eine tödliche Gefahr darstellen. Vor allem Vogelarten des offenen und halboffenen alpinen Geländes, z. B. das Birkwild, fliegen oft sehr bodennah weg und können sich daher leicht in Zäunen verfangen”, sagt Franz Ploner.

In Südtirol gibt es finanzielle Förderungen für die Errichtung von Zäunen in Alm- und Berggebieten. Es gibt aber keine Spezifizierung zu den verwendeten Materialien. 


“Mit der Annahme meines Antrages durch den Südtiroler Landtag wird ein kleiner Mosaikstein zum Schutz unseres Ökosystems und unserer Wild- und Weidetiere und ihres Lebensraumes gesetzt”, ist Franz Ploner überzeugt und bedankt sich für die konstruktive Mitarbeit und Unterstützung seitens des Südtiroler Jagdverbandes bei dieser Thematik.   

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