Im gestrigen Interview mit Rai Südtirol teilt Landesrat Schuler mit,
dass Agri-PV nicht so schnell in Südtirol Fuß fassen wird und lenkt in
Richtung Ausbau von bereits verfügbaren Freiflächen. Der Klima Club
Südtirol nimmt dazu Stellung.
Der Klima Club Südtirol ist der Meinung, dass in Südtirol sehr wohl die
Voraussetzungen - ja sogar eine Notwendigkeit - bestehen Agri PV-Anlagen
zu errichten, wenn wir unsere gesteckten Klimaziele erreichen möchten.
Wie vom Klima Club in vergangenen Berechnungen bereits aufgezeigt, ist
es einerseits sinnvoll bereits versiegelte Flächen, wie z.B. jene für
Parkplätze, für den Ausbau von Photovoltaikanlagen zu nutzen, jedoch
muss erwähnt werden, dass die Kosten für diese Art von PV-Anlagen sehr
teuer sind. Deshalb sind wir der Meinung, dass sich diese
Photovoltaikanlagen ohne eine drastische Veränderung der
Rahmenbedingungen aus Kostengründen nicht großflächig umsetzen lassen.
Wir ersuchen die Landesregierung daher offenzulegen, wie genau die
Rahmenbedingungen so geändert werden, dass unter anderem
Parkplatzüberdachungen großflächig und wirtschaftlich sinnvoll
realisiert werden können.
Wir schlagen der Landesregierung vor, dass Südtirol sich so schnell wie
möglich über den notwendigen Ausbau der PV-Anlagen und über die
erforderlichen Flächen einigt, sowie mit einer gemeinsamen
Kraftanstrengung zwischen Politik und Zivilgesellschaft die Ausbauziele
baldmöglichst vorantreibt.
Fazit
Wir erwarten uns von der Landesregierung eine klare Entscheidung, ob sie
für Agri-PV ist und wenn ja, wo, auf welchen Freiflächen und zu welchen
Bedingungen diese erlaubt sein werden. Wenn die Landesregierung hingegen
Agri-PV ablehnen sollte, ersuchen wir um konkrete Berechnungen und einen
nachvollziehbaren Plan, wie sich die Flächen zusammensetzen, die
notwendig sind, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Dies ist die
Voraussetzung, um in den kommenden Jahren für alle Stakeholder in diesem
Bereich Planbarkeit zu ermöglichen.
Der erwähnte RAI Artikel:
https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2023/05/vorerst-keine-photovoltaik-auf-hagelschutz-4bf8d69b-8358-434c-911e-59ec26b656ee.html