Wie zukunfstfähig ist das E-Auto?
Vor mehr als einem Jahr hab’ ich den Schritt von der Theorie in die Praxis getan: Ich habe mir ein Elektroauto gekauft. Mittlerweile bin ich um die Erfahrungen von 30.000 Kilometer reicher. Jenen, die danach fragen, erläutere ich gern und mit Begeisterung, wie viele Kilometer der Wagen denn fährt. Also es sind im Winter, gefahren auf der Vinschger Landstraße, mit Beruhigung 250 Kilometer und im Sommer sind es 350 Kilometer. Ohne Eco-Schaltung und mit ungezügelter Heizung bzw. Klimaanlage. Die Kilometeranzahl wird von den Theoretikern, also von jenen, die sich für E-Autos interessieren, aber noch kein eigenes haben, als zentral diskutiert. Diese mögliche Kilometerfrage verschwindet mit zunehmender Kilometeranzahl auf dem Tacho völlig in den Hintergrund. Wesentlich ist die „Tankstelle“ zu Hause. Die ist die eigentliche Beruhigung. Ich erinnere mich: Das Auto steht in der Garage, der Steckerkabel im Kofferraum und keine eigene Tankstelle. Die hektische Suche nach nächstgelegene E-Tankstellen war eine Plage, zumal auch noch die eine oder andere nicht funktioniert hat (im Februar 2020 etwa in Naturns). Dann kam endlich „meine Tankstelle“ – ein eigener Zähler, ein eigener Steckkabel, 7,2 Kilowatt Leistung. Seither verbinde ich mein Auto fast jeden Abend mit dem Stromnetz. Am Morgen ist die Batterie vollgepackt mit bis zu 52 Kilowattstunden.
Die E-Autofahrer rechnen anders, bedienen sich eines anderen Vokabulars, müssen übers Handy internetaffin sein. Ansonsten sind sie Normalos, die ein Faible haben. Aber sie werden mehr. Das ist wie bei den Kinderwagen: Schiebt man selbst einen Kinderwagen, sieht man plötzlich das ganze Dorf voller Kinderwagen. So ist es im E-Auto. Im Vinschgau fahren auffallend viele Tesla (im Vinschgau würde der eine oder andere geneigt sein, den Plural von Tesla mit „Teslassn“ zu übersetzen – „Mensassn“ ist schon geläufig) durch die Gegend, die Alperia-Arbeiter sind mit ZOEs unterwegs, es gibt Konassn usw.. Ich fahre einen ZOE, also einen E-Franzosen.
Was mich bewogen hat, ein E-Auto zu kaufen? Der Grund dafür ist, dass mein alter Grattn unerwartet in Tilt gegangen ist. Motorschaden. Die Kosten wären teurer gewesen, als das Auto wert war, warnte mich mein Mechaniker des Vertrauens. Die Warnung bedeutete das Aus für den alten Wagen. Ein E-Auto war nicht wirklich geplant – aber es musste nun in die Auswahl miteinbezogen werden. Auf die Fragen, welches mein täglicher Autofahrten-Radius sei und welche Ziele unbedingt erreicht werden müssen (Innsbruck?), musste ein E-Auto Antworten geben. Fündig wurde ich beim damals neuen Renault ZOE E-50. Die 50 bedeuten, dass der Akku 50 Kilowattstunden aufnehmen kann. ZOE so viel wie „Zero Emission“, also keine Abgase hinten raus. Im Vinschgau wurde so ein Auto im Herbst 2019 nicht angeboten, jedenfalls habe ich keines bei meiner Recherche gefunden. Fündig wurde ich in Untermais in der dortigen Sportgarage bei Lukas Pichler.
Aber stimmt das überhaupt mit den Abgasen? Zero? Das stimmt so (leider) nicht bzw. nicht überall. Denn, was wird denn eigentlich „getankt“? Woher kommt der Strom? Ist der rein ökologisch? Eine Nachfrage beim Stromanbieter VION hat ergeben, dass dieser seinen Strom zu 100% erneuerbar liefern kann. Wer das möchte, erhält ein diesbezügliches Zertifikat, sagt VEK-Direktor Alexander Telser. Glücklich, wer im oberen Vinschgau auch ein E-Auto fährt - der „tankt“ zu 100% regenerativen Strom - der Traum eines jeden E-Auto-Freaks. Andernorts ist der Strommix anders. Der Strommix in Italien besteht gut zur Hälfte aus fossilen Brennstoffen (2019: 42,8 % Erdgas, 8,5% Kohle, 0,5% Erdöl). so steht es jedenfalls auf meiner Stromrechnung vom Oktober 2020. Das heißt es werden vor allem mit Gas betriebene Turbinen für die Stromerzeugung eingesetzt. Also tanke ich nicht ganz „abgasfrei“. Auch um diese Dimension hat es in der Vergangenheit regelrechte Studien-Schlachten um das E-Auto gegeben. Vor allem in Deutschland. Die Deutschen haben auch aus diesem Grund die Fertigung von E-Autos auf die lange Bank geschoben. Dort wird der Strom zu etwa 20 Prozent aus der Abgasschleuder Kohle hergestellt. Das E-Auto war damit auf einige Zeit – in Deutschland zumindest - komplett „verbrannt“. Das beginnt sich zu ändern.
Bei den Studien noch herausgekommen ist, dass die Herstellung der Batterie, also des Akkus, viel Energie beansprucht. Man misst das heutzutage mit dem „CO2-Fußabdruck“. Im Klartext: Stelle ich meinen ZOE neben einen, sagen wir mal vergleichbaren Benzin-Fiesta, dann wird für die Herstellung beider Autos Energie hineingesteckt. In meinen ZOE eben wegen der Batterie etwas mehr. Aber: Auf der Straße stößt der Benzin-Fiesta doppelt so viel CO2 aus wie mein Stromer. Nach wenigen Kilometern sind wir mit dem Herstellungsenergieverbrauch gleichauf und ab dann fahre ich mit dem Stromer auf alle Fälle ökologischer. In den Studien gibt es da unterschiedliche Kilometerzahlen, aber zu dem Ergebnis, dass letztlich die E-Autos ökologischer unterwegs sind, kommen alle Studien.
Und zum Kobalt-Problem, zum Rohstoffproblem? Kongo? Kinderarbeit? Lithium? Ich will nicht zynisch sein, halte mich da an eine Zusammenschau jenes Freundes aus Taufers, der meinen E-Auto-Umstieg begünstigend beeinflusst hat. Zum Nulltarif gebe es nichts. Man dürfe aber nicht vergessen, welche Auseinandersetzungen, auch kriegerischer Art, die Förderung von Erdöl in Vergangenheit und in der Gegenwart (und mit Sicherheit auch in der Zukunft) gegeben hat und geben wird. Das ist kein Totschlagargument für E-Autos. Denn sowohl die Förderung der Rohstoffe, als auch die Entwicklung im Strommix, die Herstellung und dann die Entsorgung, vielmehr das Recycling der Akkus – all das ist verbesserungswürdig. Aber – das alles ist in Entwicklung und aus meiner Sicht die Zukunft.
Eine längere Fahrt, das wollt’ ich noch erwähnen, haben wir mit dem Stromauto auch zurückgelegt. Im Sommer 2020 (Wenig-Corona sei Dank) haben wir einen oberitalienischen Hafen elektrisch angesteuert. Autobahn 450 Kilometer – zweimal „tanken“ . Meine Frau hat dann belustigt diese Reiseweise mit einer „Kutschenfahrt“ verglichen – Poststation, Pferde und Reiter füttern und tränken. Die hatten Zeit und Muße, damals bei der Kutschenfahrt. (eb)
Interview mit Frowin Stecher, Sport Tenne
Vinschgerwind: Herr Stecher, grundsätzlich: Worauf muss man beim Kauf von E-Bikes achten?
Frowin Stecher: Die erste Frage, die man sich vor dem Kauf eines E-Bikes beantworten muss ist, wie nutze ich mein E-Bike. Brauche ich es als Citybike und fahre ich damit zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen ins Dorf oder will ich mit dem E-Bike zum Beispiel auf die Alm fahren? Das Citybike und das Hardtail sind nur vorne gefedert. Das Fully ist vorne und hinten gefedert, ist also vollgefedert.
Zum Zweiten brauche ich eine gute Beratung in Bezug auf die Stärke der Batterie. Die Batterie muss auf jene Reichweite abgestimmt sein, die der Kunde verlangt. Zum Beispiel: 400 Watt Batterieleistung reicht für Fahrten von A – Z im Dorf, wo ich relativ flach fahre und überschaubare Höhenmeter überwinde. 500 Watt Batterieleistung brauche ich zum Beispiel, wenn ich gelegentlich am Wochenende auf die Alm fahre. 625 Watt hingegen, wenn ich täglich im steilen Gelände unterwegs bin. Auch das Gewicht spielt für die Wahl der Batterieleistung natürlich eine Rolle. Einer der führenden Motoren- und Batterienhersteller ist Bosch.
Vinschgerwind: Im Verkauf: Wieviel Prozent der Kunden kaufen konventionelle Fahrräder und wieviele E-Bikes?
Frowin Stecher: Über 80 Prozent unseres Verkaufs machen inzwischen E-Bikes aus, knapp 20 Prozent entfallen auf herkömmliche Fahrräder. Dazu muss man sagen, dass der E-Bike Kunde mittlerweile zwischen 7 und 90 Jahre alt ist.
Vinschgerwind: E-Bike fahren ist ein Boom, der kein Ende nimmt. Abseits davon, dass man mühelos Steigungen überwinden kann - was sind die Vorteile eines E-Bikes?
Frowin Stecher: Der große Vorteil ist, dass ein E-Bike jedem Fahrer – ob untrainiert oder trainiert – ermöglicht, überall hinzukommen. Ein untrainierter Fahrradfahrer kann mit einem trainierten Fahrer eine Tour unternehmen und das E-Bike gleicht Konditionsunterschiede aus. Menschen mit gesundheitlichen Problemen können sich wieder bewegen – ohne Gelenke oder Herz zu belasten. Und: Jeder kann in kürzester Zeit weite Strecken zurücklegen – ohne sich konditionell total zu verausgaben. Also E-Bike fahren tut gesundheitlich gut und macht Spaß.
Vinschgerwind: Vergleicht man die neue Generation der E-Bikes mit der älteren, so fällt auf, dass die Batterie im Rahmen verschwindet. Wohin entwickeln sich E-Bikes in Zukunft?
Frowin Stecher: Momentan sind E-Bikes noch relativ schwer vom Gewicht her und wiegen zwischen 20 und 25 Kilogramm. In Zukunft werden die E-Bikes sicher leichter werden. Vor allem werden sich aber die Batterien weiterentwickeln und zwar dahingehend, dass sie sich schneller wieder aufladen und auch die Leistung eine stärkere ist. Ein drittes Zukunftsthema sind die Bremssysteme, die verbessert werden.
Vinschgerwind: Ist es gefährlicher mit einem normalen Fahrrad unterwegs zu sein oder mit einem E-Bike? Stichwort Geschwindigkeit.
Frowin Stecher: Ich muss vorausschicken, dass unsere sogenannten E-Bikes eigentlich Pedelecs oder Hybridbikes sind. Das sind Räder, die man mit eigener Kraft unterstützen muss und die nicht alleine fahren. Ab 25 km/h kann bei Pedelecs keine Batterie-leistung mehr hinzugeschaltet werden, das heißt alles, was an Geschwindigkeit darüber hinaus geht, ist reine Eigenleistung des Fahrers. Für richtige E-Bikes hingegen braucht es eine Zulassung, weil eine Geschwindigkeit bis zu 45 km/h erreicht werden kann. Je höher die Geschwindigkeit, desto gefährlicher wird das Ganze natürlich. Von unseren Pedelecs, die wir als E-Bikes kennen, geht keine Gefahr aus. Das einzige, was immer wieder passiert, ist die Selbstüberschätzung im freien Gelände zum Beispiel bei der Abfahrt von einer Alm ins Tal zurück.
Vinschgerwind: Welche Auswirkungen hatte und hat Corona auf den E-Bike-Boom?
Frowin Stecher: Werke mussten aufgrund von Coronafällen kurzzeitig schließen. Das hatte zur Folge, dass die Hersteller die Bestellungen nicht mehr bedienen konnten. Corona kam zum Boom also noch hinzu. Anstatt in den Urlaub zu fahren, haben sich 2020 viele ein E-Bike gekauft. Wir haben mittlerweile ein Luxusproblem: Die Nachfrage nach E-Bikes übersteigt das Angebot. Wir bekommen nicht genügend E-Bikes her.
Interview: Angelika Ploner
Etschdialog
von Erwin Bernhart
An der Etschbrücke vor dem Cafe Rosi und flussaufwärts vor dem Campingplatz Badlerhof bauen die Arbeiter der Wildbachverbauung derzeit an einer langen Schutzmauer. Sichtbar wird eine schön gemauerte 180 Meter lange Steinmauer bleiben, durchsetzt mit weißem Laaser Marmor. Die Marmorsteine hat die Lasa Marmo zur Verfügung gestellt. „Wir machen die Arbeiten an der Mauer in Eigenregie“, sagt der Vorarbeiter Hansjörg Stricker. Bei der Wildbachverbauung in Südtirol, einem Bereich der Agentur für Bevölkerungsschutz, gibt es 25 Arbeitsgruppen, die die verschiedensten Arbeiten im Bereich Hochwasserschutz, Wildbachverbauung, Lawinenverbauung und anderes mehr verrichten. Eine dieser Gruppen ist derzeit mit 10 Arbeitern in Laas vor Ort, um das 5. Baulos für den Hochwassserschutz in Laas auszuführen.
Unter dem Eindruck der großen Überschwemmung im Jahr 1987 im Laaser Gemeindegebiet und im Zuge des Gefahrenzonenplanes, in dem einige rote Zonen im Wohngebiet von Lass auf der orografisch rechten Seite der Etsch ausgewiesen sind, bestand Handlungsbedarf. In Laas wurde der „Etschdialog“ gestartet. In einem partizipativen Entscheidungsprozess von 2008 bis 2010 wurden zahlreichen Akteure und Interessensgruppen involviert und mögliche Schutzmaßnahmen mit den dazu benötigten Flächen und mögliche Schutzbauten erörtert. Der im Zuge dieses „Etschdialogs“ ausgearbeitete Maßnahmenkatalog sah für den Hochwasserschutz von Laas verschiedene Vorschläge vor. In den Jahren 2011/2012 wurde im Rahmen des EFRE-Projektes „Hochwasserschutz Laas“ von einer Bietergemeinschaft unter der Federführung von Ingenieur Walter Gostner vom Ingenieursbüro Patscheider und Partner eine Variantenstudie durchgeführt, um die vorgeschlagenen Maßnahmen im Detail zu untersuchen und einen wirksamen, nachhaltigen und ökologisch tragfähigen Hochwasserschutz für Laas zu erreichen. In einem Generalprojekt wurden dann die Projektziele konkret formuliert, teilweise sind sie bereits umgesetzt, einige Projekte stehen noch aus und die Laaser Schutzmauer ist als 5. Baulos ein Teil dieses Gesamtprojektes.
Eines der Ziele ist es, die Abflusskapazität der Etsch und des Eckbaches in Laas zu erhöhen. Und als eine der Maßnahmen dafür ist die Erhöhung des Uferschutzes zur Vergrößerung des Abflussquerschnittes vorgesehen. Bereits ausgeführt ist ein Teil dieser Maßnahme am oberen Spitz der Lasa Marmo, auf Sicht durchsetzt mit schönen Laaser Marmorsteinen. Als zweiter Teil sind nun die Aufhöhung bzw. die Ertüchtigung des orografisch rechten Ufers mitten in Laas vorgesehen.
Bauleiter ist Roland Schweitzer und als solcher für die Qualität der Arbeiten verantwortlich. Baustellenleiter vor Ort ist Florian Nössing, der für sämtliche Verwaltungs- und Sicherheitsbelange auf der Baustelle verantwortlich zeichnet. Die Bautruppe vor Ort Die Arbeiter errichten eine „Schwergewichtsmauer“ in gemischtem Mauerwerk mit einer Mauerstärke von etwa 85 cm am Fuß und 65 cm an der Krone und einer Höhe von 1,1 Meter. Aus Gründen des Ortsbildes wird das Mauerwerk luftseitig, also den Gebäuden orografisch rechts zugewandt, so errichtet, dass möglichst keine Betonfugen sichtbar sind. Das dürfte die Anrainer freuen, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit in Richtung Mauerwerk ausüben, etwa das Cafe Rosi und den Badlerhof. Wasserseitig, also die dem Bach zugewandte Seite wird das gemischte Mauerwerk mit einer sichtbaren Betonfuge errichtet.
Arbeiten, die nicht vom hausinternen Bautrupp ausgeführt werden können, werden vor Ort zugekauft. „Weil es sich um ein EU-Projekt handelt, finanziert über die EFRE-Schiene, werden die benötigten Angebote ausgeschrieben und mehrere Offerte eingeholt“, sagt der Vorarbeiter Hansjörg Stricker. Florian Nössing ergänzt, dass vor Ort die Qualität beispielsweise des Betons überprüft werde.
Für größere Bagger- und Aushubarbeiten konnte die Firma Ortler GmbH aus Prad gewonnen werden, für das Anliefern von Material und für den Abtransport des Aushubs ist die Firma WOG aus Tschengls zuständig und das Anliefern der Steine für die Zyklopenmauer und das Liefern des Fertigbetons hat die Firma Marx AG übernommen.
Letztlich sichtbar bleibt die Mauer auf der Uferkrone. Für die Sicherung des Uferbereichs und um eine Unterspülung zu verhindern ist unter der Mauer eine große Zyklopenmauer errichtet worden, zusammengehalten von Fertigbeton (sh. Planausschnitt links).
Die Ufervegetation wird bis auf die Stöcke zurückgesetzt, die Stöcke soweit wie möglich belassen, so dass sich rasch wieder ein Ufersaum aus den ursprünglichen Gehölzen bilden kann.
Die gesamten Arbeiten dieses 5. Bauloses kosten 430.000 Euro und werden über EFRE, d.h. über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert und abgerechnet.
Tipps, für Ihren gepflegten Rasen
Liebe Gartenfreunde,
damit Ihr Rasen nach den langen Wintermonaten dauerhaft schön und grün bleibt, muss die Grünfläche im Frühjahr richtig gepflegt werden. Wichtige Schritte, sind hierbei vor allem das richtige Vertikutieren, Düngen und Mähen des Rasens. Die Gärtnerei Rinner hat hier nun einige Tipps dazu:
Vertikutieren
In den langen Wintermonaten hat sich aufgrund der Schneelast und der permanenten Nässe eine Moosschicht und eine Verfilzung der Grasnarbe gebildet. Der Rasen hat nur noch wenig Luft zum Atmen und die Moosflächen werden bald schon dominieren. Deshalb ist das Vertikutieren des Rasens im Frühjahr besonders wichtig. Dabei werden breitblättrige Wildkräuter, Moos und horizontale Ausläufer der Gräser entfernt. Dieser Vorgang sollte zwischen Anfang April bis Ende Mai von einem Fachgärtner maschinell durchgeführt werden.
Düngen
In der Zeit von März bis Oktober sollten Sie Ihre Rasenfläche regelmäßig düngen. Am besten eignet sich eine Langzeit-Dünger vom Fachgärtner. Im Frühjahr sollte man einen Dünger auf der Rasenfläche ausbringen, bei welchem der Stickstoffanteil möglichst hoch sein sollte.
Mähen
Der erste Schnitt im Frühjahr sollte erfolgen, wenn die Halme eine Höhe von 6-8 cm erreicht haben. Schneiden Sie nun der Rasen 4-5 cm zurück. Im Sommer kann der Rasen etwas höher geschnitten werden, er sollte eine Höhe von 5-6 cm haben, dadurch wird einer schnellen Austrocknung vorgebeugt. Durch einen regelmäßigen, mindestens wöchentlichen Schnitt, wird das dichte Erscheinungsbild der Grünfläche erhalten. Um Zeit zu sparen, können Sie gerne auf einen vollautomatischen Rasenroboter zurückgreifen. Hierfür beraten wir Sie gerne.
Vinschgau - Schmetterlinge bilden nach den Käfern die artenreichste Insektenordnung. Es gibt weltweit um die 180.000 Schmetterlingsarten. Über 95% sind Nachtfalter. In Südtirol gibt es ca 3.100 Arten, 185 Tagfalter können mit Sicherheit nachgewiesen werden.
Schmetterlinge fliegen überall, nur nicht in der Antarktis, denn da ist es zu kalt und es gibt zu wenig Nahrung für sie. Die meisten Schmetterlinge gibt es in den tropischen, warmen Gebieten. Hier sind auch die größten Schmetterlinge beheimatet (Atlasspinner, Königin-Alexandra-Vogelfalter, brasilianische Rieseneule).
Bevor Schmetterlinge fliegen verbringen sie erst einmal eine Zeit lang als Raupe und Puppe. Die Raupen- und Puppenzeit kann von Wochen bis zu einigen Jahren dauern.
Die Lebensdauer eines Schmetterlings ist dann eher kurz. Unsere heimischen Tag- und Nachtfalter leben in der Regel wenige Wochen bis Monate. Es gibt aber auch eine Anzahl von Nachtfaltern, die nur wenige Tage alt werden, da sie aufgrund fehlender Mundwerkzeuge keine Nahrung aufnehmen können.
Zu den bekannten heimischen Schmetterlingsarten, die am längsten leben, gehören der Trauermantel und der Zitronenfalter. Beide können bis zu einem Jahr alt werden. Beide überwintern als Schmetterlinge und verbringen somit einen großen Teil ihres Lebens in der Winterruhe. In dieser Zeit fahren sie ihren Stoffwechsel herunter und nehmen keine Nahrung auf. Der Zitronenfalter legt zusätzlich eine mehrwöchige Sommerruhe ein.
Die meisten Schmetterlinge flattern mit einer Geschwindigkeit von etwa 8-20 km/h durch die Luft. Aber es gibt auch Schmetterlinge die viel schneller fliegen können. Schwärmer zum Beispiel bringen es durchschnittlich auf 50 – 60 km/h. Der Schnellste ist der Windenschwärmer. Er bringt er es auf 100 km/h. (pt)
Am Anfang waren die Jagd und das Lagerfeuer. Im Mittelalter war die Jagd das gesellschaftliche Ereignis der Adeligen. Es war Zeitvertreib, Vergnügen und Unterhaltung, Körperertüchtigung und Demonstration von Macht und Reichtum, Mut und Geschicklichkeit. Heute ist die Jagd ein Hobby, ein Freizeitsport, der mit Traditionen und Kameradschaft verbunden ist. Hege und Pflege von Wald und Wild, sowie die Naturverbundenheit stehen nach Ansicht der Jagdverbände im Mittelpunkt. Andere behaupten, dass die Jagd einer der letzten Männerbünde ist, das Jagen den Kämpfer und Krieger aufleben lässt und das Töten eines Tieres dabei als Kult zelebriert wird. Deshalb sind nach dieser Auffassung Jäger keine Naturschützer sondern Naturausbeuter und Mörder. Einige sehen in der Jagd einen erotischen Akt der Eroberung und des Lustgewinns.
Die Jagd gehört zu den ältesten und ursprünglichsten Tätigkeiten der Menschheit. Für die Menschen der Steinzeit war die Jagd überlebenswichtig. Wildtiere lieferten Grundnahrungsmittel und waren Hauptlieferanten von Proteinen. Einige Wissenschaftler behaupten sogar, dass erst die Jagd den Menschen zum Menschen gemacht hat. Dabei ging es nicht nur darum den Fleischbedarf der Familie bzw. der Sippe zu decken, es ging auch darum die Felle und Pelze zu einer schützenden und wärmenden Kleidung zu verarbeiten und aus den Knochen und Sehnen praktische Werkzeuge und Waffen herzustellen und Schmuckstücke zur Selbstdarstellung zu gewinnen. Die erfolgreiche Durchführung von Großwildjagden und Treibjagden erforderte eine genaue Planung, eine strenge Organisation und eine gute Kommunikation, aber auch eine umfassende und genaue Naturbeobachtung und ein umfangreiches Wissen über die Lebensweise der Wildtiere. Von einer erfolgreichen Jagd konnte das Überleben einer Sippe abhängen. So machte die Jagd die Steinzeitmenschen zu Ernährern ihrer Sippe, aber auch zu sozialen Wesen, zu einem Gemeinschaftswesen, das durch Kooperation und Koordination zu großen Taten fähig wurde. Die Menschen der Altsteinzeit waren sicher auch Sammler und Fischer, doch die Gemeinschaft und den Menschen der damaligen Zeit geprägt hat vor allem die Jagd. Das Lagerfeuer in der Höhle oder vor der Höhle, hat nicht nur Wärme und Licht ausgestrahlt, sondern auch für magische Momente gesorgt und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Das Durchhalten in den kalten Wintermonaten vollzog sich um das Lagerfeuer. Dort wurde gesungen, getanzt, gegessen und getrunken, Werkzeuge und Waffen wurden hergestellt, Geschichten wurden erzählt. Jagdzüge wurden geplant und besprochen. Nach erfolgreicher Jagd wurde am Lagerfeuer gefeiert, die Jagdhelden wurden verehrt und Jagdgeschichten wurden von Generation zu Generation weitererzählt. Wahrscheinlich entstanden so Kunst, Tanz, verschiedene Lieder, große Heldengeschichten, auch Märchen und Sagen. So waren die Jagd und das Lagerfeuer wichtige Meilensteine in der Menschheitsgeschichte. Höhlenmalereien deuten darauf hin, dass die Jagd das kulturelle und vielleicht sogar die religiöse Entwicklung der Menschheit geprägt hat. Als der Mensch sesshaft wurde und begann, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, trat die Jagd als Ernährungsquelle zurück. Da aber die Herden vor den Raubtieren und die Felder vor den wilden Pflanzenfressern geschützt werden mussten, erhielt die Jagd einen neuen, zusätzlichen Zweck: die Eindämmung von Schäden und die Bekämpfung von Raubwild. Diesen Kampf führte der Mensch konsequent über Jahrtausende bis zur Ausrottung des Großwildes wie Wiesent und Elch, aber auch der Großraubtiere Wolf und Bär.
Die Bauernkriege, die Französische Revolution und die Jagd
Bei der Französischen Revolution 1789 ging es um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die Abschaffung von Privilegien der Adeligen und die Gleichberechtigung aller Menschen. Bei den Bauernkriegen 1525 ging es um die Befreiung der Bauern vor überhöhten Abgaben und Frondiensten. Aber in beiden Revolutionen ging es auch um die Jagd. Das Recht auf Jagd und Fischfang war eine der zentralen Forderungen der Bauern. Die Jagd als Vorrecht der Adeligen sollte abgeschafft werden, so die Forderung bei der Französischen Revolution. Die Jagd sollte zu einem Recht für alle werden. Mit dem Jagdrecht war die Forderung nach Freiheit und Gleichheit verbunden. Für die Bauern und die Bürger der damaligen Zeit war die Jagd kein Freizeitvergnügen, sondern lebenswichtig, um ihren Hunger zu stillen und die Familien zu ernähren. So zählten auch Hirsche und Rehe zu den Wegbereitern der Revolution. Die Hirsche und Rehe, welche nachts in den Kornfeldern weideten, große Schäden anrichteten und nicht geschossen werden durften, sie waren es, die den armen Bauern die ersten Ideen von Freiheit und Gleichheit einpflanzten.
Die erste Jagdordnung Tirols aus dem Jahre 1414 von Friedrich IV (Herzog Friedl mit der leeren Tasche) sah die Jagd als ein vom Landeshauptmann verliehenes Privileg an. Die Adeligen stellten Berufsjäger ein, um ihre Jagd zu sichern. Wildschäden und Wilderei waren die Folge. Es gab hohe Strafen. Wilderer wurden zu Volkshelden. Erst nach der Revolution von 1848 wurde das Jagdgesetz in Österreich geändert und als alleiniges Privileg der Adeligen abgeschafft. 1875 wurde in Innsbruck der Jagd- und Vogelschutzverein und 1920 der Jagdschutzverein für Deutsch-Südtirol gegründet. 1939 wurde in Italien das erste Jagdgesetz genehmigt und über das Regionalgesetz von 1964 Südtirol in Jagdreviere eingeteilt. Ein erstes umfassendes Jagdgesetz in Südtirol stammt aus dem Jahre 1987. Heute gibt es in Südtirol rund 6.000 Jäger und Jägerinnen und 68 hauptberufliche Jagdaufseher. Südtirol ist in 8 Jagdbezirke mit 145 Jagdrevieren, davon 51 Eigenjagdreviere, aufgeteilt.
Jagdkultur: Jägersprache, Musik, Kleidung, Jagdtechniken
Die Jägersprache, die Weidmannssprache, ist wahrscheinlich die älteste Fachsprache. Eigene Fachausdrücke für die Körperteile der verschiedenen Tiere, ihr Verhalten und ihre Lebensweise bilden einen eigenen Kosmos, der für Außenstehende oft unverständlich bleibt. Auch in der Malerei, Musik und Literatur spielt die Jagd eine große Rolle. Nicht nur in Schlössern und Adelshäusern wurden verschiedene Räume mit Jagdszenen ausgemalt und Jagdtrophäen in Hausgängen und Repräsentationsräumen ausgestellt. Es gibt eigene Jagdschlösser, Jägerstuben und Jägerstammtische. Seit 1966 gibt es Jagdhornbläser in Südtirol, derzeit insgesamt 30 Gruppen. Heute ist die Weidmannstracht für alle Jäger und Jägerinnen eine Selbstverständlichkeit und Ausdruck ihres Selbstbewusstseins. Bereits Kaiser Maximilian erschien in einfacher Jagdkleidung. Kaiser Franz Josef erschien bei seinem Sommeraufenthalt in Bad Ischgl zur Jagd in kurzen, kniefreien Lederhosen und grauer Lodenjacke und grünem Hut. Damit trat er in erster Linie als Jäger und nicht als Kaiser auf. Jagdpartien waren in vergangenen Jahrhunderten oft Initiationsriten für Jungmänner, um Mut und Kampfgeist unter Beweis zu stellen. Das alte Bild des Kriegers und Kämpfers, der in Friedenszeiten auf die Jagd geht und Tiere schießt, wird den Jägern von Umweltschützern und Tierschützern vorgeworfen. Vor allem eine städtisch geprägte Gesellschaft sieht die Jagd sehr kritisch. Aber ein Zurück zur Natur mit einer Selbstregulierung durch die Natur und dem Einsetzen von Wildtieren, wird es nicht bringen. Heute geht es bei der Jagd nicht in erster Linie um die Abschüsse und die Versorgung mit Wildfleisch. Es geht um eine nachhaltig betriebene Jagd, es geht um die Biodiversität und den Ausgleich der Interessen zwischen den Wildtieren, der Jägerschaft, Forst- und Landwirtschaft und dem Naturschutz. Der moderne Jäger ist in erster Linie Naturbeobachter und Naturschützer, der eingreift, um den Wildbestand und die Vielfalt zu sichern und zu erhalten.
Heinrich Zoderer
Zutaten (4 Pers.)
400 g mehlige Kartoffel
125 ml Wasser
30 g Butter
80 g Weizenmehl
2 Eier
Salz
Muskatnuss
Zubereitung:
Die Kartoffel ungeschält weichkochen, schälen, ausdämpfen lassen und durch die Presse drücken. Aus Wasser, Butter, etwas Salz, Muskatnuss und Mehl einen Brandteig zubereiten. Dabei läßt man das Wasser und die Butter in einem Topf aufkochen und rührt das Mehl ein. Solange rühren bis sich der Teig vom Topf löst und eine kompakte Masse entsteht. Die Masse etwas abkühlen lassen. Jetzt die Eier nach und nach einrühren und mit den durchgedrückten, ausgekühlten Kartoffeln gut vermischen.
Den Teig in zwei Teile teilen (gibt zwei Rouladen) und auf leicht geölter Klarsichtfolie ca 1 cm dick auslegen. Die Krautfülle darauf verteilen und den Teig einrollen, die Roulade mit Stanniolpapier stabilisieren. Rouladen in kochendem Wasser 35 Min. leicht köcheln lassen, aus dem Wasser nehmen und vor dem Aufschneiden 10 Min. ruhen lassen. Mit Parmesan bestreuen und mit angebräunter Butter servieren.
Für die Krautfülle:
450 g frisches Sauerkraut
½ l Wasser
Wacholderbeeren
Pfefferkörner
Kümmel
Lorbeerblatt
50 g Schalotten fein gehackt
2 Esslöffel Butter
Salz und Pfeffer
Zubereitung der Krautfülle:
Sauerkraut mit Wasser aufsetzen. Gewürze mit einem Gewürzsäckchen beigeben und 35 Min. leicht kochen lassen. Schalotten in Butter andünsten, gekochtes Sauerkraut ausdrücken, etwas durchhacken und mit den Schalotten kurz anrösten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aufgezeichnet von Peter Tscholl
Kochtipp:
An Stelle von Sauerkraut eignen sich zum Füllen auch gedünstete gehackte Brennesseln oder eine Radicchiofülle sowie eine Topfen-Spinatfülle.
Vegane Küche:
Für die vegane Küche kann anstatt Kuhmilch auch Hafer- oder Sojamilch verwendet werden, anstelle von Butter ungehärtetes Pflanzenfett oder spezielle Öle wie z.B. Sonnenblumenöl oder Traubenkernöl. Als Bindemittel für den Teig können pro Ei entweder 1 EL Sojamehl, ½ Banane, 2 EL Leinsamenschrot oder 3 TL Seidentofu verwendet werden.
Paul Tappeiner, Jahrgang 1952, hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Nach beruflichen Wanderjahren und fünfjähriger Selbstständigkeit ist er in den Vinschgau zurückgekehrt. Paul hat seinen Beruf mit viel Freude 48 Jahre lang ausgeübt, davon die letzten 25 Jahre im Hotel Sand in Tschars.
Zudem ist Paul Tappeiner seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).
Buchbesprechung
LeUyen Pham:
Drinnen Draußen.
(Thienemann, Stuttgart 2021, 52 S.)
Aus dem Englischen von Inge Wehrmann.
Liebe Kinder, erinnert ihr euch noch an die Zeit, als alle, die sonst draußen waren, plötzlich drinnen waren? Ein Jahr ist‘s her, als eure Kindergärten und Schulen schlossen, Sportkurse ausfielen und die Großeltern nicht mehr besucht werden durften. Eine Frau aus Vietnam hat dazu ein Kinderbuch gemacht. Das Draußen zeigt sie zuerst noch bunt und mit vielen Menschen, wie wir es gewohnt waren. Dann aber schaut ein Kind aus dem Fenster, es muss drinnen bleiben. Es gibt kein Gewusel mehr auf der Straße, alles ist kahl und grau. Auf den nächsten Seiten zeigen die freundlichen Zeichnungen, dass es den Kindern auf der ganzen Welt gleich ergeht. Wir erfahren aber, dass es Menschen gibt, die immer nach draußen mussten, weil sie im Spital arbeiten, die Post verteilen, bei der Feuerwehr sind oder Lebensmittel verkaufen.
Was machen die Kinder, die zuhause bleiben? Sie spielen, musizieren, fernsehen – ihr wisst, wie ihr euch die Zeit vertreibt. Es gab einige schöne Aktionen bei uns, vielleicht habt ihr jemandem etwas gebastelt oder den Nachbarn zugewinkt? Mit Oma und Opa oder den Cousinen videotelefoniert?
Seither ist alles ein bisschen anders, die Welt hat sich wegen Corona drinnen und draußen verändert. Ihr seid gewachsen – und auch die Natur hat mit allem weitergemacht, was sie gut kann. Mit dem Frühling zum Beispiel, er ist letztes Jahr genauso schön gekommen, wie er heuer langsam kommt. Ihr werdet ihn im Haus spüren und auch drinnen in euren Herzen, wo wieder die Freude wohnen soll. Und ihr werdet ihn draußen begrüßen - mit kurzen Hosen, Fahrrädern und Fußbällen.
„Drinnen Draußen“ ist ein Bilderbuch mit wenig Text, das dabei helfen kann, mit Kindern ab 4 Jahren über Erlebtes und Gefühltes während der Pandemie zu sprechen. Vor allem ist es aber ein Bilderbuch, das Mut macht und Lust auf das pralle Leben, weil sich das Warten und Regeln-Einhalten gelohnt haben wird. Pham widmete dieses Buch „allen Pflegekräften, Ärzt*innen und allen Berufsgruppen, die sich während der Pandemie unermüdlich für andere eingesetzt haben und immer noch einsetzen.“ Die gründlich ausgearbeiteten Zeichnungen besinnen an die Gesten des Zusammenhalts während des ersten Lockdowns. Stärker wirkt doch die Botschaft, wie tapfer die Kleinen die Veränderungen durchstehen und wie sehr sie sich Unbeschwertheit verdienen.
Maria Raffeiner
Jugendzentrum “JuMa” Mals und Jugendtreff Burgeis - Wie für viele andere war auch für uns 2020 ein schwieriges Jahr. Vor allem auch deshalb, da wir in den Verordnungen der Landesregierung lange nicht genannt wurden und es für uns immer schwierig war herauszufinden, welche Regeln nun für uns als offene Jugendarbeit gelten. Dies hat sich nun glücklicherweise geändert, denn seit Dezember stehen wir als offene Jugendarbeit auch in der Verordnung und dürfen geöffnet haben. So wie in jeder Branche haben auch wir sehr strenge Auflagen zu erfüllen. Wir können nur mehr einen Teil unserer eigentlichen Arbeit ausführen, da auch für uns vieles verboten ist.
Jetzt im Frühling würden wir eigentlich unser Sommerprogramm veröffentlichen. Im letzten Jahr mussten wir aber oft von Verordnung zu Verordnung unsere ganzen Pläne komplett über den Haufen werfen und wieder von vorne anfangen zu planen. Deshalb haben wir uns in diesem Jahr dazu entschieden, das Sommerprogramm erst relativ kurzfristig zu planen und bekannt zu geben. Wir hoffen auf einige Lockerungen, aber vor allem auf euer Verständnis und freuen uns auf einen unbeschwerten Sommer mit den Jugendlichen.
Auch im Jugendtreff „Time out“ war dieses Jahr alles anders als „normal“. Statt zusammen auf der Couch zu sitzen und zu zocken, wurde online „gewattet“. Anstelle der gemeinsamen Hausaufgabenzeit vor Ort, wich man auf WhatsApp und Zoom aus und das gemeinsame Kochen im Treff wurde zu einem digitalen Kochabend zu Hause. Trotz vieler Neuerungen und Hindernisse war das Jahr auch von vielen Innovationen gekennzeichnet. Seit November bietet der Jugendtreff „Time Out“ Schnals (digitale) Hausaufgabenhilfe an. Jeweils mittwochs und freitags von 15:00 bis 17:00 Uhr kann online (mit Anmeldung) zusammen mit der Jugendarbeiterin Magdalena an den Hausaufgaben gearbeitet werden. Anschließend an die Hausaufgabenhilfe hat der Jugendtreff von 17:00 bis 20:00 Uhr (mittwochs) und von 17:00 bis 21:00 Uhr (freitags) für alle Jugendlichen geöffnet. Diverse Online-Angebote, Austauschvideos und Spielenachmittage standen seither auf dem Programm.
Ein großes Kompliment den vielen Jugendlichen, die sich der Situation sehr schnell anpassten und sich mit der Zeit immer wieder auf neue Sachen eingelassen haben. Trotz vieler toller neuer Erfahrungen, hofft das gesamte Team des Jugendtreffs „Time Out“ Schnals wieder auf ein bisschen Normalität und darauf, den Treffalltag bald wieder im Treff abhalten zu können.