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Landeshauptleute der Euregio eröffnen das Europäische Forum Alpbach – Thema der Euregio Days: "Chancen von KI für die Euregio und Gemeinden" – Auch Denkschmiede "EuregioLab" hat Arbeit aufgenommen 

ALPBACH/TIROL (LPA). Die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz (KI) auf die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und die Gemeinden standen am heutigen (18. August) Tiroltag beim Europäischen Forum Alpbach (EFA) im Mittelpunkt. Nach der Eröffnung und dem Landesüblichen Empfang in Alpbach (Tirol) mit dem Euregio-Präsidenten und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, den Landeshauptleuten von Tirol, Anton Mattle und des Trentino, Maurizio Fugattisowie EFA-Präsident Andreas Treichl, folgte das Euregio Summit im Congress-Centrum-Alpbach: Fachleute diskutierten über ethische Fragen, Sicherheitsaspekte und Auswirkungen auf die Gesellschaft, besonders auch, wie KI in öffentlichen Verwaltungen und auf Gemeindeebene konkret einsetzbar ist.

Der einhellige Tenor: KI wirkt sich bereits konkret auf Gesellschaft, Wirtschaft und Ethik aus. Sie bietet für die gesamte Euregio Chancen, ist aber kritisch zu hinterfragen und auf allen Entscheidungsebenen – auch durch Experten und internationale Standards – in die richtigen Bahnen zu lenken.

"Künstliche Intelligenz kann man mit großer Sorge oder mit optimistischer Begeisterung betrachten. Der gesunde Weg liegt dazwischen", sagte Euregio-Präsident Kompatscher: "KI kann unser Leben verbessern, ja sogar Probleme lösen, die wir heute noch nicht kennen. Eine Haltung von ‚Schauen wir mal, dann sehen wir schon‘ kann aber gefährlich sein, denn die kalte Logik der KI macht keine Kompromisse. Wir müssen an eindeutigen Vorgaben arbeiten und dürfen den menschlichen Faktor nie aus den Augen verlieren."

Auch für Mattle sind "ethische und gesellschaftliche Fragen zu berücksichtigen und potenzielle Risiken zu erkennen, um KI-Nutzung sicher zu machen. Genauso müssen wir aber mutig sein, diese neue Technologie – die schließlich hier ist und auch nicht mehr verschwinden wird – anzunehmen und für uns zu nutzen."

Fugatti ist überzeugt: "Dank ihrer Kompetenzen werden die Euregio-Länder die Chancen dieser Herausforderung für die Menschheit nutzen können: Jeder von uns – Bevölkerung, Unternehmen, öffentliche Verwaltungen – ist aufgerufen, sich der KI voll bewusst zu sein." KI-Forschung im Trentino habe vor vierzig Jahren begonnen und führe durch die Stiftung Bruno Kessler zu konkreten Lösungen für Landwirtschaft und produzierendes Gewerbe.

Startschuss EuregioLab

Der Tiroltag stellt zugleich den Startschuss für das EuregioLab dar: Darin beschäftigen sich rund 20 Fachleute in den kommenden Tagen ebenfalls mit der KI in der Euregio.

gst

Montag, 19 August 2024 06:09

Lassen wir die 50er Jahre hinter uns!

Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen mit seiner Arbeitsgruppe „Kommunikation, Medien und Geschlechterstereotypen“ begrüßt zwar die Entscheidung der Gemeindeausschusses von Brixen, in diesem Jahr zum letzten Mal den Schönheitswettbewerb "Miss Italia" auszurichten, hofft jedoch, dass die Gemeinden Südtirols in Zukunft sorgfältig über den symbolischen Wert nachdenken, den ähnliche Veranstaltungen für Frauen, Jugendliche und Mädchen haben, und somit zukünftig auf deren Ausrichtung verzichten.

Im Handlungsfeld 8 des Gleichstellungsaktionplans Südtirol, der von 200 Vereine und Frauen in unserer Provinz ausgearbeitet wurde, wird erklärt, dass „althergebrachte Muster hindern Frauen und Männer daran, ihre Stärken, Talente und Bedürfnisse eigenständig zu entwickeln und auszuleben.“ Für Frauen ist es wichtig, sich von einem Schönheitsideal zu verabschieden, das auf einem von anderen vorgegebenen Körpermuster beruht. Gerade die letzten Olympischen Spiele in Paris haben den großen Verdienst, uns unterschiedliche, gewinnende Körper zu zeigen und nicht einen Standardkörper, für dessen Erreichung viele oft erkranken. 

Die Beurteilung von Frauenkörpern, die nach wie vor wie Ausstellungsstücke behandelt werden, steht im Mittelpunkt einer überholten Veranstaltung, die nicht mehr zeitgemäß ist. Auch wenn sich im Laufe der Jahre einiges geändert hat und den Teilnehmerinnen Fragen zur allgemeinen Kultur sowie zu ihren Zielen und Wünschen gestellt werden, antworten sie immer noch in einem Kontext, der nicht in erster Linie darauf abzielt, ihre Vorbereitung oder ihr Talent hervorzuheben, sondern zu bewerten, wie straff ihre Oberschenkel sind.

In der Frauenwelt wurde die Debatte über die Angemessenheit dieser Wettbewerbe vor einem Jahrzehnt neu entfacht, mit Frauen, die dafür waren (Frauen sollen frei entscheiden können), Frauen, die dagegen waren (es entwertet das Bild der Frau) und Frauen, die eine solche Veranstaltung rechtfertigten, vorausgesetzt, dass die Medienpräsenz, die den Frauen in den Wettbewerben zuteil wird, durch die gleiche Sichtbarkeit der Frauen in den Berufen, im politischen und sozialen Engagement ausgeglichen wird.

In den letzten zehn Jahren ist die berufliche und politische Sichtbarkeit von Frauen immer noch gering, so dass wir dabei sind, mit der RAI, der Freien Universität Bozen und der Gemeinde Bozen die Absichtserklärung „No Women No Panel – Ohne Frau kein Thema“ zu unterzeichnen, eben weil Debatten, Talkshows, Interviews und runde Tische ohne die Sichtweise von Frauen heute nicht mehr zulässig sind.

Große Aufmerksamkeit muss auch der Gefahr gewidmet werden, bei den Teilnehmerinnen Erwartungen zu wecken, wie einfach es ist, durch die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ein Ergebnis zu erzielen.

Gutes Aussehen ist sicherlich ein Mehrwert, aber man muss sich wohlfühlen und mit seinem Körper im Reinen sein, ohne von anderen beurteilt zu werden, und man muss sich darüber im Klaren sein, dass das Leben ein permanentes Lernen ist und sein muss, und um Selbstvertrauen zu erlangen, die Fähigkeit, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen oder ein eigenes Geschäft zu eröffnen, reicht es nicht aus, an Miss Italia oder anderen ähnlichen Wettbewerben teilzunehmen.

Frauen brauchen heute mehr denn je eine wirtschaftliche und finanzielle Ausbildung, um die Unabhängigkeit zu erlangen, die es ihnen ermöglicht, toxische und gewalttätige Beziehungen zu verlassen, den Arbeitsplatz zu wechseln und eine solide Karriere aufzubauen und sich in Projekten zu engagieren, die sie nicht als alleinige Protagonisten in der Familie und in der unbezahlten Pflegearbeit sehen. Überlassen wir die Schönheitswettbewerbe den 1950er Jahren und feiern wir die Vielfältigkeit der Frauen, ihrer Körper und ihrer Talente. 

 

Lasciamo gli anni '50 alle nostre spalle!

 

Pur salutando con favore la decisione della Giunta Comunale di Bressanone che questo sarà l’ultimo anno in cui ospiterà il concorso di bellezza femminile "Miss Italia", la Commissione Provinciale Pari Opportunità per le Donne, con al suo interno il Gruppo di Lavoro "Comunicazione, Media e Stereotipi di Genere", si augura che per il futuro i Comuni dell’Alto Adige facciano un’attenta riflessione, sul valore simbolico che manifestazioni simili hanno per le donne, le ragazze e le bambine, evitando possibilmente di ospitarle.

Al campo 8 del Piano d’azione per la parità di genere elaborato da 200 associazioni e donne del nostro territorio, si dichiara che “i modelli convenzionalmente accettati impediscono a donne e uomini di sviluppare i propri punti di forza, talenti e bisogni”.

Per le donne è importante allontanarsi da un ideale di bellezza basato su corpi conformi a schemi decisi da altri. Proprio le recenti Olimpiadi di Parigi hanno avuto il grande pregio di mostrarci corpi differenti, vincenti e non un unico standard, per raggiungere il quale spesso ci si ammala.

Il giudizio praticato sui corpi delle donne, ancora come se fossero oggetti in esposizione, rimane il fulcro di una manifestazione obsoleta e non più al passo con i tempi. Anche se negli anni alcune modifiche apportate, sottopongono alle partecipanti domande di cultura generale e sui propri sogni e aspirazioni, loro rispondono, pur sempre, in un contesto che non ha come obiettivo principale quello di mettere in evidenza la loro preparazione o il loro talento, ma valutare quanto è tonica la coscia.

Nel mondo femminile il dibattito sull’opportunità di questi concorsi si è riacceso una decina di anni fa, con donne favorevoli (le donne siano libere di decidere), donne contrarie (svilisce l’immagine della donna) e donne che giustificavano una simile manifestazione, purché la visibilità mediatica data alle donne in concorso, fosse adeguatamente compensata da altrettanta visibilità a donne impegnate nelle professioni, nell’impegno politico e sociale.

Negli ultimi dieci anni la visibilità professionale e politica delle donne è ancora poca, tant’è che siamo in procinto di firmare con la Rai, la Libera Università di Bolzano e il Comune di Bolzano, il Memorandum of Understanding “No Women No Panel – Senza donne non se ne parla”, proprio perché dibattiti, talkshow e tavole rotonde oggi non sono più ammissibili, senza il punto di vista delle donne. 

Grande attenzione va poi posta al rischio di aumentare le aspettative delle concorrenti sulla facilità nel raggiungere un risultato, grazie alla partecipazione a queste manifestazioni.

L’aspetto gradevole è sicuramente un valore aggiunto, ma ci si deve sentire gradevoli e in pace con il proprio corpo, senza dover esser giudicate da altri e avere ben chiaro che nella vita, la formazione è e deve essere continua e per ottenere sicurezza in sé stesse, capacità di esporsi in pubblico o aprire un’attività in proprio, non basta partecipare a Miss Italia o ad altri concorsi analoghi. 

Alle donne, oggi come non mai, serve formazione economico finanziaria, per poter raggiungere quell’indipendenza che consente di uscire da relazioni tossiche e violente, di cambiare lavoro e costruirsi una solida carriera e di impegnarsi in progetti che non le vedano come uniche protagoniste in famiglia, del lavoro di cura non pagato. I concorsi di bellezza lasciamoli agli anni ’50 e festeggiamo la varietà delle donne, dei loro corpi e dei loro talenti. 

 

Fake-Profile auf Facebook bewerben südtirolmobil-Produkte – Weblink nicht anklicken

Bozen (LPA). In den vergangenen Wochen wurden im sozialen Netzwerk Facebook wiederholt betrügerische Fake-Accounts veröffentlicht, auf denen im Namen von südtirolmobil für kostenlose Jahresangebote einer südtirolmobil-Mobilcard geworben wird. Diese Accounts "Amministrazione del Trentino-Alto Adige" beziehungsweise "Trasporto pubblico in Trentino-Alto Adige" und zuletzt "Carta dei trasporti in Trentino-Alto Adige" sind Fake-Accounts. Diese fordern die Nutzerinnen und Nutzer auf, einen Weblink anzuklicken. Dies sollte man auf keinen Fall tun!

Alle Informationen über die öffentliche Mobilität beziehungsweise südtirolmobil-Angebote und südtirolmobil-Abonnements werden ausschließlich auf den offiziellen südtirolmobil-Kanälen (WebseiteFacebook und Instagram) veröffentlicht.   

Die STA – Südtiroler Transportstrukturen AG hat bereits Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Bozen erstattet. Die Fake-Accounts wurden Facebook gemeldet.

red/san

"LandWIRtschaft 2030: Südtirols nachhaltiger Weg" ist das einvernehmliche Strategiepapier der Landwirtschaft. Erstmals in dieser Legislatur hat sich die Steuerungsgruppe zu einer Sitzung getroffen.

Die Südtiroler Landwirtschaft sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ausrichten: Das ist das Ziel, das es seit 2022 gibt. Federführend sind das Landwirtschaftsressort und der Südtiroler Bauernbund (SBB). Das Strategiepapier "LandWIRtschaft 2023: Südtirols nachhaltiger Weg"(LPA hat berichtet) wird von allen Sektoren der Landwirtschaft und den mit der Landwirtschaft verbundenen Organisationen mitgetragen. Vertreterinnen und Vertreter aller Stakeholder bilden die Steuerungsgruppe, welche sich heute (8. August) zum ersten Mal in dieser Amtsperiode getroffen hat. Landesrat Luis Walcher und Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser waren zum ersten Mal dabei. "Uns ist wichtig, nicht zu warten, bis uns Maßnahmen vorgeschrieben werden, sondern konkret und unseren Vorstellungen entsprechend im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv zu werden. Im Strategiepapier sind sechs Leitsätze und acht Leuchtturmprojekte festgehalten, welche bereits auf dem Weg der Umsetzung sind. Wir gehen unseren Weg weiter", sagte Landwirtschaftslandesrat Walcher im Anschluss an das Treffen der Steuerungsgruppe. 

Ulrich Höllrigl, Direktor des Landesressorts für Land- und Forstwirtschaft und Tourismus, führte den Mitgliedern der Steuerungsgruppe erneut die Ziele des Strategiepapiers vor Augen. "Unsere Leitsätze sind ein Bekenntnis zu unserem Land und das Versprechen der Landwirtschaft Natur, Familien, Vielfalt und Werte im Interesse aller nachhaltig für nachfolgende Generationen zu erhalten", fasst er zusammen. In diesem Geist gibt es acht Leuchtturmprojekte, die bereits in Umsetzung sind. Dazu gehören die Förderung der Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftssektoren. Wichtig sind die Projekte im Bereich Wassermanagement, CO2-Fußabdruck, langfristige Kohlenstoff-Speicherung und der Einsatz von Dünger aus dem regionalen Kreislauf im Obst- und Weinbau. Marianne Kuntz von der SBB-Stabsstelle Nachhaltigkeit berichtete über den Stand der Arbeiten, Mitglieder der Steuerungsgruppe aus den verschiedenen Sektoren ergänzten ihre Ausführungen. "Die Landwirtschaft produziert unsere Lebensmittel. Bei allen Projekten sind wir aktiv in der Umsetzung, wir stehen hinter dem Strategiepapier und wir sind zuversichtlich, dass wir bis 2030 umsetzbare Ergebnisse für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft vorlegen können", sagte SBB-Landesobmann Gasser.

Die Steuerungsgruppe "LandWIRtschaft 2030: Südtirols nachhaltiger Weg" wird sich auch künftig regelmäßig zum Austausch und zur Standortbestimmung treffen.

uli

Südtirol ist ein bunter Garten, in dem Äpfel, Beeren, Fichten, Bonsai, Bienen, und Ochsen Platz haben, in den sich auch ungebetene Gäste drängen. Die Zahlen dazu stehen im Agrar- und Forstbericht. 

Südtirol, das Land der Fichten, des Lagrein, des Golden Delicious und der Rinder: Das ist die bekannte Variante der Land- und Forstwirtschaft in Südtirol. Aber es ist auch das Land der Erdbeeren, der Kartoffel und des Geflügels, der Forelle und der Blumen. "Die Landwirtschaft in Südtirol ist breit aufgestellt, es gibt eine große Arten- und Sortenvielfalt, dabei liegt der Fokus auf autochtonen Arten und Sorten“, sagt Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher. Über 200 Seiten dick ist der Agrar- und Forstbericht 2023, der heute (9. August) vorgestellt wurde. 2023 war ein gutes Jahr für die Milchwirtschaft – der Auszahlungspreis ist um 10 Cent auf 68 Cent pro Kilogramm angestiegen. Andererseits sind Kosten und Arbeitsaufwand hoch: Jährlich schließen etwa 100 Milchbauern ihren Stall. Die Apfelernte überstieg erstmals wieder eine Million Tonnen, auch im Weinbau wurde eine gute Ernte (511.000 Dezitonnen) eingefahren, insgesamt wurden 328.943 Hektoliter Wein produziert. Auch die Viehwirtschaft vermeldet zufriedenstellende Auszahlungspreise.

Es gibt aber auch Sorgen: Die goldgelbe Vergilbung (Weinbau), die Kirschessigfliege (Beeren, Kernobst), die marmorierte Baumwanze (Obstbau), die Varroa-Milbe (Imkerei), invasive Pflanzenarten (z. B. Götterbaum), Bär und Wolf und Borkenkäfer. "Der Borkenkäfer bereitet weiterhin Sorgen; im heurigen Jahr betrug die neu befallene Fläche 4000 Hektar, ein Drittel weniger als im Jahr zuvor. Es gibt Hoffnung, dass der Höhepunkt des Borkenkäferbefalls überwunden ist", sagte Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forstdienst. Monitoriert werden die Bewegungen der Großraubtiere. 2023 konnte die Anwesenheit von 3 Bären (M75, M84 und M107) nachgewiesen werden, zudem wurden 39 Wölfe genetisch erhoben, wahrscheinlich waren mindestens 78 Tiere in Südtirol unterwegs. Sie haben auch Schäden angerichtet – monetär ausgedrückt haben die Wölfe den zehnfachen Schaden der Bären angerichtet: Es wurden Entschädigungen von knapp 100.000 Euro (Wolf) bzw. etwa 8000 Euro (Bär) ausgezahlt. "Wir arbeiten auf allen Ebenen, um den Schutzstatus vor allem der Wölfe herabzusetzen. Das Land und die Landwirtinnen und Landwirte sind bemüht, ihre Hausaufgaben zu erledigen", sagte Walcher.

Breit aufgestellt ist Südtirol im Bereich Gärtnereien. "Sie haben auf 70 Hektar 60 Millionen Blumen und Zierpflanzen gezüchtet, 23 Millionen Gemüsejungpflanzen, eine Million Sukkulenten und 2,7 Millionen Heilpflanzen", berichtete Stefano Endrizzi, Verantwortlicher für den Pflanzenschutzdienst. Die Nischen dieses Sektors: Seerosen- und Wasserpflanzenzucht, Orchideenzucht und ein Bonsai-Züchter.

Der Fokus des Aquatischen Artenschutzzentrums liegt auf der Erhaltung der heimischen Fischarten, Hauptaufgabe ist die Marmorierte Forelle. "Die klassische Fischzucht birgt die Gefahr der Domestizierung und Hybridisierung und normale Zuchtfische sind nur begrenzt in der Natur überlebensfähig", sagt Andreas Agreiter, stellvertretender Direktor der Agentur Landesdomäne. "Deshalb setzen wir auf genetische Begleituntersuchungen und innovative Haltungsmethoden, welche die natürlichen Lebensbedingungen der Wildfische simulieren." Nach intensiver Aufbauarbeit konnte im Herbst 2023 ein Meilenstein gesetzt werden: 150.000 im Aquatischen Artenschutzzentrum abgestreifte Eier. Daneben werden auch die Äsche und der Dohlenkrebs gefördert.

Aufgrund einer wissenschaftlichen Basis arbeiten die Landwirte und Landwirtinnen dank der Arbeit des Versuchszentrums Laimburg. "Wir können erste Erfolge bei der biologischen Bekämpfung der Kirschessigfliege vermelden", sagte Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg. Drei Jahre nach der ersten Freisetzung der Schlupfwespe sei bereits Ansiedlungspotential erkennbar – Ziel ist es, diesen Antagonisten des Schädlings anzusiedeln und der Natur die Regulierung der Kirschessigfliege zu überlassen.

Ebenfalls im Interesse der Landwirtschaft wird an der Freien Universität Bozen geforscht. Hannes Schuler von der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften erläuterte den Stand des Forschungsprojekts zum Weißdorn­blattsauger, einem der wichtigsten Vektoren bei der Erkennung der Apfeltriebsucht.

"Die Nachfrage nach landwirtschaftlicher Aus- und Weiterbildung an den Fachschulen ist seit über zehn Jahren konstant hoch, etwa 1000 Schüler sind an einer der neun Fachschulen für Landwirtschaft bzw. Hauswirtschaft und Ernährung eingeschrieben", berichtete Paul Mair, Vize-Direktor der Deutschen Berufsbildung. 

uli

Damit mehr Urlauber aufs Auto verzichten, setzt das Land im Sommer mehr Busse ein. Heuer werden 300.000 Buskilometer mehr gefahren als 2023. Die Guest Card soll helfen, damit weniger Verkehr entsteht.

Um den Verkehr zu entlasten und Urlauberinnen und Urlauber dazu zu motivieren, das Auto stehenzulassen, setzt das Land im Sommer verstärkt auf den öffentlichen Nahverkehr. In diesem Sommer werden erneut über 300.000 zusätzliche Buskilometer gefahren. Von 2022 auf 2024 wurden die Linien im Sommer um 8,3 Prozent verstärkt. Mehr Busse werden heuer zum Beispiel am Schlernplateau verkehren. Neue Linien, wie zum Beispiel jene von Brixen aufs Würzjoch, machen das Wandern ohne Anfahrt mit dem Auto noch interessanter. "Ein voller Bus bedeutet meist 25 Privatautos weniger, die unterwegs sind", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.

Damit noch mehr Urlaubsgäste vom Auto auf Bus oder Bahn umsteigen, gibt es auch die neue Gästekarte, und zwar digital und fast flächendeckend. Mit den Einnahmen aus dem neuen Südtirol Guest Pass kann ein Teil der Öffis finanziert werden. Pro Übernachtung zahlen nämlich die Tourismusbetriebe rund 60 Cent pro Urlaubsgast in die Landeskasse, egal ob der Gast den Bus oder Zug überhaupt nutzt.

Mehr Busse und Fahrten: Einheimische und Urlaubsgäste profitieren

"Der Guestpass bringt unter anderem den Vorteil, dass die Gäste schnell einsteigen können und keine Zeit beim Ticketverkauf verloren geht. Dadurch können die Busse und Züge auch für die Einheimischen pünktlicher und zuverlässiger fahren", sagt der Direktor des Ressorts für Mobilität und Infrastrukturen Martin Vallazza.

Bis Jahresende soll die Gästekarte vollständig auf das digitale System umgestellt sein. Die vorliegenden Echtzeitdaten will das Land nutzen, um die öffentlichenVerkehrsmittel weiter zu verbessern. "Wenn wir mehr Busse oder mehr Fahrten anbieten, profitieren übrigens Einheimische genauso wie Urlaubsgäste", betont Mobilitätslandesrat Alfreider. Bereits jetzt wären viele Fahrten und enge Takte nur durch die Nachfrage der Urlaubsgäste zu rechtfertigen. "Wenn in kleine Dörfer alle halbe Stunde ein Bus fährt, ist das meist durch die starke Nachfrage durch die Touristen gerechtfertigt; nutzen können den Bus dann aber alle", sagt Alfreider.

san

Südtirols Olympionikinnen und Olympioniken haben ihre sportlichen Wettkämpfe bei Olympia abgeschlossen. Landeshauptmann und Sportlandesrat danken für deren Einsatz.

Mit dem vierten Platz von Volleyballspieler Simone Giannelli und seinem Team endeten heute (9. August) die sportlichen Auftritte der Südtiroler Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmer. Neben Giannelli waren Triathletin Verena Steinhauser aus Brixen, die Tischtennisspielerinnen Debora Vivarelli (Eppan) und Giorgia Piccolin (Bozen) sowie die Sportschützin Barbara Gambaro aus Schlanders angetreten.

Landeshauptmann Arno Kompatscher und Sportlandesrat Peter Brunner danken den Sportlerinnen und Sportlern für deren Einsatz und für die tollen sportlichen Momente, die sie den Südtirolern im Rahmen der Olympischen Spiele in Paris beschert haben. "Wir sind stolz auf unsere Sportlerinnen und Sportler, die ihre Wettkämpfe mit Leidenschaft und vollem Einsatz bestritten haben", sagt Kompatscher. Schon die Teilnahme an einem sportlichen Highlight wie den Olympischen Spielen sei eine große Leistung und erfülle ganz Südtirol mit Stolz. "Ihr habt Südtirol und eure Sportarten bestens vertreten", ist der Landeshauptmann überzeugt. 

"Um sich für Olympia zu qualifizieren, bedarf es viel Arbeit, Einsatz und Leidenschaft, sowohl von den Sportlerinnen und Sportlern, als auch von ihren Familien und ihren Vereinen. Wir können stolz auf unser Sportwesen sein, das ganz wesentlich von vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Sportbegeisterten lebt. Ich bin sicher, dass wir über eine gute Basis verfügen, auch künftig sportliche Erfolge in allen Bereichen feiern zu dürfen", betont Sportlandesrat Peter Brunner.

tl/ck

Erstmals haben die beiden Gemeinden Laas und Schlanders, die beiden Eigenverwaltungen Laas und Göflan und die beiden Bruchbetreiber Lasa Marmo GmbH und Göflaner Marmor GmbH, zusammen mit dem Tourismusverein Schlanders-Laas und weiteren Partnern unter der Projektleitung von Karin Meister das 1. Internationale Marmorsymposium Südtirol unter dem Titel „Vinschgau kristallin – Vinschgau verbindet“ initiiert und organisiert.

von Heinrich Zoderer

s6 arbeitsstätte MarmorsymposiumErstmals gab es gemeinsam ein großes Fest rund um das Weiße Gold mit vielen verschiedenen Rahmenveranstaltungen: Bruchbesichtigungen und Marmor Führungen, Werksführungen, ein Fotowettbewerb und die Ausstellung Marmor und Spitzen. Außerdem gab es einen Volksmusikabend zusammen mit Rai Südtirol, Konzerte, Freilichtkino, ein Simultuan-Schach-Turnier und zum Abschluss das Traditionelle Kulturfest „Marmor & Marillen“.
Im Mittelpunkt des Symposiums standen die Arbeiten von sechs Künstlern und zwei Künstler-Duos. Die drei Kurator:innen TOBEL, Mary Zischg und Ernst-Ludwig Kolt, alle drei Künstler und Absolventen der Marmorfachschule Laas, haben aus über 60 Bewerbungen sechs Bildhauer und zwei Künstler-Duos ausgewählt, die vom 13. Juli bis 4. August aus dem weißen Marmor aus Laas und Göflan in harter Handarbeit eine Skulptur schufen. bzw. über den weißen Stein eine Video- und Klanginstallation erzeugten. Ganz bewusst wurden von den Kuratoren einerseits Bildhauer ausgewählt, die sich am harten Stein abarbeiten mussten und so Kunstwerke für die Ewigkeit geschaffen haben und andererseits Video- und Soundkünstler ausgewählt, die durch ihr Video- bzw. Projektions-Mapping die Geschichte des Marmors mit modernen Mitteln erzählen bzw. die Töne und Geräusche des Marmors und der Marmorverarbeitung zu einem Musikstück verarbeitet haben. So entstanden in den drei Wochen sowohl Kunstwerke von unglaublicher Strahlkraft, als auch eine spannende Video-Installation und eine inspirierende Klangsymphonie. Bei der Finissage am 3. August betonten alle das Ende der alten Streitigkeiten und den Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Die LH-Stellvertreterin Rosmarie Pamer lobte den Zusammenhalt, den Einsatz und die Kreativität der Vinschger.

 

Die beiden Künstler-Duos

Martin Böttcher & Corinna Zürcher
aus Frankfurt, Deutschland -
Video-Mapping und die Geschichte des Marmors


s6 5 Video Installation (2)In einer Video- bzw. Lichtprojektion wird die Geschichte des Marmors, ihre Metamorphose aus dem Meer und die Umwandlung im Laufe von 400 Millionen Jahren in 7 ½ Minuten erzählt. Die Videoinstallation ermöglicht einen anderen Blick auf die Veränderungen, vor allem auf die Welt des Mormors, seine Geschichte und seine Verwendung in der Kunst und seine Ausstrahlung im öffentlichen Raum.

 

Johannes Kroeker & Elias Nunner
aus Regensburg, Deutschland
Soundkunst und der Klang des Marmors


s6 Klang Installation (2)Die beiden Soundkünstler haben sich auf die Suche nach dem Klang des Marmors gemacht, Bilder, Töne und Geräusche beim Abbau und der Verarbeitung eingefangen und daraus eine 8-Minuten lange Klangs-Skulptur des Marmors komponiert. Das Klopfen und Summen der Maschinen, das Rauschen und Brechen des Marmors verdichtet sich zu einer eigenen Klangwelt voller Überraschungen mit einer bunten Vielfalt an Klängen und Bildern.

 

 

Die sechs Künstler und ihre Kunstwerke

Alessandro Kanu,
geboren 1973 in Sassari, Italien
Titel: Öffne das Fenster

Alessandro KanuDie Idee zu dieser Skulptur entstand während Kanu für mehrere Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sardinien arbeitete. Türen und Fenster konnten nur geöffnet werden, um hineinzugehen, aber fast nie, um hinauszugehen. Diese Skulptur will das Konzept der Verschlossenheit aufheben und offen sein.

 

 

Olena Dodatko,
geboren 1984 in Oleksandria, Ukraine
Titel: Verflechtun
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Olena DodatkoOlena Dodatkos künstlerischer Weg ist eine Suche nach Form und Bedeutung, bei der Einfachheit auf die tiefe Schönheit der natürlichen Welt trifft. Die Arbeit visualisiert, wie Dinge zusammenkommen, sich gegenseitig stützen und Halt geben.

 

 

Noemí Palacios,
geboren 1982 in Barcelona, Spanien.
Titel: Unsichtbare Naht

Noemí Palacios„Die unsichtbare Naht“ ist eine Hommage an das soziale und kulturelle Netzwerk zwischen Schlanders und Laas, das sich in der rauen Umgebung behauptet und die Wurzeln der Identität bewahrt. Der Faden näht, verbindet und verstärkt die Stoffe und verwandelt die einzelnen Elemente in eine solide Struktur, die auch unter stärkster Spannung das Ganze zusammenzuhalten vermag.

 

 

Josef Pleier,
geboren 1959 in Pfronten, Deutschland
Titel: Vinschgauer Tor

Josef PleierDas Vinschgauer Generationen Tor besteht aus 254 Schichten. Jede Schicht steht für eine dieser 254 Generationen, also rund 7.000 Jahre Siedlungsgeschichte. Die Öffnung im Tor ist dem Schatten eines Menschen nachempfunden. Sie soll zum Durchschreiten einladen. Die Schichten haben Sprünge und sind teils gebrochen. Das sind die Wunden und Verletzungen der verschiedenen Generationen.

 

 

 

 

Yang Liu,
geboren 1972 in Heilongjiang, China
Titel: Die Macht der Verbindung

Yang LiuDurch Bündnisse wird man stark, kreativ und widerstandsfähiger. Als Bildhauer hat er rund 97 Skulpturen in 37 Ländern geschaffen. Als Kurator hat er den ersten schwimmenden Skulpturenpark der Welt realisiert. Als Manager gründete er die weltweit größte Skulpturenorganisation ISSA (International Sculpture Symposium Alliance). Als Person des öffentlichen Lebens hat er Millionen von Fans.

 

 

 

 

 

Fernando Pinto,
geboren 1975 in Bucaramanga, Kolumbien
Titel: Die Verbindung

Fernando PintoPflanzen und Samen sichern unser Überleben. Auch unsere Träume und Ideen sind wie Samen. Die Skulptur ist von den Samen der Akazie inspiriert, einem Baum aus dem Amazonasdschungel, der heute zur Wiederherstellung beschädigter Böden verwendet wird. Dier Samen haben die Form einer Spirale, die das Hauptsymbol für das Leben auf diesem Planeten darstellt.

Dienstag, 06 August 2024 16:08

Smog-Demokratie

Mals - Im ehemals lebendigen und debattierfreudigen Gemeinderat von Mals herrscht Smogalarm für die Demokratie. Es redet der BM und alle anderen halten die Pappm. Ein zaghafter Versuch von Bruno Pileggi vom PD ist da schon ein demokratisches Highlight.

von Erwin Bernhart

Bemerkenswert ist, dass die 8 Tagesordnungspunkte in einer Dreiviertelstunde von den Gemeindräten widerspruchs- und diskussionslos genehmigt wurden. Am 30. Juli waren nicht alle Räte anwesend, aber es ging flott dahin. Tags darauf waren die Beschlüsse bereits auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Es geht was weiter in der Gemeinde Mals. Dafür gab es keine Debatten, keine Verständnisfragen, Bedenken oder Einwände schon gar nicht. Mit einem Satz wurde die Sicherung und das Gleichgewicht des Haushaltes festgestellt und genehmigt. Der Dringlichkeitsbeschluss für eine Haushaltsänderung von rund 360.000 Euro anstandslos ratifiziert. Dringlichkeit deshalb, weil 140.000 Euro für ein Trinkwasserprojekt für Planeil vorgesehen werden musste. In Planeil ist die Leitung nach innen zu und muss rasch erneuert werden. Die 650.000 Euro für die 4. Haushaltsänderung waren rasch verteilt und wurden genehmigt. Darin unter anderem auch 270.000 für die Trink- und 420.000 Euro für die Abwassererneuerung für Planeil. Die Aufstockung des Stellenplanes für eine neue Köchin für den Mensadienst wurde beschlossen. Der Beitritt der Gemeinde Mals zur Energiegemeinschaft Vinschgau „„EVi“ warf ebenso keine klärenden Fragen auf wie die Ausweisung eines Biotops von „Bergwiese Steig“, zwei Wiesen in Planeil. Immerhin wies BM Josef Thurner darauf hin, dass diese Wiesen von der Stiftung Landschaft Südtirol angekauft und dass sich darauf der einzige Standort des seltenen „Drachenkopfes“ in Südtirol befindet. Elmar Koch wurde als Ersatz für den Amtsarzt für die Kommission zur Feststellung der Unbewohnbarkeit ernannt. Das war’s. Wär’ da nicht noch unter „Allfälliges“ ein Begehr, ein Vorschlag von Bruno Pileggi, der als einziger Nicht-SVPler für den PD im Malser Gemeinderat sitzt, aufgetaucht. Sein Antrag, in der Gemeinde abgegeben am 22. Juli, hat es zeitlich nicht mehr auf die Tagesordnung geschafft. So ist sein Schriftstück an die Gemeinderäte verteilt und von Pileggi vorgelesen worden. Zusammengefasst: Pileggi wäre es recht, wenn die Staatstraße vom Hotel Panorama bis zum Hotel Garberhof in „Claudia von Medici-Straße - strada Claudia dé Medici“ umgetauft würde. Er wurde beim „Sportforum Mals 2024“ des öfteren darauf angesprochen, dass die Sportoberschule keine rechte Straßenbezeichnung habe. Rechtlich sei eine Umbenennung möglich, sagte BM Thurner. Allerdings würde das einen Rattenschwanz an Adressenänderungen mit sich ziehen. Er rate davon ab. Auf die Frage, ob der Antrag auf die nächste Ratssitzung gesetzt werden solle, zog Pileggi sein Begehren wieder zurück. Immerhin ist es Pileggi gelungen, im Malser Gemeinderat einen Hauch eines Diskurses loszutreten.


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