Alperia machte kürzlich eine unerwartete und kuriose Entdeckung: In den ehemaligen Maschinenräumen des Kraftwerks Töll, einem der 35 Wasserkraftwerke, die Alperia in Südtirol betreibt, hat sich eine Kolonie von rund 300 Fledermäusen eingenistet. Es handelt sich um Rhinolophus hipposideros, einer kleinen Fledermaus mit langem Flaumfell. Es ist eine Art, die in Europa von großer Bedeutung und ein wahrer Naturschatz ist, so dass sie im Rahmen der Habitatrichtlinie 92/43/EWG unter Schutz gestellt wurde.
Sulden - Nachruf für Friedrich Paulmichl - In Erinnerung an Friedrich Paulmichl
Die Anfänge des Skisports waren keineswegs vergleichbar mit dem heutigen Skifahren. Damals gab es keine Umlaufbahn, keinen Sessellift mit Wetterschutzhaube und keine Hightech-Kleidung. In den 50er Jahren musste man seine Skier auf die Schulter nehmen und mühevoll den Hang hinauf schleppen. Skifahren war kein einfacher Sport und trotzdem haben viele begeisterte Sportler eine große Leidenschaft dafür entwickelt. Einer unter ihnen war Friedrich Paulmichl.
Geboren am 24. März 1930 in Silfs, hat er bereits in jungen Jahren die Liebe zum Skifahren entdeckt. Nach der Erfolgsgeschichte von Gustav und Roland Thöni, wollte Friedrich Paulmichl auch andere junge Skifahrertalente fördern. Gemeinsam mit einigen anderen Skibegeisterten, gründete er 1947 gemeinsam mit Hans Tschenett den Skiclub Stilfs. Der Skiclub wurde mit großem Enthusiasmus bei den jungen Skifahrern angenommen und immer mehr Sportler sind dem Club beigetreten. Paulmichl hat den jungen Burschen und Mädchen damit neue Perspektiven ermöglicht. Durch den Skiverein konnten sie nun landesweit an Skirennen teilnehmen.
Es wurde fleißig trainiert. Damals gab es in Stilfs noch einen Skilift, ansonsten brachte man die Skifahrer nach Sulden, wo sie am End-der-Welt-Lift, dem heutigen Langensteinlift, die Pisten hinuntersausten.
Da nun auch immer mehr Kinder und Jugendliche aus Trafoi, Sulden und Prad dem Skiclub Stilfs beitraten, wurde der Skiclub Stilfs 1979 in Skiclub Ortler umbenannt.
Friedrich Paulmichl war sehr ehrgeizig. Er war streng mit den jungen Rennfahrern, aber auch streng mit ihren Trainern. Eingesetzt hat er sich auch dafür, dass der Skiclub mit der Federazione Italiana Sport Invernali (FISI) vernetzt wurde und die Rennfahrer des Sportvereins so an den offiziellen FISI-Rennen teilnehmen konnten. Durch diesen Einsatz hat sich der Skiclub etwas später zum sogenannten „Centro“, einem Leistungszentrum für das Ortlergebiet, entwickelt. Dies ermöglichte es den Skitalenten aus dem Ortlergebiet in den Landeskader und dann weiter in die C-Mannschaft des Nationalteams aufgenommen zu werden. Bis nach Courmayeur und Liechtenstein sind die jungen Skitalente gereist, um ihr Können bei den Rennen unter Beweis zu stellen. Der Erfolg blieb nicht aus, der Skiclub Ortler hat einige Europacup- und Weltcupathleten hervorgebracht.
Friedrich Paulmichl ist der Mitbegründer der Ortler Skiarena. Großen Einsatz dafür hat er auch noch lange nach seiner Pension gezeigt.
Friedrich Paulmichl wurde 94 Jahre alt und wurde vergangenen Juni in Stilfs beerdigt. Sein Werk und sein Enthusiasmus sowie seine Leidenschaft für den Skisport haben den Skiclub Ortler geprägt. Sein Tun wird den Sportverein auch weiterhin begleiten.
Martina Reinstadler
Skiclub Ortler
Latsch - Die komplette A-Nationalmannschaft der Kunstbahnrodel-Azzurri war für ein Trainingslager in Latsch zu Gast.
Im Vinschger Sportdorf standen von Montag, 29. Juli, bis Freitag, 2. August, verschiedene Trainingseinheiten auf dem Programm. Neben Krafteinheiten und Koordinationsübungen ging es in diesen Tagen vor allem auch um die Kondition und das Teambuilding.
So lag der Fokus unter anderem auf Outdoor-Aktivitäten. Der technische Direktor der Rennrodler, Armin Zöggeler, und Trainer Klaus Kofler zeigten sich begeistert von den Bedingungen in Latsch. „In Latsch und Umgebung konnten wir alles optimal kombinieren“, freut sich Kofler. Der Kastelbeller, zuletzt als Trainier im Jugendbereich tätig, ist seit dieser Saison Chefcoach des Nationalteams.
Bike-Tour und Klettereinheit
Für Dominik Fischnaller, Emanuel Rieder, Simon Kainzwaldner, Andrea Vötter, Marion Oberhofer und Co. stand unter anderem eine Mountainbike-Tour hinauf auf die Tarscher Alm an. Runter ging es entlang eines Trails. Auch eine Klettereinheit beim Stausee im nahegelegenen Martelltal durfte nicht fehlen.
Geschwitzt wurde natürlich auch im Kraftraum direkt neben den Leichtathletikanlagen und auf dem Sportplatz selbst. „Hier hatten wir alles was wir brauchen“, so Kofler. Das Kunstbahnrodel-Nationalteam befindet sich bereits seit Mai im Mannschaftstraining. In Latsch waren 15 Athlet/innen, drei Trainer und eine Physiotherapeutin zu Gast. Untergebracht waren die Azzurri im Landhotel Latscherhof. Die Wintervorbereitung der Rodel-Asse beginnt Anfang Oktober.
Latsch hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen vielen Sportanlagen als Sportdorf etabliert. Immer mehr Sportgruppen und –vereine aus dem Profi- und Amateurbereich absolvieren ihre Trainingslager in Latsch und nutzen hiesige Strukturen.
Egal ob zur Selbstverteidigung oder als Ausgleichssport: Karate ist eine sehr vielseitige Kampfsportart, die aufgrund der Anforderungen an Körper und Geist von Jung und Alt ausgeübt werden kann. Auch in Latsch gibt es seit knapp 40 Jahren die Sektion Kampfsport. Dort können Kinder ab 8 Jahren, Jugendliche, Frauen und Männer den Kampfsport erlernen und trainieren. Seit einigen Jahren wird dort neben Karate auch Kendo ausgeübt.
Von Sarah Mitterer
Karate
Ein Schlag hier, ein Tritt da – das ist Karate! Das glauben zumindest viele, doch in Wirklichkeit steckt hinter jeder Bewegung hartes Training und viel Denkvermögen dahinter. Jeder Schlag oder Tritt sollte kunstvoll abgewehrt werden, doch bis dahin ist es ein weiter Weg, wie die Karateka von Latsch wissen. Das Training beginnt stets mit Aufwärmen und Fallübungen aus dem Judo. Anschließend folgen Übungen zu den Grundtechniken von Faust- und Fußschlägen, sowie Abwehrtechniken. In Partnerübungen erlernt man das Einhalten der richtigen Distanz. Die Formlehre Kata ergänzt das Training. Bis man die erlernten Techniken beim Kämpfen ausüben kann, dauert es jedoch einige Zeit und es braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Durch das Absolvieren von Leistungsprüfungen kann man verschiedene Grade erreichen, die durch die Farbe des Gürtels sichtbar sind. Und genau dieses Streben nach Verbesserung ist das Ziel dieser Sportart: Denn bei Karate geht es nicht um den Sieg, sondern die stetige Weiterentwicklung durch Selbstbeherrschung und Konzentration steht im Vordergrund. Getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel!
Kendo, der Weg des Schwertes
Seit 2017 wird in Latsch und ein Mal in der Woche in Bozen auch Kendo trainiert. Hierbei handelt es sich um die japanische Form des Schwertkampfes, die sowohl physisch als auch mental sehr viel Disziplin erfordert. Kendo kann von allen Menschen ausgeübt werden, unabhängig von Geschlecht und Alter. Bei einem Wettkampf wird heute ein aus vier elastischen ca. 1,20 Meter langen Bambusstreben zusammengebundenes Schwert - das man Shinai nennt – verwendet. Bei dieser Kampfsportart wird das Ziel verfolgt Geist und Körper zu formen, einen starken Kampfgeist durch korrektes Training zu pflegen, seinem Trainingspartner Respekt zu zollen und stets den Willen aufzubringen, sich weiterentwickeln zu wollen.
Für alle Interessierten findet am 31. August von 10 bis 12 Uhr eine Informationsveranstaltung zu den beiden Kampfsportarten in der Latscher Turnhalle statt. Auch kann man zu Beginn der Saison an einer Trainingssession ein Probetraining absolvieren. Die wöchentlichen Trainingseinheiten starten am Mittwoch 11. September. Trainiert wird montags und mittwochs – Kinder um 18.30 Uhr, Jugendliche und Erwachsene ab 19.30 bis 21.00 Uhr. Auch Kendo kann trainiert werden.
Kampfsport - Am Mittwoch, den 11. September ist es wieder soweit: An jenem Tag beginnt in der Latscher Turnhalle die Saison der Vinschger Karatekas. (sam)
Kampfsport - Im August 1983 wurde beim ASV Latsch Raiffeisen die Sektion Contact Karate gegründet, die in all den Jahren ihre Mitgliederzahl stetig erweitern konnte und auf bisher erfolgreiche 41 Jahre zurückblicken kann. (sam)
Die Olympischen Sommerspiele in Paris sind Geschichte. Mittendrin bei der größten Sportveranstaltung der Welt war auch die Schlanderser Sportschützin Barbara Gambaro, die sich mit ihrer Olympiateilnahme einen Platz in den Geschichtsbücher des Vinschger Sports gesichert hat. Die 32-Jährige, die im letzten Moment auf den Olympiazug aufgesprungen ist, kehrte mit drei achtbaren Ergebnissen und einer Handvoll unvergesslicher Eindrücke aus Frankreich zurück. Uns hat sie sie im Zeitraffer erzählt.
Von Sarah Mitterer
Barbara Gambaro hat das geschafft, wovon ein jeder Sportler träumt: Einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Für die Erfüllung dieses Traums hat die bodenständige Schlanderserin viele Jahre lang hart gearbeitet. Bereits mit zehn Jahren entdeckte das Vinschger Sporttalent seine Faszination für das Sportschießen. Damals begleitete sie ihre Eltern öfters zum Schießstand nach Kortsch, dort machte sie schließlich ihre ersten Schießversuche mit dem Luftgewehr. Dass sie später einmal eine Olympionikin sein würde, hatte damals wohl nicht einmal sie selbst geglaubt. Doch Gambaros Talent blieb nicht lange verborgen, schon mit 15 Jahren gelang ihr der Sprung ins italienische Nationalteam und ihre Trainingseinheiten wurden häufiger und intensiver, seitdem fährt sie unter anderem dafür mehrmals in der Woche nach Eppan. Von da an ging es Schlag auf Schlag, neben nationalen Wettkämpfen nahm die Vinschgerin weltweit an internationalen Bewerben teil und ließ immer wieder ihre Klasse aufblitzen. Einen ihrer größten Erfolge feierte sie im Jahr 2022 beim Weltcup im südkoreanischen Changwon. Dort sicherte sie sich im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber den zweiten Platz. Es folgten mehrere Italienmeistertitel und plötzlich war der Traum von der Olympiateilnahme zum Greifen nah. Zu verdanken hatte sie dies ihrer Vorstellung beim Dreistellungsweltcup in München. Da mehrere Quotenplätze frei wurden, kam es dort bei der Weltcup-Qualifikation zum finalen Kampf um die letzten Tickets. Eines davon ergatterte schließlich Gambaro und der Traum eines jeden Sportlers wurde für sie Wirklichkeit. Damit ist sie erst die dritte Sportschützin aus Südtirol, die sich für Olympia qualifizieren konnte. Vor ihr schafften das nur Edith Gufler (Los Angeles 1984) und Petra Zublasing ( London 2012 sowie Rio 2016)
Hier lassen wir Barbaras Olympia-Zeit Revue passieren:
Dienstag, 23. Juli 2024:
Vinschgaus Olympiateilnehmerin macht sich auf den Weg nach Frankreich und bezieht mit der italienischen Sportschützen- Nationalmannschaft ihr Mannschaftsquartier in der Nähe der Kleinstadt Déols, die knapp 250 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt liegt. Dort – genauer gesagt im Centre National de Tir - werden die Schießbewerbe ausgetragen.
Freitag, 26.Juli 2024, 19.30 Uhr:
An der Seine beginnt die Eröffnungszeremonie der Spiele von Paris. Nach einer beeindruckenden Show, wie sie die Welt noch nie zuvor gesehen hat, erklärte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron um 22.54 Uhr die Spiele für eröffnet. Barbara Gambaro kann bei der Eröffnungsfeier leider nicht dabei sein, da sie bereits am nächsten Tag erstmals bei Olympia im Einsatz steht.
Samstag, 27. Juli 2024, 9 Uhr:
Es ist ein historischer Tag für Barbara Gambaro und den ganzen Westen Südtirols, ein Tag den die Sportschützin mit Sicherheit nicht vergessen wird. Die Schlanderserin, erste Sommerolympiateilnehmerin der Vinschger Sportgeschichte, eröffnet mit ihrem ersten Einsatz die Spiele aus Südtiroler Sicht. Auf dem Programm steht der Mixed-Bewerb im 10 Meter Luftgewehr, an dem sie mit Danilo Sollazzo teilnimmt. 28 Paare nehmen daran teil, nur die besten Vier qualifizieren sich für das Finale. Für Gambaro und ihren Teamkollegen aus der Lombardei leuchtet am Ende Rang 17 mit 625,4 Punkten auf. „Ich war schon sehr aufgeregt beim Mixed-Bewerb, doch am Ende lief es recht gut für mich und meinen Teamkollegen“, lässt Gambaro ihre Olympiapremiere zufrieden Revue passieren. „Das Niveau war noch einmal eine Stufe höher als im Weltcup. Der Druck war schon etwas größer“, so ihre Antwort auf die Frage, ob es zwischen einem Weltcup-Schießen und dem olympischen Schießen Unterschiede gibt.
Sonntag, 28. Juli 2024, 9.15 Uhr:
Zeit zum Verschnaufen und zum Verarbeiten der ersten Eindrücke bleibt der Sportschützin keine, denn nur einen Tag nach dem Debüt steht ihr erster Einzelwettkampf auf dem Programm – der Schießbewerb über 10 Meter Luftgewehr. „Da das Luftgewehr nicht meine Paradedisziplin ist, ging ich ganz entspannt in den Wettkampf und hatte keine Erwartungen“, erklärt die Schlanderserin. 60 Schüsse muss sie abgeben, am Ende erreicht sie eine Punktzahl von 626,8 und belegt damit den 24. Platz. Um ins Finale der Top 8 einzuziehen hätte sie 631,4 Zähler benötigt. Doch ihre Paradedisziplin sollte noch wenige Tage später folgen.
Donnerstag, 1. August 2024, 12 Uhr:
An diesem Tag legt Gambaro ihren dritten und zugleich letzten Auftritt auf olympischem Parkett hin. Auf dem Programm steht der 50 Meter Kleinkaliber-Dreistellungskampf, ihre Paradedisziplin. Dementsprechend groß sind ihre eigenen Erwartungen und der selbst auferlegte Druck.
Nach einem etwas holprigen Start im Knieend-Anschlag, lässt Gambaro im Liegendanschlag ihre Klasse mit 198 von möglichen 200 Punkten aufblitzen und zeigt spätestens da, dass ihre Olympiateilnahme mehr als berechtigt ist und sie mit den Besten ihrer Zunft mithalten kann. Im Stehend-Anschlag gelingen ihr 189 Ringe, nach ihrem allerletzten olympischen Schuss stehen ihr schließlich 580 Ringe zu Buche, acht fehlen ihr für die Top 8. So endet Gambaros Olympia-Abenteuer an Position 23. „Ich bin etwas hinter meinen Erwartungen geblieben“, zeigt sich die Olympionikin ein wenig enttäuscht. Doch im selben Moment blickt die Sportlerin auf eine unglaublich aufregende Zeit zurück: „Es war cool, dabei zu sein und eine tolle Erfahrung, die ich sammeln konnte. Ich würde es jedem wünschen, einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können!“, so Südtirols beste Schützin.
Samstag, 3. August:
Barbara Gambaro ist wieder zurück in ihrer Heimat und wird mit einer kleinen Überraschungsfeier in Kortsch empfangen. Nun bleibt endlich etwas Zeit, die vielen Eindrücke und Emotionen zu verarbeiten und über die sportliche Zukunft nachzudenken. Für die meisten ist die Olympiateilnahme eines der größten Highlights, vielleicht das letzte einer langen Laufbahn. Doch Gambaro denkt noch nicht an ein Karriereende. Daher gönnt sich die in Mals lebende Sportschützin nur eine ganz kurze Auszeit, bevor im September die Italienmeisterschaften auf dem Programm stehen. Dort möchte sie wieder voll angreifen und auf das höchste Treppchen steigen. Dann als frischgebackene Olympiateilnehmerin.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bernhard von Clairvaux, 20. August 2024
In den Bergen gibt es verschiedene Höhenstufen der Vegetation. Die Begriffe planar, kollin, montan, alpin und nival werden in der Geobotanik, Biogeographie und Ökologie als Nomenklatur für die Höhenstufen mit den dazugehörigen Klimatas und der potentiellen natürlichen Vegetation verwendet.
Von den Talsohlenböden unserer Haupttäler aufwärts folgt auch in Südtirol auf die montane Stufe des Fichtenwaldes (bis ca. 1.500 m MH) die subalpine Stufe des Bergwaldes (1.500-2.200 MH), in welcher Lärchen und Zirben als Waldbäume dominieren. Darüber liegt die alpine Stufe des Latschen- und Zwergstrauchgürtels und der alpinen Rasengesellschaften bis ca. 3.000 m MH. Die Latschen oder Legföhren sind an kalkige Böden gebunden.
Auf die alpine Stufe folgt als oberste Höhenstufe die nivale Stufe (ab 3.000 m MH). nivalis ist lateinisch und bedeutet „beschneit“. Die nivale Höhenstufe oder Nivalstufe (englisch: nivale zone) ist die oberste Vegetationsstufe vieler Hochgebirge und bezeichnet Bereiche mit Frostschutt, Schnee, Eis und Fels. Hier oben ist die Vegetationsdecke nicht mehr geschlossen, sondern lückig. Aus geobotanischer Sicht wird nach unten zur Alpinstufe hin manchmal noch eine subnivale Zone unterschieden.
Die nivale Vegetation besteht vorwiegend aus niederen Pflanzen oder Sporenpflanzen wie Algen, Moosen, Flechten, Bärlapppflanzen und Farnen und Pilzen. Für die meisten höheren Pflanzen mit Blüten- und Samenbildung ist die Obergrenze ihrer Verbreitung in der alpinen Stufe erreicht. Wenige kälte- und austrocknungsresistente Blütenpflanzen wie der Gletscher-Mannsschild (Androsace alpina) oder der Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) überleben in der Nivalstufe.
Nach einer Untersuchung von Christian Körner sind 0,4% der Landoberfläche (ohne Antarktika) der nivalen Höhenstufe zuzurechnen; das sind 3% aller Gebirgsregionen. Christian Körner war zu meiner Studentenzeit in den 1970er-Jahren Assistent am Institut für Botanik der Universität Innsbruck und nach seiner Habilitierung war er bis zu seiner Emeritierung Ordinarius für Botanik an der Universität Basel. Körners Forschungsschwerpunkt war die Experimentelle Ökologie der Pflanzen, im Besonderen der Pflanzen im Hochgebirge und im Forstbereich.
Jetzt im Sommer können wir von den jahreszeitlichen Bedingungen her bei unseren Bergwanderungen und -touren weit in die Nivalstufe vorstoßen.
Daher will ich im heutigen Beitrag drei Arten von Blütenpflanzen mit besonderen Anpassungen an die Bedingungen dieser Extremstandorte und die Nöte des Schneehasen kurz vorstellen.
Feinabstimmung zwischen Blüten und Bestäubern: Der Gletscherhahnenfuß
Der Gletscherhahnenfuß (Ranunculus glacialis) hat sukkulente (fleischige) Blätter, die ihn zum Höhenweltrekordler unter den Blütenpflanzen machen. In seinem Zellsaft lagert der Gletscher-Hahnenfuß den Alkohol Glykol als Frostschutzmittel ein. Glykol führt zu einer Gefrierpunktdepression. Dadurch wird die Pflanze sehr frostresistent. Sie kann im Winter Temperaturen bis zu -40° C überstehen. Alkohol als Frostschutzmittel wie im Autokühler ist von der Natur schon sehr viel früher erfunden worden als von uns Menschen.
Mit zunehmender Meereshöhe gibt es für die Blütenpflanzen immer weniger Bestäubungsinsekten. Die stärker behaarten Hummeln steigen in den Bergern höher auf als die Honigbienen und übernehmen in der Höhe vielfach die Bestäubung von insektenbestäubten Blütenpflanzen. Und es gibt feine Abstimmungen und Signale zwischen Blüten und Bestäubern: Die frisch aufgeblühten, noch unbestäubten Blüten des Gletscher-Hahnenfußes sind rein weiß gefärbt. Die bereits bestäubten Blüten färben auf rosarot um und signalisieren den Bestäubungsinsekten, dass es hier keinen Pollenstaub und Nektar mehr zu holen gibt.
Dieses Prinzip der Blütenumfärbung vor und nach der Bestäubung gibt es bei mehreren Blütenpflanzen. Weitere Beispiele wären die Roßkastanie, bei der die Blüten von weiß auf rosa umfärben. Dann auch das Lungenkraut (im volkskundlichen Namen der „Blaue Himmelschlüsssel“), bei dem die Blüten von karminblau auf hellrosa umfärben oder der Hornklee („Muater Gottes Patscchln“). Bei Letzterem färben die unbestäubten strohgelben Blüten auf orangerot nach der Bestäubung um.
Polsterwuchs
Das Stängellose Leimkraut (Silene acaulis) und der Gletschermannschild (Androsace alpina) sind zwei Arten von Blütenpflanzen, welche auf gerölligen Rohböden im Gletschervorfeld als Pionierpflanzen wachsen. Ihre morphologische Wuchsform ist der eng an den Boden angeschmiegte Polsterwuchs. Das Stängellose Leimkraut gehört zur Familie der Nelkengewächse und bildet dichte Kugelpolster. Der Gletscher-Mannschild wächst in kleineren, dichten Flachpolstern oft in direkt an Steinen, die sich in der Sonne stärker aufwärmen, die Wärme speichern und langsam wie eine Bettflasche abgeben. Der Gletscher-Mannschild ist ein Vertreter aus der Familie der Primelgewächse. Beide Pflanzenarten blühen rosa und haben 5 Kronblätter. Deswegen muss man schon genau hinschauen, um die beiden Pflanzenarten als verschiedene Arten anzusprechen. Hier eine kleine Hilfe: Der Gletscher-Mannschild ist an seinem gelben Auge vom Stängellosen Leimkraut zu unterscheiden. Das Stängellose Leimkraut hat hingegen weiße Fäden bei den Staubblättern, welche über die Kronblätter hervorstehen.
Der Polsterwuchs ist ein Kälte- und Verdunstungsschutz: Die Kugel ist die geometrische Form mit der kleinsten äußeren Oberfläche im Verhältnis zum großen inneren Volumen. Sich durch Verkleinerung der strahlungsausgesetzten Oberfläche vor Wasserverlusten über die Blätter durch Verdunstung zu schützen und trotzdem hinreichend Photosynthese für den Energiegewinn zu betrieben, heißt die Überlebensstrategie dieser Hochgebirgsspezialisten. Gleichzeitig können im großen Volumen im Inneren des Pflanzenkörpers Wasser und Nährstoffe gespeichert werden.
Und wenn es im Winter auf dem wind-aperen Grat als Wuchsort zu kalt oder im Sommer durch die hohe Ultraviolettstrahlung zu strahlungsintensiv und austrocknend wird, stirbt einfach ein Teil des Pflanzenkörpers ab und bildet Humus. Im Kern treibt die Pflanze neu aus. Pflanzen sind ja im Unterschied zu den Tieren ortsfest und können ihren Standort nur über die Samen wechseln.
Das Stängellose Leimkraut schafft es wegen seines effizienten Verdunstungsschutzes bis auf den Extremstandort Windgrat, der Gletscher-Mannschild duckt sich mit seinen kleinen Polstern im Mikroklima wärmender Steinnischen.
Der neue Vereinssaal Goldrain präsentiert sich als multifunktioneller Raum und ist als solcher ein lebendiger Begegnungsort. Einerseits. Zum anderen ist er ein Vorzeige-projekt für den starken Zusammenhalt und die gelebte Gemeinschaft der Goldrainer Vereine.
Text: Angelika Ploner I Fotos: Kordula Hell, Angelika Ploner
Die erste Hochzeit hat im neuen Goldrainer Vereinssaal bereits stattgefunden. Im September steht die nächste Hochzeitsfeier an und auch für das nächste Jahr ist der Vereinssaal gut gebucht. In Kombination mit dem schönen grünen Außenbereich bietet sich der neue Saal dafür trefflich an. Doch auch andere Veranstaltungen gingen im neuen Mehrzwecksaal bereits über die Bühne. Will heißen: Der neue Vereinssaal Goldrain ist ein lebendiger Begegnungsort.
Gleichzeitig hat Goldrain mit dem Bau Gemeinschaft gezeigt. Das neue Vereinshaus ist ein Vorzeigeprojekt und steht für gelebten Zusammenhalt der nicht weniger als 19 Vereine in Goldrain. Zusammen bilden sie den Verband der Vereine, deren Obmann Josef Tscholl und deren Vizeobmann Harald Plörer sind. Für die Goldrainer Vereine das Beste herauszuholen, stand beim Neubau des Vereinssaales ganz oben. Es war ein Herzensprojekt, bei dem die Goldrainer zusammengestanden sind und es viele tatkräftige und helfende Hände gegeben hat. Doch der Reihe nach.
Wichtig war den Vereinen, dass der neue Vereinssaal als multifunktionaler Raum den verschiedenen Bedürfnissen gerecht wird, „ob das nun Seniorenturnen, ein Konzert der Musikkapelle, eine Faschingsfeier usw. ist“, sagt Obmann Josef Tscholl auf Nachfrage zum Vinschgerwind.
Konstruktiv wurde mit der beauftragten Architektin Kordula Hell nach den besten Lösungen gesucht. „Ich habe mich auf wenige Materialien und geradlinige, schlichte Formen beschränkt, weil das mein Stil ist und ich auch Platz lassen wollte für die Vorstellungen der Leute, die den Saal schlussendlich nutzen.“ Viel Platz wurde demnach für die Ideen und Wünsche der Goldrainer eingeräumt und viel Platz bietet nun auch der neue Vereinssaal, der beim Schießstand Goldrain angebaut ist. „Die Entwurfsidee war das ganze Sammelsurium (innen und außen) aufzuräumen, klare Linien zu schaffen, Licht in den Saal zu bringen, auch mit wenig Tageslicht einen hellen, luftigen Raum zu schaffen und die unterschiedlichen Nutzungen unter einen Hut zu bringen“, sagt Kordula Hell zum Vinschgerwind. Aus dem düster und erdrückend wirkenden Raum wurde ein hoher, heller, großzügiger und einladender Raum.
Außen blieb das Erscheinungsbild fast unangetastet. Pflastersteine zieren den Vorplatz und halten den Außenbereich gestalterisch minimalistisch. Das Dach wurde etwas angehoben und südseitig ein großzügiges Tür- und Fensterband eingezogen. Das Eingangsfoyer schmücken zwei Fotografien eines alten Goldrainer Dorfbildes, die mit indirektem Licht in die Wand integriert wurden - ein Blickfang und eine Idee von Referentin Maria Kuppelwieser.
Im Inneren dominiert Holz und hat seinen Auftritt in Böden und wandseitigen Holzlamellen. Diese sorgen nicht nur für eine gute Akustik, sondern auch für eine einladende Atmosphäre, eine elegante Raumstimmung - und für eine Art Gliederung des großen Saals.
Dass der neue Saal eine gute Akustik haben muss, war das zweite Anliegen der Vereine. „Da haben wir uns sehr bemüht, um die eierlegende Wollmilchsau hinzukriegen“, sagt Kordula Hell. Die Decke, eine Akustikdecke in Gips mit integrierten Lichtbändern und geschlossenen und offenen Lochfeldern und die wandseitigen Holzlamellen ergänzen sich perfekt.
Für die Akustik wurden zusätzlich die Planer Christine Niederstätter und Giovanni Disegna vom Studio Archacustica beauftragt.
Zum Dritten sollten die Durchreichen für Küche und Bar erhalten bleiben und ein Lagerraum geschaffen werden. Beides ist gelungen. Ein großzügiger Lagerraum bereichert den neuen Vereinssaal mit reichlich Platz, um Stühle, Tische und Sonstiges zu verstauen.
„Für die Durchreichen haben wir lange getüftelt“, sagt Architektin Kordula Hell, „der Zimmermann war da wirklich erfindungsreich und hat sich große Mühe gegeben.“ Das Ergebnis sind Verblender, die Teil der Holzlamellenwand sind und die – bei Bedarf – wie ein Deckel entfernt werden können, kurzum die Durchreichen sind in der Holzlamellenwand versteckt. „Das ist wirklich eine wunderbare Lösung“, loben Plörer und Tscholl. Auch andere Installationen verstecken sich hier hinter der Wand. Und: Auch die Tür zum Lagerraum ist Teil der Wand.
Dass das Ergebnis ein überaus gelungenes ist, ist der Verdienst einer fruchtbaren Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten. Man fühlt sich auf Anhieb wohl im neuen Goldrainer Vereinssaal. Wohl und Willkommen.
Die Idee für ein neues Vereinshaus ist schon fast 20 Jahre alt. Dort, wo heute der neue Vereinssaal seinen Platz einnimmt, stand ursprünglich der ganz alte Schießstand, der Ende der 50er Jahre von den Sportschützen und der Freiwilligen Feuerwehr Goldrain gebaut worden war. Der Zubau Ende der 70er Jahre beherbergte eine Luftschießgewehrhalle und – Golden Dancing, eine Disko, in der jeden Samstag das Tanzbein geschwungen wurde. 1986/87 wurde ein Bühnenportal von den Goldrainer Vereinen dazugebaut. Geld war nie eines da, um einen neuen Vereinssaal zu bauen. Die Goldrainer Vereine wurden stets vertröstet. 2008/2009 wuchsen unter der Ära Karl Weiss mit ersten Planungen und Gesprächen, die mit den Vereinen geführt wurden, die Hoffnungen auf einen neuen Vereinssaal. Viele Sitzungen folgten. Den entscheidenden Durchbruch brachte aber erst ein von Plörer (selbst GR) und den weiteren Goldrainer Gemeinderäten eingebrachter Beschlussantrag 2016/2017. Dieser wurde einstimmig angenommen – auch weil alle Goldrainer Vereinsleute mit ihrer Anwesenheit im Sitzungssaal auf die Dringlichkeit aufmerksam machten. Unter BM Mauro Dalla Barba nahm das Projekt dann Fahrt auf. Architektin Kordula Hell wurde 2018 mit einem Vorprojekt beauftragt. Aus der ursprünglich geplanten energetischen Sanierung und Anpassung an die Brandschutzbestimmungen wurde ein Projekt für den Neubau des Saals. Vor zwei Jahren haben die Bauarbeiten begonnen, vor kurzem konnte alles fertig gestellt werden. Ca. 950.000 Euro erhielt man an Landesförderung, ca. 1,3 Millionen hat der Bau insgesamt gekostet. Eine wertvolle Stütze war die Raiffeisenkasse Latsch, die die Tische und Stühle im Wert von ca. 104.000 Euro gesponsert hat. Ein großzügiges Zeichen, das die Goldrainer Vereine sehr zu schätzen wussten und den Dank mit der Benennung des Saals in „Raiffeisensaal“ zum Ausdruck brachten. „Wir sind wirklich sehr dankbar für diese großzügige Unterstützung“, betonen Obmann Tscholl und Vizeobmann Plörer. In Zukunft die Bühne technisch auf die heutigen Erfordernisse zu bringen, „das wäre noch mein Ziel“, sagt Tscholl. Alle sind stolz auf den neuen Vereinssaal. „Das Wichtigste ist, dass die Goldrainer Bürger und Vereine wieder einen Saal haben, wo Begegnung stattfinden kann“, sagen BM Mauro Dalla Barba und Referentin Maria Kuppelwieser unisono „ob ein Tanzabend, ein Theater, ein Kinderturnen: Das neue Vereinshaus soll für alle funktionieren.“ Und das tut es. Unda auch Synergieeffekte mit dem Bildungshaus Schloss Goldrain sind möglich.
Jedes Jahr im Herbst ist es so weit. Das neue Schuljahr beginnt. Für viele Kinder ist es sogar das erste Mal, dass sie die Schulbank drücken. Eine aufregende Zeit mit vielen neuen Herausforderungen steht an. Auch für die Eltern ergeben sich jede Menge an Fragen: Welche Schultasche soll gekauft werden? Wie kann ich mein Kind bestmöglich vorbereiten? Und vieles mehr.
Ein gesundes Frühstück ist die Basis jeden Lernenes
Denn mit leerem Magen lässt die Konzentrationsfähigkeit nach. Als ideale Pause bezeichnen Ernährungsexperten immer wieder den Apfel, weil er leicht verdaulich ist, schnell Energie liefert und Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, welche die geistige Arbeit unterstützen. Pausenbrote sollten möglichst aus Vollkorn sein.
Der Weg zur Schule - Sicherheit geht vor
Damit das Kind sicher zur Schule kommt, sollten es gut auf den Schulweg vorbereitet werden, indem der Schulweg mit ihm mehrmals abgegangen wird. Erstklässler sind mit dem Straßenverkehr anfangs überfordert. Grundsätzlich gilt: Der schnellste Weg ist nicht immer der sicherste.
Guter Schlaf
Schulanfänger sollten möglichst immer zur gleichen Zeit und nicht zu spät ins Bett gehen. In einem gut belüfteten Kinderzimmer schläft das Kind gut.
Die richtige Schultasche
Gute Schultaschen haben wenig Eigengewicht, denn sie werden ohnehin mit Büchern und Heften bepackt. Kinder sollten nämlich maximal zehn Prozent ihres Körpergewichtes am Rücken tragen. Die Tasche muss gut sitzen. Sie soll beim Tragen dicht an beiden Schulterblättern anliegen, während die abgerundete Unterkante vom Becken abgestützt wird. Die Tasche darf aber nicht drücken.
Vorfreude auf die Einschulung steigern
So wichtig wie die Schultasche und der Schulweg auch sind – zwei Dinge dürfen nicht fehlen, damit die Einschulung ein voller Erfolg wird: Schultüten und kleine Geschenke. Denn sie versüßen den Schulbeginn. Und ja, in die Schultüte gehört Süßes hinein.
In Maßen dürfen die Lieblingsschokolade, Bonbons oder Lutscher in die Tüte wandern. Großzügiger können Sie mit gesunden Knabbereien in der Zuckertüte sein. Nüsse, Müsliriegel oder Schulutensilien wie Spitzer, Farben, Radiergummi usw.
Hausaufgaben
Wie viel Unterstützung braucht mein Kind?. Ein leidiges Thema: Hausaufgaben. Als Eltern sieht man sich zuweilen in der Rolle des Helfers, der motiviert und kontrolliert. Das muss nicht sein: Kinder sind grundsätzlich für ihre Hausaufgaben allein verantwortlich. Hausaufgabenmachen müssen Kinder jedoch erst mal lernen und brauchen tatsächlich im ersten Schuljahr Unterstützung. Es ist jedoch nicht sinnvoll, Aufgaben abzunehmen oder ständig neben dem Kind zu sitzen. Ziel sollte sein, dass die Schüler ab der zweiten Klasse ihre Hausaufgaben selbst erledigen können.